mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV
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2.4.2.1.3 Versuch zur taxonomic assumption<br />
Das taxonomische Experiment wurde nach dem Design von Golinkoff et al. (1994)<br />
konzipiert. In diesem Versuch werden die Probanden in einer Übungsphase mit belebten,<br />
Nonsens-Objekten familiarisiert. Pro item wird anschließend auf Bildern eine Situation<br />
gezeigt, in der jeweils eines der familiarisierten Objekte ein unfamiliäres unbelebtes Objekt<br />
manipuliert. Die Farben der Ziel- und Auswahlbilder wurden kontrolliert (gleiche Farbe vs.<br />
ungleiche Farbe), so dass eine Lösung der Aufgabe nicht als alleinige Wahl der gleichen<br />
Farbe möglich war. Der Experimentleiter erklärt dem Probanden die thematischen und<br />
taxonomischen Relationen der verschiedenen unbelebten Objekte zum Zielitem, die auf den<br />
Bildern dargestellt sind.<br />
In der Experimentphase werden eine no-word- und eine novel-word-Bedingung durchgeführt.<br />
Der Experimentleiter zeigt dem Kind zunächst das Zielitem (familiarisiertes Objektbild) und<br />
fragt, ob der Proband es erkennen kann. Anschließend werden zwei Auswahlkarten<br />
umgedreht, auf denen die zuvor eingeführten Objekte abgebildet sind, welche die<br />
taxonomische bzw. die thematische Relation zum Zielbild darstellen. In der no-word-<br />
Bedingung wird der Proband ohne erneute Benennung des Zielitems gefragt, welche<br />
zusammen passen („... which goes with this one here.“). In der novel-word-Bedingung wird<br />
das Zielitem noch einmal benannt (-„... which goes with X.“).<br />
Sowohl die WBS-Probanden als auch die Kontrollgruppen bevorzugen in der novel-word-<br />
Bedingung das taxonomische Auswahlbild. In der no-word-Bedingung wäre nach den<br />
Ergebnissen von Golinkoff et al. (1994) die Präferenz für die taxonomische Relation nicht so<br />
stark, so dass unterschiedliche Verhaltensmuster in den beiden Bedingungen erwartet wurden.<br />
Dieser Verhaltensunterschied wird bei den WBS-Probanden von Stevens und Karmiloff-<br />
Smith nicht beobachtet. Bei der Analyse der Daten ergibt sich, dass der fehlende<br />
Verhaltensunterschied bei den WBS-Probanden nicht an einem zu starken taxonomischen<br />
bias in der no-word-Bedingung liegt, sondern an einem zu schwachen bias für die<br />
taxonomische Relation in der novel-word-Bedingung. In Einzelfallanalysen über beide<br />
Bedingungen ergeben die Daten, dass weniger als die Hälfte der WBS-Probanden eine<br />
Präferenz für das taxonomische Auswahlbild zeigen. Allerdings steht dem eine kleinere<br />
Gruppe von WBS-Probanden gegenüber, die einen sehr starken taxonomischen bias aufweist.<br />
Die mangelnde Präferenz für die taxonomische Relation wird in der Kontrollgruppe der<br />
Dreijährigen nur bei zwei der insgesamt 32 Kinder festgestellt.<br />
So ist zusammenfassend festzuhalten, dass die Variation zwischen den WBS-Probanden, ob<br />
sie einen taxonomischen bias zeigen oder nicht größer ist als in der dreijährigen<br />
Kontrollgruppe. Teilweise fehlt der bias bei den WBS-Probanden, teilweise tritt er in sehr<br />
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