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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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Stimulussets der Bedingung familiäres Gesamtobjekt/familiäres Teilobjekt aus dem <strong>mutual</strong><strong>exclusivity</strong>-Experiment<br />

verwendet, dazu kamen sechs unfamiliäre Gesamtobjekte mit<br />

unfamilären Teilobjekten, z.B. portico/ionic column (Säulengang/Ionische Säule). Die<br />

Durchführung blieb die gleiche wie beim <strong>mutual</strong>-<strong>exclusivity</strong>-Experiment und entsprach dem<br />

zweiten und dritten Experiment in der Studie von Markman und Wachtel (1988). Bei den<br />

Ergebnissen zeigte sich zunächst kein Unterschied zwischen den verschiedenen<br />

Kontrollgruppen, so dass kein Alterseffekt in der Anwendung des whole object <strong>constraint</strong>s<br />

festgestellt werden konnte. Im Vergleich zu den Kontrollgruppen wiesen die WBS-Probanden<br />

zwar genauso oft auf die Gesamtobjekte, wenn diese familiär waren. Jedoch zeigten die<br />

WBS-Probanden seltener als die unauffälligen Kinder auf das Gesamtobjekt, wenn sowohl<br />

das ganze Objekt als auch das Teilobjekt nicht familiär war. In diesem Fall wurden die WBS-<br />

Probanden offenbar nicht so sehr von der Ganzheitsannahme geleitet wie ungestörte Kinder<br />

und bezogen das unfamiliäre Wort auch auf Teilobjekte des nicht familiären Gegenstandes.<br />

Stevens und Karmiloff-Smith ziehen aus diesem Verhalten den Schluss, dass WBS-<br />

Probanden den Wortschatzerwerb ohne die Hilfe des whole object <strong>constraint</strong>s meistern.<br />

Eine alternative Auslegung des Ergebnisses ergibt sich, wenn man die beiden bisher<br />

dargestellten Versuche im Zusammenhang betrachtet. Es fällt auf, dass im <strong>mutual</strong>-<strong>exclusivity</strong>-<br />

Experiment die Nicht-Beachtung des whole object <strong>constraint</strong>s zur Lösung der Aufgabe<br />

notwendig ist. Hier muss aufgrund der Anwendung des <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s die<br />

neue Bezeichnung als möglicher Name für das Gesamtobjekt abgelehnt werden.<br />

Anschließend muss durch Überschreibung des whole object <strong>constraint</strong>s ermöglicht werden,<br />

dass der Name auf das Teilobjekt abgebildet werden kann. Ein Trainingseffekt, resultierend<br />

aus dem zuvor durchgeführten <strong>mutual</strong>-<strong>exclusivity</strong>-Experiment, der das Ergebnis der WBS-<br />

Probanden beim whole-object-Versuch erklären könnte, kann aufgrund der Zeitspanne<br />

zwischen den einzelnen Experimenten (mindestens neun Monate) ausgeschlossen werden.<br />

Jedoch liegt im Verhalten der WBS-Probanden im whole-object-Versuch eine mögliche<br />

Erklärung für ihr gutes Abschneiden im Experiment zum <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>, das im<br />

Abschnitt oben beschrieben wurde. Sollten die WBS-Probanden ihre Aufmerksamkeit<br />

sowieso weniger auf Gesamtobjekte ausrichten als andere Populationen, wäre die<br />

Bereitschaft, die neue phonologische Wortform auf das unfamiliäre Teilobjekt abzubilden,<br />

möglicherweise größer und die Rolle, die der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> in diesem Fall<br />

spielt, unklar.<br />

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