mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV
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Kindern im Grundschulalter und bei Jugendlichen bzw. Erwachsenen mit WBS nahezu ungestörte fast-mapping-Fähigkeiten nach. Zusammenfassend zeigen die bisher zur Verfügung stehenden Studien zum fast mapping bei WBS übereinstimmend, dass dieser Prozess, der den schnellen Worterwerb begleitet, beherrscht wird. Ebenso wird bei den bisher entsprechend dokumentierten jungen WBS- Kindern ein Wortschatzspurt beobachtet. Dem entgegen steht jedoch die Beobachtung, dass einzelne Fähigkeiten, die bei ungestörten Kindern als Voraussetzung für den Eintritt in den Wortschatzspurt angenommen werden, bei WBS-Kindern nicht in der erwartbaren Erwerbsreihenfolge auftreten. Dies führt zu der Überlegung, dass WBS-Kinder den Wortschatzspurt eventuell mit anderen Mitteln bestreiten als ungestörte Kinder (Stevens & Karmiloff-Smith 1997; Mervis et al. 2004). Der bei den WBS-Kindern beobachtete fast mapping-Prozess würde somit nur oberflächlich dem Erwerbsprozess gleichen, den ungestörte Kinder benutzen. Es ist nicht auszuschließen, dass ein Erwerbsprozess wie fast mapping, der auf dem Zusammenwirken verschiedener Teilkomponenten beruht (vgl. Crais 1992), unter verschiedenen Erwerbsbedingungen auf unterschiedliche Weise zustande kommen kann. Um sich dem zu nähern, ist es notwendig, Einzelkomponenten des Gesamtprozesses zu untersuchen. Für den ungestörten Erwerb wird angenommen, dass Erwerbsbeschränkungen, wie die von Markman postulierten constraints, den Prozess maßgeblich mitbestimmen. Falls die Möglichkeit besteht, den schnellen Wortaufnahmeprozess ohne die Mitwirkung lexikalischer Erwerbsbeschränkungen zu meistern, sollten WBS-Kinder im kritischen Alter bei der kontrollierten Anwendung dieser constraints unter experimentellen Bedingungen auffallen. 2.4.2 Untersuchungen zu den lexikalischen constraints bei Williams-Beuren-Syndrom 2.4.2.1 Stevens und Karmiloff-Smith (1997) Die von Markman für den ungestörten Lexikonerwerb vorgeschlagenen constraints sind als Set bisher nur einmal bei englischsprachigen WBS-Probanden untersucht worden (Stevens & Karmiloff-Smith 1997). An dieser Studie nahmen WBS-Probanden im Alter von 7;5 bis 31;5 Jahren teil, so dass für einen Teil dieser Probandengruppe gilt, dass sie nach ihrer Aufholphase untersucht worden ist. Die Fragestellungen aus dieser Studie müssen sich darauf 77
eschränken, ob den WBS-Versuchspersonen lexikalische Erwerbsbeschränkungen überhaupt jemals zur Verfügung stehen, ohne das kritische Alter zu berücksichtigen, zu dem deren Anwendung beginnen sollte. Die von Stevens und Karmiloff-Smith in den drei Experimenten der Studie einbezogenen WBS-Gruppen und ihre Kontrollgruppen sind in Tabelle (3) aufgelistet. Tabelle 3: WBS-Gruppen und Kontrollgruppen in der Studie von Stevens und Karmiloff-Smith (1997) Versuch zum mutual exclusivity constraint Versuch zum whole object constraint Versuch zur taxonomic assumption Anzahl & Alter WBS-Probanden N=12 8;0-30;5 N=14 7;5-31;5 N=12 8;6-30;11 Kontrollgruppen (matching) 1) ungestörte Kinder zwischen 3;0 und 3;11 2) ungestörte Kinder zwischen 9;0 und 9;11 1) 10 ungestörte Kinder zwischen 3;0 und 3;11 2) 10 ungestörte Kinder zwischen 5;1 und 5;9 3) 10 ungestörte Kinder zwischen 7;0 und 7;11 4) 10 ungestörte Kinder zwischen 9;1 und 9;9 1) 32 ungestörte Kinder zwischen 3;1-4;4 2) 12 ungestörte Kinder zwischen 8;11-9;10 Die Kontrollgruppen und die WBS-Probanden waren einander nicht nach einem bestimmten Entwicklungsalter zugeordnet. Ein grobes matching auf der Basis des PPVT-Ergebnisses (britische Version) bestand zwischen der ältesten Kontrollgruppe und dem mittleren Ergebnis der WBS-Gruppe (mutual exclusivity constraint: 9;9, whole object constraint: 9;11, taxonomic assumption: 9;1). Stevens und Karmiloff-Smith gaben an, dass die ältesten Kontrollgruppen (zwischen 8;11 und 9;11 Jahren) mit einbezogen wurden, um die Fähigkeiten des oberen Drittels der WBS-Probanden vergleichen zu können. Es war offenbar nicht geplant, dass die Gruppen auf der Basis des gleichgesetzten Wortverständnisses verglichen werden. Für die Einbeziehung der anderen Kontrollgruppen begründeten die Autoren, dass es im Laufe der Kindheit einen U-förmigen Erwerbsverlauf bei der Anwendung der constraints geben könnte, der durch die verschiedenen Kontrollgruppen dokumentiert werden sollte. Stevens und Karmiloff-Smith untersuchten die drei von Markman postulierten Erwerbsbeschränkungen in drei einzelnen Experimenten, die sich eng an den Originalkonzeptionen von Markman und Mitarbeitern orientierten. 78
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beherrscht wird. Ebenso wird bei den bisher entsprechend dokumentierten jungen WBS-<br />
Kindern ein Wortschatzspurt beobachtet. Dem entgegen steht jedoch die Beobachtung, dass<br />
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Karmiloff-Smith 1997; Mervis et al. 2004). Der bei den WBS-Kindern beobachtete fast<br />
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Williams-Beuren-Syndrom<br />
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Die von Markman für den ungestörten Lexikonerwerb vorgeschlagenen <strong>constraint</strong>s sind als<br />
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