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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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Abschwächung des <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s einhergehen, so dass die Bezeichnung eines<br />

Objektes auf verschiedenen Hierarchiestufen jetzt leichter wird.<br />

Implikationen für die Anwendung des <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s bei WBS-<br />

Kindern<br />

Die deskriptive Betrachtung des Lexikonerwerbs von WBS-Kindern (vgl. Kapitel 1) legt<br />

zunächst keine Störungsimplikation bezüglich des <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s nahe. Es ist<br />

nicht bekannt, dass WBS-Kinder z.B. leichter alternative Bezeichnungen für familiäre<br />

Objekte akzeptieren als andere Kinder.<br />

Ebenso wie bei der Anwendung der beiden anderen dargestellten <strong>constraint</strong>s könnten sich<br />

durch die visuelle Wahrnehmung Probleme ergeben, so dass WBS-Kinder z.B. früher als<br />

ungestörte Kinder den Erwerb unfamiliärer Objekte aufgrund visueller Ähnlichkeit zu<br />

familiären Objekten ablehnen könnten, weil sie das unfamiliäre Objekt bereits als gleich zu<br />

dem familiären ansehen. Alternativ dazu könnten die WBS-Kinder diese Information des<br />

<strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s aber auch missachten und so visuell ähnlichere Objekte eher<br />

akzeptieren als andere Kinder.<br />

Ein zweiter Faktor, der evtl. Einfluss nehmen könnte, ist die individuelle Ausprägung der<br />

Hyperakusis bei kleinen WBS-Kindern (vgl. Kapitel 1.1.2). Es ist bisher ungeklärt, inwiefern<br />

diese Störung im akustischen Bereich in phonologische Verarbeitungsprozesse hineinreicht<br />

(Böhning, Campbell & Karmiloff-Smith 2002). Gäbe es einen solchen Einfluss, so könnte<br />

sich dieser bei der Anwendung des <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>s als ein veränderter<br />

Informationsfluss von phonologischen Aspekten beim Aufbau von Wortformen darstellen. So<br />

könnten nahe phonologische Formen anders gegen bestehende Wörter abgegrenzt werden. Ob<br />

sich die überhöhte Geräuschwahrnehmung dann in einer vergrößerten Toleranz bei der<br />

phonologischen Annäherung von unfamiliären Wortformen an familiäre Wörter oder in einer<br />

früheren Ablehnung niederschlagen würde, lässt sich nicht festlegen.<br />

2.4 Die Rolle der lexikalischen Erwerbsbeschränkungen<br />

bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom<br />

Geht man davon aus, dass es sich bei lexikalischen Erwerbsbeschränkungen um universelle<br />

Fähigkeiten von Kindern handelt (unabhängig von der Frage der direkten Angeborenheit oder<br />

der Weiterentwicklung allgemeiner Lernmechanismen, vgl. Kapitel 2.1), so sollten diese<br />

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