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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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Bezeichnungen für Substanzen, Teilobjekte etc. zu erwerben (Markman 1992: 63). Des<br />

Weiteren soll gerade dieser <strong>constraint</strong> den Wortschatzerwerb durch die Erkenntnis, dass sich<br />

Wörter stabil auf bestimmte Referenten beziehen, vorantreiben. Auf diese Art hilft der <strong>mutual</strong><br />

<strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong>, bestehende Übergeneralisierungen abzubauen (Markman 1992: 64).<br />

Das Kind stellt eine beidseitige feste Beziehung zwischen einem Wort und einem Referenten<br />

fest, während es bisher für die Bezeichnung des Referenten eine übergeneralisierte Wortform<br />

gebrauchte (z.B. wauwau auf alle Haustiere), und schränkt dadurch das Ausmaß der<br />

Übergeneralisierung ein (z.B. wird Katze nun als eigenständiger Begriff betrachtet).<br />

Mutual <strong>exclusivity</strong> enables children to avoid redundant hypotheses, helps children to<br />

narrow overextension of words and allows children to overcome the whole object<br />

assumption thus freeing them to acquire words for parts, substances, and other<br />

properties (Markman, Wasow & Hansen 2003: 242).<br />

In Einklang mit dem whole object <strong>constraint</strong> kann der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> in<br />

Situationen angewendet werden, wenn ein Objekt oder mehrere Objekte in einem Kontext<br />

bereits bekannt sind, sich aber auch ein unfamiliäres Objekt darunter befindet. In diesen<br />

Fällen weist der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> das neue Wort für die bereits gelernten Begriffe<br />

zurück und bildet es auf das bisher noch nicht benannte Objekt ab (Markman 1990: 68).<br />

Ebenso wie die beiden bereits beschriebenen Prinzipien ist der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong><br />

eine default assumption, die durch bestimmte Bedingungen überschrieben werden kann.<br />

Bereits durch die Bezeichnung des gleichen Objektes auf den verschiedenen taxonomischen<br />

Abstraktionsebenen (z.B. Pudel – Hund – Säugetier) wird offensichtlich, dass gerade dieser<br />

<strong>constraint</strong> in seiner Anwendung flexibel sein muss. Markman betrachtet den <strong>mutual</strong><br />

<strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> als eine primitive Systematisierung von sprachlichem Wissen, in der<br />

Form, dass die Relationen zwischen den einzelnen Elementen des sprachlichen Wissens<br />

(Wortform, Bedeutung) stabil und distinkt gehalten werden und sich damit die<br />

Vorhersagbarkeit über die Referenz in einem aktuellen sprachlichen Kontext verbessert<br />

(Markman 1992: 85). Damit wird unterstrichen, dass der <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> eine<br />

erste Annahme über die Wortform-Bedeutungs-Beziehung ist, die im Laufe des Erwerbs<br />

angepasst wird.<br />

Generell beeinflusst die Präferenz, Wörter als <strong>mutual</strong> exclusive zu betrachten, den Erwerb von<br />

nicht-beidseitig exklusiven Relationen. Zu dieser Gruppe zählt die sogenannte class<br />

inclusion 15 , mit anderen Worten die Bezeichnung der gleichen Objektkategorie durch<br />

15 Auch set inclusion oder IS-A-relation (Murphy 2002: 200): Untergeordnete Begriffe erben alle Merkmale des<br />

übergeordneten Begriffs und fügen noch spezifischere hinzu. Damit sind die untergeordneten Begriffe gleichzeitig<br />

Vertreter des übergeordneten Begriffs, z.B. ist eine Eiche ein Baum und ein Baum ist eine Pflanze. In die<br />

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