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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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speziellere Kategorien als Unterbegriffsebenen analysiert werden (z.B. Teetasse,<br />

Schreibtischstuhl).<br />

Ausgangspunkt für die Untersuchung der taxonomic assumption ist die Beobachtung von<br />

Markman und Hutchinson (1984), dass Kinder bei nichtsprachlichen Sortieraufgaben, Objekte<br />

häufig nach dem thematischen Prinzip organisieren. In einer Zusammenfassung der zu dieser<br />

Zeit bestehenden Studien berichten sie, dass erst siebenjährige Kinder in nichtsprachlichen<br />

Sortieraufgaben das taxonomische Prinzip präferieren (Markman & Hutchinson 1984: 3).<br />

Dies steht im Gegensatz zu der Beobachtung, dass Kinder ab dem Wortschatzspurt in der<br />

sprachlichen Kategorisierung die taxonomische Ordnung bevorzugen. Die Hypothese der<br />

Autoren ist, dass das taxonomische Prinzip vor allem zur Strukturierung sprachlicher<br />

Relationen angewendet wird. Dies kann geschehen, wenn das Kind ein unfamiliäres Wort<br />

hört und es auf eine neue Kategorie abbildet oder wenn es eine unfamiliäre Wortform für ein<br />

bereits bekanntes Konzept lernt, welches zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal mit einer<br />

Wortform belegt wird.<br />

Insgesamt führten Markman und Hutchinson vier Experimente durch. Alle Experimente<br />

bedienen sich des so genannten match-to-sample-tasks, bei welchem dem Kind ein Zielbild<br />

(z.B. Kuh) und zwei Auswahlbilder vorgelegt werden. Letztere sind thematisch (z.B. Milch)<br />

und taxonomisch (z.B. Pferd) zum Zielbild relatiert. Das Kind hat die Aufgabe, die Bilder<br />

zusammenzulegen, die am Besten zusammen passen.<br />

Im ersten Experiment werden 41 zwei- und dreijährigen Kindern item-Trippel wie die oben<br />

beschriebenen vorgelegt. Es gibt eine Bedingung mit familiären unbenannten Objekten und<br />

eine Benennbedingung, der die Kinder zufällig zugeteilt werden. In dieser Benennbedingung<br />

werden familiäre Objekte mit einer Pseudo-Wortform bezeichnet, indem eine Handpuppe sie<br />

in puppet talk (Phantasiesprache der Handpuppe) benennt. Die Ergebnisse belegen die<br />

Hypothese, dass die Kinder bei benannten Objektabbildungen das taxonomische Auswahlbild<br />

wählen, während die Abbildungen in der Bedingung mit unbenannten Bildern zufällig dem<br />

thematischen oder auch dem taxonomischen Relatum zugeordnet werden. Um zu belegen,<br />

dass das taxonomische Prinzip nicht nur bei Wörtern angewendet werden kann, wenn das<br />

Kind die Wortbedeutung bereits kennt, wurde das gleiche Experiment mit Kindern zwischen<br />

4;6 und 5;11 Jahren mit benannten und unbenannten Kunstobjekten durchgeführt (Experiment<br />

4 der Studie). Die Ergebnisse gleichen sich, d.h. Kinder wenden das taxonomische Prinzip<br />

auch dann an, wenn sie neben dem Wort auch die Wortbedeutung neu erwerben müssen.<br />

Markman und Hutchinson schließen aus diesen Experimenten, dass das taxonomische Prinzip<br />

immer dann zur Anwendung kommt, wenn das Kind meint, ein neues Wort zu erwerben.<br />

In Experiment 2 und 3 sollen die Kinder auf die superordinierte Ebene aufmerksam werden.<br />

Realisiert wird dies, indem in der Benennbedingung das bekannte Konzept nicht einfach mit<br />

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