mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV
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If Quine is to be taken seriously, the problem of word-to-world mapping is<br />
underdetermined, and the human mind must be equipped with <strong>constraint</strong>s or<br />
principles that narrow the search space (Hollich et al. 2000a: 1).<br />
Die diskutierte Frage ist also, ob bestimmte, und wenn, welche Prozesse ab dem Zeitpunkt<br />
des Wortschatzspurts wirken, um die Beschleunigung des Wortlernens zu ermöglichen. Von<br />
verschiedenen Autoren wird eine neue Entwicklungsstufe vermutet, die sich in einem<br />
grundlegenden Wechsel bei der Aufnahme und Verarbeitung neuer Wörter darstellt (z.B.<br />
Markman 1994: 201, Hollich et al. 2000, siehe Zitat oben). Es besteht eine Kontroverse<br />
darüber, ob <strong>constraint</strong>s in einem definierten Sinn notwendig sind oder, ob sich der Spurt z.B.<br />
durch rein statistische Phänomene erklären kann (P. Bloom 2000b). Die verschiedenen<br />
Modelle können grob in solche unterteilt werden, die lexikalische bzw. sprachspezifische<br />
Erwerbsbeschränkungen zugrunde legen, und in solche, die allgemeine Lernbeschränkungen<br />
postulieren und von keiner Notwendigkeit für sprachspezifische <strong>constraint</strong>s ausgehen.<br />
Vertreter beider Grundannahmen werden, beginnend mit Grundannahmen von Markmans<br />
Modell, im Folgenden kurz dargestellt. Anschließend werden die Modelle hinsichtlich ihrer<br />
Prognose für den Lexikonerwerb von WBS-Kindern diskutiert.<br />
Markman postuliert sprachspezifische Erwerbsprinzipien, die den beschleunigten Erwerb v.a.<br />
von Nomen ab dem Beginn des Wortschatzspurts erklären sollen (Markman 1990: 66). Die<br />
von ihr formulierten <strong>constraint</strong>s sind lexikalischer Natur und determinieren den Erwerb von<br />
lexikalischem Inventar und semantischem Netzwerk, es sind der whole object <strong>constraint</strong>, der<br />
<strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong> und die taxonomic assumption, die in ihrer natürlichen<br />
Anwendung grundsätzlich miteinander interagieren 10 .<br />
Es entsteht ein dynamisches Grundgerüst, welches jedoch durch andere inner- und<br />
außersprachliche Hinweise in seiner Anwendung gehemmt werden kann (Markman 1994).<br />
Innersprachliche Hinweise können z.B. starke Betonungen von Adjektiven sein (das große<br />
Auto), die dem Kind dazu verhelfen, eher dieses betonte Wort zu lernen, auch wenn das<br />
nachfolgende Nomen noch unbekannt ist. Innersprachliche grammatische Hinweise wie z.B.<br />
Wortstellung oder Flexive helfen bei der Identifizierung von Wortarten (Rothweiler 2003:<br />
49). Außersprachliche Informationen wären z.B. Zeigegesten, so dass das Kind ein Teilobjekt<br />
auf die Wortform abbildet, auch wenn es das Wort für das ganze Objekt noch nicht kennt<br />
(Kobayashi 1999). Besteht kein solcher Hinweis, so geben die drei Erwerbsbeschränkungen<br />
als default assumptions dem Kind eine erste Idee über die mögliche Bedeutung eines Wortes<br />
(Markman 1994: 202). Die hohe Flexibilität in der Anwendung der <strong>constraint</strong>s ist notwendig,<br />
um der Komplexität der Lernaufgabe zu entsprechen.<br />
10 Da die empirische Untersuchung auf Markmans Modell basiert, wird auf die einzelnen <strong>constraint</strong>s nach<br />
Markman in Kapitel 2.1.1 näher eingegangen.<br />
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