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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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Heterogenität innerhalb der Gruppe ist von Beginn an groß, so dass der durchschnittliche<br />

Alterswert, zu dem die WBS-Kinder ihr erstes Wort sagen (20. Lebensmonat), nur für einen<br />

kleine Untergruppe der Population zutrifft. Die Heterogenität nimmt mit zunehmendem Alter<br />

weiter zu, jedoch sprechen verschiedene Autoren übereinstimmend von einer Verzögerung<br />

um ca. 16 Lebensmonate in der mittleren Vorschulzeit.<br />

Ab dem Schulalter wird die Lexikonentwicklung nicht mehr als solche untersucht, stattdessen<br />

greifen Studien nun die einzelnen Anteile der Wortverarbeitung auf. Insgesamt betrachtet<br />

liegen für keinen bisher untersuchten Bereich der Wortverarbeitung befriedigende Evidenzen<br />

für oder gegen ein Defizit vor. Die Ergebnisse widersprechen sich in allen Fällen und<br />

scheinen stark abhängig zu sein von matching-Verfahren, Zusammensetzungen der<br />

Altersgruppen und Kontrollvariablen der einzelnen Versuche. Definiert man ein Defizit als<br />

abweichend vom chronologischen Alter, so ist das Wortverarbeitungssystem insgesamt<br />

auffällig (Brock 2007). Die üblicherweise gebrauchte Vergleichsebene ist das mentale<br />

Entwicklungsalter, wo sich für das Wortverständnis in einigen Studien ein besseres<br />

Leistungsniveau zeigt, als durch den Alterswert erwartbar wäre. Lediglich in einer<br />

italienischen Studie eines Zwillingspaares können Fähigkeiten im formallexikalischen fluency<br />

auf chronologischem Altersniveau nachgewiesen werden.<br />

Die Untersuchungen zum Benennen als Messfaktor für die Wortproduktion erbringen<br />

kontroverse Ergebnisse. Die Leistungen der einzelnen Probanden scheinen gerade in der<br />

produktiven Modalität an Heterogenität zuzunehmen. Als Gruppenergebnis ergibt sich eine<br />

Leistung, die mit dem mentalen Entwicklungsalter vergleichbar ist.<br />

Der flüssige Wortabruf durch fluency scheint von der wachsenden Masse des lexikalischen<br />

Inventars zu profitieren. So werden bessere Ergebnisse bei dieser Untersuchungsform ab elf<br />

Jahren belegt (Rossen et al. 1996). Die Besonderheit bei fluency-Versuchen liegt in der<br />

Produktion niedrig-frequenter Vertreter der geforderten Kategorie bei einigen WBS-<br />

Probanden.<br />

Trotz dieser Auffälligkeiten kann zusammenfassend für das WBS festgehalten werden, dass<br />

sich lexikalische Fähigkeiten entwickeln, die im Vergleich zu Betroffenen mit anderen<br />

genetischen Syndromen als umfassend und elaboriert beschrieben werden können.<br />

1.2 Existenz einer späten Aufholphase bei Kindern mit<br />

Williams-Beuren-Syndrom - Hinführung zur Fragestellung<br />

der Arbeit<br />

Bei der Bewertung des in Abschnitt 1.1.3.5 dargestellten Sprachprofils des WBS muss<br />

bedacht werden, dass entsprechende Belege aus Studien mit jugendlichen Probanden<br />

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