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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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1.1.3.5.2 Wortproduktion durch Benennen<br />

Die Benennleistungen von WBS-Probanden als Marker für die Wortproduktionsfähigkeiten<br />

fallen in den meisten Studien im Vergleich zu den Wortverständnisfähigkeiten zurück<br />

(Volterra et al. 1996; Clahsen et al. 2004; Mervis et al. 2004). Sie werden daher meist als<br />

unter dem mentalen Entwicklungsalter liegend eingeschätzt. Auch wächst die individuelle<br />

Variation beim Benennen innerhalb der WBS-Population im Vergleich zum Wort-Bild-<br />

Zuordnen an (Volterra et al. 1996). Bessere Produktionsleistungen, d.h. sie liegen wie die<br />

Wortverständnisfähigkeiten auf dem Niveau des mentalen Entwicklungsalters, zeigen sich in<br />

den Studien von Levy und Bechar (2003) mit hebräischen WBS-Kindern und von Ypsilanti<br />

und Kollegen (2005) mit englischsprachigen WBS-Probanden. In beiden Untersuchungen<br />

werden die Benennleistungen mit dem mentalen Entwicklungsalter gleichgesetzt, der<br />

Vergleich in der hebräischen Studie basiert jedoch nur auf den Daten einer experimentellen<br />

Kontrollgruppe und nicht auf den Ergebnissen eines normierten Tests.<br />

So kommen die bisher vorliegenden Studien über die Benennleistungen von WBS-Probanden<br />

zu widersprüchlichen Aussagen. Die Ergebnisse sind im Vergleich zum Wortverständnis<br />

nicht heterogener, jedoch liegen bei weitem nicht so viele Studien vor wie zum<br />

Wortverstehen durch den PPVT. Deshalb kann noch keine Tendenz erkannt werden, wie gut<br />

das Benennen bei WBS-Probanden etabliert ist.<br />

1.1.3.5.3 Wortproduktion durch Versuche zum flüssigen<br />

Wortabruf (fluency)<br />

Fluency-Aufgaben sind die mit WBS-Probanden am häufigsten durchgeführten<br />

Untersuchungen. Bei dieser Methode (semantisches fluency) werden den Probanden<br />

kategorielle Oberbegriffe genannt, als Variante werden auch Anlaute (phonologisches oder<br />

formallexikalisches fluency) verwendet. Zu diesen verbal präsentierten Stimuli sollen die<br />

Probanden im Rahmen einer bestimmten Zeit (normalerweise eine Minute) Vertreter der<br />

entsprechenden Kategorie bzw. des jeweiligen Anlautes aufzählen.<br />

Von den Autoren, die fluency-Aufgaben durchführen, wird aus den Ergebnissen meist auf die<br />

unzureichende Organisation der Semantik bei ihren WBS-Probanden geschlossen (Bellugi et<br />

al. 1988; Wang & Bellugi 1994), da sich teilweise ungewöhnliche Muster in der Reihenfolge<br />

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