mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV
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Perzeptionsverarbeitung betrachtet, nach Fodor lokalisierbar als Fehlfunktion des horizontalen Moduls der Perzeption. Die verschiedenen Auffälligkeiten von WBS-Probanden in verschiedenen kognitiven Bereichen sind nach dieser Hypothese Ausprägungen des gleichen Problems. Gibt es eine späte Aufholphase für Kinder dieses Syndroms, würde sich diese als Überwindung der abweichenden Perzeptionsverarbeitung darstellen und sollte sich in den verschiedenen inhaltlichen psychologischen Fakultäten zeigen. Produktive Daten von jugendlichen und erwachsenen WBS-Probanden würden eher Restsymptome der alten Verarbeitungsstrategie aufweisen als rezeptive Daten. 5.4 Schlussbemerkungen Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Versuche zu den von Markman postulierten lexikalischen Erwerbsbeschränkungen mit WBS-Kindern durchgeführt. Die Ergebnisse geben Evidenz dafür, dass die WBS-Kinder über diese Prinzipien verfügen. Trotzdem verhalten sie sich anders als die unauffälligen Vergleichskinder. Spaltet man die Anwendung der constraints auf in einerseits die Wahrnehmung von phonologischer Form und Referenz und andererseits der Abbildung der beiden Anteile aufeinander im mentalen Lexikon, so kann die Auffälligkeit der WBS-Kinder im ersten Teilaspekt lokalisiert werden. Die perzeptuellen Informationen, die als Basis des mappings zur Verfügung stehen, sind durch die syndromtypischen Einschränkungen bei WBS-Kindern verändert. Die Folge davon ist, dass der Abbildungsprozess auf einer anderen Informationsbasis stattfindet. Als Erklärung wird die Hypothese der generellen Detailpräferenz aufgestellt, wobei es sich um eine Ausweitung der Hypothese der überspezifizierten phonologischen Verarbeitung von Majerus (2004) handelt. Die Hypothese der generellen Detailpräferenz bedeutet, dass WBS-Kinder Informationen präferiert am konkreten Ereignis orientiert verarbeiten und Schwierigkeiten haben, wenn die mentale Struktur stärkere Abstraktionen zur optimalen Verarbeitung vonnöten macht. Nach der Argumentation von Fodor (1983) wäre eine solche Verarbeitungsproblematik in einem horizontalen Modul zu suchen und kann dadurch Einfluss auf die verschiedenen inhaltlichen kognitiven Fakultäten nehmen. In den verschiedenen Fakultäten zeigen sich so Schwierigkeiten vergleichbarer Art, die immer dann auftreten, wenn der Prozess, der durch das horizontale Modul organisiert wird, betroffen ist. Im Fall der generellen Detailpräferenz wäre dies der funktionelle Mechanismus der Perzeption und ihrer Verarbeitung. Durch die Hypothese der generellen Detailpräferenz kann zum ersten Mal ein Großteil der Auffälligkeiten, die bei WBS-Kindern beobachtet werden, auf einen einzigen selektiv 149
defizitären Mechanismus zurückgeführt werden. Andere Unterschiede zum Verhalten unauffälliger Kinder, wie z.B. die seltenere Anwendung der constraints, können erklärt werden. Insofern geben die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit Evidenz für eine selektive Störung im Sprachsystem von WBS-Kindern und nicht für eine bei ihnen stattfindende allgemein abweichende Sprachentwicklung, wie von der Gruppe um Karmiloff-Smith (Stevens & Karmiloff-Smith 1997; Thomas et al. 2001; Karmiloff-Smith et al. 2003) angenommen wird. 150
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defizitären Mechanismus zurückgeführt werden. Andere Unterschiede zum Verhalten<br />
unauffälliger Kinder, wie z.B. die seltenere Anwendung der <strong>constraint</strong>s, können erklärt<br />
werden. Insofern geben die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit Evidenz für eine selektive<br />
Störung im Sprachsystem von WBS-Kindern und nicht für eine bei ihnen stattfindende<br />
allgemein abweichende Sprachentwicklung, wie von der Gruppe um Karmiloff-Smith<br />
(Stevens & Karmiloff-Smith 1997; Thomas et al. 2001; Karmiloff-Smith et al. 2003)<br />
angenommen wird.<br />
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