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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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Konvergenz den Wortschatzerwerb effektivieren und beschleunigen, während sich<br />

widersprüchliche Informationen hemmend auf den Aufbau neuer lexikalischer<br />

Repräsentationen auswirken können. In diesem Sinne können nichtsprachliche<br />

Perzeptionsbereiche in Markmans Modell als Einflussfaktoren auf die Anwendung<br />

lexikalischer Erwerbsbeschränkungen angesehen werden.<br />

Die Aufteilung des Worterwerbs in den Prozess des Erkennens eines neuen Begriffs und dem<br />

Abbilden im Rahmen des Aufbaus der lexikalischen Repräsentation wird im<br />

Entwicklungsmodell von Hirsh-Pasek, Michnick Golinkoff und Kollegen, dem Emergentist<br />

Coalition Model, genauer definiert (vgl. Kapitel 2.1).<br />

Wie in Kapitel 2.1 dargestellt, gehen die Autoren gehen von multiplen Inputinformationen<br />

aus, auf die sich das Kind stützt, um Referenz zuweisen zu können (Hirsh-Pasek, Michnick<br />

Golinkoff & Hollich 2000: 145). Dafür steht dem Kind eine Gruppe perzeptive, konzeptuelle,<br />

linguistische und sozial-intentionale cues zur Verfügung. Hirsh-Pasek und Michnick<br />

Golinkoff (2000: 188) betonen, dass ein Modell den Wortschatzerwerb auf der Basis eines<br />

cues (z.B. der Salienz) nicht hinreichend erklären kann. Modelle für das Lernen von Wörtern<br />

benötigen mehrere cues, die interagierend die Aufmerksamkeit des Kindes führen. Auch im<br />

Erklärungsrahmen des Emergentist Coalition Model, ähnlich wie beim Konvergenzbegriff in<br />

Markmans Modell, wird also davon ausgegangen, dass eine Übereinstimmung zwischen zwei<br />

oder mehr Informationsquellen beim Erwerb des Wortes hilfreich ist bzw. dass sie notwendig<br />

ist, um zum Repräsentationsaufbau zu gelangen. Hirsh-Pasek und Kollegen (Hirsh-Pasek et<br />

al. 2000; Hirsh-Pasek 2002) gehen davon aus, dass das Kind beim Aufbau der ersten<br />

Repräsentation grundsätzlich nach redundanten Evidenzen dafür sucht, ob es sich bei einem<br />

neuen Höreindruck wirklich um ein neues Wort – und nicht z.B. um einen Versprecher –<br />

handelt.<br />

Die sechs definierten cues, die das Kind nutzen kann, um ein unfamiliäres Wort auf ein<br />

unfamiliäres Objekt abzubilden werden über den frühen Lexikonerwerb verschieden<br />

gewichtet. Für das frühe Lexikon (bis zum 24. Lebensmonat) bevorzugen Kinder die drei<br />

Informationsquellen temporal contiguity, perceptual salience und prosody. Mit dem<br />

Voranschreiten im Erwerb gewinnen die grammatical cues, der social context und social eye<br />

gaze als Informationsquellen an Einfluss, indem das Kind aufgrund von Erfahrung erlernt,<br />

dass diese cues statistisch verlässlicher sind, um mappings vorzunehmen. So orientiert sich<br />

das Kind während des Aufbaus der ersten 50 Wörter stärker an basalen und perzeptuellen<br />

Informationen, ab dem 24. Lebensmonat benutzt es auch linguistisch oder in sozialer Hinsicht<br />

komplexere Quellen (Hirsh-Pasek et al. 2000: 140), obwohl dem Kind über den gesamten<br />

Lexikonerwerb alle cues zur Verfügung stehen.<br />

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