mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV
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5.2 Diskussion der Ergebnisse des Versuchs zum <strong>mutual</strong><br />
<strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong><br />
5.2.1 Diskussion des Verhaltens der ungestörten Kinder im<br />
Versuch zum <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong><br />
Die ungestörten Kinder durchlaufen das Experiment mit und ohne phonologischen Ablenker.<br />
In der semantischen Version (ohne phonologischen Ablenker) bilden die Kinder das<br />
unbekannte Zielbild sicher auf die unbekannte Wortform ab. So belegen die Ergebnisse der<br />
semantischen Version, dass sich die teilnehmenden Kinder zwischen 3;0 und 7;6 beim<br />
Abbilden neuer Wortformen auf unbekannte Referenten vom <strong>mutual</strong> <strong>exclusivity</strong> <strong>constraint</strong><br />
leiten lassen.<br />
Ist der phonologische Ablenker im Versuchsaufbau vorhanden, so zeigen die Kinder<br />
präferiert auf das phonologische Ablenkerbild und kommentieren häufig ihre Reaktionen. In<br />
ihren Kommentaren machen sie deutlich, dass sie glauben, die Experimentleiterin würde sich<br />
versprechen und eigentlich das familiäre phonologische Ablenker-item meinen. Zwischen den<br />
drei- und vierjährigen Kindern ergibt sich ein signifikanter Unterschied in Bezug darauf, wie<br />
oft das Zielbild ausgewählt wird. Die dreijährigen Kinder zeigen häufiger auf das Zielbild als<br />
die vierjährigen Kinder. Zwischen den anderen Altersgruppen ergeben sich keine<br />
Unterschiede. Die Quote, mit der auf das Zielbild gedeutet wird (4,55 Mal von möglichen<br />
12), bleibt jedoch auch bei den dreijährigen Kindern sehr niedrig.<br />
Für alle ungestörten Kinder scheint eine Schwierigkeit in der phonologischen Version des<br />
Versuchsaufbaus zu liegen, der sie davon abhält, auf das Bild mit dem unfamiliären Objekt zu<br />
zeigen. Da die Kinder ohne das phonologische Ablenkerbild nicht in diesen Konflikt geraten,<br />
kann geschlossen werden, dass dieser durch den phonologischen Ablenker und der<br />
phonologischen Nähe zwischen diesem und der unfamiliären Wortform entsteht. Für die<br />
Kinder kann dadurch keine Konvergenz zwischen der auditiven und der visuellen Information<br />
entstehen. Markman (1994) sieht Konvergenz als ein wichtiges Merkmal an, um den<br />
schnellen Erwerb eines neuen Wortes abzusichern (vgl. Kapitel 2.1). Die Folge im aktuellen<br />
<strong>mutual</strong>-<strong>exclusivity</strong>-<strong>constraint</strong>-Versuch ist, dass die unbekannte Wortform als möglicher neuer<br />
lexikalischer Eintrag abgelehnt wird.<br />
Phonologische Nähe als möglicher Konfliktmoment im Wortschatzaufbau wird auch in der<br />
Studie von Hernandez Jarvis et al. (2004) untersucht. Den Kindern wird in einer<br />
Trainingsphase beigebracht, minimale phonologische Veränderungen nicht als mögliche neue<br />
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