mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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nach den eben angeführten Überlegungen einen Vergleich auf der Basis des chronologischen Alters adäquat erscheinen lässt. Insgesamt wird eine Gruppe ungestörter Kinder in der Alterspanne von 3;0 bis 7;6 als Vergleichsgruppe einbezogen. In der Gruppenanalyse werden alle WBS-Kinder mit allen Kontrollkindern verglichen. Für die Einzelfallanalyse wird vom chronologischen Alter des WBS-Kindes sechs Lebensmonate zurück und sechs Lebensmonate weiter gerechnet. Alle Kontrollkinder, die in diese Zeitspanne fallen, bilden die individuelle Vergleichsgruppe für den jeweiligen Einzelfall (so ist z.B. LH 3;6 Jahre alt, ihre Kontrollgruppe reicht damit von 3;0 bis 4;0). Als Folge differieren die Zahlen der Kontrollkinder von Einzelfall zu Einzelfall. Die jeweilige Anzahl der Kinder in der individuellen Kontrollgruppe ist in den Auswertungstabellen angegeben. 4.1.2 Statistische Auswertung Die Ergebnisse der ungestörten Kinder werden für jeden Versuch als Gruppe analysiert. Es kommen die non-parametrischen Verfahren Mann Whitney U Test für Altersgruppenvergleiche und Wilcoxon Test für Vergleiche von Bedingungen innerhalb einer Altersgruppe zur Anwendung. Auch der Gesamtgruppenvergleich zwischen Kontrollkindern und WBS-Kindern wird mit dem non-parametrischen Test Mann Whitney U durchgeführt. Auf die non-parametrischen Verfahren wird aufgrund der geringen Stichprobengröße der WBS-Gruppe (N=5) zurückgegriffen. Die Ergebnisse dieser Gruppe sind nicht normalverteilt und in sich heterogen, so dass die Benutzung von parametrischen Verfahren nicht angemessen erscheint. Um die Statistik innerhalb der Ergebnisdarstellung möglichst gleich zu halten, werden auch für die unauffälligen Kinder non-parametrische Verfahren verwendet. In der Einzelfallbetrachtung werden die WBS-Kinder separat mit der altersgematchten Kontrollgruppe verglichen. Dafür werden der Mittelwert (M) und die Standardabweichung (SD) der Kontrollgruppe ermittelt. Das Ergebnis des Einzelfalls wird anschließend mit dem Mittelwert der Kontrollgruppe in Beziehung gesetzt, um gleiches bzw. auffälliges Verhalten bei dem WBS-Kind festzustellen. Auffälliges Verhalten wird als zu großer Abstand zum Mittelwert definiert; der Grenzwert zwischen dem unauffälligen und dem auffälligen Bereich wird als Auffälligkeitskriterium 23 bezeichnet. Die Definition eines Auffälligkeitskriteriums zur Feststellung eines Defizits wird bei Untersuchungen von SSES-Kindern angewendet, 23 In dieser Arbeit auch synonym als 1,3-SD-Kriterium bezeichnet. 99

wohingegen dieses Vorgehen in der Forschung zum WBS bisher nicht vorkommt. Aus diesem Grund werden die Werte, die für SSES definiert wurden, herangezogen. Für die Feststellung einer Auffälligkeit bei SSES-Kindern werden unterschiedlich große Abstände zum Mittelwert der ungestörten Kontrollgruppe vorgeschlagen. Bishop (1997) sieht zwei SD als notwendigen Abstand, um in einem standardisierten Testverfahren gestörte und ungestörte Kinder voneinander zu unterscheiden. Rice (2003) spricht bei normativen Tests von Auffälligkeitskriterien zwischen ein und zwei SD. In experimentellen Untersuchungen werden häufig bereits weniger starke Differenzen zum Mittelwert als auffälliges Verhalten gewertet. Bei late talkern wird teilweise bereits bei einer SD Abstand vom Mittelwert von einer Auffälligkeit gesprochen (Grimm & Doil 2000). Leonard (2003) schlägt nach einer Zusammenfassung von verschiedenen Studien 1,3 SD als ausreichenden Unterschied zwischen den beiden Gruppen vor. Dieser Abstand findet in SSES-Studien in verschiedenen Sprachen Anwendung und erscheint dort aussagekräftig, was Leonard zu dem Schluss führt, dass spezifische Sprachentwicklungsstörungen ab dieser Marke anzusiedeln sind. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Grenze für nicht-spezifische Sprachentwicklungsstörungen an einer anderen Stelle angesetzt werden müsste. Insofern kann Leonards Marke für andere klinische Gruppen übernommen werden, wenn das Vorliegen einer Störung innerhalb des Sprachsystems untersucht werden soll. Dies ist in der vorliegenden Arbeit der Fall, so dass Leonards Ausführungen gefolgt wird: In der Einzelfallanalyse werden die Leistungen der WBS-Probanden als auffällig betrachtet, wenn sie mehr als 1,3 SD vom Mittelwert der individuellen Kontrollgruppe entfernt liegen (vgl. Abbildung 3). Abbildung 3: Veranschaulichung des Auffälligkeitskriteriums angelehnt an Leonard (2003) 100

nach den eben angeführten Überlegungen einen Vergleich auf der Basis des chronologischen<br />

Alters adäquat erscheinen lässt. Insgesamt wird eine Gruppe ungestörter Kinder in der<br />

Alterspanne von 3;0 bis 7;6 als Vergleichsgruppe einbezogen. In der Gruppenanalyse werden<br />

alle WBS-Kinder mit allen Kontrollkindern verglichen.<br />

Für die Einzelfallanalyse wird vom chronologischen Alter des WBS-Kindes sechs<br />

Lebensmonate zurück und sechs Lebensmonate weiter gerechnet. Alle Kontrollkinder, die in<br />

diese Zeitspanne fallen, bilden die individuelle Vergleichsgruppe für den jeweiligen Einzelfall<br />

(so ist z.B. LH 3;6 Jahre alt, ihre Kontrollgruppe reicht damit von 3;0 bis 4;0). Als Folge<br />

differieren die Zahlen der Kontrollkinder von Einzelfall zu Einzelfall. Die jeweilige Anzahl<br />

der Kinder in der individuellen Kontrollgruppe ist in den Auswertungstabellen angegeben.<br />

4.1.2 Statistische Auswertung<br />

Die Ergebnisse der ungestörten Kinder werden für jeden Versuch als Gruppe analysiert. Es<br />

kommen die non-parametrischen Verfahren Mann Whitney U Test für<br />

Altersgruppenvergleiche und Wilcoxon Test für Vergleiche von Bedingungen innerhalb einer<br />

Altersgruppe zur Anwendung. Auch der Gesamtgruppenvergleich zwischen Kontrollkindern<br />

und WBS-Kindern wird mit dem non-parametrischen Test Mann Whitney U durchgeführt.<br />

Auf die non-parametrischen Verfahren wird aufgrund der geringen Stichprobengröße der<br />

WBS-Gruppe (N=5) zurückgegriffen. Die Ergebnisse dieser Gruppe sind nicht normalverteilt<br />

und in sich heterogen, so dass die Benutzung von parametrischen Verfahren nicht angemessen<br />

erscheint. Um die Statistik innerhalb der Ergebnisdarstellung möglichst gleich zu halten,<br />

werden auch für die unauffälligen Kinder non-parametrische Verfahren verwendet.<br />

In der Einzelfallbetrachtung werden die WBS-Kinder separat mit der altersgematchten<br />

Kontrollgruppe verglichen. Dafür werden der Mittelwert (M) und die Standardabweichung<br />

(SD) der Kontrollgruppe ermittelt. Das Ergebnis des Einzelfalls wird anschließend mit dem<br />

Mittelwert der Kontrollgruppe in Beziehung gesetzt, um gleiches bzw. auffälliges Verhalten<br />

bei dem WBS-Kind festzustellen. Auffälliges Verhalten wird als zu großer Abstand zum<br />

Mittelwert definiert; der Grenzwert zwischen dem unauffälligen und dem auffälligen Bereich<br />

wird als Auffälligkeitskriterium 23 bezeichnet. Die Definition eines Auffälligkeitskriteriums<br />

zur Feststellung eines Defizits wird bei Untersuchungen von SSES-Kindern angewendet,<br />

23 In dieser Arbeit auch synonym als 1,3-SD-Kriterium bezeichnet.<br />

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