¨Ubung 1 zur VorlesungâFehlerkorrigierende Codesâ - Institut für ...
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@<br />
TECHNISCHE<br />
UNIVERSITÄT CAROLO-WILHELMINA ZU BRAUNSCHWEIG<br />
<strong>Institut</strong> für Theoretische Informatik<br />
Dr. J. Koslowski<br />
Braunschweig, 2008-12-01<br />
Übung 1 <strong>zur</strong> Vorlesung Fehlerkorrigierende Codes“<br />
”<br />
Aufgabe 1<br />
Wir betrachten einen (n; M; d) Code C uber einem Alphabet der Groe q . Der Hamming Abstand<br />
eines Wortes y 2 F n von C ist deniert als Hammingabstand zwischen y und dem nachsten Codewort<br />
aus C , d.h.,<br />
(y; C) := minf (y; c) : c 2 C g<br />
Unter dem Uberdeckungsradius von C verstehen wir den maximalen Hammingabstand eines Worts<br />
von C , d.h.,<br />
:= maxf (y; C) : y 2 F n g<br />
(a) Bestimmen Sie die Uberdeckungsradien des Wiederholungscodes und des Hamming-Codes uber<br />
F = GF (q) .<br />
(b) Beweisen Sie die Kugeluberdeckungsschranke M ¡ V q (n; ) q n .<br />
(c) Zeigen Sie (d<br />
1)=2 , wobei Gleichheit nur im perfekten Fall gilt.<br />
(d) Beweisen Sie, da eine linearer [n; k; d] Code uber GF (q) die Ungleichung n<br />
k erfullt.<br />
(e) Zeigen Sie, da im Falle eines linearen [n; k; d] Codes uber GF (q) das maximale Hamming-Gewicht<br />
der (Nebenklassen-)Anfuhrer durch gegeben ist.<br />
( f ) H sei eine Kontrollmatrix fur einen linearen [n; k; d] Codes C uber GF (q) . Weisen Sie nach, da<br />
die kleinste positive Zahl ist, so da jeder Vektor in F n k als Linearkombination von bis zu <br />
Zeilen aus H dargestellt werden kann.<br />
(g) Zeigen Sie, das ein maximaler Code C (vergl. Denition 3.3.01) mit Minimalabstand d die Ungleichung<br />
< d erfullt.<br />
(h) C sei ein linearer [n; k; d] Code, so da jede Verlangerung durch Anfugen einer Zeile an eine<br />
Kontrollmatrix H den Minimalabstand reduziert. Weisen Sie < d 1 nach.<br />
Losungsvorschlag:<br />
Intuitiv hantelt es sich bei um den kleinsten Radius, so da die - Kugeln um die Codeworter den<br />
gesamten Raum F n uberdecken. Dies wird in Teil (b) formalisiert, den wir daher vorziehen:<br />
(b) Denitionsgema liegt jedes y 2 F n<br />
schopfen diese Kugeln F n aus.<br />
in mindestens einer der -Kugeln um die Codeworter, also<br />
(a) Der [n; 1; n] Wiederholungscode uber F = GF (q) hat q Elemente mit jeweils lauter gleichen<br />
Komponenten. Je mehr verschiedene Komponenten ein Wort y 2 F n hat, desto groer ist sein<br />
Abstand zu einem der Codeworter.<br />
Falls n q , hat ein Wort y mit n verschiedenen Komponenten von den Codewortern, in denen<br />
eine der Komponenten vorkommt, den Hamming-Abstand n 1 , und von den anderen Codewortern<br />
den Hamming-Abstand n . Von allen Codewortern den Abstand n zu haben, ist unmoglich. Daher<br />
gilt = n 1 .<br />
Falls n > q , berechnen wir n = p ¡ q + r mit r < q . Bei moglichst gleichmaiger Verteilung der<br />
Elemente von F in y treten q r Symbole p mal und r Symbole p + 1 mal auf, woraus folgt<br />
<br />
n p 1 falls r 6= 0<br />
= (y; C) =<br />
n p falls r = 0<br />
Hamming-Codes sind perfekt, d.h., die 1-Kugeln um die Codeworter schopfen ganz F n aus. Daraus<br />
folgt sofort 1 . Wegen C 6= F n haben die 0-Kugeln um die Codeworter nicht diese Eigenschaft,<br />
also gilt = 1 .
(c) Die Hamming-Schranke und Teil (b) implizieren<br />
M ¡ V q (n; b(d 1)=2c) q n M ¡ V q (n; )<br />
Aus der Monotonie der Volumenfunktion V q (n;<br />
) folgt somit<br />
b(d<br />
1)=2c <br />
Die einzige Moglichkeit, die geforderte Bedingung zu verletzen, ergibt sich im Falle der Gleichheit,<br />
d.h. fur perfekte Codes, und bei geradem d .<br />
Ein perfekter Code kann aber keinen geraden Minimalabstand haben. Ist d gerade, so gibt es ein<br />
Wort y 2 F n \in der Mitte" zwischen zwei Codewortern c und c 0 mit Hammingabstand d ,<br />
also (y; c) = d=2 = (y; c 0 ) . Nach Denition von liegt y in einer b(d 1)=2c-Kugel um ein<br />
Codewort c 00 , was nach der Dreiecksungleichung (c; c 00 ) < d impliziert, Widerspruch.<br />
Folglich stimmen im perfekten Fall b(d 1)=2c und (d 1)=2 uberein und es gilt = (d 1)=2 .<br />
Ist C nicht perfekt, so gilt b(d 1)=2c < , woraus wegen 2 IN sofort folgt (d 1)=2 .<br />
(d) Da C zu einem systematischen Code aquivalent ist, konnen wir uns auf diesen Fall beschranken. G<br />
sei eine systematische Generatormatix fur C . Zu jedem Wort y 2 F n nden wir dann genau ein<br />
Codewort, das in den ersten k Komponenten mit y ubereinstimmt. Damit konnen sich maximal<br />
die letzten n k Komponenten von y von diesem Codewort unterscheiden, d.h., (y; C) n k .<br />
Da dies fur jedes Wort y gilt, folgt die Behauptung n k .<br />
(e) Ist ` das maximale Hamming-Gewicht der Nebenklassenanfuhrer, so ist die erste Spalte einer<br />
Standard-Tabelle ist in einer `-Kugel um 0 enthalten. Aufgrund der Linearitat gilt dies fur jede<br />
Spalte und das entsprechende Codewort. Daher gilt ` . Weil die (` 1)-Kugel um 0 aber<br />
nicht alle Elemente der ersten Spalte enthalt, folgt = ` .<br />
( f ) Die H -Urbilder der Vektoren aus F n k (=Syndrome) sind nicht leer und partitionieren F n in Nebenklassen.<br />
Damit treten alle Syndrome schon als H -Bilder der Nebenklassenanfuhrer auf. Gema<br />
(e) handelt es sich dabei aber um Linearkombinationen von hochstens Zeilen der Matrix H .<br />
(g) Hinzufugen eines neuen Codeworts reduziert den Minimalabstand. Ist y ein Wort mit (y; C) = ,<br />
so hat C [ fy g den Minimalabstand d 0 = minf; dg < d , woraus d 0 = folgt.<br />
(h) Nach Corollar 3.5.05 genugen Codes dieser Art der zweiten Gilbert-Varschamov-Schranke<br />
q n k V q (n; d 2)<br />
die zu q n q k ¡ V q (n; d 2) aquivalent ist. Ein Wort y 2 F n mit (y; C) = d 1 ware in keiner<br />
(d 2)-Kugel um die Codeworter enthalten, Widerspruch. Also folgt < d 1 .<br />
Aufgabe 2<br />
Wir betrachten einen [n; k; d] vRS Code C vRS<br />
uber F = GF (n) mit 1 < k < n .<br />
(a) Identizieren Sie C vRS<br />
als echten Teil-Code eines [n; k + 1; d 1] vRS Codes uber F .<br />
(b) Weisen Sie die Existenz eines Worts y 2 F n nach, dessen Hamming-Abstand von C vRS<br />
mindestens<br />
den Wert d 1 annimmt.<br />
(c) Zeigen Sie, da der Uberdeckungsradius von C vRS<br />
den Wert d 1 hat.<br />
Losungsvorschlag:<br />
(a) In einer Generatormatrix G vRS<br />
der Form (4.1.08) kann im ersten Faktor eine Zeile angefugt werden,<br />
was einer Vergroerung von k um 1 entspricht. Da es sich weiterhin um einen MDS-Code handelt,<br />
mu sich der Minimalabstand um 1 verringern.<br />
(b) Jedes Codewort des groeren Codes C 0 , das nicht zum kleineren Code C gehort, erfullt die angegebene<br />
Bedingung. Daher folgt d 1 .<br />
(c) Teil (b) zusammen mit Teil (d) der vorherigen Aufgabe und die Tatsache, da wegen der MDS-<br />
Eigenschaft d 1 = n k gilt, liefern = d 1 .