Endbericht Qualitätsentwicklungs- und ... - Naturpark Dübener Heide
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<strong>Endbericht</strong><br />
<strong>Qualitätsentwicklungs</strong>- <strong>und</strong> Qualitätsicherungsbedarf<br />
der Wanderwege in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
© November 2007<br />
Deutscher Wanderverband<br />
Liane Jordan, Anette Peiter<br />
Wilhelmshöher Allee 157-159<br />
34121 Kassel<br />
Telefon: 0561 / 9 38 73-0<br />
Fax: 0561 / 9 38 73-10<br />
e-mail: info@wanderverband.de<br />
www.wanderverband.de<br />
www.wanderbares-deutschland.de
Inhaltsverzeichnis<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
1. Einleitung ...........................................................................................3<br />
2. Qualitätsweg ......................................................................................5<br />
2.1 Warum ein Qualitätsweg ? ......................................................................... 5<br />
2.2 Schritte zum Qualitätsweg im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ........................... 6<br />
3. <strong>Heide</strong>magneten ................................................................................18<br />
3.1 Was sind <strong>Heide</strong>magneten ? ..................................................................... 18<br />
3.2 Auswertung <strong>und</strong> Ergebnisse der R<strong>und</strong>wege-Begutachtung ..................... 20<br />
3.3 Weitere Schritte für die R<strong>und</strong>wege........................................................... 23<br />
4. Markierung <strong>und</strong> Beschilderung......................................................25<br />
5. Nachhaltigkeit ..................................................................................31<br />
6. Fazit...................................................................................................33<br />
Literatur<br />
2
1. Einleitung<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Der Begriff der Qualitätsoffensive wird derzeit deutschlandweit viel diskutiert. Dabei wird der<br />
Begriff sehr häufig im Zusammenhang mit dem Thema Wandern verwandt. Mitverantwortlich<br />
dafür ist nicht zuletzt das 2003 vom Deutschen Wanderverband <strong>und</strong> Deutschen Tourismusverband<br />
ins Leben gerufene Kooperationsprojekt „Wanderbares Deutschland“. Mit diesem<br />
Projekt wurde das Ziel der Förderung eines qualitätsorientierten Wandertourismus in<br />
Deutschland verfolgt.<br />
Das Thema „Wandern“ hatte in Deutschland lange Jahre mit einem verstaubten Image zu<br />
kämpfen. Heute dagegen ist Wandern „im Trend“: Prominente Wanderer wie Hape Kerkeling<br />
oder Manuel Andrack mit ihren Buchveröffentlichungen zu diesem Thema sind dafür ebenso<br />
ein Indiz wie die große Präsenz des Themas in den Medien. Die steigende Nachfrage hat mit<br />
dazu beigetragen, dass sich der Wandertourismus auch im Bewusstsein vieler touristischer<br />
Akteure aus der Nische heraus bewegt hat. Lange Zeit unterschätzt, hat sich der Wandertourismus<br />
in vielen Regionen heute als wichtiger Schlüsselfaktor auch für eine zukunftsfähige<br />
Regionalentwicklung etabliert. Voraussetzung dafür war jedoch vielerorts die qualitative<br />
Ü berarbeitung des wandertouristischen Angebots, sowohl auf der Ebene der Wegeinfrastruktur<br />
als auch im Bereich des Beherbergungs- <strong>und</strong> Gastgewerbes.<br />
Das Thema der Wanderwegequalität wurde auch vom <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> aufgegriffen.<br />
Wie in vielen anderen Gebieten Deutschlands ist das Wanderwegenetz der <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> im Laufe der Jahrzehnte stetig gewachsen. Damit verb<strong>und</strong>en sind steigende Unterhalts-<br />
<strong>und</strong> Pflegekosten bei gleichzeitig rückläufigem Budget für diese Maßnahmen in Kreisen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden. Auch die ehrenamtliche Wegepflege durch die Mitglieder der Wandervereine<br />
ist durch stagnierende bzw. zum Teil rückläufige Mitgliederzahlen in vielen Organisationen<br />
an ihre Grenzen gestoßen.<br />
Die zunehmend intensive Nutzung der Landschaft durch den Menschen ging ebenfalls nicht<br />
spurlos an der Qualität des Wegenetzes vorüber. In den Offenlandschaften wurden viele<br />
ehemals naturbelassenen Feldwirtschaftswege für schwere landwirtschaftliche Traktoren <strong>und</strong><br />
Maschinen befestigt oder asphaltiert, bzw. sind durch Flurbereinigungsmaßnahmen komplett<br />
weggefallen. Steigender wirtschaftlicher Druck auch in der Forstwirtschaft führte dazu, dass<br />
kleine, schmale Pfade nicht mehr unterhalten werden <strong>und</strong> die Wanderwege auf breiten, befestigten<br />
Forststraßen verlaufen. Wanderwege, die früher entlang einer wenig befahrenen<br />
Ortsverbindungsstraße verliefen, stellen heute oft durch die Zunahme des Verkehrs ein Gefahrenpotential<br />
für den Wanderer dar.<br />
Diese vielfältigen Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass das Wanderwegenetz heute<br />
zwar in vielen Gebieten quantitativ sehr groß ist, qualitativ aber oft nicht mehr den Ansprüchen<br />
<strong>und</strong> Wünschen der Wanderer entspricht. Hinzu kommt, dass sich die Wanderer zu einem<br />
erheblich anspruchsvolleren Publikum entwickelt haben. Das breite Konkurrenzangebot<br />
aus dem Ausland sowie die gestiegenen Reiseerfahrungen der Wandergäste führen zu einer<br />
größeren Vergleichbarkeit zwischen den Angeboten in den einzelnen Regionen. Die Kenntnis<br />
der Motive <strong>und</strong> der Bedürfnisse der Wanderer sind daher ein wichtiger Schlüssel zum<br />
langfristigen Erfolg für eine Region, die sich wandertouristisch positionieren möchte.<br />
3
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Im Rahmen des LEADER+ Projektes „<strong>Heide</strong>magneten 2“ wurde diese Thematik der Qualitätsverbesserung<br />
des Wanderangebotes in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> aufgegriffen. Von den Akteuren<br />
in der Region wurden in dem Projekt die beiden Themenschwerpunkte „Marketing“ <strong>und</strong><br />
„Wanderwege“ festgelegt. Der Bereich der Wanderwege wurde gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Wanderverband, dem Dachverband der Wandervereine in Deutschland, bearbeitet.<br />
Der Deutsche Wanderverband wirkte in der Region planungsunterstützend zum Thema Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> –entwicklung der Wanderwege mit. Im Fokus der Betrachtung stand zum<br />
einen das Wanderwegeangebot um die <strong>Heide</strong>magneten, zum anderen sollte im Rahmen des<br />
Projektes mindestens ein Wanderweg in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> mit dem Prädikat „Qualitätsweg<br />
Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet werden <strong>und</strong> damit deutschlandweit vermarktungsfähig<br />
sein. Voraussetzung dafür ist, dass dieser ausgewählte Wanderweg eine Vielzahl<br />
von Kriterien erfüllt, die in Anlehnung an die Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse der Wanderer aufgestellt<br />
wurden.<br />
Die Ergebnisse der Planungsunterstützung durch den Deutschen Wanderverband sind in<br />
diesem <strong>Endbericht</strong> zusammengefasst.<br />
• Nach dem einleitenden Kapitel werden in Kapitel 2 des <strong>Endbericht</strong>s die <strong>Heide</strong>magneten<br />
sowie die Wanderwege um die <strong>Heide</strong>magneten vorgestellt. Zu jedem der 15 <strong>Heide</strong>magneten<br />
wurde ein Weg ausgewählt, zu dem ein Steckbrief verfasst wurde. Die Steckbriefe<br />
sind in Anhang I nachzulesen.<br />
• Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem zukünftigen „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“.<br />
In diesem Kapitel wird der Weg zum „Qualitätsweg“ im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
dargestellt.<br />
• Im Zusammenhang mit der Wegequalität sind die Markierung <strong>und</strong> die Wegweisung wichtige<br />
Themen. Im Rahmen dieses Kapitels 4 werden Empfehlungen für eine nutzerfre<strong>und</strong>liche<br />
Markierung der behandelten Wandertouren gegeben.<br />
• Der Begriff der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit den Wanderwegen wird in Kapitel<br />
5 erläutert.<br />
• Im abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse zusammenfassend dargestellt.<br />
• Im Anhang sind die Steckbriefe zu den einzelnen Wanderwegen um die <strong>Heide</strong>magneten<br />
sowie die Präsentationen zu den einzelnen Sitzungen zu finden.<br />
4
2. Qualitätsweg<br />
2.1 Warum ein Qualitätsweg ?<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Mit dem „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbandes wird<br />
das Ziel verfolgt, durch die Umsetzung der Vielzahl von Kriterien zu einer stetigen Verbesserung<br />
der Wanderinfrastruktur beizutragen. Die Qualität wird dabei anhand von Kennziffern<br />
gemessen, die die Eigenschaften eines Weges oder Wegabschnittes quantitativ erfassen<br />
<strong>und</strong> einen Vergleich mit entsprechenden Normvorgaben gestatten. Anhand festgelegter<br />
Merkmale wird der jeweilige Erfüllungsgrad gemessen.<br />
Der Kriterienkatalog umfasst in seiner Gesamtheit:<br />
• 23 Wahlkriterien <strong>und</strong><br />
• 9 Kernkriterien,<br />
die folgenden fünf Themenbereichen zuzuordnen sind:<br />
• Wegeformat<br />
• Wanderleitsystem/Besucherlenkung<br />
• Natur/Landschaft<br />
• Kultur<br />
• Zivilisation.<br />
Auf der Basis einer adäquaten Mischung aus diesen Wahl- <strong>und</strong> Kernkriterien entsteht so ein<br />
einfaches <strong>und</strong> flexibles Bewertungsinstrument. Dieses ermöglicht es den touristischen Anbietern<br />
vor Ort, das eigene Wegepotential realistisch einzuschätzen. Gleichzeitig erhalten die<br />
Verantwortlichen einen Maßnahmenplan für die systematische Verbesserung der Wegequalität.<br />
Das ist ein wichtiger Schritt für eine qualitätsbewusste Angebotsgestaltung (DEUT-<br />
SCHER WANDERVERBAND 2007).<br />
Darüber hinaus wird durch die Schulung von Wegeexperten in der Region, die mit der Vergabe<br />
des Prädikats verb<strong>und</strong>en ist, das Wissen <strong>und</strong> die Kenntnis bezüglich des Qualitätsprozesses<br />
in der Region weitergegeben. Die regionalen Akteure haben dadurch die Möglichkeit,<br />
ihr gesamtes Wegenetz anhand dieses flexiblen Bewertungsinstrumentes hinsichtlich der<br />
Ansprüche <strong>und</strong> Zielgruppen kritisch zu untersuchen <strong>und</strong> gegebenenfalls anzupassen.<br />
Die wichtigsten Kriterien im Überblick:<br />
• Gesamtlänge des Wanderweges von mindestens 20 Kilometern Länge,<br />
• mindestens 35 % naturnahe Wanderwege auf der Gesamtstrecke,<br />
• maximaler Anteil von 20 % Asphalt auf der Gesamtstrecke,<br />
• Vermeidung von Streckenabschnitten auf oder neben befahrenen Straßen,<br />
5
• genügend hohe Anzahl von Landschaftsformationswechseln entlang des Weges,<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
• Erlebnispotential entlang des Weges (Einbindung von natürlichen <strong>und</strong> kulturellen Attraktionen<br />
entlang des Wanderweges),<br />
• ausreichende infrastrukturelle Ausstattung des Wanderweges mit Bänken <strong>und</strong> Rastplätzen,<br />
• durchgängige, beidseitige <strong>und</strong> nutzerfre<strong>und</strong>liche Markierung auf der Gesamtstrecke.<br />
2.2 Schritte zum Qualitätsweg im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
Die Qualitätsoffensive im Bereich des Wanderwegenetzes wurde im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
im Rahmen des LEADER+ Projektes „<strong>Heide</strong>magneten 2“ eingeleitet. Es wurde eine Arbeitsgruppe<br />
gebildet, die sich mit dieser Thematik in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> beschäftigen sollte.<br />
Zur fachlichen Unterstützung wurde der Deutsche Wanderverband im Sommer 2007 hinzugezogen.<br />
Schritt 1: Informationsveranstaltung zum Thema Wanderwege<br />
Am 22. Juni 2007 fand im <strong>Naturpark</strong>haus in Pressel eine erste Informationsveranstaltung<br />
zum Thema statt. Eingeladen waren neben den Verantwortlichen aus dem LEADER+ Projekt<br />
Vertreter aus dem Tourismus, dem <strong>Naturpark</strong>, dem Forst, den Wandervereinen sowie an der<br />
Thematik interessierte Menschen aus der Bevölkerung. An der Veranstaltung nahmen ca. 20<br />
Personen teil. Nach einer kurzen Einführung durch den Geschäftsführer des <strong>Naturpark</strong>s,<br />
Herrn Klepel, gab Frau Jordan, Deutscher Wanderverband, eine kurze Einführung zum<br />
Thema (Vortrag vgl. Anhang III) <strong>und</strong> stellte den „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“<br />
vor. Außer der Informationsweitergabe von geplanten Maßnahmen im Projekt diente die<br />
Veranstaltung dazu, Teilnehmer für eine Arbeitsgruppe zu finden, die das Thema der Wanderwegequalität<br />
in den nächsten Monaten mit betreuen sollten.<br />
Am Ende der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmer, die Interesse an der Schulung zum<br />
„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ hatten, in eine Liste eintragen. Die Teilnehmerzahl<br />
wurde auf max. 12 Personen beschränkt.<br />
Schritt 2: Analyse des Wanderwegenetzes durch den Deutschen Wanderverband<br />
Um einen Überblick des Wanderwegeangebotes im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> zu bekommen<br />
wurde von Frau Jordan <strong>und</strong> Frau Peiter vom Deutschen Wanderverband zunächst das Wegenetz<br />
anhand der Wanderkarte analysiert. Für das Gebiet gibt es eine Wanderkarte im<br />
Maßstab 1:50.000, in der die Wanderwege eingetragen sind. Der Maßstab von 1:50.000 ist<br />
dabei zum Wandern gerade noch nutzbar. Besser geeignet zur Orientierung im Gelände sind<br />
Wanderkarten im Maßstab 1:25.000 oder 1:35.000. Die Problematik einer geeigneten Wanderkarte<br />
für das gesamte Gebiet des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ergibt sich vor allem auch<br />
durch die Überschreitung der Grenzen der beiden B<strong>und</strong>esländer Sachsen <strong>und</strong> Sachsen-<br />
Anhalt.<br />
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© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Anhand eines solchen Kartenstudiums lassen sich schon erste Aussagen über die Dichte<br />
<strong>und</strong> die Verteilung des Wegenetzes in der Region machen. Im Anschluss daran wurden in<br />
der gesamten Region gezielt Stellen von den beiden Vertreterinnen des Deutschen Wanderverbandes<br />
angefahren <strong>und</strong> Teilabschnitte von Wanderwegen begutachtet. Wegequalität <strong>und</strong><br />
-zustand sowie Aussagen zur Attraktivität des Wanderweges <strong>und</strong> der infrastrukturellen Ausstattung<br />
sind nur direkt vor Ort möglich. Ein wichtiges Begutachtungskriterium stellte in dieser<br />
ersten Phase auch die Bewertung der vorhandenen Markierung dar.<br />
Schritt 3: Schulung von Wegeexperten<br />
Ein wichtiger Bestandteil im Prozess der Zertifizierung eines Wanderweges durch den Deutschen<br />
Wanderverband ist die Schulung von Wegeexperten. Der Deutsche Wanderverband<br />
bietet in diesem Zusammenhang eine zweitägige, b<strong>und</strong>eseinheitliche Schulung zum Kriteriensystem<br />
„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ in den einzelnen Regionen an. Dabei<br />
ist es sinnvoll, dass sich die Teilnehmer aus den vor Ort am Wandertourismus beteiligten<br />
Interessengruppen zusammensetzen. Diese Voraussetzung wurde bei der Schulung in der<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> erfüllt.<br />
Die Schulung im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> fand am 21. <strong>und</strong> 22. Juli 2007 in Pressel statt.<br />
Insgesamt nahmen acht Teilnehmer an der Veranstaltung teil.<br />
Folgende Personen absolvierten die Schulung:<br />
• Herr Bier,<br />
• Herr Fritzsche,<br />
• Frau Hanl,<br />
• Frau Hoffmann,<br />
• Herr Laslo,<br />
• Frau Männel,<br />
• Frau Rabe,<br />
• Herr Rackwitz.<br />
In dieser Schulung wurde den Teilnehmer das Kriteriensystem zum „Qualitätsweg Wanderbares<br />
Deutschland“ zunächst theoretisch <strong>und</strong> später in der praktischen Anwendung im Gelände<br />
erläutert. Darüber hinaus wurden Gr<strong>und</strong>lagen für eine nutzerfre<strong>und</strong>liche Markierung<br />
vermittelt. Die Teilnehmer waren am Ende der Veranstaltung in der Lage, die Bestandsanalyse<br />
zu einem Wanderweg nach den Kriterien zum Qualitätsweg selbständig durchzuführen.<br />
Sehr positiv darfl hier das hohe Engagement <strong>und</strong> Interesse der Schulungsteilnehmer aus der<br />
Region herausgestellt werden.<br />
Schritt 4: gemeinsame Analyse des Wegenetzes<br />
Im Anschluss an die Schulung wurde gemeinsam mit den Schulungsteilnehmern das Wegenetz<br />
im Hinblick auf einen Wanderweg in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> mit Potential zum Qualitätsweg<br />
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© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
„Wanderbares Deutschland“ analysiert. Bei diesem Treffen bestätigten sich die ersten Eindrücke<br />
durch die beiden Vertreterinnen des Deutschen Wanderverbandes. Die Region hat<br />
zwar ein breites <strong>und</strong> dichtes Netz an Wanderwegen, jedoch sind im Bereich des Wegeformates,<br />
des Erlebnispotentials <strong>und</strong> der Markierung Defizite festzustellen. Positiv ist die in der<br />
Nähe der touristischen Anziehungspunkte gute Ausstattung mit Bänken, Rastplätzen <strong>und</strong><br />
Hütten anzumerken, deren Dichte auch vollkommen ausreichend ist.<br />
Sehr wichtig in dieser Phase des Projektes war die Einbeziehung der Akteure aus der Region.<br />
Ein solcher Prozess zur Entwicklung eines zertifizierbaren Wanderweges ist allein durch<br />
die Bewertung von Außenstehenden sehr schwierig. Daher sind das Wissen <strong>und</strong> die Kenntnis<br />
der in der Region lebenden <strong>und</strong> auch wandernden Menschen wichtig, um die attraktivste<br />
<strong>und</strong> auch umsetzbare Streckenführung zu finden.<br />
Nach der intensiven Diskussion in der Arbeitsgruppe wurde von den Teilnehmern ein Wanderweg<br />
mit Chancen für eine Zertifizierung benannt. Es handelte sich dabei um den „Wanderweg<br />
der Lieder“, der anlässlich des Deutschen Wandertages 1999 im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> neu angelegt wurde. Dieser Wanderweg verbindet die beiden Kurstädte Bad Düben<br />
<strong>und</strong> Bad Schmiedeberg. Entlang des Wanderweges wurden Liedtafeln mit Volksliedern aus<br />
den verschiedenen Regionen Deutschlands aufgestellt.<br />
Schritt 5: Bestandsanalyse zum „Wanderweg der Lieder“ durch den Deutschen<br />
Wanderverband<br />
Zum „Wanderweg der Lieder“ wurden von Frau Peiter die Bestandsdaten nach dem Kriteriensystem<br />
zum Qualitätsweg aufgenommen <strong>und</strong> im Anschluss ausgewertet.<br />
Die Analyse führte zu folgenden Ergebnissen:<br />
• Der „Wanderweg der Lieder“ erfüllt die Anforderung der Mindestlänge von 20 km nicht.<br />
• Der prozentuale Anteil der Wegstrecken mit naturnahen Belägen ist auf der Gesamtstrecke<br />
zu gering (mind. 35 % naturnahe Wegebeläge laut Kriterien zum Qualitätsweg).<br />
• In zwei Teilabschnitten (4 km-Abschnitte) wird die Mindestanzahl von zwei Landschaftsformationswechseln<br />
nicht erfüllt.<br />
• In einigen Teilabschnitten wird die notwendige Punktzahl im Bereich des Erlebnispotentials<br />
nicht erfüllt.<br />
• Die Markierungsanforderungen des Deutschen Wanderverbandes für den Qualitätsweg<br />
werden nicht eingehalten.<br />
Damit erfüllt der „Wanderweg der Lieder“ die Anforderungen zum „Qualitätsweg Wanderbares<br />
Deutschland“ zur Zeit nicht.<br />
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© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Schritt 6: Aufgaben für die Schulungsteilnehmer <strong>und</strong> den Deutschen Wanderverband<br />
Hausaufgabe Schulungsteilnehmer<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der Bestandsanalyse zum „Wanderweg der Lieder“ erhielten die<br />
Schulungsteilnehmer eine „Hausaufgabe“ (vgl. Anhang II). Um das Ziel der Ausweisung eines<br />
vermarktungsfähigen Wanderweges zu erreichen, sollte das Wegenetz auf der gesamten<br />
Breite des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> erneut kritisch unter die Lupe genommen werden.<br />
Anhand von Wanderkarten <strong>und</strong> mit dem jeweiligen Wissen aus der Region sollte eine Analyse<br />
für weitere potentielle Streckenverläufe erfolgen. Es wurden Kleingruppen gebildet, die<br />
unterschiedliche Gebiete in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> räumlich bearbeiteten.<br />
Dabei wurden folgende Vorgaben gemacht:<br />
• Der Wanderweg muss eine Mindestlänge von 20 Kilometern haben.<br />
• Die Einhaltung der Wahlkriterien in allen 4 km-Abschnitten (mind. 11 Punkte).<br />
• Die Erfüllung der neun Kernkriterien auf der Gesamtstrecke.<br />
• Bei einem Streckenwanderweg sollte im Idealfall eine ÖPNV-Anbindung für den Anfangs-<br />
<strong>und</strong> Endpunkt vorhanden sein.<br />
Aufgabe Deutscher Wanderverband<br />
Ein wesentlicher Problempunkt, der gegen die Zertifizierung des „Wanderweges der Lieder“<br />
sprach, war die nicht ausreichende Mindestlänge des Wanderweges von 20 Kilometern. Der<br />
„Wanderweg der Lieder“ hatte in seinem ursprünglichen Verlauf nur 18 Kilometer. Es wurde<br />
daher von den beiden Vertreterinnen des Wanderverbandes nach einer Möglichkeit zur Verlängerung<br />
des Weges bis an die nordwestlich von Bad Schmiedeberg gelegene Ortschaft<br />
Pretzsch gesucht. Der Vorteil dieser Variante lag zusätzlich in einer möglichen neuen thematischen<br />
Ausrichtung des Weges. Durch die Verlängerung des Weges werden die beiden<br />
Flüssen Mulde (Bad Düben) <strong>und</strong> Elbe (Pretzsch) miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />
Darüber hinaus wurden von Frau Peiter an den kritischen Stellen entlang des „Wanderweges<br />
der Lieder“ alternative Streckenführungen gesucht <strong>und</strong> analysiert.<br />
Schritt 7: Ergebnispräsentation der Kleingruppenarbeit<br />
Am 7. September fand erneut eine Sitzung der Arbeitsgruppe „Wanderwege“ in Pressel im<br />
Beisein von Frau Peiter <strong>und</strong> Frau Jordan statt. Die einzelnen Kleingruppen <strong>und</strong> die Vertreterinnen<br />
des Deutschen Wanderverbandes stellten die Ergebnisse ihrer Recherchen, Bestandsdatenaufnahme<br />
<strong>und</strong> Vorortanalysen für die unterschiedlichen Wege vor. Insgesamt<br />
wurden die Ergebnisse zu sechs Wegverläufen vorgetragen.<br />
Folgende Wanderwege wurden von den Teilnehmern begutachtet:<br />
AG Herr Fritzsche: Wanderweg um den <strong>Heide</strong>magneten Ferropolis <strong>und</strong> den Gröberner See<br />
AG Herr Bier: Strecke von Burgkemnitz bis Brösa (Verlängerung bis Bad Düben möglich)<br />
9
AG Frau Männel: <strong>Heide</strong>kammweg von Dommitzsch bis Burgkemnitz (ca. 38 km Länge)<br />
AG Frau Hanl: überarbeitete Streckenführung des „Wanderweges der Lieder“<br />
AG Herr Laslo: Verbindung zwischen Moschwig <strong>und</strong> Rote Jahne<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Vom Deutschen Wanderverband wurden die Ergebnisse der Verlängerung bis Pretzsch vorgestellt<br />
sowie eine Alternativroute zwischen Bad Düben <strong>und</strong> Bad Schmiedeberg, die die Kriterien<br />
zum „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ erfüllt (Ergebnisse <strong>und</strong> Präsentation im<br />
Anhang III).<br />
Die von den Arbeitsgruppen untersuchten Wanderwege wurden in eine große Karte eingetragen.<br />
Die Einzelstrecken fügten sich fast mosaikartig zu einem großen, die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
von Ost nach West sowie Süd nach Nord erschließenden Wanderweg zusammen, mit Lücken<br />
an den Übergängen <strong>und</strong> Schnittstellen. In einer ersten Diskussion wurde überlegt, eine<br />
solche Streckenführung für eine Zertifizierung in Erwägung zu ziehen. Der enge Zeitrahmen<br />
im LEADER+ Projekt, die Vielzahl der von den geschulten Wegeexperten aufgedeckten<br />
Problemstellen entlang der Routen, die offenen Fragen bezüglich der Besitzverhältnissen<br />
sowie der immense organisatorische Aufwand bis zur Fertigstellung eines solch langen<br />
Wanderweges (ca. 80 bis 100 km) ließ die Teilnehmer von dieser Idee Abstand nehmen.<br />
Nach einer intensiven Diskussion unterschiedlicher Varianten wurde im Plenum gemeinsam<br />
die Entscheidung getroffen, sich zunächst auf die Streckenführung zu konzentrieren, die das<br />
größte Potential zur Erreichung des Prädikats hat. Man einigte sich gemeinsam auf die neue<br />
vom Deutschen Wanderverband gef<strong>und</strong>ene Alternativroute zum „Wanderweg der Lieder“<br />
zwischen Bad Düben <strong>und</strong> Bad Schmiedeberg. In diesen Routenvorschlag integriert wurden<br />
zusätzliche einige Verbesserungsvorschläge aus der AG von Frau Hanl. Die AG von Frau<br />
Hanl hatte an einem ähnlichen Routenvorschlag gearbeitet.<br />
Für die Zukunft wurde überlegt die neue Streckenwanderung von Bad Düben bis Bad<br />
Schmiedeberg als großen R<strong>und</strong>wanderweg wieder bis nach Bad Düben zurückzuführen. In<br />
einem ersten Schritt sollte jedoch zunächst nur die Streckenwanderung bearbeitet werden.<br />
Schritt 8: Datenaufnahme <strong>und</strong> Bestandsanalyse der ausgewählten Streckenführung<br />
Zu dem überarbeiteten Routenvorschlag wurden von Frau Peiter erneut die Bestandsdaten<br />
aufgenommen <strong>und</strong> nach dem Kriteriensystem zum „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“<br />
ausgewertet. Die Analyse ergab eine Eignung des Weges zur Prädikatsvergabe.<br />
Daten zur neuen Streckenführung:<br />
• Start/Ziel: in den beiden Kurstädten Bad Düben <strong>und</strong> Bad Schmiedeberg,<br />
• Gesamtlänge des Wanderweges: 28 Kilometer (sieben 4 km-Abschnitte),<br />
• Höhenmeter: 245 Meter,<br />
• Wegeführung entlang attraktiver Natur-/Kulturlandschaften:<br />
o Parkanlage <strong>und</strong> Teich in Bad Düben<br />
10
o Hammerbach <strong>und</strong> Hammerbachtal<br />
o ausgedehnte Waldgebiete<br />
o Gartenträume Schloss Reinharz<br />
o Fernsicht von dem <strong>Heide</strong>magnet „Schöne Aussicht“<br />
o Vitrioliteiche<br />
• Einbindung von kulturellen Sehenswürdigkeiten:<br />
o Bockwindmühle in Bad Düben<br />
o Döbelts Mühle<br />
o Köhlerei<br />
o Schloss Reinharz<br />
o Zigeuner- <strong>und</strong> Jungferngrab<br />
o <strong>Heide</strong>magnet „Schöne Aussicht“<br />
o Moorlagerstätten<br />
o Kurhaus Bad Düben,<br />
• gute infrastrukturelle Ausstattung mit Bänken <strong>und</strong> Rastplätzen,<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
• ausreichende Anzahl von Einkehrmöglichkeiten am Weg: Bad Düben, Tornau, „Schöne<br />
Aussicht“ <strong>und</strong> Bad Schmiedeberg<br />
• sehr geringer Asphaltanteil auf der Gesamtstrecke von 4,5 %,<br />
• Anteil an naturnahen Wegen bei 38,5 %.<br />
• ÖPNV-Verbindung zwischen Bad Düben <strong>und</strong> Bad Schmiedeberg (SaxBus).<br />
Die Ergebnisse der Datenauswertung sind in der PowerPoint Präsentation im Anhang III zusammengestellt.<br />
Der genaue Routenverlauf, die Datenbögen <strong>und</strong> die Exceltabelle wurden an<br />
die Verantwortlichen im Projekt weitergeleitet.<br />
Schritt 9: Informationsveranstaltung mit Präsentation der bislang erzielten Ergebnisse<br />
Nachdem die Streckenführung des vermarktungsfähigen Weges in der Region festgelegt<br />
war, wurde das Ergebnis im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 1. Oktober 2007 in<br />
Pressel den Verantwortlichen aus den Wandervereinen, dem <strong>Naturpark</strong>, dem Forst <strong>und</strong> dem<br />
Tourismus präsentiert (vgl. PowerPoint Präsentation im Anhang III). Die Routenführung wurde<br />
von allen Anwesenden angenommen.<br />
In der Versammlung wurde die Frage aufgeworfen, inwiefern der alte „Wanderweg der Lieder“<br />
mit der ursprünglichen Streckenführung erhalten bleibt <strong>und</strong> die neue Trasse als neuer<br />
Wanderweg mit neuem Namen zusätzlich entsteht. Die zweite diskutierte Variante sah eine<br />
Verlegung des „Wanderweges der Lieder“ auf die neue Trasse vor. Variante drei, in der der<br />
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© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
„Wanderweg der Lieder“ komplett wegfällt <strong>und</strong> nur noch der neue Wanderweg markiert wird,<br />
kam aufgr<strong>und</strong> der Tradition des „Wanderweges der Lieder“ <strong>und</strong> der großen Bedeutung des<br />
Weges in der Region nicht in Frage. Das Thema der Namensgebung <strong>und</strong> Trassenwahl wurde<br />
intensiv <strong>und</strong> auch kontrovers in der R<strong>und</strong>e diskutiert. Am Ende der Veranstaltung wurde<br />
im Plenum jedoch kein Konsens gef<strong>und</strong>en.<br />
Folgende Vor- <strong>und</strong> Nachteile der beiden Varianten sind zu nennen:<br />
Variante 1: zwei Wege<br />
Bei dieser Variante bleibt der „Wanderweg der Lieder“ mit seinem 1999 entwickelten Wegeverlauf<br />
komplett erhalten. Zusätzlich wird die neue Wegstrecke als neuer Wanderweg mit<br />
einem eigenen Namen installiert <strong>und</strong> vermarktet.<br />
Pro<br />
• Der emotional in der Region sehr verwurzelte <strong>und</strong> durch den Deutschen Wandertag<br />
1999 auch deutschlandweit schon bekannte „Wanderweg der Lieder“ bleibt in seinem ursprünglichen<br />
Verlauf erhalten.<br />
• Durch einen zweiten Wanderweg, der zusätzlich noch mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet<br />
ist kann die Region deutschlandweit mit einem weiteren Weg auf sich aufmerksam<br />
machen.<br />
• Dadurch wird auch ein Anreiz für die Wanderer geschaffen, die den „Wanderweg der<br />
Lieder“ schon durch den Deutschen Wandertag oder von sonstigen Besuchen kennen,<br />
die Region erneut zu einem Wanderurlaub zu besuchen.<br />
• Der neue Wanderweg kann durch seine Namensgebung den „<strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>“<br />
mit einem weiteren Thema deutschlandweit besetzen.<br />
• Möglichkeit der Erschließung einer weiteren Zielgruppe, z.B. Kurgäste<br />
• Die langfristige touristische Ausrichtung der Region auf das Thema Ges<strong>und</strong>heit, Kur <strong>und</strong><br />
Kneipp kann mit einer speziellen Namensgebung für den Wanderweg zusätzlich gefördert<br />
werden � Möglichkeit der Kooperation mit den Kurbetrieben (vgl. Kapitel 6).<br />
Kontra:<br />
• der langfristige Unterhalt von zwei Wanderwegen,<br />
• keine Reduktion des Wanderwegenetzes im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>,<br />
• Maßnahmen zur Akzeptanz des Wanderweges in der Bevölkerung <strong>und</strong> der Steigerung<br />
des Bekanntheitsgrades für den neuen Wanderweg sind notwendig.<br />
Variante 2: ein Weg<br />
Bei dieser Variante wird der „Wanderweg der Lieder“ komplett über die neu ausgewählte<br />
Trasse geleitet, behält aber seinen alten Namen bei. Der 1999 entwickelte Wegeverlauf wird<br />
nicht weiter markiert.<br />
12
Pro<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
• Der „Wanderweg der Lieder“ ist in der Region bei der Bevölkerung schon bekannt <strong>und</strong><br />
akzeptiert.<br />
• Der Wanderweg kann thematisch leichter mit Inhalten gefüllt werden: durch neue Liedertafeln<br />
<strong>und</strong> ein schon geplantes Liedbuch.<br />
• Es entstehen nur Kosten für die Markierung <strong>und</strong> langfristige Pflege eines Wanderweges.<br />
Kontra:<br />
• Trotz Umsetzung nur eines Wanderweges reduziert sich das Wanderwegenetz in der<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> nicht, da der „Wanderweg der Lieder“ in seinem ursprünglichen Verlauf<br />
parallel mit anderen Wanderwegen verläuft, die auch in Zukunft bestehen bleiben.<br />
• Verunsicherung bei den Wanderern, die die alte Streckenführung kennen.<br />
• Eignung des Namens für eine deutschlandweite Vermarktung?<br />
• Investition in neue Liedtafeln entlang des Wanderweges notwendig.<br />
Anmerkungen <strong>und</strong> Empfehlungen der Autoren zu diesem Thema:<br />
In der Diskussion um die zukünftige Ausweisung von zwei Wanderwegen wurden Bedenken<br />
von Seiten des <strong>Naturpark</strong>s bezüglich des höheren Aufwandes <strong>und</strong> der langfristig höheren<br />
finanziellen Belastung des <strong>Naturpark</strong>s geäußert. Zudem wurde angemerkt, dass bei einer<br />
thematischen Ausrichtung des neuen Wanderweges, beispielsweise durch die Namensgebung,<br />
das Thema für den Wanderer auch in der Landschaft erlebbar gemacht werden müsse,<br />
z.B. durch die Installation entsprechender Erlebnispunkte. Dies wiederum bringe den<br />
Einsatz weiterer Finanzmittel mit sich.<br />
Aus Sicht des Deutschen Wanderverbandes besteht diese Notwendigkeit der zusätzlichen<br />
Inszenierung entlang des Wanderweges, zumindest bei der neu ausgewählten Streckenführung,<br />
nicht. Gr<strong>und</strong>sätzlich müssen bei der Ausweisung eines neuen Wanderweges mit dem<br />
Gütesiegel nicht zwingend zusätzliche Erlebnispunkte eingerichtet werden. Das Konzept des<br />
Qualitätsweges deckt diese Forderung schon durch die Einhaltung des Kernkriteriums „Erlebnispotential“<br />
ab. Unter diesem Kriterium werden jedoch in der Regel nicht künstlich oder<br />
zusätzlich installierte Attraktionen gewertet, sondern es werden die entlang des Weges befindlichen<br />
natürlichen <strong>und</strong> kulturellen Attraktionen wie Aussichten, attraktive Landschaften,<br />
Gewässer oder regionale kulturelle Sehenswürdigkeiten aufgenommen. Diese Erlebnispunkte<br />
sind bei der neuen Wegführung in ausreichender Zahl vorhanden. Von der künstlichen<br />
Installation neuer Infrastrukturen in der Natur- bzw. Kulturlandschaft wird sogar eher abgeraten.<br />
Wird der neue Wanderweg beispielsweise durch seine Namensgebung an das Thema „Ges<strong>und</strong>heit“<br />
oder „Bäderwesen“ (diskutierter Vorschlag „Bädertour“) angegliedert, reicht das<br />
Vorhandensein der beiden Kurstädte am Anfang <strong>und</strong> am Ende des Weges aus, um bei den<br />
Wander- <strong>und</strong> auch Kurgästen den Bezug zum Thema herzustellen. Die Installation von<br />
Kneippbecken etc. können für weitere Entwicklungsschritte angedacht werden. Die ges<strong>und</strong>-<br />
13
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
heitsfördernde Wirkung des Wanderns ist auch ohne diese zusätzlichen Maßnahmen wissenschaftlich<br />
nachgewiesen. Bei allen Befragungen von Wanderern im Rahmen von wissenschaftlichen<br />
Arbeiten wird als zentrales Motiv für das Wandern der Landschafts- <strong>und</strong> Naturgenuss<br />
genannt. Dieses Motiv hat seine Spitzenstellung in den letzten Jahren sogar noch<br />
ausgebaut (BRÄMER 2007). Bei einer attraktiven Streckenführung, die durch das Kriteriensystem<br />
gewährleistet wird, ist eine zusätzliche Inszenierung am Wanderweg nicht notwendig.<br />
Dadurch würden außer der Markierung des Wanderweges auch keine zusätzlichen Neukosten<br />
entstehen.<br />
Um langfristig die beiden Wanderwege mit dem begrenzten Budget unterhalten zu können,<br />
sollte darüber nachgedacht werden, ob der „Wanderweg der Lieder“ auch zukünftig mit 18<br />
Liedtafeln ausgestattet werden muss (zur Zeit eine Liedtafel pro Kilometer). Die 1999 zum<br />
Deutschen Wandertag installierten Liedtafeln sind derzeit auf dem Wanderweg nicht mehr in<br />
der kompletten Anzahl vorzufinden. Die Tafeln sind sehr gefährdet für Vandalismus bzw.<br />
mutwilliges Zerstören <strong>und</strong> Entfernen. Dadurch entstehen langfristig hohe Unterhaltskosten.<br />
Die Anbringung von maximal 5-7 Liedtafeln entlang des Weges ist genügend, um den Wanderweg<br />
thematisch zu füllen. Vor allem in Hinblick auf die geplante Herausgabe eines neuen<br />
Liedbuches als ergänzendes Angebot im Rahmen eines weiteren Projektes würde diese Zahl<br />
ausreichen.<br />
Ohne zusätzliche infrastrukturelle Maßnahmen entlang der beiden Wege (wie z.B. Liedtafeln)<br />
fallen für den langfristigen Unterhalt lediglich Kosten für die Markierung an (eventuell noch<br />
für Wegweiser, sofern diese für die beiden Wanderwege angedacht werden).<br />
Im Oktober 2007 wurde von den Verantwortlichen in der Region die Entscheidung für Variante<br />
1 getroffen. Damit wird der „Wanderweg der Lieder“ in seinem ursprünglichen Verlauf erhalten<br />
bleiben <strong>und</strong> es wird zusätzlich ein neuer Wanderweg auf der ausgewählten Trasse<br />
markiert. Das Finden einer zertifizierbaren Wanderstrecke <strong>und</strong> die Akzeptanz dieser Route<br />
stellten einen zentralen <strong>und</strong> wichtigen Meilenstein im Rahmen des Projektes dar.<br />
Schritt 10: Klärung von Eigentums- <strong>und</strong> Besitzverhältnissen<br />
Ein nächster Schritt bestand in der Klärung der Eigentums- <strong>und</strong> Besitzverhältnisse entlang<br />
der Wegstrecke. Bei der Routenauswahl wurde im Vorfeld schon darauf geachtet, die Trasse<br />
auf bereits bestehenden <strong>und</strong> markierten Wanderwegen zu führen. An einigen Stellen war<br />
eine Kontrolle der Besitzverhältnisse jedoch notwendig. Zusätzlich sollte die Trassenführung<br />
mit den zuständigen Forstämtern abgestimmt werden <strong>und</strong> wenn nötig, eine Genehmigung für<br />
die Markierung eingeholt werden.<br />
Schritt 11: Namensgebung für den Wanderweg<br />
Nachdem die Entscheidung für die Ausweisung eines zweiten Wanderweges neben dem<br />
„Wanderweg der Lieder“ getroffen war, begann in der Region die Suche nach einem geeigneten<br />
Namen für die neue Route. In diesen Prozess wurden die zuständigen Verantwortlichen<br />
aus den Bereichen <strong>Naturpark</strong>, Tourismus sowie der Wanderverein eingeb<strong>und</strong>en.<br />
14
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Für die Namensgebung eines Wanderweges gibt es keine feste Regeln bzw. allgemeingültige<br />
Vorgaben. In die Diskussion konnten lediglich Erfahrungswerte <strong>und</strong> Lösungen aus anderen<br />
Regionen mit eingebracht werden. Der Name sollte z.B.<br />
• einen Bezug zum Namen der Region,<br />
• einen Bezug zum Charakter des Wanderweges,<br />
• einen thematischen Bezug<br />
haben.<br />
Folgende Namensvorschläge wurden zusammengetragen:<br />
• Bädertour,<br />
• <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>weg (-steig),<br />
• Köhlerweg (Köhlereiweg),<br />
• Elbe-Mulde-<strong>Heide</strong>weg,<br />
• <strong>Heide</strong>-Biber-Weg,<br />
• Kohlhass-Wanderweg,<br />
• <strong>Heide</strong>mönch(s)weg,<br />
• <strong>Heide</strong>weg Schöne Aussicht,<br />
• <strong>Heide</strong> Pils Wanderweg.<br />
Von Seiten des Deutschen Wanderverbandes wurde die Empfehlung für den Namen „Bädertour“<br />
ausgesprochen. Gründe dafür sind die Anbindung der beiden Kurstädte Bad Düben <strong>und</strong><br />
Bad Schmiedeberg sowie die beabsichtigte Ausrichtung des Tourismus auf das Thema „Ges<strong>und</strong>heit“<br />
in Zukunft.<br />
Exkurs: Thema Wandern <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Nach wie vor dominiert bei den Wanderern das Motiv des Natur- <strong>und</strong> Landschaftsgenusses.<br />
Die Erhebungen zeigen jedoch, dass in den letzten Jahren das Ges<strong>und</strong>heitsmotiv parallel<br />
dazu starke Zuwächse hat. Gut zwei Dritteln der Befragten ist der ges<strong>und</strong>heitsfördernde Effekt<br />
des Wanderns mittlerweile wichtig (BRÄMER 2006).<br />
Diese positiven Effekte des Wanderns aus (sport-) medizinischer Sicht tragen mit zur Popularität<br />
des Wanderns bei. Wandern ist ein idealer Ausgleichssport, stärkt das Immunsystem<br />
sowie das Herz <strong>und</strong> das Kreislaufsystem, die Fitness nimmt zu, der Blutdruck sinkt. Ebenso<br />
sind positive Effekte im Bereich der Psyche nachgewiesen (BRÄMER 1999). Wandern belastet<br />
den Bewegungsapparat deutlich weniger als z.B. Joggen <strong>und</strong> kann in unterschiedlichen<br />
Intensitäten betrieben werden. Wandern besitzt als Mittel der Prävention wie auch in<br />
der begleitenden Therapie von Zivilisationskrankheiten eine Breitbandwirkung wie keine andere<br />
Fitnesssportart.<br />
15
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Bereits heute werden geführte Wanderungen von zahlreichen deutschen Kliniken als Element<br />
der stabilisierenden Begleittherapie eingesetzt. Unter den Freizeitaktivitäten der Patienten<br />
deutscher Reha-Kliniken stehen Spazieren gehen <strong>und</strong> Wandern an der Spitze, 80 % sind<br />
täglich unterwegs (FORSCHUNGSGRUPPE WANDERN; DEUTSCHER WANDERVER-<br />
BAND 2007).<br />
In der Diskussion um den zukünftigen Namen des Qualitätsweges in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> sollten<br />
diese aktuellen Entwicklungen auf dem Wandermarkt bedacht werden. Die Streckenführung<br />
des Weges zwischen zwei Kurstädten bietet eine optimale Ausgangsbasis, um gemeinsam<br />
mit den Kur- <strong>und</strong> Rehazentren den Wanderweg mit Angeboten <strong>und</strong> Leben zu füllen.<br />
Nicht nur für die Region sondern auch für die Kurzentren entsteht durch den Qualitätsweg<br />
ein Mehrwert, der gemeinsam marketingpolitisch für beide Partner vorteilhaft eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Im Oktober 2007 wurde in der Region die Entscheidung für den Namen „<strong>Heide</strong>-Biber-Tour“<br />
getroffen.<br />
Schritt 12: Markierungszeichen für den Wanderweg<br />
Eng verknüpft mit dem Namen für den Wanderweg ist die Auswahl eines Markierungszeichens.<br />
Der „Wanderweg der Lieder“ wurde bisher mit einer Note in der Landschaft markiert.<br />
Für die „<strong>Heide</strong>-Biber-Tour“ musste auch ein neues Markierungszeichen gewählt werden. In<br />
der Praxis bewährt haben sich Zeichen mit einfachen Formen, die maximal zweifarbig sind.<br />
Diese können noch in einem vertretbaren Zeitaufwand mit Farbe auf die Bäume angebracht<br />
werden. Aufgr<strong>und</strong> des thematischen Bezuges zum Biber im Namen haben sich die Verantwortlichen<br />
auch für die Darstellung des Bibers in dem Markierungszeichen ausgesprochen.<br />
Schritt 13: Markierung des Wanderweges<br />
Im Anschluss daran musste der Wanderweg auf seiner gesamten Strecke nach den Markierungsrichtlinien<br />
des Deutschen Wanderverbandes markiert werden, d.h. die Markierung<br />
muss lückenlos, fehlerfrei <strong>und</strong> eindeutig in beide Gehrichtungen „auf Sicht“ markiert sein. Ziel<br />
ist es, dass der ortsfremde Wanderer ohne Kartenmaterial <strong>und</strong> ohne sich zu verlaufen, dem<br />
Wanderweg folgen kann (vgl Markierungsrichtlinien des Deutschen Wanderverbandes).<br />
Für die Auszeichnung des Wanderweges mit dem Gütesiegel ist die zusätzliche Installation<br />
von Wegweisern auf der Strecke nicht zwingend notwendig. Wegweiser sind jedoch vor allem<br />
für ortsfremde Wanderer, die das Gelände nicht kennen, eine wertvolle Orientierungshilfe.<br />
Da das restliche Wanderwegenetz im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> mit Wegweisern ausgestattet<br />
ist, sollte langfristig über die Anbringung von Wegweisern für die neue Routenführung<br />
nachgedacht werden.<br />
16
Schritt 14: Zertifizierungsverfahren<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Nach der Durchführung der oben genannten Schritte konnte das offizielle Zertifizierungsverfahren<br />
beim Deutschen Wanderverband eingeleitet werden. Dazu mussten die Unterlagen<br />
mit den erhobenen Bestandsdaten <strong>und</strong> den Kartenausschnitten zu dem Wanderweg sowie<br />
der ausgefüllten Excel-Auswertungstabelle an Herrn Neumeyer, Deutschen Wanderverband,<br />
weitergeleitet werden. Nach der Sichtung der eingereichten Daten wird von einem bisher im<br />
Prozess der Planungsunterstützung der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> noch nicht involvierten Mitarbeiter<br />
vor Ort eine stichprobenartige Überprüfung durchgeführt. Bei einer positiven Prüfung durch<br />
den Deutschen Wanderverband wird das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“<br />
für den Zeitraum von drei Jahren vergeben.<br />
Nächster Schritt: Vermarktung des Wanderweges<br />
Eine gute Wanderwegeinfrastruktur mit einem qualitativ hochwertigen Angebot an abwechslungsreichen<br />
Wanderwegen stellt eine wichtige Basis für den Wandertourismus in einer Region<br />
dar, reicht heute als Alleinstellungsmerkmal aber nicht mehr aus. Ohne einen aktuellen,<br />
erfolgreichen Marktauftritt ist eine Region im deutschlandweiten Vergleich der Wanderdestinationen<br />
nur schwer wettbewerbsfähig. Ein zielgruppengerechtes Marketing ist daher in vielen<br />
Regionen zentraler Bestandteil des wandertouristischen Angebotes.<br />
Die Planungsunterstützung durch den Deutschen Wanderverband im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> umfasste den Schwerpunkt der Wanderwegeinfrastruktur <strong>und</strong> der Wegequalität. Aufgr<strong>und</strong><br />
der zentralen Bedeutung, die einem professionellen Marketing im Wandertourismus<br />
zukommt, soll das Thema kurz angesprochen werden.<br />
Die Zertifizierung des Wanderweges stellt ein wichtiges Marketinginstrument dar. In vielen<br />
touristischen Regionen Deutschlands gilt die Zertifizierung mindestens eines Wanderweges<br />
mit einem der beiden in Deutschland vergebenen Prädikate als Basis im wandertouristischen<br />
Angebot. Durch die vielfältigen deutschlandweiten Qualitätsverbesserungsmaßnahmen auf<br />
den Wanderwegen steigt der Druck für die Regionen, deren Wegenetz noch nicht qualitativ<br />
überarbeitet wurde. Zudem werden Wanderwege, die mit diesem Siegel zertifiziert wurden,<br />
auf der Internetplattform www.wanderbares-deutschland.de präsentiert. Mit über50.000 Besuchern<br />
pro Monat ist dies ein wichtiges Forum um deutschlandweit Wanderer auf die eigene<br />
Region aufmerksam zu machen.<br />
Über die Plattform des Deutschen Wanderverbandes hinaus kann <strong>und</strong> sollte das Gütesiegel<br />
in Printmedien <strong>und</strong> im Internet zur Vermarktung des Weges genutzt werden.<br />
17
3. <strong>Heide</strong>magneten<br />
3.1 Was sind <strong>Heide</strong>magneten ?<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
„<strong>Heide</strong>magneten sind Erlebnispunkte mit Qualitätsstandards.“ (VEREIN DÜBENER HEIDE E.V.,<br />
2006) Mit dieser Vorgabe werden im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> 15 <strong>Heide</strong>magneten beworben,<br />
die aus touristischer Sicht Ziele mit einer besonderen Anziehungskraft sind. Hinter der<br />
Bezeichnung <strong>Heide</strong>magnet verbergen sich ganz unterschiedliche Attraktionen aus den Bereichen<br />
Naturerlebnis, Aktivangebot, Einkehrmöglichkeit, historische Sehenswürdigkeit oder<br />
Freizeiteinrichtung.<br />
Naturattraktionen<br />
Historische Sehenswürdigkeiten<br />
Abbildung: Angebotsvielfalt der <strong>Heide</strong>magneten<br />
Einkehrmöglichkeiten<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
Teilweise vereinigen einzelne Magneten auch verschiedene Aspekte in sich. So z. B. ist die<br />
„Schöne Aussicht“ im Stadtwald von Bad Schmiedeberg gleichzeitig historische Ausflugsstätte,<br />
als auch Einkehrmöglichkeit sowie Veranstaltungsort für Ausstellungen. Ferner liegt sie<br />
inmitten eines landschaftlich attraktiven Waldgebietes, das zum Wandern <strong>und</strong> Radfahren<br />
einlädt. Andere <strong>Heide</strong>magneten bieten mehr Raum für sportliche Freizeitaktivitäten, wie der<br />
Bergwitzsee im Norden der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> mit seinem Wassersportpark oder sie laden den<br />
Besucher zum Erleben kultureller Besonderheiten ein, wie im Bunker Kossa, wo die wechselhafte<br />
deutsche Geschichte zahlreiche Spuren hinterlassen hat.<br />
18
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Die <strong>Heide</strong>magneten sind touristische Objekte, deren Bedeutsamkeit durch die Aufnahme in<br />
das durch die EU geförderte LEADER+Projekt <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> unterstrichen wird. Die Zahl<br />
der <strong>Heide</strong>magneten beläuft sich im November 2007 auf 15 Attraktionen:<br />
o Schöne Aussicht<br />
o Wasserschloss Reinharz<br />
o Pretzsch (Elbe)<br />
o Schloss Hartenfels Torgau<br />
o Berwitzsee<br />
o Muldestausee<br />
o Bad Düben<br />
o Ferropolis<br />
o Presseler <strong>Heide</strong> <strong>und</strong> Moor<br />
o Eilenburg<br />
o Gutsscheune Schwemsal<br />
o Bunker Kossa<br />
o Irrgarten Altjeßnitz<br />
o Rubiconpark<br />
o Tornau (Köhlerei)<br />
Aktivangebote<br />
Abbildung: Dreiklang im Angebot<br />
Erlebnispunkte<br />
Einkehrmöglichkeiten<br />
19
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Alle 15 <strong>Heide</strong>magneten haben sich zur Aufgabe gesetzt, gemeinsam einen Beitrag zu leisten,<br />
um die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> als Tourismusmagnet weiter zu entwickeln. (vgl. LEXIUS, G. in<br />
VEREIN DÜBENER HEIDE E.V., 2006) Als Zielgruppe werden hier verstärkt die Wochenendbesucher<br />
aus den städtischen Agglomerationen von Leipzig, Halle <strong>und</strong> Dessau angesprochen,<br />
denen ein Dreiklang im Angebot offeriert wird.<br />
Neben dem Erlebnis selbst, das jeder <strong>Heide</strong>magnet in sich trägt, werden zusätzlich Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> Einkehrmöglichkeiten geboten. Diese drei Hauptsäulen im Angebot werden erweitert<br />
um Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe, um temporäre Veranstaltungen sowie um die<br />
Vermarktung gastronomischer Produkte aus der Region.<br />
Unter den Aktivangeboten verbergen sich R<strong>und</strong>wege verschiedener Länge für Wanderer,<br />
Spaziergänger, Radfahrer, Nordic-Walker oder auch Skifahrer. Teil der Projektunterstützung<br />
durch den DeutschenWanderverband war die Beratung <strong>und</strong> Analyse der R<strong>und</strong>wege um die<br />
<strong>Heide</strong>magneten. Im Rahmen dieses Abschlussberichts werden die einzelnen Wege nun vorgestellt<br />
<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> ihrer wandertouristischen Qualität beurteilt.<br />
3.2 Auswertung <strong>und</strong> Ergebnisse der R<strong>und</strong>wege-Begutachtung<br />
Auswertung<br />
Alle 15 R<strong>und</strong>wege wurden vom <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> vorgeschlagen <strong>und</strong> von Vertretern<br />
des Deutschen Wanderverbandes vor Ort begutachtet. Es handelt sich zum Teil um bereits<br />
bestehende Wanderwege, um Kombinationen aus Wanderwegen <strong>und</strong> um noch zu markierende<br />
Wanderwege. Die Ergebnisse der Untersuchung sind im Anhang detailliert für jeden<br />
<strong>Heide</strong>magneten aufgeführt.<br />
Neben einer kurzen Einführung zu dem betrachteten <strong>Heide</strong>magnet, werden Angaben über<br />
den Dreiklang im Angebot gemacht sowie der Zustand des Weges anhand von Bildmaterial<br />
dargestellt. Ferner konnten Steckbriefe für die einzelnen R<strong>und</strong>wege angefertigt werde, die<br />
alle wichtigen Aspekte für einen Wanderweg beinhalten. So z. B. geben die Länge <strong>und</strong> das<br />
Wegeformat Aufschluss darüber, ob der R<strong>und</strong>weg eher für längere Wanderungen, kürzere<br />
Spaziergänge oder besser für Radtouren geeignet ist. Weiterhin lassen die Attraktionen entlang<br />
des Weges darauf schließen, für welche Zielgruppe die Wege besondere interessant<br />
sind. Im Anschluss folgt eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen qualitativ hochwertigen<br />
Wanderweg – die Markierung. Hier wird eine Einordnung des Ist-Zustands der begutachteten<br />
Wege vorgenommen. Der letzte Punkt des Steckbriefs sind Vorschläge für die Verbesserung<br />
des bestehenden bzw. geplanten Wanderwegs. Auch der Frage nach den Kosten für<br />
die Beschilderung der Wanderwege wurde nachgegangen. Unter Annahme von Fixkosten für<br />
die Herstellung von Pfosten <strong>und</strong> Schildern konnten pro R<strong>und</strong>weg Investitionskosten für eine<br />
nutzerfre<strong>und</strong>liche Beschilderung kalkuliert werden. Schließlich ist der Verlauf der R<strong>und</strong>wege<br />
auf einer Kartengr<strong>und</strong>lage 1:25.000 dargestellt.<br />
Ergebnisse<br />
Die Auswertung der vorgeschlagenen R<strong>und</strong>wege um die 15 <strong>Heide</strong>magneten hat gezeigt,<br />
dass im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ein hohes Potential an Wandermöglichkeiten besteht.<br />
20
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Neben den Stärken lassen sich aus den Ergebnissen jedoch auch die Schwächen der <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> als Wanderdestination ablesen.<br />
Positiv aufgefallen sind die geschwungene Landschaft, die abwechslungsreichen Wald- <strong>und</strong><br />
Offenlandpassagen sowie einladende Gewässer <strong>und</strong> kulturelle Kleinode entlang des Weges.<br />
Sie machen den Besuch in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> zu einem besonderen Erlebnis. Insbesondere<br />
für den gestressten Städter bietet der Naturraum der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> eine erholsame Abwechslung<br />
zum Alltag. Allerdings verfügt die Region auch über eine Vielzahl an monotonen<br />
Waldpassagen, durch die eher schnurgerade Wege führen. Für den anspruchsvollen Wanderer,<br />
der schon viele Regionen in Deutschland bereist hat, fehlen in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
möglicherweise herausfordernde naturräumliche Ausstattungen, wie z. B. urwüchsige Felsformationen,<br />
samtige Waldpfade oder weite Fernblicke. Nachteile in der Wegequalität <strong>und</strong> in<br />
der Abwechslung treffen jedoch nicht für jede Freizeitbeschäftigung zu – insbesondere für<br />
den Radfahrer bieten Wege mit geringem Gefälle <strong>und</strong> befestigtem Wegeformat eine gute<br />
Gr<strong>und</strong>lage für entspannte Radtouren. Auch für Familien mit Kindern oder Menschen mit Behinderung<br />
kann eine stabile, barrierefreie <strong>und</strong> gut ausgebaute Wegstrecke von Vorteil sein.<br />
Generell bieten sich alle Wege r<strong>und</strong> um die <strong>Heide</strong>magneten für Aktivitäten in der Natur an. In<br />
der touristischen Bewerbung ist jedoch unbedingt zu differenzieren zwischen Wegen, die<br />
geeignet sind für kurzweilige Wanderungen oder für entspannte Radtouren oder ggf. für<br />
mehrere Zielgruppen von Interesse sein könnten. Folgende Auflistung gibt für die einzelnen<br />
<strong>Heide</strong>magneten-Wege die prädestinierten Zielgruppen an.<br />
<strong>Heide</strong>magneten<br />
Zielgruppen<br />
Spaziergänger Wanderer Radwanderer<br />
Familien mit<br />
Kindern<br />
Schöne Aussicht x x x<br />
Wasserschloss Reinharz<br />
x x<br />
Pretzsch (Elbe) x<br />
Schloss Hartenfels Torgau<br />
x x x x<br />
Bergwitzsee x x x x<br />
Muldestausee x x<br />
21
<strong>Heide</strong>magneten<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
Zielgruppen<br />
Spaziergänger Wanderer Radwanderer<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Familien mit<br />
Kindern<br />
Bad Düben x x x x<br />
Ferropolis x x<br />
Presseler <strong>Heide</strong> <strong>und</strong><br />
Moor<br />
x x x<br />
Eilenburg x x<br />
Gutsscheune Schwemsal<br />
x x x<br />
Bunker Kossa x x x x<br />
Irrgarten Altjeßnitz x x x<br />
Rubiconpark x x x<br />
Tornau x x x<br />
Abbildung: Zuordnung von Zielgruppen zu <strong>Heide</strong>magneten<br />
Auffällig ist hier, dass gerade die Zielgruppe der Spaziergänger <strong>und</strong> der Wanderer bei vielen<br />
<strong>Heide</strong>magneten übereinstimmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele R<strong>und</strong>wege mit<br />
Längen zwischen drei <strong>und</strong> zehn Kilomerten sowohl für eine kurze Wanderung als auch einen<br />
längeren Spaziergang ansprechend sind. Die Wege, die insbesondere für Radfahrer von<br />
Interesse sein können, zeichnen sich durch einen hohen Anteil an befestigten, z. T. auch<br />
asphaltierten, steigungsarmen <strong>und</strong> geradlinigen Wegen aus. Bei Familien mit Kindern kommen<br />
beim Wegeformat ähnliche Faktoren zum tragen, aber hier spielt auch die Vielfalt <strong>und</strong><br />
Attraktivität im Angebot eine entscheidende Rolle. So z. B. bietet der R<strong>und</strong>weg um den Bunker<br />
Kossa neben dem Besuch im Militärmuseum „Denk-mal-Bunker“ Kossa, den Natur-<br />
Erlebnispfad „Wassertropfen“, der an mehren Stationen Wissenswertes zum Thema Wasser<br />
anschaulich darstellt.<br />
Unabhängig davon, welche Zielgruppe mit den <strong>Heide</strong>magneten angesprochen werden soll,<br />
ist für jeden R<strong>und</strong>weg eine nutzerfre<strong>und</strong>liche Markierung erforderlich. Für ein qualitativ<br />
22
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
hochwertiges Produkt erfordert dies eine lückenlose, fehlerfreie <strong>und</strong> eindeutige Markierung<br />
<strong>und</strong> Beschilderung auf der gesamten Wegstrecke. Auf die vom Deutschen Wanderverband<br />
aufgestellten Markierungsrichtlinien für Wanderwege wird in Kapitel 4 näher eingegangen.<br />
Bei der Begutachtung der Wegevorschläge sind unterschiedliche Qualitäten in der Markierung<br />
aufgefallen. Allerdings verliefen auch bestimmte Abschnitte über noch nicht markierte<br />
Wege, so dass hier generell Handlungsbedarf besteht. Als Ergebnis der Untersuchung kann<br />
festgehalten werden, dass gewisse Aspekte einer nutzerfre<strong>und</strong>lichen Markierung bereits zur<br />
Anwendung kommen, andere jedoch noch perfektioniert werden müssen. Die bestehende<br />
Markierung ist zum Teil in Blickrichtung angebracht, was positiv zu bewerten ist, denn Markierungen<br />
auf Sicht sind für den Wanderer augenfälliger als Parallelmarkierungen. Diese<br />
Vorgehensweise muss für alle Wanderwege umgesetzt werden.<br />
Weiterhin sollte die Markierung für beide Wanderrichtungen gleichermaßen angebracht werden,<br />
damit der Wanderer die freie Wahl hat, in welche Richtung er gehen möchte. Kreuzungen<br />
<strong>und</strong> Abzweigungen sind immer eindeutig zu markieren <strong>und</strong> bei kreuzungsfreien Abschnitten<br />
sollten alle 200 bis 300 Meter Markierungszeichen gesetzt werden, um dem Wanderer<br />
die Sicherheit zu geben, dass er auf dem richtigen Weg ist. Die betrachteten R<strong>und</strong>wege<br />
haben hier noch einen enormen Handlungsbedarf. Nur wenige sind bereits vollständig<br />
markiert <strong>und</strong> keiner weist die erforderliche Dichte an Zeichen auf.<br />
Als Empfehlungen für die 15 R<strong>und</strong>wege bietet sich ein eigenes Markierungszeichen für die<br />
<strong>Heide</strong>magnetenwege an, das sich bildlich an dem Logo der <strong>Heide</strong>magneten orientiert. Sowohl<br />
die Markierung an den Markierungsträgern wie Bäumen, Pfosten, Mauern <strong>und</strong> eigens<br />
aufgestellten Markierungspfosten als auch an den Wegweisern sollte durchgehend einheitlich<br />
sein <strong>und</strong> dem Besucher einen Wiedererkennungswert bieten. Durch das Corporate Design<br />
sind die R<strong>und</strong>wege besser als Teil des Gesamtangebots zu erkennen <strong>und</strong> verdeutlichen<br />
dem Besucher, dass zu jedem <strong>Heide</strong>magneten immer ein Wanderweg gehört.<br />
Ein weiterer <strong>und</strong> sehr entscheidender Verbesserungsvorschlag ist die Kontrolle der Wegequalität.<br />
In einzelnen Abschnitten ist der Verlauf des Weges nicht eindeutig zu erkennen. Der<br />
R<strong>und</strong>wanderweg um den Rubiconpark hat beispielsweise auf der Höhe des Solarparks Passagen,<br />
die weder markiert noch als Weg überhaupt zu erkennen sind. Hier müssen gr<strong>und</strong>legende<br />
Trassierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Aber auch bereits vorhandene Wegabschnitte<br />
bedürfen einer Überarbeitung, so dass sie dem Wanderer ein unbeschwertes Wegeerlebnis<br />
bieten können. Zugewachsene Wege müssen freigeschnitten <strong>und</strong> auf Dauer freigehalten<br />
werden. Nur durch eine kontinuierliche <strong>und</strong> nachhaltige Wegepflege kann der Weg<br />
ein qualitativ hochwertiger Bestandteil eines <strong>Heide</strong>magneten sein.<br />
3.3 Weitere Schritte für die R<strong>und</strong>wege<br />
Als weitere Schritte für die <strong>Heide</strong>magneten-Wege sind zwei Aspekte aus dem Bereich der<br />
Orientierung mit Hilfe von Karten zu nennen. Für den <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> bieten sich<br />
hierbei sowohl analoge als auch digitale Medien an.<br />
23
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Bereits im Sommer 2007 wurde vom <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> eine touristische Karte herausgegeben,<br />
in der die <strong>Heide</strong>magneten eingetragen sind. Auf ihrer Rückseite befindet sich<br />
zu jedem <strong>Heide</strong>magneten eine kleine Erläuterung des Angebots. Für die langfristige Planung<br />
ist zu überlegen, ob zu den 15 Wegen um die <strong>Heide</strong>magneten jeweils ein Flyer entwickelt<br />
wird. Darauf könnte dann, neben der Vorstellung des <strong>Heide</strong>magneten mit den Einkehr- <strong>und</strong><br />
Aktivitätsmöglichkeiten, auf einem Kartenausschnitt der Verlauf des Wanderweges dargestellt<br />
werden mit zusätzlichen Angaben bzgl. Länge, Dauer, Schwierigkeitsgrad <strong>und</strong> Attraktionen<br />
entlang des Weges.<br />
Diese Printprodukte können um eine digitale Form der Darstellung erweitert werden. Mit dem<br />
Internetportal „WanderWalter“ lassen sich alle 15 Routen zu den <strong>Heide</strong>magneten georeferenziert<br />
auf einer digitalen topographischen Karte darstellen. Zusätzlich zu dem Wegeverlauf<br />
können touristisch wichtige Punkte entlang der Wegstecke vorgestellt werden. Sehenswürdigkeiten,<br />
Einkehrmöglichkeiten oder temporär wechselnde Veranstaltungen können auf den<br />
digitalen Karten genau zugeordnet werden. Mit kurzen Beschreibungen <strong>und</strong> Bildmaterial<br />
kann sich der Besucher so bereits von zu Hause aus auf die Attraktionen der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
einstimmen. Die Pflege der Daten beruht auf einer dezentralen Betreuung durch die verantwortlichen<br />
Akteure aus der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>; so kann jeder <strong>Heide</strong>magnet seine Internetpräsenz<br />
individuell betreuen <strong>und</strong> stetig aktualisieren. (vgl. URL: www.wanderwalter.de, Abrufdatum:<br />
01.11.2007)<br />
Fazit<br />
Die R<strong>und</strong>wanderwege um die 15 <strong>Heide</strong>magneten sind eine gelungene Angebotserweiterung<br />
für den <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>. Sie komplettieren die Erlebnispunkte um eine dynamische<br />
Komponente, welche in der heutigen Zeit elementarer Bestandteil eines jeden Freizeitangebotes<br />
sein sollte. Mit dem Dreiklang aus Erlebnis, Einkehr <strong>und</strong> Aktivität wird sowohl für den<br />
Wochenendbesucher als auch für den Feriengast ein abwechslungsreicher Aufenthalt in der<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ermöglicht.<br />
Durch die Orientierung der R<strong>und</strong>wanderwege an den Standards für „Qualitätswege Wanderbares<br />
Deutschland“ wird zudem die Qualität der bestehenden Wegeinfrastruktur verbessert.<br />
Mit neu installierten Wegweisern, einer verbesserten Markierung, durch das Freischneiden<br />
von zugewachsenen Wegepassagen <strong>und</strong> die Kontrolle bestehender Wanderwege können<br />
Mängel in der Wegequalität behoben werden. Dies führt zu einer nachhaltigen Wegepflege<br />
<strong>und</strong> schafft die Basis für eine dauerhafte Erhaltung der Wegeinfrastruktur. Nur wenn diese<br />
Voraussetzungen erfüllt sind, können die <strong>Heide</strong>magneten ihrem Anspruch „Erlebnispunkte<br />
mit Qualitätsstandards“ zu sein, gerecht werden – denn Qualität ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Qualitätsverbesserung<br />
R<strong>und</strong>wanderwege um <strong>Heide</strong>magneten<br />
Erhaltung von Wegeinfrastruktur<br />
Angebotserweiterung<br />
Abbildung: mögliche Ergebnisse der <strong>Heide</strong>magneten-R<strong>und</strong>wanderwegen in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
24
4. Markierung <strong>und</strong> Beschilderung<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Die Ergebnisse der Begutachtung von Wanderwegen in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> durch den Deutschen<br />
Wanderverband haben gezeigt, dass im <strong>Naturpark</strong> bereits Markierungs- <strong>und</strong> Wegweisungsstandards<br />
angewendet werden. Allerdings besteht in vielen Abschnitten noch Verbesserungsbedarf,<br />
um die Qualität der Wanderwege auf einem konstant hohen Niveau zu halten.<br />
Aus Befragungen geht hervor, dass Wanderer sich vorrangig mit Hilfe von Wegweisern <strong>und</strong><br />
Markierungen entlang des Weges auf ihrer Wanderung orientieren. Ferner nutzen sie - sowohl<br />
zur Vorbereitung auf die Wanderung als auch unterwegs - analoge sowie digitale Karten.<br />
Von geringerer Bedeutung für den Wanderer sind Orientierungstafeln, die zumeist an<br />
Einstiegspunkten in den Wanderweg, wie Wanderparkplätzen oder in Tourist-Informationen<br />
einen groben Überblick über das Wanderwegenetz der Region geben.<br />
Mit dieser Vorüberlegung muss an die Markierung <strong>und</strong> Beschilderung der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
herangetreten werden. Da derzeit noch keine Wanderkarten mit den aktuellen Wegeverläufen<br />
der „<strong>Heide</strong>BiberTour“ <strong>und</strong> der R<strong>und</strong>wege um die <strong>Heide</strong>magneten existieren, liegt die<br />
Hauptaufgabe in einer nutzerfre<strong>und</strong>lichen Markierung <strong>und</strong> Beschilderung der neuen Wege.<br />
Diese muss derart gestaltet werden, dass auch der ortsfremde Wanderer ohne Kartenmaterial<br />
dem Wanderweg folgen kann, ohne sich zu verlaufen.<br />
Insbesondere die Markierung muss dem Wanderer eine leichte <strong>und</strong> eindeutige Orientierung<br />
ermöglichen, so dass er sich auf seiner Wanderung entspannen kann. Fehlende Markierungszeichen<br />
oder nicht eindeutig gekennzeichnete Kreuzungen <strong>und</strong> Abzweigungen führen<br />
zu einer Verunsicherung <strong>und</strong> belasten das Wandererlebnis. (DEUTSCHER WANDERVER-<br />
BAND 2007)<br />
Ein weiterer <strong>und</strong> wichtiger Aspekt der lückenlosen Markierung ist die Schonung der Naturlandschaft.<br />
Gerade im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ist es ratsam, den Wanderer sicher auf seinem<br />
Weg zu leiten, so dass keine gefährdeten oder bewahrenswerten Landschaftsbereiche<br />
durch fehlgeleitete Wanderer in Mitleidenschaft gezogen werden. (WANDERWEGE-<br />
LEITFADEN RHEINLAND-PFALZ 2007)<br />
Bei der Markierung <strong>und</strong> Wegweisungen sind in jedem Fall die Besitzverhältnisse der gekennzeichneten<br />
Wanderwege <strong>und</strong> der Markierungsträger (Privatbäume, Weidepfosten, Straßenlaternen<br />
etc.) zu klären <strong>und</strong> die Nutzungsberechtigung zu erfragen.<br />
Markierungsrichtlinien<br />
Der Deutsche Wanderverband hat für Wanderwege Markierungsrichtlinien aufgestellt, die<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die Zertifizierung zum „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“<br />
sind. Sie dienen aber auch der Orientierung für qualitativ hochwertige Wanderwege <strong>und</strong> sind<br />
damit bei der Markierung der <strong>Heide</strong>magneten-R<strong>und</strong>wege zu Rate zu ziehen.<br />
25
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Generell muss die Markierung lückenlos, fehlerfrei <strong>und</strong> eindeutig sein. Der Weg muss so<br />
markiert sein, dass auch ortsfremde Wanderer ohne Kartenmaterial (<strong>und</strong> ohne sich zu verlaufen)<br />
dem Wanderweg folgen können. Dies wird gewährleistet, wenn die folgenden Richtlinien<br />
eingehalten werden:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Die Markierungszeichen sind in Blickrichtung anzubringen, d.h. möglichst im Winkel<br />
von 45 bis 90 Grad zum Wanderweg (� siehe Foto 3). Das Zeichen sollte für<br />
den Wanderer in Wanderrichtung voll sichtbar sein. Verdeckende Äste <strong>und</strong> Zweige<br />
sind zurückzuschneiden.<br />
Die Markierungszeichen sind gleichermaßen für beide Wanderrichtungen vollständig<br />
anzubringen. Auf längeren Strecken auf möglichst derselben Seite des<br />
Weges. Dabei soll auf gute Sichtbarkeit <strong>und</strong> einfache Pflege geachtet werden.<br />
An jeder Kreuzung/Verzweigung von Wanderwegen ist der Verlauf des Wanderwegs<br />
deutlich zu kennzeichnen <strong>und</strong> alle Markierungszeichen sollten vom Schnittpunkt<br />
der Kreuzung/Verzweigung voll sichtbar sein.<br />
Nach der Kreuzung (auch mit Wegweiser) ist jeder Wanderweg deutlich sichtbar<br />
mit dem Markierungszeichen zu kennzeichnen („quittieren“). � siehe Foto 2<br />
Bei unübersichtlichen Stellen, geben Fortsetzungszeichen in ausreichenden Abständen<br />
Sicherheit, maximale Entfernung ca. 50 m (Quittung).<br />
Bei kreuzungsfrei/verzweigungsfrei verlaufenden Wegen kommt nach längstens<br />
ca. 250 m ein weiteres Markierungszeichen (Beruhigungseffekt).<br />
Wege, die nach freien Strecken oder Ortschaften in den Wald hinein führen, sind<br />
am Waldrand zu kennzeichnen.<br />
Die Breite/Höhe von Markierungszeichen muss mind. 7 cm (Richtwert 10 cm) betragen.<br />
Bei Pfosten mit geringer Breite oder kleinem Durchmesser sind für die<br />
Anbringung der Markierungszeichen Schilder zu verwenden.<br />
9 In Siedlungsgebieten sind, wenn möglich, Klebezeichen/Folien zu verwenden.<br />
10<br />
Bei allen Markierungszeichen die an Markierungsträgern (Bäume, Pfähle, Mauern,<br />
Regenfallrohre, Zäune u.ä.) anzubringen sind, ist die Erlaubnis der Eigentümer/Besitzer<br />
einzuholen. Lediglich bei Wegeanlagen mit Genehmigung durch das<br />
Forstamt kann die Erlaubnis für den Bereich des Staats- oder Kommunalwaldes<br />
vorausgesetzt werden. Dies gilt analog auch für Straßenlaternen <strong>und</strong> die Rückseite<br />
von Verkehrsschildern der Gemeinden. Keine Markierungszeichen an Kruzifixen,<br />
Bildstöcken, Kapellen, Naturdenkmalen o.ä. anbringen.<br />
(DEUTSCHER WANDERVERBAND 2007)<br />
26
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Für den Qualitätsweg Wanderbares Deutschland besteht zudem die Verpflichtung die Markierung<br />
jährlich auf ganzer Länge hinsichtlich Vollständigkeit <strong>und</strong> Qualität zu überprüfen. Die<br />
durchgeführten Kontrollen <strong>und</strong> Maßnahmen sind bezogen auf das Kalenderjahr schriftlich<br />
nachzuweisen. Mit dieser Kontinuität kann eine durchgängig nutzerfre<strong>und</strong>liche Markierung<br />
gewährleistet werden.<br />
Foto 1:<br />
Bündelung mehrerer Markierungszeichen<br />
auf einem Markierungsträger<br />
Foto 3:<br />
Geklebte Markierung in Blickrichtung<br />
Foto 2:<br />
Quittierungszeichen (hinten) nach einer Kreuzung/Verzweigung<br />
Foto 4:<br />
Wegweiser-Standort<br />
27
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Die Begutachtung der <strong>Heide</strong>magneten-Wege hat diverse Mängel in der bestehenden Markierung<br />
aufgedeckt. So z. B. ist der Bergwitzsee-R<strong>und</strong>weg bereits mit einem „gelben Punkt auf<br />
einem weißen Spiegel“ markiert, allerdings ist die Markierung nicht lückenlos, fehlerfrei <strong>und</strong><br />
eindeutig.<br />
Parallelmarkierung Parallelmarkierung<br />
Wegweisung<br />
Parallelmarkierung<br />
Die Fotos zeigen, dass der Wanderweg r<strong>und</strong> um den Bergwitzsee vorrangig parallel markiert<br />
wurde. Die Dichte der Zeichen <strong>und</strong> die Kennzeichnung in Kreuzungen <strong>und</strong> Abzweigungen<br />
entsprechen jedoch nicht den Anforderungen <strong>und</strong> müssen erhöht bzw. verbessert werden.<br />
Weiterhin irritierend ist die Wegweisung zum Naturlehrpfad, der teilweise parallel zu dem<br />
Hauptweg verläuft. Für den ortsfremden Wanderer ist an dieser Stelle der Verlauf des Bergwitzsee-Ringweges<br />
nicht eindeutig zu erkennen, da der Naturlehrpfad das gleiche Markierungszeichen<br />
trägt, aber derzeit nur als Stichweg zu erwandern ist <strong>und</strong> dringend freigeschnitten<br />
werden muss. Hier bedarf es einer eindeutigeren Ausschilderung.<br />
28
Wegweisung zum Naturlehrpfad<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Ähnliche Probleme mit der bestehenden Markierung sind bei der Tour r<strong>und</strong> um den Großen<br />
Teich <strong>und</strong> Schloss Hartenfels in Torgau (roter Punkt auf weißem Spiegel) oder bei dem Gustav-Kögel-Wanderweg<br />
nahe Pressel (grüner Diagonalbalken auf weißem Spiegel) zu finden. Generell<br />
muss stärker auf Sicht markiert werden, die Zeichen müssen in höherer Dichte <strong>und</strong> in<br />
beide Wanderrichtungen angebracht werden. Zudem sollten nach jeder Kreuzung <strong>und</strong> Abzweigung<br />
Quittungszeichen folgen, die dem Wanderer die Sicherheit geben, dass er richtig<br />
abgebogen ist.<br />
Zusätzlich zu den bestehenden Mängeln in der Markierung <strong>und</strong> Ausschilderung ist die Mehrzahl<br />
der <strong>Heide</strong>magneten-R<strong>und</strong>wege als Wanderweg noch nicht existent. Es handelt sich<br />
zumeist um Kombinationen aus verschiedenen örtlichen Wanderwegen, die einer gr<strong>und</strong>legenden<br />
Neu-Markierung bedürfen. Der Vorteil hierbei liegt aber darin, dass sich die Anforderungen<br />
an einen qualitativ hochwertigen Wanderweg bei einer kompletten Neu-Markierung<br />
am beispielhaftesten umsetzten lassen. Daher bietet sich ein eigenes Markierungszeichen<br />
für die Wege der <strong>Heide</strong>magneten an, welches für den Besucher in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> unverkennbar<br />
ist. Entsprechendes wird bereits für die „<strong>Heide</strong>BiberTour“ im Rahmen der Zertifizierung<br />
zum Qualitätsweg umgesetzt.<br />
Fazit<br />
Die Markierung <strong>und</strong> Beschilderung ist das A <strong>und</strong> O eines jeden Wanderwegs, ob er lang,<br />
kurz, R<strong>und</strong>- oder Streckenweg ist. Unter der Prämisse die Qualitätsstandards in der <strong>Dübener</strong><br />
<strong>Heide</strong> zu stärken, muss der besondere Anspruch auf einer fehlerfreien, lückenlosen <strong>und</strong> eindeutigen<br />
Wegweisung liegen. Dies gilt insbesondere für den Qualitätsweg Wanderbares<br />
Deutschland – die <strong>Heide</strong>-BiberTour. Sie steht im Wettbewerb mit anderen ausgezeichneten<br />
Prädikatswegen in Deutschland muss <strong>und</strong> damit gewisse Anforderungen erfüllen, um den<br />
Erwartungen der Wanderklientel gerecht zu werden. Die Bedeutung der Wegweisung <strong>und</strong><br />
Markierung ist oftmals erst dann zu erkennen, wenn sich Beschwerden häufen <strong>und</strong> rückläufige<br />
Besucherzahlen zu verbuchen sind. Um dem vorzubeugen, muss sowohl auf dem Qualitätsweg<br />
als auch bei den R<strong>und</strong>wanderwegen um die <strong>Heide</strong>magneten alle größte Sorgfalt auf<br />
29
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
die kontinuierliche Pflege der Wegweisung gelegt werden. Der Deutsche Wanderverband<br />
erbittet sich aus diesem Gr<strong>und</strong> eine jährliche Dokumentation der durchgeführten Kontrollen<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen für die Qualitätssicherung der Markierung auf dem zertifizierten Wanderweg.<br />
Schließlich ist die Markierung <strong>und</strong> Wegweisung eine Komponente entlang des Qualitätswegs,<br />
deren Art <strong>und</strong> Weise direkt beeinflusst <strong>und</strong> verbessert werden kann. Im Gegensatz<br />
zu der landschaftlichen oder kulturellen Ausstattung einer Region kann hier am leichtesten<br />
Einfluss auf die Wegequalität genommen werden.<br />
30
5. Nachhaltigkeit<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Eine wichtige Aufgabe von <strong>Naturpark</strong>en ist es, Tourismus <strong>und</strong> Naherholung „nachhaltig“ zu<br />
gestalten. Dazu zählen beispielsweise Besucherlenkungsmaßnahmen mit wegweisenden<br />
Informationsmaterialien in den Schutzgebieten (BIEDENKAPP & GARBE 2002). Im Rahmen<br />
des LEADER+ Projektes „<strong>Heide</strong>magneten 2“ sind die Nachhaltigkeit sowie die Einhaltung<br />
von Naturschutzbelangen wichtige Ziele.<br />
Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> als Naturlandschaft mit vielfältigen Möglichkeiten für landschaftsbezogene<br />
Outdooraktivitäten wie Wandern, Rad Fahren <strong>und</strong> Reiten bietet gute Voraussetzungen<br />
für die Gestaltung von attraktiven <strong>und</strong> naturverträglichen Angeboten. Wandern<br />
erfüllt in idealer Weise die Ansprüche an eine naturverträgliche Freizeit- <strong>und</strong> Urlaubsaktivität.<br />
Unter allen landschaftsbezogenen Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsaktivitäten gehört Wandern zu der<br />
naturverträglichsten.<br />
Gleichwohl birgt jede Aktivität des Menschen in der Natur Konfliktpotentiale. Beeinträchtigungen<br />
des Naturhaushaltes wie Trittschäden, Erosion oder Störung von Wildtieren entstehen<br />
vor allem dann, wenn die ausgewiesenen Wanderwege verlassen werden oder die Frequentierung<br />
der Wege sehr hoch ist (NATURPARK SÜDSCHAWRZWALD 2003). Der Einfluss<br />
hängt wesentlich mit dem Verlauf, der Dichte <strong>und</strong> der Verteilung der Wege in einem<br />
Gebiet zusammen (INGOLD 2005). Da sich die o.g. Natursportaktivitäten in den letzten Jahren<br />
gestiegener Beliebtheit erfreuen, erhöht sich dadurch auch der Druck dieser Nutzergruppen<br />
auf die Natur. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Planung des Wegenetzes sowie eine<br />
gute Wegweisung <strong>und</strong> Markierung in der Landschaft.<br />
Besucherlenkung<br />
Untersuchungen aus anderen Gebieten zeigen, das beispielsweise Schäden an der Vegetation<br />
durch das Wandern abseits der markierten Wege erheblich sein können (NATURPARK<br />
SÜDSCHWARZWALD 2003). Diese können jedoch durch eine wirksame Besucherlenkung<br />
vermieden werden. Die Besucherlenkung ist eine der wichtigsten Bausteine für die Konfliktentschärfung<br />
zwischen Outdoorsport <strong>und</strong> Naturschutz. Diese wird von den Wanderern oft<br />
gar nicht bemerkt <strong>und</strong> deshalb nicht als Einschränkung der persönlichen Gestaltungsfreiheit<br />
empf<strong>und</strong>en (WESSLEY & SCHNEEBERGER 1999).<br />
Als Teil der linearen Freizeitinfrastruktur können Wanderwege vor allem in sensiblen Landschaftsteilen<br />
als Instrument der Besucherlenkung dienen. Durch markierte Wege können die<br />
Naherholer <strong>und</strong> Gäste einer Region an die besonders attraktiven Stellen herangeführt <strong>und</strong><br />
geleitet werden. Viele Großschutzgebiete begreifen das Netz von Wanderwegen als wichtigen<br />
Bestandteil der sanften Maßnahmen zur Besucherlenkung. Diese positive Besucherlenkung<br />
funktioniert am besten über qualitativ hochwertige Angebote. Die steuernde Wirkung<br />
von Wanderwegen ist umso größer, je attraktiver die Wege gestaltet <strong>und</strong> angelegt sind<br />
(DEUTSCHER WANDERVERBAND 2002).<br />
Wegepflege<br />
Zu dem Prinzip der Nachhaltigkeit gehören auch der langfristige Unterhalt <strong>und</strong> die Pflege der<br />
Wanderwege. Bei der Planung der neuen Wege muss gewährleistet werden, dass die Wege<br />
31
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
ganzjährig in einem gut begehbaren Zustand sind. Beispielsweise müssen im Sommer zugewachsene<br />
Pfade frei geschnitten oder Wiesenwege gemäht werden. Die Verantwortlichkeiten<br />
für diese Arbeiten müssen mit den beteiligten Akteuren in der Region geklärt <strong>und</strong><br />
e ventuell mit Hilfe von Verträgen langfristig geregelt werden (DEUTSCHER WANDERVER-<br />
BAND 2007).<br />
Darunter fällt auch die Markierungsarbeit. Laut den Ergebnissen der Profilstudie Wandern<br />
2005/06 zählen mangelnde Orientierungshilfen bei den Wanderern als Ärgernis Nr. 1. Das<br />
Wanderleitsystem gehört zu den sensibelsten Infrastrukturelementen von Wanderdestinationen<br />
<strong>und</strong> ist maßgeblich für das Wohlbefinden <strong>und</strong> die Orientierung der Wandergäste verantwortlich<br />
(BRÄMER 2007). In den meisten deutschen Regionen wird die Markierungsarbeit<br />
schon seit Jahrzehnten von den örtlichen Wandervereinen übernommen. Sie sind die fachkompetenten<br />
Ansprechpartner zu dem Thema Markierung <strong>und</strong> Wegweisung (DEUTSCHER<br />
WANDERVERBAND; DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND 2003). In der Mehrzahl der<br />
Fälle handelt es sich dabei um ehrenamtliche Arbeit.<br />
Neuere Entwicklungen bei den großen, stark beworbenen Wanderwegen mit einem Gütesiegel<br />
gehen dahin, dass auch der Bereich Markierung <strong>und</strong> Wegweisung vertraglich geregelt ist.<br />
Meistens sind die im Gebiet zuständigen Wandervereine dann Vertragspartner des Tourismus<br />
oder der Gemeinden. Sie verpflichten sich je nach Vertragsbedingungen für die Pflege,<br />
die Markierung <strong>und</strong> den Unterhalt der Wanderwege in einem festgelegten zeitlichen Rhythmus.<br />
Für diese Arbeiten werden sie häufig mit einem festgelegten Betrag pro Kilometer<br />
Wanderweg bezahlt. Die Höhe der Beträge variiert deutschandweit jedoch sehr stark. In Regionen,<br />
in denen diese finanziellen Mittel nicht aufgebracht werden können oder keine Wandervereine<br />
da sind, die die Markierungs- <strong>und</strong> Kontrollarbeiten an den Wanderwegen in dem<br />
zeitlich erforderlichen Aufwand zu übernehmen, wird oft auch mit dem Modell der Wegepatenschaft<br />
gearbeitet. Die Paten übernehmen ehrenamtlich die Verantwortung für die Markierung<br />
<strong>und</strong> die Kontrolle des Wegezustandes für einen vorher festgelegten Streckenabschnitt.<br />
Je nach Länge des Wanderweges können so mehrere Wegepaten für einen längeren Wanderweg<br />
zuständig sein. Diese Wegepaten werden je nach Region für ihre Arbeiten nicht entlohnt,<br />
sondern bekommen lediglich eine Aufwandsentschädigung für Fahrt- <strong>und</strong> Materialkosten.<br />
Die Maxime der Nachhaltigkeit ist in dem Konzept zum Qualitätsweg verankert. Auszug aus<br />
der Präambel der Schulungsunterlagen zum „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“:<br />
„Der Qualitätsweg stellt an sich den Anspruch, das Gleichgewicht zwischen Ökonomie, Ökologie<br />
<strong>und</strong> den sozialen Belangen der Gesellschaft im Sinne einer nachhaltigen Tourismusentwicklung<br />
im Gr<strong>und</strong>satz zu verankern. Dem entsprechend sind Naturschutzbelange, der<br />
wirtschaftliche Nutzen durch die Vermarktung des Qualitätsweges <strong>und</strong> die Einbindung der<br />
regionalen Bevölkerung im Prozess abzustimmen. Die Wegführung <strong>und</strong> die touristische<br />
Vermarktung eines Qualitätsweges darf nicht das Prinzip der Nachhaltigkeit durchbrechen.<br />
Naturschutzbelange sowie die Sicherung der Wegepflege <strong>und</strong> Markierungsgarantien sind<br />
über den gesamten Nutzungszeitraum des Qualitätszeichens zu gewährleisten.“<br />
(DEUTSCHER WANDERVERBAND 2007)<br />
32
6. Fazit<br />
Die Stärken <strong>und</strong> Schwächen der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> als Wanderdestination<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ist ein Paradies für Naturliebhaber, Erholungssuchende, Wochenendausflügler<br />
<strong>und</strong> Urlauber. Kleine <strong>Heide</strong>dörfer inmitten einer intakten Kulturlandschaft,<br />
ausgedehnte Mischwälder, beschauliche Seen <strong>und</strong> historisch interessante Orte zeichnen die<br />
Attraktivität der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> aus. Der Besucher ist eingeladen die Vielfalt im Angebot der<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> zu erleben <strong>und</strong> den Alltag hinter sich zu lassen - ob bei einem Spaziergang<br />
durch das Presseler <strong>Heide</strong>- <strong>und</strong> Moorgebiet, bei einer Radtour um den Großen Teich in Torgau<br />
oder bei einer Tasse Kaffee in der Gaststätte Schöne Aussicht im Kaiser-Wilhelm Turm.<br />
Als Wanderdestination bietet die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> viele Vorteile. Sie ist abwechslungsreich,<br />
hat Wald- <strong>und</strong> Offenlandpassagen, Gewässer, kulturelle Sehenswürdigkeiten <strong>und</strong> gastfre<strong>und</strong>liche<br />
Einkehrmöglichkeiten. Die bereits vorhandenen Wanderwege bieten eine gute<br />
Basis für den Ausbau der Wanderwegeinfrastruktur. Auf den zum Teil sehr naturnahen sandigen<br />
Böden kann der Wanderer bequem laufen <strong>und</strong> durch die geringen Höhenunterschiede<br />
wird das Wandererlebnis zu einem unbeschwerten Geh-Genuss.<br />
Gewisse Einschränkungen bestehen allerdings bei der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> als Wanderdestination.<br />
Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland, insbesondere den Mittelgebirgen,<br />
verfügt die Region über kaum naturräumliche Highlights. Die geschwungene Landschaft<br />
sieht neben den Felsen des Elbsandsteingebirges oder den bewaldeten Bergrücken des<br />
Pfälzer Waldes eher unscheinbar aus. Auch einzelne Wanderwege verlieren aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
monotonen Streckenführung bisweilen an Reiz. Hier empfiehlt sich die bewusste Konzentration<br />
auf die qualitativ hochwertigen Passagen. Geradlinige <strong>und</strong> kilometerlange Waldwege<br />
sollten eher den Radfahrern zur Verfügung gestellt werden. Naturnahe Wegstrecken entlang<br />
von Bächen, durch Naturschutzgebiete, auf Pfaden <strong>und</strong> über kleine Bergrücken sollten den<br />
Wanderern vorbehalten sein. Denn die Schwächen der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> als Wanderdestination<br />
müssen dem Besucher ja nicht direkt offeriert werden. Durch eine geschickte Wahl von<br />
attraktiven Wegen <strong>und</strong> die bewusste Konzentration auf das Wesentliche - nämlich die Qualität<br />
- können die Schwächen in Stärken umgewandelt werden.<br />
Vorteile des Qualitätsweges<br />
Mit der Entscheidung für den Qualitätsweg Wanderbares Deutschland hat der <strong>Naturpark</strong><br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> den richtigen Weg eingeschlagen. Denn mit dem Prädikat gewinnt die Region<br />
an einem Zugpferd für die wandertouristische Entwicklung <strong>und</strong> wird überregional als<br />
Wanderdestination bekannt. Zudem ist das Prädikat eingeb<strong>und</strong>en in einen ganzheitlichen<br />
Qualitätsprozess, der sich zum Ziel setzt, die Wegeinfrastruktur systematisch <strong>und</strong> langfristig<br />
zu verbessern. Die Qualität der <strong>Heide</strong>-Biber-Tour kann somit auf die Qualität der gesamten<br />
<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> abstrahlen <strong>und</strong> Impulse für Verbesserungen liefern. Ein wichtiger Baustein<br />
hierzu ist die Einbindung von Verantwortlichen vor Ort in den Qualitätsprozess. Mit der Schu-<br />
33
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
lung von Wegeexperten wurde diese Voraussetzung auch in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> geschaffen<br />
<strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>stein für eine erfolgreiche <strong>und</strong> nachhaltige Wegebetreuung gelegt.<br />
Weitere Vorteile des Qualitätsweges Wanderbares Deutschland sind sowohl nach Innen als<br />
auch nach Außen gerichtet. Mit der Kristallisation von Stärken <strong>und</strong> Schwächen in der Wegeinfrastruktur<br />
bietet der Qualitätsweg ein Instrument zur internen Bestandsanalyse. Extern<br />
stellt der der Qualitätsweg bei der touristischen Bewerbung eine Argumentations- <strong>und</strong> Entscheidungshilfe<br />
für potentielle Besucher dar. Denn mit geprüfter Qualität fällt die Entscheidung<br />
für das Wandern in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> leichter.<br />
Aus Untersuchungen geht hervor, dass Wanderer eine attraktive Klientel darstellen. Sie sind<br />
häufig besser gebildet <strong>und</strong> verfügen über ein höheres Einkommen. Allerdings gehören sie<br />
auch einer älteren Gesellschaftsschicht an <strong>und</strong> bringen damit sehr viel Reiseerfahrung in ihre<br />
Urlaubsentscheidung ein. (DEUTSCHER WANDERVERBAND 2006) Wanderer stellen daher<br />
besonders hohe Anforderungen an die Qualität des Angebots <strong>und</strong> können dies bei Missfallen<br />
auch an andere weitergeben. Der Besucher in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> sollte immer mit<br />
einem zufriedenen Urlaubseindruck nach Hause kehren.<br />
In vielen Regionen Deutschlands wird bereits auf die Vorteile des Qualitätswegs vertraut.<br />
Derzeit gibt es 27 ausgezeichnete Wege in ganz Deutschland <strong>und</strong> im Jahr 2008 werden weitere<br />
hinzukommen. Mit der Präsenz auf www.wanderbares-deutschland.de gewinnen die<br />
Wege zudem an überregionaler Bekanntheit <strong>und</strong> bieten dem Internetbesucher die Möglichkeit<br />
sich über den Qualitätsweg f<strong>und</strong>iert zu informieren.<br />
Erweiterung des Angebots<br />
Die R<strong>und</strong>wege um die 15 <strong>Heide</strong>magneten stellen für die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> eine gelungene Erweiterung<br />
des touristischen Angebots dar. Sie bedienen die Bedürfnisse, insbesondere der<br />
Wochenend-Ausflügler, die ein kurzweiliges Erlebnis in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> suchen. Mit dem<br />
Dreiklang aus Erlebnis, Aktivität <strong>und</strong> Einkehr wurde ein Produktmix geschaffen, der vorbildlich<br />
für andere Regionen in Deutschland sein kann. Entscheidend bei der Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> der Vermarktung der R<strong>und</strong>wege sollte die Fixierung auf die Stärken jedes einzelnen<br />
R<strong>und</strong>weges sein. Beispielsweise sprechen monotone Wege durch geradlinige Waldpassagen<br />
eher die Bedürfnisse von Radfahrern als von Wanderern an. Hier müssen gegebenenfalls<br />
Umlegungen vorgenommen werden, um die Attraktivität der Wege zu erhöhen. Anderenfalls<br />
besteht die Gefahr, dass der Wanderer von dem Aktivangebot enttäuscht wird. Generell<br />
eigenen sich viele der 15 R<strong>und</strong>wege mit Längen zwischen drei <strong>und</strong> sechs Kilometern<br />
Länge für gemütliche Spaziergänge, ob allein, zu zweit, in Gruppen oder mit Kindern.<br />
Ein gr<strong>und</strong>legender Baustein für den nachhaltigen Erfolg der <strong>Heide</strong>magneten-Wege wird die<br />
Qualität sein. Hier muss höchste Sorgfalt auf die Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit der Markierung <strong>und</strong><br />
Beschilderung gelegt werden. Zu befürworten sind auch die geplanten analogen <strong>und</strong> digital<br />
abrufbaren Karten für jeden <strong>Heide</strong>magneten-R<strong>und</strong>weg, sie erweitern die Orientierungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> dienen der Besucherlenkung. Schließlich verfolgt der <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />
das Ziel der Nachhaltigkeit <strong>und</strong> kann mit einer lückenlosen Markierung die Basis schaffen<br />
für die Vermeidung von Konfliktsituationen: einerseits kommen Wanderer kommen nicht<br />
mehr vom Weg ab <strong>und</strong> sind zufriedener, andererseits bleiben sensible Naturräume unangetastet<br />
<strong>und</strong> die Natur erhält ihren bewahrenswerten Lebensraum.<br />
34
Qualität ist der Schlüssel zum Erfolg<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> kann mit der Fokussierung auf Qualität ihr wandertouristisches Angebot<br />
aufwerten <strong>und</strong> zukunftsfähig machen.<br />
Die <strong>Heide</strong>-Biber-Tour trägt als Qualitätsweg zur überregionalen Bekanntheit bei, die kurzweiligen<br />
R<strong>und</strong>wege um die <strong>Heide</strong>magneten erweitern die Angebotsqualität <strong>und</strong> die einzigartige<br />
Naturlandschaft der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> kann durch die hohe Markierungsqualität nachhaltig bewahrt<br />
werden. Qualität in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> ist der Schlüssel zum Erfolg als Freizeitregion.<br />
35
Literatur<br />
© Deutscher Wanderverband 2007<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
BIEDENKAPP, A.; GARBE, C. (2002): Nachhaltige Tourismusentwicklung in Großschutzgebieten.<br />
– Bonn (BfN-Skripten 74).<br />
BRÄMER, R. (1999): „Ich brauche die Karte eigentlich nur für die grobe Übersicht“. Wanderkarten<br />
aus der Sicht der Nutzer. In: Kartographische Nachrichten 49: S. 146-152.<br />
BRÄMER, R. (2007): Profilstudie Wandern 05/06. Wandertouristische Zielgruppen.- Niederkassel,<br />
Rhein.<br />
DEUTSCHER WANDERVERBAND; DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND e.V. (DTV)<br />
(Hrsg.) (2002): Praxisleitfaden zur Förderung des Wandertourismus. - Kassel<br />
DEUTSCHER WANDERVERBAND; DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND e.V. (DTV)<br />
(Hrsg.) (2003): Qualitätsoffensive Wandern. Empfohlene Gütekriterien für Wanderwege,<br />
wanderfre<strong>und</strong>liche Gastgeber <strong>und</strong> Wanderprospekte. - Kassel<br />
DEUTSCHER WANDERVERBAND (Hrsg.) (2006): Topthema: “Wandern ist in“. – Kassel<br />
(Wanderzeit, 2).<br />
DEUTSCHER WANDERVERBAND (Hrsg.) (2007): Schulungsunterlagen für das Prädikat<br />
Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“. – Kassel<br />
DEUTSCHER WANDERVERBAND (Hrsg.) (2007): Wandern <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit. – Kassel<br />
(Wanderzeit, 3).<br />
FORSCHUNGSGRUPPE WANDERN: Kurnatur. Regeneration durch Wandern. - Marburg<br />
INGOLD, P. (2005): Freizeitaktivitäten im Lebensraum der Alpentiere. Konfliktbereiche zwischen<br />
Mensch <strong>und</strong> Tier. Mit einem Ratgeber für die Praxis. - Schweiz<br />
NATURPARK SÜDSCHWARZWALD e.V. (2003): Wander-Handbuch. Ein Leitfaden für<br />
Kommunen, Sportorganisationen <strong>und</strong> touristische Leistungsträger. - Feldberg<br />
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Zahlen, Fakten. - Pressel<br />
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