Freiland Orchideen - Ursula Schuster
Freiland Orchideen - Ursula Schuster
Freiland Orchideen - Ursula Schuster
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Epipactis gigantea<br />
Epipactis gigantea kommt kommt in der Natur in Nordamerika<br />
und Südkanada, an sumpfigen Stellen, vor.<br />
Im Garten eignet sich ein Platz am Teichrand, im Niedermooroder<br />
Staudenbeet. Selbst im Hochmoorbeet wächst sie hervorragend,<br />
obwohl der Standort eigentlich nicht optimal passt.<br />
Gigantea ist absolut pflegeleicht und vermehrt sich kräftig durch<br />
Verzweigung des Rhizoms. Wegen der außergewöhnlichen<br />
Blüten wird Epipactis gigantea gerne zur Hybridenbildung genutzt.<br />
Bei Insekten ist die duftende, nektarreiche Blüte sehr<br />
beliebt.<br />
In ihrer Heimat wird Epipactis gigantea als "Große Sumpfwurz",<br />
"Stromorchidee" oder scherzhaft als "Chatterbox" (dummer<br />
Schwätzer) bezeichnet. Der Name "Große Sumpfwurz" leuchtet<br />
ein, immerhin wird Epipactis gigantea in den USA bis zu einem<br />
Meter hoch. Gigantea kommt häufig in Sumpfzonen von Seen<br />
und Flüssen vor, weshalb der Name "Stromorchidee" nicht<br />
verwundert. Für "Chatterbox" habe ich keine eindeutige Erklärung<br />
gefunden. Das Aussehen der Blüte wird wohl an einen<br />
"Schwätzer in Aktion" erinnern.<br />
Wuchshöhe: 30 - 80 cm<br />
Blühzeit: Mai - Juni<br />
Wissenswertes über Ständelwurzen<br />
Von der Gattung Epipactis (Ständelwurz oder Sumpfwurz) sind<br />
ungefähr 20 Arten in der Literatur beschrieben. Für die Gartenanpflanzung<br />
eignen sich vor allem Sumpfbewohner wie Epipactis<br />
palustris, Epipactis gigantea und die Hybride "Sabine". Bei<br />
großflächigen Anpflanzungen am Teichrand oder im Moorbeet<br />
sind Sumpfwurzen ganz besonders zu empfehlen.<br />
Alle Mitglieder der Epipactis-Familie sind an ihrem typischen<br />
Pflanzenaufbau und an Ihrer Blütenform zu erkennen. Im hinteren<br />
Abschnitt der Lippe ist eine dunkle Wölbung angebracht,<br />
die von angesammeltem Nektar glänzt. Dadurch werden Insekten<br />
angelockt, die bei der Nahrungsaufnahme zugleich Pollen<br />
aufladen. Beim Besuch der nächsten Pflanze geben<br />
sie die Pollenpakete wieder ab. Arterhaltung und<br />
Ausbreitung werden damit gesichert.<br />
In der Antike wurde von bekannten Botanikern Epipactis<br />
als Heilmittel empfohlen. Bei Vergiftungen sei<br />
eine Epipactispflanze zu zerstoßen und als Gegengift<br />
einzunehmen. Besuchen Hummeln, Wespen und<br />
Bienen eine Epipactisblüte, taumeln und schwanken<br />
sie anschließend zur nächsten. Es wird vermutet, dass<br />
der sehr zuckerhaltige Nektar mit Spuren von bisher<br />
nicht identifizierten Giftstoffen angereichert ist, die auf<br />
Insekten narkotisierend wirken. Dieselben "Drogen"<br />
wurden wohl auch von den Pharmakologen der Antike<br />
genutzt.<br />
WINTERHARTE ORCHIDEEN FÜR DEN GARTEN<br />
Große Sumpfwurz<br />
Epipactis gigantea<br />
<strong>Ursula</strong> <strong>Schuster</strong><br />
Josef-Ost-Straße 16<br />
89257 Illertissen<br />
Tel 07303 903 4385<br />
Fax 07303 903 285<br />
orchideen@schuster-illertissen.de<br />
www.schuster-illertissen.de<br />
<strong>Ursula</strong> <strong>Schuster</strong><br />
<strong>Freiland</strong>-<strong>Orchideen</strong>
Epipactis gigantea ist mit ihrer gelbgrünen Farbe und<br />
dem weinroten Schlund eine besonders ansprechende<br />
Art ihrer Gattung. Mit einiger Fantasie läßt sich das<br />
Aussehen der Blüte mit einem menschlichen Gesicht<br />
vergleichen. Wie der Name "gigantea" schon vermuten<br />
läßt, wird diese Ständelwurz relativ hoch, bis zu 80 cm.<br />
Begleitpflanzen<br />
Sumpfständelwurzen wachsen gerne zusammen mit Knabenkräutern.<br />
Iris, Vergissmeinnicht und Sumpfdotterblumen runden<br />
die Anpflanzung harmonisch ab.<br />
Große Sumpfwurz<br />
Die hier angebotenen Epipactis-Arten sind alle Bewohner von<br />
feuchten, sumpfigen Zonen. Sehr gut gedeihen sie in voller<br />
Sonne, nehmen aber auch mit halbschattigen Plätzen vorlieb.<br />
Das Erdreich kann leicht sauer, neutral oder auch leicht basisch<br />
sein. Diese Epipactis-Arten sind sehr anpassungsfähig. Selbst<br />
mit relativ trockenen Standorten kommen sie zurecht, obwohl<br />
sie ursprünglich aus Feuchtgebieten stammen. Ein Überwuchern<br />
durch stark wachsende Begleitpflanzen sollte verhindert<br />
werden.<br />
Pflegen<br />
Das Pflanzbeet sollte feucht gehalten werden. Während der<br />
Wachstumsphase wird mit <strong>Orchideen</strong>dünger oder Osmocote<br />
vorsichtig gedüngt. Nacktschnecken sollten ferngehalten werden.<br />
Andere Schädlinge treten selten auf. Bei Bedarf können<br />
sie mit den handelsüblichen Präparaten bekämpft werden.<br />
Epipactis gigantea vermehrt sich sehr gut vegetativ und problemlos<br />
in der Pflege.<br />
Im Garten eignet sich ein Platz am Teichrand, im Niedermooroder<br />
Staudenbeet. Selbst im Hochmoorbeet wächst sie hervorragend,<br />
obwohl der Standort eigentlich nicht optimal passt.<br />
Anpflanzen<br />
In einer etwa 25 cm tiefen Grube wird geeignetes Substrat<br />
eingebracht. Die Rhizome werden im oberen Bereich, etwa 10<br />
cm unter der Erde, flach ausgebreitet. Die Sprossknospen<br />
sollten circa zwei cm tief ins Substrat eingesenkt werden.<br />
Das Substrat sollte sich zur Hälfte aus Humus (Blumenerde,<br />
Torf), einem Viertel Sand (möglichst pH-neutral, z.B. Spielsand)<br />
einem Viertel mineralischer Bestandteile (z.B. Bims, Perlite,<br />
Seramis) zusammensetzen.