Geschichte des Kindergartens in Bayern (3.950 kb)

In der Weimarer Republik wurde auf der
Reichsschulkonferenz 1920 über die Struktur
des gesamten Bildungswesens beraten.
Der Ausschuss „Kindergarten“ verabschiedete
Leitlinien, die das geschichtlich
gewachsene Verhältnis von Schule und
Kindergarten insofern zementierten,
als jede Verbindung zur Schule abgelehnt
und die Kindergartensache zur Aufgabe
der Jugendwohlfahrt erklärt wurde. Damit
wurde der Kindergarten der Aufsicht der
Sozialministerien und nicht der Schulministerien
unterstellt.
Bayern entschied sich 1972 für einen
Sonderweg: Das Bayerische Kindergartengesetz
(BayKiG) wurde nicht als Ausführungsgesetz
zum Bundesjugendwohlfahrtsgesetz
(1990 abgelöst durch SGB VIII)
erlassen, sondern als ein eigenständiges
Bildungsgesetz verankert.
Heute wird die Zusammenarbeit von
Kindergarten und Grundschule im Bayerischen
Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz
(BayKiBiG) geregelt. Damit wird
ein konstruktives Miteinander von Schule
und Kindergarten im Interesse der Kinder
selbstverständlich. Der Bildungs- und
Erziehungsplan für Kinder bis zur Einschulung
und der Grundschullehrplan wurden
aufeinander abgestimmt.
„Schule“-Spiel
„Die Kinder für die Schule aufnahmefähig
zu machen und die Schule aufnahmefähig
zu machen für die Kinder – dies ist ein
aufeinander bezogener Prozess und eine
gemeinsame Aufgabe. Aufgabe der Tageseinrichtung
ist es, die Kinder langfristig und
angemessen auf den Übergang vorzubereiten.
… Aufgabe der Schule ist es, Lehrplan
und Unterricht so differenziert und flexibel
auszugestalten, dass unter Berücksichtigung
der individuellen Unterschiede jedem
Kind die bestmögliche Unterstützung zuteil
werden kann.“
Bayerischer Bildungs- und
Erziehungsplan von 2005
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