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Geschichte des Kindergartens in Bayern (3.950 kb)

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Organisation der E<strong>in</strong>richtungen<br />

Trägerschaft und F<strong>in</strong>anzierung<br />

In der Regel wurden Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derbewahranstalten<br />

im 19. Jahrhundert als Vere<strong>in</strong>e<br />

oder Stiftungen durch wohltätige Bürger<br />

oder durch die Kirchen <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Da die Vere<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e Genehmigung benötigten,<br />

war dadurch auch e<strong>in</strong>e Kontrollmöglichkeit<br />

für die Regierung gegeben.<br />

Staatliche Behörden drängten mehrfach<br />

auf die E<strong>in</strong>richtung von Bewahranstalten.<br />

Die Kommunen verhielten sich aber <strong>in</strong><br />

der Regel zögerlich. Sie fürchteten neue<br />

Kosten und wollten die Aufgabe der freien<br />

bürgerlichen Wohltätigkeit überlassen.<br />

Lediglich <strong>in</strong> Augsburg kam es 1834 zu<br />

e<strong>in</strong>er kommunalen Gründung unter der<br />

verantwortlichen Leitung <strong>des</strong> Lehrers Johann<br />

Georg Wirth. Die E<strong>in</strong>richtung wurde<br />

schnell von der Bevölkerung akzeptiert,<br />

so dass b<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>es Jahres zwei weitere<br />

Anstalten ihren Betrieb aufnahmen.<br />

E<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf staatliche Förderung<br />

bestand im 19. Jahrhundert noch<br />

nicht, dieser wurde erstmalig im Bayerischen<br />

K<strong>in</strong>dergartengesetz von 1972<br />

formuliert. Es kam daher häufig zu Vere<strong>in</strong>sauflösungen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten. In vielen Fällen<br />

wurde die Trägerschaft der E<strong>in</strong>richtungen<br />

von der Kommune oder von Kirchenstiftungen<br />

übernommen. Die überwiegende<br />

Mehrzahl der K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> war konfessionell<br />

orientiert. Auch die bürgerlichen Trägervere<strong>in</strong>e<br />

hatten meist Betreuungsverträge<br />

mit Ordensgeme<strong>in</strong>schaften geschlossen<br />

und ihnen die Betriebsträgerschaft übertragen.<br />

Damit ließ sich das Problem der<br />

Personalkont<strong>in</strong>uität leichter lösen. Ordensschwestern<br />

schienen den Trägervere<strong>in</strong>en<br />

auch die Gewähr e<strong>in</strong>er beispielhaften<br />

Übere<strong>in</strong>stimmung von Lebensführung<br />

und Erziehungszielen zu bieten: Um 1900<br />

waren rund 80 % aller E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

konfessioneller Trägerschaft.<br />

Der Rückgang der Ordensfrauen <strong>in</strong> den<br />

letzten 50 Jahren führte zum E<strong>in</strong>satz von<br />

weltlichen Mitarbeitern auch bei den<br />

konfessionellen Trägern, die heute noch<br />

rund 56 % aller E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

betreiben.<br />

<strong>Bayern</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

(2005)<br />

K<strong>in</strong>dergärten<br />

% K<strong>in</strong>dergärten<br />

6.005 100,0<br />

Kommunale Träger 1.875 31,2<br />

Träger <strong>in</strong> der<br />

katholischen Kirche<br />

Evangelische Kirche /<br />

Diakonie<br />

Paritätischer<br />

Wohlfahrtsverband<br />

2.422 40,3<br />

959 15,9<br />

22 0,4<br />

Arbeiterwohlfahrt 173 2,8<br />

Bayerisches Rotes<br />

Kreuz<br />

66 1,0<br />

Sonstige Träger 488 8,1<br />

(nach: Bayerisches Lan<strong>des</strong>amt für Statistik<br />

und Datenverarbeitung)<br />

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