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Geschichte des Kindergartens in Bayern (3.950 kb)

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Vorwort<br />

der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

bis zur E<strong>in</strong>schulung aus dem Jahr 2005<br />

unterstreicht die hohe Bedeu tung frühk<strong>in</strong>dlicher<br />

Bildung für den Prozess <strong>des</strong><br />

lebenslangen Lernens und <strong>des</strong> k<strong>in</strong>dlichen<br />

Spiels als pädagogisches Pr<strong>in</strong>zip.<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Spie -<br />

gel ihrer Zeit: Dies gilt von den ersten<br />

Anfängen – den sog. Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derbewahranstalten<br />

<strong>in</strong> den 30er Jahren <strong>des</strong> 19.<br />

Jahrhunderts – bis h<strong>in</strong> zu den K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

als Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

nach dem Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs-<br />

und -betreuungsgesetz unserer<br />

Tage. Dabei fällt auf, dass sich drei<br />

Konstanten wie e<strong>in</strong> roter Faden durch die<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>K<strong>in</strong>dergartens</strong> ziehen:<br />

So wurden die K<strong>in</strong>dergärten <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

stets – wenn auch mit unterschiedlicher<br />

Akzentuierung – als E<strong>in</strong>richtungen zur<br />

Bildung und Erziehung der K<strong>in</strong>der vor<br />

der E<strong>in</strong>schulung angesehen und deutlich<br />

zum Unterricht <strong>in</strong> der Schule abgegrenzt.<br />

Schon König Ludwig I. von <strong>Bayern</strong> betonte<br />

zur Errichtung der ersten so genann -<br />

ten „Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derschule“ <strong>in</strong> München:<br />

„Die Sache f<strong>in</strong>de ich gut, nur soll <strong>in</strong> dieser<br />

Schule noch gar ke<strong>in</strong> Unterricht, sondern<br />

bloß Erziehung zur Frömmigkeit, zur<br />

Re<strong>in</strong>lichkeit etc. se<strong>in</strong>, auch ke<strong>in</strong>e Arbeit,<br />

sondern jugendlicher Frohs<strong>in</strong>n (...).“ Auch<br />

Die zweite Konstante lässt sich mit „Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Erwerbstätigkeit“<br />

überschreiben. In der Zeit der<br />

Früh<strong>in</strong>dustrialisierung mussten auch<br />

Mütter erstmals zum Lebensunterhalt<br />

der Familien mit be zahlter Arbeit beitragen.<br />

Ihre K<strong>in</strong>der wur den <strong>in</strong> so genannten<br />

K<strong>in</strong>derbewahranstalten beaufsichtigt. In<br />

den 50er und 60er Jahren <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts<br />

ließ die zunehmende Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen die Nachfrage an<br />

K<strong>in</strong>dergartenplätzen stark ansteigen. In<br />

Deutschland s<strong>in</strong>d heute 64 Prozent aller<br />

Mütter erwerbstätig. In <strong>Bayern</strong> liegt<br />

dieser Wert sogar bei 68 Prozent.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Konstante ist schließlich das<br />

hohe Engagement der freien Wohlfahrtspflege,<br />

das auf dem Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip<br />

basiert und zu e<strong>in</strong>er bunten Vielfalt der<br />

K<strong>in</strong>dergärten beigetragen hat. Der freien<br />

Wohlfahrt, aber auch den bayerischen<br />

Städten und Geme<strong>in</strong>den, den pädagogischen<br />

Kräften sowie engagierten Eltern<br />

ist es zu verdanken, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fast<br />

zweihundertjährigen Entwicklung die K<strong>in</strong>dergärten<br />

zu e<strong>in</strong>em anerkannten und von<br />

mehr als 99 Prozent der K<strong>in</strong>der angenom-<br />

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