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Geschichte des Kindergartens in Bayern (3.950 kb)

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Der Vater <strong>des</strong> <strong>K<strong>in</strong>dergartens</strong><br />

Friedrich Fröbel und<br />

der K<strong>in</strong>dergarten<br />

Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782<br />

– 1852) gilt als Vater <strong>des</strong> <strong>K<strong>in</strong>dergartens</strong>.<br />

Für Fröbel war K<strong>in</strong>dererziehung e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Werk von Familie und<br />

K<strong>in</strong>dergarten. Fröbel prägte den Begriff<br />

K<strong>in</strong>dergarten. Der Begriff drückt Fröbels<br />

romantische Vorstellung frühk<strong>in</strong>dlicher<br />

Erziehung aus. Er sah die Hauptaufgabe<br />

<strong>des</strong> <strong>K<strong>in</strong>dergartens</strong> <strong>in</strong> der „allseitigen<br />

Pflege <strong>des</strong> K<strong>in</strong>derlebens“, der S<strong>in</strong>nesschulung,<br />

der Ausbildung <strong>des</strong> Verstan<strong>des</strong>,<br />

der motorischen Förderung, der<br />

Persönlichkeitsentwicklung und der<br />

Vorbereitung auf die Schule.<br />

„Der Mensch ist ihm [Fröbel] e<strong>in</strong> göttliches<br />

Gewächs und der Erzieher der Gärtner,<br />

der ihm Licht und Nahrung verschafft,<br />

das Wesentliche aber se<strong>in</strong>en Lebenskräften<br />

überlässt. Aus dieser Weltanschauung<br />

heraus stellt Fröbel die Selbsttätigkeit und<br />

besonders den natürlichen Darstellungstrieb<br />

<strong>in</strong> den Mittelpunkt der Erziehung.“<br />

Albert Reble<br />

Fröbel entdeckte im K<strong>in</strong>derspiel die<br />

spezifische Aneignungsweise <strong>des</strong> K<strong>in</strong><strong>des</strong>:<br />

Es „erahnt“ die Welt. Er entwickelte 1836<br />

se<strong>in</strong>e „Spielgaben“ und „Beschäftigungs–<br />

oder Bildungsmittel“, das so genannte<br />

Fröbelmaterial. Das K<strong>in</strong>d sollte damit <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er „Allseitigkeit“ angeregt werden.<br />

Friedrich W. A. Fröbel, 1839<br />

„Das ,Ganze der entwickelnd erziehenden<br />

Spielgaben‘ war e<strong>in</strong>e Folge von altbekannten<br />

und e<strong>in</strong>igen neuen Spielzeugen,<br />

zurückgeführt auf e<strong>in</strong>e mathematische<br />

Ordnung: Regelmäßige Körper (Kugel,<br />

Würfel, Kristallformen) – Flächen (Legetafeln,<br />

Papierquadrat) – L<strong>in</strong>ien (Papierstreifen,<br />

Holzstäbchen, Wollfaden) – Punkte (alles<br />

E<strong>in</strong>zelne wie Ste<strong>in</strong>chen, Früchte, Sandkorn).<br />

Im Zerteilen und Zusammenfügen ergaben<br />

sich die üblichen K<strong>in</strong>derspiele und Formen<br />

<strong>des</strong> schmückenden Hausfleißes (Perlenfädeln,<br />

Weben, Falten, Faltschnitt usw.). Diese<br />

Aufstellung war weniger e<strong>in</strong>e methodische<br />

Anleitung zur gelenkten Durchführung<br />

lehrender Spiele als e<strong>in</strong>e didaktische Bes<strong>in</strong>nung,<br />

die den Erwachsenen die Bedeutung<br />

<strong>des</strong> k<strong>in</strong>dlichen Spielens aufdecken sollte;<br />

ihnen sollte das Gesetz der unter den Händen<br />

entstehenden ornamentalen ,schönen<br />

Gestalten‘, dem das K<strong>in</strong>d ahnend folgte, zur<br />

klaren Erkenntnis gebracht werden.“<br />

Erika Hoffmann<br />

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