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hallertau magazin 2011-2

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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<strong>hallertau</strong><br />

Leben und Urlauben in einer einzigartigen europäischen Kulturlandschaft<br />

Ausgabe 2 / <strong>2011</strong><br />

<strong>magazin</strong><br />

„Katti“<br />

im Portrait<br />

Hallertauer<br />

Ziegenhof<br />

Weihnachten<br />

in der Hallertau<br />

Schmecken<br />

Hopfen-Pils<br />

Genießen<br />

Biberger Lamm<br />

Erleben<br />

Hopfakranzlfest<br />

in Mauern


Für ein lebendiges Bayern.<br />

www.eon-bayern.com


PORTRAIT<br />

06 „... duften wie ein Hopfengarten“<br />

Das neue Grünhopfenbier der Schloßbrauerei Hohenthann.<br />

12 Eine Lobby für die Hunde!<br />

Ein Netzwerk für Hundehalter im Hopfenland<br />

INFORMATION<br />

11 Zu den Festtagen einen „Hopfenbiersekt“<br />

11 Pfaffenhofen zur lebenswertesten Kleinstadt der<br />

Welt gewählt!<br />

11 Luz amoi mit neuer CD: „Bavarese“<br />

36 Tierschutz in der Heimat: Holledauer Katzen in Not<br />

TOURISTIK<br />

20 Tourismusverband Hallertau als „Motor“<br />

Das Angebot für Besucher kontinuierlich ausbauen und<br />

attraktivieren<br />

KULINARIK / SLOW-FOOD<br />

26 Drei Ferkel gegen eine Ziege mit drei Zicklein<br />

eingetauscht<br />

Fast drei Jahrzehnte Hallertauer Ziegenhof<br />

30 Erdäpfelbratl à la Resi<br />

Gasthaus Spitzer in Osterwaal/Au<br />

36 Kamerunschafe als kulinarisches Highlight<br />

Hotel-Restaurant Moosburger Hof setzt auf regionalnachhaltiges<br />

Angebot<br />

INTERVIEWS<br />

16 Vorhang auf!<br />

Die Kulturinitiative KATTI aus Attenkirchen in Portrait<br />

22 „Wir haben viel zu bieten!“<br />

Ein Gespräch mit Martin Wolf, Landrat des Landkreises<br />

Pfaffenhofen a. d. Ilm<br />

BIERLAND HALLERTAU<br />

10 Hallertauer Biere erfolgreich beim European Beer<br />

Star <strong>2011</strong><br />

39 Hallertauer Biere im Test<br />

Das Bier-Terzett Willi Abele, Alexander Herzog und Thilo<br />

Steindorf verkostet besondere Hallertauer Biere.<br />

HISTORIE<br />

29 Eine Deutung des Namens „Hallertau“<br />

Adolf Widmann, Kreisrat (Freising) und bekannter<br />

Chronist der Hallertau<br />

RUBRIKEN<br />

05 Editorial<br />

14 Feiern in der Hallertau<br />

21 Impressionen: Hopfakranzlfest <strong>2011</strong> in Mauern<br />

34 Termine & Festkalender<br />

35 Festliche Präsente<br />

38 Ein Bild und seine Geschichte<br />

39 Festliche Biere aus der Hallertau<br />

IMPRESSUM:<br />

Hrsg.: IMAGO87 GmbH in Kooperation mit dem Tourismusverband Hallertau e.V., Türltorstraße<br />

16-20, 85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm · www.tourismusverband-<strong>hallertau</strong>.de<br />

Konzept, Design: IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung,<br />

Hauptstr. 22, 85395 Attenkirchen/Hallertau · Tel: 08168-42999-0 · www.imago87.de<br />

Redaktionsleitung: Alexander Herzog<br />

Druck: Druckhaus Kastner, Wolnzach · Titelbilder: Rainer Schneck (Turm), Nowak, IMAGO87<br />

Autoren dieser Ausgabe (alphabetisch): Alexander Herzog, Maité Herzog, Rainer-Bülent<br />

Nowak, Adolf Widmann


unser Wochen<strong>magazin</strong> für die ganze Hallertau mit den lokalen Zusatzmedien<br />

<br />

<br />

DER GEISENFELDER<br />

der tägliche Erlebniskanal der Hallertau<br />

druckhaus kastner verlagshaus kastner Internethaus software factory die agenturen<br />

KASTNER AG – das medienhaus · Schloßhof 2 – 6 , 85283 Wolnzach · Tel. 08442 / 9253 - 0, Fax 08442 / 2289 · www.kastner.de


EDITORIAL 5<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...“,<br />

heißt es bei Hermann Hesse.<br />

Durchaus in diesem Sinne sind wir die<br />

Erstausgabe des Magazins „HALLER-<br />

TAU“ angegangen.<br />

Wir wollten Geschichten erzählen über<br />

Menschen und Sehenswürdigkeiten,<br />

Besonderheiten des weltweit größten<br />

Hopfenanbaugebietes vorstellen. Ja, einfach<br />

Lust wecken, die Hallertau zu entdecken.<br />

Bei den Bewohnern genauso wie bei den<br />

potentiellen Besuchern.<br />

Und wir haben viel Zuspruch erhalten.<br />

Von Freising bis Ingolstadt, von Schrobenhausen<br />

bis Landshut.<br />

Zahlreiche Anfragen nach Abonnements<br />

sind bei uns eingegangen, aus ganz<br />

Deutschland und sogar aus Österreich<br />

und der Schweiz (ich habe keine Ahnung,<br />

wie die auf die HALLERTAU aufmerksam<br />

geworden sind). Auch die lokalen<br />

Medien haben uns sehr wohlwollend aufgenommen.<br />

Kurzum. Wir machen weiter. Möge der<br />

Zauber anhalten und Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, weiter Spaß haben mit der<br />

HALLERTAU.<br />

Nicht vergessen möchte ich, mich zu<br />

bedanken. Zuvorderst bei den Inserenten,<br />

ohne die gar nicht erst ein Zauber aufkommen<br />

kann. Dann bei Rainer-Bülent Nowak<br />

vom Tourismusverband und allen anderen,<br />

die aktiv zu der neuen Ausgabe beigetragen<br />

haben. Bei Otmar Weingarten vom<br />

Hopfenpflanzerverband und allen, die die<br />

Verbreitung der HALLERTAU unter -<br />

stützen.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß und<br />

einige Anregungen beim Lesen der neuen<br />

Ausgabe, schöne Festtage und einen<br />

guten Start ins neue Jahr.<br />

Die vielleicht größte Ermunterung kommt<br />

von dem Bäcker Johann Hartleitner aus<br />

Kirchdorf/Rudelzhausen („Wenn der Bäcker<br />

zweimal öffnet ...“), der mir vor ein<br />

paar Tagen erzählte, dass er wegen der<br />

HALLERTAU nun sogar Kunden aus<br />

Hohenwart (nahe Schrobenhausen) hat.<br />

Ihr Alexander T. Herzog,<br />

Redaktionsleiter/Herausgeber,<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Tourismusverbandes Hallertau<br />

Kontakt: alexander.herzog@imago87.de


6<br />

PORTRAIT<br />

„... duften wie ein Hopfengarten“<br />

Das neue Grünhopfen-Bier der<br />

SCHLOSSBRAUEREI HOHENTHANN


PORTRAIT 7<br />

Hohenthann/Hallertau - Wer<br />

von der ehemaligen bayerischen<br />

Herzogstadt Landshut<br />

aufbricht, das Isartal nordwestlich Richtung<br />

Rottenburg zu verlassen, erreicht<br />

schon nach wenigen Kilometern das<br />

tertiäre Hügelland der Hallertau, dem<br />

größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Auf<br />

die ersten Hopfengärten trifft man rund<br />

um Hohenthann, einem kleinen Ort mit<br />

3 800 Einwohnern. Eher ländlich geprägt<br />

und wenig spektakulär. Im Ortszentrum<br />

dann die Überraschung: Hier dominieren<br />

Herrenhaus, Brauerei und das dazugehörige<br />

Bräustüberl mit Biergarten der Schlossbrauerei<br />

Hohenthann.<br />

Beim Anblick des gepflegten Ensembles<br />

bekommt man eine Vorstellung, welche<br />

herausragende Rolle diese Brauerei in der<br />

Geschichte des Ortes gespielt haben muss.<br />

Auf jeden Fall macht sie neugierig. Ans<br />

Weiterfahren kein Denken.<br />

Zumal bei der Einladung. Der junge<br />

Brauereibesitzer Johannes Rauchenecker<br />

hat zu einem ganz besonderen Anlass<br />

eingeladen. Wohl zum ersten Mal in der<br />

147-jährigen Geschichte der Brauerei<br />

wird an diesem hochsommerlichen<br />

Augusttag ein Bier mit Grünhopfen gebraut,<br />

das 1. Hohenthanner „Hopfen-<br />

Pils“: mit der Aroma-Sorte „Hallertauer<br />

Mittelfrüher“, deren frische Reben direkt<br />

aus dem nahen Hopfengarten nun hier<br />

vorm Herrenhaus des „Zupfens“ harren –<br />

mit der Hand, versteht sich. Eingeladen<br />

hat der Ur-Ur-Ur-Enkel des Brauereigründers<br />

Gäste, die einen besonderen Bezug<br />

zum Hopfen haben: die gerade gewählte<br />

Hopfenkönigin Veronika Springer, den<br />

Geschäftsführer des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes,<br />

Otmar Weingarten,<br />

die „Hopfenbotschafterin“ Elisabeth<br />

Stiglmaier und natürlich den Hohenthanner<br />

Bürgermeister Peter Dreier, der<br />

im feinsten Trachtenzwirn erscheint.<br />

Worauf auch ihm gleich ein Schaber<br />

(= Schurz) gereicht wird, auf dass die<br />

Hopfenreben nicht unerwünschten Eindruck<br />

hinterlassen ...<br />

Bevor sich das Quintett ans Zupfen macht,<br />

um die „Hopfenkirm“ (= ein Korb, der früher<br />

altes Maß der Hopfenzupfer war) zu füllen,<br />

erzählt Rauchenecker über das<br />

Vorhaben, dessen Ausgang völlig offen sei,<br />

„weil wir das noch nie gemacht haben!“ Gehörig<br />

verschätzt hat sich der Brauerei-Chef,<br />

was die Menge an Hopfen betrifft, die für<br />

diesen einmaligen Sud von 60 Hektoliter gebraucht<br />

werden. Etwa 50 Reben hat Braumeister<br />

Thomas Hämmerl errechnet. Die<br />

Hopfenzupfer sind dankbar, dass ihnen nur<br />

fünf Reben zum Pflücken der Dolden vor die<br />

Füße gelegt werden – und zwar im kühlen<br />

Schatten des Herrenhauses, statt im Sauna-<br />

Klima des gegenüberliegenden Sudhauses.<br />

Und die übrigen Gäste und Pressevertreter<br />

sind auch froh, denn die 50 Reben<br />

wären angesichts deren Pflückleistung<br />

eine gleichermaßen schweißtreibende wie<br />

abendfüllende Aufgabe. Ein besonders<br />

stark gehopftes Bier soll das „Hopfen-Pils“<br />

werden, versprechen Braumeister und<br />

Inhaber unisono. Die 33 Bittereinheiten,<br />

die das Bier – den Berechnungen nach –<br />

aufweisen wird, sollen ein ganz besonderes<br />

Aroma entfalten: „Beim Öffnen der<br />

Flasche soll der ganze Raum nach<br />

Hopfengarten duften!“<br />

Was für ein löbliches Ziel. Da ist man<br />

gerne dabei. Nur einmal im Jahr, eben zum<br />

Auftakt der Hopfenernte, wird es das<br />

Hohenthanner Hopfen-Pils geben. 60<br />

Hektoliter werden gebraut, und die ent-


(v.l.n.r) Der Hohenthanner Bürgermeister Peter Dreier, „Hopfenbotschafterin“ Elisabeth Stiglmaier, die Hallertauer Hopfenkönigin Veronika Springer,<br />

Geschäftsführer des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes Otmar Weingarten und Brauereibesitzer Johannes Rauchenecker.<br />

sprechen 600 Trägern (= Standardmaß<br />

im Getränkehandel mit 20 Flaschen à 0,5<br />

Liter). Ob Reservierungen angenommen<br />

werden, ist nicht bekannt. „Wenn’s aus is,<br />

is aus“, heißt es in Hohenthann. Solange<br />

der Vorrat reicht, eben. Und die 600<br />

Tragerl Bier sollten sich leicht verkaufen<br />

lassen, waren sich die anwesenden Experten<br />

einig. Allein der Neugier wegen.<br />

Drei Mal wird das Hopfen-Pils gehopft.<br />

Das erste Mal an diesem Tag von Braumeister<br />

und Hopfenkönigin, die Korb für<br />

Korb in den Sudkessel kippen, dass es<br />

gerade so schäumt. Das zweite Mal dann<br />

zur Hälfte der Kochung, wenn die Gäste<br />

dieses Tages nicht mehr vor Ort sind. Und<br />

schließlich ein drittes Mal, wenn der<br />

Aromahopfen dem kalten Bier bei der<br />

Lagerung zugegeben wird. „Hopfenstopfen“<br />

heißt dies im Fach-Jargon. Ein Verfahren,<br />

bei dem das Bier ein besonderes<br />

Hopfenaroma erhält, weil die Inhaltsstoffe<br />

nicht verkochen. Eigentlich nur logisch,<br />

und man erinnert sich an ein Bonmot des<br />

bayerischen Star-Kochs Alfons Schubeck:<br />

„In einer Küche, wo es gut riecht, ist<br />

nichts mehr im Essen“.<br />

XXXX XXXXXXXXX<br />

Braumeister Thomas Hämmerl


PORTRAIT 9<br />

Etwa 5,2 Prozent Alkohol wird das „Hopfen-Pils“<br />

aufweisen, wenn es – nach rund<br />

8 Wochen Gärung und Lagerung – aufgetischt<br />

wird. Wir erinnern uns, es fehlen die<br />

Erfahrungswerte, eine Schätzung halt. Wer<br />

sich nun für diese Hopfenspezialität aus Hohenthann<br />

interessiert, der sei auf die Homepage<br />

der Brauerei verwiesen.<br />

www.hohenthanner.de<br />

Text: Alexander Herzog, Fotos: Rainer<br />

Lehmann<br />

IMAGO87<br />

1911<br />

Vieles mag sich in<br />

100 Jahren ändern ...<br />

<strong>2011</strong><br />

... was bleibt, ist unser<br />

persönlicher Service!<br />

Bayerische Hausbesitzer-Versicherungs-Gesellschaft a. G.<br />

Sonnenstraße 13, 80331 München · Telefon: 089 / 5 51 41 - 620 · www.bhvg.de


10<br />

BIERLAND HALLERTAU<br />

Hallertauer Biere<br />

erfolgreich beim<br />

European Beer<br />

Star <strong>2011</strong><br />

!<br />

München/Nürnberg – Die Erfolgsgeschichte des European Beer Star<br />

wird auch im achten Jahr fortgeschrieben. In diesem Jahr stieg die<br />

Zahl der teilnehmenden Biere auf 1113, was einem Zuwachs gegenüber<br />

2010 um 16 % entspricht (Vorjahr 955). Braumeister, Bier-Sommeliers<br />

und Fachjournalisten aus 26 Ländern bildeten die fast<br />

100köpfige Jury (Vorjahr 88), um in einer Blindverkostung die besten<br />

Biere der Welt in allen 49 Bierkategorien (Vorjahr 45) zu küren. Nach<br />

rein sensorischen Kriterien, wie sie jeder Biertrinker kennt: Farbe, Geruch,<br />

Schaum und natürlich Geschmack. Mit Gold, Silber und Bronze<br />

wurden Biere aus insgesamt 20 Ländern ausgezeichnet; auf Biere aus<br />

13 Ländern verteilen sich die 49 Goldmedaillen, die am 11. November<br />

auf der Brau Beviale in Nürnberg verliehen wurden. Da knapp die<br />

Hälfte der eingereichten Biere aus Deutschland stammen, überrascht<br />

es nicht, dass das Gros der Medaillen im Ausrichterland verblieben.<br />

Die deutschen Braustätten errangen mit 52 Medaillen etwa 35 % der<br />

147 „Edelmetalle“, davon 21 mal Gold!<br />

Zum Publikumsliebling auf der Messe („Consumers’ favourite“) avancierte<br />

der Weizen-Doppelbock "Aventinus" des Weissen Bräuhauses<br />

Schneider, Kelheim.<br />

• Gold: Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn, Kelheim „Schneider<br />

Weisse TAP6, Unser Aventinus“ (Kategorie South-German-Style<br />

Weizenbock Dunkel)<br />

• Gold: Klosterbrauerei Weltenburg GmbH, Kelheim „Weltenburger<br />

Kloster Anno 1050“ (Kategorie German-Style Märzen)<br />

• Bronze: Brauerei Ottenbräu, Abensberg „Ottenbräu Märzen“ (Kategorie<br />

German-Style Märzen)<br />

• Bronze: Müllerbräu GmbH & Co. KG, Pfaffenhofen „Müllerbräu<br />

Weißbier Leicht“ (Kategorie South-German-Style Leichtes Weizen)<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Weitere Informationen unter: www.european-beer-star.de<br />

BERATUNG · KONZEPTION · GRAFIK-DESIGN<br />

Wir bringen Botschaften auf den Weg!<br />

IMAGO87<br />

IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung<br />

Hauptstraße 22, D-85395 Attenkirchen/Hopfenland Hallertau · Tel. +49 8168 42999-50 · www.imago87.de<br />

PRESSEARBEIT · VERANSTALTUNGEN · WERBUNG


INFORMATION 11<br />

Zu den Festtagen einen „Hopfenbiersekt“<br />

Hopfen, Bier und Sekt vermischt? Geht<br />

das überhaupt? Ja. Lange hat Hildegard<br />

Heindl an dieser Idee gearbeitet. Seit<br />

bald zwei Jahren ist das eingetragene<br />

Marketingprodukt Holled’Auer Hopfen-Secco<br />

nun erhältlich und erfreut<br />

sich immer größerer Nachfrage. Der<br />

„Hopfenbiersekt“ besteht ausschließlich<br />

aus natürlichen Aromen sowie einem<br />

hochwertigen Bier, das nach dem<br />

Deutschen Reinheitsgebot gebraut<br />

wurde. Weitere Inhaltsstoffe sind der<br />

qualitätsvolle und zertifizierte Hallertauer<br />

Aromahopfen sowie Trauben aus<br />

renommierten deutschen Weinanbaugebieten.<br />

Der Holled’Auer Hopfen-Secco verbindet<br />

somit den typisch perlenden Charakter<br />

von Perlwein mit dem süffig-herben Geschmack<br />

des Bieres und dem unverkennbaren<br />

Hopfen-Aroma.<br />

Der Holled'Auer Hopfen-Secco ist auch<br />

in Kombination mit Gläsern in einer ansprechenden<br />

Geschenkbox oder praktischen<br />

Geschenktragetasche erhältlich.<br />

Das Besondere der Sektgläser besteht<br />

darin, dass in den Stiel eine handgetöpferte<br />

Hopfendolde aus Keramik eingearbeitet<br />

wurde. Als Besonderheit bietet<br />

Hildegard Heindl an, Gäste bei Firmenoder<br />

Familienfeiern mit ihrem „Hopfenbiersekt“<br />

zu überraschen. Auf Wunsch<br />

kümmert sich Heindl und ihr Team auch<br />

gleich um das komplette Catering mit<br />

typischen bayerischen Schmankerln.<br />

Holled’Auer Doldenschänke<br />

· Im Bäckerfeld 1,<br />

84072 Au i. d. Hallertau<br />

Tel.: 08752 9655<br />

info@hopfen-secco.de<br />

www.hopfen-secco.de<br />

Pfaffenhofen zur lebenswertesten<br />

Kleinstadt der Welt gewählt!<br />

376 Städte aus aller Welt hatten sich <strong>2011</strong> an dem jährlichen Wettbewerb<br />

beteiligt, der offiziell „International Awards for Liveable<br />

Communities“ heißt. 77 Städte wurden von den Veranstaltern – der<br />

Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) und der Internationalen<br />

Vereinigung der Gartenbauamtsleiter – für das Finale<br />

nominiert. Die nach Einschätzung der internationalen Jury äußerst<br />

erfolgreichen Bemühungen in Pfaffenhofen um eine hohe Lebensqualität<br />

in der Kategorie der Städte mit 20 000 bis 75 000 Einwohnern<br />

wurden mit einer Goldmedaille belohnt.<br />

Die Stadt darf sich daher ab sofort als ausgezeichnete „Lebenswerteste<br />

Stadt der Welt“ bezeichnen.<br />

Luz amoi mit neuer CD:<br />

„Bavarese“<br />

„Bavarese – ein Stück Bayern und noch viel mehr“<br />

ist eine Liebeserklärung an ihre Heimat und die Musik.<br />

Stefan Pellmaier und seine Band „Luz amoi“ versprechen<br />

mit ihrer dritten Platte Musikgenuss vom Feinsten im<br />

unverwechselbaren „Luz amoi-Sound“.<br />

Erhältlich unter: www.luzamoi.de


12<br />

PORTRAIT<br />

Eine Lobby<br />

für die<br />

Hunde!<br />

20 Hundefreunde gründen<br />

NETZWERK FÜR HUNDEHALTER<br />

im Hopfenland<br />

Über 5 Millionen Hunde leben<br />

in Deutschland. Statistisch<br />

gesehen sind 13% aller Haushalte<br />

Hundehalter. Um sich für eine<br />

hundefreundliche Umgebung einzusetzen,<br />

hat sich im Sommer <strong>2011</strong> die „Hundelobby<br />

Holledau“ gegründet und als gemeinnütziger<br />

Verein eintragen lassen. Laut<br />

Statuten will sich der Verein einsetzen für<br />

eine artgerechte Hundehaltung und die<br />

Verbesserung eines freundlichen Miteinanders<br />

zwischen Mensch und Hund in<br />

der Gesellschaft.<br />

Zur Gründung des Vereins fanden sich 20<br />

Hundefreunde zusammen. „Wir verstehen<br />

uns als Netzwerk für Hundehalter in der<br />

Hallertau“, so Vorsitzender Jürgen Kronz<br />

aus Mainburg, „wir fungieren als Inter essen -<br />

vertretung der Hundhalter und als Anlaufstelle<br />

zur Beratung rund um den Hund und<br />

bei Konflikten im Revier.“ Mit Hundetrainerin<br />

Sonja Meiburg aus Leibersdorf als<br />

2. Vorsitzende können die Hundefreunde<br />

bereits auf qualifizierte Unterstützung<br />

bauen. Die 39-jährige Juristin betreibt seit<br />

5 Jahren hauptberuflich eine Hundeschule<br />

in der Hallertau. Für ihr Engagement in<br />

Sachen sanfte Hundeerziehung und die<br />

Abschaffung von so genannten „Stachelhalsbändern“<br />

erhielt die gebürtige Kölnerin<br />

<strong>2011</strong> den „Dogs Award“, eine Auszeichnung<br />

des renommierten „Dogs Magazine“.<br />

„Wir wollen Kontakt und Kommunikation<br />

unter Hundehaltern fördern sowie Vorträge<br />

und Veranstaltungen organisieren“ , so Meiburg,<br />

„hoffentlich lassen sich viele Hundefreunde<br />

in der Hallertau für unseren Verein<br />

gewinnen – sowie auch die, die sich hier beruflich<br />

mit Hunden befassen.“ Mit an Bord<br />

der Hundelobby ist bereits Thomas Naumann<br />

aus Au, vielen bekannt als Vorsitzender<br />

des Tierschutzvereins Hallertau. Als<br />

Schriftführer stellt sich der viel beschäftigte<br />

Bankangestellte der Hundelobby zur Verfügung,<br />

denn auch hier geht es um Tierschutz.<br />

Er schaffe es leider nicht zu jedem Lobby-<br />

Stammtisch, bedauert der 52-jährige, da der<br />

Tierschutznotruf und die Bauarbeiten an<br />

der neuen Tierherberge in Au viel seiner<br />

Freizeit und Kraft beanspruchten, aber als<br />

Hundefreund sei er von der Idee des Vereins<br />

sofort begeistert gewesen.<br />

Ein unter den Hundelobbyisten aktuell<br />

heiß diskutiertes Thema ist die Anleinpflicht,<br />

die die Marktgemeinde Au kürzlich<br />

nicht nur innerhalb der Ortschaft,<br />

sondern flächendeckend über das Gebiet<br />

aller Ortsteile verhängt hat. Dazu gehören<br />

Abens, Dellnhausen, Halsberg, Seysdorf,


PORTRAIT 13<br />

Haslach, Hemhausen, Hirnkirchen, Günzenhausen,<br />

Osseltshausen, Osterwaal,<br />

Reichertshausen, Rudertshausen sowie<br />

Sillertshausen. Über die Verordnung, die<br />

ausnahmslos Hunde jeder Art und Größe<br />

betrifft, sind viele Hundehalter erschrocken.<br />

Einige wandten sich bereits an die<br />

Hundelobby: Wie artgerecht ist es, den<br />

Hund außerhalb von Wohnung und Garten<br />

nur noch an der Leine gehen zu lassen?<br />

Darf es sein, dass Hunde hier bei uns auf<br />

dem Land nicht mehr frei laufen dürfen?<br />

Könnt Ihr da was tun? „Bei Leinenzwang<br />

besteht die Gefahr, dass die Hunde nicht<br />

ausgelastet werden. Daraus können sich<br />

„Dogs Award <strong>2011</strong>“-Preisträgerin: Hundetrainerin<br />

Sonja Meiburg aus Leibersdorf ist 2. Vorsitzende<br />

Verhaltensprobleme entwickeln“, erläutert<br />

Hundeexpertin Meiburg besorgt, „einmal<br />

am Tag sollte ein Hund mindestens frei<br />

laufen dürfen.“ Was den verhängten Leinenzwang<br />

in der Marktgemeinde Au<br />

beträfe, so Vorsitzender Kronz, werde die<br />

Höhepunkt eines Hundealltags ist der Freilauf im Gelände.<br />

Lobby recherchieren, welche Umstände<br />

zu dieser außergewöhnlich strengen Regelung<br />

geführt hätten und wie ein Dialog in<br />

Gang gesetzt werden könne. Vielleicht<br />

ließe sich ja eine hundefreundliche<br />

Lösung finden. Des Weiteren sei die Regelung<br />

auch mit der deutschen Tierschutzgesetzgebung<br />

nicht vereinbar. Hilfreich<br />

wäre es, wenn sich betroffene Hundehalter<br />

bei der Lobby registrierten, damit sie entsprechend<br />

vertreten werden könnten.<br />

Vom Erfolg des Hundehalter-Netzwerks<br />

sind die Gründungsmitglieder überzeugt.<br />

Es gäbe schließlich viele Hundefreunde in<br />

der Hallertau und letztendlich habe der<br />

Hund auch viele Fürsprecher – statistisch<br />

hochgerechnet wird fast ein Fünftel aller<br />

Wählerstimmen von einem Bellen begleitet.<br />

Wie brachte es einst Schauspieler<br />

Heinz Rühmann auf den Punkt? „Ein<br />

Leben ohne Hund ist ein Irrtum!“<br />

Hatte die Idee, ein Netzwerk für Hundehalter in<br />

der Hallertau zu gründen: Vorsitzender Jürgen<br />

Kronz aus Mainburg<br />

Hundelobby Holledau e.V.<br />

Innerer Ring 2 · 84048 Mainburg<br />

Telefon 08751 8471755· Fax 08751 8471756<br />

info@hundelobby-holledau.de<br />

www.hundelobby-holledau.de<br />

Mitglieder der Hundelobby<br />

Holledau bei einem gemeinsamen<br />

Spaziergang in Leitenbach.


14<br />

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• 85 barrierefreie Zimmer<br />

• 15 Tagungsräume<br />

• Restaurant, Biergarten<br />

• Wellness mit 3 Saunen<br />

• auch Gruppenreisen<br />

• direkt an der A93/A9<br />

Hotel Hallertau<br />

Ziegelstraße 4 • 85283 Wolnzach<br />

Tel. 08442/96810 • Fax 08422/9681-99<br />

info@hotel-<strong>hallertau</strong>.de<br />

BAYERISCH, STYLISCH – IM HERZEN BAYERNS<br />

traditionell-urige Stuben und<br />

einen gemütlichen Biergarten<br />

Panorama-Bar „Bullen & Bären“<br />

mit Blick auf die Befreiungshalle<br />

84 Zimmer & Suiten in<br />

verschiedenen Kategorien<br />

Altstadthotel<br />

WITTELSBACHER HOF<br />

Kelheim GmbH & Co. KG<br />

3 Tagungsräume und einen multifunktionalen<br />

Veranstaltungssaal<br />

für bis zu 550 Personen<br />

kostenlose Parkplätze<br />

moderner Wellness-Bereich mit<br />

Sauna, Dampfbad, Whirlpools ...<br />

Donaustr. 22-26 ∙ 93309 Kelheim<br />

T: +49 (0) 9441 - 17705-0 ∙F: +49 (0) 9441 - 17705-99<br />

www.wittelsbacherhof-kelheim.de<br />

Feiern<br />

in der Hallertau<br />

Partner der Gastronomie<br />

Sellmaier GmbH<br />

Wir wünschen unseren Gästen<br />

ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest und<br />

ein Gutes Neues Jahr!<br />

Wir bieten für Familien, Firmenfeiern und Tagungen unsere Räumlichkeiten an.<br />

Vorabinformation: Die Dobler Gartentage mit zahlreichen Ausstellern finden vom<br />

28.04.–01.05.2012 statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Hauptstraße 21<br />

85395 Attenkirchen<br />

Tel.: 08168 - 822<br />

info@ogs-muc.de<br />

www.sellmaier-gmbh.de


PROMOTION 15<br />

Gutbürgerliche und gehobene Küche<br />

Räumlichkeiten für kleinere und größere Festlichkeiten<br />

Stilvolle Übernachtungsmöglichkeiten<br />

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gepflegtes, stilvolles Ambiente. Mehrere Gasträume<br />

bieten Möglichkeiten für Feiern und Tagungen von<br />

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renovierter Saal). Lassen Sie sich verwöhnen durch<br />

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Spargel, Wild ect.) und frische Weissbierspezialitäten<br />

vom Weissbierbrauer Kuchlbauer.<br />

Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

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16<br />

INTERVIEW<br />

Vorhang auf!<br />

Die Kulturinitiative KATTI aus Attenkirchen im Portrait<br />

Nicht im Bild: Josef Bauer und Brigitte Mößner


INTERVIEW<br />

17<br />

Attenkirchen – Dieter Hildebrandt,<br />

Gerhard Polt, die Biermöslblosn<br />

oder Jörg Hube<br />

waren schon da. Hier war die Vor-Premiere<br />

des sensationellen Kinoerfolgs „Wer<br />

früher stirbt ist länger tot“ mit dem Regisseur<br />

Markus H. Rosenmüller und dem<br />

jugendlichen Hauptdarsteller.<br />

Die Rede ist von Attenkirchen („Dem<br />

Tor zur Hallertau“), einer Gemeinde mit<br />

2 500 Einwohnern im nördlichen Landkreis<br />

Freising. Genauer: der Kulturinitiative<br />

„KATTI“, die diese Auftritte<br />

überhaupt erst möglich machte. Seit nunmehr<br />

elf Jahren reihen sich in Attenkirchen<br />

jährlich rund zehn Film-Präsentationen,<br />

Musik- und Kabarettveranstaltungen,<br />

Theateraufführungen und Lesungen zu<br />

einem ganz erstaunlichen Spielplan mit<br />

bekannten und weniger bekannten Künstlern.<br />

Grund genug für die „HALLER-<br />

TAU“, sich mit den Mitgliedern der<br />

Initiative KATTI zu unterhalten.<br />

Christian Klessinger: ... und die persönliche<br />

Künstlerbetreuung. Wir hören immer wieder,<br />

wie sehr sie es schätzen, wie wir uns um<br />

sie bemühen und sie vor Ort betreuen.<br />

Weithin bekannt wurde KATTI durch<br />

spektakuläre „Filmnächte“, die von<br />

hunderten Besuchern geradezu gestürmt<br />

wurden. War das der Anfang?<br />

Christine Schindele: Aber es ist schon<br />

richtig, die Filmnacht hat Katti bekannt<br />

gemacht und ist bis heute unser Aushängeschild.<br />

Und zugleich das arbeitsintensivste<br />

Programm ...<br />

Wally Braun: ... gerade bei der Filmauswahl<br />

machen wir es uns nicht leicht. Da<br />

gibt es sehr kontroverse Diskussionen,<br />

bis wir uns auf den Hauptfilm und die<br />

Stars wie Polt, Hildebrandt oder Rosenmüller<br />

in dem kleinen Attenkirchen!<br />

Wie passt das zusammen?<br />

Wolfgang Braun: Wir haben uns über die<br />

Jahre eben einen guten Ruf erworben.<br />

Selbst prominente Künstler kommen<br />

immer wieder gerne zu uns. Die loben die<br />

einzigartige Atmosphäre bei uns, insbesondere<br />

seit wir mit dem Bürgersaal eine<br />

tolle Spielstätte haben ...<br />

Wally Braun: Nein, begonnen hat alles<br />

vor elf Jahren mit Kabarett-Abenden in<br />

Gütlsdorf [Gasthof Ostermeier, Anm. d.<br />

Red.], die schon gut besucht waren. Der<br />

Durchbruch war dann die erste Filmnacht<br />

im August 2000, als wir für die Open-Air-<br />

Vorführung für die „Truman-Story“ traumhaftes<br />

Wetter und einen nie erwarteten<br />

Zulauf hatten.<br />

Vorzüglich für Veranstaltungen geeignet:<br />

der Bürgersaal in Attenkirchen.<br />

Kurzfilme im Vorprogramm einigen ...<br />

Christian Klessinger: Ja, besonders die<br />

Kurzfilme, die unser Publikum so<br />

schätzt, sind nicht leicht zu finden. Da<br />

muss man oft 100 Filme ansehen, um<br />

dann fünf auszuwählen.


18<br />

INTERVIEW<br />

Wolfgang Braun<br />

Christine Schindele<br />

Sabine Widmann<br />

Wie kommt Ihr denn an diese Filme;<br />

insbesondere die Highlights?<br />

Wolfgang Braun: Wir kommen gerade von<br />

den Hofer Filmtagen! Und die Verleiher, die<br />

uns inzwischen kennen, schicken uns ständig<br />

Filme zu. Wir haben uns inzwischen auf<br />

den sogenannten neuen bayerischen Film<br />

konzentriert. Und bei den Promis hilft auch<br />

Hartnäckigkeit: Mit Rosenmüller hat Waxl<br />

[Klessinger; Anm. d. Red.] so intensiv kommuniziert,<br />

dass er schließlich zugesagt hat ...<br />

Christian Klessinger: ... und bei der Premiere<br />

darauf bestand, sogar sein Bier selbst<br />

zu bezahlen. Unsere Künstler wissen eben,<br />

dass hinter KATTI nicht eine kommerzielle<br />

Konzertagentur steckt, sondern eine Gruppe<br />

ehrenamtlich tätiger Kulturfreunde.<br />

Was war denn nun Euer Beweggrund,<br />

die Initiative zu gründen?<br />

Wally Braun: Wir wollten die Kultur hierher<br />

holen, statt ihr hinterherzufahren! Kultur<br />

vor Ort war die Idee von Kulturinteressierten<br />

bei uns im Dorf. Und die „Gründer“<br />

Willi Abele, Wolfgang Braun und Peter Barthelme<br />

waren überzeugt davon, dass dies<br />

auch ein Publikum findet. Und wir wollten<br />

das „Dorf zusammenbringen“.<br />

Christine Schindele: Wir haben inzwischen<br />

regelrechte Fan-Clubs, z. B. in Freising<br />

und Moosburg, die zu uns kommen,<br />

obwohl dort ja auch einiges los ist. Das<br />

schafft dann auch mal Konflikte, wenn die<br />

„Ortsansässigen“ keine Karten mehr bekommen,<br />

weil ein Top-Act binnen weniger<br />

Stunden ausverkauft ist.<br />

Und wie vermarktet Ihr die Veranstaltungen?<br />

Helga Pletschacher: Auf den üblichen<br />

Wegen: via Internet, Plakaten und Pressearbeit.<br />

Aber das wäre alles nichts, wenn<br />

nicht Christine [Schindele, Anm. d. Red.]<br />

in ihrer Bäckerei den kostenlosen Vorverkauf<br />

machen würde. Und sie muss dazu<br />

noch die Rückmeldungen aushalten,<br />

wenn etwas nicht so toll war ...<br />

Christine Schindele: (lacht) Schlimmer<br />

ist, wenn ich jemand sagen muss, dass die<br />

Veranstaltung ausverkauft ist ...<br />

Wally Braun<br />

Helga Pletschacher<br />

Sind denn alle Veranstaltungen ausverkauft?<br />

Heiko Lange: Natürlich nicht. Aber unser<br />

Konzept beruht darauf, dass wir Top-Acts<br />

anbieten, die so gut nachgefragt werden,<br />

dass am Ende etwas übrig bleibt, mit dem<br />

wir die Veranstaltungen quersubventionieren,<br />

die nicht so gut laufen ...<br />

Christian Klessinger: Polt finanziert<br />

dann das Kindertheater! Bei den Highlights<br />

wollen alle kommen!<br />

Ihr seid ja nicht organisiert, nicht als<br />

GmbH und nicht einmal als Verein!<br />

Dabei bewegt Ihr ja beachtliche Summen<br />

und geht Risiken ein.<br />

Wolfgang Braun: Einen Verein zu gründen<br />

ist ein Thema, über das wir schon zig<br />

Abende diskutiert haben. Wir versuchen<br />

halt das Risiko überschaubar zu halten.<br />

Aber Fakt ist, dass wir mit unseren Privatvermögen<br />

haften. Unterstützung erfahren<br />

wir von der Gemeinde, indem wir deren<br />

Einrichtungen mietfrei nutzen können.<br />

Silvia Jung: Seit der Willi [Abele, Anm. d.<br />

Red.] seine Kleinkunstbühne „Willy-Bräu“<br />

betreibt, hat sich unser Konzept etwas verändert.<br />

Wir konzentrieren uns nun mehr<br />

eher auf die größeren Veranstaltungen.<br />

Wie das Rahmenprogramm für das<br />

2. Hallertauer Bierfestival, das im kommenden<br />

Jahr vom 1.–3. Juni in Attenkirchen<br />

stattfindet?<br />

Wolfgang Braun: Richtig. Wir erarbeiten<br />

derzeit mit der Festivalleitung das Kon-


INTERVIEW 19<br />

Christian Klessinger Sylvia Jung Heiko Lange<br />

zept, um die drei Bühnen Samstag wie<br />

Sonntag mit einem bunten, attraktiven<br />

Programm zu bespielen.<br />

Christian Klessinger: Aber zunächst stehen<br />

die großen Events im Januar 2012 an: Die<br />

Winterfilmnacht („Eine ganz heiße Nummer“)<br />

sowie der Auftritt der Wellküren.<br />

Heiko Lange: Wir müssen aufpassen, dass<br />

wir nicht unsere Kapazitäten überstrapazieren.<br />

Was ist denn Euer Antrieb, trotzdem<br />

immer weiter zu machen?<br />

Wally Braun: Es ist einfach ein verdammt<br />

gutes Gefühl, wenn sich der Saal bzw. die<br />

Fläche vor der Bühne füllt.<br />

Christian Klessinger: Unser Engagement<br />

ist sehr zeitintensiv. Doch der Erfolg schafft<br />

eine enorme Befriedigung und motiviert,<br />

weiter zu machen. Es bleibt spannend.<br />

Die HALLERTAU dankt Euch für das<br />

Gespräch.<br />

Danke, gleichfalls! Text und Fotos:<br />

Alexander Herzog<br />

Weitere Informationen gibt es unter:<br />

www.katti-attenkirchen.de<br />

präsentiert<br />

Bier<br />

Hopfen<br />

Der besondere Geschenktipp!<br />

Jetzt schon vormerken!<br />

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Im Bäckerfeld 1 · 84072 Au i. d. Hallertau<br />

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P.S.: Das i-Tüpfelchen für Ihr Fest: Hopfen-Bier-Sektempfang


20<br />

TOURISTIK<br />

Tourismusverband<br />

Hallertau als<br />

„Motor“<br />

Das ANGEBOT FÜR BESUCHER<br />

kontinuierlich ausbauen und attraktivieren.<br />

Die Hallertau ist das größte zusammenhängende<br />

Hopfenanbaugebiet der Welt.<br />

1200 Hopfenpflanzer erwirtschaften hier<br />

etwa 1/3 der Welthopfenproduktion.<br />

Die Hallertau liegt im Naturraum<br />

Donau-Isar-Hügelland, dem tertiären Hügelland,<br />

zentral zwischen den Städten München,<br />

Ingolstadt, Regensburg, Landshut<br />

und Freising. Sie bildet keine administrative<br />

Einheit, wohl aber eine naturräumliche.<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung und die<br />

verkehrsmäßige Erschließung im 19. Jahrhundert<br />

hängen eng mit der Ausweitung<br />

des Hopfenanbaues in der Region zusammen.<br />

Keimzellen der regionalen Geschichte<br />

– nicht zuletzt wegen des florierenden<br />

Brauwesen – sind die Klöster. Nicht<br />

umsonst befinden sich die ältesten Brauereien<br />

der Welt in der Hallertau.<br />

Einige Gemeinden haben im Jahr 2005<br />

den Tourismusverein Hallertau gegründet.<br />

Ziel des Vereins war und ist immer noch,<br />

„Das Hopfenland Hallertau – sehen,<br />

schmecken, riechen und erleben“. Die<br />

Mitgliederzahl hat sich zwischenzeitlich<br />

vervielfacht. Die anfallende Arbeit wird<br />

ausschließlich ehrenamtlich bewältigt.<br />

Wir bieten unseren Gästen:<br />

Themenführungen oder Programme für<br />

Hotelreisende, Vereinsausflüge, Gruppenoder<br />

Betriebsausflüge, zugeschnitten auf<br />

die individuellen Bedürfnisse und Wünsche.<br />

Unsere Gästeführer machen die Region<br />

Hallertau für sie erlebbar bei:<br />

• Hallertauer Hopfenexkursionen<br />

• Brauereiführungen mit Bierprobe und<br />

Brotzeit<br />

• Bus- oder Radrundfahrten durch die<br />

Hallertau<br />

• Heimatkundliche Lehrfahrten<br />

• Besuch des Deutschen Hopfenmuseums<br />

in Wolnzach oder des<br />

Römer- und Keltenmuseums Manching<br />

• Bierseminar mit einem Biersommelier<br />

• Besichtigung eines modernen<br />

Hopfenbaubetriebes bei einer Hopfenbotschafterin<br />

• Kutschenfahrten durch die Hopfengärten<br />

mit Picknick<br />

• Bierkulinarium mit einem Mehr-<br />

Gänge-Bier-Menü<br />

Die Zeit steht nicht still, daher erweitern<br />

wir ständig unser Programm.<br />

Zur Zeit erarbeiten wir im<br />

nördlichen Landkreis Pfaffenhofen<br />

mit dem Markt Manching und den<br />

Städten Geisenfeld und Vohburg<br />

Programme wie:<br />

• „Druiden und Mönche“<br />

• Familienausflug mit Badespaß in einem<br />

Naturweiher, toben auf der Wallkrone<br />

des Keltenwalles oder Wächtersein auf<br />

der Burgzinne in Vohburg<br />

• Mit großem Erfolg richten wir seit vielen<br />

Jahren das „Hallertauer Hopfakranzlfest“<br />

aus, das jährlich in einem<br />

anderen Ort einer Mitgliedsgemeinde<br />

stattfindet (siehe nebenstehende Bilderseite<br />

über das diesjährige Fest in Mauern,<br />

mit mehr als 7 000 Besuchern).<br />

Wie sehen nun unsere Gäste die Arbeit?<br />

Von: Heidrun Kunkelmann<br />

Betreff: Re: Rückblick / Rundfahrt 06.11.<strong>2011</strong><br />

Datum: 17. November <strong>2011</strong> 11:03:30 MEZ<br />

An: info@tourismusverband-<strong>hallertau</strong>.de<br />

Sehr geehrter Herr Nowak,<br />

nochmals vielen Dank für Ihre Bemühungen, uns<br />

"Odenwälder" die Hallertau auf so nette Weise<br />

vorzustellen. Die Rundfahrt hat den Gästen gut<br />

gefallen und einen informativen Einblick in Ihre Region<br />

gegeben. Eine gute Idee war auch Ihre Info-Mappe, die<br />

gern angenommen wurden.<br />

Ihren Beitrag auf der Webseite finde ich super.<br />

Es ist schön, wenn eine Region so engagierte Bürger<br />

hat, die Ihre Heimat mit so viel Liebe und Enthusiasmus<br />

vertreten. Machen Sie weiter so. Sollte sich bei uns<br />

wieder eine Gelegenheit bieten, eine Rundfahrt<br />

einzubauen, wenden wir uns gerne wieder an Sie.<br />

Ich wünsche Ihnen weiterhin gutes Gelingen und grüße<br />

Sie aus dem derzeit frostigen Odenwald.<br />

Heidrun Kunkelmann<br />

KOFLER-REISEN<br />

Stockwiesenstr. 31<br />

D-64739 Höchst-Hummetroth/Odw.<br />

Tel. 0049 (0) 6163 - 9345-0<br />

Fax. 0049 (0) 6163 - 9345-20<br />

e-mail: Kunkelmann@Kofler-Reisen.de<br />

www.kofler-reisen.de<br />

Ein schöneres Kompliment kann man<br />

nicht bekommen. Wann wollen Sie sich<br />

davon überzeugen und unsere Heimat<br />

kennenlernen? Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihr Rainer-Bülent Nowak,<br />

1. Vorsitzender


Impressionen<br />

vom Hopfakranzlfest <strong>2011</strong> in Mauern<br />

Weitere Informationen gibt es unter:<br />

www.tourismusverband-<strong>hallertau</strong>.de


22<br />

INTERVIEW<br />

„Wir haben viel zu bieten!“<br />

Ein Gespräch mit MARTIN WOLF, Landrat des Landkreises<br />

Pfaffenhofen a. d. Ilm


INTERVIEW 23<br />

Herr Wolf, Sie sind erst seit relativ<br />

kurzer Zeit Landrat von<br />

Pfaffenhofen und waren die<br />

vergangenen Wochen sicherlich auch<br />

damit beschäftigt, sich über die wichtigen<br />

Themen und Projekte in Ihrem<br />

Landkreis einen Überblick zu verschaffen.<br />

Welchen Stellenwert hat denn künftig<br />

der Tourismus im Landkreis Pfaffenhofen<br />

(und der Hallertau) bei Ihnen?<br />

Das Thema „Tourismus“ ist für mich<br />

neben anderen wichtigen Zukunftsthemen<br />

ein bedeutendes Handlungsfeld im<br />

Rahmen der Kreisentwicklung. Der Landkreis<br />

Pfaffenhofen hat hier vor allem in<br />

den letzten Jahren durch die gemeinsamen<br />

Projekte in der ARGE Hopfenland<br />

Hallertau, der Initiative Regionalmanagement<br />

Region Ingolstadt und umfangreiche<br />

eigene Maßnahmen viele Grundlagen für<br />

die weitere Entwicklung geschaffen. Wir<br />

sind nach meiner Einschätzung nun an<br />

einem Punkt angelangt, an dem es gilt, die<br />

touristischen Akteure im Landkreis,<br />

insbesondere auch die Städte und Gemeinden,<br />

aktiv in den Entwicklungsprozess<br />

einzubeziehen. Nach haltige Tourismusförderung<br />

setzt eine Klärung der Positionen<br />

und Strategien der Partner voraus. Deshalb<br />

werden wir im Landkreis Pfaffenhofen<br />

einen Strategieentwicklungsprozess<br />

anstoßen, der Interessenlagen zum Tourismus<br />

allgemein und dem Hopfenland Hallertau<br />

im kommunalen Umfeld klärt.<br />

Das Hopfenland Hallertau wird für den<br />

Landkreis Pfaffenhofen nach meiner Einschätzung<br />

insbesondere im überregionalen<br />

Marketing auch weiterhin eine wichtige<br />

Rolle spielen.<br />

Wie schätzen Sie die Chancen ein, mehr Waldkletterpark Oberbayern, Bäder, Golfanlagen<br />

und vieles mehr.<br />

Menschen auf den Landkreis Pfaffenhofen<br />

und die Hallertau aufmerksam zu Unsere Stärke ist, dass wir attraktive Angebote<br />

für die unterschiedlichen Zielgrup-<br />

machen und zum Kommen einzuladen?<br />

Ich sehe hier große Chancen. Der Landkreis<br />

Pfaffenhofen hat eine große Vielfalt Hallertau gilt das in ähnlicher Weise. Unsere<br />

pen haben. Ich denke, für das Hopfenland<br />

an touristisch interessanten Einrichtungen<br />

und Themen: benediktinische Tradibote<br />

zielgruppengerecht zu verknüpfen und<br />

Chance liegt darin, die vorhandenen Angetion,<br />

die Wiege der Wittelsbacher in zu vermarkten. Es gilt, konkret zu ermitteln,<br />

Scheyern, das Deutsche Hopfenmuseum was die verschiedenen Gästegruppen<br />

in Wolnzach, das „kelten römer museum“ wünschen. Ich meine, wir haben für die<br />

in Manching, die historischen Bezüge in unterschiedlichen Bedarfe viel zu bieten.<br />

der Herzogstadt Vohburg a. d. Donau,<br />

aber auch das urbane und kulturelle Wie steht es um das Angebot und die<br />

Leben in Pfaffenhofen, sowie die vielen touristische Infrastruktur im Landkreis<br />

Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung<br />

in der einzigartigen Natur- und es Ihrerseits Pläne, hier als Landrat<br />

Pfaffenhofen (und der Hallertau)? Gibt<br />

Kulturlandschaft: Radwege, Wanderwege, initiativ/aktiv zu werden?<br />

Herausgeber Alexander Herzog im Gespräch mit Landrat Martin Wolf.


24<br />

INTERVIEW<br />

Kloster Scheyern<br />

Wir haben eine Vielzahl von Themen, um<br />

die sich in den vergangenen Jahren zahlreiche<br />

Angebote entwickelt haben. Ich nehme<br />

als Beispiel die Hoferlebnisführungen der<br />

Hopfenbotschafterinnen: Engagierte Hopfenbäuerinnen<br />

machen den Hopfen für die<br />

Besucher erlebbar, greifbar. Die Gruppenstärken<br />

haben sich im Vergleich zum letzten<br />

Jahr ungefähr verdoppelt; gut 2000 Menschen<br />

haben eine Hofführung in der Saison<br />

<strong>2011</strong> erlebt. Sie bleiben auch überwiegend<br />

für den weiteren Tagesverlauf in der<br />

Hallertau. Das sind wichtige Bausteine.<br />

Das ist nur ein Beispiel. Die Zahl der<br />

touristischen Akteure ist viel größer. Nur<br />

Eine Schlüsselrolle sehe ich hier bei<br />

den Städten und Gemeinden: Der Gast<br />

kommt ja zunächst einmal in eine<br />

Gemeinde oder Stadt. Hier gilt es<br />

„Grundbedürfnisse“ zu befriedigen:<br />

Parkplätze, Toiletten, ein Stadtplan,<br />

eine Übersicht und Information, wo<br />

man gut essen und übernachten kann.<br />

Dann stellt sich für den Gast die Frage:<br />

Was kann ich entsprechend meiner<br />

Interessen unternehmen? Diese Fragen<br />

möchte ich mit den Städten und<br />

Gemeinden besprechen und die Interessenlagen<br />

klären.<br />

Rathaus Pfaffenhofen<br />

Waldkletterpark Jetzendorf<br />

Die Hopfenbotschafterinnen<br />

„Hopfenland Hallertau“<br />

so, durch Engagement für den eigenen<br />

Unter nehmenszweck, lässt sich eine nach -<br />

haltige touristische Entwicklung voran -<br />

treiben.<br />

Was die touristische Infrastruktur<br />

betrifft, lässt sich sicher noch vieles verbessern.<br />

Wie gesagt, es braucht die<br />

Akteure vor Ort, die dieses einfordern<br />

und vorantreiben.<br />

Wir möchten als Landkreis Pfaffenhofen<br />

die Bildung eines touristischen Netzwerkes<br />

weiter vorantreiben und intensivieren.<br />

Nur wer weiß, was der andere<br />

leisten kann und anbietet und ihn im<br />

besten Fall noch persönlich kennt, wird<br />

kreativ, entwickelt neue Geschäftsideen<br />

und Kooperationsprojekte. Hier möchten<br />

wir als Landkreis den Rahmen<br />

schaffen.<br />

Die Region zählt zu den attraktivsten<br />

Wirtschaftsräumen in Bayern/Deutschland;<br />

welche Rolle wird der Tourismus<br />

hier künftig spielen?<br />

In Bayern und Deutschland gibt es viele attraktive<br />

Wirtschaftsräume. Im Wettbewerb<br />

wird sich der Landkreis hier auf Dauer nur<br />

gut positionieren können, wenn die Unternehmen<br />

und die Menschen, die in diesen<br />

Unternehmen arbeiten, im Landkreis Pfaffenhofen<br />

optimale Arbeits-, Entwicklungsund<br />

Lebensbedingungen vorfinden. Unsere<br />

Unternehmen brauchen für ihren Bestand<br />

und ihre Entwicklung ein Umfeld mit<br />

hoher Lebensqualität. Dazu gehört vieles:<br />

Sicherheit, Bildungsmöglichkeiten, Kinderbetreuung,<br />

Natur- und Erholungsräume<br />

ebenso wie kulturelle Vielfalt und soziales<br />

Umfeld. Wichtiger Indikator ist auch der


Schwimmbad Wolnzach<br />

Freizeitwert einer Region. Und hier sind hohen Freizeitwert haben. Dieser spiegelt<br />

wir beim Tourismus: Erfolgreich sind Regionen,<br />

die neben den genannten Faktotät.<br />

Wenn wir Einheimische und Gäste für<br />

sich wider in der touristischen Attraktiviren<br />

für Einheimische und Gäste einen den Landkreis und die Hallertau begeistern,<br />

schaffen wir konkrete<br />

monetäre<br />

Der Landkreis Pfaffenhofen<br />

Wertschöpfung in der<br />

Tourismuswirtschaft<br />

und die Grundlagen für<br />

eine hohe Lebensqualität.<br />

Das ist zunehmend<br />

von Bedeutung für unsere<br />

Wirtschaftsunternehmen.<br />

Qualifizierte<br />

Fachkräfte sind gesucht.<br />

Unternehmen haben im<br />

Ringen um diese Mitarbeiter<br />

nur dann Aussicht<br />

auf Erfolg, wenn<br />

auch das Lebensumfeld<br />

wie eben beschrieben<br />

passt.<br />

Vohburg<br />

Was sind Ihrer Ansicht nach die<br />

„Alleinstellungsmerkmale“ der Hallertau<br />

(des Landkreises Pfaffenhofen)?<br />

Der Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm<br />

profitiert vor allem im überregionalen Marketing<br />

vom Alleinstellungsmerkmal „Hopfen“<br />

und „Hopfenland Hallertau“ – in seiner<br />

Größe und in der Exklusivität des Produktes<br />

einzigartig in der ganzen Welt. Als entscheidenden<br />

Vorteile sehe ich außerdem die<br />

Standortbedingungen, die gute Erreichbarkeit<br />

insbesondere des Landkreises Pfaffenhofen<br />

in Bayerns Mitte. Diese zentrale Lage<br />

in Bayern, von den Ballungsräumen München,<br />

Nürnberg, Augsburg und Regensburg<br />

gut und schnell erreichbar zu sein, ist unsere<br />

Stärke. Ich lade die Leserinnen und Leser<br />

der HALLERTAU deshalb ein, in den<br />

Landkreis Pfaffenhofen zu kommen – mitten<br />

in Bayern und SIE mittendrin!<br />

Herr Wolf, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

<br />

Besuchen Sie den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm in der Bayernhalle 22b<br />

auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vom 20.–29. Januar 2012!


26<br />

SLOW-FOOD<br />

Drei Ferkel gegen<br />

eine Ziege mit drei Zicklein<br />

eingetauscht<br />

Fast drei Jahrzehnte<br />

HALLERTAUER ZIEGENHOF<br />

Schwaiba/Rudelzhausen - Die Geschichte,<br />

die hier erzählt werden<br />

soll, beginnt in Australien. Es ist<br />

die Geschichte eines jungen Weihenstephaner<br />

Landwirtschaftsstudenten, der<br />

1984 mit seiner Lebensgefährtin zu einer<br />

mehrmonatigen Fernreise aufbricht, ehe<br />

die beiden gemeinsam den landwirtschaftlichen<br />

Betrieb des angehenden Agrar-Ingenieurs<br />

in der Hallertau übernehmen<br />

sollten. Sollten, denn Australien stellte in<br />

jeder Hinsicht eine Zäsur für den damals<br />

25jährigen dar: Seine Freundin blieb in<br />

Australien zurück und er entdeckte dort,<br />

was sein Berufsleben in den nächsten Jahren<br />

bestimmen sollte: Ziegen! Die Rede ist<br />

von Johann Kellner (53) aus Schwaiba,<br />

einem Ortsteil von Rudelzhausen im<br />

Landkreis Freising, und seinem „Hallertauer<br />

Ziegenhof“ – einer bald 28jährigen<br />

Erfolgsgeschichte!<br />

Aber der Reihe nach.<br />

Tschernobyl war der Auslöser<br />

Nach landwirtschaftlicher Lehre, der Berufsoberschule<br />

mit Abitur und Studium<br />

der Agrarwissenschaften schien er – trotz<br />

zweier älterer Geschwister – der geeignete<br />

Hoferbe. Doch während des Studiums<br />

kamen ihm bereits erste Zweifel, ob die<br />

konventionelle Landwirtschaft im Allgemeinen<br />

und der Hopfen- und Schweinezuchtbetrieb<br />

der Eltern im Besonderen<br />

das Richtige für die Zukunft sei. „Ich<br />

glaubte der Lehre des konventionellen<br />

Landbaus immer weniger“, erzählt Kellner,<br />

„und hatte schließlich den Plan, als<br />

Agraringenieur zu arbeiten und den Hof<br />

nur im Nebenerwerb zu betreiben.“ Die<br />

Atomkatastrophe von Tschernobyl war<br />

dann der Auslöser für seinen Entschluss,<br />

ausschließlich auf ökologischen Landbau<br />

zu setzen. Während der eingangs erwähnten<br />

Australienreise entdeckte er die<br />

Ziegenprodukte und beschloss, den heimischen<br />

Betrieb entsprechend umzubauen.<br />

Gleich nach seiner Rückkehr<br />

tauschte er in „Hans-im-Glück“-Manier<br />

drei Ferkel vom Vater gegen eine Ziege<br />

mit drei Jungen ein. Nun hatte er zwar<br />

Ziegen, aber wenig Ahnung, was er mit<br />

ihnen machen sollte: „Ich konnte nicht<br />

mal melken; das hat mir dann meine<br />

Mutter beigebracht!“ Das parallel laufende<br />

Studium musste in der Folgezeit<br />

schon mal zurückstehen, um Zeit zu<br />

haben, sich mit der Käseherstellung zu<br />

beschäftigen. In der elterlichen Küche<br />

entstanden die ersten Ziegenfrischkäseprodukte,<br />

die Verfahren hatte er sich aus<br />

Büchern angeeignet. Ein Jahr später<br />

standen bereits zehn Ziegen im Stall,<br />

aber immer noch hatte er keinen wirklichen<br />

Plan, wie diese Geschäftsidee künftig<br />

sein Auskommen sichern sollte.<br />

Bioläden gabe es zu dieser Zeit fast nicht<br />

und Ziegenprodukte waren bei den Konsumenten<br />

noch nicht wirklich angekommen.<br />

Von den Eltern wegen seines<br />

„Hobbys“ eher belächelt als unterstützt,<br />

verfolgte er sein Vorhaben in der „Erfahrungsphase“,<br />

wie er heute sagt, konsequent<br />

weiter.<br />

Die „Wende“ brachte ein Frankreichaufenthalt<br />

in den Semesterferien, bei dem er<br />

mehrere Ziegenhöfe besuchte und schließlich<br />

bei einem Holländer hospitierte, der 50<br />

Ziegen hatte. „Ich war so fasziniert von<br />

dem Erfolg, den dieser Ziegenzüchter auf<br />

dem Pariser Markt hatte, dass ich beschloss,<br />

es ihm nachzumachen“, erinnert<br />

sich Kellner. Gerade aus Frankreich zurück,<br />

fuhr er auf den Wochenmarkt nach Pfaffenhofen<br />

und baute dort seinen kleinen<br />

Stand auf, um seine Ziegenkäse anzubieten.<br />

Die Kunden waren noch zurückhaltend,<br />

aber der Absatz schon vielversprechend.<br />

Sein Vertrieb sollte von da an auf Märkten<br />

erfolgen, in Pfaffenhofen, in Freising und in<br />

München. Bald hatte der Student 20 Ziegen<br />

und begann sich in dieser landwirtschaftlichen<br />

Nische einzurichten, aber<br />

immer noch kein Agrar-Diplom ...


SLOW-FOOD 27<br />

Mit der Hofübernahme 1987 wurden<br />

dann entgültig die Weichen für den<br />

„Hallertauer Ziegenhof“ gestellt: Kellner<br />

kaufte weitere 60 Ziegen, verkaufte alle<br />

Schweine und stellte den kompletten<br />

Betrieb auf ökologischen Landbau um.<br />

Ökologischer Landbau<br />

Er installierte eine Melkmaschine und<br />

baute mit 20 000 Mark Fördergeld eine<br />

kleine Käserei auf. Heute besucht er wöchentlich<br />

sieben Märkte in der Region<br />

und besitzt 120 Milchziegen von der Rasse<br />

„Bunte Deutsche Edelziege“. Kellner hat<br />

und von den Kunden positive Rückmeldungen<br />

bekomme.“ Der Vertrieb erfolgt<br />

weiterhin fast ausschließlich über Direktvermarktung,<br />

an Gastronomie und Handel<br />

gehen kaum nenneswerte Mengen<br />

seiner Ziegenkäse. Und ab Hof läuft auch<br />

nicht allzu viel, was ihm ganz Recht ist,<br />

weil in der Anfangszeit Kunden „zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit auf dem Hof standen“,<br />

was einfach nicht mehr zu bewältigen<br />

war. Genauso wie die Hoffeste, die<br />

„wir zwar gerne veranstaltet haben, aber<br />

wegen des enormen zusätzlichen Arbeitsaufwandes<br />

einfach nicht schaffen<br />

konnten.“ Den Verkauf ab Hof gibt es<br />

inzwischen nur noch freitags von 14 -<br />

17.00 Uhr. Und nur für Insider, denn den<br />

Ziegenhof in Schwaiba zu finden, ist für<br />

Ortsfremde kaum möglich. Am besten<br />

frägt man sich durch: mit dem Navi irrlichtert<br />

man durch die Gegend und ein<br />

Hinweisschild sucht man vergebens!<br />

Dabei lohnt das Angebot des „Hallertauer<br />

Ziegenhofes“ durchaus einen Besuch,<br />

zumal Kellner inzwischen sein Sortiment<br />

ganz erheblich ausgebaut hat: Neben den<br />

vielen verschiedenen Varianten von Ziegenfrischkäse<br />

(neu: mit Schokolade!), bis<br />

heute sein wichtigstes Segment, kann der<br />

Kunde nun auch Ziegencamenbert und<br />

Ziegenhartkäse bekommen.<br />

Dazu offeriert Kellner naturbelassenen<br />

Bauern- und Bergkäse aus Kuh- und<br />

Schafmilch. Und natürlich die Fleisch-<br />

offensichtlich sein Glück gefunden. Trotz<br />

der vielen Arbeit. Rund 60 - 65 Stunden<br />

arbeitet er in der Woche, im Sommer<br />

sogar etwas mehr. „Es schafft eine große<br />

Zufriedenheit, wenn ich verkaufe, was ich<br />

selbst auf natürliche Art produziert habe<br />

Hans Kellner in seinem Verkaufswagen<br />

und Wurstspezialitäten von Ziege, Rind<br />

und Schwein. Geräuchertes und Salami<br />

beispielsweise. Sogar eine Ziegen-Weißwurst<br />

(50% Ziege, 50% Schwein) hat er


28<br />

SLOW-FOOD<br />

im Angebot, die laut Kellner wie jede andere<br />

Weißwurst schmeckt, aber sehr<br />

mager ist und wenig Cholesterin enthält.<br />

Die Kellnerschen Würste entstehen alle<br />

ohne Pökelsalz oder Geschmacksverstärker.<br />

Aber: ein Ziegenhof mit Rind- und<br />

Schweinefleisch?<br />

Ziegen, Schweine und Ochsen<br />

Zwischen 20 und 30 Sauen werden pro<br />

Jahr auf dem Hof gemästet, der seit 20<br />

Jahren Mitglied bei Bioland ist. Und dazu<br />

noch einige Ochsen, was aber wieder mit<br />

den Ziegen zu tun hat. Kellner klärt auf:<br />

Getreide und Kleegras an. Die Schweine<br />

werden mit der Molke aus der Käserei und<br />

hofeigenem Getreide gefüttert. Was anderes<br />

bekommen die Tiere nicht. Ökologisch<br />

sinnvolle Kreislaufwirtschaft.<br />

Allein bewältigt Kellner die viele Arbeit<br />

natürlich längst nicht mehr. Gabi Niedermayer<br />

aus Au ist seine „rechte Hand“ und<br />

die Käserei-Managerin, die sich immer<br />

wieder neue Frischkäse-Varianten ausdenkt.<br />

Dazu kommen Lehrlinge, Hochschulpraktikanten<br />

und Aushilfen, besonders für<br />

den Verkauf auf den Märkten.<br />

„Zicklein zu streicheln“, wie Kellner mit<br />

einem Schmunzeln erzählt: „Wir machen<br />

das gerne, denn selbst die Kinder auf dem<br />

Land haben heute gar keinen Bezug mehr<br />

zu Tieren.“ Von Sohn Emanuels` Berufsplänen<br />

hängt auch ganz wesentlich ab, wie die<br />

Zukunft auf dem „Hallertauer Ziegenhof“<br />

aussehen wird. Ein weiteres Wachstum des<br />

Hofes schließt Kellner aus („das schaffen wir<br />

gar nicht“). Was er dagegen ausbauen<br />

möchte, ist das Käsesortiment und die Käsereifung,<br />

also noch stärker als Käse-Affineur<br />

tätig zu werden.<br />

Dazu dienen auch die „Käse-Touren“, die er<br />

weiterhin – vorzugsweise nach Frankreich –<br />

unternimmt, um spezielle Lagerungen und<br />

Reifeverfahren kennen zu lernen. Ansonsten<br />

bleibt nicht viel Zeit für Hobbys bei den<br />

Kellners: ein bisschen Berge, eine Woche<br />

Skifahren mit Freunden an Fasching, hin<br />

und wieder Radtouren in der Hallertau. Außerdem<br />

kocht er gerne.<br />

Käsemeisterin Gabi Niedermayer in der Reifekammer<br />

„Die Ziegen sind zwar Allesfresser, aber Und auch der ältere seiner beiden Söhne,<br />

sehr gschleckert [wählerisch, Anm. d. Emanuel (14), legt schon mal Hand an oder<br />

Red.] und lassen vom Grünfutter, Heu springt als „Führer“ ein, wenn sich mal wieder<br />

ein Kindergarten oder eine Schule für<br />

und Silage immer eine Menge übrig“.<br />

Deshalb beschloss der Landwirt Ochsen<br />

einzustellen, „die einfach weniger gschleckert<br />

sind und sich über die ‘Reste’ hermachen“.<br />

Und weil bei Kellner die<br />

Ochsen nicht schon nach ca. 18 Monaten<br />

auf die Schlachtbank geführt werden<br />

müssen, haben diese Zeit (ca. 30-36 Monate<br />

dauert die extensive Mast!), in beinahe<br />

3 Jahren schönes, marmoriertes,<br />

kurzfasriges Fleisch auszubilden.<br />

Zur Versorgung der Tiere baute der Ökolandwirt<br />

auf den zehn eigenen und weiteren<br />

20 Hektar angepachteter Flächen „Schaukäserei“ zu besichtigen oder<br />

einen Besuch angemeldet hat, um die<br />

einfach<br />

Geldbuße als Werbung<br />

Nein, an irgendwelche besonderen Vorkommnisse<br />

in all den Jahren Ziegenhof<br />

könne er sich nicht erinnern. Oder doch?<br />

Zwei Tage nach dem Gespräch ruft er an.<br />

Ja, es sei ihm doch etwas eingefallen. 1994<br />

hat er mal 1 000 Mark für Werbung<br />

ausgegeben! Eher unfreiwillig. Auf dem<br />

Bauernmarkt in Ratzenhofen hatte er ausgerechnet<br />

einem Veterinär aus Kelheim<br />

Ziegenrohmilch zum Probieren angeboten.<br />

Dass die Abgabe von Rohmilch außerhalb<br />

des Hofes verboten war, wusste er damals<br />

nicht.<br />

Ein Richter verurteilte ihn schließlich zu<br />

einer Geldbuße von 1 000 Mark, was die<br />

Hallertauer Zeitung zum Anlaß nahm, in<br />

einer ganzen Seite über ihn zu berichten.<br />

„Das war die beste Werbung für mich“,<br />

meint Kellner süffisant.<br />

Hallertauer Ziegenhof<br />

Nandlstäderstr. 37, 84104 Rudelzhausen,<br />

Tel. 08756 326, <strong>hallertau</strong>er.ziegenhof@<br />

web.de


HISTORIE 29<br />

ADOLF WIDMANN<br />

(Reichertshausen)<br />

langjähriger Auer Bürgermeister<br />

und Mitglied<br />

des Kreisrates Freising,<br />

bekannter Chronist der<br />

Hallertau<br />

Eine Deutung<br />

des Namens „Hallertau“<br />

Hallertau: Der Frage, wo der<br />

Name „Hallertau“ herkommt<br />

und was er bedeutet, ist vor wenigen<br />

Wochen der Bayerische Rundfunk<br />

im Rahmen seiner Femsehsendung<br />

„Abendschau hakt nach“ nachgegangen.<br />

Um eine Klärung haben sich der Leiter<br />

des Deutschen Hopfenmuseums Wolnzach,<br />

Dr. Christioph Pinzl, und Hobby-<br />

Heimatforscher Adolf Widmann bemüht.<br />

Wie Renate Hartmann, Redakteurin<br />

beim Bayerischen Fernsehen, in ihrer Einführung<br />

ausführte, stellt sich für viele Zuschauer<br />

das Problem, ob nun „Holledau“<br />

oder „Hallertau“ die zutreffende Bezeichnung<br />

ist. Nach Christoph Pinzl ist „Holledau“<br />

die im Volksmund übliche und<br />

gelegentlich auch von der Werbung gebrauchte<br />

Bezeichnung. Das Rasthaus<br />

„Holledau“ an der Autobahn ist dafür ein<br />

bekannter Beleg.<br />

Adolf Widmann versuchte sich dieser<br />

Frage von der seit 1926 amtlichen<br />

Schreibweise „Hallertau“ her zu nähern.<br />

Er ging hierbei von der gängigen Gliederung<br />

des Namens mit „Hal-hart-au“ aus<br />

und stützte sich zunächst auf eine<br />

Urkunde aus dem Jahr 817. Darin ist ausgeführt,<br />

dass ein gewisser Janulo dem Gotteshaus<br />

Freising den Teil eines Waldes, der<br />

bei „Hal“ liegt, übergab. Damit steht fest,<br />

dass mit „Hal“ eine Örtlichkeit gemeint<br />

ist. Hieraus ergeben sich gleich zwei weitere<br />

Fragen, nämlich was bedeutet „Hal“<br />

und wo liegt es. „Hal“ findet sich heute<br />

noch in dem Wort „Halle“, also einem<br />

durch ein Dach geschützten Raum, in<br />

dem etwas verborgen werden kann. Es ist<br />

das Hauptwort zum altbayerischen Verb<br />

„helan“, das soviel wie hehlen, verbergen<br />

bedeutet.<br />

Wo liegt der Wald? Der Reichertshausener<br />

Pfarrer und Heimatforscher Dr.<br />

Johann B. Prechtl sieht den Wald in der<br />

Gegend zwischen Holzhausen und Halsberg.<br />

Ohne diese These endgültig zu<br />

belegen, kommt er dem heute bekannten<br />

Ursprungsort aber sehr nahe. Nachfolgende<br />

Forscher können dies präzisieren.<br />

Dr. Georg Völkl hat in einer Urkunde von<br />

1445 näheres und auch schlüssigeres<br />

gefunden. Darin ist bei der Einöde Schellhof,<br />

heute Gemeinde Kirchdorf a. d.<br />

Amper, ein Anger von zwei Tagwerk<br />

Größe genannt, der „an die Hecken der<br />

Hallertau stoßt“. Auf diese Örtlichkeit bezieht<br />

sich auch ein Anlagsbuch des Pfleggerichts<br />

Moosburg vom Jahr 1760. Die<br />

Aussagen zur Hallertau lauten darin:<br />

„Forst Hallertau. Dieser Forst ist 30 Jauchert<br />

(ähnlich Tagwerk) groß, darin wenig<br />

frisch, so abgestandene Buchen vorhanden,<br />

das übrige besteht in lauter Tannen und<br />

Fichten, auch anders Holz, welches anno<br />

1718 vermärcht (vermessen) worden ist“.<br />

Damit ist der fragliche Ort präzisiert und<br />

gleichzeitig auch der zweite Namensbestandteil<br />

geklärt. „Hart“ bedeutet in<br />

diesem Fall Wald (der Hart), also die Örtlichkeit<br />

beim Wald. Für die letzte Silbe<br />

von Hallertau, die „Au“, ist eine Deutung<br />

nicht schwer. Der Schellhof liegt im Tal<br />

des Hirschbaches, in einer Auenlandschaft.<br />

Östlich davon, gegen Hirschbach<br />

und Schidlambach hin, steigt eine ausgedehnte<br />

Waldung an, die heute noch den<br />

Flurnamen „Hallertau“ trägt. Außerhalb<br />

des Waldes wurde schon sehr früh Hopfen<br />

angebaut. Mit der Ausbreitung des Hopfenanbaues<br />

hat sich auch der Name überall<br />

dort eingebürgert, wo Hopfen angebaut<br />

wurde.


30<br />

KULINARIK<br />

Erdäpfelbratl<br />

à la Resi<br />

GASTHAUS SPITZER in Osterwaal/Au<br />

Osterwaal – Zugegeben, das Erdäpfelbratl<br />

von Resi Spitzer ist nicht wirklich diät-unterstützend.<br />

Aber es ist großartig. Da fällt<br />

selbst der Vegetarier vom Glauben ab. Ein<br />

Schweinsbraten wie aus früheren Zeiten.<br />

Dass der Schweinebauch auf die Kartoffelhälften<br />

gelegt wird, hat seine Bewandtnis,<br />

wie Wirt Stefan Spitzer erzählt: „Weil das<br />

Fleisch früher so fett war, hat man die Erdäpfel<br />

untergelegt, damit sie das Fett aufsaugen!“<br />

Gegessen wurden die Kartoffeln<br />

trotzdem, besonders gerne sogar. Das ist<br />

auch heute noch so. Wichtig für ein gutes<br />

Gelingen sind natürlich allerbeste Zutaten.<br />

Für die sorgt Metzger Eder aus Eschlbach.<br />

Bald 26 Jahre führen die Spitzers nun ihr<br />

gleichnamiges Gasthaus am Ortsrand von<br />

Osterwaal. Mit ehrlicher, unprätentiöser,<br />

aber immer exzellenter Küche, machten sie<br />

ihr bayerisches Wirtshaus zu einer beliebten<br />

Ausflugsgaststätte. Aber halt, was heißt<br />

hier bayerisch? Auf Resis Speisekarte findet<br />

man gelegentlich auch einen exotischen<br />

Mangosalat oder einen würzigen Burger.<br />

Und eine Südtiroler Brotzeit sowieso. „Ja,<br />

das sei schnell erklärt“, lächelt die Wirtin.<br />

In Südtirol, bei Terlan, da gönnten sie und<br />

ihr Mann sich jedes Jahr ein paar Tage<br />

Urlaub. Neben kulinarischen Eindrücken<br />

hätten sie von dort auch die Weinreben<br />

mitgebracht, die die Terrasse des Gasthauses<br />

so idyllisch beranken. Eine besondere, reich<br />

tragende Sorte, die nicht gespritzt werden<br />

Wirt Stefan Spitzer<br />

müsse. Mango, Currygerichte und Burger<br />

dagegen hätte Sohn Stefan in die Küche<br />

mitgebracht. Viele Jahre sei er erfolgreich<br />

als Koch im Ausland tätig gewesen, überwiegend<br />

in Asien und in den USA. Bei der<br />

Zusammenstellung jeder neuen Speisekarte,<br />

und wenn sie einfach einmal etwas ganz<br />

anderes ausprobieren wolle, könne sie auf<br />

seinen Rat und seine Ideen vertrauen.<br />

Die Mischung kommt an bei den Gästen<br />

der Spitzers: In der gemütlichen Gaststube<br />

(80 Sitzplätze) und auf der überdachten,<br />

windgeschützten Terrasse sitzen Handwerker<br />

neben Geschäftsleuten, Hiesige neben<br />

Ausflüglern, fühlen sich junge Gäste genauso<br />

wohl wie ältere.<br />

Ob die beiden Söhne den gut gehenden<br />

Gasthof einmal übernehmen werden, ist<br />

ungewiss. Sowohl Stefan, der gelernte<br />

Koch als auch Christoph, der Konditormeister<br />

ist, sind international erfolgreich<br />

tätig im Verkauf von Großküchen. Nun, das<br />

sei ja auch noch eine Weile hin, schmunzelt<br />

der Wirt, so schnell würde Resi und er<br />

nicht aufhören wollen. Einen „Probelauf“<br />

aber, den hätten die Söhne schon bestanden,<br />

vor zwei Jahren, als Resi auf Kur<br />

musste. Stolz strahlt er: „Da haben unsere<br />

beiden Söhne Urlaub genommen und<br />

zusammen die Küche gemacht!"


KULINARIK 31<br />

Rezept Erdäpfelbratl á la Resi<br />

(Zutaten für 6 Personen):<br />

1/2 Schweinebauch, 2 kg<br />

2 Karotten<br />

1 große Zwiebel<br />

1/4 Knollensellerie<br />

1 große festkochende Kartoffel<br />

200g Tomatenmark<br />

1 Flasche Dunkelbier<br />

1 l Bratenfonds<br />

Meer- oder Steinsalz<br />

schwarze Pfefferkörner<br />

ganzer Kümmel zum Würzen<br />

Schweineschmalz zum Anbraten<br />

In einem ausreichend großen Topf Wasser<br />

zum Kochen bringen. Den Schweinebauch<br />

hineingeben und die Temperatur<br />

verringern. Den Schweinebauch nun 30<br />

Minuten im leicht siedendem Wasser<br />

garen lassen.<br />

In der Zwischenzeit das Gemüse schälen,<br />

alles außer der Kartoffel in ca. 2 cm große<br />

Stücke schneiden und mit dem Schmalz<br />

in einer Bratenraine scharf anbraten. Die<br />

Hälfte des Kümmels kurz mitbraten, Tomatenmark<br />

hinzugeben und kurz mitrösten.<br />

Mit dem Bier ablöschen und kurz<br />

aufkochen lassen, dann den Fonds hinzugeben.<br />

In den Ofen bei 165 °C auf die unterste<br />

Schiene stellen.<br />

Die andere Hälfte des Kümmels zusammen<br />

mit den Pfefferkörnern und dem Salz<br />

in einem Mörser grob zerstoßen.<br />

Den Schweinebauch aus dem Wasser<br />

holen. Die Haut rautenförmig einschneiden<br />

und den ganzen Braten gut mit dem<br />

Gewürzsalz einreiben.<br />

Die Kartoffel der Länge nach halbieren<br />

und auf einen Rost legen. Darauf nun den<br />

Schweinebauch legen – durch die Wölbung<br />

geht die Kruste schöner auf.<br />

Nun den Braten in den Ofen auf die<br />

mittlere Schiene über den Saucenansatz<br />

geben und ca. 45 Minuten bei 165° C<br />

garen.<br />

Nach der abgelaufenen Zeit den Braten<br />

aus dem Ofen holen und kurz ruhen lassen.<br />

In der Zwischenzeit den Saucenansatz<br />

durch einen Sieb in einen Topf abseihen,<br />

die Gemüsestücke mit einem Schöpfer<br />

durch den Sieb in die Sauce drücken.<br />

Gegebenenfalls noch mit etwas Salz abschmecken.<br />

Das Gasthaus Spitzer wünscht guten<br />

Appetit!<br />

Gasthaus Spitzer<br />

Lohweg 10, 84072 Osterwaal<br />

Telefon: 08752 7455<br />

www.gasthaus-spitzer.de


32<br />

TERMINE & FESTKALENDER<br />

ADVENTS- UND KÜNSTLERMARKT<br />

03./04. Dezember, ab 14 Uhr, KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen<br />

Christkindlmärkte<br />

in der Hallertau<br />

VOHBURG CHRISTKINDLMARKT<br />

9. –11. Dezember<br />

WOLNZACH CHRISTKINDLMARKT<br />

9. –11. Dezember<br />

ROHRER CHRISTKINDLMARKT<br />

10./11. Dezember · vor der weltberühmten Asamkirche<br />

in Rohr<br />

MOOSBURGER CHRISTKINDLMARKT<br />

10./11. Dezember<br />

PUCH CHRISTKINDLMARKT<br />

bis 11. Dezember<br />

MÄRCHENSTADT ABENSBERG<br />

bis 18. Dezember · Weihnachtsmarkt mit großem<br />

Begleitprogramm<br />

OCHS UND ESEL<br />

Ein bayerischer Weihnachtsabend, 15. Dezember, 20 Uhr ·<br />

KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen<br />

SILVESTER-GALA IM WITTELSBACHER HOF, KELHEIM<br />

ab 19.00 Uhr im Ludwigssaal, mit 4-Gänge-Festmenü,<br />

Musik & Tanz, u. v. m.<br />

SILVESTER AUF DEM SCHIFF<br />

Personenschifffahrt im Donau- u. Altmühltal · ab 19.30 Uhr<br />

SILVESTER GALA HOTEL MOOSBURGER HOF<br />

Pfaffenhofen a. d. Ilm · Tanzen und feiern Sie ins Neue Jahr!<br />

WINTERFILMNACHT „EINE GANZ HEISSE NUMMER“<br />

05. Januar, 20 Uhr · KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen<br />

WELLKÜREN „BESTE SCHWESTERN“<br />

14. Januar, 20 Uhr · KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen<br />

GARI GARI<br />

Die Münchner Volksmusiklegende, 28. Januar, 20 Uhr ·<br />

KATTI (Willi-Bräu) Attenkirchen<br />

CHRISTKINDLMARKT BURSCHENVEREIN PÖRNBACH<br />

18. Dezember<br />

SCHLOSS EGGERSBERGER HIMMELSLEITER<br />

bis 18. Dezember, jeweils am Wochenende · Romantischer<br />

Weihnachtsmarkt in historischem Ambiente<br />

CHRISTKINDLMARKT KELHEIM<br />

bis 18. Dezember · Viele kulinarische Schmankerl – vom<br />

Kaiserschmarrn über Raclette und Bratwürstl – , allerlei<br />

Geschenkideen, Selbstgemachtes, sowie ein abwechslungsreiches<br />

Bühnenprogramm<br />

CHRISTKINDLMARKT FREISING<br />

bis 23. Dezember<br />

CHRISTKINDLMARKT INGOLSTADT<br />

bis 23. Dezember<br />

LANDSHUTER CHRISTKINDLMARKT<br />

bis 23. Dezember · Einzigartige Kulisse - inmitten gotischer<br />

Bürgerhäuser, in der Freyung zu Füßen der Kirche St. Jodok:<br />

romantisch und stimmungsvoll<br />

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bis 23. Dezember · Festlich geschmückte Budenstadt<br />

vor dem Rathaus mit Wichtelhaus und Bastelzelt, Raum<br />

der Stille, Live-Bühne sowie einem abwechslungsreichen<br />

Programm<br />

Moosburger Straße 3 · 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm<br />

Tel. 08441 2770080 · www.hotel-moosburgerhof.de<br />

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34<br />

KULINARIK<br />

Kamerunschafe<br />

als kulinarisches Highlight<br />

TWEER’S RESTAURANT im Hotel MOOSBURGER HOF<br />

setzt auf regional-nachhaltiges Angebot<br />

Pfaffenhofen/Biberg – Nein, Hallertauer<br />

ist er nicht. Das verrät nicht nur sein Duisburger<br />

Idiom, sondern auch sein Name:<br />

Sven Tweer. Aber er fühlt sich wohl hier in<br />

Pfaffenhofen, das gerade zur lebenswertesten<br />

Kleinstadt der Welt gewählt worden ist. Der<br />

46-jährige ist seit gut drei Jahren Pächter<br />

eines der besten Hotels der Hallertau, dem<br />

„Moosburger Hof“. Dabei gehört seine Aufmerksamkeit<br />

nicht zuerst den 45 Zimmern<br />

des 4-Sterne-Hauses (um die kümmert sich<br />

vorrangig seine Frau Anke), sondern vor<br />

allem der Küche des Restaurants. Beim legendären<br />

Jean-Claude Bourgueil in Düsseldorf<br />

(„Im Schiffchen“) hat Tweer gelernt,<br />

ehe ihn der Weg über mehrere Sterneküchen<br />

– Stefan Steinheuer, Stefan Marquard,<br />

Michael Bader – zu „Käfer“ führte, für den<br />

er in Berlin und München tätig war.<br />

Bei dem Werdegang verwundert es nicht,<br />

das „Tweer’s Restaurant im Moosburger<br />

Hof“ längste eine gefragte Adresse für<br />

Gourmets ist und zuletzt auch vom<br />

Schlemmeratlas 2012 mit zwei Löffeln aufsteigend<br />

ausgezeichnet wurde (unter den<br />

400 besten Restaurants in Deutschland).<br />

Wir treffen uns in dem kleinen Ort Biberg<br />

bei Scheyern: auf einem renovierten<br />

Bauernhof, der zum Ausdruck bringt, was<br />

entstehen kann, wenn sich viel Geld<br />

auch einmal mit gutem Geschmack trifft.<br />

Aufwändig und bis ins Detail liebevoll<br />

und stilsicher gestaltet ist dieser Hof, der<br />

einer der wichtigsten Lieferanten des<br />

Moosburger Hofes ist. Von hier beziehen<br />

die Tweers je nach Saison Salate und<br />

Gemüse in Bio-Qualität. Vor allem aber<br />

befindet sich hier die Zucht der Kame-


KULINARIK 35<br />

runschafe, die als Lammkeule oder<br />

Lamm-Schulter fester und gefragter<br />

Bestandteil der Restaurantkarte von<br />

Sven Tweer sind.<br />

Das Kamerunschaf, das ursprünglich<br />

aus Westafrika stammt, ist ein besonders<br />

schönes, kleines Schaf mit kastanienbraunfarbigem,<br />

kurzem Fell und schwarzer<br />

Zeichnung an Kopf, Bauch und<br />

Beinen. Böcke werden lediglich ca. 60<br />

cm hoch und haben ein Gewicht von bis<br />

zu 50 Kilogramm, Mutterschafe bei entsprechend<br />

geringerer Größe bringen es<br />

auf 30–40 Kilogramm. Kamerunschafe<br />

geben keine Wolle und werden vorrangig<br />

zur Fleischerzeugung gezüchtet. Da es<br />

anspruchslos und sehr widerstandsfähig<br />

ist, wird es auch gerne zur Beweidung<br />

größerer Flächen eingesetzt.<br />

Sven Tweer ist allein an dem Fleisch<br />

interessiert. Und das wächst in Biberg in<br />

absoluter Bio-Qualität heran, denn die ca.<br />

120 Tiere auf der Weide werden nur mit<br />

unbehandeltem Grünfutter, Getreide und<br />

Brot (aus dem Hotel; was für ein schönes<br />

Beispiel für Kreislaufwirtschaft!) ernährt.<br />

„Schön, wenn man weiß, wo das Lamm<br />

herkommt und was es gefressen hat“, freut<br />

sich Tweer über seine „Bezugsquelle“.<br />

Koch Tweer preist das Fleisch, das er<br />

exklusiv aus Biberg bezieht, in den höchsten<br />

Tönen: „Es ist ein feines, zart-wild schmeckendes<br />

Fleisch und dabei viel feinfasriger<br />

als herkömmliches Lamm. Ich habe es<br />

früher nicht gekannt, bin aber begeistert<br />

von dem Produkt!“ Kein Wunder, dass sich<br />

eine regelrechte Kamerun-Lamm-Fan-<br />

Gemeinde unter den Stammgästen des Restaurantes<br />

gebildet hat (der Autor kann das<br />

nachfühlen!). „Unsere Gäste kommen natürlich<br />

nicht nur wegen des Lammfleisches<br />

zu uns,“ erzählt Tweer,“ aber wer mal bei uns<br />

Lamm gegessen hat, kommt immer wieder.“<br />

Dabei wurmt es den erfahrenen Chef-<br />

Koch, dass die deutschen Konsumenten nur<br />

an den edlen Fleischteilen interessiert sind:<br />

„In Deutschland sollen Tiere am besten nur<br />

aus Filet bestehen!“ Dabei schwärmt Tweer<br />

von der Zubereitung der Lamminnereien<br />

Herz, Leber, Nieren („eine Delikatesse für<br />

den Kenner“) und wünscht sich eine<br />

Gruppe, für die er mal ein ganzes Lamm<br />

zubereiten und am Tisch tranchieren darf.<br />

Auf der Speisenkarte finden sich bereits<br />

jetzt neben Keule und Kotelett bisweilen<br />

auch Lamm-Curry, Lamm-Ragout oder<br />

Lamm-Rollbraten.


36<br />

KULINARIK<br />

Plan, auf dem Bilderbuch-Bauernhof in<br />

Biberg künftig auch Piemonteser Rinder<br />

zu züchten, eine weiße Rinderasse, die<br />

über ein ganz besonders schmackhaftes,<br />

zartes Fleisch verfügt.<br />

Auch die bekämen dann nur das Bio-<br />

Futterangebot, dass Tweer mir zeigt,<br />

während er die Kamerunschafe in die<br />

Futterkammer lockt (was nicht klappen<br />

will). Dem Kamerunschaf wird ja nachgesagt,<br />

dass es eher scheu und ängstlich<br />

sein soll. Oder die Tiere wussten einfach<br />

nicht, dass Sven Tweer heute in ausschließlich<br />

guter Absicht vorbeigeschaut<br />

hat ...<br />

Die Biberger Schafe vor der Haustür und<br />

die Überzeugung, dass die Gäste regionalnachhaltiges<br />

Wirtschaften immer mehr<br />

schätzen, haben die Tweers dahin gebracht,<br />

nach und nach möglichst alle<br />

Angebote des Moosburger Hofes ausschließlich<br />

aus regionaler Herstellung zu<br />

offerieren. Vom Ei und Honig am Frühstückstisch<br />

über Fisch und eben Fleischund<br />

Wurstwaren. Ganz aktuell ist der<br />

Tweer’s Restaurant im<br />

Hotel Moosburger Hof<br />

Moosburger Straße 3<br />

D-85276 Pfaffenhofen<br />

T +49 (0) 8441 277008-0<br />

F +49 (0) 8441 277008-88<br />

www.moosburgerhof.de<br />

Tierschutz in der Heimat<br />

Holledauer Katzen in Not<br />

An die 100 Katzen wurden dieses Jahr vom Tierschutzverein Hallertau<br />

aufgenommen, versorgt, kastriert und weitervermittelt. Das<br />

Schicksal einer frei lebenden Katze ist ungewiss, nicht selten können<br />

die Tiere mangels Futter oder aufgrund von unbehandelten Krankheiten<br />

nicht überleben. Ein ehemaliges Feuerwehrhaus in der Marktgemeinde<br />

Au, Ortsteil Seysdorf, wird nun vom Tierschutzverein<br />

Hallertau e. V. zur Tierherberge umgebaut. Als Durchgangsstation<br />

soll es Platz für 35 Katzen sowie 20 Kleintiere bieten. Für die Nutzung<br />

des Gebäudes muss der Verein an die Gemeinde Miete zahlen und<br />

die Kosten für alle Renovierungsarbeiten übernehmen. Das Projekt<br />

wird aus privaten Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Helfern<br />

realisiert. Tierfreunde werden um eine Spende gebeten. Helfer für<br />

die Renovierungsarbeiten und Sachspenden wie Baumaterialien<br />

und Futter werden dringend benötigt.<br />

Auch durch die Abgabe von Altpapier kann das Projekt unterstützt<br />

werden. Annahme jeden Samstag zwischen 9 und 11 Uhr in<br />

Au/Hallertau-Seysdorf, Abenstalstr. 6 (altes Feuerwehrhaus).<br />

Das alte Feuerwehrhaus in Seysdorf, Marktgemeinde Au, wird vom Tierschutzverein<br />

Hallertau zu einer Tierauffangstation für Katzen und Kleintiere<br />

ausgebaut. Spenden und handwerkliche Hilfsleistungen werden dringend<br />

benötigt. Wer hilft den Tieren?<br />

Tierschutzverein Hallertau e.V.<br />

www.tierschutzverein-<strong>hallertau</strong>.de, Tel. 08752 8698291<br />

Kontonummer 15 03 12, Raiffeisenbank Hallertau, BLZ 701 696 93


DAS BIER-TERZETT 37<br />

Hallertauer Biere im Test<br />

WILLI ABELE, ALEXANDER HERZOG und THILO STEINDORF<br />

(v.r.n.l.) verkosten besondere Hallertauer Biere<br />

In dieser Rubrik stellt die HALLERTAU<br />

künftig jeweils drei Bier-Besonderheiten<br />

vor: z. B. besonders gehopfte, temporär<br />

erhältliche oder erstmals gebraute Biere.<br />

An der Verkostung sind neben dem Herausgeber<br />

Alexander Herzog die beiden<br />

Brauer Willi Abele und Thilo Steindorf<br />

beteiligt. Die Bewertung ist absolut subjektiv,<br />

aber unbestechlich.<br />

„Adventsbier“<br />

Bürgerbräu Wolnzach<br />

„Hopfenweisse / TAP 5“<br />

Weisses Bräuhaus G. Schneider, Kelh.<br />

„Auer Zwickl“<br />

Schlossbrauerei Au/Hallertau<br />

Alkohol: 5,4 Vol. · Stammwürze: 12<br />

Besonderheit: Saisonbier Typ Märzen,<br />

nur temporär erhältlich<br />

Farbe/Optik: rötlich-dunkel, bernsteinfarben<br />

Geruch: eher dezent, leicht malzig,<br />

Hopfenaroma: kennt Hopfen nur vom<br />

Hörensagen<br />

Vollmundigkeit: gering<br />

Rezenz: sehr dezent<br />

Gesamteindruck: Man vermisst die<br />

Vollmundigkeit, die der Name Adventsbier<br />

verspricht.<br />

Alkohol: 8,2 Vol · Stammwürze: 18<br />

Besonderheit: Weizen-Doppel-Bockbier<br />

mit intensiver Hopfung<br />

Farbe/Optik toller Schaum, weizenbier-typische<br />

starke Trübung<br />

Geruch: fruchtig, exotisch, hopfig<br />

Hopfenaroma: wunderbar ausgeprägt<br />

Vollmundigkeit: großartig<br />

Rezenz: champagnerähnlich<br />

Gesamteindruck: Außergewöhnliches<br />

Geschmackserlebnis, nichts für Mainstream-Weißbier-Liebhaber.<br />

Ein für die<br />

Hallertau völlig neuer Biertyp, der<br />

wohl polarisiert.<br />

Alkohol: 5,5 Vol · Stammwürze: 12,8<br />

Besonderheit: Saisonbier Typ Lagerbier,<br />

nur temporär erhältlich<br />

Farbe/Optik hell, naturtrüb<br />

Geruch: hefig, fruchtig (Zitrone)<br />

Hopfenaroma: eher wenig<br />

Vollmundigkeit: gut, leichter Malzcharakter,<br />

Rezenz: präsente Kohlensäure<br />

Gesamteindruck: Süffig, angenehme<br />

Hopfenbittere, lädt zum Weitertrinken<br />

ein.<br />

Der Braumeister sollte sich Rat holen Akzeptabel, hinterlässt wenig Eindruck Gut trinkbares „Tafel-Bier“<br />

Feines Bier, lohnt auch einen Umweg!<br />

Herausragendes Bier, unbedingt probieren!<br />

Sensation, ein Bier zum Niederknien!


?EIN 38 BILD UND SEINE GESCHICHTE<br />

Gewinnen Sie ein<br />

Hallertau-Menü für 2 Personen<br />

GEWINNERMENÜ<br />

im Gasthof Ostermeier<br />

Hildegard und Josef Kaiser aus Freising hatten<br />

(wie viele andere) die richtige Antwort auf<br />

unsere Frage in der Ausgabe 1/<strong>2011</strong>.<br />

Josef Ostermeier (li.) und Herausgeber Alexander<br />

Herzog (re.) begrüßten die Gewinner im Gasthof<br />

Ostermeier, Gütlsdorf, zum Hallertau-Menü.<br />

Kennen Sie dieses BAUERNHAUS?<br />

Wer kann Angaben zur Identität des abgebildeten Bauernhauses (Foto vermutlich um 1910)<br />

oder sogar zu den Personen machen?<br />

Unter allen Einsendern, die bis zum 30.01.2012 richtige Hinweise liefern, verlost „Hallertau“ ein Drei-Gänge-Menü mit<br />

Getränken für 2 Personen im Gasthaus Willi-Bräu in Attenkirchen (www.willi-braeu.de).<br />

Die Auflösung gibt es dann in der nächsten Ausgabe<br />

des Magazins „Hallertau“ (Frühjahr 2012).<br />

Einsendungen an: alexander.herzog@imago87.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Magazins<br />

„Hallertau“ sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Willi-Bräu


PROMOTION 39<br />

www.hofbrauhaus-freising.de<br />

HERRNBRÄU GmbH & Co. KG<br />

Manchinger Str. 95 · 85053 Ingolstadt<br />

www.herrnbraeu.de<br />

Festliche<br />

Biere aus der<br />

Hallertau


Bierwelt

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