IM BLICK Herbst/Winter 2014
Das Magazin des Verlag Österreich - einem der führenden juristischen Fachverlage in Österreich.
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Im Interview Im Blick 5<br />
Bild: Dr. Ulrich Zellenberg, Univ.-Prof. Dr. Michael<br />
Holoubek, Assoz.-Prof. Dr. Christoph<br />
Bezemek, LL.M., Dr. Christina Rechberger-<br />
Bechter, Ass.-Prof. Dr. Claudia Fuchs, HR Mag.<br />
Andrea Martin | Foto: Verlag Östereich<br />
Kommentars<br />
„Um einen Karl Korinek<br />
und einen Michael<br />
Holoubek zu komplementieren,<br />
benötigt man<br />
mindestens vier neue<br />
Mitherausgeber.“<br />
Christoph Bezemek<br />
tierungen noch sichtbarer gemacht<br />
werden sollen, oder die Bestimmungen<br />
der EU-Grundrechtecharta dort,<br />
wo es dem Anspruch eines Verfassungsrechtskommentars<br />
gerecht wird,<br />
in den Kommentierungsbestand mit<br />
aufgenommen werden.<br />
Zellenberg: In Österreich sieht man<br />
sich der besonderen Herausforderung<br />
gegenüber, dass unsere Verfassung<br />
kein statisches, sondern ein ungeheuer<br />
lebendiges Gebilde ist, das vom<br />
Verfassungsgesetzgeber ununterbrochen<br />
weiterentwickelt wird. Die<br />
Konsequenz davon ist, dass ständig<br />
neue Bestimmungen hinzukommen<br />
und andere wieder verschwinden. Das<br />
macht es notwendig, immer wieder<br />
neue Autorinnen und Autoren zu<br />
gewinnen, um mit dieser Entwicklung<br />
schrittzuhalten. So ist auch die<br />
Erweiterung des Herausgeberkreises<br />
zu verstehen. Jeder von uns hat sein<br />
Netzwerk und dadurch auch die Möglichkeit,<br />
neue Leute anzusprechen,<br />
die ins Kommentieren hineinwachsen,<br />
und auf diese Weise Vertreterinnen<br />
und Vertreter der nachrückenden<br />
Wissenschaftlergeneration(en) am<br />
Projekt zu beteiligen.<br />
Wie kann man sich die Zusammenarbeit<br />
zwischen Ihnen untereinander,<br />
zwischen Ihnen und den Autorinnen<br />
und Autoren vorstellen?<br />
Bezemek: Die zentrale redaktionelle<br />
Arbeit an diesem Werk lag lange<br />
Zeit auf zwei Schultern, ab sofort ist<br />
sie auf vier verteilt. Sie liegt im Kern<br />
nach wie vor bei Andrea Martin, die<br />
jetzt auch eine Herausgebertätigkeit<br />
übernimmt, aber zum Glück dem<br />
Kommentar als Rückgrat im Redaktionsbetrieb<br />
erhalten bleibt. Christina<br />
Rechberger-Bechter ist neu ins Team<br />
dazu gestoßen und bewahrt gemeinsam<br />
mit Andrea Martin den Überblick<br />
über sämtliche Arbeitsprozesse.<br />
Rechberger-Bechter: Wir arbeiten<br />
gerade an der ersten Lieferung in<br />
der neuen Konstellation, man wird<br />
also sehen, wie sich die Dinge im<br />
Detail entwickeln. Im Grunde aber<br />
betreut jede Herausgeberin und jeder<br />
Herausgeber eine gewisse Anzahl an<br />
Autorinnen und Autoren; intern soll<br />
die Kommunikation vor allem über<br />
Andrea Martin und mich laufen.<br />
Wie würden Sie den Kommentar<br />
am Markt positionieren, was macht<br />
den Kommentar so attraktiv, warum<br />
soll man genau dieses Werk kaufen?<br />
Fuchs: Der Kommentar hat sich bei<br />
seinem Erscheinen zum Ziel gesetzt,<br />
eine Lücke zu schließen, weil zum<br />
damaligen Zeitpunkt ein umfassendes<br />
Kommentarwerk zum Bundesverfassungsrecht<br />
schlichtweg fehlte.<br />
Anspruch war und ist es bis heute, der<br />
Praxis eine fundierte Aufbereitung<br />
und Kommentierung der Verfassungsrechtslage<br />
zu bieten, daneben aber<br />
auch Grundlage für wissenschaftliche<br />
Forschung zu sein. So konnte sich der<br />
Kommentar über die Zeit zu einer der<br />
wohl wichtigsten und etabliertesten<br />
Kommunikationsplattformen für Wissenschaft<br />
und Praxis auf dem Gebiet<br />
des Verfassungsrechts entwickeln, was<br />
für seine hohe Qualität spricht und<br />
ganz bestimmt seinen besonderen<br />
Vorzug ausmacht.<br />
Martin: Zu Beginn, also vor 15 Jahren,<br />
war es uns darüber hinaus aber auch<br />
ein Anliegen, in einem eigenen Textteil<br />
zu zeigen, welche und wie viele<br />
unterschiedliche Verfassungsbestimmungen<br />
und -gesetze es auf Bundesebene<br />
tatsächlich gibt und deren<br />
Auswirkungen und gegenseitige Beeinflussung<br />
darzustellen. Letztendlich<br />
hat eben dieses Teilprojekt dann auch<br />
dazu geführt, dass es im Jahr 2008 zu<br />
einer ganz wesentlichen Rechtsbereinigung<br />
im Bundesbereich gekommen<br />
ist. Es wurden hunderte Verfassungsbestimmungen<br />
aufgehoben oder