Wissenschaftliches Arbeiten - Doebler-online.de
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Vorbemerkungen<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Gedanken, Empfehlungen und Richtlinien zur Anfertigung<br />
wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> sind als erste Orientierungshilfen<br />
gedacht. Sie richten sich vor allem an Stu<strong>de</strong>nten und Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />
im ersten Semester, die sich mit <strong>de</strong>m Thema "Wissenschaftlichkeit"<br />
und insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m formalen und inhaltlichen Aufbau<br />
wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> bislang nicht beschäftigt haben. Einschlägige<br />
Erfahrungen im Prüfungsgeschäft lassen mich diese "Zielgruppe"<br />
jedoch um Studieren<strong>de</strong> in fortgeschrittenen Semestern erweitern.<br />
Obwohl das korrekte Zitieren kaum anspruchsvoller ist, als die<br />
Bedienung <strong>de</strong>s Kaffeeautomaten im 1.Stock, weist so manche schriftliche<br />
Diplomprüfung erhebliche formale Mängel auf. Über Richtlinien<br />
zur Abfassung wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> hinaus enthält die Broschüre<br />
Hinweise und Empfehlungen, die sich mit <strong>de</strong>m „Produktionsprozeß“,<br />
also <strong>de</strong>r Anfertigung solcher <strong>Arbeiten</strong> und <strong>de</strong>n dabei<br />
auftreten<strong>de</strong>n Schwierigkeiten befassen. Ratschläge können zwar<br />
eigene Anschauungen nicht ersetzen (das "Ich" wächst mit <strong>de</strong>r<br />
Lösung von Krisen), vielleicht schwingt beim Lesen <strong>de</strong>s Textes aber<br />
etwas Überzeugen<strong>de</strong>s mit: daß die "wohlfeilen Mahnungen und<br />
Ermutigungen" nämlich in <strong>de</strong>r Erfahrung eigener Fehler und Versäumnisse<br />
gewachsen sind.<br />
Problematisch sind sicher die einleiten<strong>de</strong>n Bemerkungen zur "Wissenschaftlichkeit".<br />
Zum einen, weil hier auf wenigen Seiten ein Thema<br />
angerissen wird, <strong>de</strong>ssen Behandlung inzwischen ganze Bibliotheken<br />
füllt. Zum an<strong>de</strong>ren, weil diese Überlegungen, so fragmentarisch<br />
und flüchtig sie auch sein mögen, keineswegs „wertfrei“ sind<br />
und insofern nicht unwi<strong>de</strong>rsprochen bleiben können. Das ist aber<br />
auch nicht beabsichtigt. Die folgen<strong>de</strong>n Seiten ersetzen keine gründliche<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit wissenschaftlichen Verfahrensweisen<br />
o<strong>de</strong>r gar wissenschaftstheoretischen Diskussionen. Dies muß entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Seminarangeboten vorbehalten bleiben.<br />
Auch wer<strong>de</strong>n Sie Kollegen fin<strong>de</strong>n, die für ihre Domänen eigene o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Regeln geltend machen. Beherzigen Sie diese - meine<br />
Handreichung ist kein Katechismus.<br />
Mein Dank gilt Herrn Hatscher, <strong>de</strong>r durch zahlreiche Hinweise zu<br />
neuen rechner-/internetgestützten bibliographischen Systemen zu<br />
Aktualisierung dieser Broschüre beigetragen hat.<br />
Dr. Joachim Döbler Braunschweig, April 1999<br />
1
Inhalt<br />
1 Wissenschaftliche Aussagensysteme S. 5<br />
2 Fel<strong>de</strong>r wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s S. 9<br />
Joachim Döbler<br />
mail@doebler-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />
http://www.doebler-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />
Vierte, überarbeitete Auflage: 1.001 - 1.500<br />
Braunschweig, im April 1999<br />
3 Methodisch-systematisches <strong>Arbeiten</strong> S. 10<br />
3.1 Aufgabenstellung, Thema, Logistik S. 10<br />
3.2 Bibliographieren, <strong>Arbeiten</strong> mit Fachliteratur S. 12<br />
3.2.1 Bibliographieren: Materialsichtung, Titelaufnahme S. 13<br />
3.2.2 Lesen und Auswertung <strong>de</strong>r Literatur S. 17<br />
3.2.3 Materialsicherung S. 18<br />
3.2.4 Das Zitat S. 19<br />
3.2.5 Das Diagramm S. 21<br />
3.3 Der Aufbau wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> S. 23<br />
3.3.1 Das Vorwort S. 23<br />
3.3.2 Die Glie<strong>de</strong>rung S. 23<br />
3.3.3 Die Einleitung S. 24<br />
3.3.4 Der Hauptteil S. 25<br />
3.3.5 Der Exkurs S. 26<br />
3.3.6 Der Schluß S. 26<br />
3.4 Wohlfeile Mahnungen und Ermutigungen S. 26<br />
4 Formate und formale Aspekte S. 28<br />
4.1 Formate S. 28<br />
4.2 Literaturaufnahme/Anmerkungen S. 29<br />
4.2.1 Literaturaufnahme - Quellen- und Literaturverzeichnis S. 29<br />
4.2.2 Anmerkungen im laufen<strong>de</strong>n Text S. 33<br />
5 Beurteilungskriterien für Prüfungsarbeiten S. 36<br />
Anlagen S. 37<br />
2 3
1 Wissenschaftliche Aussagensysteme<br />
<strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> heißt Aussagenbildung unter Einhaltung<br />
allgemeiner, innerhalb <strong>de</strong>s sozialen Systems »Wissenschaft«<br />
anerkannter Regeln und Prinzipien.<br />
Erstes Prinzip ist die methodische Gewinnung neuer Erkenntnisse.<br />
Methodisches <strong>Arbeiten</strong> heißt dabei, daß ich meine Gedanken<br />
ordne, systematisch und begrün<strong>de</strong>t entwickle, so daß sie einer<br />
kritischen Betrachtung durch an<strong>de</strong>re Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r »scientific<br />
community« zugänglich sind. Zu je<strong>de</strong>m Zeitpunkt und in je<strong>de</strong>m<br />
Schritt <strong>de</strong>r Erkenntnisgewinnung müssen meine Überlegungen verständlich,<br />
prüfbar und nachvollziehbar sein, so daß sie ggf. als unzulänglich,<br />
i<strong>de</strong>ologisch eingefärbt o<strong>de</strong>r unhaltbar kritisiert wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
«<br />
Dieses Prinzip <strong>de</strong>r Intersubjektivität ist zwar mit unterschiedlichen<br />
„intellektuellen Stilen“ (Johann Galtung) - eher sachsonischwohlwollen<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r teutonisch-vernichten<strong>de</strong>n - vereinbar. Es setzt<br />
in je<strong>de</strong>m Fall aber voraus, daß ich Anregungen offenlege, Positionen<br />
und Wertungen kenntlich mache und, sofern ich mit anerkannten<br />
Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r empirischen Sozialforschung arbeite, <strong>de</strong>n Prozeß<br />
<strong>de</strong>r Datengewinnung, -aggregation und -interpretation transparent<br />
gestalte. Dies ist nur möglich, wenn ich zunächst <strong>de</strong>n Gegenstand<br />
meiner wissenschaftlichen Arbeit so weit eingrenze, Begriffe<br />
so präzise fasse (Definition) und Annahmen über das zu behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong><br />
Problem so schlüssig darlege (Explikation), daß überprüfbare<br />
Aussagen möglich sind.<br />
Wissenschafts- bzw. erkenntnistheoretisch ist es dabei längst ausgemacht,<br />
daß Forschung ihren Gegenstand nicht einfach nur abbil<strong>de</strong>t,<br />
son<strong>de</strong>rn immer auch konstituiert. Theorien und Begriffe, mit<br />
<strong>de</strong>nen ich arbeite, sind gegenüber <strong>de</strong>m Gegenstand also keineswegs<br />
„neutral“. Sie sind vielmehr Konstrukte (Aussagensysteme),<br />
mit <strong>de</strong>ren Hilfe ich die Komplexität von Welt auf ein überschaubares<br />
Maß reduziere, in<strong>de</strong>m ich bestimmte Vorannahmen hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r „Natur“ <strong>de</strong>s Untersuchungsgegenstands sowie adäquater Techniken<br />
<strong>de</strong>r Erkenntnisgewinnung treffe. Durch die Art und Weise,<br />
wie ich <strong>de</strong>finiere, beobachte o<strong>de</strong>r messe, bestimme ich maßgeblich<br />
<strong>de</strong>n jeweiligen Erkenntnisgewinn. Meine Ergebnisse sind also<br />
in einem gewissen Umfang immer auch Artefakte, d.h. Erzeugnisse<br />
<strong>de</strong>s von mir selbst gewählten Beobachtungsausschnitts, meiner<br />
Untersuchungsanlage o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r von mir bevorzugten Theoriebildung.<br />
4 5
[Auf beson<strong>de</strong>rs unrühmliche Weise offenbart sich dies in <strong>de</strong>r Debatte<br />
um Intelligenztests. Hier reichen die Vorwürfe vom unverholenen<br />
Rassismus bis zur sarkastischen Feststellung, IQ-Tests<br />
sagten in <strong>de</strong>r Tat etwas aus: über die Fähigkeit nämlich, IQ-Tests<br />
zu absolvieren. (Vgl. U.Schiller: Hirnloses Ballern mit Statistik, in:<br />
Die Zeit vom 28.10.94)]<br />
An<strong>de</strong>rerseits gilt dieses Paradoxon unter seriösen Sozialwissenschaftlern<br />
als unproblematisch, solange eben diese Standortgebun<strong>de</strong>nheit<br />
(Positionalität) von Erkenntnis - entwe<strong>de</strong>r als <strong>de</strong>m<br />
vorwissenschaftlichen Ent<strong>de</strong>ckungszusammenhang zugehörig o<strong>de</strong>r<br />
als Bestandteil von Wissenschaftsdiskursen - ausgewiesen und reflektiert<br />
wird. Der Soziologe und Sozialphilosoph Jürgen Habermas<br />
spricht in diesem Kontext vom „erkenntnisleiten<strong>de</strong>n Interesse“<br />
und meint damit weitaus mehr, als nur die persönlichen Schrullen,<br />
die mich für das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Thema begeistern: daß nämlich<br />
„<strong>de</strong>r von Subjekten veranstaltete Forschungsprozeß <strong>de</strong>m objektiven<br />
Zusammenhang, <strong>de</strong>r erkannt wer<strong>de</strong>n soll, durch die Akte <strong>de</strong>s<br />
Erkennens hindurch selber zugehört.“ (J.Habermas: Zur Logik <strong>de</strong>r<br />
Sozialwissenschaften, Frankfurt 1970, S.10)<br />
In aller Regel bleibt es hoch-spezialisierten Denkern vorbehalten,<br />
diesen Meta-Zusammenhang von wissenschaftlicher und gesellschaftlicher<br />
Entwicklung aufzuschlüsseln und im Tatsachenblick <strong>de</strong>s<br />
Forschers, in Theorien o<strong>de</strong>r ganzen Aussagensystemen <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Zeitgeist, d.h. Vorstellungen von <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>s Menschen,<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft und ihrer Verän<strong>de</strong>rbarkeit aufzuspüren. Im Prinzip<br />
lassen sich dabei wenigstens drei wissenschaftstheoretische Positionen<br />
unterschei<strong>de</strong>n:<br />
m Erstens die <strong>de</strong>s »Kritischen Rationalismus«, die Wissenschaft<br />
als einen zwar von Irrtümern gesäumten, letztlich aber <strong>de</strong>duktiven,<br />
d.h. auf empirischen Aussagen über Gesetzmäßigkeiten<br />
(Hypothesen) <strong>de</strong>r jeweils untersuchten Realität aufbauen<strong>de</strong>n Prozeß<br />
<strong>de</strong>r Erkenntnisgewinnung begreift.<br />
m Unter <strong>de</strong>m Begriff <strong>de</strong>s »Paradigmenwechsels« hat Thomas<br />
S. Kuhn <strong>de</strong>mgegenüber die These entwickelt, daß Erkenntnisfortschritt<br />
sich nicht durch kontinuierliche Verän<strong>de</strong>rungen vollzieht,<br />
son<strong>de</strong>rn durch „wissenschaftliche Revolutionen“, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r<br />
Grundbestand an fachlich anerkannten Wirklichkeitszugängen bisweilen<br />
gründlich umgekrempelt wird.<br />
m Wer<strong>de</strong>n Hypothesen und Paradigmen noch durch die vorgängige<br />
Anerkennung eines zu lösen<strong>de</strong>n Problems verbun<strong>de</strong>n, so ist diese<br />
Außenorientierung in <strong>de</strong>r neueren systemtheoretischen Gesellschafts-<br />
und Wissenschaftstheorie suspendiert zugunsten von<br />
»Selbstreferenz«: „Alles, was man sieht, kann auch an<strong>de</strong>rs gesehen<br />
wer<strong>de</strong>n; alles, was ist, könnte auch an<strong>de</strong>rs sein... Je<strong>de</strong> Theorie<br />
fußt zirkulär auf exakt jenen Voraussetzungen, die sie sich selbst<br />
gibt. Sie sieht nur das, was sie selbst sich zu sehen zumutet.“ (Armin<br />
Nassehi: Differenz als Signum - Einheit als Horizont, in: SLR<br />
28 (1994), S.88f)<br />
Welcher Sichtweise auch immer wir zuneigen: Positionalität und<br />
Gegenwartsbezug sind in je<strong>de</strong>m Fall notwendige Bedingungen<br />
je<strong>de</strong>r Aussagenbildung! Sie erkenntnis- bzw. i<strong>de</strong>ologiekritisch zu<br />
reflektieren, ist für <strong>de</strong>n Sozialarbeiter von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung,<br />
da er - ganz an<strong>de</strong>rs als <strong>de</strong>r Sozialwissenschaftler - diese Theorien<br />
zur Lösung sozialer Probleme „anwen<strong>de</strong>n“ muß. Im Schatten <strong>de</strong>s<br />
Elfenbeinturms muß er im „Hier und Jetzt“ agieren, in einem diffusen<br />
Handlungsfeld, das sich allen theoretischen Annahmen zu entwin<strong>de</strong>n<br />
scheint, und das umso mehr Rätsel aufgibt, je tiefer er eindringt.<br />
Wie Sozialarbeiter in dieser Situation mit sozialwissenschaftlichem<br />
Wissen umgehen und wie <strong>de</strong>r sog. Transfer von Forschungsergebnissen<br />
in die soziale Praxis vor sich geht, ist eigentümlicherweise<br />
erst in Ansätzen - von <strong>de</strong>r sog. Verwendungsforschung - untersucht.<br />
Für uns bleibt festzuhalten, daß die für künftige Praxen erfor<strong>de</strong>rliche<br />
„Griffsicherheit“ (Norbert Preußer) gera<strong>de</strong> auch im wissenschaftlichen<br />
<strong>Arbeiten</strong> erworben wer<strong>de</strong>n kann:<br />
1. Erfor<strong>de</strong>rlich ist zunächst ein Abschied von <strong>de</strong>r Vorstellung, vorgefun<strong>de</strong>ne<br />
Situationen vollständig aufschlüsseln und damit beherrschen<br />
zu können. Rezeptwissen gibt es nicht. Und bei allen Bemühungen,<br />
mich dialogisch auf die „an<strong>de</strong>re Sicht <strong>de</strong>r Dinge“ o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Wege <strong>de</strong>r Daseinsgestaltung einzulassen, bleibt immer ein<br />
Residuum an Unmittelbarkeit und Fremdheit, das eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
darstellt für meine Fähigkeit zu Gelassenheit und Toleranz.<br />
2. Trauen Sie keiner Zahl, keiner wissenschaftlichen Aussage, keiner<br />
„Wahrheit“ (hinter je<strong>de</strong>r Zahl stehen zehn an<strong>de</strong>re, mit je<strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />
Aussage konkurrieren hun<strong>de</strong>rt weitere), aber bleiben<br />
Sie offen für Deutungsangebote und an<strong>de</strong>re Problemverständnisse.<br />
Sie erhöhen so Ihre Handlungskompetenz, d.h. die Fähig-<br />
6 7
keit, die Varianz und Be<strong>de</strong>utung möglicher Situationen vorwegzunehmen<br />
und sich in diesen, gera<strong>de</strong> auch wenn die Erwartungen<br />
diffus sind, als sozial anerkannter Interaktionspartner zu behaupten.<br />
3. Die „Lösung“ wissenschaftlicher gleichermaßen wie sozialarbeiterischer<br />
Probleme liegt in <strong>de</strong>r kommunikativen Erörterung von<br />
Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten, im wechselseitigen<br />
Sich-Verstehen, nicht in <strong>de</strong>r sozialtechnischen Aneignung o<strong>de</strong>r Herstellung.<br />
Zahlenwerke und Theoriekonstrukte mögen Argumentationshilfen<br />
bieten, letztlich fußt Sozialarbeit aber auf <strong>de</strong>r politischnormativen<br />
Verständigung über Hilfebedarfe und Eingriffsrechte.<br />
4. »Soziale Probleme« sind also gesellschaftliche, sozial- o<strong>de</strong>r<br />
berufspolitische Konstruktionen von Wirklichkeit. Überprüfen Sie<br />
sie auf ihren inneren Begründungszusammenhang sowie die darin<br />
zur Geltung gebrachten Normalitätsmaßstäbe: Ordnungen und vorgefun<strong>de</strong>ne<br />
bzw. propagierte Be<strong>de</strong>utungen sind erklärungsbedürftig,<br />
nicht Unordnung und Unverständlichkeit. (Vgl. G.Falk/H.Steinert:<br />
Über <strong>de</strong>n Soziologen als Konstrukteur von Wirklichkeit..., in:<br />
H.Steinert (Hg.), Symbolische Interaktion. <strong>Arbeiten</strong> zu einer reflexiven<br />
Soziologie, Stuttgart 1973, S.20f)<br />
5. Wahrheiten gibt es nicht, wohl aber wissenschaftliche Redlichkeit.<br />
Hierzu gehören Skepsis gegenüber <strong>de</strong>n eigenen Lösungen -<br />
Max Weber spricht von <strong>de</strong>r „Paradoxie <strong>de</strong>r Wirkung gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Wollen“ -, Offenheit für Kritik (vgl. Bernd Otto: Die Wissenschaftsposition<br />
<strong>de</strong>s Kritischen Rationalismus und die SA/SP, hochschulinternes<br />
Papier) und vor allem die Bereitschaft, die eigenen Vor-<br />
Urteile, beispielsweise Vorstellungen von Ordnung, Moral, o<strong>de</strong>r<br />
Rationalität zu thematisieren. Ausgangspunkt je<strong>de</strong>r Untersuchung<br />
sind die selbstverständlichen Annahmen in <strong>de</strong>r Wahrnehmung bzw.<br />
Begriffsbildung <strong>de</strong>r wissenschaftlich arbeiten<strong>de</strong>n Person selbst.<br />
6. Hierzu gehört auch die Entmystifizierung <strong>de</strong>r eigenen Sprache.<br />
Nur zu oft hat <strong>de</strong>r »Sozpäd-Jargon« an<strong>de</strong>re Funktionen als die <strong>de</strong>r<br />
Verständigung - etwa Statuslagen im „Fachlichkeitsspiel“ (Stephan<br />
Wolff) zu konstituieren o<strong>de</strong>r die bloß symbolische Neuorganisation<br />
<strong>de</strong>r eigenen Arbeit zu verschleiern: ein neuer „out-look“ statt erweiterter<br />
Problemlösungskapazitäten. Holen Sie Ihre Kategorien aus<br />
<strong>de</strong>m Begriffshimmel ! Lösen Sie Ihre Fachausdrücke auf in Struktur-,<br />
Prozeß- und Handlungsbeschreibungen, so daß Sie mit Kollegen<br />
in einen offenen und wahrhaftigen Dialog eintreten können.<br />
(Auch wissenschaftliche Begriffe sind nur auf <strong>de</strong>n ersten Blick und<br />
nur für Nicht-Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Forschungsgemeinschaft kryptisch. Intern<br />
ermöglichen sie in <strong>de</strong>r Regel einen überaus präzisen Gedankenaustausch.)<br />
7. Schließlich ein letzter Hinweis: Wenn Sie Personen, Gruppen<br />
o<strong>de</strong>r Organisationen zum Gegenstand eigener kleiner Untersuchungen<br />
machen, treten Sie mit diesen in einen Austausch. Mit an<strong>de</strong>ren<br />
Worten: Sie greifen in <strong>de</strong>ren Handlungszusammenhänge ein. Forschung<br />
ist also Aktion, Forschungsergebnisse spiegeln unter Umstän<strong>de</strong>n<br />
diesen Interaktionszusammenhang. Was liegt also näher,<br />
als die Untersuchten zu Beteiligten zu machen, sie in <strong>de</strong>n Wissenschaftsprozeß<br />
zu integrieren...?<br />
2. Fel<strong>de</strong>r wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s<br />
Unterhalb <strong>de</strong>r Ebene wissenschaftstheoretischer Aussagenbildung<br />
gibt es unterschiedliche Verwendungszusammenhänge, in <strong>de</strong>nen<br />
Ihnen die Fähigkeit zum systematischen und methodischen <strong>Arbeiten</strong><br />
abverlangt wird.<br />
Während <strong>de</strong>s Studiums sind es die verschie<strong>de</strong>nen Formen <strong>de</strong>s<br />
Leistungsnachweises: das Referat, die Hausarbeit, die Diplomarbeit,<br />
nicht zuletzt auch <strong>de</strong>r Praktikumsbericht, wenngleich nicht zu<br />
übersehen ist, daß die „Produktionsbedingungen“ hierfür mit einem<br />
wissenschaftlichen „work in progress“, d.h. <strong>de</strong>r kontinuierlichen Begleitung<br />
einer Arbeit und offenen Diskussion ihrer Teilergebnisse<br />
nicht zu vergleichen o<strong>de</strong>r schärfer noch: nicht zu vereinbaren sind.<br />
Prüfungen bil<strong>de</strong>n eben doch eine „Welt für sich“.<br />
Im anschließen<strong>de</strong>n Berufsleben zahlt sich die Fähigkeit zum wissenschaftlichen<br />
<strong>Arbeiten</strong> immer dann aus, wenn die praktische Sozialarbeit<br />
sich über Medien <strong>de</strong>r Verschriftlichung organisiert. Hierzu<br />
gehören, auch wenn sie Sysmbolsysteme mit jeweils eigenen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen hinsichtlich Zweck, Adressat, Inhalt und Sprache<br />
darstellen, Anträge, Verwendungsnachweise, Gutachten, Jahresberichte,<br />
Pressemitteilungen, Zeitungsartikel, Sitzungsprotokolle, Konzeptpapiere<br />
o<strong>de</strong>r Fachaufsätze.<br />
Die hierzu erfor<strong>de</strong>rlichen Fähigkeiten, komplexe Arbeitsprogramme<br />
von <strong>de</strong>r Informationsbeschaffung bis zur „Veröffentlichung“ zu<br />
organisieren, Gedanken zu strukturieren (argumentieren), Inhalte<br />
8 9
zu vermitteln und - nicht zuletzt - aufgeklärt zu han<strong>de</strong>ln, können<br />
zugleich als Schlüsselqualifikationen für Leitungsfunktionen betrachtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Methodisch-systematisches <strong>Arbeiten</strong><br />
Neben <strong>de</strong>r Einhaltung anerkannter Regeln <strong>de</strong>r Aussagenbildung<br />
beruht wissenschaftliches <strong>Arbeiten</strong> auf weiteren Prinzipien, die im<br />
folgen<strong>de</strong>n erläutert wer<strong>de</strong>n sollen: <strong>de</strong>r systematischen Erschließung<br />
und Darstellung eines Gegenstands sowie <strong>de</strong>r Verwendung anerkannter<br />
Hilfsmittel. Je komplexer die gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen sind,<br />
<strong>de</strong>sto wichtiger wer<strong>de</strong>n ferner logistische Überlegungen, die neben<br />
Fragen <strong>de</strong>r Materialbeschaffung auch die innere Organisation und<br />
soziale „Vernetzung“ Ihres Arbeitsprozesses einschließen. Die logistische<br />
und strategische Organisation empirischer Forschungsvorhaben<br />
(Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r empirischen Sozialforschung) kann hier<br />
nicht behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Sie ist so umfangreich, daß an dieser Stelle<br />
auf die einschlägige Literatur bzw. entsprechen<strong>de</strong> Seminarangebote<br />
verwiesen wer<strong>de</strong>n muß.<br />
3.1 Aufgabenstellung, Thema und Logistik<br />
Wie Suizidversuche, kurz vor <strong>de</strong>r Prüfung abgebrochene Studien<br />
und nicht zuletzt Dauerdoktoran<strong>de</strong>n zeigen, scheint <strong>de</strong>r wissenschaftliche<br />
Abschluß trotz erfolgreichen Studiums oft eine unüberwindliche<br />
Klippe. Bei schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> liegen die Ursachen hierfür<br />
nur selten in <strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>n „Begabung“. Meist sind es Fehler<br />
in <strong>de</strong>r Projektplanung, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Problemeingrenzung und<br />
<strong>de</strong>r Terminierung, die ein Scheitern begünstigen. Vor Beginn einer<br />
wissenschaftlichen Arbeit sollten Sie sich <strong>de</strong>shalb Klarheit über die<br />
Aufgabenstellung, die Art und <strong>de</strong>n Adressaten <strong>de</strong>r erwarteten Leistung<br />
sowie ihre eigenen Ansprüche und Möglichkeiten verschaffen.<br />
Sind Sie <strong>de</strong>r Aufgabe zeitlich und intellektuell gewachsen?<br />
Welche Ressourcen stehen Ihnen zur Verfügung, sind Termine einzuhalten,<br />
mit welchen Unwägbarkeiten ist zu rechnen? Je nüchterner<br />
Sie sich solchen Fragen stellen, <strong>de</strong>sto <strong>de</strong>utlicher wird, daß wissenschaftliche<br />
<strong>Arbeiten</strong> mit wachsen<strong>de</strong>m Umfang/Anspruch nicht<br />
nur eine inhaltliche Strukturierung, son<strong>de</strong>rn auch eine eigene Logistik<br />
erfor<strong>de</strong>rn. Hierzu ein paar Tips:<br />
m Suchen Sie sich Freun<strong>de</strong>, Kollegen und kompetente Gesprächspartner,<br />
die Sie bei Erstellung Ihrer Arbeit intellektuell und<br />
emotional unterstützen, aber verbieten Sie sich gleich zu Anfang<br />
die Frage: „Wie weit bist Du <strong>de</strong>nn?“ Je nach charakterlicher Veranlagung<br />
und Fortgang Ihrer Studien ist diese Frage geeignet, von<br />
tiefsten Depressionen bis zur Gewalttätigkeit völlig unkontrollierbare<br />
Reaktionen auszulösen.<br />
m Erstellen Sie einen Zeitplan, nach <strong>de</strong>m Sie einzelne Arbeitsschritte<br />
absolvieren wollen, berücksichtigen Sie aber Impon<strong>de</strong>rabilien:<br />
Ihren Stoßgebeten zum Trotz kommt die Fernleihe nicht ran.<br />
Ihr Interviewpartner ist überraschend auf die Malediven geflogen.<br />
Bei Ihrem Wochenend-Tete-a-tete haben Sie sich eine Grippe eingefangen.<br />
Ihr schöner neuer Rechner gibt seinen Geist auf.<br />
m Apropos Rechner: Entschließen Sie sich rechtzeitig und <strong>de</strong>finitiv<br />
für ein System <strong>de</strong>r Texterfassung und Datenspeicherung, nicht<br />
zu komplex und vor allem mit einer wirklich funktionieren<strong>de</strong>n Fußnotenverwaltung.<br />
Haben Sie sich vergewissert, daß <strong>de</strong>r richtige<br />
Druckertreiber installiert ist? Warum haben Sie sich mit <strong>de</strong>r Silbentrennung<br />
nicht vertraut gemacht? Und vor allem: sichern -sichern<br />
- sichern (auf Diskette o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Speichermedien)!<br />
m Letztlich noch eine im Lei<strong>de</strong>n unzähliger Doktoran<strong>de</strong>n gewachsene<br />
Weisheit: Ihnen wird vermutlich nicht die „Erkenntnis aller Erkenntnisse“<br />
in <strong>de</strong>n Schoß fallen, das „Magnum opus“ ist meist nicht<br />
son<strong>de</strong>rlich originell, und „Ganzheitlichkeit“ ist schon <strong>de</strong>shalb eine<br />
Fiktion, weil das mo<strong>de</strong>rne Wissenschaftssystem - und sei das Thema<br />
noch so exotisch - Informationen, Bücher und Aufsätze in einer<br />
Geschwindigkeit ausspuckt, die Ihre Verarbeitungskapazitäten bei<br />
weitemüberfor<strong>de</strong>rt. Das Wissenschaftskarussell dreht sich auch<br />
ohne Sie - also rechtzeitig abschließen, sofern das Prüfungsamt<br />
o<strong>de</strong>r die Prüfungsordnung nicht ohnehin eine <strong>de</strong>adline gezogen<br />
haben.<br />
Oft ist es bis zum abgabe- bzw. druckreifen Werk ein steiniger Weg.<br />
Trotz ihrer Zuordnung zu einer Lehrveranstaltung o<strong>de</strong>r einem<br />
Lernbereich stehen Sie hinsichtlich <strong>de</strong>r Eingrenzung und Konzeptionalisierung<br />
Ihrer Arbeit vor <strong>de</strong>m Problem <strong>de</strong>s hermeneutischen<br />
Zirkels: Man kann einen Begriff, ein Thema und <strong>de</strong>ssen Be<strong>de</strong>utung<br />
ja erst dann einordnen, wenn man <strong>de</strong>n Gesamtzusammenhang<br />
kennt. Doch dieses Ganze erschließt sich erst über Teilinformationen<br />
und Einzelaussagen. Wo also in <strong>de</strong>n Zirkel einstei-<br />
10 11
gen? Und weiter: Woran erkenne ich, welchen Radius dieser Zirkel<br />
hat - mit an<strong>de</strong>ren Worten: ob ein Thema mit meinen Möglichkeiten<br />
überhaupt bearbeitbar ist?<br />
Was liegt näher, als auf Handwörterbücher und Lexika zurückzugreifen?<br />
Doch Vorsicht, auch Handbuchartikel sind wissenschaftliche<br />
Beiträge, unterliegen also <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Positionalität. Und<br />
oft sind solche Artikel gespickt mit Fachausdrücken, so daß ich<br />
nach <strong>de</strong>r Lektüre nicht vor einem, son<strong>de</strong>rn vor zehn o<strong>de</strong>r mehr hermeneutischen<br />
Zirkeln stehe.<br />
Da Sozialarbeit zu<strong>de</strong>m im Schnittfeld unterschiedlicher Aussagenund<br />
Wissenschaftssysteme liegt, fallen die Eingrenzung <strong>de</strong>s Themas,<br />
Präzisierung <strong>de</strong>r Fragestellung und inhaltliche Durchglie<strong>de</strong>rung<br />
oft beson<strong>de</strong>rs schwer. Es empfiehlt sich <strong>de</strong>shalb, zunächst<br />
mit einem Arbeitstitel und einer provisorischen Glie<strong>de</strong>rung zu operieren.<br />
Letztere sollte sich im Zuge Ihrer Studien jedoch so weit<br />
verdichten, daß einzelne Kapitel und Absätze in das Glie<strong>de</strong>rungsschema<br />
„eingehängt“ wer<strong>de</strong>n können. Je früher es steht, <strong>de</strong>sto<br />
weniger müssen Sie umformulieren und <strong>de</strong>sto eher wird die Glie<strong>de</strong>rung<br />
für Sie selbst zum Wegweiser, <strong>de</strong>r Ihrer Literatur-Recherche,<br />
Ihrem Denken und Schreiben die erfor<strong>de</strong>rliche Orientierung gibt.<br />
Im übrigen gilt zwar <strong>de</strong>r Grundsatz, daß <strong>de</strong>r Aufbau einer schriftlichen<br />
Arbeit umso schlüssiger gelingt, je mehr Informationen und<br />
Anregungen herangezogen wer<strong>de</strong>n. In bestimmten Phasen <strong>de</strong>r<br />
Wissensakkumulation fällt es jedoch schwer, vor lauter Bäumen<br />
<strong>de</strong>n Wald noch zu sehen. Dann kann und sollte Ihr Prüfer durch<br />
Anregungen beweisen, inwieweit er selbst die verschachtelten<br />
Wissenschaftsdiskurse verfolgt und verarbeitet hat. Dafür wird er<br />
schließlich bezahlt.<br />
3.2 Bibliographieren, <strong>Arbeiten</strong> mit Fachliteratur<br />
Informationen sind <strong>de</strong>r Schlüssel zum Erfolg - für <strong>de</strong>n „Erfolg“ wissenschaftlicher<br />
<strong>Arbeiten</strong> ist es die Sammlung, Auswertung und Integration<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Fachliteratur publizierten Forschungsergebnisse.<br />
Drei Schritte wollen wir hierbei unterschei<strong>de</strong>n: Erstens die Recherche,<br />
d.h das Bibliographieren und die Beschaffung <strong>de</strong>r einschlägigen<br />
Literatur; zweitens die Aufschlüsselung wissenschaftlicher<br />
Texte; und drittens die Materialsicherung.<br />
3.2.1 Bibliographieren: Materialsichtung, Titelaufnahme<br />
Sobald ich mir über mein Thema, <strong>de</strong>n Gegenstand und die Fragestellungen<br />
erste - in <strong>de</strong>r Regel: vorläufige - Klarheit verschafft habe,<br />
beginnt die Suche nach Literatur. Von ihr erhoffe ich mir Anregungen<br />
zur Strukturierung o<strong>de</strong>r Pointierung meiner Gedanken o<strong>de</strong>r einfach<br />
nur Informationen (Daten, Rechtsgrundlagen, politische Entscheidungen)<br />
zur Unterfütterung meiner Argumentation. Doch ist entsprechen<strong>de</strong><br />
Literatur überhaupt vorhan<strong>de</strong>n? Ist mein Thema bereits<br />
bearbeitet? Wenn ja, mit welchen Akzenten und Ergebnissen?<br />
Ganz erfüllt vom Glauben, meine Fragen schlüssig beantwortet zu<br />
bekommen, reserviere ich mir <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Nachmittag für einen<br />
Bibliotheksbesuch - und wer<strong>de</strong> kalt erwischt. Entwe<strong>de</strong>r die Regale<br />
bzw. Kataloge sind vollgestopft mit geeignet scheinen<strong>de</strong>n Büchern,<br />
einige davon Wälzer mit über 500 Seiten. Zweifel an meiner<br />
Lebensplanung kommen auf. O<strong>de</strong>r ich stoße auf zwei dünne<br />
Publikationen aus <strong>de</strong>n 60er Jahren. Ist ausgerechnet mein Thema<br />
ein weißer Fleck in <strong>de</strong>r Forschungskartographie?<br />
Ehe Sie nun in <strong>de</strong>n Fängen eines Therapeuten lan<strong>de</strong>n, sollten Sie<br />
die folgen<strong>de</strong>n Empfehlungen beherzigen. Sie sind unter Umstän<strong>de</strong>n<br />
auch als Lebenshilfen zu verstehen - je nach seelischer Verfassung,<br />
in <strong>de</strong>r Sie sich zu Beginn Ihrer bibliographischen Bemühungen<br />
befin<strong>de</strong>n:<br />
l<br />
l<br />
Aufgabe und Themenstellung bestimmen Art und Umfang <strong>de</strong>s<br />
bibliographischen Aufwands, <strong>de</strong>r von Ihnen billigerweise<br />
erwartet wer<strong>de</strong>n kann. Konzentrieren Sie sich auf signifikante<br />
o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs anregen<strong>de</strong> Vertreter einer Denkrichtung. Viele<br />
Epigonen (laut Du<strong>de</strong>n: unschöpferischer Nachahmer) verdienen<br />
höchstens einen Platz in <strong>de</strong>r Fußnote. Von 50 Büchern über<br />
“burn-out” sind 45 überflüssig. Vergleichen Sie Anmerkungsapparate,<br />
und es wird schnell <strong>de</strong>utlich, welcher Autor wirklich in<br />
die “hall of fame” gehört und welcher nicht.<br />
Als weiteres Selektionskriterium kann die Aktualität einer<br />
Veröffentlichung gelten. Zum einen, weil nicht nur die Sozialarbeitsforschung,<br />
son<strong>de</strong>rn auch Sozialarbeit selbst eigenen<br />
Paradigmenwechseln folgt, (Friedhelm G. Vahsen (Hg.),<br />
Paradigmenwechsel in <strong>de</strong>r Sozialpädagogik, Bielefeld 1992),<br />
zum an<strong>de</strong>ren, weil im Zuge <strong>de</strong>s gesellschaftlichen Wan<strong>de</strong>ls<br />
“Soziale Probleme” ständig recodiert und sozialpolitische<br />
12 13
l<br />
l<br />
l<br />
Institutionen umorganisiert wer<strong>de</strong>n. “Klassiker” sind über das<br />
Kriterium ‚Aktualität‘ natürlich erhaben [beispielsweise Beiträge<br />
aus H.-U.Otto/S.Schnei<strong>de</strong>r (Hg.), Gesellschaftliche Perspektiven<br />
<strong>de</strong>r Sozialarbeit, Bd.1/2, Neuwied 1973]. Sie zu zitieren, gereicht<br />
einer Diplomarbeit auch 25 Jahre nach <strong>de</strong>ren Veröffentlichung<br />
zur Zier<strong>de</strong>.<br />
Einen guten Einstieg in ein Thema bieten die EDV-Kataloge<br />
(OPAC‘s genannt) Ihrer Hochschulbibliothek, die auch die<br />
Bestän<strong>de</strong> von zahlreichen an<strong>de</strong>ren Bibliotheken verzeichnen.<br />
Bei Ihrer Recherche sollten Sie allerdings auch synonyme sowie<br />
im Umfeld einer Problembearbeitung liegen<strong>de</strong> Begriffe berücksichtigen.<br />
Außer<strong>de</strong>m haben Sie die Möglichkeit, mit Begriffsteilen<br />
(sog. trunkierten Begriffen) zu recherchieren. Das Fachpersonal<br />
<strong>de</strong>r Bibliothek wird Ihnen bei diesem etwas komplexeren Vorgang<br />
sicher gerne behilflich sein.<br />
Ein allemal lohnen<strong>de</strong>r Weg führt über die Fachbibliographien<br />
in Periodika. Vorbildlich ist beispielsweise <strong>de</strong>r vom Deutschen<br />
Zentrum für Altersfragen e.V. herausgegebene „Informationsdienst<br />
Altersfragen“, <strong>de</strong>r neben einer Zeitschriftenbibliographie<br />
auch Tagungshinweise u.a. Informationen enthält. Beson<strong>de</strong>re<br />
Beachtung verdient die Zeitschrift “Soziale Arbeit”, die monatlich<br />
erscheint und eine gut systematisierte, d.h. leicht handhabbare<br />
Auflistung wichtiger Zeitschriftenaufsätze aus unterschiedlichen<br />
Fel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Sozialarbeit bietet. Imponierend ist auch die<br />
Bibliographie zur Sozialarbeit in <strong>de</strong>r „Sozialwissenschaftlichen<br />
Literatur Rundschau“. Sie erscheint zweimal pro Jahr mit wohlgeordneten<br />
Aufstellungen selbständiger Monographien und<br />
ebenso hilfreichen wie anspruchsvollen Sammelbesprechungen.<br />
Schwierig ist <strong>de</strong>r Zugang zu nicht-selbständigen Veröffentlichungen<br />
(Aufsätzen), die nicht in Zeitschriften abgedruckt sind,<br />
son<strong>de</strong>rn in Rea<strong>de</strong>rn, Handbüchern, Festschriften o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Sammelwerken. Hier helfen vielleicht Literaturdatenbanken, die<br />
an dieser Stelle jedoch nicht ausführlicher vorgestellt wer<strong>de</strong>n<br />
können. Als Beispiele seien hier nur die im Internet zugänglichen<br />
Datenbanken GEROLIT [ http://www.dza.<strong>de</strong>/gerolitb.htm ] o<strong>de</strong>r<br />
auch „Bildung aktuell“ [ http://www.dipf.<strong>de</strong>/lars/html/start.htm ]<br />
genannt. Lohnend ist unter Umstän<strong>de</strong>n auch die Off-Line-<br />
Recherche in <strong>de</strong>r per CD-ROM verfügbaren REHA-DAT, die bei<br />
mir eingesehen/ausgeliehen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
l<br />
l<br />
Einen Ausweg und legitimen bibliographischen Pfad bietet die<br />
Nachrecherche über die Literaturverzeichnisse ausgewählter,<br />
sinnvollerweise neuerer Bücher. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Titel erst<br />
einmal aufgenommen ist, bietet es sich an, im EDV-Katalog<br />
(OPAC) <strong>de</strong>r Bibliothek nach weiteren Veröffentlichungen zu<br />
suchen. Wissenschaftler arbeiten in <strong>de</strong>r Regel über größere<br />
Zeiträume und mit mehreren Publikationen in ihrem Fachgebiet.<br />
Der Vorteil, von <strong>de</strong>r Materialsammlung an<strong>de</strong>rer zu profitieren,<br />
birgt bisweilen aber die Gefahr, <strong>de</strong>r jeweiligen Perspektive <strong>de</strong>s<br />
Autors o<strong>de</strong>r Zitierkartellen aufzusitzen und damit alternative<br />
Forschungszugänge zu übersehen. An<strong>de</strong>re Wege im sogenannten<br />
unsystematischen Bibliographieren führen über<br />
s<br />
s<br />
s<br />
s<br />
die Jahresinhaltsverzeichnisse von Zeitschriften, die<br />
Sie rückwärts durchflöhen,<br />
Rezensionen, die in vielen Zeitschriften einen herausragen<strong>de</strong>n<br />
Platz einnehmen,<br />
Verlagsankündigungen und -kataloge, die Sie bei <strong>de</strong>n<br />
Verlagen direkt anfor<strong>de</strong>rn können (für Sozialarbeit vor<br />
allem Beltz, Juventa, KT, West<strong>de</strong>utscher Verlag sowie die<br />
Eigenverlage <strong>de</strong>s »Deutschen Vereins« o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s »Deutschen<br />
Zentrums für Altersfragen«).<br />
die <strong>de</strong>m Internet-Buchhan<strong>de</strong>l eingeglie<strong>de</strong>rten Suchmaschinen<br />
und Kataloge, z.B. LIBRI [ http://www.libri.<strong>de</strong> ]<br />
Amazon [ http://www.amazon.<strong>de</strong> ] o<strong>de</strong>r auch KNO<br />
[ http://www.buchkatalog.<strong>de</strong> ]. Seit auch die hiesige Buchhandlung<br />
Graff [ http://www.graff.<strong>de</strong> ] ans Netz gegangen<br />
ist, bietet es sich an, im „Verzeichnis <strong>de</strong>r lieferbaren Bücher“<br />
(VLB) nach geeigneten Titeln Ausschau zu halten. Ggf.<br />
können Sie gleich anschließend <strong>de</strong>n virtuellen Warenkorb<br />
nutzen, Ihre Bestellung absen<strong>de</strong>n und sich bei Eingang<br />
<strong>de</strong>s Buches benachrichtigen lassen - funktioniert prima !<br />
Verlassen Sie sich bei <strong>de</strong>r Literaturbeschaffung nicht auf nur<br />
einen Fundort. Je<strong>de</strong> Bibliothek hat ihre eigene Geschichte und<br />
ihre spezifische Einbindung in eine Hochschule bzw. ein Institut,<br />
so daß ganze Themengebiete oft nur schwach o<strong>de</strong>r umgekehrt<br />
ungewöhnlich gut besetzt sind. Einen schönen Überblick über<br />
die Braunschweiger Bibliotheks-Landschaft bietet das über die<br />
URL [ http://www.biblio.tu-bs.<strong>de</strong>/cgi-bin/wwwlibmenu ] zugäng-<br />
14 15
l<br />
liche Lokale System Braunschweig/Wolfenbüttel, in <strong>de</strong>m alle<br />
wissenschaftlichen Bibliotheken <strong>de</strong>r Region gemeinsam<br />
vertreten sind. Allerdings sind Bücher manchmal auch nur im<br />
Lesesaal benutzbar, so daß <strong>de</strong>r Kopierer zum wichtigsten<br />
Arbeitsinstrument wird. Bei umfangreichen Recherchen wer<strong>de</strong>n<br />
Sie zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n zeitaufwendigen (!) Weg über die Fernleihe gehen<br />
müssen, wobei Ihnen Verbund- und Zentralkataloge (hier<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Gemeinsame Bibliotheksverbund in Nord<strong>de</strong>utschland<br />
unter [ http://www.brzn.<strong>de</strong> ]) die Standorte <strong>de</strong>r von<br />
Ihnen gesuchten Bücher/ Zeitschriften nachweisen. Neben <strong>de</strong>r<br />
Fernleihe, die Sie auch <strong>online</strong> nutzen können (lassen Sie sich in<br />
<strong>de</strong>r Bibliothek einweisen) steht Ihnen auch <strong>de</strong>r – allerdings<br />
kostenpflichtige und noch ausbaufähige – Dokumentlieferdienst<br />
SUBITO [ http://www.subito-doc.<strong>de</strong> ] zur Verfügung.<br />
Freaks und Fans und solche, die es wer<strong>de</strong>n wollen, sind auf<br />
meine Homepage eingela<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>r unendlich langen URL<br />
[ http://www.fh-wolfenbuettel.<strong>de</strong>/fb/s/geragogik/doebler/ ] fin<strong>de</strong>n<br />
Sie im Bereich Lehre auch Veranstaltungshinweise mit<br />
Literaturlisten (im *.doc-Format), die heruntergela<strong>de</strong>n und über<br />
© Microsoft Word ausgedruckt wer<strong>de</strong>n können.<br />
l Unverzichtbare Bücher sollten Sie in je<strong>de</strong>m Fall kaufen !<br />
l<br />
Ein wichtiges Bin<strong>de</strong>glied zur Materialsicherung und zum Literaturnachweis<br />
in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist die Titelaufnahme.<br />
Sie sollte bereits während Ihrer Recherche erfolgen,<br />
mit größter Sorgfalt und nach <strong>de</strong>n üblichen - unten noch näher<br />
erläuterten - Regeln für die Aufnahme bibliogra-phischer<br />
Angaben. So vermei<strong>de</strong>n Sie Fehler und ersparen sich das überaus<br />
lästige Nachbibliographieren. Zweckmäßigerweise sollten<br />
Sie hierfür Karten im DIN A6-Format verwen<strong>de</strong>n, wobei je<strong>de</strong>r<br />
Titel auf einer eigenen Karteikarte vollständig, d.h. unter<br />
Aufnahme aller bibliographischer Angaben einschließlich<br />
Bibliothek und Signatur festgehalten wird. Später können Sie<br />
diese Karteikarten, je nach Bedarf, alphabetisch o<strong>de</strong>r systematisch<br />
sortieren. Die Rückseite <strong>de</strong>r Karteikarte ist Querverweisen<br />
vorbehalten, beispielsweise Kommentaren, Rezensionen,<br />
an<strong>de</strong>ren Titeln o<strong>de</strong>r Hinweisen zum Autor/zur Institution.<br />
3.2.2 Lesen und Auswertung <strong>de</strong>r Literatur<br />
Halten Sie das gewünschte Werk endlich in Ihren Hän<strong>de</strong>n, so verschaffen<br />
Sie sich einen ersten Eindruck. Rasche Blicke in Glie<strong>de</strong>rung<br />
und Register zeigen, welche Problemstellungen aufgegriffen<br />
wer<strong>de</strong>n und ob das Buch o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufsatz Ihren bzw. <strong>de</strong>n im Titel<br />
geweckten Erwartungen entspricht. Bei empirischen Studien, die<br />
mit harten quantifizieren<strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n arbeiten, empfiehlt sich außer<strong>de</strong>m<br />
ein Blick in <strong>de</strong>n Durchführungsteil. Oft begegnen Sie dort<br />
reiner Mathematik mit eher beschei<strong>de</strong>nen Erträgen - sofern Sie das<br />
überhaupt noch beurteilen können. Unter solchen Umstän<strong>de</strong>n können<br />
Sie sich <strong>de</strong>n mühsamen Transport <strong>de</strong>s Buches in Ihre Lesestube<br />
sparen.<br />
Weil Ihre Fragestellungen an<strong>de</strong>rs gelagert sind o<strong>de</strong>r Sie einfach<br />
nur an bestimmten Aspekten interessiert sind, macht es für gewöhnlich<br />
wenig Sinn, ein wissenschaftliches Buch von <strong>de</strong>r ersten<br />
bis zur letzten Seite zu lesen. Eine diagonale Lektüre , die vor<br />
allem <strong>de</strong>n Konzeptions- und Ergebnisteil sowie ausgewählte Kapitel<br />
einschließt, reicht in <strong>de</strong>r Regel völlig aus, die strategisch entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Fähnchen (Lesezeichen mit Stichworten) zu setzen.<br />
Von hier aus erfolgt im dritten Arbeitsschritt die Auswertung und<br />
Aneignung <strong>de</strong>s Textes. Um ihm gerecht zu wer<strong>de</strong>n, ist es wichtig,<br />
ihn zunächst immanent aufzuschlüsseln:<br />
- Enthält <strong>de</strong>r Text unbekannte Begriffe, sind Textpassagen unverständlich?<br />
- Welcher Natur ist <strong>de</strong>r Text: Ist es eine Beschreibung, eine empirische<br />
Untersuchung, eine Sekundäranalyse, eine theoretische<br />
Abhandlung, eine Streitschrift?<br />
- Was ist <strong>de</strong>r Gegenstand <strong>de</strong>r Darstellung, was sind die Kernaussagen?<br />
- Was ist die beson<strong>de</strong>re Sichtweise <strong>de</strong>s Autors, wie argumentiert<br />
er ? Von welchen Annahmen und Wertungen geht er<br />
aus? Welche Theorien entwickelt er, und wie stützt er seine<br />
Aussagen?<br />
- Wie ist <strong>de</strong>r Text wissenschaftstheoretisch einzuordnen, auf<br />
welche Diskurse bezieht er sich, auf welche nicht?<br />
16 17
Erst mit Beantwortung dieser Fragen haben Sie auch eine Grundlage<br />
für die Aneignung <strong>de</strong>s Textes, d.h. die unterstützen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
kontrastieren<strong>de</strong> Einbindung in die eigene Argumentation:<br />
- Sind die Definitionen/ Aussagen haltbar, ist die Argumentation<br />
schlüssig?<br />
- Gibt es Hinweise auf weitere Forschungs- bzw. Reflexionsbedarfe?<br />
- Kann ich Begründungszusammenhänge modifizieren o<strong>de</strong>r<br />
sind an<strong>de</strong>re Theorien, Forschungsansätze und Handlungskonzepte<br />
überzeugen<strong>de</strong>r?<br />
- Welche Folgerungen ziehe ich hinsichtlich sozialarbeiterischen<br />
Han<strong>de</strong>lns?<br />
3.2.3 Materialsicherung<br />
Voraussetzung für die intellektuelle Aneignung eines Textes ist allerdings<br />
<strong>de</strong>ssen technische Sicherung. Technische Sicherung meint<br />
dabei die Herstellung von Verfügbarkeit im dreifachen Sinne: Sammeln,<br />
Ordnen, Registrieren. Das Material muß ihnen zum einen<br />
in Form von Büchern, Kopien o<strong>de</strong>r Exzerpten (schriftlichen Auszügen)<br />
vorliegen. Sie brauchen zum an<strong>de</strong>ren eine gut geordnete<br />
Materialablage. Denn was nützt das umfangreichste Privatarchiv,<br />
wenn die mühsam zusammengetragenen Informationen in Aktenordnern,<br />
wahllos vollgeschriebenen Ringbuchseiten, fliegen<strong>de</strong>n<br />
Zetteln, Stapeln von Kopien o<strong>de</strong>r Datengräbern auf Nimmerwie<strong>de</strong>rsehen<br />
verschwin<strong>de</strong>n.<br />
Um einen Überblick über geeignete Ablageformen zu gewinnen,<br />
lohnt sich <strong>de</strong>r Besuch in einem Bürofachgeschäft. Als eigentlicher<br />
Schlüssel zum Informationssystem eignen sich nach wie vor <strong>de</strong>r<br />
gute alte (und preiswerte) Zettelkasten sowie eine ganz persönliche,<br />
mit <strong>de</strong>r Systematik Ihrer Arbeit kompatible Kartei.<br />
Äußerst arbeitsökonomisch sind computer-gestützte Datenbanken<br />
und Textverarbeitungsprogramme, die Ihnen über Suchbegriffe einen<br />
schnellen Zugriff auf gespeicherte Informationen ermöglichen.<br />
Gera<strong>de</strong> Datenbanken sind freilich erst nach einer intensiveren Einarbeitung<br />
wirklich verfügbar. Und ihr Nutzen wächst nicht mit <strong>de</strong>r<br />
Speicherkapazität, son<strong>de</strong>rn ihrem Design, d.h. <strong>de</strong>n von Ihnen <strong>de</strong>finierten<br />
Abfragemöglichkeiten. Hier sind erhebliche zeitliche Investitionen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, die sich zumeist erst langfristig amortisieren.<br />
Ungeachtet Ihrer Präferenz für die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Materialablage,<br />
drei Entscheidungen wer<strong>de</strong>n Ihnen im konkreten Fall ohnehin<br />
nicht abgenommen:<br />
- Welche Form <strong>de</strong>r Informationssicherung wähle ich - die Kopie,<br />
das Exzerpt, die kommentierte Notiz?<br />
- Wie umfangreich gestalte ich meine Aufzeichnungen?<br />
- Welche Such- und Ordnungsbegriffe sind sinnvoll?<br />
3.2.4 Das Zitat<br />
Neben <strong>de</strong>m Literaturnachweis wird das Zitat, also die wörtliche<br />
Übernahme aus Quellen o<strong>de</strong>r Literatur, als unverän<strong>de</strong>rliches Element<br />
gleichermaßen in die Materialsicherung wie <strong>de</strong>n fertigen Text<br />
Ihrer wissenschaftlichen Arbeit aufgenommen. Auf das Literaturzitat<br />
greifen wir meist dann zurück, wenn uns eine Formulierung<br />
als beson<strong>de</strong>rs gelungen beeindruckt und wir selbst keine bessere<br />
Wendung fin<strong>de</strong>n können. Abgesehen davon, daß dies bei brillianten<br />
Wissenschaftlern wie etwa N.Luhmann, M.Foucault o<strong>de</strong>r Th.W.<br />
Adorno, die Ihre eigene Sprache kreiert haben, ohnehin schwerfällt,<br />
so ist das Zitat doch mehr als „nur“ eine stilistisch schöne Figur.<br />
Es ist die sichtbare und unmittelbar überprüfbare „Aufhängung“<br />
Ihrer Arbeit im Wissenschaftsdiskurs und dient als Stütze o<strong>de</strong>r gut<br />
gewählte Kontrastfolie für die eigene Argumentation. Insofern sollten<br />
Sie es sparsam verwen<strong>de</strong>n, grundsätzlich aus erster Hand (das<br />
heißt unter Verwendung <strong>de</strong>r Primärquelle) und niemals ohne Interpretation.<br />
Kein Zitat spricht für sich selbst. An<strong>de</strong>rerseits ist es frem<strong>de</strong>s<br />
geistiges Eigentum und unterliegt schon <strong>de</strong>shalb beson<strong>de</strong>rs<br />
scharfen Regeln:<br />
m Zitate wer<strong>de</strong>n in Anführungsstriche gesetzt.<br />
m Sie müssen unbedingt - und erst recht bei <strong>de</strong>r Arbeit mit Primärquellen<br />
- wortgetreu übernommen wer<strong>de</strong>n.<br />
m Die Auslassung einzelner Worte bzw. Satzteile ist zulässig,<br />
sie ist jedoch durch drei Punkte [...] kenntlich zu machen.<br />
18 19
m Hinzufügungen <strong>de</strong>s Verfassers innerhalb eines Zitats wer<strong>de</strong>n<br />
durch Nachstellung <strong>de</strong>s Kürzels „- d. Verf.“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Initialen<br />
„- N.N.“ in eckige Klammern [ ] gesetzt.<br />
m Nicht übernommene Beson<strong>de</strong>rheiten im Schriftschnitt (fett,<br />
kursiv, gesperrt) sind in <strong>de</strong>r Quellenangabe mit einem Vermerk<br />
kenntlich zu machen, beispielsweise „im Original teilweise<br />
kursiv“.<br />
m Lange Zitate (ab 3 Zeilen) sollen durch Einrückung und engeren<br />
Schriftsatz hervorgehoben wer<strong>de</strong>n.<br />
m Auch die nicht-wörtliche, also sinngemäße Übernahme frem<strong>de</strong>n<br />
Gedankenguts erfolgt unter Nachweis <strong>de</strong>r Quelle - etwa<br />
durch die Zusätze „Vgl. im folgen<strong>de</strong>n“ o<strong>de</strong>r „Dazu ausführlich“<br />
o<strong>de</strong>r „Vgl. hierzu“, die <strong>de</strong>m Literaturnachweis vorangestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
m Nur nachprüfbare Zahlenangaben sind von wissenschaftlichem<br />
Wert; sie sind <strong>de</strong>shalb mit Quellenangaben zu versehen.<br />
m Dem Zitat ist <strong>de</strong>r Quellennachweis in Gestalt einer Fuß- o<strong>de</strong>r<br />
Endnote zugeordnet. Zulässig ist auch die vereinfachte<br />
Zitierweise. Hier wird <strong>de</strong>r Literaturnachweis in Klammern ( )<br />
gesetzt und <strong>de</strong>m Zitat unmittelbar und richtliniengemäß nachgestellt.<br />
m Versuchen Sie niemals - niemals, frem<strong>de</strong>s geistiges Eigentum<br />
unter eigene Flagge zu nehmen - <strong>de</strong>r Wechsel in <strong>de</strong>r Diktion<br />
wird Sie verraten !<br />
m Ggf. bietet es sich an, nur Kernbegriffe o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs prägnante<br />
Wortschöpfungen in Form eines Zitats zu übernehmen.<br />
Soll das Literaturzitat möglichst sparsam eingesetzt wer<strong>de</strong>n, so<br />
gelten für das Quellenzitat , wie es innerhalb historischer <strong>Arbeiten</strong><br />
verwen<strong>de</strong>t wird, an<strong>de</strong>re Regeln. Als Quelle bezeichnen wir das „Material<br />
zur Rekonstruktion <strong>de</strong>r Vergangenheit als Geschichte im Gegensatz<br />
zu <strong>de</strong>n Ergebnissen bereits geleisteter Forschungsarbeit,<br />
wie sie die Fachliteratur bietet.“ (Borowsky/Vogel/Wun<strong>de</strong>r: Einführung<br />
in die Geschichtswissenschaft I: Grundprobleme, Arbeitsorganisation,<br />
Hilfsmittel, Opla<strong>de</strong>n 1975, S.120) Sie sind Originalzeugnisse<br />
<strong>de</strong>r Vergangenheit und insofern die empirischen Materialien,<br />
auf <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Historiker seinen Erkenntnisprozess aufbaut.<br />
Wer mit historischen Quellen arbeitet, läuft Gefahr, ihrer Faszination<br />
zu erliegen. Deshalb dürfen und müssen Quellen ausführlich<br />
zitiert wer<strong>de</strong>n, aber immer mit beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen hinsichtlich<br />
ihrer sprachlichen Einbindung und gedanklichen Aus<strong>de</strong>utung.<br />
Auch sollten Personen, die zur gewählten Quelle in historischem<br />
Bezug stehen, zum besseren Verständnis mit biographischen Referenzen<br />
versehen wer<strong>de</strong>n. Die entsprechen<strong>de</strong>n Informationen fin<strong>de</strong>n<br />
Sie in <strong>de</strong>r Regel in <strong>de</strong>r "Allgemeinen Deutschen Biographie"<br />
[ADB] o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r "Neuen Deutschen Biographie" [NDB] am Standort<br />
Universitätsbibliothek.<br />
Beispiel<br />
"Mit seinen "Bruchstücken über Verbrechen und Strafen" fin<strong>de</strong>t ein<br />
an<strong>de</strong>rer Vertreter <strong>de</strong>r frühliberalen Reformbürokratie, <strong>de</strong>r preußische<br />
Justizminister Albrecht Hermann von Arnim (1744 - 1805), große<br />
Beachtung."<br />
3.2.5 Das Diagramm<br />
Im Zeichen <strong>de</strong>r multi-medialen Kommunikation erfreut sich auch<br />
das "Diagramm", also die visuelle Darstellung von Statistiken, Größenverhältnissen,<br />
Organisationsstukturen o<strong>de</strong>r Entwicklungsabläufen,<br />
wachsen<strong>de</strong>r Beliebtheit. Charakteristisch für viele <strong>Arbeiten</strong> ist<br />
eine erfrischend-spontane Annäherung an dieses Gestaltungselement<br />
unter intuitiver Verwendung gängiger Chart-Programme. Die<br />
Resultate stimulieren Kopf und Bauch, stellen hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Kombinationsgabe und sind geeignet, Irritationen auszulösen<br />
- Kunst entsteht bekanntlich im Auge <strong>de</strong>s Betrachters. Ein<br />
Musterbeispiel dieser "neuen Ganzheitlichkeit" fin<strong>de</strong>n Sie nachstehend:<br />
Die Graphik nutzt die ganze Tiefe <strong>de</strong>s Raumes, sie irritiert<br />
durch geschickte Verwendung von relativen Werten, wo man absolute<br />
Zahlen erwartet, sie führt die X-Achse ins Absur<strong>de</strong> und sie gefällt<br />
durch <strong>de</strong>korative Schraffur.<br />
Wenn Sie auch Ihre Werke in <strong>de</strong>m als Supplement geplanten Anhang<br />
"Tabellen und Graphiken" wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n wollen, sollten Sie folgen<strong>de</strong><br />
Regeln beherzigen: Verzichten Sie auf Überschriften und<br />
Achsenbezeichnungen, visualisieren Sie auch einfachste Zusammenhänge,<br />
vertauschen Sie Tortendiagramm, Histogramm (Polygonzug)<br />
und Streifendiagramm, variieren Sie Klassenbreiten und<br />
20 21
Klassengrenzen, verzichten Sie auf Angaben zur Größe <strong>de</strong>r Grundgesamtheit<br />
(N), verzichten Sie auf Quellennachweise.<br />
3.3 Der Aufbau wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong><br />
Als weitere Hilfe zum konzeptionellen Aufbau wissenschaftlicher<br />
<strong>Arbeiten</strong> empfiehlt sich <strong>de</strong>r neugierige o<strong>de</strong>r besser: inspirierte Blick<br />
in bereits vorliegen<strong>de</strong> Werke. Wie Sie rasch feststellen wer<strong>de</strong>n,<br />
wird im Prinzip immer auf das gleiche Schema zurückgegriffen:<br />
Vorwort - Inhaltsverzeichnis - Einleitung - Hauptteil - Schluß - Literaturverzeichnis,<br />
wobei freilich hinsichtlich <strong>de</strong>r inneren Glie<strong>de</strong>rung<br />
und Durchführung dieser Teile erhebliche Varianzen festzustellen<br />
sind.<br />
3.3.1 Das Vorwort<br />
Vorworte gehören zu jenen Gepflogenheiten o<strong>de</strong>r, wenn Sie so<br />
wollen: Eitelkeiten, die in <strong>de</strong>r Regel größeren Werken vorbehalten<br />
sind. Im Vorwort wird das wohl fast in je<strong>de</strong>m Buch versteckte Lei<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Lebensspartner symbolisch abgegolten (Widmung), geistige<br />
und materielle Sponsoren erhalten gebühren<strong>de</strong>n Dank - das<br />
Ganze aber bitte in pfiffigen Worten, sonst wird’s schwülstig.<br />
3.3.2 Die Glie<strong>de</strong>rung<br />
Grundsoli<strong>de</strong> muß <strong>de</strong>mgegenüber die Glie<strong>de</strong>rung stehen. Sie ist die<br />
Visitenkarte, die <strong>de</strong>m geübten Betrachter signalisiert, wie das Thema<br />
methodisch-systematisch bearbeitet wer<strong>de</strong>n soll, auf welche<br />
„Meister“ Sie sich stützen und wieviel Originalität Sie auf die Darstellung<br />
Ihrer Ergebnisse verwen<strong>de</strong>n. Als fester Bestandteil je<strong>de</strong>r<br />
Arbeit wird sie bei <strong>de</strong>r Bewertung berücksichtigt. In Form eines Inhaltsverzeichnisses,<br />
das die Kapitelüberschriften mit <strong>de</strong>n zugehörigen<br />
Seitenangaben sowie Literatur-, Tabellen- und Abkürzungsverzeichnisse<br />
auflistet, bietet sie einen schnellen Überblick<br />
über <strong>de</strong>n - hoffentlich folgerichtigen - Gedankengang. Überschriften<br />
in knapper und verständlicher Form sind dabei zu bevorzugen.<br />
Sichtbarer Ausdruck gleichermaßen <strong>de</strong>r inneren Logik wie <strong>de</strong>r inneren<br />
Differenzierung einer Arbeit ist die systematische Unterglie<strong>de</strong>rung.<br />
Empfohlen wird die Textglie<strong>de</strong>rung nach Ordnungszahlen,<br />
auch: Dezimalglie<strong>de</strong>rung. Sie erlaubt zwar eine praktisch<br />
unbegrenzte Feinglie<strong>de</strong>rung; sinnvoll, weil übersichtlich und lesbar<br />
ist aber eine Systematik, die 4 Stufen nicht überschreitet. In die-<br />
22 23
sem Punkt gehen die Usancen freilich auseinan<strong>de</strong>r. Während empirische<br />
soziologische/psychologische <strong>Arbeiten</strong> oft in zahllose<br />
Kleinstkapitel „zerhackt“ wer<strong>de</strong>n, schreiben Historiker nicht selten<br />
Kapitel, die schon wie<strong>de</strong>r Aufsätze für sich darstellen. Je nach Aufgabe<br />
wer<strong>de</strong>n Sie hier Ihren eigenen, gleichwohl methodisch begrün<strong>de</strong>ten<br />
Weg fin<strong>de</strong>n müssen. Ein Beispiel für eine Dezimalglie<strong>de</strong>rung<br />
fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Anlage! Ein Nachtrag: nach 2.1 folgt<br />
zwingend 2.2 und nicht 3.0 (3), nach 3.3.1 folgt zwingend 3.3.2 und<br />
nicht 3.4 o<strong>de</strong>r 4.0 (4) !<br />
3.3.3 Die Einleitung<br />
Paradoxerweise eröffnet die Einleitung zwar eine Arbeit, in <strong>de</strong>r Regel<br />
jedoch wird sie erst nach Fertigstellung aller übrigen Teile endgültig<br />
ausformuliert. Dieses Paradoxon macht Sinn. Be<strong>de</strong>nken Sie,<br />
daß es zwar eine wichtige Funktion <strong>de</strong>r Einleitung ist, <strong>de</strong>n Leser mit<br />
Argumentationen vertraut zu machen, daß dieser Gedankengang<br />
aber im Laufe eines Forschungs- und Schreibprozesses erheblichen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen unterworfen sein kann. Unter Umstän<strong>de</strong>n wird<br />
es sogar erfor<strong>de</strong>rlich, ein Thema neu einzugrenzen o<strong>de</strong>r mit Blick<br />
auf die erzielten Ergebnisse die Gesamtproblematik an<strong>de</strong>rs zu gewichten.<br />
Insgesamt sollte die Einleitung sein wie die Kunstform <strong>de</strong>s striptease:<br />
eine Verheißung von Lei<strong>de</strong>nschaft, die gera<strong>de</strong> im Hinausschieben<br />
<strong>de</strong>r Erlösung wachsen<strong>de</strong> Begehrlichkeit weckt. Versuchen<br />
Sie einmal einen striptease - und Sie wissen, wie schwer es ist,<br />
eine gelungene, das heißt Neugier wecken<strong>de</strong> Einleitung zu schreiben.<br />
Für jene, die es profaner (vielleicht auch: puritanischer) mögen<br />
- die Einleitung einer wissenschaftlichen Arbeit sollte enthalten:<br />
m Eine Entwicklung <strong>de</strong>r Problemstellung: Der Leser soll für die<br />
Arbeit interessiert und an das Thema herangeführt wer<strong>de</strong>n. Dessen<br />
Relevanz ist - auch mit einem Blick auf Problemlösungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
und die Zielsetzung <strong>de</strong>r Arbeit - zu ver<strong>de</strong>utlichen.<br />
m Die Eingrenzung <strong>de</strong>s Gegenstands bzw. Themas bietet zugleich<br />
eine Begründung, warum die Arbeit sich auf einen bestimmten<br />
Ausschnitt/Aspekt konzentriert. Unter Umstän<strong>de</strong>n ist es sinnvoll,<br />
hier bereits erste Definitionen vorzunehmen und damit eine<br />
sichere Grundlage für <strong>de</strong>n weiteren Fortgang <strong>de</strong>r Studien zu schaffen.<br />
m Die Forschungsstandanalyse verortet Ihre Arbeit (Gegenstand,<br />
Fragestellungen, methodischer Ansatz) im Wissenschaftssystem,<br />
in<strong>de</strong>m sie die bereits vorliegen<strong>de</strong>n Forschungen kontrovers<br />
darstellt, Erkenntnisse und Schwachstellen gewichtet und<br />
Forschungs<strong>de</strong>si<strong>de</strong>rate ableitet.<br />
m Damit ist zugleich die Brücke geschlagen zur konzeptionellen/methodischen<br />
Anlage einer Untersuchung. Sofern es sich um<br />
eine empirische Studie han<strong>de</strong>lt, sollten die zentralen Hypothesen<br />
ausformuliert wer<strong>de</strong>n, die dann im Hauptteil Gegenstand <strong>de</strong>r<br />
Operationalisierung und Überprüfung sind.<br />
m Unverzichtbarer Teil <strong>de</strong>r Einleitung ist schließlich eine Erläuterung<br />
<strong>de</strong>s Aufbaus <strong>de</strong>r Arbeit, die <strong>de</strong>m Leser eine Wegweisung<br />
durch <strong>de</strong>n Text und damit zugleich Kriterien für die Auswahl und<br />
vertiefte Lektüre einzelner Kapitel bietet.<br />
3.3.4 Der Hauptteil<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Anlage und Durchführung <strong>de</strong>s Hauptteils einer Arbeit<br />
lassen sich kaum verbindliche Regeln aufstellen. Der Gedankengang<br />
sollte originell und nachvollziehbar, die Sprache sachlich<br />
und verständlich sein. Wichtig ist die Vermeidung <strong>de</strong>r Substantivierung<br />
[sic] von Verben und natürlich [sic] auch von Füllworten. Vermei<strong>de</strong>n<br />
Sie Wie<strong>de</strong>rholungen, komplizierte Satzgebil<strong>de</strong>, Tempuswechsel<br />
und - ganz stringent [sic] - rhetorische Aufgeblasenheiten.<br />
Gedankliche Wechsel wer<strong>de</strong>n durch Absätze markiert. Nicht hinnehmbar<br />
ist die seitenfüllen<strong>de</strong> Praxis, je<strong>de</strong>n zweiten Satz mit einem<br />
Absatz zu beschließen. Gelungene Kapitelüberleitungen und<br />
-zusammenfassungen för<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Lesefluß und wirken so positiv<br />
auf das Unterbewußtsein <strong>de</strong>s Prüfers. Graphiken und Tabellen sind<br />
unter Umstän<strong>de</strong>n informativ, müssen aber grundsätzlich im Text<br />
erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />
Kommen wir zum sog. Anmerkungsapparat, weniger geschwollen<br />
auch: Fuß- o<strong>de</strong>r Endnote. Sie ist Ort <strong>de</strong>r „unfröhlichen Wissenschaft“(1),<br />
an <strong>de</strong>m Sie „endlich so schlecht schreiben [dürfen - J.D.],<br />
wie Sie es am liebsten schon im Haupttext täten.“ Hierher expedieren<br />
Sie alles, was im Grun<strong>de</strong> nicht beson<strong>de</strong>rs erwähnenswert ist,<br />
(1) Dazu in fröhlicher Satire Ludger Lütkehaus, Unfröhliche Wissenschaft,<br />
in: Die Zeit Nr.42 vom 15.10.1993.<br />
24 25
Ihre Reputation aber ungemein hebt: späte Einfälle, Querverweise<br />
und vor allem die sogenannten Literaturhinweise, die Ihren Erkenntnisprozeß<br />
beflügelt und in die schwin<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Höhen einer<br />
Haus- o<strong>de</strong>r Diplomarbeit getragen haben. Im Klartext: In die Anmerkung<br />
gehören Literaturbelege (gemäß <strong>de</strong>n Zitierrichtlinien) und<br />
Erläuterungen, die <strong>de</strong>n Text zwar ergänzen, <strong>de</strong>n unmittelbaren<br />
Gedankenfluß aber stören o<strong>de</strong>r unterbrechen wür<strong>de</strong>n. Dazu gehören<br />
Verweise auf weitere o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Quellen, Bezüge auf <strong>de</strong>n<br />
eigenen Text sowie Informationen, die zum tieferen Verständnis einer<br />
Textpassage, eines Begriffs, einer Person o<strong>de</strong>r Körperschaft nützlich<br />
sind.<br />
3.3.5 Der Exkurs<br />
Als eigenständiges Glie<strong>de</strong>rungselement soll schließlich noch <strong>de</strong>r<br />
Exkurs erwähnt wer<strong>de</strong>n. Er ist umfangreichen Gedankengängen<br />
reserviert, die zwar <strong>de</strong>n engeren Themenbereich überschreiten,<br />
gleichwohl im Gesamtkontext <strong>de</strong>r Arbeit wichtige Einblicke in ein<br />
angrenzen<strong>de</strong>s, relativ geschlosses Problemfeld geben.<br />
3.3.6 Der Schluß<br />
Der Schlußteil einer wissenschaftlichen Arbeit bringt eine Zusammenfassung<br />
und kritische Würdigung <strong>de</strong>r Untersuchungsergebnisse<br />
sowie einen Ausblick auf ungelöste Fragestellungen und weitergehen<strong>de</strong><br />
Forschungsbedarfe.<br />
Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Sozialarbeitsforschung empfiehlt sich ein Ausblick<br />
auf politisch-praktische Folgerungen, eine Erläuterung von<br />
Handlungspotentialen o<strong>de</strong>r Interventionsbedarf sowie eine kritische<br />
Abschätzung von Nebeneffekten.<br />
3.4 Wohlfeile Mahnungen und Ermutigungen<br />
Sucht man nach Hin<strong>de</strong>rnissen, an <strong>de</strong>nen wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong><br />
scheitern, so sind neben Unwägbarkeiten (oft im privaten Bereich)<br />
vor allem zwei Grün<strong>de</strong> zu nennen: zum einen die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit einem persönlich ungelösten Problem, so daß eine<br />
rationale, distanzierte und zügige Bearbeitung nachhaltig blockiert<br />
ist; zum an<strong>de</strong>ren die mißlungene Eingrenzung eines Themas, was<br />
m.E. vor allem <strong>de</strong>m jeweiligen Prüfer anzulasten ist.<br />
Zu <strong>de</strong>n leidvollen Erfahrungen je<strong>de</strong>s Schreiben<strong>de</strong>n gehören ferner<br />
Blocka<strong>de</strong>n, die paradoxerweise umso nachhaltiger sind, je angestrengter<br />
bzw. verbissener er nach Worten und Formulierungen ringt.<br />
Beherzigen Sie folgen<strong>de</strong> Empfehlungen:<br />
m Wenn nichts läuft: Schalten Sie <strong>de</strong>n PC/die Schreibmaschine<br />
ab und gönnen Sie sich einen ausgiebigen Spaziergang - keine (!)<br />
Ersatzarbeiten in <strong>de</strong>r Wohnung, die Ihnen, solange Sie nur nicht an<br />
<strong>de</strong>n Schreibtisch müssen, so attraktiv erscheinen.<br />
m Auch erfahrene Autoren und Autorinnen produzieren bisweilen<br />
nur eine o<strong>de</strong>r eine halbe Seite pro Tag. Das ist normal und kein<br />
Grund zur Beunruhigung, solange Sie nur im Schreibfluß bleiben.<br />
m Diesen Schreibfluß sollten Sie so früh wie möglich herstellen.<br />
Warten Sie also nicht, bis Sie glauben, ein Thema vollständig erschlossen<br />
zu haben, son<strong>de</strong>rn verzahnen Sie frühzeitig Materialrecherche<br />
und erste Ausformulierungen. Einerseits vermei<strong>de</strong>n Sie<br />
so eine Informationsüberflutung, an<strong>de</strong>rerseits nutzen Sie <strong>de</strong>n Qualitätssprung,<br />
<strong>de</strong>n nur die schriftliche Ausformulierung von Gedanken<br />
ermöglicht. Viele I<strong>de</strong>en kommen erst beim Schreiben.<br />
m Informieren Sie sich vor Anmeldung eines Themas über die<br />
beson<strong>de</strong>ren methodischen Anfor<strong>de</strong>rungen. Diese sehen bei<br />
Sekundäranalysen an<strong>de</strong>rs aus als bei empirischen Studien o<strong>de</strong>r<br />
historischen <strong>Arbeiten</strong>. Vor komparativen Untersuchungen möchte<br />
ich Sie eindringlich warnen.<br />
m Schreiben (die richtigen Worte, geschliffene Wendungen, überzeugen<strong>de</strong><br />
Gedankenführung) ist eine Kunst, die Sie nur durch beständige<br />
Übung erlernen können.<br />
m Verwen<strong>de</strong>n Sie hinreichend Sorgfalt auf eine Korrektur Ihres<br />
Textes. Sind Sie selbst ottografisch [sic !] nicht ganz sattelfest, sollten<br />
Sie frühzeitig nach einem „Lektor“ und einem guten Restaurant<br />
Ausschau halten. (Sympathisanten <strong>de</strong>r italienischen Küche, die eine<br />
beson<strong>de</strong>re Schuld abzutragen haben, empfehle ich das "Ristorante<br />
Romano" in Wen<strong>de</strong>n.)<br />
26 27
4 Formate und formale Aspekte<br />
<strong>Wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong> verlangt nicht zuletzt eine handwerklich-formgerechte<br />
Ausführung Ihrer Arbeit. Ein Blick in die folgen<strong>de</strong>n<br />
Richtlinien mag Ihnen dabei behilflich sein, künftige <strong>Arbeiten</strong><br />
so zu gestalten, daß Sie nicht gleich mit einem Malus in eine<br />
Prüfung gehen müssen bzw. Manuskripte mit <strong>de</strong>r freundlichen Empfehlung<br />
zur Überarbeitung zurückgesandt bekommen. Vor allem<br />
aber sind diese Richtlinien inhaltlich begrün<strong>de</strong>t: Nur wenn „sauber“<br />
zitiert wird, können Aussagen auch überprüft und gewichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Erläutern<strong>de</strong> Graphiken, Diagramme o<strong>de</strong>r Tabellen sollten sorgfältig<br />
beschriftet und technisch gekonnt ausgeführt sein. Tabellen und<br />
Graphiken wer<strong>de</strong>n im übrigen durchnumeriert und in einem eigenen<br />
Verzeichnis mit Titel- und Seitenangaben aufgelistet.<br />
Ein vollständiges Quellen- und Literaturverzeichnis beschließt<br />
Ihre Arbeit.<br />
Vor Abgabe ist je<strong>de</strong> Arbeit auf Rechtschreibungs-, Interpunktionsund<br />
Tippfehler, auf fehlen<strong>de</strong> Wörter und Formatierungsfehler, die<br />
beim <strong>Arbeiten</strong> mit Textverarbeitungsprogrammen oft auftreten, hin<br />
durchzusehen.<br />
4.1 Formate<br />
Wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> wer<strong>de</strong>n im laufen<strong>de</strong>n Text im 1,5-Zeilen-Abstand<br />
geschrieben, längere Zitate (ab 3 Zeilen) sind einzeilig<br />
und eingerückt aufzuführen. Die Fußnote ist mit Hilfe einer<br />
Linie vom Haupttext abzusetzen, sie wird ebenfalls ein-zeilig geschrieben.<br />
Je<strong>de</strong>s Blatt wird nur einseitig beschrieben, links ist ein Rand von<br />
etwa 5 cm freizulassen. Alle Seiten, ausgenommen die Seiten <strong>de</strong>s<br />
Titelblatts, wer<strong>de</strong>n fortlaufend numeriert.<br />
Sog. „Schusterjungen“ und „Hurenkin<strong>de</strong>r“ (alleingelassene Zeile<br />
jeweils am En<strong>de</strong> bzw. am Anfang einer Seite) sind zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Überschriften dürfen nicht aus ganzen Sätzen bestehen. Sie haben<br />
am En<strong>de</strong> keinen Punkt und sind durch Unterstreichung, Fettschrift<br />
o<strong>de</strong>r Großschrift kenntlich zu machen. Teil <strong>de</strong>r Überschrift<br />
ist die Glie<strong>de</strong>rungssignatur. Empfohlen wird die Textglie<strong>de</strong>rung nach<br />
Ordnungszahlen (Dezimalglie<strong>de</strong>rung, siehe auch Kapitel 3.2.4).<br />
Abkürzungen sind sparsam zu verwen<strong>de</strong>n. Sie müssen, sofern<br />
sie über das Sprach- und Fachübliche hinausgehen, in einem alphabetisch<br />
geordneten Abkürzungsverzeichnis erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das gilt auch für Abkürzungen von Zeitschriften, Lexika o<strong>de</strong>r Handwörterbüchern.<br />
Das Abkürzungsverzeichnis wird zusammen mit<br />
<strong>de</strong>m Verzeichnis <strong>de</strong>r Tabellen und Graphiken zwischen Glie<strong>de</strong>rung<br />
und Einleitung gesetzt.<br />
4.2 Literaturaufnahme/Anmerkungen<br />
Gebot wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>s ist es, über die Herkunft aller<br />
Informationen und nicht selbständig entwickelter Gedanken sowie<br />
sonstiger Anregungen penibel und nachvollziehbar Rechenschaft<br />
abzulegen. Hiervon ausgenommen ist nur wissenschaftliches Allgemeingut.<br />
4.2.1 Literaturaufnahme - Quellen- und Literaturverzeichnis<br />
Grundsätzlich sind alle gedruckten Quellen, aus <strong>de</strong>nen Sie zitieren<br />
o<strong>de</strong>r auf die Sie sich summarisch beziehen, nachzuweisen. Orte<br />
dieses Nachweises sind die sog. Anmerkungen, zumeist in Form<br />
von Fußnoten. Außer<strong>de</strong>m sind alle im Anmerkungsapparat<br />
aufgeführten Quellen in das Literaturverzeichnis aufzunehmen.<br />
Dort sind auch solche Werke aufzuführen, die bei <strong>de</strong>r Bearbeitung<br />
<strong>de</strong>s Themas weitergeholfen haben. Für die Angaben im Literaturverzeichnis<br />
gelten dieselben Regeln wie für Zitatnachweise, zum<br />
Zweck <strong>de</strong>r Ordnung ist hier jedoch - wie sinnvollerweise auch in<br />
alphabetischen Katalogen - <strong>de</strong>r Familienname <strong>de</strong>s Verfassers o<strong>de</strong>r<br />
Herausgebers voranzustellen.<br />
Spielen wir im folgen<strong>de</strong>n die Aufnahme bibliographischer Angaben<br />
einmal durch, so sind für <strong>de</strong>n Beleg <strong>de</strong>r selbständig erschienenen<br />
Literatur (Bücher/in sich abgeschlossene Veröffentlichungen mit eigenem<br />
Titel) folgen<strong>de</strong> Angaben im Literaturverzeichnis erfor<strong>de</strong>rlich:<br />
28 29
q Name, Vorname <strong>de</strong>s Verfassers /Herausgebers<br />
q<br />
- aka<strong>de</strong>mische Gra<strong>de</strong> haben im Anmerkungsapparat und im<br />
Literaturverzeichnis nicht zu suchen,<br />
- bis zu drei Autoren wer<strong>de</strong>n namentlich aufgeführt; sind<br />
mehrere Autoren beteiligt, so nennt man <strong>de</strong>n ersten Verfasser<br />
unter Hinzufügung von „et al.“,<br />
- gleiches gilt für Herausgeber unter Hinzufügung <strong>de</strong>r Kürzel<br />
„(Hg.)“ o<strong>de</strong>r „(Hrsg.)“,<br />
- bei Schriften, die von einer Körperschaft erarbeitet wur<strong>de</strong>n,<br />
nimmt diese als Urheber <strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>s Verfassers ein,<br />
Titel incl. Untertitel<br />
Beispiele<br />
Karl, Fred: Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Altenhilfe, Freiburg (Lambertus) 1993<br />
Kohli, Martin et al.: Engagement im Ruhestand. Rentner zwischen<br />
Erwerb, Ehrenamt und Hobby, Opla<strong>de</strong>n (Leske + Budrich) 1993<br />
Thomae, Hans/Kruse, Andreas/Wilbers, Joachim: Kompetenz und<br />
soziale Beziehungen im Alter. Materialien zum Vierten Familienbericht<br />
Bd.2, München (DJI Verlag) 1987<br />
Naegele, Gerhard/Tews, Hans Peter (Hg.): Lebenslagen im Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>s Alters. Altern<strong>de</strong> Gesellschaft - Folgen für die Politik,<br />
Opla<strong>de</strong>n (West<strong>de</strong>utscher Verlag) 1993<br />
q<br />
q<br />
q<br />
- maßgeblich für die Titelangabe ist das Titelblatt, nicht <strong>de</strong>r<br />
Einband,<br />
- Untertitel sind in je<strong>de</strong>m Fall mitaufzunehmen,<br />
- im Titel mitgedruckte Fehler wer<strong>de</strong>n durch ein „[sic]“ kenntlich<br />
gemacht,<br />
Sammlung o<strong>de</strong>r Reihe<br />
- bei Büchern, die im Rahmen einer Reihe erschienen sind,<br />
wer<strong>de</strong>n Reihentitel und Bandangabe in Klammern gesetzt,<br />
Band und Auflage <strong>de</strong>s Buches, Hochschulschrift<br />
- die erste Auflage bleibt unerwähnt,<br />
- weitere Zusätze wie „erweiterte“, „ergänzte“ o<strong>de</strong>r „überarbeitete<br />
Aufl.“ wer<strong>de</strong>n übernommen,<br />
- bei Dissertationen wird vor Ort und Jahr noch die Art <strong>de</strong>r<br />
Schrift, z.B. „Diss. phil.“ eingefügt,<br />
Verlag, Erscheinungsort und -jahr<br />
- fehlen<strong>de</strong> Angaben wer<strong>de</strong>n durch die Buchstaben „o.O“<br />
(ohne Angabe <strong>de</strong>s Verlagsortes) und „o.J.“ (ohne Angabe<br />
<strong>de</strong>s Erscheinungsjahres) kenntlich gemacht,<br />
- sind mehrere Erscheinungsorte aufgeführt, so nennt man<br />
<strong>de</strong>n ersten unter Zusatz <strong>de</strong>s Kürzels „u.a.“<br />
Kneer, Georg/Nassehi, Armin: Niklas Luhmanns Theorie sozialer<br />
Systeme: eine Einführung, 2.Aufl., München (UTB) 1994<br />
Plaschke, Jürgen: Gesellschaftliche Sicherheit alter Menschen. Zustandsbeschreibung,<br />
Perspektiven und Alternativen (Schriften <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge 262), Frankfurt<br />
(Eigenverlag <strong>de</strong>s DV) 1983<br />
Ferber, Christian von/Kaufmann, Franz-Xaver: Soziologie und Sozialpolitik<br />
(KZfSS, Son<strong>de</strong>rheft 19), Opla<strong>de</strong>n (West<strong>de</strong>utscher Verlag) 1977<br />
Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V.(Hg.): Expertisen zum ersten<br />
Teilbericht <strong>de</strong>r Sachverständigenkommission zur Erstellung <strong>de</strong>s ersten<br />
Altenberichts <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung,Bd. I-IV, Berlin 1993 (Bd. I:<br />
2.Aufl., Berlin 1994)<br />
Unter Einhaltung <strong>de</strong>r o.g. Regeln können Sie das Literaturverzeichnis<br />
- ganz nach <strong>de</strong>m Geschmack Ihrer Erstprüfer - auch variieren.<br />
Wichtig ist nur, daß sie Ihre einmal gewählte Form <strong>de</strong>r Zitation<br />
durchhalten.<br />
Beispiele<br />
Karl, Fred: Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Altenhilfe, Freiburg (Lambertus) 1993<br />
Karl, F., Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Altenhilfe. Freiburg 1993<br />
Karl, F. (1993) Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Altenhilfe. Freiburg<br />
Karl, F. 1993. Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Altenhilfe. Freiburg: Lambertus<br />
30 31
Für <strong>de</strong>n Beleg unselbständig erschienener Literatur (Zeitschriftenaufsätze,<br />
Veröffentlichungen in Sammelbän<strong>de</strong>n, Nachschlagewerken,<br />
Festschriften u.a.) gelten im wesentlichen die o.g. Regeln unter<br />
beson<strong>de</strong>rem Bezug auf <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>s Sammelwerkes bzw. <strong>de</strong>s<br />
Periodikums:<br />
q<br />
q<br />
q<br />
Name, Vorname <strong>de</strong>s Verfassers<br />
Titel <strong>de</strong>s Aufsatzes /Beitrages<br />
Titel, Nummer, Jahrgang <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />
Herausgeber, Titel, Aufl., Erscheinungsort und -jahr <strong>de</strong>s<br />
Sammelwerkes<br />
(bei Handwörterbüchern o<strong>de</strong>r Lexika kann auf die Nennung<strong>de</strong>s/<br />
<strong>de</strong>r Herausgeber verzichtet wer<strong>de</strong>n)<br />
Regeln, die hier jedoch nicht erläutert wer<strong>de</strong>n können. Für Informationen<br />
aus <strong>de</strong>m Internet empfehle ich vorerst die Angabe <strong>de</strong>r<br />
Institution, <strong>de</strong>r Internet-Adresse und, da Angebote wechseln, das<br />
Datum <strong>de</strong>r Verbindung.<br />
Beispiele<br />
BMZ: Entwicklungsministerium för<strong>de</strong>rt soziale Grunddienste, Pressemitteilung<br />
<strong>de</strong>s BMZ vom 5.11.98, [http://www.bmz.<strong>de</strong>/presse/<br />
pm98110501.htm]*<br />
* Entnommen aus M.Diebäcker/J.Fichter: Perspektiven rot-grüner Sozialreformen<br />
(II). Neue Regierung - neues Konzept? Perspektiven <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Entwicklungspolitik, in: Theorie und Praxis <strong>de</strong>r Sozialen Arbeit<br />
1/1999, S.36<br />
q<br />
Seitenzahlen (erste und letzte Seite)<br />
4.2.2 Anmerkungen im laufen<strong>de</strong>n Text<br />
Beispiele<br />
Behringer, Wolfgang: Scheitern<strong>de</strong> Hexenprozesse. Volksglaube und<br />
Hexenverfolgung um 1600 in München, in: Dülmen, Richard van (Hg.):<br />
Kultur <strong>de</strong>r einfachen Leute. Bayerisches Volksleben vom 16. bis zum<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rt, München (C.H.Beck) 1983, S.42-78.<br />
Wißmann, Peter: Erfolgreiche Rehabilitation älterer Menschen. Das<br />
Berliner Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Koordinierungsstellen, in: Soziale Arbeit 12 (1994),<br />
S.419-421.<br />
H-r [Hudtwalcker, Martin Hieronymus]: Neue Criminalgesetzgebung<br />
in Hamburg, in: Neues Archiv <strong>de</strong>s Criminalrechts, Sechsten Ban<strong>de</strong>s<br />
drittes Stück, Halle 1825, S.403-435.<br />
Voss, Ursula: Kleine Siege über die nagen<strong>de</strong> Zeit. Wenn die Eltern alt<br />
wer<strong>de</strong>n, in: FAZ Nr.61 vom 13.3.1993.<br />
Ergänzend zum Literaturverzeichnis sind ebenfalls aufzuführen: Zeitungsartikel,<br />
Archivalien (unter Angabe <strong>de</strong>s Archivs, <strong>de</strong>r Archivnummer<br />
und <strong>de</strong>r Akten- bzw. Quellenbezeichnung) sowie Interviews<br />
(unter Angabe <strong>de</strong>s Interviewpartners, Ort und Datum <strong>de</strong>s<br />
Gesprächs). Für die Transskription von Mitschnitten gelten eigene<br />
Wen<strong>de</strong>n wir uns nun <strong>de</strong>n Anmerkungen im laufen<strong>de</strong>n Text zu. Um<br />
<strong>de</strong>n Lesefluß nicht zu stören, erfolgt <strong>de</strong>r sog. Quellennachweis in<br />
Form von Anmerkungen, die<br />
a) als Fußnote am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r jeweiligen Seite,<br />
b) als Endnote am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeit,<br />
c) als Klammerverweis (in vereinfachter Zitierweise) in <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n<br />
Text eingefügt wer<strong>de</strong>n. Anmerkungen dienen ferner dazu, Querverweise,<br />
ergänzen<strong>de</strong> Gedanken und Informationen, die <strong>de</strong>n Textund<br />
Gedankenfluß stören wür<strong>de</strong>n, aufzunehmen.<br />
Welche technische Form gewählt wird, hängt auch von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r<br />
wissenschaftlichen Arbeit ab:<br />
m Endnoten empfehlen sich nur für Aufsätze o<strong>de</strong>r Manuskripte,<br />
die einen bestimmten Umfang (etwa 30-35 Seiten) nicht überschreiten<br />
bzw. vom Verlag neu umgebrochen wer<strong>de</strong>n müssen. Solche<br />
Anmerkungsziffern sollten (in Klammern gesetzt) hinter <strong>de</strong>m Satzzeichen<br />
stehen, sie folgen einer fortlaufen<strong>de</strong>n Numerierung. Ihr entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Nachteil: Sie erfor<strong>de</strong>rn ein umständliches Blättern an<br />
das En<strong>de</strong> einer Arbeit.<br />
m Im Gegensatz dazu wer<strong>de</strong>n Fußnoten auf je<strong>de</strong>r Seite neu<br />
numeriert. Sie sind vom Textteil durch einen Strich abzugrenzen,<br />
sie wer<strong>de</strong>n ein-zeilig geschrieben. Sofern die Texterfassung nicht<br />
32 33
elektronisch per automatischer Fußnotenverwaltung erfolgt, haben<br />
Fußnoten folgen<strong>de</strong> Nachteile: Ihre Länge im Verhältnis zur Manuskriptseite<br />
ist oft nur schwer einzuschätzen. Bei Korrekturen im Text,<br />
Ergänzungen o<strong>de</strong>r Umstellungen müssen <strong>de</strong>r gesamte Anmerkungsapparat<br />
umgebaut und Seiten neu umgebrochen wer<strong>de</strong>n.<br />
m Anmerkungen, die in vereinfachter Zitierweise in <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n<br />
Text eingefügt wer<strong>de</strong>n, stören zwar <strong>de</strong>n Lesefluß empfindlich,<br />
ihre Verwaltung ist jedoch relativ einfach. Ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Nachteil:<br />
Diese Form eignet sich nur für Literaturhinweise! Ausführliche<br />
Querverweise, Sammelanmerkungen o<strong>de</strong>r Erläuterungen sind auf<br />
diesem Wege nicht o<strong>de</strong>r in nicht zumutbarer Weise unterzubringen!<br />
Wen<strong>de</strong>n wir uns nun <strong>de</strong>n Regeln für das Zitieren im laufen<strong>de</strong>n<br />
Text zu, so gelten für die Fußnote gleichermaßen wie für die Endnote<br />
im Prinzip die o.g. Regeln <strong>de</strong>r Literaturaufnahme. Ergänzend ist<br />
jedoch festzuhalten:<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
<strong>de</strong>r Familienname <strong>de</strong>s Verfassers wird nicht vorangestellt,<br />
die Seitenangabe bezieht sich nur auf das ausgewählte Zitat;<br />
erstreckt sich die zitierte Stelle auch über die folgen<strong>de</strong> Seite,<br />
so wird dies durch <strong>de</strong>n Zusatz „f.“ kenntlich gemacht, bei<br />
mehreren Seiten durch <strong>de</strong>n Zusatz „ff.“,<br />
wird auf dieselbe Quelle mehrfach zurückgegriffen, so kann<br />
auf eine vollständige Literaturangabe verzichtet wer<strong>de</strong>n; an<br />
<strong>de</strong>ren Stelle tritt dann die verkürzte Anmerkung unter Nennung<br />
<strong>de</strong>s Verfassers, <strong>de</strong>s Kurztitels und <strong>de</strong>r Seitenangabe,<br />
wird dieselbe Quelle in einer unmittelbar anschließen<strong>de</strong>n<br />
Fuß- o<strong>de</strong>r Endnote nochmals zitiert, so erfolgt <strong>de</strong>r Nachweis<br />
über das Kürzel „ebd.“.<br />
Beispiele<br />
1) Dazu ausführlich Peter Wißmann: Erfolgreiche Rehabilitation älterer<br />
Menschen. Das Berliner Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Koordinierungsstellen, in: Soziale<br />
Arbeit 12 (1994), S.420f .<br />
2) Fred Karl: Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Altenhilfe, Freiburg Lambertus) 1993,<br />
S.55.<br />
3) ebd.<br />
4) Vgl. die graphische Darstellung von Lebensstilen in <strong>de</strong>n Dimensionen<br />
von „Raum, Zeit und Vernetzung“ bei Walter Tokarski: Lebensstile:<br />
Ein brauchbarer Ansatz für die Analyse <strong>de</strong>s Altersstrukturwan<strong>de</strong>ls?, in:<br />
G. Naegele/H.P.Tews (Hg.): Lebenslagen im Strukturwan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Alters.<br />
Altern<strong>de</strong> Gesellschaft - Folgen für die Politik, Opla<strong>de</strong>n 1993, S.126.<br />
5) Wißmann (1994) S.219.<br />
Die vereinfachte Zitierweise erfolgt <strong>de</strong>rgestalt, daß nach je<strong>de</strong>m Zitat<br />
in Klammern <strong>de</strong>r Verfasser, das Erscheinungsjahr <strong>de</strong>r Publikation<br />
und die Seitenzahl genannt wer<strong>de</strong>n. Wer<strong>de</strong>n mehrere <strong>Arbeiten</strong><br />
eines Verfassers aus <strong>de</strong>mselben Erscheinungsjahr herangezogen,<br />
so ist zusätzlich ein Stichwort erfor<strong>de</strong>rlich, um über das Literaturverzeichnis<br />
die genaue Herkunft <strong>de</strong>r Quelle zu ermitteln. Hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Trennung <strong>de</strong>r Seitenzahl vom Erscheinungsjahr sind in <strong>de</strong>r<br />
Literatur unterschiedliche Usancen zu beobachten. Gleiches gilt für<br />
die Positionierung <strong>de</strong>s Zitats vor o<strong>de</strong>r nach einem Satzzeichen. Hier<br />
wird - gültig für alle Formen <strong>de</strong>s Quellennachweises - <strong>de</strong>r unten<br />
aufgeführte Weg vorgeschlagen.<br />
Beispiele<br />
So läßt sich gegenüber <strong>de</strong>n Thesen von <strong>de</strong>r "Entstehung <strong>de</strong>r Kindheit"<br />
(Aries 1975) o<strong>de</strong>r ihrem "Verschwin<strong>de</strong>n" (Postman 1983) angesichts [...]<br />
neuerer Analysen zur Sozialgeschichte <strong>de</strong>r Kindheit,(Martin/Nitschke<br />
1986) überzeugend einwen<strong>de</strong>n ...<br />
Die Verzärtelung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, die "Inszenierung <strong>de</strong>r Kindheit", die man<br />
ihnen ange<strong>de</strong>ihen läßt, [...] und das böse Ringen um die Kin<strong>de</strong>r in und<br />
nach <strong>de</strong>r Scheidung sind einige Anzeichen dafür. (Beck 1986: 193, vgl.<br />
auch Liegle 1987: 9ff.)<br />
Mit <strong>de</strong>m innerfamilialen Individualisierungprozeß verän<strong>de</strong>rn sich [...] auch<br />
die soziale Beziehung und Bindungsqualität zum Kind. Einerseits wird<br />
das Kind Hin<strong>de</strong>rnis im Individualisierungsprozeß. [...] Das Kind wird (an<strong>de</strong>rerseits,<br />
H.S.) zur letzten verbleibenen, unaufkündbaren, unaustauschbaren<br />
Primärbeziehung. (Beck, Risikogesellschaft 1986: 193)*<br />
* Die aufgeführten Beispiele sind entliehen bei Heinz Sünker: Pädagogik<br />
und Politik für Kin<strong>de</strong>r. Gesellschaftliche Entwicklungen und Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />
sowie Helga Saller: Sexuelle Ausbeutung von Kin<strong>de</strong>rn, in:<br />
W.Melzer/H.Sünker (Hg.): Wohl und Wehe <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r..., München 1989,<br />
S.10-29 und S.144-168.<br />
34 35
5 Beurteilungskriterien für Prüfungsarbeiten<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Beurteilung von Prüfungsarbeiten sind folgen<strong>de</strong> Kriterien<br />
zu berücksichtigen:<br />
Anlage 1:<br />
Empfehlungen zum richtigen Umgang mit Prüfern<br />
(frei nach Loriot)<br />
m klare Eingrenzung <strong>de</strong>s Themas, schlüssige Glie<strong>de</strong>rung<br />
m „gelungene“ Einleitung<br />
m Breite und Qualität <strong>de</strong>r herangezogenen Literatur<br />
m immanentes Verständnis und Gewichtung <strong>de</strong>r Literatur<br />
m Entwicklung eigener Positionen<br />
m eigenständige, präzise, zusammenhängen<strong>de</strong> Gedankenführung<br />
m erkenntniskritische Relativierung wissenschaftlicher Aussagen<br />
m Engagement/Aufwand (eigene Recherchen, Befragungen etc.)<br />
m fehlerfreie Form: Rechtschreibung, Grammatik<br />
m "sauberer" Literatur-/Quellennachweis<br />
m terminologische Sicherheit<br />
m Stil <strong>de</strong>r Darstellung: Ausdruck, Sprachrhythmus, Überleitungen<br />
m Originalität <strong>de</strong>r Arbeit<br />
m abschließen<strong>de</strong> Folgerungen, Empfehlungen, Fragestellungen<br />
Anlagen<br />
Es gibt keine ein<strong>de</strong>utigen Hinweise für <strong>de</strong>n erfolgreichen Umgang<br />
mit (Klienten o<strong>de</strong>r) Prüfern. Die unverschämte Freundlichkeit nach<br />
Abb.1 steht Ihnen erst nach erfolgreichem Abschluß zu.Übertriebene<br />
Koketterie (Abb.2) kann nach-haltige Schädigungen Ihres Selbstbewußtseins<br />
zur Folge haben und wird in <strong>de</strong>r Regel als nicht<br />
autentisch durchschaut. Demgegenüber ist das Verhalten nach<br />
Abb.3 nicht nur pubertär, son<strong>de</strong>rn auch unprofessionell: spontane<br />
Triebabfuhr ist zwar "echt", aber wenig realitätsgerecht. Außer<strong>de</strong>m<br />
ist sie nicht geeignet, Ihre tiefliegen<strong>de</strong>n Autoritätsprobleme zu<br />
bearbeiten. Abb.4 zeigt <strong>de</strong>n sparsamen, in alle Richtungen offenen<br />
und leicht erschöpften Ausdruck <strong>de</strong>s "Normalstu<strong>de</strong>nten", <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Jagd nach Unterschriften begriffen hat, was Demut ist.<br />
36 37
Anlage 2: Beispiel Dezimalglie<strong>de</strong>rung*<br />
Anlage 3: Muster Titelblatt<br />
Rahmenbedingungen, Inhalte und Problemfel<strong>de</strong>r<br />
kommunaler Sozial- und Alterssozialpolitik<br />
1 Allgemeine Entwicklung, Problemfel<strong>de</strong>r, Krisensymptome<br />
1.1 Sozialpolitische Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen<br />
1.1.1 Sozialpolitik als Systemfunktion <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Staates<br />
1.1.2 Sozialpolitische Entwicklungen seit <strong>de</strong>m 19.Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
1.1.3 Sozialstaatsnormen<br />
...<br />
1.2 Sozialstaat in <strong>de</strong>r Krise?<br />
....<br />
1.3 Die staatsstrukturelle Einbindung <strong>de</strong>r Kommunen<br />
...<br />
2 Kommunale Alterssozialpolitik<br />
2.1 Sozialwissenschaftliche Problemorientierung<br />
2.2 Sozialstrukturelle Rahmenbedingungen<br />
2.2.1 Altersstruktur<br />
2.2.2 Einkommenssituation<br />
2.2.2.1 Einkommensrelevante Sicherungssysteme<br />
2.2.2.2 Sozialhilfe und Armut im Alter<br />
2.2.3 Haushaltstypen und Wohnformen<br />
2.2.4 Gesundheitsversorgung<br />
......<br />
2.3 Ziele, Formen, Träger kommunaler Alterssozialpolitik<br />
2.3.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
....<br />
* Leicht abgewan<strong>de</strong>lt nach P.Gitschmann, Alterssozialpolitik 1987<br />
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel<br />
Fachbereich Sozialwesen<br />
SS 1998<br />
Referat Lernbereich II:<br />
Soziale Altenarbeit im Stadtteil -<br />
Projekte in <strong>de</strong>r Region Braunschweig/Wolfenbüttel<br />
Verfasserin: Susi Wichtig<br />
Matrikelnummer 4711 0815<br />
Benzstraße 222<br />
38112 Braunschweig<br />
Prüfer/in:<br />
Prof. Dr. Joachim Döbler<br />
N.N.<br />
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