Futter <strong>und</strong> ihre Schlafposition voneinander trennten (Gerber et al., 2007, 2009; Gerber 2008). Eine Gruppe von 10 Hamsterweibchen bekam einen kleinen Unterschlupf (K: 20 x 14 x 14 cm), eine Gruppe einen grossen (G1: 20 x 28 x 14 cm) <strong>und</strong> die dritte Gruppe bekam einen grossen unterteilten Unterschlupf (G2: 20 x 28 x 14 cm). Alle Boxen wurden wöchentlich während der Schlafzeit der Hamster untersucht. Zuerst wurde der Unterschlupf angehoben, um die Schlafposition des Hamsters zu notieren. Danach wurde die ganze Boxe nach Urin, Kot <strong>und</strong> Futter abgesucht. Danach wurde die Einstreu unter dem Unterschlupf <strong>und</strong> wo Urin zu finden war, ersetzt. Die Datenaufnahme dauerte 5 Wochen, für die Schlafposition wurde der häufigste Schlafplatz genommen. Alle Hamster wurden während der Datenaufnahme im Unterschlupf angetroffen. Urin wurde auch häufig im Unterschlupf angetroffen. Allerdings hatten signifikant mehr Hamster in der K-Gruppe ihren Urin mehrheitlich ausserhalb des Unterschlupfs (6 in K, 4 in G1, 0 in G2, χ 2 2 = 8.4, P: 0.01). Wenn man die Tunnellängen in der 10 cm tiefen Einstreu vergleicht, haben Hamster in der G2 Gruppe signifikant weniger Tunnel gegraben als Hamster der G1 Gruppe (χ 2 1 = 4.8, P = 0.03). Diese Studie zeigt, dass Hamster den Unterschlupf zum Urinieren, als Futterdepot <strong>und</strong> immer zum Schlafen benützen. Urin <strong>und</strong> Futter/Schlafposition wurde selbst in unterteilten Unterschlüpfen nicht getrennt. Es ist möglich, dass das Aufwachsen in kleinen Unterschlüpfen etwas damit zu tun hat. Hamster der G2 Gruppe haben weniger Tunnel gegraben. Das zeigt, dass grosse, unterteilte Unterschlüpfe als eine Substitution für tiefe Einstreu angesehen werden können. 5. Stress durch Fressfeind <strong>und</strong> Handling (nicht publiziert) Stress ist ein entscheidener Faktor, der das Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Die Präsenz eines natürlichen Fressfeinds ist einer der stärksten Stressfaktoren (Blanchard et al., 1989). Hamster könnten auch Menschen oder in der Heimtierhaltung kleine Haustiere wie Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e als potentielle Fressfeinde ansehen. Daher verglichen wir die Stresssymptome hervorgerufen durch einen Fressfeind (aus praktischen Gründen wurden Frettchen gewählt) mit den Stresssymptomen durch Handling. Als Beurteilung der Stresssymptome wurden das Verhalten <strong>und</strong> die Körpertemperatur (emotional fever) (Cabanac, 1999) genommen. Da Bewegung Stress reduzieren kann (Moraska and Fleshner, 2001; Adlard and Cotman, 2004) untersuchten wir, ob Hamster in Boxen mit einem funktionierenden Laufrad weniger Stresssymptome zeigten als Hamster ohne funktionierenden Laufrad. Zwanzig männliche Goldhamster wurden im Versuch mit dem Frettchen untersucht, zwanzig im Versuch mit Handling. Die Hälfte der Tiere hatte ein funktionierendes Laufrad, die anderen hatten ein nicht-funktionierendes Laufrad. Jedes Tier war bei der Stresseinwirkung seine eigene Kontrolle, d.h. die eine Hälfte der Tiere war erst in einer Kontrollsituation, dann drei Wochen später in der Behandlungsgruppe. Die andere Hälfte war erst in der Behandlungsgruppe <strong>und</strong> drei Wochen danach in der Kontrollgruppe. In Versuch 1 mit dem Frettchen wurde der Hamster gegen Ende der Schlafzeit geweckt, die Körpertemperatur wurde telemetrisch ermittelt <strong>und</strong> dann wurde er 10 Minuten in unmittelbarer Nähe eines Frettchens platziert (Behandlung) oder es geschah nichts (Kontrolle). Nach den 10 Minuten wurden bei den Kontroll- <strong>und</strong> den Behandlungstieren wiederum die Körpertemperatur gemessen <strong>und</strong> es wurden im Anschluss 6-stündige Videoaufnahmen von den Tieren in ihren Käfigen gemacht <strong>und</strong> mit dem Observerprogramm von Noldus ausgewertet. In Versuch 2 wurde mit anderen Hamstern der Stressfaktor Frettchen mit 10-minütigem Handling ersetzt. Diese Hamster waren vorher noch nie mit der Hand berührt worden. Der Anstieg der Körpertemperatur der Hamster nach Exposition zum Frettchen betrug ca. 2.5º C (Abb. 3). Der grosse Temperaturanstieg in der Gruppe, die bei einem Frettchen waren, ist ein Anzeichen für grossen Stress (P
Anstieg der Laufradumdrehungen Erhöhung der Körpertemperatur (°C) Unterschied im Temperaturanstieg bei gestreichelten Tieren (P=0.001, F 1,38 =13.57, n=20) deutet auf eine Stresssituation hin. Parallel zur Erhöhung der Körpertemperatur erhöhte sich die Anzahl Laufradumdrehungen bei Hamstern, die einem Fressfeind ausgesetzt waren (P