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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz, Vetsuisse Fakultät Bern

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2. Einstreutiefe<br />

Da Goldhamster in der Natur in unterirdischen Gangsystemen leben, wurde der<br />

Einfluss von unterschiedlicher Einstreutiefe (kaum Möglichkeit zu graben bis 80 cm<br />

Einstreutiefe) auf das Verhalten, v.a. auf stereotype Verhaltensweisen (Gitternagen), <strong>und</strong><br />

das Laufen im Laufrad bei Goldhamstern untersucht (Hauzenberger, 2005; Hauzenberger<br />

et al., 2005, 2006). Der Versuch wurde in drei Durchgängen mit insgesamt 45 Tieren<br />

durchgeführt. Jeweils 15 männliche Goldhamster wurden in je einer der drei<br />

Einstreugruppen (10 cm, 40 cm, 80 cm Tiefe) einzeln gehalten. Die Datenaufnahme fand<br />

von der 4. bis zur 16. Alterswoche statt.<br />

In den zwei Gruppen mit tieferer Einstreu waren die Boxen mit einem Einsatz aus<br />

Acrylglas ausgestattet. Ein zweiter, auf allen Seiten um 10 cm kürzerer, geschlossener<br />

Einsatz stand in der Mitte des ersten. Die Einstreu wurde dazwischen bis zum Gitterrand<br />

der Boxe aufgefüllt. So konnten die Hamster auf jeder Seite in 10 cm Breite bis auf den<br />

Boxenboden graben.<br />

Jeder Hamster mit 40 oder 80 cm Einstreu verbrachte keinen Tag im Unterschlupf,<br />

sondern grub sich sofort ein Gangsystem in der Einstreu, in dem er schlief. Diese Gänge<br />

reichten bis an den Boden, die Schlafkammer befand sich oft etwas oberhalb davon. Die<br />

Tiere mit der geringsten Einstreutiefe zeigten signifikant häufiger Gitternagen im Vergleich<br />

zu den Tieren mit mittlerer <strong>und</strong> 80 cm Einstreutiefe (Tabelle 1).<br />

Tabelle 1. Anzahl Goldhamster, die bei verschiedenen Einstreutiefen beim Gitternagen beobachtet<br />

wurden (GN) <strong>und</strong> die nie Gitternagen zeigten (N).<br />

Einstreutiefe [cm] GN N Total<br />

80 0 15 15<br />

40 3 11 14<br />

10 7 8 15<br />

Total 10 34 44<br />

Fisher’s Exact Test: n = 44, P = 0.006<br />

Auch die Dauer des Gitternagens unterschied sich signifikant zwischen den<br />

Gruppen (x 2 = 9.598483, d.f. = 2, P = 0.008). Die Laufradaktivität war ebenfalls signifikant<br />

unterschiedlich zwischen den Gruppen. Die Hamster in der geringsten Einstreutiefe<br />

wiesen eine signifikant höhere Laufradleistung auf (F=16.95, p

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