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»Bildentwicklung – Jugend im Bild« »Bildentwicklung – Jugend im Bild« 46 Wenn die TeilnehmerInnen die Bilder fertig gemalt hatten, nahm ich sie gemeinsam mit ihnen von der Malwand. Während wir das Bild zum Trocknen legten, signalisierte ich ihnen meine Gesprächsbereitschaft. Meistens suchten sie allerdings das Gespräch mit mir. Nach diesen Themen entstanden offensichtlich Werke, die für meine TeilnehmerInnen neue positive Bildthemen beinhalteten. Auf den nächsten Bildern beeindruckten sie mit hellen leuchtenden Farben, Figuren und Formen. Am Ende hatten alle ProjektteilnehmerInnen Bilder hergestellt, auf die sie besonders stolz waren. Trotz ihrer Voreinstellung zum Kunstprojekt war ein neuer, aus sich selbst schöpfender positiver Zugang zur Kreativität und zur Kunst gelungen. Prinzip der Werk(statt)schule Das Projekt wurde in enger Begleitung und intensivem Gesprächsaustausch mit dem Team der Werk(statt)schule durchgeführt. Die notwendige sensible Begleitung, Wertschätzung und Anteilnahme, war für die Entwicklung der TeilnehmerInnen und den Gruppenzusammengehörigkeitsprozess ebenfalls sehr bedeutsam. 47
»Perspektivwechsel II« – Vom Augen-Schein zum Körper-Sein Schüler/innen einer Gesamtschule werden zu Stelzenläufer/innen und zu temporären Performance-Künstler/innen »Perspektivwechsel II« »Perspektivwechsel II« – Vom Augen-Schein zum Körper-Sein Projektleitung Christine Ruis, Schauspielerin Theaterpädagogin 48 Dauer des Projektes: Sept. 2005 – Juni 2006 Das Projekt war eingebettet in das Großprojekt: »Schule als Kunstort – künstlerische Interventionen als Schulentwicklungsimpuls« Eine Kooperation von Bertolt-Brecht- Gesamtschule, Löhne, frauenkunstforum-owl e.V., Bielefeld und der pädagogischen Fakultät der Uni Bielefeld, gefördert aus Mitteln der Aktion Mensch/ 5000xzukunft und dem MSWKS NRW Vorbereitung/Planung Das Projekt »Vom Augen-Schein zum Körper-Sein« war eine Fortführung des Projektes »Perspektivwechsel – eine schulische Ausschreitung auf 93 cm hohen Stelzen« aus dem Schuljahr 2004/2005 (nachzulesen in »Schule als Kunstort«) Damals hatten 133 von ca. 300 befragten Schüler/ innen aus den Jahrgängen 5/6/7/8 auf die Frage, ob sie das Stelzenlaufen lernen wollen, mit JA geantwortet. 126 Schüler/innen bekundeten auch ihre Neugier auf die Erfahrung des Fallens. Diese Antworten inspirierten mich zu einem Folgeprojekt. Konzept Zielgruppe Schüler/innen aus den Jahrgängen 5-8, die sich freiwillig für das Erlernen des Stelzenlaufens interessieren. Gruppengröße max. 16 Personen, wenn möglich Zusammenarbeit mit jeweils einer Lehrkraft. Ziele • Vermittlung der Erfahrungen, dass wir körperlich/leiblich sind, dass wir leibhaftig denken, fühlen und lernen. • Erlernen des Stelzenlaufens und Erarbeitung einer Bewegungschoreografie. • Durch bewusste Fragestellungen beim Vermitteln der konkreten Lernziele die Aufmerksamkeit auf individuelle Lernmuster lenken. • Bewusste Konfrontation der individuellen spezifischen Erwartungshaltungen in Bezug auf das Stelzenlaufen mit den tatsächlich gemachten Erfahrungen. • Die Schüler/innen werden von mir gefilmt und filmen sich gegenseitig. Zeitrahmen Als zeitlicher Rahmen waren 8 Projekttage mit jeweils 6 Unterrichtseinheiten angedacht und 1-2 Treffen zur Klärung organisatorischer Aufgabenstellungen. Durchführung/Organisation Unvorhersehbare Probleme bei der Planung können zu wunderbaren Lösungen führen, wenn man/ frau offen ist für ungewohnte Arbeitszeiten. Unvorhergesehene Vorgaben von Seiten der Schule • nur Schüler/innen der Jahrgänge 7 und 8 sollten teilnehmen • die 8er Jahrgänge hatten nachmittags Projektbezogenen Unterricht und konnten nicht freigestellt werden; außerdem hatten sie 1 Monat Praktikum, standen in diesem Zeitraum überhaupt nicht zur Verfügung • das Stelzenprojekt sollte nur in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden • Unterstützung von Seiten der Lehrer/innen in diesem Schuljahr war nicht möglich • Die zeitliche Verfügbarkeit geeigneter Räumlichkeiten (Turnhalle) gestaltete sich äußerst schwierig Von Seiten der freiberuflichen Künstlerin gab es ebenfalls unvorhersehbare Terminschwierigkeiten, sie war nicht jederzeit einsetzbar, hatte u.a. Auftrittstermine. Die unterschiedlichen Systeme Alltag der Künstlerin – Alltag der Institution Schule – Alltag/Freizeiten der Schüler/innen – mussten in ein praktikables Gleichgewicht gebracht werden. Das erforderte aufwändige Mehrorganisation, Risikobereitschaft bei allen Beteiligten, mehr Treffen als geplant, einschließlich der unvermeidlichen Fahrtzeiten. Von den Schüler/innen erforderte es ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Selbstmotivation – die Hälfte der Treffen fand an Samstagen und Sonntagen statt! Trotz der widrigen Umstände, oder vielleicht auch gerade deswegen konnte das Projekt in den letzten Schultagen des Schuljahres 2005/2006 zu einem gelungenen Abschluß für alle Beteiligten kommen. • Alle teilnehmenden Schüler/innen fühlten sich durch die Teilnahme am Projekt um einige intensive Erfahrungen bereichert; Interesse für den Aufbau einer schulinternen Stelzengruppe war geweckt. • Die Schulleitung und die Initiatorin des Projektes »Schule als Kunstort«, Dr. Birgit Engel, waren zufrieden. • Ich, als durchführende Künstlerin der Projekte »Perspektivwechsel I + II« war zufrieden. Mein Erfahrungsschatz in Bezug auf Lernen im allgemeinen Lebenszusammenhang und in Bezug auf das System Schule wurde erweitert. Vermittlung von Wissen und Können Die einzelnen Treffen sind festgehalten auf ca. 9 Stunden Filmmaterial; davon habe ich einen Rohschnitt von ca. 2 Stunden zusammengestellt und einen Vorführfilm, der in drei Kapitel unterteilt ist: I. Lernen II. Zeigen III. Gesehen werden Das Projekt endete mit einer Performance, die zweimal aufgeführt wurde. Der Film kann als CD bestellt werden: ruis.schalkin@googlemail.com Da ich den Hauptteil der Dokumentation mit filmischen Mitteln bewerkstelligt habe, beschränke ich mich hier, auf der Textebene, auf eine assoziative Berichterstattung. Reflexionen über einen außergewöhnlichen Lernprozeß Freiberufliche Künstlerin – System Schule Voneinander Lernen – auf jeden Fall lohnenswert! Mein Dreh- und Angelpunkt bei den Projekten Perspektivwechsel I+II war die konkrete Arbeit mit den Schüler/innen mit Methoden aus der Theaterarbeit. Da ich weder Lehrerin im klassischen Sinne, noch Forscherin im wissenschaftlichen Sinne bin, sondern Schauspielerin und Regisseurin habe ich einen »spielerischen« Blick auf das Lerngeschehen. Wenn ich selbst die Akteurin bin, wie in Perspektivwechsel I, steht das spielerische improvisierende Vorgehen im Vordergrund. Improvisationen gehören zu meinem Repertoire, ich bin darin ausgebildet. Ich spiele, 49
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Seite 7 und 8: Die Aula als Klangraum Die Aula als
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Seite 23: »Bildentwicklung - Jugend im Bild
Seite 27 und 28: »Perspektivwechsel II« - Vom Auge
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