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Feuerwehr-Journal 2009 - Regierungsportal Mecklenburg ...

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Im November und<br />

Dezember wurden die<br />

ersten beiden Seminare<br />

„Brandübungshaus”<br />

mit Erfolg<br />

durchgeführt.<br />

<strong>Mecklenburg</strong><br />

Vorpommern<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong><br />

Zeitschrift für den Brand- und Katastrophenschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern


Impressum<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong><br />

Zeitschrift für den Brand-<br />

und Katastrophenschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Herausgeber:<br />

Innenministerium <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Redaktion:<br />

Innenministerium <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Abteilung 4, Referate II 450 und II 430-3<br />

Alexandrinenstraße 1, 19055 Schwerin<br />

Tel.: 0385/588-2404<br />

email: II430-3@im.mv-regierung.de<br />

Titelbild: Uto Sachse<br />

Auflage: 6.500 Exemplare<br />

Gestaltung, Satz & Layout:<br />

Cicero Werbeagentur, Rostock<br />

Druck: Landesamt für innere Verwaltung MV<br />

Erscheinungsweise: jährlich<br />

Diese Druckschrift ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Innenministeriums <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern.<br />

Sie wird kostenlos abgegeben und<br />

ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder<br />

von Parteien oder Bürgerinitiativen noch von<br />

Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines<br />

Wahlkampfes verwendet werden.<br />

Wir danken den Autoren für ihre Text- und Bildbeiträge.<br />

Für den Inhalt der einzelnen Beiträge<br />

zeichnen die Verfasser verantwortlich. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte wird<br />

keine Gewähr übernommen. Die Redaktion be-<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort von Innenminister Lorenz Caffier 3<br />

Neuer Referatsleiter für den<br />

Brand- und Katastrophenschutz 4<br />

Erklärung zur Stärkung des Ehrenamtes 4<br />

Brand- und Hilfeleistungsstatistik 2008 5<br />

Personelle Situation der <strong>Feuerwehr</strong>en 6<br />

<strong>Feuerwehr</strong>jubiläen 2008/<strong>2009</strong> 7<br />

100 Jahre Berufsfeuerwehr Rostock 9<br />

Ehrungen 10<br />

Die Landesschule informiert 10<br />

Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee 12<br />

Innenministerium und Landesfeuerwehrverband<br />

werben für<br />

Extremismusprävention 13<br />

Jugendfeuerwehren für Demokratie<br />

und Toleranz 14<br />

Von einem der auszog, in der Wüste<br />

zu löschen 15<br />

Kampagne „Köpfe gesucht” 16-17<br />

Anzahl der Versicherungsfälle gestiegen 18<br />

Arbeitsgemeinschaft Vorbeugender Brandschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V. 19<br />

Sanitäter-Gerätewagen übergeben 20<br />

Schwerin hat ein Internationales<br />

<strong>Feuerwehr</strong>museum 21<br />

<strong>Feuerwehr</strong>sport im Überblick 22<br />

Neuregelungen der Arbeitszeit für<br />

Beamte der Berufsfeuerwehren 23<br />

Die Dienstvorschriften für die <strong>Feuerwehr</strong> 24<br />

Änderung Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz<br />

24<br />

Himmelslaternen künftig in MV verboten 24<br />

Rechtsprechung 25<br />

2 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong><br />

Liebe Kameradinnen<br />

und Kameraden,<br />

sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser,<br />

das allgemeine Sicherheitsbedürfnis unserer<br />

Bürger und die entsprechenden Erwartungen<br />

an den Staat sind heute größer<br />

denn je. So kommt auch dem Brandschutz<br />

und den <strong>Feuerwehr</strong>en im System der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge bei der Abwehr<br />

von Gemeingefahren eine besondere<br />

Rolle zu. Zunehmend ist ihr Aufgabenfeld<br />

nicht nur auf die Brandbekämpfung<br />

beschränkt. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich<br />

gehören ebenso die technische Hilfeleistung,<br />

die Katastrophenbekämpfung<br />

und die Beseitigung von Umweltgefahren.<br />

Damit wächst das Anforderungsniveau an<br />

Einsatzbereitschaft, Aus- und Fortbildung<br />

stetig. <strong>Feuerwehr</strong>mann oder <strong>Feuerwehr</strong>frau<br />

zu sein, bedeutet immer mit viel Leidenschaft,<br />

Zeit- und Kraftaufwand ein gewaltiges<br />

Stück öffentlicher Sicherheit in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern zu gewährleisten.<br />

Nicht selten wird dabei die eigene<br />

Gesundheit, ja sogar das eigene Leben für<br />

die Allgemeinheit riskiert.<br />

Die Brand- und Hilfeleistungsstatistik des<br />

letzten Jahres zeigt, dass ohne die 1072<br />

Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en sowie die sechs<br />

Berufsfeuerwehren die öffentliche Sicherheit<br />

im Bereich der Gefahrenabwehr nicht<br />

gewährleistet gewesen wäre.<br />

Die sichere Beherrschung schwieriger Gefahrensituationen<br />

setzt eine umfassende<br />

und gründliche Ausbildung der Mitglieder<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>en in unserem Land voraus,<br />

damit sie schnelle und oft lebensrettende<br />

Hilfe leisten können.<br />

Neben den örtlichen und kreislichen Ausbildungseinrichtungen<br />

ist die Landesschule<br />

für Brand- und Katastrophenschutz<br />

in Malchow für die Qualifizierung der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

unverzichtbar. Daher war es mir<br />

in den vergangenen Wochen und Monaten<br />

besonders wichtig, den Umfang und die<br />

Qualität der Ausbildung noch mehr an den<br />

Bedürfnissen der <strong>Feuerwehr</strong>kameraden<br />

auszurichten. Mit der Umsetzung neuer<br />

konzeptioneller Überlegungen verbinde<br />

ich die Erwartung, dass es möglich sein<br />

wird, eine verbesserte Aus- und Fortbildung<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>en anzubieten und für<br />

einen kontinuierlichen Ausbildungsbetrieb<br />

zu sorgen.<br />

Das immer breiter werdende Einsatzspektrum<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>en stellt auch erhöhte<br />

Anforderungen an die zentrale Ausbildungsstätte.<br />

Dieser Erkenntnis, die sich an<br />

allen Landesfeuerwehrschulen in Deutschland<br />

zeigt, kann und will sich <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern nicht verschließen. Das sind<br />

wir der Sicherheit der Bürgerinnen und<br />

Bürger und den <strong>Feuerwehr</strong>en des Landes<br />

schuldig.<br />

Neben der Schaffung der Ausbildungsbedingungen<br />

für die <strong>Feuerwehr</strong>en kommt es<br />

auch darauf an, alles dafür zu tun, dass die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en ihr Ehrenamt ausüben können.<br />

Besonderes Augenmerk ist darauf zu<br />

richten, dass den Ehrenamtlichen aus ihrem<br />

Dienst am Nächsten keine Nachteile<br />

entstehen. Gerade auch in Situationen, in<br />

denen Unsicherheit über den Arbeitsplatz<br />

besteht, ist es wichtig, dass Kameraden keine<br />

Angst vor etwaigen Schwierigkeiten<br />

mit ihrem Arbeitgeber haben und deshalb<br />

bei einem Alarm nicht ausrücken. Ich denke,<br />

hier sind alle Vertreter aus der Kommunal-<br />

und Landespolitik gefordert, die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en zu unterstützen. Ein erster<br />

Schritt in diese Richtung ist die Unterzeichnung<br />

der gemeinsamen Erklärung<br />

zur Stärkung des Ehrenamtes im Bereich<br />

der kommunalen Gefahrenabwehr im<br />

Land <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern.<br />

In <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern können alle<br />

Bürgerinnen und Bürger auf die Zuverlässigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit des ehrenamtlichen<br />

Hilfeleistungssystems, das sich<br />

aus den <strong>Feuerwehr</strong>en und dem THW als öffentlich-rechtliche<br />

Einrichtungen sowie<br />

dem ASB, der DLRG, dem DRK, der JUH und<br />

dem MHD als private Hilfsorganisationen<br />

zusammensetzt, vertrauen. Demographischer<br />

Wandel und die zunehmend geforderte<br />

Mobilität der Beschäftigten bedingen<br />

jedoch kurz- und mittelfristige Maßnahmen,<br />

um das System leistungsfähig und<br />

in dem benötigten Umfang zu erhalten.<br />

Am 4. Dezember 2008 unterzeichneten die<br />

verschiedensten Organisationen des gesellschaftlichen<br />

Lebens in der Landeshauptstadt<br />

Schwerin eine „Gemeinsame<br />

Erklärung zur Stärkung des Ehrenamtes im<br />

Bereich der kommunalen Gefahrenabwehr”.<br />

Darin deklarieren das Innenministerium<br />

des Landes <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern,<br />

die Kammern und Verbände der<br />

Wirtschaft, die Hilfsorganisationen und der<br />

Landkreis- sowie Städte- und Gemeinde-<br />

tag, sich der besonderen Bedeutung des<br />

Ehrenamtes im Bereich der kommunalen<br />

Gefahrenabwehr in unserem Land bewusst<br />

zu sein und auch in Zukunft aktiv für<br />

dessen Stärkung einzutreten.<br />

Die Unterzeichner verpflichten sich Anstrengungen<br />

zu unternehmen, die Mitgliederzahlen<br />

der Ehrenamtlichen zu erhöhen,<br />

alle öffentlichen und privaten Arbeitgeber<br />

auf ihre Verantwortung für die<br />

Gesellschaft aufmerksam zu machen und<br />

den ehrenamtlichen Helfern ihre Tätigkeit<br />

jederzeit zu ermöglichen. Bei Einstellungen<br />

in den öffentlichen Dienst sollen Tätigkeiten,<br />

die dem Allgemeinwohl dienen<br />

und besonderes soziales Engagement erfordern,<br />

künftig besonders berücksichtigt<br />

werden.<br />

Genau diese Aufgaben haben in Bezug auf<br />

das Ehrenamt höchste Priorität. So ist zum<br />

Beispiel die Aufrechterhaltung der Zuverlässigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit des bestehenden<br />

ehrenamtlichen Hilfeleistungssystems<br />

in einem Flächenland wie <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

eine der größten<br />

Herausforderungen. Denn ohne die nicht<br />

hoch genug anzuerkennende Leistung der<br />

ehrenamtlich Tätigen im Bereich des<br />

Brand- und Katastrophenschutzes wäre<br />

das jetzige Hilfeleistungssystem nicht zu<br />

realisieren.<br />

Eingebettet im Rahmen dieser Maßnahmen<br />

gilt es dafür zu sorgen, dass die Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en bei der Gewinnung<br />

neuer Mitglieder unterstützt werden. Ausgehend<br />

von der Tatsache, dass die Mitgliederzahlen<br />

in den Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

und bei den Jugendfeuerwehren sinken,<br />

wird die Landesregierung <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

den Landesfeuerwehrverband<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.<br />

bei der wichtigen Aufgabe der Mitgliedergewinnung<br />

unterstützen. Durch Bereitstellung<br />

von 200.000 € über einem Zeitraum<br />

von zwei Jahren wird es nun möglich<br />

sein, durch gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Verbandes die Bürgerinnen<br />

und Bürger unseres Landes für die<br />

Aufgabe „<strong>Feuerwehr</strong>” zu sensibilisieren.<br />

Schließlich möchte ich es nicht versäumen<br />

allen <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen für ihre Arbeit<br />

in den vergangenen Jahren zu danken.<br />

Sie haben einen wesentlichen Beitrag für<br />

die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger<br />

des Landes <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

geleistet. Ihr Dienst in der <strong>Feuerwehr</strong><br />

ist uns allen ein Vorbild und zugleich Anreiz,<br />

unseren Teil der Verantwortung in der<br />

Gesellschaft wahrzunehmen.<br />

Lorenz Caffier<br />

Innenminister<br />

des Landes <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 3


Neuer Referatsleiter im Innenministerium<br />

Hans-Joachim Titscher, Innenministerium MV<br />

Gemeinsame Erklärung zur Stärkung des<br />

Ehrenamtes im Bereich der kommunalen<br />

Gefahrenabwehr im Land <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern<br />

Dieter Baguhn, Innenministerium MV<br />

In der Landeshauptstadt Schwerin unterzeichneten<br />

am 4. Dezember 2008 die verschiedensten<br />

Organisationen des gesellschaftlichen<br />

Lebens eine „Gemeinsame Erklärung<br />

zur Stärkung des Ehrenamtes im<br />

Bereich der kommunalen Gefahrenabwehr”:<br />

Alle Unterzeichner dieser Erklärung<br />

(Innenministerium, Kammern und Verbände<br />

der Wirtschaft, Hilfsorganisationen,<br />

Landkreistag und Städte- und Gemeindetag)<br />

sind sich der besonderen Bedeutung<br />

des Ehrenamtes im Bereich der kommunalen<br />

Gefahrenabwehr in unserem Land<br />

bewusst und werden auch in Zukunft aktiv<br />

für dessen Stärkung eintreten.<br />

Aus diesem Grund sind sich alle Unterzeichner<br />

einig, gemeinsame Anstrengungen<br />

zu unternehmen, um<br />

1. die Mitgliederzahl in den öffentlichrechtlichen<br />

Einrichtungen und privaten<br />

Hilfsorganisationen zu erhöhen,<br />

2. alle öffentlichen und privaten Arbeitgeber<br />

auf ihre Verantwortung für die Gesellschaft<br />

aufmerksam zu machen und<br />

3. den ehrenamtlichen Helfern ihre Tätigkeit<br />

jederzeit zu ermöglichen.<br />

Gerade für die privaten Arbeitgeber ist die<br />

Freistellung der ehrenamtlich Tätigen von<br />

der Arbeits- und Dienstleistung für die<br />

Dauer der Teilnahme an Einsätzen, Übun-<br />

gen und Lehrgängen oft nicht einfach zu<br />

kompensieren. Diese stellt jedoch den<br />

Schlüssel zur Aufrechterhaltung des Hilfeleistungssystems<br />

dar.<br />

Innenminister Caffier sagte dazu auf der<br />

oben genannten Veranstaltung: „Ich erwarte<br />

vor allem eines: dass sich die Situation<br />

für die Ehrenamtler verbessert und<br />

das auf Freiwilligkeit beruhende Hilfsleistungssystem<br />

im Ganzen davon profitiert.”<br />

Branddirektor Dieter Baguhn führt die<br />

Dienstgeschäfte als Referatsleiter für <strong>Feuerwehr</strong>en,<br />

Katastrophenschutz und zivilmilitärische<br />

Zusammenarbeit im Innenministerium<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern. Das<br />

gebürtige Landeskind hat sein Amt am 01.<br />

April <strong>2009</strong> angetreten. In der neuen Funktion<br />

ist Dieter Baguhn zuständig für Grundsatzangelegenheiten<br />

des Brand- und Katastrophenschutzes<br />

in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

und übt die Fachaufsicht über<br />

den Brand- und Katastrophenschutz im<br />

Landesamt für zentrale Aufgaben und<br />

Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz<br />

und über die Landesschule für<br />

Brand- und Katastrophenschutz MV aus.<br />

Der bisherige Referatsleiter, Wolfgang<br />

Dähn, ist in das LPBK-MV gewechselt.<br />

Der Abteilungsleiter Polizei, Frank Niehörster<br />

(r.), gratuliert Dieter Baguhn<br />

Foto: Stephan Stange<br />

Ein weiterer Baustein der gemeinsamen<br />

Erklärung besteht darin, dass im Bereich<br />

des öffentlichen Dienstes bei Stellenbesetzungen<br />

Tätigkeiten, die dem Allgemeinwohl<br />

dienen und besonderes soziales<br />

Engagement erfordern, bei der Auswahlentscheidung<br />

berücksichtigt werden. Innenstaatssekretär<br />

Thomas Lenz hat diese<br />

Regelung zum Anlass genommen, um in<br />

einem Schreiben die Staatssekretäre der<br />

obersten Landesbehörden, die Landräte<br />

und die Oberbürgermeister der kreisfreien<br />

Städte darum zu bitten, dieses bei zukünftigen<br />

Auswahlverfahren zu beachten.<br />

Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung am 4. Dezember 2008 in Schwerin<br />

Foto: Bierenbrodt, LPBK MV<br />

Die gesamte Erklärung sowie die Liste der<br />

Unterzeichner können unter der Internetadresse<br />

www.mv-regierung.de/feuerwehr<br />

heruntergeladen werden.<br />

Brand- und Hilfeleistungsstatistik<br />

Hans-Joachim Titscher, Innenministerium MV<br />

Die Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en und die Berufsfeuerwehren<br />

sind im Berichtszeitraum<br />

01. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008 insgesamt<br />

64120 Einsätze gefahren. Sie wurden<br />

also durchschnittlich zu 176 Einsätzen<br />

täglich gerufen. Obwohl die Anzahl der<br />

Fehlalarmierungen stieg, ist die Gesamtzahl<br />

der Einsätze um 2543 gesunken, was<br />

auf einen Rückgang der Notfalleinsätze,<br />

Krankentransporte, technischen Hilfeleistungen<br />

und Brände zurückzuführen ist.<br />

Bei den 14550 Brand- und technischen Hilfeleistungseinsätzen<br />

konnten 963 Menschen<br />

aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet<br />

werden. Damit ist offensichtlich, dass<br />

die öffentliche Sicherheit im Bereich der<br />

Gefahrenabwehr ohne diese Einsatzkräfte<br />

nicht gewährleistet wäre.<br />

Zahl der Brandeinsätze<br />

Brandeinsätze<br />

6000<br />

5870<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

3856<br />

3453<br />

3947 4134 3956<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Wie sich die Einsatzzahlen im Einzelnen<br />

darstellen, zeigen die folgenden Diagram -<br />

me.<br />

Zahl der Hilfeleistungseinsätze<br />

Hilfeleistungs-<br />

Notfalleinsätze<br />

Einen besonderen Stellenwert bei den Berufsfeuerwehren<br />

nehmen die Notfalleinsätze<br />

ein.<br />

Neben den klassischen Hilfsorganisationen<br />

tragen hauptsächlich die Berufsfeuerwehren<br />

dazu bei, dass die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Hilfsfrist, in der Regel 10 Minuten,<br />

eingehalten wird. Über 73 Prozent<br />

der Einsätze der Berufsfeuerwehren sind<br />

mittlerweile diesem Aufgabengebiet zuzuordnen.<br />

Nachdem im Jahr 2007 ein Anstieg<br />

registriert wurde, ist nunmehr wieder<br />

ein Rückgang der Einsätze zu verzeichnen.<br />

Fehlalarmierungen<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong>en haben eine große Zahl<br />

von Fehlalarmierungen zu beklagen.<br />

Die Fehlalarme sind vorwiegend auf „blinde<br />

Alarme” zurückzuführen. Das sind Einsätze,<br />

bei denen die <strong>Feuerwehr</strong> nicht im ei-<br />

4 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 5<br />

einsätze<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

9321 9177 9497<br />

15173<br />

11313 10594<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Zahl der Notfalleinsätze<br />

Notfall-<br />

einsätze<br />

46340<br />

41989<br />

39225 39924 41156 39609<br />

48000<br />

46000<br />

42000<br />

40000<br />

38000<br />

36000<br />

34000<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Zahl der Fehlalarmierungen<br />

Fehlalarme<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

4502<br />

2991<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

3323 3801 3469 3709


gentlichen Sinne tätig wird. Diese können<br />

im positiven Sinn durch vorsichtige oder<br />

umsichtige Bürger ausgelöst werden, die<br />

andere vor Schaden bewahren wollen. Oft<br />

jedoch sind auch böswillige Alarme zu verzeichnen.<br />

Manchem Mitbürger ist offensichtlich<br />

nicht bewusst, welche Folgen ihr<br />

Handeln haben kann. Wer absichtlich oder<br />

wissentlich Notrufe missbraucht, macht<br />

sich einer strafbaren Handlung nach § 145<br />

Strafgesetzbuch schuldig, die mit Freiheitsstrafe<br />

bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe<br />

geahndet werden kann. Darüber hinaus<br />

können Fehlalarme die Mitglieder der<br />

Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en demotivieren.<br />

Auch das Verhältnis zum jeweiligen Arbeitgeber<br />

wird in solchen Fällen erheblich<br />

dadurch belastet, dass während der Dauer<br />

der Teilnahme an Einsätzen (einschließlich<br />

einer angemessenen Erholungsphase) die<br />

Pflicht zur Arbeits- und Dienstableistung<br />

für die aktiven Einsatzkräfte der Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en gesetzlich entfällt.<br />

Die Gesamtübersicht der Einsatzverteilung<br />

zeigt, dass die Fehlalarmierungen an fünfter<br />

Stelle aufgeschlüsselt nach Einsatzhäufigkeit<br />

stehen.<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong>en in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern heute<br />

Die nach dem Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz<br />

M-V bestehende Verpflichtung,<br />

Brandbekämpfung und Technische<br />

Hilfeleistung durchzuführen, bei der Katastrophenbekämpfung<br />

mitzuwirken, im<br />

Rettungswesen Aufgaben zu erfüllen und<br />

bei der Beseitigung von Umweltgefahren<br />

Sofortmaßnahmen zu übernehmen, stellt<br />

die <strong>Feuerwehr</strong>en stets vor neue und hohe<br />

Anforderungen. Im Gesamtsystem der Gefahrenabwehr<br />

kommt den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

eine herausragende Bedeutung zu. Die<br />

Brand- und Hilfeleistungsstatistik des letzten<br />

Jahres zeigt, dass ohne die sechs Berufsfeuerwehren<br />

sowie die 1072 Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en und die vier Betriebsfeuerwehren<br />

die öffentliche Sicherheit im<br />

Bereich der Gefahrenabwehr nicht gewährleistet<br />

wäre. Sie haben stets unter Beweis<br />

gestellt, dass es ohne ihren selbstlosen<br />

Einsatz ein wirksames Feuerlösch- und<br />

Hilfeleistungssystem nicht geben würde.<br />

Die Entwicklung seit 2003<br />

Berufsfeuerwehren<br />

In <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern existiert gegenwärtig<br />

in jeder kreisfreien Stadt eine<br />

Berufsfeuerwehr. Sehr häufig stehen gerade<br />

diese sechs Berufsfeuerwehren bei den<br />

Krankentransporte<br />

Einsatzverteilung 2008<br />

Fehlalarme<br />

Brände 6 %<br />

6 %<br />

10 %<br />

Hilfeleistungen<br />

16 %<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

Obwohl es zahlreiche zu beachtende Gesetze,<br />

Verordnungen, Vorschriften, Richtlinien<br />

und Technische Regeln gibt, kommt<br />

es aufgrund der Nichteinhaltung dieser<br />

Vorschriften immer wieder zu Bränden,<br />

Anzahl<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

spektakulären Ereignissen im Mittelpunkt<br />

des Geschehens. Sie sind in besonderer<br />

Weise darauf eingestellt, die ersten notwendigen<br />

Maßnahmen in der Brandbekämpfung,<br />

Technischen Hilfeleistung und<br />

im Rettungswesen einzuleiten. Wieviel Personal<br />

den Berufsfeuerwehren für diese<br />

Aufgaben in den vergangenen Jahren zur<br />

Verfügung stand, zeigt Diagramm 1.<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Notfalleinsätze<br />

62 %<br />

Wie sich die Zahl der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

bis heute entwickelt hat, ist dem<br />

folgenden Diagramm zu entnehmen. Danach<br />

ist im Berichtszeitraum ein kontinuierlicher<br />

Rückgang der <strong>Feuerwehr</strong>en zu<br />

verzeichnen.<br />

In <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern gab es im<br />

Be richtszeitraum 847 Gemeinden und<br />

1.072 Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en. Aufgrund<br />

von Gemeindezusammenschlüssen ist es<br />

Verpuffungen oder gar Explosionen. Oftmals<br />

sind dann Tote oder Verletzte zu beklagen.<br />

Die durchgeführten Brandschutzkontrollen<br />

und -überprüfungen der Brandschutzingenieure<br />

in besonders gefährdeten Bereichen<br />

sowie die Mitwirkung der Brandschutzdienststellen<br />

im Baugenehmigungs -<br />

verfahren stellen sicher, dass es deutlich<br />

weniger Gefahrenquellen gibt.<br />

Welche Anstrengungen die Kommunen<br />

unter Beteiligung der <strong>Feuerwehr</strong>en auf<br />

diesem Gebiet in den letzten Jahren unternommen<br />

haben, verdeutlicht folgendes<br />

Diagramm.<br />

Entwicklung des Vorbeugenden Brandschutzes<br />

1357<br />

4399<br />

6236<br />

1684<br />

5796<br />

6616<br />

Die personelle Situation der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Hans-Joachim Titscher, Innenministerium MV<br />

1647<br />

5604<br />

5362<br />

1304<br />

3789<br />

5002<br />

1154<br />

1026<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Brandverhütungsschauen Löschwasserschauen Stellungnahmen<br />

Personalbestand der<br />

Berufsfeuerwehren<br />

Personal<br />

730<br />

720<br />

728<br />

721<br />

710<br />

706<br />

700<br />

690<br />

680<br />

670<br />

689 690<br />

696<br />

660<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

4671<br />

1321<br />

2912<br />

4054<br />

Zahl der freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Anzahl<br />

1160<br />

1140<br />

1142<br />

1125<br />

1120<br />

1100<br />

1080<br />

1060<br />

1040<br />

1100 1096 1091<br />

1072<br />

1020<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

in der Vergangenheit dazu gekommen,<br />

dass die Kräfte gebündelt und <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

zusammengelegt wurden. Dieser Fakt<br />

wird untermauert durch die annähernd<br />

konstante Anzahl von <strong>Feuerwehr</strong>mitgliedern.<br />

Mitgliederbestand der<br />

Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Mit Sorge wurde der Mitgliederrückgang<br />

der letzten drei Jahre beobachtet. Dieser<br />

Tendenz gilt es entgegenzuwirken.<br />

Mitgliederbestand der<br />

freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Anzahl<br />

28400<br />

28308<br />

28222<br />

28200<br />

28092<br />

28011<br />

28070<br />

28000<br />

27800<br />

27635<br />

27600<br />

27400<br />

27200<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Ein Grund für den Mitgliederrückgang wird<br />

in der demographischen Entwicklung gesehen.<br />

Darüber hinaus trägt die Abwanderung<br />

der Jugend in andere Bundeslän-<br />

der dazu bei, dass nicht mehr genügend<br />

Jugendliche für den Dienst in der <strong>Feuerwehr</strong><br />

zur Verfügung stehen. Eine dauerhafte<br />

Sicherung des Personalbestandes in<br />

den Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en ist nur durch<br />

gemeinsame Anstrengungen auf Landesund<br />

kommunaler Ebene zu erreichen. Neben<br />

einer intensiven Mitgliederwerbung<br />

vor Ort müssen die Rahmenbedingungen<br />

für die ehrenamtliche Tätigkeit immer wieder<br />

den veränderten Bedingungen angepasst<br />

werden. Diesbezüglich unterstützt<br />

die Landesregierung die gegenwärtige<br />

Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.<br />

durch die Bereitstellung von 200.000 R.<br />

Nunmehr ist der Verband in der Lage, durch<br />

gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes<br />

für den Dienst in der <strong>Feuerwehr</strong> zu<br />

sensibilisieren.<br />

Entwicklung Jugendfeuerwehren<br />

Leider sind die Mitgliedszahlen in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich gesunken.<br />

Waren 2003 noch 8952 Jugendliche in der<br />

Jugendfeuerwehr, so sind es im Berichtszeitraum<br />

des Jahres 2008 nur noch 6450.<br />

Nach den dem Innenministerium für das Jahr 2008/<strong>2009</strong> vom<br />

Landesfeuerwehrverband <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V. zur Verfügung<br />

gestellten Unterlagen hatten bzw. haben 106 <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

ihre 50-, 75-, 100- und 125-jährigen Gründungsjubiläen. Ohne<br />

Anspruch auf Vollzähligkeit sind dieses:<br />

<strong>Feuerwehr</strong>jubiläen 2008<br />

Landkreis<br />

50 Jahre<br />

<strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Rakow 1958<br />

Ludwigslust FF Damereez 1958<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz FF Golm 12.01.1958<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz FF Rattey 03.1958<br />

Nordwestmecklenburg FF Groß Siemz 20.06.1958<br />

Rügen FF Kluis 15.10.1958<br />

Landkreis<br />

75 Jahre<br />

<strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Krempin 18.04.1933<br />

Bad Doberan FF Rerik-Roggow-Russow 11.10.1933<br />

Güstrow FF Wasdow 03.07.1933<br />

Güstrow FF Klein-Belitz 04.06.1933<br />

Ludwigslust FF Kloddram 1933<br />

Ludwigslust FF Pampow 1933<br />

Ludwigslust FF Neuhof 1933<br />

Ludwigslust FF Lassahn 1933<br />

Zahl der Jugendfeuerwehren<br />

Anzahl<br />

740<br />

739<br />

720<br />

719<br />

706<br />

700<br />

680<br />

660<br />

640<br />

620<br />

677 677<br />

654<br />

600<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Mitglieder der<br />

Jugendfeuerwehren<br />

Anzahl<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

8952 8725<br />

7500 7253<br />

6591 6450<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr<br />

Der Rückgang ist auf die geburtenarmen<br />

Jahrgänge zurückzuführen und könnte in<br />

den nächsten Jahren zu einem weiteren<br />

Schwund von Mitgliedern führen.<br />

Der Landtag hat auf seiner 63. Sitzung am<br />

4. März <strong>2009</strong> das Erste Gesetz zur Änderung<br />

des Gesetzes über den Brandschutz<br />

und die Technischen Hilfeleistungen durch<br />

die <strong>Feuerwehr</strong>en für <strong>Mecklenburg</strong>-Vor-<br />

<strong>Feuerwehr</strong>jubiläen 2008/<strong>2009</strong><br />

Hans-Joachim Titscher, Innenministerium MV<br />

pommern (Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz<br />

M-V - BrSchG) beschlossen.<br />

Das Gesetz passt sich den gesellschaftlichen<br />

und insbesondere den demographischen<br />

Entwicklungen in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

an. Nunmehr ist die rechtliche<br />

Möglichkeit geschaffen worden, Kinder ab<br />

Vollendung des sechsten Lebensjahres<br />

zum Zwecke der Brandschutzerziehung in<br />

die Jugendabteilung der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />

aufzunehmen. Somit wird der Bedeutung<br />

der Nachwuchsgewinnung für<br />

die nachhaltige Gewährleistung der Einsatzbereitschaft<br />

Rechnung getragen.<br />

Insgesamt kann aber festgestellt werden,<br />

dass in den <strong>Feuerwehr</strong>en nach wie vor gute<br />

Jugendarbeit geleistet wird und die engagierten<br />

und hochmotivierten Jugendfeuerwehrwarte<br />

auf Gemeinde-, Amts- und<br />

Kreisebene in der Lage sind, Kinder und<br />

Jugendliche für den <strong>Feuerwehr</strong>dienst zu<br />

begeistern und sich damit einen gut ausgebildeten<br />

Nachwuchsgrundstock für die<br />

Einsatzabteilungen zu schaffen. Es darf<br />

aber auch nicht vergessen werden, dass<br />

Kindern und Jugendlichen durch diese Arbeit<br />

eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />

geboten wird.<br />

Landkreis <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Müritz FF Jaebetz 14.04.1933<br />

Müritz FF Klocksin 1933<br />

Nordvorpommern FF Altwigshagen 1933<br />

Nordvorpommern FF Allerstorf 1933<br />

Nordwestmecklenburg FF Lützow 15.05.1933<br />

Nordwestmecklenburg FF Pokrent 1933<br />

Nordwestmecklenburg FF Demern 22.06.1933<br />

Ostvorpommern FF Mellenthin 10.05.1933<br />

Ostvorpommern FF Kamminke 22.05.1933<br />

Ostvorpommern FF Hinrichshagen 01.03.1933<br />

Ostvorpommern FF Dargen 15.03.1933<br />

Ostvorpommern FF Benz 06.09.1933<br />

Parchim FF Wendorf 01.05.1933<br />

Uecker-Randow FF Blankensee 1933<br />

Uecker-Randow FF Blumenhagen 1933<br />

Uecker-Randow FF Britzig 1933<br />

Uecker-Randow FF Damerow 16.04.1933<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt<br />

100 Jahre<br />

<strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Stäbelow 27.09.1908<br />

Demmin FF Daberkow 08.11.1908<br />

Ludwigslust FF Kothendorf 1908<br />

Ostvorpommern FF Koserow 02.12.1908<br />

Hansestadt Rostock BF Rostock 01.07.1908<br />

6 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 7


125 Jahre<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Nienhagen 02.03.1883<br />

Bad Doberan FF Börgerende-<br />

Retwisch<br />

02.03.1883<br />

Parchim FF Demen 09.07.1883<br />

Parchim FF Goldenstädt 02.07.1883<br />

Parchim FF Kobrow 12.06.1883<br />

Uecker-Randow FF Strasburg/Um. 26.01.1883<br />

Hansestadt Stralsund BF Stralsund 01.02.1883<br />

<strong>Feuerwehr</strong>jubiläen <strong>2009</strong><br />

50 Jahre<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Ziesendorf 01.05.1959<br />

Güstrow FF Boddin 01.01.1959<br />

Nordwestmecklenburg FF Losten 13.03.1959<br />

Ostvorpommern FF Gribow 22.04.1959<br />

Ostvorpommern FF Groß Kiesow 01.10.1959<br />

Hansestadt Rostock FF Margrafenheide 14.07.1959<br />

Hansestadt Stralsund FF Stralsund 22.05.1959<br />

75 Jahre<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Dummerstorf 1934<br />

Bad Doberan FF Kamin 1934<br />

Demmin FF Altenhagen 1934<br />

Demmin FF Gielow 15.05.1934<br />

Demmin FF Pensin 1934<br />

Güstrow FF Kämmerich 02.02.1934<br />

Ludwigslust FF Groß Krams 01.05.1934<br />

Ludwigslust FF Liepe/<br />

Neu Göhren<br />

1934<br />

Ludwigslust FF Malk Göhren 1934<br />

Ludwigslust FF Sülstorf 1934<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz FF Lichtenberg 01.04.1934<br />

Müritz FF Grabow 1934<br />

Müritz FF Grabowhöfe 08.10.1934<br />

Müritz FF Groß Plasten 1934<br />

Müritz FF Melz 1934<br />

Müritz FF Schwarz 1934<br />

Nordvorpommern FF Behnkendorf 1934<br />

Nordvorpommern FF Deyelsdorf 23.05.1934<br />

Nordvorpommern FF Zarrentin 1934<br />

Nordvorpommern FF Neuendorf 1934<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Nordwestmecklenburg FF Dalberg<br />

Wendelstorf<br />

1934<br />

Nordwestmecklenburg FF Jesendorf Mai 1934<br />

Nordwestmecklenburg FF Wedendorf 17.04.1934<br />

Ostvorpommern FF Weitenhagen 16.06.1934<br />

Ostvorpommern FF Neuendorf B 07.05.1934<br />

Ostvorpommern FF Lodmannshagen<br />

27.04.1934<br />

Ostvorpommern FF Klein Bünzow 04.06.1934<br />

Ostvorpommern FF Buddenhagen 25.05.1934<br />

Parchim FF Witzin 19.01.1934<br />

Parchim FF Zahrensdorf 19.05.1934<br />

Parchim FF Ziegendorf 1934<br />

Parchim FF Marnitz 01.06.1934<br />

Rügen FF Lohme 01.06.1934<br />

Rügen FF Sehelen 14.03.1934<br />

Uecker-Randow FF Bellin Juli 1934<br />

Uecker-Randow FF Fahrenwalde 1934<br />

Uecker-Randow FF Grambin 04.06.1934<br />

Uecker-Randow FF Groß Luckow 1934<br />

Uecker-Randow FF Hinrichsruh 1934<br />

Uecker-Randow FF Klein Luckow 1934<br />

Uecker-Randow FF Luckow 16.07.1934<br />

Uecker-Randow FF Mönkebude 1934<br />

Uecker-Randow FF Neuensund 1934<br />

Uecker-Randow FF Papendorf 1934<br />

Uecker-Randow FF Polzow 1934<br />

Uecker-Randow FF Rollwitz 1934<br />

Uecker-Randow FF Rothenklempenow<br />

1934<br />

Uecker-Randow FF Storkow 1934<br />

Uecker-Randow FF Züsedom 1934<br />

100 Jahre<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Bad Doberan FF Neubukow 29.11.1909<br />

Demmin FF Golchen 06.06.1909<br />

Ludwigslust FF Uelitz 18.11.1909<br />

Parchim FF Groß Godems 25.08.1909<br />

Rügen FF Gingst 18.04.1909<br />

Müritz FF Malchow 16.05.1909<br />

150 Jahre<br />

Landkreis/kreisfreie Stadt <strong>Feuerwehr</strong> Gründungsdatum<br />

Hansestadt Wismar FF Altstadt 23.04.1859<br />

Nordvorpommern FF Dierhagen Juni 1859<br />

Quelle: Landesfeuerwehrverband <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.<br />

100 Jahre Berufsfeuerwehr Rostock<br />

Monika Klaus, Berufsfeuerwehr Rostock<br />

Am 1. Juli 2008 wurde die Rostocker Berufsfeuerwehr<br />

100 Jahre alt. Anlass zum<br />

Feiern, aber auch zum Resümee ziehen.<br />

Die Rostocker <strong>Feuerwehr</strong> gehört zu den<br />

ältesten Berufsfeuerwehren. Gleichzeitig<br />

ist sie auch die größte Berufsfeuerwehr in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern.<br />

Nach wiederholt verheerenden Straßenbränden<br />

entschlossen sich die Stadtväter,<br />

von einer 1866 gebildeten Pflichtfeuerwehr<br />

abzukommen und eine Berufsfeuerwehr<br />

zu gründen. Die Gründung erfolgte<br />

am 1. Juli 1908. Standort war das kurz zuvor<br />

fertig gestellte Zentralfeuerwehrdepot auf<br />

dem Vögenteichplatz.<br />

Zum Löschen des Feuers bildete die Stadt<br />

spezielle Mannschaften, wie z.B. Spritzenmannschaften,<br />

Berufsmannschaften der<br />

Schornsteinfeger, Maurer, Zimmerleute<br />

und Matrosen, Reservemannschaften und<br />

Trägermannschaften. Die Modernisierung<br />

des Feuermeldesystems, die Anschaffung<br />

neuer Feuerlöschgeräte und die allmähliche<br />

Umrüstung der <strong>Feuerwehr</strong>technik erhöhten<br />

den Einsatzwert der <strong>Feuerwehr</strong>. So<br />

wurden nach und nach Dampfspritzen,<br />

Drehleiter, Auto- und Motorspritzen sowie<br />

Krankenwagen angeschafft. Besonderer<br />

Wert wurde auf die technische Ausbildung<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>leute gelegt.<br />

Mit der Gründung der DDR begann ein<br />

neuer Entwicklungsabschnitt für die Berufsfeuerwehr.<br />

Sie wurde am 1. Januar<br />

1950 der Hauptverwaltung der Deutschen<br />

Volkspolizei im Ministerium des Innern unterstellt.<br />

Mit der Verabschiedung eines<br />

Brandschutzgesetzes wurde der Brandschutz<br />

Bestandteil der staatlichen Maßnahmen<br />

zur Gewährleistung der Sicherheit.<br />

Die Übergabe eines neuen <strong>Feuerwehr</strong>gebäudes<br />

am 29. Juli 1983 in der Südstadt<br />

an die <strong>Feuerwehr</strong> markiert den Höhepunkt<br />

einer Modernisierung des Feuerlöschwesens<br />

unter sozialistischen Verhältnissen.<br />

Rostocks <strong>Feuerwehr</strong> gestern und heute<br />

Am 1. Januar 1991 wurde dann das heutige<br />

Brandschutz- und Rettungsamt gegründet,<br />

dem 300 Mitarbeiter angehören.<br />

Die Berufsfeuerwehr setzt sich aus hauptberuflich<br />

tätigen und ständig einsatzbereiten<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leuten zusammen und<br />

bildet im taktischen Verbund mit den Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en eine Einheit.<br />

131 Landfahrzeuge und Abrollbehälter für<br />

Wechsellader, zwölf Wasserfahrzeuge und<br />

ca. 330 Atemschutzgeräte gehören unter<br />

anderem zur Ausstattung der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Durch den Aufbau neuer Strukturen des<br />

Rettungsdienstes wurde auch die ehemalige<br />

„Schnelle medizinische Hilfe” bei der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> angesiedelt. Das medizinische<br />

Personal wurde übernommen und <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

wurden in Folge zu „Medizinern”<br />

ausgebildet. Die Hansestadt Rostock betreibt<br />

derzeit sechs Rettungswachen sowie<br />

drei Notarztstützpunkte. Sie verfügt<br />

ebenso über 25 Rettungsdiensteinsatzfahrzeuge<br />

sowie einen Abrollbehälter für<br />

den Massenanfall Geschädigter.<br />

Im Vergleich zu den Stadtvätern der Vergangenheit<br />

hat Rostock die Zeichen der<br />

Zeit erkannt und misst dem Brandschutz<br />

und damit der Sicherheit der Bürger die<br />

für die Stadt notwendige Bedeutung bei.<br />

Die Eckpunkte der Entwicklung der Berufsfeuerwehr<br />

im Verlauf der vergangenen<br />

hundert Jahre wurden in einer Broschüre<br />

„100 Jahre Berufsfeuerwehr Rostock” festgehalten.<br />

Dargestellt wurden der Aufbau<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> mit den sich ergebenden<br />

Aufgaben und die sich ständig erweiternde<br />

Einsatztechnik.<br />

Um das 100jährige Jubiläum der <strong>Feuerwehr</strong><br />

zu würdigen, sollte darum entsprechend<br />

gefeiert werden. Die derzeitige Finanzlage<br />

der Stadt ließ jedoch keine Unterstützung<br />

der Feierlichkeiten zu. Der Unterstützung<br />

von in Rostock ansässigen<br />

Sponsoren war es zu verdanken,<br />

dass die <strong>Feuerwehr</strong> ihr besonderes<br />

Jubiläum dennoch in angemessener<br />

Weise begehen konnte. Den<br />

Festakt am 1. Juli 2008 nahmen der<br />

Oberbürgermeister der Hansestadt<br />

Rostock, Roland Methling, sowie der<br />

Innenminister von M-V, Lorenz Caffier,<br />

im Beisein vieler geladener Gäste<br />

zum Anlass, den <strong>Feuerwehr</strong>leuten<br />

für ihren Einsatz zu danken. Unter<br />

der musikalischen Umrahmung<br />

von Studenten der Hochschule für<br />

Musik und Theater erfolgte die Auszeichnung<br />

verdienstvoller Mitarbeiter.<br />

Alle Gäste erhielten zur Erinnerung an diesen<br />

ehrwürdigen Tag eine eigens für das<br />

Jubiläum geschaffene Erinnerungsmünze.<br />

Einen besonderen Höhepunkt bildete am<br />

5. Juli 2008 der Festumzug der <strong>Feuerwehr</strong><br />

mit historischen Gefährten und modernen<br />

Fahrzeugen durch die Rostocker Innenstadt.<br />

Bei viel Musik und spektakulären<br />

Übungen zu jeder vollen Stunde konnten<br />

sich die Rostocker und ihre Besucher einen<br />

unterhaltsamen Überblick über die<br />

Leistungsfähigkeit und Einsatzmöglichkeit<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> verschaffen. Eine besondere<br />

Attraktion stellten die historischen Fahrzeuge<br />

dar, die von befreundeten Wehren<br />

der Umgebung bereitgestellt wurden.<br />

Krönender Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

war der <strong>Feuerwehr</strong>ball am 6.<br />

September. Neben vielen aktiven <strong>Feuerwehr</strong>leuten<br />

feierten Senioren der <strong>Feuerwehr</strong><br />

sowie viele Gäste bis in die frühen<br />

Morgenstunden. Eröffnet wurde der Ball<br />

durch das Schalmeinorchester der Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong> Malchin. Die mit viel Engagement<br />

dargebrachte Musikparade<br />

wurde von den Anwesenden frenetisch<br />

bejubelt.<br />

Fotos: Andre Axmann (1), Berufsfeuerwehr<br />

Rostock<br />

8 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 9


Ehrungen Die Landesschule informiert<br />

Seit Inkrafttreten des Gesetzes über das<br />

Brandschutz-Ehrenzeichen konnten in unserem<br />

Land ca. 30.300 <strong>Feuerwehr</strong>angehörige<br />

für 10-, 25- und 40-jährigen <strong>Feuerwehr</strong>dienst<br />

mit dem Brandschutz-Ehrenzeichen<br />

ausgezeichnet werden. Allein im<br />

Jahre 2008 waren es 2.210 <strong>Feuerwehr</strong>angehörige.<br />

Die höchste Form der Würdigung<br />

stellt die Auszeichnung mit dem<br />

Brandschutz-Ehrenzeichen der Sonderstufe<br />

dar, welches bisher insgesamt an 478<br />

<strong>Feuerwehr</strong>angehörige und auch andere<br />

Bürger für große Verdienste im <strong>Feuerwehr</strong>wesen<br />

verliehen wurde. 2008 konnten<br />

folgende <strong>Feuerwehr</strong>angehörige ausgezeichnet<br />

werden:<br />

Brandamtsrat<br />

Karl-Jörg Bergholz, BF Rostock<br />

Kreisbrandmeister<br />

Lothar Maaske, FF Garz/KFV Rügen<br />

Kreisbrandmeister, Hartmut Weidel,<br />

FF Wredenhagen/KFV Müritz<br />

Hauptbrandmeister<br />

Jürgen Engelmann, BF Rostock<br />

Hauptbrandmeister<br />

Bodo Hübener, FF Eggesin<br />

Hauptbrandmeister<br />

Dieter Rode, FF Butzow<br />

Hauptbrandmeister<br />

Dieter Rucks, BF Rostock<br />

Hauptbrandmeister<br />

Willi Schult, FF Pantlitz<br />

Oberbrandmeister<br />

Dieter Lucht, FF Rubenow<br />

Oberbrandmeister<br />

Helmuth Richter, FF Demen<br />

Oberbrandmeister, Hans-Herbert<br />

Schneider, FF Grammentin<br />

Hauptlöschmeister<br />

Horst Piehl, FF Demen<br />

Hauptfeuerwehrmann, Sebastian<br />

Kiebuth, FF Ribnitz/Damgarten<br />

Hauptfeuerwehrmann<br />

Sven Scholwin, FF Ribnitz/Damgarten<br />

Herr Bernd Förster, BF Rostock<br />

Darüber hinaus wurde die Sonderstufe an<br />

Herrn Werner Holst,<br />

Mitarbeiter im Landkreis Güstrow,<br />

Herrn Heinz-Jürgen Kanehl,<br />

Bürgermeister der Stadt Wolgast und<br />

Herrn Dr. Heinrich Murr,<br />

Bürgermeister der Gemeinde Gutow<br />

verliehen, die diese Auszeichnung für ihr<br />

besonderes Wirken für das <strong>Feuerwehr</strong>wesen<br />

erhalten haben.<br />

Quelle: Landesamt für zentrale Aufgaben und<br />

Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern, Abteilung 3<br />

Roman Dieker, Landesschule für Brand- und<br />

Katastrophenschutz MV<br />

„Frischer Wind in alten Segeln!”<br />

Die Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz<br />

(LSBK MV) in Malchow hat ein<br />

stürmisches Jahr hinter sich. Nach Abschluss<br />

der Bauarbeiten stehen der LSBK<br />

jetzt die räumlichen und gerätetechnischen<br />

Möglichkeiten für einen mehrzügigen<br />

Lehrgangsbetrieb zur Verfügung. Personell<br />

wurde die Schule 2007 um zwei Stellen<br />

verstärkt. Es sind jetzt 8 Lehrkräfte für<br />

den Unterricht vorgesehen. Die betreffenden<br />

Kollegen sind in der Qualifizierung für<br />

den gehobenen feuerwehrtechnischen<br />

Dienst und stehen ab März 2010 zur Verfügung.<br />

Um das vorhandene Personal optimal für<br />

den bestehenden Ausbildungsbedarf nutzen<br />

zu können, muss sich die LSBK auf ein<br />

Kerngeschäft beschränken. Es ist deshalb<br />

notwendig, das Lehrgangsangebot in einem<br />

Zeitraum von etwa zwei Jahren umzu stel -<br />

len. Das Kerngeschäft umfasst die Führungs<br />

lehrgänge Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />

nach <strong>Feuerwehr</strong>-Dienstvorschrift 2 (FwDV2)<br />

unter besonderem Augenmerk auf Gruppenführer,<br />

Zugführer und Ausbilder.<br />

Im Jahr 2008 wurden bereits einige Änderungen<br />

durchgeführt und Schritte für die<br />

Neuausrichtung eingeleitet:<br />

Der Gruppenführer – Nichts ist<br />

realistischer als das echte Leben!<br />

Der Gruppenführer ist als unterste Führungsebene<br />

das Rückgrat unserer <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

und des Katastrophenschutzes.<br />

Die Gruppenführerausbildung ist nach einer<br />

intensiven Überarbeitung wesentlich<br />

praxisgerechter und somit realitätsnaher<br />

gestaltet worden. Erste Ansätze dieser neuartigen<br />

Strukturen wurden bereits 2008<br />

umgesetzt.<br />

VKU mit eingeklemmter Person im Pkw<br />

Dazu gehören z.B. das echte Anfahren an<br />

eine Einsatzstelle, das eigenständige Funken<br />

mit der „Leitstelle Schule” und das<br />

praktische Durchlaufen des Führungsvorganges<br />

an verschiedenen Einsatzszenarien<br />

aus der Brandbekämpfung, der technischen<br />

Hilfeleistung sowie des Gefahrguteinsatzes.<br />

Die Lagen werden mit Hilfe vorhandener<br />

und zukünftig geplanter Darstellungsmöglichkeiten<br />

aufgebaut und versetzen<br />

den Lehrgangsteilnehmer in eine realistische<br />

Einsatzsituation. Nach dem Prinzip<br />

„learning-by-doing” kann er so seine Führungseigenschaften<br />

ausbauen, festigen<br />

und abschließend unter Beweis stellen.<br />

Diese Form der praxisgerechten Ausbildung<br />

findet großen Anklang bei den Teilnehmern.<br />

Sie vermittelt ihnen die Fähigkeit,<br />

im Einsatz die ihnen zugewiesenen<br />

Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.<br />

realistisches Einsatzszenario Wohnungsbrand<br />

am Brandübungshaus<br />

Der Zugführer –<br />

Entscheiden will gelernt sein!<br />

In der Zugführerausbildung liegt<br />

der Schwerpunkt nicht mehr in der<br />

praktischen Ausbildung, sondern in<br />

der Festigung und Weiterentwicklung<br />

des Führungsvorganges. Dazu<br />

bedient sich die LSBK einer umfangreichen<br />

Planspielausbildung.<br />

Jeder angehende Zugführer bekommt<br />

als Einzelner die Möglichkeit,<br />

den Führungsvorgang an der<br />

Planspielplatte zu erlernen und zu<br />

üben. Ziel ist das strukturierte Einsetzen<br />

taktischer Einheiten bis zur<br />

Stärke eines erweiterten Zuges im<br />

Brand-, technischen Hilfeleistungsund<br />

Gefahrguteinsatz. Damit wird<br />

eine neue Qualität der Führungs-<br />

Entscheidungstraining Einsatzszenarien aus dem ländlichen oder städtischen Raum<br />

kräfte-Ausbildung erreicht. Speziell für diesen<br />

Zweck sind zwei 1,70m x 1,70m große<br />

Planspielplatten durch die LSBK beschafft<br />

worden. Bereits seit November 2008 wird<br />

eine der beiden Platten erfolgreich in der<br />

Zugführerausbildung eingesetzt und bildet<br />

somit die Grundlage für weiterhin erfolgreiches<br />

Führungskräftetraining.<br />

Das Brandübungshaus –<br />

Der Grundstein ist gelegt!<br />

Im Juni und Oktober 2008 wurden in zwei<br />

sehr schulungsintensiven, einwöchigen<br />

Lehrgängen die ersten Trainer aus den<br />

Landkreisen und kreisfreien Städten ausgebildet.<br />

truppweises Vorgehen im Brandraum<br />

Anstrengungen, die sich gelohnt haben:<br />

im November und Dezember wurden die<br />

ersten beiden Seminare „Brandübungshaus”<br />

mit Erfolg durchgeführt.<br />

Bilder von der Ausbildung: taktisches Vorgehen<br />

– Türöffnung im Brandeinsatz<br />

Auch <strong>2009</strong> sollen Seminartermine an die<br />

Landkreise vergeben werden, die bereits<br />

Trainer für das Brandübungshaus ausgebildet<br />

haben. Mit dem Brandübungshaus<br />

bietet das Land eine einmalige Fortbildungsmöglichkeit<br />

für Atemschutzgeräteträger<br />

und übernimmt die für den Betrieb<br />

der Anlage anfallenden Kosten. Der Bedienstand<br />

wird durch Personal der Landesschule<br />

besetzt, die Trainerfunktion muss<br />

durch Kreisausbilder abgesichert werden.<br />

Die Lehrgangsteilnehmer und Trainer erhalten<br />

freie Verpflegung an der Landesschule.<br />

Weiterhin trägt das Land alle Kosten<br />

für den Betrieb und die Wartung der<br />

Anlage.<br />

Jede Reise beginnt mit dem<br />

ersten Schritt!<br />

Für die Zukunft sind insbesondere folgende<br />

Eckpunkte für die Neuausrichtung geplant<br />

bzw. in Arbeit:<br />

1. Konzentration des Lehrgangsangebotes<br />

auf die Führungslehrgänge Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />

mit besonderem Schwerpunkt auf<br />

Gruppen-, Zugführer und Ausbilder.<br />

2. Aufbau der Stabsausbildung als Vorstufe<br />

der Ausbildung an der Akademie für Krisenmanagement,<br />

Notfallplanung und Zivilschutz<br />

in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dafür<br />

ist eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die<br />

Rahmenbedingungen und Durchführungs<br />

möglichkeiten beschreiben soll.<br />

3. Weiterer Ausbau des Übungsbetriebes<br />

im Brandübungshaus mit Unterstützung<br />

ehrenamtlicher Kreisausbilder aus allen<br />

Landkreisen und kreisfreien Städten.<br />

4. Wahrnehmung der Ausbildung der<br />

Mannschaften auf der jeweils verantwortlichen<br />

Ebene. Die Ausbildung in technischer<br />

Hilfeleistung, die Mannschaftsausbildung<br />

ABC (ABC-Einsatz nach FwDV 2)<br />

und die Ausbildung der Dienstanfänger<br />

der Berufsfeuerwehren soll in den Landkreisen<br />

und kreisfreien Städten erfolgen.<br />

Damit verbunden ist auch eine organisatorische<br />

Neukonzeption der Ausbildung<br />

des mittleren feuerwehrtechnischen<br />

Dienstes. Auch dafür sind Arbeitsgruppen<br />

eingerichtet.<br />

5. Ebenfalls Gegenstand einer Arbeitsgruppe<br />

ist das Beschreiben des Fortbildungsbedarfes<br />

und Entwicklung eines<br />

Fortbildungskonzeptes, insbesondere für<br />

die Führungskräfte.<br />

6. Verstärkte Zusammenarbeit mit <strong>Feuerwehr</strong>schulen<br />

der Nachbarländer, insbesondere<br />

bei der gemeinsamen Durchführung<br />

von wenig nachgefragten Lehrgängen.<br />

7. Ausbau des Internet-Angebotes der<br />

LSBK. Damit sollen bessere Informationsmöglichkeiten<br />

geschaffen werden. Die Teilnehmer<br />

sollen sich vor dem Besuch eines<br />

Lehrganges umfassend über die an sie gestellten<br />

Anforderungen informieren können.<br />

Wie schnell sie zu Änderungen fähig ist,<br />

um sich Entwicklungen anzupassen, hat<br />

die LSBK im Jahr 2008 insbesondere durch<br />

die gravierenden Änderungen in den Führungslehrgängen<br />

(Gruppen- und Zugführer)<br />

gezeigt. Gemeinsam mit den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

wollen wir die Kompetenz der<br />

LSBK in der Aus- und Fortbildung von Führungskräften<br />

weiter stärken und uns den<br />

Herausforderungen der Zukunft stellen.<br />

Fotos: Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

10 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 11


Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee<br />

Rolf Syllwasschy, Landesamt für zentrale Aufgaben und<br />

Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz MV<br />

Mehr als 10 Jahre ist es her, dass der brennende<br />

Holzfrachter Pallas auf die Insel Amrum<br />

getrieben wurde und dort strandete.<br />

Dieser brannte noch mehrere Wochen und<br />

verlor über 100 Tonnen Schweröl. Durch<br />

die Ölverschmutzung wurden über 16.000<br />

Seevögel getötet. Der entstandene Schaden,<br />

der durch diesen Brand hervorgerufen<br />

wurde, beträgt rund 15 Millionen Euro.<br />

Bei der Gefahrenabwehr wurden gravierende<br />

Mängel in der Koordination, der Ausrüstung<br />

und bei der behördlichen Zusammenarbeit<br />

deutlich. Bund und Länder haben<br />

auf die Pallas-Havarie mit der Errichtung<br />

des Havariekommandos in Cuxhaven<br />

reagiert.<br />

Das Havariekommando ist eine gemeinsame<br />

Einrichtung des Bundes und der Küstenländer<br />

Niedersachsen, Schleswig-Holstein,<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern sowie<br />

der Freien und Hansestädte Hamburg und<br />

Bremen. Seit dem 1. Januar 2003 hat das<br />

Havariekommando seinen Dienst aufgenommen<br />

und bündelt die Verantwortung<br />

für Planung, Vorbereitung, Übung und<br />

Durchführung von Maßnahmen zur Schadstoffunfallbekämpfung,Verletztenversorgung,<br />

Brandbekämpfung, Hilfeleistung<br />

und zur Gefahrenabwehr bezogenen Bergung<br />

bei komplexen Schadenslagen auf<br />

See sowie einer strukturierten Öffentlichkeitsarbeit.Organisationsstruktur:<br />

Fachbereich 1<br />

Maritimes<br />

Lagezentrum<br />

Fachbereich 2<br />

Schadstoffunfallbekämpfung<br />

See<br />

Das Havariekommando ist im Alltagsbetrieb<br />

ein Kompetenzzentrum. Im Maritimen<br />

Lagezentrum (24 Stunden Dienstbetrieb)<br />

wird ständig ein aktuelles maritimes<br />

Lagebild vom deutschen Hoheitsgebiet im<br />

Nord- und Ostseeraum erstellt und Informationen<br />

gesammelt, aufbereitet, bewertet<br />

und gesteuert, um bei möglichen Einsätzen<br />

Sofortmaßnahmen einzuleiten. In<br />

den Fachbereichen werden entsprechende<br />

Planungen und Konzeptionen erarbeitet,<br />

um im Einsatzfall vorbereitet zu sein. Bei einer<br />

komplexen Schadenslage wird ein Ha-<br />

Leiter Havariekommando<br />

Fachbereich 3<br />

Schadstoffunfallbekämpfung<br />

Küste<br />

variestab einberufen, der das einheitliche<br />

und koordinierte Vorgehen aller Einsatzkräfte<br />

des Bundes und der Küstenländer<br />

ermöglicht.<br />

Mit dem Havariestab wird die unmittelbare,<br />

zielgerichtete und umfassende Bekämpfung<br />

der Auswirkungen und Folgewirkungen<br />

von maritimen Schadensereignissen<br />

unter einer einheitlichen und strukturierten<br />

Führung sichergestellt.<br />

Fachbereich 4<br />

Brandschutz/<br />

Verletztenversorgung<br />

Fachbereich 5<br />

Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Land <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern beteiligt<br />

sich im Rahmen des „Gesetzes zu<br />

den Vereinbarungen zwischen der BRD<br />

und den Ländern Freie Hansestadt Bremen,<br />

Freie und Hansestadt Hamburg,<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern, Niedersachsen<br />

und Schleswig-Holstein zur Verbesserung<br />

des gemeinsamen Unfallmanagements<br />

auf Nord- und Ostsee” und der „Vorläufigen<br />

Verwaltungsvereinbarung zur<br />

Schiffsbrandbekämpfung auf der Ostsee”<br />

finanziell und anteilig an diesen Maßnahmen.<br />

Über Vereinbarungen zwischen dem<br />

Land <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern und den<br />

Hansestädten Rostock, Stralsund und Wismar<br />

sind Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehren<br />

direkt eingebunden. An jedem<br />

Standort sind zur Zeit 45 Einsatzkräfte für<br />

einen solchen Einsatz im Rahmen der<br />

Schiffsbrandbekämpfung vorgeplant. Diese<br />

haben eine zusätzliche Spezialausbildung<br />

absolviert, um für besondere Lagen<br />

auf See auch vorbereitet zu sein. Dazu gehören<br />

z. B. Seegewöhnungstraining, Winschen<br />

aus einem Hubschrauber, Unterwasserausstieg<br />

aus einem Hubschrauber,<br />

Brandbekämpfung auf Schiffen unterschiedlicher<br />

Bauweise (Container, Tanker,<br />

Fähren, Gefahrstofftanker usw.) Gerätetraining<br />

und IMO-Englisch.<br />

Nur wer die Ausbildung erfolgreich absolviert<br />

hat, kann im Einsatzfall mit eingesetzt<br />

werden und die richtigen Maßnahmen ergreifen.<br />

Die in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

vorhandenen Feuerlöschboote in Rostock<br />

und Stralsund sind in den Vereinbarungen<br />

integriert. Bei Einsätzen und Übungen<br />

konnten die Kräfte und Mittel aus unserem<br />

Land schon ihre Einsatzfähigkeit unter<br />

Beweis stellen.<br />

Da aufgrund neuer Schichtmodelle, ausgelöst<br />

durch die neuen EU-Bestimmungen<br />

in Bezug auf die Arbeitszeit, die Hansestadt<br />

Wismar nicht mehr die benötigten 10 Einsatzkräfte<br />

in 60 min. zur Verfügung stellen<br />

konnte, wurde nach Lösungsmöglichkeiten<br />

gesucht, wie dieses Problem gelöst<br />

werden kann. In vielen gemeinsamen Gesprächen<br />

ist es nunmehr gelungen, dass<br />

die Aufgabe gemeinsam durch die Berufsfeuerwehr<br />

Schwerin und Wismar wahrgenommen<br />

wird.<br />

Durch die Berufsfeuerwehr Stralsund wird<br />

zusätzlich ein Verletztenversorgungsteam<br />

gestellt. Ein Team besteht aus einem Lei-<br />

tenden Notarzt-See, einem Notarzt-See<br />

und 4 weiteren Rettungskräften (davon<br />

mindestens 2 Rettungsassistenten). Wie<br />

bei den Brandbekämpfungsteams für den<br />

Einsatzfall Einsatzcontainer speziell für die<br />

Schiffsbrandbekämpfung zur Verfügung<br />

stehen, haben die Verletztenversorgungsteams<br />

auch spezielle Einsatzrucksäcke, um<br />

auf einem Havaristen tätig zu werden, und<br />

sie müssen eine zusätzliche Ausbildung<br />

absolvieren.<br />

Bei zentralen Übungs- und Schulungsmaßnahmen<br />

arbeiten die Teams aus den<br />

12 Standorten an der Nord- und Ostsee<br />

zusammen, denn eine Brandbekämpfung<br />

Mit einem gemeinsamen Schreiben wandten<br />

sich der Staatssekretär im Innenministerium<br />

Thomas Lenz und der Vorsitzende<br />

des Landesfeuerwehrverbandes MV e.V.<br />

Heino Kalkschies im Juni <strong>2009</strong> an alle Bürgermeister<br />

und Wehrführer im Land <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern.<br />

Sie empfehlen darin,<br />

zum Zweck der Prävention und im<br />

Grundverständnis von Demokratie und Toleranz<br />

etwaigen extremistischen Tendenzen<br />

in den Reihen der <strong>Feuerwehr</strong>en entschieden<br />

entgegen zu treten.<br />

Erreicht werden könne dies durch eine Satzungsänderung<br />

der kommunalen Einrichtung<br />

„<strong>Feuerwehr</strong>”. So sollen Mitglieder, die<br />

ihre Mitgliedschaft in den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

dazu nutzen, aktiv gegen die freiheitliche<br />

demokratische Grundordnung zu werben,<br />

künftig ihre Mitgliedschaft verlieren.<br />

Gegenüber der Presse lobte Staatssekretär<br />

Thomas Lenz das kommunale Ehrenamt<br />

in den Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en des Landes.<br />

Sowohl für den Brand- und Katastrophenschutz<br />

als auch für das kulturelle und<br />

oder Verletztenversorgung auf See erfolgt<br />

unter noch komplizierteren und schwierigeren<br />

Bedingungen als an Land. Nur dadurch,<br />

dass alle die gleiche Technik, Ausrüstung<br />

und Ausbildung haben, sind solche<br />

Einsätze mit Erfolg zu realisieren. Durch<br />

die Hansestadt Rostock wird eine Vereinbarung<br />

zur Verletztenversorgung abgeschlossen.<br />

Dadurch sind dann alle vorgesehenen<br />

Teams in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

realisiert.<br />

Allen Beteiligten bei der Umsetzung der<br />

Maßnahme auf Bundes-, Landes- und<br />

Kommunalebene sei dafür noch einmal<br />

herzlich gedankt.<br />

soziale Leben gerade in den ländlichen Regionen<br />

sei dieses unverzichtbar. In Bezug<br />

„Wir müssen auch weiterhin gegen alle extremistischen<br />

Bestrebungen vorgehen. Dabei<br />

brauchen wir ein entschlossenes, gemeinsames<br />

Handeln in der Gesellschaft.”<br />

Als Beispiel nannte er die Initiative von Innenminister<br />

Lorenz Caffier „Wehrhafte Demokratie”,<br />

die es sich insbesondere zum<br />

Ziel gesetzt hat, Extremisten von öffentlichen<br />

Ämtern und herausragenden ehrenamtlichen<br />

Funktionen u. a. bei den Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en und Sportverbänden<br />

fernzuhalten.<br />

Mit ihrem Empfehlungsschreiben an die<br />

Bürgermeister und Wehrführer im Land<br />

wollen Innenministerium und Landesfeuerwehrverband<br />

weitergehen. Demnach<br />

sollte in den Satzungen klar festgelegt werden,<br />

dass in den Reihen der Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en kein Extremismus jedweder<br />

Art toleriert oder akzeptiert wird. Bei etwaigen<br />

extremistischen Tendenzen einzelner<br />

Mitglieder in den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

könnten diese auf der Grundlage entspre-<br />

Zum Abschluss noch ein paar Fakten, die<br />

für sich sprechen und verdeutlichen, dass<br />

jeden Tag die latente Gefahr eines Unfalls<br />

auf Nord- und Ostsee lauert: Die südliche<br />

Nordsee gehört mit rund 150.000 Schiffsbewegungen<br />

im Jahr zu den weltweit am<br />

stärksten befahrenen Meeresgebieten. Auf<br />

der Ostsee fahren jährlich etwa 370.000<br />

Schiffe und 8.000 Tanker mit bis zu 150.000<br />

Tonnen Öl passieren die deutsche Ostseeküste.<br />

Gebaute und geplante Offshore-<br />

Windparks verschärfen die Situation noch.<br />

Fotos: Berufsfeuerwehr Rostock<br />

Innenministerium und Landesfeuerwehrverband werben<br />

für Extremismus-Prävention in den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Tobias Loth, Innenministerium MV<br />

chender Formulierungen in den Satzungen<br />

aus der <strong>Feuerwehr</strong> ausgeschlossen<br />

werden. So heißt es in dem Schreiben, dass<br />

„die <strong>Feuerwehr</strong> für Zivilcourage, Hilfsbereitschaft<br />

und Demokratie steht. Die engagierten<br />

Mitglieder retten, löschen, bergen<br />

und schützen ungeachtet von Nationalität,<br />

Rasse, Religion oder Hautfarbe. Sie<br />

tun dies, um die Unversehrtheit und damit<br />

auch die Würde aller Menschen zu schützen.<br />

Schon deshalb schließen sich Extremismus<br />

und die Mitgliedschaft in der <strong>Feuerwehr</strong><br />

aus.”<br />

Einige Beispiele aus dem Land zeigen bereits<br />

heute, dass die Initiative „Wehrhafte<br />

Demokratie” auch in den Reihen der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

im Sinne des gemeinsamen<br />

Schreibens vom Innenministerium <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

und Landesfeuerwehrverband<br />

MV unterstützt wird.<br />

Bei weiterem Interesse können Sie dieses<br />

unter http://www.mv-regierung.de/feuerwehr/neuigkeitenundberichte/aktuellethemen.html<br />

abrufen.<br />

12 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 13


Jugendfeuerwehren für Demokratie und<br />

Toleranz – eine Initiative des Landesfeuerwehrverbandes<br />

und des Verbundnetzes<br />

für Demokratie und Toleranz<br />

Ulrike Krause, Projektreferentin<br />

Zivilgesellschaftliches Engagement für die<br />

Stärkung der Demokratie wird angesichts<br />

der Wahlerfolge rechtsextremistischer Parteien<br />

immer wichtiger. Rechtsextremistische<br />

Gruppierungen und Parteien nutzen<br />

für die Verbreitung ihrer Ideologie bewusst<br />

den öffentlichen Raum, durch kommunalpolitische<br />

Beteiligung und politische Basisarbeit.<br />

Als die NDP ihre Mitglieder dazu<br />

aufrief, in bestehenden zivilgesellschaftlichen<br />

Strukturen – neben Bürgerinitiativen<br />

und Sportvereinen auch in den Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en aktiv zu werden, sah der Landesfeuerwehrverband<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Handlungsbedarf. Gemeinsam<br />

mit dem Verbundnetz für Demokratie und<br />

Toleranz – einer Initiative der VNG-Verbundnetz<br />

Gas AG Leipzig zur Stärkung der<br />

demokratischen Zivilgesellschaft in den<br />

Kommunen der neuen Bundesländer –<br />

wurde die Kampagne Jugendfeuerwehren<br />

für Demokratie und Toleranz entwickelt.<br />

Die Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en stellen gerade<br />

im ländlichen Raum eine zentrale Anlaufstelle<br />

für Kinder und Jugendliche dar.<br />

Traditionell leisten die <strong>Feuerwehr</strong>en einen<br />

beachtlichen Beitrag für die Jugendarbeit<br />

und die Vermittlung demokratischer Prinzipien.<br />

Diese Arbeit soll durch das Projektangebot<br />

des Verbundnetzes für Demokratie<br />

und Toleranz unterstützt werden.<br />

Konkret wurden drei Projekte erarbeitet:<br />

eine Geschichtswerkstatt, ein Bandprojekt<br />

und sogenannte Quatsch-Clubs. Die Angebote<br />

geben den Jugendlichen die Möglichkeit,<br />

sich mit den Grundwerten Demokratie<br />

und Toleranz auseinanderzusetzen.<br />

Ein „Quatsch-Club” dient als Plattform für<br />

Diskussionen und Meinungsaustausch un-<br />

ter fachkundiger Moderation zu gesellschaftspolitischen<br />

Themen. Dazu können<br />

Politiker oder Fachexperten eingeladen<br />

werden, um mit ihnen ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Das Band-Projekt mit dem Motto „Rock für<br />

Demokratie und Toleranz” fördert junge<br />

Musiker, die sich zu Demokratie und Toleranz<br />

bekennen. Angeboten wird die Unterstützung<br />

zur Teilnahme an Workshops,<br />

in denen die Jugendlichen ihre musikalischen<br />

Fähigkeiten ausbauen, sich Kontaktmöglichkeiten<br />

erschließen, Unterstützung<br />

bei der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten,<br />

Hilfe in Sachen Musikproduk -<br />

tion etc. erhalten können.<br />

Die Geschichtswerkstatt „Heimat <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

– <strong>Feuerwehr</strong> im<br />

Spiegel der Zeit” bietet den Jugendlichen<br />

Gelegenheit, sich mit der Geschichte der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> im Rahmen der allgemeinen<br />

Geschichte Deutschlands und der eigenen<br />

Region zu beschäftigen. Schwerpunkt ist<br />

dabei die Auseinandersetzung mit der Zeit<br />

des Nationalsozialismus und der DDR-Geschichte.<br />

Eine Werkstatt wird entsprechend<br />

dem Zeitvolumen und den Ressourcen vor<br />

Ort gestaltet. Neben der Materialrecherche<br />

in der jeweiligen <strong>Feuerwehr</strong> und der<br />

Kommune werden je nach Möglichkeit<br />

auch Zeitzeugeninterviews durchgeführt.<br />

Die Projektergebnisse können am Ende<br />

der Werkstatt für eine Präsentation aufbereitet<br />

werden.<br />

Diese Projekte sind ein Angebot zur Unterstützung<br />

der allgemeinen Jugendarbeit<br />

in den Jugendfeuerwehren.<br />

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Von einem der auszog, in der Wüste zu löschen<br />

Stephan Stange, Innenministerium MV<br />

Es war im Herbst des Jahres 2005, als der damals 21-jährige<br />

Landwirt Andi Zimmermann aus Barnin, einer kleinen<br />

Gemeinde im Landkreis Parchim, von heute auf<br />

morgen seinen Job verlor. Die Hände in den Schoß zu legen<br />

und abzuwarten, was denn da komme, ist nicht<br />

Andis Sache. Also überlegte er, wie es gelänge, seine Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen als Wehrführer der Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong> seiner Gemeinde mit den Anforderungen<br />

und persönlichen Erwartungen an eine interessante<br />

berufliche Zukunft zu verbinden.<br />

Abschied und Neuanfang<br />

Andi Zimmermann, der bereits seit seinem 12. Lebensjahr<br />

der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> angehört, durchstöberte<br />

das Internet und nahm Verbindung zum Landesfeuerwehrverband<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern auf. So<br />

erfuhr er, dass die deutsche Consultingfirma ProfiNet<br />

GmbH seit dem Jahre 2003 durch das Innenministerium<br />

des Emirates Abu Dhabi beauftragt ist, die dortige <strong>Feuerwehr</strong><br />

den Erfordernissen einer modernen Metropole<br />

anzupassen (siehe auch www.quick-intervention.com).<br />

Dies ist in den zurückliegenden Jahren überaus erfolgreich<br />

geschehen und <strong>Feuerwehr</strong>en anderer Städte sollten<br />

folgen. Kurz entschlossen bewarb er sich bei der Firma<br />

und wurde angenommen.<br />

Plötzlich ging alles ganz schnell. Jetzt hieß es Abschied<br />

zu nehmen von Eltern, Freunden und den Kameraden<br />

seiner Wehr. Gleichzeitig bedeutete dies auch, die Aufgaben<br />

des Wehrführers, zumindest auf Zeit, an einen geeigneten<br />

Kameraden zu übergeben. Mit Uwe Papuga<br />

wurde ein in der Praxis langjährig bewährter <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />

gefunden, der sich seitdem dieser Herausforderung<br />

stellt.<br />

Seit Januar 2006 ist Andi nunmehr Supervisor in einer<br />

von 14 Feuerwachen in Al Ain, einer Metropole mit ca.<br />

einer halben Million Einwohnern und einer Fläche vergleichbar<br />

mit der der französischen Hauptstadt Paris. Al<br />

Ain liegt ca. 120 km von Dubai und 160 km von Abu<br />

Dhabi entfernt. In und um Al Ain herum gibt es eine<br />

Menge moderner Betriebe und Raffinerien. In seiner<br />

Dienstschicht ist Andi verantwortlich für ca. 20 arabische<br />

und türkische Einsatzkräfte. Zu seinen primären<br />

Aufgaben gehört es, zusammen mit österreichischen,<br />

schweizerischen und deutschen Kameraden, die vorwiegend<br />

jungen <strong>Feuerwehr</strong>leute auszubilden. Während<br />

des Einsatzes am Brand- und Ereignisort fungiert er<br />

dann als Berater des Local Officer, denn auch in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten nehmen Polizei und <strong>Feuerwehr</strong><br />

hoheitliche Aufgaben wahr. Dort kommen ihm<br />

seine in der Heimat erworbenen Fertigkeiten sowie die<br />

Erfahrungen bei der Führung von Einsatzkräften zugute.<br />

Die <strong>Feuerwehr</strong> ist organisatorisch der Polizei angegliedert<br />

Erwähnenswert ist, dass der Haushalt der Quick Intervention,<br />

so wird die schnelle Eingreiftruppe zur Bekämpfung<br />

von Bränden und Schadensereignissen bezeichnet,<br />

direkt der Polizei zugeordnet ist. Somit kann<br />

die Truppe schneller über Finanzmittel verfügen, da der<br />

Minister des Inneren selbst dafür verantwortlich zeichnet.<br />

Dies wird insbesondere in dem hohen Grad an<br />

technischer Ausstattung sichtbar.<br />

Andi Zimmermann gerät unweigerlich ins Schwärmen,<br />

als er erzählt, dass z.B. die Wachen und Fahrzeuge supermodern<br />

sind und die Ausstattung der Einsatzkräfte<br />

mit Digitalfunk „das Normalste in den Emiraten ist”.<br />

Besonderes Problem in einem Wüstenstaat sind bei der<br />

Bekämpfung von Feuern die fehlenden Wasserhydranten.<br />

Aus diesem Grund rückt die <strong>Feuerwehr</strong> stets mit<br />

Wassertankfahrzeugen aus, die bis zu 18.000 Liter Wasser<br />

mit sich führen. Gleichwohl wird innerhalb des Emirates<br />

für derartige Krisenfälle sukzessive ein Wasserversorgungssystem<br />

aufgebaut.<br />

Jeder Tag bietet neue Herausforderungen<br />

Auf meine Frage, was er an seinem derzeitigen Job so interessant<br />

findet, erklärt mir der leidenschaftliche Angler<br />

während seines letzten Heimaturlaubs, dass die Zusammenarbeit<br />

innerhalb eines internationalen Teams<br />

den besonderen Reiz ausmacht. „Das sich immer wieder<br />

aufeinander verlassen müssen bildet die tägliche Herausforderung.”<br />

Am Rande berichtet er dann über einen<br />

besonders anspruchsvollen Brandeinsatz, als in Dubai<br />

nach einer Explosion von Pyrotechnik ein Areal von 80<br />

Lagerhallen in Brand geriet und alle <strong>Feuerwehr</strong>en, die<br />

verfügbar waren, zusammengezogen wurden. „So etwas<br />

ist kaum vorstellbar. Damit wird aber auch der Unterschied<br />

zu <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern deutlich, wo solch<br />

ein großes Industriegebiet überhaupt nicht existiert”,<br />

liefert er den Grund seiner Überlegungen.<br />

Das Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt sich aber<br />

auch über den täglichen Dienst hinaus. So berichtet<br />

Andi mit Begeisterung, dass es selbstverständlich ist, als<br />

Deutscher auch Gast auf der Hochzeitsfeier eines arabischen<br />

Kameraden zu sein. Die gesamte Dienstschicht<br />

wird eingeladen und alle feiern miteinander. Es wird u.<br />

a. Kamelbraten gereicht und anschließend kreist auch<br />

schon mal eine Wasserpfeife durch die Hände aller anwesenden<br />

Männer.<br />

Auch die Freizeitgestaltung in den Emiraten lässt kaum<br />

Wünsche offen. Dabei genießt Andi die zahlreichen Kultur-<br />

und Sportmöglichkeiten oder er nimmt sich einen<br />

Jeep, um ans Wasser oder in die Wüste zu fahren.<br />

Während unseres Zusammentreffens gibt Andi noch<br />

einen Einblick in sein Seeleninneres, als er verrät, „dass<br />

es gegenwärtig aber auch wieder schön ist, hier zu Hause<br />

bei meiner Familie zu sein. Ich freue mich über das<br />

Grün der Wälder und atme mit Genuss den Duft der<br />

Pflanzen. Aber auch die Ente mit Rotkohl und Strudel,<br />

von meiner Mutter zubereitet, ist ein besonderer Leckerbissen.”<br />

Einen Beleg dafür, dass Andi Zimmermann mit sich und<br />

der Welt zufrieden ist, liefert er spontan: „Nach Ablauf<br />

meiner Jahresverträge habe ich diese jeweils verlängert.”<br />

Ob er zum Ende dieses Jahres endgültig nach<br />

Hause zurückkehrt, lässt er deshalb mit einem Lächeln<br />

verständlicherweise offen. Am Mittwoch ging der Flieger<br />

erst einmal wieder in Richtung Wüste.<br />

*Die Bilder entstanden während der Brandbekämpfung in<br />

einem Industriegebiet und wurden freundlicherweise<br />

durch Herrn Zimmermann und die ProfiNet GmbH zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

14 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 15


Anzahl der Versicherungsfälle gestiegen<br />

Lutz Kettenbeil, Geschäftsführer der<br />

Hanseatischen <strong>Feuerwehr</strong>-Unfallkasse<br />

Neben der Bereitstellung eines optimalen<br />

Unfallversicherungsschutzes und beispielhafter<br />

Leistungen für die versicherten <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen<br />

standen weiter das<br />

Gesetzgebungsverfahren zum Unfallversicherungsmodernisierungsgesetz<br />

(UVMG)<br />

sowie das FUK-Kommunalforum im Mittelpunkt<br />

des Jahres 2008.<br />

Der Vorstand der <strong>Feuerwehr</strong>-Unfallkasse<br />

hat beschlossen, die Mehrleistungsbestimmungen<br />

ab dem 01.01.<strong>2009</strong> anzupassen.<br />

Danach sollen die einmaligen Kapitalzahlungen<br />

für <strong>Feuerwehr</strong>angehörige,<br />

die bei einem Einsatz eine Verletzung mit<br />

Dauerschaden erleiden, von 60.000 R auf<br />

80.000 R erhöht werden. Diese Werte gelten<br />

bei 100 % Minderung der Erwerbsfähigkeit<br />

(MdE) oder entsprechend gestaffelt<br />

bis 10 % MdE. Eine Beschlussfassung ist<br />

durch die Vertreterversammlung im November<br />

2008 erfolgt. Die Aufsichtsbehörde,<br />

das Sozialministerium in Kiel, hat dieser<br />

Leistungserhöhung zugestimmt.<br />

Das UVMG ist zum 4. November 2008 in<br />

Kraft getreten. Der Ersatzanspruch für<br />

Sachschäden nach § 13 SGB VII ist für die<br />

gesetzliche Unfallversicherung nur noch<br />

subsidiär und wird bei der HFUK Nord<br />

nicht mehr ins Gewicht fallen. Die Geschäftsführung<br />

rechnet mit Einsparungen<br />

von 75.000 bis 100.000 R pro Jahr.<br />

Das als „Versuchsballon” erstmalig veranstaltete<br />

FUK-Kommunalforum „Im Dialog:<br />

<strong>Feuerwehr</strong> – teure Sicherheit?” erhielt von<br />

den rund 130 Teilnehmern eine durchweg<br />

gute bis sehr gute Benotung. Die gibt Mut<br />

für ein weiteres Kommunalforum in 2010.<br />

Höchststand der Versicherungsfälle<br />

seit fünf Jahren<br />

Obwohl die Zahl der gemeldeten Versicherungsfälle<br />

im Berichtszeitraum den<br />

Höchststand seit fünf Jahren erreicht hat,<br />

ist die Bilanz des Geschäftsjahres 2008<br />

noch beruhigend. Die Aufwendungen bleiben<br />

insgesamt leicht unter den Ansätzen<br />

des Haushaltsplans 2008. Damit können<br />

die Eigenmittel der Kasse (Betriebsmittel<br />

und Rücklage) erfreulicherweise noch ein<br />

wenig gestärkt werden.<br />

Unfallgeschehen<br />

Die Analyse der Versicherungsfälle zeigt,<br />

dass die Zahl der zu entschädigenden<br />

Schwerfälle weiter zurückgegangen ist. Erfreulicherweise<br />

ist im Berichtszeitraum<br />

auch kein Arbeitsunfall mit Todesfolge zu<br />

Der Unfallschwerpunkt 2008 lag bei Ausbildung und Übungsdiensten<br />

verzeichnen. Dennoch sind die Aufwendungen<br />

für ambulante und stationäre Heilbehandlung<br />

insoweit angestiegen, dass<br />

die Haushaltsansätze in diesen Feldern<br />

überschritten wurden. Hierzu haben ein<br />

Massenunfall und ein Unfall mit schweren<br />

Verbrennungen beigetragen.<br />

Unfallschwerpunkt bei Übung<br />

und Ausbildung<br />

Selbstverständlich sind schwere Unfälle<br />

bei Einsätzen der <strong>Feuerwehr</strong> immer spektakulär<br />

und gehen auch durch die Presse.<br />

Eine nähere Draufsicht auf das Unfallgeschehen<br />

zeigt jedoch, dass mit 31 % die<br />

meisten Unfälle beim Übungs- und Schulungsdienst<br />

passieren. Hinzu kommen die<br />

feuerwehrdienstlichen Veranstaltungen<br />

und danach schon der Dienstsport in der<br />

<strong>Feuerwehr</strong>. Auf den ersten Blick sind 429<br />

„Einsatzunfälle” bei Bränden und Technischen<br />

Hilfeleistungen eigentlich als gering<br />

anzusehen. Eben weil das Vorgehen zum<br />

Innenangriff bei vielen Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

nicht zur Routine zählt, wird Vorsicht<br />

groß geschrieben. Alle Sinne werden<br />

geschärft, um das Einsatzziel heil zu erreichen.<br />

Das tatsächliche Unfallgeschehen im<br />

Einsatz ist erheblich geringer als angenommen.<br />

Dennoch kann bei den Themen<br />

Ausbildung und persönliche Schutzausrüstung<br />

(PSA) keine Entwarnung gegeben<br />

werden.<br />

Schutzengel „Lise”<br />

hält Verbindung<br />

„Lise” heißt sie und hält seit Ende 2008 Verbindung<br />

zu den Unfallverletzten der Kasse.<br />

Natürlich nicht zu jedem, sondern zu denen,<br />

die es härter getroffen hat. Sie ist der<br />

Schutzengel der <strong>Feuerwehr</strong>-Unfallkasse<br />

und soll die Unfallverletzten im Krankenhaus<br />

oder im Krankenbett der eigenen<br />

Wohnung etwas aufmuntern. Gleichzeitig<br />

informiert „Lise” mit einem neu gestalteten<br />

Faltblatt kurz über die Leistungen der<br />

HFUK Nord und rückt die jeweils zuständigen<br />

Unfallsachbearbeiter „ins Bild”.<br />

Prävention – Leitfaden <strong>Feuerwehr</strong>sport<br />

setzt Maßstäbe<br />

Bundesweite Beachtung fand der von der<br />

HFUK Nord Mitte April herausgegebene<br />

Leitfaden „<strong>Feuerwehr</strong>sport”. Im Handel wäre<br />

der Leitfaden als Standard-Ratgeber<br />

rund um den Sport bei der <strong>Feuerwehr</strong> zum<br />

Bestseller geworden. Angefangen von Hintergrundwissen<br />

rund um die <strong>Feuerwehr</strong>-<br />

Fitness, Tipps zur Sport-Motivation, Hilfsmitteln<br />

zur Sportplanung, Tipps zu Ausrüstung<br />

und Geräten, Informationen zum<br />

Unfallversicherungsschutz bis hin zu umfangreichen<br />

Trainingsplänen und Übungsanleitungen<br />

aus verschiedenen Fitness-<br />

Bereichen ist im „Leitfaden <strong>Feuerwehr</strong>sport”<br />

alles enthalten, was <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />

zum fit werden und fit bleiben benötigen.<br />

Ein weiterer Teil des Buches befasst<br />

sich mit dem Thema Ernährung.<br />

Der Leitfaden <strong>Feuerwehr</strong>sport fand bundesweite<br />

Beachtung<br />

Erstes FUK-Kommunalforum<br />

„<strong>Feuerwehr</strong> - teure Sicherheit?”<br />

Das erste FUK-Kommunalforum, im Jahr<br />

2008 als Versuchsballon gestartet, wurde<br />

Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

Harald Dietrich, Vorsitzender der AG<br />

Vorbeugender Brandschutz MV e.V.<br />

Der vorbeugende Brandschutz ist in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

im Brandschutzgesetz<br />

MV und in der Landesbauordnung gesetzlich<br />

fest verankert. Das ist gut so.<br />

Wie jede gesetzliche Aufgabe muss auch<br />

der vorbeugende Brandschutz umgesetzt,<br />

von Menschen mit Leben erfüllt werden.<br />

Eine wichtige Rolle spielen hierbei die<br />

Brandschutzingenieurinnen und Brandschutzingenieure<br />

der Landkreise und in<br />

den kreisfreien Städten bei den Berufsfeuerwehren.<br />

Diese Gruppe, der ich auch angehöre,<br />

hat sich seit 10 Jahren in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

organisiert. Dabei bilden<br />

wir insbesondere eine Schnittstelle<br />

zwischen Bauherren, Architekten und<br />

Fach planern auf der einen Seite, den Gemeinden<br />

und hier insbesondere den freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en, vertreten durch die<br />

Wehrführer auf der anderen Seite.<br />

Die AG VB MV e.V. heißt im Langtext: „Arbeitsgemeinschaft<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V.”.<br />

zum Erfolg. Ein System gut ausgebildeter<br />

Freiwilliger <strong>Feuerwehr</strong>en ist für die Sicherheit<br />

der Bürgerinnen und Bürger immer<br />

noch das zuverlässigste und preiswerteste<br />

System bei Bränden, Verkehrs- und Betriebsunfällen<br />

sowie bei Naturkatastrophen.<br />

Ohne optimale Absicherung bei Unfällen<br />

im <strong>Feuerwehr</strong>dienst wird es jedoch<br />

keine Freiwilligen für diesen<br />

„Job” mehr geben. Sicherheit<br />

der Bevölkerung, Freiwilligkeit<br />

der Bürgerinnen<br />

und Bürger und gute soziale<br />

Absicherung der <strong>Feuerwehr</strong>angehörigenbedingen<br />

einander. Dies ist das Ergebnis<br />

des ersten FUK-Kommunalforums,<br />

zu dem die<br />

Hanseatische <strong>Feuerwehr</strong>-<br />

Unfallkasse Nord unter der<br />

Überschrift „<strong>Feuerwehr</strong> –<br />

teure Sicherheit” für den 1.<br />

und 2. Oktober 2008 in die<br />

Ostseeakademie nach Travemünde<br />

eingeladen hatte. 130 interessierte<br />

Kommunalvertreter und <strong>Feuerwehr</strong>führer<br />

waren der Einladung nach Travemünde<br />

gefolgt. Roland Reime begrüßte<br />

sie als Vorstandsvorsitzender.<br />

„Seien wir froh, dass es in Hamburg, <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

und Schleswig-Holstein<br />

ein flächendeckendes Hilfeleistungs-<br />

Wir sind aus einer berufsständigen Vereinigung<br />

des öffentlichen Dienstes hervorge<br />

gangen. Über den Mitgliederrahmen<br />

der im öffentlichen Dienst tätigen Brandschutzingenieure<br />

sind wir inzwischen<br />

längst hinaus gewachsen. Wir umfassen<br />

jetzt auch freie Brandschutzsachverständige,<br />

Architekten und Bauingenieure und<br />

haben inzwischen die Organisation eines<br />

rechtsfähigen Vereins gewählt.<br />

Unsere satzungsgemäßen Aufgaben sind:<br />

die berufsbegleitende Weiterbildung der<br />

Brandschutzfachplaner, Brandschutzingenieure<br />

und -sachverständigen,<br />

die Zusammenarbeit mit anderen im<br />

vor beugenden Brandschutz tätigen Institutionen,<br />

Verbänden und Arbeitsgemeinschaften,<br />

die Auswertung von Einsätzen der <strong>Feuerwehr</strong><br />

und Verallgemeinerung tätigkeitsrelevanter<br />

Erkenntnisse und<br />

die Einflussnahme auf die, den vorbeu-<br />

system gibt, das überwiegend durch Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en gewährleistet wird.”<br />

Hauptamtliche Kräfte, so führte Landesbrandmeister<br />

Detlef Radtke vor den gut<br />

130 Teilnehmern aus, können die Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en nicht ersetzen. Es wären<br />

die Personalkosten, die die Gemeindehaushalte<br />

jährlich wiederkehrend belasten<br />

würden. Allein für das Land Schleswig-<br />

Holstein wären dies mehr als eine Milliarde<br />

Euro zusätzlich.<br />

Weiter solide Finanzen<br />

Die HFUK Nord verfügt über solide Finanzen.<br />

Angesichts der weltweiten Finanzkrise<br />

zahlt sich jetzt eine vorsichtige Anlagepolitik<br />

aus, bei der auch die gesetzlichen<br />

Vorgaben nicht nur strikt eingehalten wurden,<br />

sondern auch nicht auf „moderne” Anlageformen<br />

ausgewichen worden war. Die<br />

eher „langweiligen” Vermögensanlagen der<br />

HFUK Nord orientieren sich in erster Linie<br />

auf Sicherheit. Die gesamten Giro- und<br />

Festgeldeinlagen sowie das Vermögen aus<br />

Wertpapieren der Kasse belief sich auf<br />

rund 5,25 Mio. R. Seit einigen Monaten<br />

streut die Geschäftsführung fällige Vermögenswerte<br />

unter den Geldinstituten<br />

breiter als bisher. Risikominimierung ist angesagt.<br />

Fotos: Hanseatische <strong>Feuerwehr</strong>-Unfallkasse<br />

Nord<br />

genden, baulichen sowie abwehrenden<br />

Brandschutz berührende Gesetzgebung.<br />

Das klingt gut und ist umfassend. Und zumindest<br />

was unsere, immer auch offen angebotene<br />

Weiterbildung anbetrifft, arbeiten<br />

wir seit mittlerweile zehn Jahren kontinuierlich<br />

und aktuell. Mit der Übernahme<br />

dieser Ausbildung vor zehn Jahren erfüllen<br />

wir seitdem auch anerkanntermaßen<br />

die Weiterbildungsverpflichtung gemäß<br />

Brandschutzgesetz für die Brandschutzingenieure<br />

der Landkreise und kreisfreien<br />

Städte im vorbeugenden Brandschutz.<br />

Wohnungen mit Rauchwarnmeldern<br />

ausstatten<br />

Unser Bundesland <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

hat mit der Neufassung der Landesbauordnung<br />

im Jahr 2006 die gesetzliche<br />

Ausrüstungspflicht für Wohnungen mit<br />

Rauchwarnmelder 1 eingeführt. <strong>2009</strong>, also<br />

1 § 48 LBauO M-V, „Wohnungen”, Abs. (4) „In Wohnungen<br />

müssen Schlafräume und Kinderzimmer<br />

sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen<br />

führen, jeweils mindestens einen<br />

Rauchwarnmelder haben. Die Rauchwarnmelder<br />

müssen so eingebaut oder angebracht und betrieben<br />

werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt<br />

und gemeldet wird. Bestehende Wohnungen<br />

sind bis zum 31. Dezember <strong>2009</strong> durch den Besitzer<br />

entsprechend auszustatten.”<br />

18 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 19


mit Ablauf dieses Jahres, endet die Übergangsfrist<br />

zur Ausstattung aller Wohnungen.<br />

In der Pflicht stehen dabei die Besitzer<br />

der Wohnungen. Übersetzt heißt das, die<br />

Mieter müssen ihre Wohnung mit Rauchwarnmeldern<br />

ausstatten. Zu dieser Aussage,<br />

dem Unterschied zwischen Eigentümer<br />

und Besitzer hier eine kurze Erläuterung.<br />

Besitzer von Mietwohnungen können<br />

Wohnungseigentumsgenossenschaften,<br />

kommunale Vermietergesellschaften oder<br />

aber auch Privatpersonen sein, der Mieter<br />

ist Besitzer der Mietsache – hier also der<br />

Wohnung. Vergleichbare Verhältnisse kennen<br />

Sie vom Auto, wenn dieses geleast ist<br />

oder finanziert wird. Sie, also der Halter<br />

sind Besitzer des Autos und haben auch<br />

entsprechende Pflichten zu erfüllen, wie<br />

Sanitäter-Gerätewagen<br />

an Katastrophenschutzhelfer<br />

übergeben<br />

Heiko Normann, LPBK MV<br />

Mit der Übergabe von weiteren fünf Gerätewagen<br />

an Mitarbeiter der unteren Katastrophenschutzbehörden<br />

hat das Land<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern insgesamt 203<br />

Katastrophenschutzfahrzeuge den Landkreisen<br />

und kreisfreien Städten für die Katastrophenschutzeinheiten<br />

zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Damit ist der Beschaffungsanteil entsprechend<br />

der Verwaltungsvorschrift zur Neuorganisation<br />

des Katastrophenschutzes<br />

vom 17. Januar 1997 hinsichtlich der Erstausstattung<br />

vorerst abgeschlossen. Die Gerätewagen<br />

wurden von der Arbeitsgruppe<br />

„Ausstattung und Beschaffung”, bestehend<br />

aus Mitarbeitern der Landkreise und kreisfreien<br />

Städte, der Hilfsorganisationen und<br />

der Abteilung 3 des LPBK, mit Unterstützung<br />

des Fahrzeuglieferanten und des Aufbauherstellers<br />

entwickelt. Durch die flexible<br />

Ausstattung erweitern die Gerätewagen<br />

die Einsatzfähigkeit der Sanitätszüge<br />

und ergänzen die in die Jahre gekommenen<br />

Arzttruppwagen des Bundes.<br />

Zu den Aufgaben der Sanitätszüge gehören<br />

das Suchen und Retten von Verletzten<br />

und Betroffenen, Erste-Hilfe-Leistungen<br />

und ärztliche Sofortmaßnahmen, der<br />

Transport von Verletzten und Betroffenen,<br />

die Durchführung erster pflegerischer<br />

Maßnahmen sowie die Unterstützung des<br />

Rettungsdienstes.<br />

Fotos: LPBK MV<br />

z.B. Steuern und die Haftpflichtversicherung<br />

zu bezahlen. Der Eigentümer des Autos<br />

ist in diesem Beispiel die Bank. Denn<br />

diese nennt ja den Fahrzeugbrief ihr Eigen,<br />

und ohne diesen können Sie als Halter<br />

nicht frei über das Auto verfügen, es zum<br />

Beispiel verkaufen.<br />

Diese Verpflichtung der Mieter zum Ausrüsten<br />

der Wohnungen mit Heimrauchmeldern<br />

mag nun nicht jedem sofort einleuchten,<br />

die Rechtslage in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

Vorpommern ist nun aber so.<br />

Und letztlich sind Sie als Mieter ja auch die,<br />

die unmittelbar durch die Rauchwarnmelder<br />

geschützt werden.<br />

Denn keine dickere Wand, keine Feuerschutztür<br />

und auch kein Handfeuerlöscher<br />

hilft Ihnen, wenn Sie oder Ihre Kinder schla-<br />

fen und in Ihrem Schlafraum oder Ihrer<br />

Wohnung ein Schadensfeuer ausbricht. In<br />

diesem Moment, in diesen entscheidenden<br />

Sekunden können Sie nur noch durch<br />

einen Rauchmelder gewarnt werden.<br />

Rauchmelder und für den privaten Bereich<br />

eben Heimrauchmelder sind das Mittel,<br />

um Ihre Familie und sich selbst vor Entstehungs-<br />

und Schwelbränden zu schützen.<br />

Denn den Vollbrand, ein entwickeltes Schadensfeuer<br />

in den eigenen vier Wänden, erleben<br />

Sie wahrscheinlich gar nicht mehr.<br />

Also – rüsten auch Sie Ihre Wohnung, Ihr<br />

Haus mit Rauchwarnmeldern aus!<br />

Weitere Informationen finden sie unter<br />

www.rauchmelder-lebensretter.de und<br />

www.pro-brandschutz.de .<br />

Tanklöschfahrzeug TLF 15; Baujahre 1953-1964, 6 Zylinder Motor,<br />

150 PS, Allradantrieb, 2500l Wasser, 200l Schaumbildner<br />

Internationales <strong>Feuerwehr</strong>museum Schwerin<br />

Uwe Rosenfeld, Leiter des Landesfeuerwehrmuseums<br />

In der „Halle am Fernsehturm” Schwerin<br />

gibt es seit kurzem Deutschlands größtes<br />

<strong>Feuerwehr</strong>museum, das Internationale<br />

<strong>Feuerwehr</strong>museum Schwerin. Es bietet auf<br />

einer Ausstellungsfläche von ca. 4500 m 2<br />

ca. 16.000 Exemplare, darunter 150 Fahrzeuge,<br />

Anhänger und Großgeräte. Mit dieser<br />

neuen Einrichtung erfährt das Bundesland<br />

M-V eine weitere Stärkung seines<br />

Kulturangebotes und bietet den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

einen kompetenten Anlaufpunkt<br />

der Geschichte und Historik.<br />

Die Ausstellung umfasst Exponate aus der<br />

Zeit ab 1680 und Großexponate wie Handdruckspritzen<br />

oder Schiebeleitern aus der<br />

Gründungszeit der <strong>Feuerwehr</strong>en um 1840<br />

bis heute. Einen Schwerpunkt bildet die<br />

<strong>Feuerwehr</strong> der DDR mit ihren seltenen, da<br />

nur in geringen Stückzahlen gebauten<br />

Fahrzeugen.<br />

Ergänzend werden Ausstellungen anderer<br />

Länder in Landesfenstern gezeigt, eine<br />

Ausstellung der Polizei und des THW. Erstmalig<br />

sind in einem deutschen <strong>Feuerwehr</strong>museum<br />

auch eigene Ausstellungen<br />

zu speziellen Fachthemen, wie z. B. einer<br />

Atemschutzübungsanlage, dem <strong>Feuerwehr</strong>kampfsport,<br />

der Jungendfeuerwehr,<br />

einer Schlauch- und Pumpenwerkstatt geplant.<br />

Die Ausstellungsfenster stellen den<br />

<strong>Feuerwehr</strong>mann bei der Erfüllung seiner<br />

ehrenamtlichen Aufgabe zum Schutz der<br />

Menschheit in den Mittelpunkt.<br />

Aus diesem Grund wird z. B. das Lebenswerk<br />

eines 1910 geboren <strong>Feuerwehr</strong>mannes<br />

über die Zeitepochen von der Kaiserzeit<br />

bis zu seiner Pensionierung im Jahre<br />

1970 mit Originaldokumenten dargestellt.<br />

Eine umfangreiche Sammlung mit Orden<br />

und Ehrenzeichen, darunter die größte<br />

Sammlung von <strong>Feuerwehr</strong>abzeichen der<br />

Von der Handdruckspritze bis zum W50 – im Museum stehen über<br />

150 Fahrzeuge und Anhänger<br />

UdSSR, über 350 Stück, eine internationale<br />

Uniform- und Helmsammlung sowie weitere<br />

persönliche Ausrüstungsgegenstände<br />

unterstreichen diesen Schwerpunkt. Neben<br />

dem musealen Angebot stehen den<br />

Besuchern eine themenbezogene <strong>Feuerwehr</strong>gastronomie<br />

und Nebenräume für<br />

Versammlungen und Filmvorführungen<br />

zur Verfügung. Ein Shop mit <strong>Feuerwehr</strong>artikeln<br />

rundet das Angebot ab.<br />

Aktuelle Informationen veröffentlicht das<br />

Int. <strong>Feuerwehr</strong>museum Schwerin auf der<br />

Homepage (www.ifm-schwerin).<br />

Der bisherige Standort in Meetzen bleibt<br />

erhalten.<br />

Das dortige Museum widmet sich weiterhin<br />

der Restaurierung der Fahrzeuge und Geräte<br />

sowie einer kleinen musealen Ausstel -<br />

lung für die örtlichen Besuchergruppen.<br />

Großes Interesse beim Publikum<br />

finden die Veranstaltungen<br />

des Museums<br />

Fotos: Uwe Rosenfeld<br />

20 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 21


<strong>Feuerwehr</strong>sport –<br />

Das Wettkampfjahr 2008 im Überblick<br />

Wolf-Dieter Lakatsch, Trainer des Teams<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Höhepunkt der Wettkampftätigkeit im Jahr<br />

2008 sollte die Teilnahme an der Deutschen<br />

Meisterschaft in Böblingen werden.<br />

Auf diesen Höhepunkt bereiteten sich das<br />

Team <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern mit einer<br />

Frauen- und zwei Männermannschaften<br />

sowie die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> Ostseebad<br />

Nienhagen mit einer Frauenmannschaft<br />

vor. Für das Team MV war es im<br />

Vorfeld wichtig, sich personell zu verstärken.<br />

Das wurde unter anderem durch die<br />

Mitwirkung von Kameraden aus dem Ostseebad<br />

Nienhagen und Schwarz erreicht.<br />

Die gesamte Planung der Saison wurde<br />

dem Ziel Deutsche Meisterschaft untergeordnet.<br />

Mit dem Training im Winter in der Halle<br />

wurden die Grundlagen für den Formaufbau<br />

gelegt. Intensiv wurde im Frühjahr an<br />

der Umsetzung des Löschangriffes gearbeitet,<br />

welcher seit Jahren eine „Wackeldisziplin”<br />

im Team darstellt.<br />

Die Wettkämpfe zum Deutschland-Cup<br />

dienten im Wesentlichen als Vorbereitungswettkämpfe<br />

für die Deutsche Meisterschaft.<br />

In diesen Wettkämpfen wurden<br />

verschiedene personelle Besetzungen bei<br />

den Frauen- und Männermannschaften<br />

getestet. Weiterhin wurden einige Neuerungen<br />

im Ablauf ausprobiert,<br />

die nicht immer<br />

gleich den erhofften Erfolg<br />

brachten. So sind<br />

auch die Ergebnisse in<br />

den Deutschland-Cup-<br />

Wettbewerben zu bewerten.<br />

Dort konnte durch<br />

die Frauenmannschaft in<br />

den Wettbewerben keine<br />

Mannschaftsdisziplin gewonnen<br />

werden. Lediglich<br />

in den Gesamtwertungen<br />

100 m Hindernisbahn<br />

wurden jeweils die<br />

1. Plätze erreicht, was ei-<br />

nen Hinweis auf die gute Leistungsbreite<br />

und die guten Einzelformen der Sportlerinnen<br />

ergab. Bei den Männermannschaften<br />

wurde ein gleicher Form aufbau gewählt,<br />

wenngleich auf Grund der stärkeren<br />

nationalen Konkurrenz und der Tatsache,<br />

dass viele „Neulinge” in den Mannschaften<br />

sind, die Ergebnisse bei den Deutschland-<br />

Cup-Wettbewerben weitaus bescheidener<br />

ausfielen.<br />

So waren auch die Erwartungen für die<br />

Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft<br />

sehr unterschiedlich. Während es für die<br />

Männer um ein achtbares Mannschaftsergebnis<br />

durch das Erreichen von möglichst<br />

persönlichen Bestzeiten ging, zählten die<br />

Frauen als Titelverteidiger zu den Mitfavoriten.<br />

Alle im Team MV eingesetzten Aktiven<br />

haben die Erwartungen erfüllt. Die 1.<br />

Männermannschaft erreichte einen guten<br />

8. Platz in der Gesamtwertung. Die 2.Männermanschaft<br />

wurde 14.<br />

Bei den Männern sind besonders die Ergebnisse<br />

auf der 100 m Hindernisbahn, wo<br />

alle Sportler unter 20 Sekunden blieben,<br />

und der 5. Platz in der 4 x 100 m Staffel zu<br />

erwähnen. Das beste Ergebnis im Männerbereich<br />

erzielte der Kamerad Manfred<br />

Kremp im Hakenleitersteigen mit einer Zeit<br />

von 16,65 Sekunden im Vorlauf, was zur<br />

Endlaufteilnahme reichte und somit zum<br />

11. Platz im Hakenleitersteigen und zum<br />

15. Platz in der Zweikampfwertung führte.<br />

Die Frauen konnten ihrer Mitfavoritenstellung<br />

und dem damit verbundenen Erwartungsdruck<br />

voll gerecht werden. In der<br />

100m Hindernisbahn qualifizierten sich 7<br />

der 8 Starterinnen für den Endlauf. Die<br />

Mannschaftswertung 100 m wurde mit fast<br />

2 Sekunden Vorsprung gewonnen. Das bedeutete<br />

den ersten Deutschen Meistertitel.<br />

In der anschließenden 4 x 100 m Hindernisstaffel<br />

erzielte die A-Staffel mit neuem<br />

deutschen Rekord die vorläufige Bestzeit.<br />

Diese Bestzeit wurde innerhalb einer Viertelstunde<br />

durch die B-Staffel nochmals verbessert.<br />

Damit gingen der erste und zweite<br />

Platz in dieser Disziplin an die Frauenmannschaft<br />

des Team MV. In der Gruppen-<br />

stafette gelang es nicht, die beiden Läufe<br />

optimal zu gestalten. Dennoch wurde ein<br />

guter zweiter Platz hinter den Frauen vom<br />

Team Märkisch-Oderland belegt. Der abschließende<br />

Löschangriff musste die Entscheidung<br />

in der Gesamtwertung der<br />

Deutschen Meisterschaft<br />

bringen, wobei<br />

dem Team MV ein<br />

dritter Platz genügt<br />

hätte. Hier zeichnete<br />

sich das gute Training<br />

in der Vorbereitung<br />

aus. In beiden Läufen<br />

gelang jeweils die<br />

Laufbestzeit. Das bedeutete<br />

den Deutschen<br />

Meistertitel im<br />

Löschangriff und die<br />

überlegene Titelverteidigung<br />

in der Gesamtwertung.<br />

Die<br />

Fahrkarte nach Ostrava/Tschechien zur<br />

<strong>Feuerwehr</strong>olympiade <strong>2009</strong> war damit gelöst.<br />

In den Einzelfinals auf der 100 m Hindernisbahn<br />

konnte Maria Schröder ihren dritten<br />

Platz von den DM 2004 verteidigen.<br />

Mit der Europäischen Richtlinie 2003/88/<br />

EG vom 4. November 2003 wurden einheitliche<br />

Mindestvorschriften für die Sicherheit<br />

und den Gesundheitsschutz bei<br />

der Arbeitszeitgestaltung getroffen. Die<br />

Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft<br />

sind verpflichtet, diese Vorgaben<br />

in nationales Recht umzusetzen.<br />

In <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern regelt die<br />

Landesregierung die Arbeitszeit der Beamten<br />

durch Rechtsverordnung. Diese Arbeitszeitverordnung<br />

gilt dabei für Landes-,<br />

Kommunal- und Körperschaftsbeamte<br />

gleichermaßen.<br />

In der Vergangenheit wurde der Dienst in<br />

den sechs Berufsfeuerwehren des Landes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern überwiegend<br />

in einem 24-Stunden-Dienstrhythmus<br />

durchgeführt. Dabei bildete die bisher angewandte<br />

durchschnittliche wöchentliche<br />

Höchstarbeitszeit von 54 Stunden die Bezugsbasis.<br />

Durch die Änderung der Arbeitszeitverordnung<br />

des Landes ist europäischem<br />

Recht folgend die durchschnittliche<br />

wöchentliche Höchstarbeitszeit auf<br />

48 Stunden begrenzt worden.<br />

Die Arbeitszeitrichtlinie der Europäischen<br />

Union legt fest, dass in den Mitgliedstaaten<br />

Sie wurde damit die erfolgreichste<br />

Teilnehmerin<br />

bei den Deutschen Meisterschaften<br />

in Böblingen.<br />

Insgesamt konnten sich<br />

in den Einzelfinals 6 Starterinnen<br />

unter den ersten<br />

12 platzieren. Diese Ergebnisse<br />

gaben genügend<br />

Anlass zum ausgiebigen<br />

Feiern am Abschlussabend.<br />

Die erreichten Ergebnisse<br />

zeigen, dass nur durch<br />

Zusammenlegen der besten<br />

Kräfte auch in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

gute Leistungen und entsprechende<br />

Erfolge im<br />

<strong>Feuerwehr</strong>sport zu erreichen sind. Um jedoch<br />

weiterhin gute Ergebnisse zu erreichen,<br />

werben wir weiterhin um die Mitwirkung<br />

jedes am <strong>Feuerwehr</strong>sport interessierten<br />

Kameraden.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> stellte die Teilnahme der Frau-<br />

Neuregelungen der Arbeitszeit für Beamte<br />

der Berufsfeuerwehren<br />

Tobias Loth, Innenministerium MV<br />

jedem Arbeitnehmer pro 24-Stunden-<br />

Zeitraum eine Mindestruhezeit von 11 zusammenhängenden<br />

Stunden zu gewähren<br />

ist. Dieses ermöglicht im Ergebnis<br />

grundsätzlich nicht mehr die Beibehaltung<br />

der 24-Stunden-Schichten.<br />

Um prüfen zu können, ob zur Gewährleistung<br />

eines effektiven Brandschutzes Ausnahmen<br />

von den in der EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />

vorgegebenen strengen Ruhezeiten<br />

notwendig sind, hatte sich das Innenministerium<br />

Ende 2007 mit den Berufsfeuerwehren<br />

auf eine einjährige Testphase<br />

verschiedener Dienstschichtmodelle<br />

verständigt. Danach sollte entschieden<br />

werden, ob es einer Ausnahmeregelung<br />

bedarf. Die jetzigen Regelungen entsprechen<br />

den durch die Auswertung der Testphase<br />

gewonnenen Erkenntnissen.<br />

Die neue Arbeitszeitverordnung des Landes,<br />

die am 27. August <strong>2009</strong> in Kraft getreten<br />

ist, macht von der Ermächtigung in der<br />

europäischen Arbeitszeitrichtlinie Gebrauch,<br />

für die Beamten des feuerwehrtechnischen<br />

Dienstes von der stringenten<br />

Ruhezeitregelung Ausnahmen zuzulassen<br />

und für solche Tätigkeiten, die dem Schutz<br />

der Bevölkerung oder des Allgemeinwohls<br />

zur Abwehr schwerwiegender kollektiver<br />

enmannschaft an der CTIF-<strong>Feuerwehr</strong>olympiade<br />

in Ostrava/Tschechien den Höhepunkt<br />

der Wettkampftätigkeit dar. Darauf<br />

haben wir uns durch fleißiges Training<br />

und Teilnahme an Wettkämpfen intensiv<br />

vorbereitet. Im Ergebnis konnten ein dritter<br />

und zwei vierte Plätze belegt werden.<br />

Innenminister Caffier gratulierte der Mannschaft<br />

zu ihrem Erfolg und sprach ihr seinen<br />

besonderen Dank und seine Anerkennung<br />

aus.<br />

Fotos: Matthias Virgin<br />

Gefahrensituationen dienen, 24-Stunden-<br />

Schichten zu ermöglichen.<br />

Da die Beamten in den einzelnen Berufsfeuerwehren<br />

je nach Bedarf und Ausbildung<br />

sowohl im Brandschutz als auch im<br />

Rettungsdienst eingesetzt werden können,<br />

besteht die Möglichkeit eines 24-Stunden-<br />

Dienstes grundsätzlich auch für die <strong>Feuerwehr</strong>beamten<br />

im Rettungsdienst. Voraussetzung<br />

ist jedoch, dass sich die Dienststelle<br />

und der Personalrat auf diesbezüglich<br />

abgestimmte Ausnahmen und verantwortbare<br />

Dienstpläne einigen. Für die<br />

in den Leitstellen beschäftigten Beamten<br />

der Berufsfeuerwehren hingegen ist wegen<br />

der permanent hohen dienstlichen<br />

Beanspruchung maximal eine 12-Stunden-<br />

Schicht verantwortbar.<br />

Die nun getroffenen Regelungen bedeuten<br />

aber keine völlige Freigabe der Ruhezeiten.<br />

Die sechs kreisfreien Städte werden<br />

vielmehr in eigener Zuständigkeit dafür<br />

Sorge zu tragen haben, dass unter Berücksichtigung<br />

der Arbeitsschutzziele der<br />

Europäischen Union eine größtmögliche<br />

Sicherheit und ein größtmöglicher Gesundheitsschutz<br />

gewährleistet sind.<br />

Weitere Änderungen der Arbeitszeitverordnung<br />

betreffen die Wiedereingliederung<br />

von Beamtinnen und Beamten nach<br />

einer längerfristigen Erkrankung, den Ausgleich<br />

für die Inanspruchnahme von Beamtinnen<br />

und Beamten durch Rufbereitschaft<br />

und die arbeitszeitrechtliche Behandlung<br />

von Dienstreisen.<br />

22 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 23


Dienstvorschriften für die <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Tobias Loth, Innenministerium MV<br />

Im Rahmen des Ausschusses für <strong>Feuerwehr</strong>angelegenheiten,Katastrophenschutz<br />

und zivile Verteidigung (AFKzV) des<br />

Arbeitskreises V der Innenministerkonferenz<br />

wurde im Jahr 2000 eine Projektgruppe<br />

(PG FwDV) eingesetzt, die die<br />

Überarbeitung der <strong>Feuerwehr</strong>-Dienstvorschriften<br />

steuern und koordinieren soll.<br />

Im Jahr 2005 wurde die PG FwDV beauf-<br />

Der Landtag hat auf seiner 63. Sitzung am<br />

4. März <strong>2009</strong> das Erste Gesetz zur Änderung<br />

des Gesetzes über den Brandschutz<br />

und die Technischen Hilfeleistungen durch<br />

die <strong>Feuerwehr</strong>en für <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

(Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz<br />

M-V - BrSchG) beschlossen.<br />

Das Gesetz passt sich den gesellschaftlichen<br />

und insbesondere den demographischen<br />

Entwicklungen in <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

an.<br />

So wird durch die Anhebung der Altersgrenze<br />

für den Übertritt in die Ehrenabteilung<br />

eine längere aktive Mitgliedschaft bei<br />

den Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en ermöglicht.<br />

Wenn die gesundheitlichen Voraussetzun-<br />

In <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern ist nunmehr<br />

die Benutzung der sogenannten Himmelslaternen<br />

ebenso wie in mehreren anderen<br />

Bundesländern untersagt. Innenminister<br />

Lorenz Caffier ordnete ein entsprechendes<br />

Verbot ab dem 27.August <strong>2009</strong><br />

an. Ein Verstoß gegen das Verbot stellt eine<br />

Ordnungswidrigkeit dar und kann künftig<br />

mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 Euro<br />

geahndet werden.<br />

tragt, die FwDV 13/1 „Die Gruppe im technischen<br />

Hilfeleistungseinsatz” zu überarbeiten<br />

und der FwDV 3 anzupassen. Die<br />

Diskussion in der PG FwDV sowie die folgenden<br />

Beschlüsse des AFKzV ergaben,<br />

dass aufgrund der umfangreichen Übereinstimmungen<br />

mit der bestehenden<br />

FwDV 3 „Einheiten im Löscheinsatz” (Stand<br />

2005) nur die notwendigen Ergänzungen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>dienstvorschrift<br />

Inhalt Stand<br />

FwDV 1 Grundtätigkeiten<br />

- Lösch- und Hilfeleistungseinsatz -<br />

März 2007<br />

FwDV 2 Ausbildung der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en März 2003<br />

FwDV 3 Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz Februar 2008<br />

FwDV 7 Atemschutz 2002<br />

FwDV 8 Tauchen August 2004<br />

FwDV 10 Die tragbaren Leitern 1996<br />

FwDV 100 Führung und Leitung im Einsatz März 1999<br />

FwDV 500 Einheiten im ABC-Einsatz August 2004<br />

PDV/ DV 810.3 Fernmeldebetriebsdienst Dezember 1998<br />

gen vorliegen, kann nunmehr bis zur Vollendung<br />

des 67. Lebensjahres Dienst in der<br />

Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> geleistet werden.<br />

Auf der anderen Seite ist die rechtliche<br />

Möglichkeit geschaffen worden, Kinder ab<br />

Vollendung des 6. Lebensjahres zum Zwecke<br />

der Brandschutzerziehung in die Jugendabteilung<br />

der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />

aufzunehmen. Somit wird der Bedeutung<br />

der Nachwuchsgewinnung für die nachhaltige<br />

Gewährleistung der Einsatzbereitschaft<br />

Rechnung getragen.<br />

Weiterhin wird zur Stärkung der Stellung<br />

der Amtswehrführer deren Wahl als verpflichtend<br />

eingeführt und deren Aufgaben<br />

beschrieben. So soll der Amtswehr-<br />

Diese ballonartigen Leuchtkörper erfreuen<br />

sich zunehmender Beliebtheit vor allem<br />

auf Partys oder bei Hochzeitsfeiern. Allerdings<br />

bergen sie unberechenbare Gefahren<br />

in sich, denn die Luft wird mit festen,<br />

flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen<br />

erwärmt und die Ballons steigen mit offener<br />

Flamme unkontrolliert auf. In den letzten<br />

Monaten ist es bundesweit immer wieder<br />

zu Bränden gekommen.<br />

in einer FwDV 3 TH „Einheiten im Hilfeleistungseinsatz”<br />

zusammengefasst werden<br />

sollten. Auf seiner 21. Sitzung am 20./ 21.<br />

Februar 2008 in Kassel hat der AFKzV die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Dienstvorschrift 3 TH „Einheiten<br />

im Hilfeleistungseinsatz” als Ergänzung<br />

zur FwDV 3 gebilligt und den Ländern zur<br />

Einführung empfohlen. Gleichzeitig wurde<br />

beschlossen, dass die durch die FwDV 3<br />

TH ergänzte FwDV 3 (Stand 2005) zukünftig<br />

die Bezeichnung „Einheiten im Löschund<br />

Hilfeleistungseinsatz” führt.<br />

Mit der Veröffentlichung der „Ersten Änderung<br />

der Dienstvorschriften für die <strong>Feuerwehr</strong>en”<br />

(AmtsBl. MV Nr. 35, 2008, S. 799,<br />

914), trat nunmehr die geänderte FwDV 3<br />

(Stand: Februar 2008) mit Wirkung vom 1.<br />

August 2008 in Kraft. Durch die „Zweite Änderung<br />

der Dienstvorschriften für die <strong>Feuerwehr</strong>en”<br />

(AmtsBl. MV Nr. 50, 2008, S. 1022)<br />

wurde die FwDV 13/1 „Die Gruppe im technischen<br />

Hilfeleistungseinsatz” (Stand: 1986)<br />

aufgehoben.<br />

Die nun geltende Fassung der FwDV 3 sowie<br />

die weiteren im Land MV eingeführten<br />

FwDV können unter der Internetadresse<br />

www.mv-regierung.de/feuerwehr heruntergeladen<br />

werden.<br />

Änderung des Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetzes<br />

Tobias Loth, Innenministerium MV<br />

Himmelslaternen künftig in MV verboten<br />

Marion Schlender, Innenministerium MV<br />

führer neben der Einsatzleitung in Zukunft<br />

auch verstärkt die <strong>Feuerwehr</strong>en der amtsangehörigen<br />

Gemeinden in fachlichen<br />

und organisatorischen Fragen beraten und<br />

bei der Aufstellung von Einsatz- und<br />

Alarmplänen mitwirken.<br />

Das Land <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern verfügt<br />

durch das In-Kraft-Treten des Ersten<br />

Änderungsgesetzes zum Brandschutz- und<br />

Hilfeleistungsgesetz über eine zeitgemäße<br />

Rechtsvorschrift, die es den zuständigen<br />

Stellen auch weiterhin ermöglicht, ein hohes<br />

Maß an Sicherheit und Ordnung zu<br />

gewährleisten.<br />

Die Gefahr resultiert daraus, dass die<br />

Leuchtkörper aus einer leichtentflammbaren<br />

Hülle mit einer offenen Feuerquelle<br />

bestehen. Sind sie erst einmal aufgestiegen,<br />

besteht keine Möglichkeit, weder die<br />

Flugrichtung noch die Höhe oder den Landepunkt<br />

zu beeinflussen. „Das ist besonders<br />

in den heißen Sommermonaten im<br />

wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich”,<br />

begründete der Minister seine Entscheidung.<br />

„Eine minimale Zündquelle genügt<br />

schon, um großflächige Brände auszulösen.”<br />

Rechtsprechung<br />

Keine Kostenerstattung<br />

für <strong>Feuerwehr</strong>einsatz bei<br />

Grillfeier<br />

Kosten für einen <strong>Feuerwehr</strong>einsatz durch<br />

Rauchentwicklung beim Grillen können<br />

nicht in Rechnung gestellt werden. Führt<br />

das Entzünden eines Grills zur Alarmierung<br />

der örtlichen <strong>Feuerwehr</strong>, so hat der Verursacher<br />

des Feuers die Kosten des <strong>Feuerwehr</strong>einsatzes<br />

dann nicht zu tragen, wenn<br />

von dem Feuer keine Gefahr ausgegangen<br />

ist. Dies ergibt sich aus einer Entscheidung<br />

des Verwaltungsgerichts Koblenz. Der Kläger<br />

hatte in seinem vorschriftsmäßig erbauten<br />

offenen Kamin außerhalb seines<br />

Wohnhauses ein Feuer angezündet, um<br />

darin zu grillen. Der hierbei entstehende<br />

Rauch führte dazu, dass die <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

aus Friesenhagen, Niederfischbach, Kirchen<br />

und Harbach alarmiert wurden und<br />

mit drei Löschzügen und insgesamt mehr<br />

als 50 <strong>Feuerwehr</strong>leuten anrückten. Die Kosten<br />

des <strong>Feuerwehr</strong>einsatzes von 1.467,03 R<br />

sollte der Kläger tragen, der sich hiergegen<br />

nach erfolglosem Widerspruchsverfahren<br />

mit einer Klage zum Verwaltungsgericht<br />

Koblenz wendete. Die Klage hatte<br />

Erfolg.<br />

Eine Kostentragungspflicht bestehe nur,<br />

wenn eine Gefahr vorsätzlich oder fahrlässig<br />

herbeigeführt werde, so die Koblenzer<br />

Richter. Ein solcher Fall liege nicht vor. Der<br />

Ofen sei bestimmungsgemäß benutzt<br />

worden. Zudem habe der Kläger das Feuer<br />

auch kontrolliert. Dass hierbei Rauch entstehe,<br />

liege in der Natur der Sache. Zwar<br />

müsse die <strong>Feuerwehr</strong> auch im Falle eines<br />

bloßen Brandverdachtes ausrücken. Stelle<br />

sich dann aber heraus, dass eine Gefahr<br />

tatsächlich nicht bestanden habe, so dürften<br />

die Kosten für den Einsatz, soweit der<br />

Brand nicht vom Verursacher selbst gemeldet<br />

worden sei, diesem nicht auferlegt<br />

werden. Referenz: Verwaltungsgericht Koblenz;<br />

Urteil vom 10.12.2008 [Aktenzeichen:<br />

5 K 1068/08.KO]<br />

Entlaufener Hund:<br />

Halter muss Kosten für<br />

<strong>Feuerwehr</strong>einsatz zahlen<br />

Das Verwaltungsgericht Göttingen hat die<br />

Klage eines Hundehalters abgewiesen, der<br />

sich gegen die Erhebung von Gebühren<br />

von rund 180,00 EUR für das Verbringen<br />

seines Hundes in das städtische Tierheim<br />

durch <strong>Feuerwehr</strong>leute der beklagten Stadt<br />

Göttingen gewendet hatte. Der auf dem<br />

Grundstück des Klägers zunächst angeleinte<br />

Hund, ein Deutscher Brake Rüde, riss<br />

sich an einem schönen Sommertag des<br />

Jahres 2006 los und wanderte herren-, aber<br />

nicht ziellos durch die Gassen Herberhausens.<br />

Offenbar interessierte ihn eine in der<br />

Nähe wohnende läufige Hündin. Deren<br />

Halterin, die weder den Hund des Klägers<br />

noch diesen selbst kannte, nahm sich des<br />

Rüden an, um Schlimmeres sowohl für die<br />

Teilnehmer am Straßenverkehr wie auch<br />

für ihre Hündin zu verhindern. Sie informierte<br />

die Berufsfeuerwehr, damit der herrenlose<br />

Hund abgeholt werde. So geschah<br />

es. In der von der Göttinger Wehr bekannten<br />

Schnelligkeit wurde der Hund in das<br />

Tierheim „Auf der Hufe” verbracht. Nachdem<br />

der Kläger als Hundehalter ermittelt<br />

worden war, stellte die beklagte Stadt Göttingen<br />

ihm für den 1 1/4 Stunden dauernden<br />

<strong>Feuerwehr</strong>einsatz 179,10 Euro in Rechnung.<br />

Hierfür zeigte der Hundehalter kein<br />

Verständnis und klagte gegen den Gebüh -<br />

renbescheid. Er machte geltend, sein auf<br />

Brautschau befindlicher Hund sei keineswegs<br />

herrenlos gewesen. Auf der Innenseite<br />

seines Halsbandes, an dem noch ein<br />

Teil der Hundeleine hing, habe sich eine<br />

Telefonnummer, nämlich die des Klägers,<br />

befunden. Unter keinem Gesichtspunkt habe<br />

eine Gefahrensituation bestanden,<br />

denn sein Hund sei weder gefährlich noch<br />

habe er jemanden gefährdet. Es sei in dem<br />

Ortsteil Göttingens, in dem er wohne, nicht<br />

ungewöhnlich, dass ein Hund frei herumlaufe.<br />

Deshalb sei die Wegnahme seines<br />

Hundes durch die <strong>Feuerwehr</strong> überzogen<br />

und unverhältnismäßig gewesen.<br />

Dieser Argumentation vermochte sich das<br />

Gericht nicht anzuschließen. Es liege auf<br />

der Hand, dass ein mittelgroßer Jagdhund,<br />

der sich frei im öffentlichen Verkehrsraum<br />

bewege, jederzeit eine Gefährdung für Verkehrsteilnehmer<br />

darstellen könne. Diese<br />

Gefahr habe am besagten Tag in besonderem<br />

Maße bestanden, weil, wie der Kläger<br />

selbst vorgetragen habe, sein Hund<br />

auf Brautschau und deshalb vermutlich<br />

entsprechend aufgeregt gewesen sei (will<br />

heißen: dem Straßenverkehr nicht die nötige<br />

Aufmerksamkeit zuteil werden ließ).<br />

Der <strong>Feuerwehr</strong>einsatz sei auch nicht deshalb<br />

unverhältnismäßig gewesen, weil, wie<br />

der Kläger das gemeint hatte, es ausgereicht<br />

hätte, den Hund anzubinden und zu<br />

warten, bis der Kläger ihn irgendwann abholen<br />

würde. Es sei weder der Besitzerin<br />

der läufigen Hündin noch den <strong>Feuerwehr</strong>kräften<br />

zuzumuten gewesen, die Pflichten<br />

zu erfüllen, die der Kläger erkennbar vernachlässigt<br />

habe. Schließlich habe man die<br />

auf der Innenseite des Halsbandes befindliche<br />

Telefonnummer nicht erkennen können<br />

und sei es auch nicht Aufgabe der Beteiligten<br />

gewesen, dort nachzusehen. Niemand<br />

habe wissen können, wie der Rüde<br />

auf eine solche Annäherung reagiert hätte.<br />

Aufgabe der <strong>Feuerwehr</strong> sei vornehmlich<br />

der Brandschutz und die Hilfeleistung im<br />

Notfall, nicht das „Hinterhundehalternhertelefonieren”<br />

unter möglichem Einsatz der<br />

eigenen Gesundheit. Referenz: Verwaltungsgericht<br />

Göttingen; Urteil vom<br />

20.06.2008<br />

[Aktenzeichen: 1 A 341/06]<br />

Brand wurde grob<br />

fahrlässig verursacht<br />

Ein Minderjähriger, der grob fahrlässig den<br />

Brand in einer Feldscheune verursacht hat,<br />

kann zu den Kosten für den Einsatz der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> herangezogen werden. Dies<br />

entschied das Oberverwaltungsgericht<br />

Rheinland-Pfalz in Koblenz. Ein im Tatzeitpunkt<br />

14-jähriger Jugendlicher warf in einer<br />

Scheune, in der u.a. Stroh gelagert wurde,<br />

eine glimmende Zigarette weg, ohne<br />

sie „auszutreten”. Das Gebäude geriet in<br />

Brand. Der Minderjährige wurde zur Zahlung<br />

der durch die Löschung entstandenen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>kosten in Höhe von rund<br />

10.000,– R herangezogen. Die hiergegen<br />

gerichtete Klage blieb ohne Erfolg. Das<br />

Oberverwaltungsgericht lehnte den Antrag<br />

auf Zulassung der Berufung ab.<br />

Der Jugendliche sei zum Ersatz der Einsatzkosten<br />

verpflichtet, weil er den Brand<br />

grob fahrlässig verursacht habe. Auch bei<br />

Berücksichtigung einer verzögerten Entwicklung<br />

des Minderjährigen von mindestens<br />

2 Jahren habe bei ihm eine Einsichtsfähigkeit<br />

in die Gefahrenlage bestanden.<br />

Denn auch ein 11- bis 12-Jähriger müsse<br />

wissen, dass eine glühende Zigarette zu<br />

einem Brand führen könne und deshalb<br />

ein unbedachtes Wegwerfen der Zigarette<br />

- zumal an einer Lagerstätte für Stroh - zu<br />

unterlassen sei. Referenz: Oberverwaltungsgericht<br />

Rheinland-Pfalz; Beschluss<br />

vom 21.05.2008 [Aktenzeichen: 7 A<br />

10183/08.OVG]<br />

24 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 25


Darüber lacht die <strong>Feuerwehr</strong><br />

Schwerer Verkehrsunfall. Der Fahrer<br />

ist im Wrack eines Porsche eingeklemmt.<br />

Während ihn die <strong>Feuerwehr</strong><br />

herausschneidet, jammert<br />

er ständig: „Mein Porsche, mein<br />

Porsche, mein Porsche ...”<br />

Darauf der <strong>Feuerwehr</strong>mann an der<br />

Bergeschere: „Was regen sie sich<br />

über ihr Auto auf, merken sie denn<br />

nicht, dass ihnen der linke Arm<br />

fehlt?”<br />

„Meine Rolex, meine Rolex, meine<br />

Rolex ...”<br />

Mit heulenden Sirenen jagen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>züge durch<br />

die Straße. Ein Gast in einem<br />

Restaurant springt<br />

auf, packt den Kellner am<br />

Ärmel und sagt: „Es brennt,<br />

es brennt, die Rechnung<br />

bitte!”<br />

Der Kellner fragt: „Sind Sie<br />

bei der <strong>Feuerwehr</strong>?”<br />

„Ich nicht, aber der Mann<br />

meiner Geliebten...”<br />

„Fritzchen, wo warst<br />

du die letzten beiden<br />

Tage “ fragt der Lehrer.<br />

„Herr Lehrer, bei<br />

uns hat es doch gebrannt.”<br />

„Das weiß ich, aber<br />

das war gestern. Wo<br />

warst du denn vorgestern?”<br />

„Na, da mussten wir<br />

doch alles ausräumen.”<br />

Der Chef der Feuerwache<br />

kommt, die Hände in den<br />

Hosentaschen, langsam in<br />

den Aufenthaltsraum geschlendert:<br />

„Hallo Männer,<br />

macht euch mal langsam<br />

fertig, das Finanzamt<br />

brennt.”<br />

Fragt ein Mann den<br />

Bauern: „Sag mal Fiete,<br />

raucht Dein Pferd?”<br />

Darauf der Bauer:<br />

„Nein.”<br />

Der Mann: „Na dann<br />

brennt wohl doch<br />

Dein Stall”.<br />

In 7 Meter Tiefe bemerkt ein <strong>Feuerwehr</strong>taucher<br />

einen anderen, der in<br />

der gleichen Tiefe ohne Taucherausrüstung<br />

unterwegs ist. Der <strong>Feuerwehr</strong>taucher<br />

geht sechs Meter tiefer,<br />

wenige Minuten später ist auch der<br />

andere da. Als der nach weiteren<br />

neun Metern wieder zur Stelle ist,<br />

nimmt der <strong>Feuerwehr</strong>taucher eine Tafel<br />

und schreibt mit wasserfester Kreide:<br />

„Wie zum Teufel schaffst Du es, in<br />

dieser Tiefe so lange ohne Taucherausrüstung<br />

zu bleiben?”<br />

Der andere kritzelte mit letzter Kraft<br />

auf die Tafel: „Ich ertrinke, du Trottel!”<br />

26 <strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong><br />

Jahresstatistik 2008 – <strong>Feuerwehr</strong>en in MV<br />

Vergleichsliste der Landkreise und kreisfreien Städte<br />

LANDKREIS<br />

*) in Hilfeleistungen enthalten<br />

Legende: BF Berufsfeuerwehr<br />

FF Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />

JF Jugendfeuerwehr<br />

WF Werksfeuerwehr<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en Aktive Brände Menschen Hilfe Menschen Tiere/ Notfall- Kranken Kat.-Schutz Fehldavon<br />

gesamt ge- tot leistun- ge- tot Insek- ein- trans- Alar- Ein- alarme<br />

BF FF JF WF BF FF Frauen JF WF rettet gen rettet ten*) sätze porte me sätze<br />

Bad Doberan 80 59 0 2.076 482 553 0 281 4 0 295 40 8 18 0 0 0 0 61<br />

Demmin 79 47 0 1.872 207 407 0 234 14 0 288 9 0 35 0 0 0 0 63<br />

Güstrow 95 49 0 2.524 350 406 0 282 0 0 269 0 0 7 0 0 0 0 0<br />

Ludwigslust 161 93 0 4.735 512 1.109 0 325 6 0 274 39 10 5 0 0 0 0 178<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz 79 40 0 1.806 216 384 0 94 0 0 161 2 0 2 0 0 0 0 24<br />

Müritz 67 46 0 1.474 267 405 0 114 0 0 199 30 6 6 0 0 0 0 89<br />

Nordvorpommern 76 44 0 1.858 242 374 0 236 14 3 485 58 11 26 0 0 0 0 146<br />

Nordwestmecklenburg 105 82 1 2.782 328 857 15 253 6 0 460 37 8 46 0 0 0 0 169<br />

Ostvorpommern 95 48 1 2.699 528 408 37 138 1 1 513 49 12 22 52 0 0 0 459<br />

Parchim 103 51 0 2.791 302 567 0 205 0 0 323 0 0 11 0 0 0 0 80<br />

Rügen 48 34 0 1.121 104 378 0 144 0 0 282 0 0 14 0 0 0 0 108<br />

Uecker-Randow 67 44 0 1.699 300 292 0 164 0 2 295 19 5 18 0 0 0 0 66<br />

Zwischensumme: 1.055 637 2 27.437 3.838 6.140 52 2.470 45 6 3.844 283 60 210 52 0 0 0 1.443<br />

KREISFREIE STADT<br />

Landeshauptstadt<br />

Schwerin 1 5 5 0 153 187 49 97 0 319 62 0 1.078 350 0 234 10.720 4.167 0 0 158<br />

Hansestadt Greifswald 1 1 1 0 52 64 10 15 0 84 0 2 577 16 1 81 0 0 0 0 215<br />

Hansestadt Rostock 1 6 6 0 273 167 41 110 0 489 12 0 1.942 18 5 1.211 12.847 525 0 0 942<br />

Hansestadt Stralsund 1 1 1 1 79 40 4 15 18 203 0 1 1.495 23 0 379 11.148 1.550 0 0 464<br />

Hansestadt Wismar 1 2 2 1 48 83 12 42 46 200 120 0 1.147 5 0 1 0 0 0 0 160<br />

Neubrandenburg 1 2 2 0 91 92 12 31 0 191 19 0 511 10 9 280 4.842 10 0 0 327<br />

Zwischensumme: 6 17 17 2 696 633 128 310 64 1.486 213 3 6.750 422 15 2.186 39.557 6.252 0 0 2.266<br />

Gesamt: 6 1.072 654 4 696 28.070 3.966 6.450 116 3.956 258 9 10.594 705 75 2.396 39.609 6.252 0 0 3.709<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-<strong>Journal</strong> <strong>2009</strong> 27

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