MiÃbrauch im Chat - Online-Beratung
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Klar zu wissen, was man will und was man nicht will und das auch eindeutig und best<strong>im</strong>mt zu<br />
äußern, ist <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> fast noch wichtiger als <strong>im</strong> realen Leben, nicht zuletzt wegen der<br />
Geschwindigkeit, in der Stadien der Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung durchlaufen<br />
werden. Int<strong>im</strong>ität hat <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> eine andere Qualität als <strong>im</strong> realen Leben. Was man sich selbst<br />
und anderen <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> zumuten kann, darüber besteht bei Kindern und Jugendlichen große<br />
Unklarheit und Unsicherheit.<br />
Diese Themen kann man nicht – wie z.B. die Sicherheitsregeln – in einem 10-Punkte-Plan<br />
abhandeln. Hier sind Gespräche mit Vertrauenspersonen wichtig. Hier können auch Hinweise<br />
besprochen werden, an denen ein Kind oder Jugendlicher erkennen kann, wann ein <strong>Chat</strong>-<br />
Gespräch in eine gefährliche Richtung abzudriften droht. Hierzu einige Beispiele aus dem<br />
Flyer „Sicher surfen“ vom AJS:<br />
- „Wenn dich jemand zu etwas überreden oder zwingen will...<br />
- Wenn dich jemand erpressen will oder dir droht...<br />
- Wenn jemand „schweinische Wörter benutzt...<br />
- Wenn dich jemand locken oder kaufen will...<br />
- Wenn jemand dir großzügige Geschenke anbietet... (...)<br />
- Wenn jemand hauptsächlich über dein Aussehen und deinen Körper reden will... (...)“<br />
Eltern<br />
Interesse<br />
Auch wenn Eltern sich nicht persönlich für die vielfältigen Möglichkeiten des Internets<br />
interessieren, sollten sie ein Auge darauf haben, wofür sich ihr Kind interessiert. Je früher es<br />
zur Selbstverständlichkeit wird, dass der Vater oder die Mutter dem Kind am Computer mal<br />
über die Schulter schaut und Fragen stellt, um so leichter lässt sich das auch be<strong>im</strong><br />
Jugendlichen weiterführen. Die oftmals technische Überlegenheit der Kinder muss hier kein<br />
Hindernis sein. Im Gegenteil: Welches Kind genießt es nicht, mal den Eltern etwas zu<br />
erklären.<br />
So können Eltern die ersten Schritte ihrer Kinder <strong>im</strong> Internet begleiten und bekommen eine<br />
Idee davon, wie ihre Kinder sich <strong>im</strong> Umgang mit diesem Medium verhalten:<br />
Ist ein Kind eher vorsichtig oder risikobereit?<br />
Wie verhält sich ein Kind, wenn es <strong>im</strong> Umgang mit dem Internet etwas herausfinden will?<br />
Tauscht sich ein Kind mit Freunden über dieses Thema aus?<br />
Eltern sollten die <strong>Online</strong>-Freunde ihrer Kinder genauso ernst nehmen wie die Freunde aus der<br />
Klasse oder dem Sportverein. Wenn Kinder das erste Date mit ihrer <strong>Chat</strong>-Bekanntschaft bei<br />
sich zu Hause abhalten, ist das wesentlich sicherer als an vielen anderen Orten, und die Eltern<br />
bekommen mögliche Enttäuschungen oder Irritationen sofort mit und können ihr Kind<br />
unterstützen.<br />
Vertrauen und Verständnis<br />
Kinder brauchen ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Eltern oder zu einer anderen<br />
erwachsenen Person. Zum Aufbau eines solchen Verhältnisses ist es sehr wichtig, die<br />
Interessen und Vorlieben des Kindes ernst zu nehmen. Zu strenge Verbote bezogen auf den<br />
Umgang mit dem Computer sind da eher hinderlich.<br />
Eltern sollten so detailliert über Gefahren <strong>im</strong> Umgang mit dem Internet oder auch über<br />
Gefahren des <strong>Chat</strong>s informiert sein, dass sie eventuelle Alarmsignale ihres Kindes<br />
wahrnehmen und auch be<strong>im</strong> Computergebrauch ihres Kindes nach Ursachen suchen:<br />
- Zieht sich ein Kind zurück?<br />
- Ist ein Kind in letzter Zeit sehr bedrückt oder gereizt?