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Mißbrauch im Chat - Online-Beratung

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Seite 53<br />

Klar zu wissen, was man will und was man nicht will und das auch eindeutig und best<strong>im</strong>mt zu<br />

äußern, ist <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> fast noch wichtiger als <strong>im</strong> realen Leben, nicht zuletzt wegen der<br />

Geschwindigkeit, in der Stadien der Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung durchlaufen<br />

werden. Int<strong>im</strong>ität hat <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> eine andere Qualität als <strong>im</strong> realen Leben. Was man sich selbst<br />

und anderen <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> zumuten kann, darüber besteht bei Kindern und Jugendlichen große<br />

Unklarheit und Unsicherheit.<br />

Diese Themen kann man nicht – wie z.B. die Sicherheitsregeln – in einem 10-Punkte-Plan<br />

abhandeln. Hier sind Gespräche mit Vertrauenspersonen wichtig. Hier können auch Hinweise<br />

besprochen werden, an denen ein Kind oder Jugendlicher erkennen kann, wann ein <strong>Chat</strong>-<br />

Gespräch in eine gefährliche Richtung abzudriften droht. Hierzu einige Beispiele aus dem<br />

Flyer „Sicher surfen“ vom AJS:<br />

- „Wenn dich jemand zu etwas überreden oder zwingen will...<br />

- Wenn dich jemand erpressen will oder dir droht...<br />

- Wenn jemand „schweinische Wörter benutzt...<br />

- Wenn dich jemand locken oder kaufen will...<br />

- Wenn jemand dir großzügige Geschenke anbietet... (...)<br />

- Wenn jemand hauptsächlich über dein Aussehen und deinen Körper reden will... (...)“<br />

Eltern<br />

Interesse<br />

Auch wenn Eltern sich nicht persönlich für die vielfältigen Möglichkeiten des Internets<br />

interessieren, sollten sie ein Auge darauf haben, wofür sich ihr Kind interessiert. Je früher es<br />

zur Selbstverständlichkeit wird, dass der Vater oder die Mutter dem Kind am Computer mal<br />

über die Schulter schaut und Fragen stellt, um so leichter lässt sich das auch be<strong>im</strong><br />

Jugendlichen weiterführen. Die oftmals technische Überlegenheit der Kinder muss hier kein<br />

Hindernis sein. Im Gegenteil: Welches Kind genießt es nicht, mal den Eltern etwas zu<br />

erklären.<br />

So können Eltern die ersten Schritte ihrer Kinder <strong>im</strong> Internet begleiten und bekommen eine<br />

Idee davon, wie ihre Kinder sich <strong>im</strong> Umgang mit diesem Medium verhalten:<br />

Ist ein Kind eher vorsichtig oder risikobereit?<br />

Wie verhält sich ein Kind, wenn es <strong>im</strong> Umgang mit dem Internet etwas herausfinden will?<br />

Tauscht sich ein Kind mit Freunden über dieses Thema aus?<br />

Eltern sollten die <strong>Online</strong>-Freunde ihrer Kinder genauso ernst nehmen wie die Freunde aus der<br />

Klasse oder dem Sportverein. Wenn Kinder das erste Date mit ihrer <strong>Chat</strong>-Bekanntschaft bei<br />

sich zu Hause abhalten, ist das wesentlich sicherer als an vielen anderen Orten, und die Eltern<br />

bekommen mögliche Enttäuschungen oder Irritationen sofort mit und können ihr Kind<br />

unterstützen.<br />

Vertrauen und Verständnis<br />

Kinder brauchen ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Eltern oder zu einer anderen<br />

erwachsenen Person. Zum Aufbau eines solchen Verhältnisses ist es sehr wichtig, die<br />

Interessen und Vorlieben des Kindes ernst zu nehmen. Zu strenge Verbote bezogen auf den<br />

Umgang mit dem Computer sind da eher hinderlich.<br />

Eltern sollten so detailliert über Gefahren <strong>im</strong> Umgang mit dem Internet oder auch über<br />

Gefahren des <strong>Chat</strong>s informiert sein, dass sie eventuelle Alarmsignale ihres Kindes<br />

wahrnehmen und auch be<strong>im</strong> Computergebrauch ihres Kindes nach Ursachen suchen:<br />

- Zieht sich ein Kind zurück?<br />

- Ist ein Kind in letzter Zeit sehr bedrückt oder gereizt?

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