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Mißbrauch im Chat - Online-Beratung

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Seite 36<br />

Eltern sollten so detailliert über Gefahren <strong>im</strong> Umgang mit dem Internet oder auch über<br />

Gefahren des <strong>Chat</strong>s informiert sein, dass sie eventuelle Alarmsignale ihres Kindes<br />

wahrnehmen und auch be<strong>im</strong> Computergebrauch ihres Kindes nach Ursachen suchen:<br />

- Zieht sich ein Kind zurück? - Ist ein Kind in letzter Zeit sehr bedrückt oder gereizt?<br />

- Scheint ein Kind etwas zu verhe<strong>im</strong>lichen?<br />

- Dehnen sich die Zeiten vor dem Computer oder auch <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> <strong>im</strong>mer mehr aus?<br />

- Will ein Kind plötzlich nur noch für sich allein chatten?<br />

Falls ein Kind oder ein Jugendlicher nicht direkt mit den Eltern reden will, ist es manchmal<br />

sinnvoll, mit ihm über mögliche andere Ansprechpartner zu reden und dafür zu sorgen, dass<br />

jemand anderes ihm unterstützend zur Seite stehen kann.<br />

Kontrolle<br />

Kontrolle gehört zu den fürsorglichen Pflichten von Eltern. Da sollte der Umgang mit dem<br />

Computer nicht ausgeschlossen sein.<br />

o Eltern sollten wissen, auf welchen Internet-Seiten sich ihre Kinder bewegen und ihren<br />

Eindruck ab und zu überprüfen und aktualisieren. Das sollten sie offen mit ihren<br />

Kindern besprechen und dann auch tun.<br />

o Gerade bei jüngeren Kindern und Internet-Einsteigern ist es sinnvoll, eine E-<br />

Mailadresse einzurichten, bei der ankommende E-Mails erst von einem Erwachsenen<br />

kontrolliert werden. Die Gefahr, dass ein Kind überraschend mit pornographischem<br />

Bildmaterial konfrontiert wird, wird dadurch deutlich geringer.<br />

o Eltern sollten Wert darauf legen, sich ein Bild von <strong>Chat</strong>-Freunden machen zu können<br />

und sie –so wie Schulfreunde auch – <strong>im</strong> realen Leben kennen zu lernen, wenn das<br />

Kind den Kontakt intensiviert.<br />

Schule und Lehrer<br />

Medienkompetenz ist ein Schlagwort für einen - relativ – neuen Bildungszweig, der in die<br />

Schulen Einzug hält. Im Moment geht es dabei in erster Linie um technisches Wissen und<br />

„Know How“, wie man sich mit Hilfe des Computers und des Internets die Arbeit an einem<br />

Thema erleichtern kann. Der <strong>Chat</strong> bietet auch hier lohnende Möglichkeiten (z. B. thematische<br />

Foren zu best<strong>im</strong>mten Fachbereichen, Englisch und Französisch sprechen und benutzen lernen,<br />

indem man sich mit Engländern und Franzosen <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> trifft, eigene <strong>Chat</strong>räume einrichten, in<br />

denen sich Schüler einer Klasse oder einer AG unkompliziert austauschen können).<br />

Neben den Chancen der Medien sollten aber auch die Risiken in der Schule thematisiert<br />

werden. Anders als <strong>im</strong> Elternhaus hat die Schule die Möglichkeit, solch ein Thema auf<br />

vielfältige Weise und didaktisch aufbereitet zu vermitteln.<br />

Im Abschnitt „Information der Schüler innerhalb von Unterrichtseinheiten“ werden einige<br />

Ideen genannt und kurz erläutert.<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Seit dem 1. April 2004 ist ein Sexualstrafrecht in Kraft, das den Schutz von Kindern und<br />

Jugendlichen in <strong>Chat</strong>räumen verbessert. § 176 StGB stellt ab diesem Zeitpunkt sexuellen<br />

Missbrauch ohne Körperkontakt unter Strafe. Das heißt, wenn sich ein Erwachsener z.B. in<br />

einem <strong>Chat</strong>raum einem Kind (unter 14 Jahre) nähert und es zu sexuellen Handlungen<br />

auffordert, sich mit dem Kind zu sexuellen Handlungen verabredet oder ihm pornographische<br />

Handlungen oder Bilder zeigt, damit das Kind die gesehenen Handlungen wiederholt, macht<br />

er sich strafbar. Das Gesetz schreibt für solche und ähnliche Delikte eine Strafe von drei

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