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Mißbrauch im Chat - Online-Beratung

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Seite 17<br />

Einige Schulen steckten in dem Dilemma, dass sie das Thema durchaus als interessant und<br />

wichtig einstuften, aber Schwierigkeiten hatten, es <strong>im</strong> Gesamtplan der Anforderungen<br />

unterzubringen. Schulen werden <strong>im</strong> Moment mit vielen von außen kommenden Themen<br />

konfrontiert. In dieser Situation wurde es als hilfreich erlebt, dass Fachleute aus der<br />

<strong>Beratung</strong>sstelle Mittelstraße Vorarbeit leisteten, Informationen sammelten und geplante<br />

Veranstaltungen vorstrukturierten. Ebenso war es wichtig, das Thema von Seiten der<br />

<strong>Beratung</strong>sstelle <strong>im</strong>mer wieder in den Schulen in Erinnerung zu rufen.<br />

Der Fragebogen erfüllte eine weitere wichtige Funktion: Er diente in manchen Klassen als<br />

Türöffner für ein beginnendes Gespräch zwischen Lehrern und Schülern über das Thema<br />

<strong>Chat</strong>ten. Durch die Darstellung der Fragebogenergebnisse in Lehrerkonferenzen wurde das<br />

Thema noch mal <strong>im</strong> ganzen Lehrerkollegium aufgegriffen und in Erinnerung gerufen.<br />

Da die Laufzeit des Projektes über einen Schuljahreswechsel hinausging, wurde deutlich, in<br />

welchen organisatorischen Konstellationen die Weitergabe des Themas an die nächsten<br />

Klassen gut funktionierte und wo es Schwierigkeiten zu überwinden galt.<br />

Ein einfacher Übergang war oft dann möglich, wenn sich eine oder mehrere Personen des<br />

Lehrerkollegiums für das Thema verantwortlich fühlten und eine klare Einordnung des<br />

Themas in den Schulalltag definiert war (z.B. <strong>im</strong> Rahmen von Projekttagen, die sich <strong>im</strong>mer in<br />

einer best<strong>im</strong>mten Jahrgangsstufe wiederholten). Schwieriger gestaltete sich der Übergang,<br />

wenn sich einzelne Klassenlehrer(innen) engagierten, die dann mit ihrer Klasse aus dem<br />

Bereich der Zielgruppe (5.-7. Klasse) „herauswuchsen“. Sie konnten zwar mit ihrer Klasse <strong>im</strong><br />

Gespräch bleiben, es war aber nicht definiert, wie das Thema in die neuen 5.-7. Klassen<br />

getragen werden kann. Hilfreich und sinnvoll war die Arbeit vieler Lehrer(innen), die das<br />

Thema ohne großen Aufwand in ihren Fachunterricht oder aber in sonstige Gesprächszeiten<br />

mit Schülern integriert haben und auf diese Weise eine Sensibilisierung für die Gefahren <strong>im</strong><br />

<strong>Chat</strong> und eine Gesprächsbasis zwischen Lehrern und Schülern geschaffen haben.<br />

In der Arbeit mit Eltern war ein wichtiges Ziel, ihnen die Befürchtung zu nehmen, sie würden<br />

sich zu wenig mit dem <strong>Chat</strong>ten auskennen, um ihre Kinder sinnvoll <strong>im</strong> Umgang mit diesem<br />

Medium zu begleiten. Hier zeigte sich bei Elternabenden ein ähnliches Bild wie bei<br />

Lehrerkonferenzen: Die meisten Eltern hatten schon mal vom <strong>Chat</strong>ten gehört, hatten aber<br />

darüber hinaus kaum Ahnung von den Möglichkeiten und Gefahren <strong>im</strong> <strong>Chat</strong>.<br />

Die Fragebogenerhebung macht deutlich, dass die Elternarbeit besonders in den 5. Klassen<br />

sinnvoll ist, da hier Eltern und Kinder noch in gutem Kontakt stehen und Eltern wichtige<br />

Vertrauenspersonen für die Kinder darstellen. Innerhalb der später folgenden Pubertät haben<br />

Eltern einen wesentlich schwereren Stand bei ihren Kindern und können sie daher auch mit<br />

ihrem Begleitungsangebot be<strong>im</strong> <strong>Chat</strong>ten schwerer erreichen.<br />

Wie oben schon erwähnt, scheint es für Schulen hilfreich zu sein, wenn von außen regelmäßig<br />

auf das Thema aufmerksam gemacht wird und es in Erinnerung gerufen wird. Daher plant die<br />

<strong>Beratung</strong>sstelle Mittelstraße in größeren zeitlichen Abständen interessierte Lehrer(innen) zu<br />

einer Gesprächsrunde zum Thema „Prävention vor Missbrauch <strong>im</strong> <strong>Chat</strong>“ einzuladen.

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