MiÃbrauch im Chat - Online-Beratung
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Die Anzahl der Treffen mit <strong>Chat</strong>-Bekanntschaften und der Weitergabe von<br />
persönlichen Daten machen in besonderer Weise deutlich, dass Präventionsarbeit und<br />
Aufklärung über die Gefahren <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> unerlässlich sind, da sich Schüler(innen) sonst<br />
einem nicht kalkulierbaren Risiko aussetzen.<br />
Bei der Präventionsarbeit sollte man berücksichtigen, dass Mädchen allem Anschein<br />
nach offener über negative Erlebnisse <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> berichten als Jungen. Eventuell macht<br />
es Sinn, mit Mädchen und Jungen zumindest zeitweise getrennte Unterrichtseinheiten<br />
durchzuführen.<br />
Unterrichtseinheiten zum Thema „Gefahren <strong>im</strong> <strong>Chat</strong>“<br />
Im Projekt wurden verschiedene Möglichkeiten entwickelt, das Thema „Gefahren <strong>im</strong> <strong>Chat</strong>“ in<br />
den Jahrgangsstufen 5-7 <strong>im</strong> Unterricht zu bearbeiten. Es zeigte sich, dass es nicht <strong>im</strong>mer<br />
notwendig war, mit den Schüler(innen) auch in den <strong>Chat</strong> zu gehen.<br />
Ausführlichere Angaben zum Ablauf und Inhalt der Unterrichtseinheiten sind <strong>im</strong> Anhang zu<br />
finden. Hier werden kurz die Konzepte der Unterrichtseinheiten skizziert.<br />
Konzept für eine Doppelstunde<br />
Zu Beginn wurde besonders bei den Klassen 5 und 6 eine allgemeine Einführung zum Thema<br />
„Was ist eigentlich chatten?“ gegeben, da in diesen Klassen laut der Ergebnisse der<br />
Fragebogenuntersuchung noch viele Schülerinnen und Schüler sind, die noch nie gechattet<br />
haben. Im Rahmen dieser Einführung wurde ein Live-<strong>Chat</strong> angeboten – entweder als<br />
Demonstration oder aber indem die Schüler paarweise vor einem Rechner saßen und chatten.<br />
Anschließend an die Live-Demonstration folgte häufig ein Gespräch, in dem erste<br />
Erfahrungen und Eindrücke ausgetauscht werden konnten. Hier flossen durchaus auch<br />
Erfahrungen ein, die nicht in dieser Stunde über das <strong>Chat</strong>ten gesammelt wurden. Das<br />
Gespräch wurde teilweise ergänzt durch eine Gruppenarbeit, in der sich wenige Schüler noch<br />
mal intensiver austauschen konnten und ihre Ergebnisse auf Metaplankärtchen festhalten<br />
konnten. In der zweiten Stunde der Doppelstunde wurde an die Erfahrungen angeknüpft. Hier<br />
wurde eine Überleitung zu Lösungsmöglichkeiten und Schutzmaßnahmen gesucht. Wenn sich<br />
<strong>im</strong> Klassengespräch zu wenige Beispiele für schlechte Erfahrungen fanden, konnten auch<br />
Beispiele aus der Literatur eingebracht werden. In den <strong>im</strong> Literaturverzeichnis aufgeführten<br />
Artikeln oder auch Broschüren sind solche Beispiele zu finden. Solche Beispiele für sexuelle<br />
Belästigung oder sexuellen Missbrauch <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> kann man unterteilen in:<br />
Besch<strong>im</strong>pfung und Beleidigung <strong>im</strong> <strong>Chat</strong><br />
Sexuelle Belästigung (z.B. <strong>im</strong> Separee)<br />
Kommunizieren sexueller Fantasien<br />
Aufforderung zu sexuellen Handlungen während des <strong>Chat</strong>tens (auch bei laufender<br />
Webcam)<br />
Anfrage nach getragener Kinderunterwäsche<br />
Aufforderung zu Herausgabe persönlicher Daten und einem Treffen<br />
Das Sammeln von Lösungsmöglichkeiten konnte durch den Flyer und die Broschüre der<br />
<strong>Beratung</strong>sstelle unterstützt oder vervollständigt werden.<br />
Klassenlehrer(innen)stunde<br />
Hat eine Lehrerin oder ein Lehrer in seiner Klasse die Möglichkeit eine wöchentliche<br />
Klassenlehrer(innen)stunde einzurichten, so kann auch hier das Thema „Gefahren <strong>im</strong> <strong>Chat</strong>“ in<br />
einer Stunde aufgegriffen werden.