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Mißbrauch im Chat - Online-Beratung

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Seite 11<br />

Schülerinnen haben sich 64 schon mal mit Menschen getroffen, die sie nur über den <strong>Chat</strong><br />

kannten.<br />

Angst und Unwohlsein durch negative Erfahrungen <strong>im</strong> <strong>Chat</strong><br />

Während die Frage, ob die Schüler(innen) schon mal Angst vor einem anderen <strong>Chat</strong>ter gehabt<br />

hätten nur von einem recht geringen Prozentsatz der Stichprobe bejaht wurde, äußerten <strong>im</strong><br />

Schnitt die Hälfte der Schüler und Schülerinnen, dass ihnen die Art, wie andere <strong>Chat</strong>ter sie<br />

angesprochen haben, unangenehm war.<br />

Bei diesen Fragen ergab sich der einzige deutliche Geschlechtsunterschied: Mädchen sagen<br />

eher, dass sie durch die Art, wie sie von einem anderen <strong>Chat</strong>ter angesprochen werden,<br />

unangenehm berührt sind.<br />

Vertrauenspersonen<br />

Relativ viele Schülerinnen und Schüler scheinen über ihre negativen Erlebnisse <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> mit<br />

anderen zu sprechen. Nur sehr wenige geben an, dass sie mit niemandem sprechen.<br />

Während in den 5. Klassen noch sehr häufig die Eltern als Ansprechpartner genannt werden,<br />

sind es in den 6. und besonders 7. Klassen eher die Freundinnen und Freunde.<br />

Fazit der Fragebogenuntersuchung<br />

Die <strong>Chat</strong>-Erfahrung n<strong>im</strong>mt von der 5. bis zur 7. Klasse stetig zu. Die Sorge mancher<br />

Lehrkräfte und Eltern, dass man durch präventive Informationsveranstaltungen bei den<br />

Kindern und Jugendlichen schlafende Hunde wecken könnte, ist somit unbegründet. In den 7.<br />

Klassen haben auch ohne Informationsveranstaltungen fast alle Schülerinnen und Schüler<br />

schon mal gechattet. Die Meisten scheinen das <strong>Chat</strong>ten auszuprobieren, sich aber nicht<br />

automatisch zu Viel-<strong>Chat</strong>tern zu entwickeln. Der Anteil der Viel-<strong>Chat</strong>ter bleibt über alle<br />

Klassenstufen hinweg relativ gering.<br />

Die meisten Schüler(innen) chatten, um Kontakte zu (Schul)freundinnen zu pflegen oder aber,<br />

um neue Leute kennen zu lernen. Der Anteil der Schüler(innen), die bereit sind, sich mit<br />

<strong>Chat</strong>-Bekanntschaften zu treffen, ist beängstigend groß. Ebenso hat der Anteil der<br />

Schüler(innen), die persönliche Daten oder Daten von anderen <strong>im</strong> <strong>Chat</strong> weitergeben eine<br />

Größe, über die man nicht einfach hinwegsehen sollte (siehe Abschnitt „Ableitungen“).<br />

Als negative Aspekte des <strong>Chat</strong>tens werden häufig die Konfrontation mit Perversitäten und<br />

Falschaussagen anderer <strong>Chat</strong>ter genannt. Diese beiden Punkte scheinen viele Schüler nicht<br />

nur zu stören, sondern auch zu belasten. Mädchen geben offener als Jungen an, dass sie davon<br />

betroffen sind. Aus dem Fragebogen lässt sich nicht schließen, dass Mädchen häufiger<br />

belästigt werden. Womöglich äußern Jungen diese Aspekte nicht so offen wie Mädchen.<br />

Erfreulich ist, dass die meisten Jungen und Mädchen über ihre negativen Erlebnisse <strong>im</strong> <strong>Chat</strong><br />

mit anderen sprechen. Erwachsene haben besonders bei den 5. und 6. Klassen eine Chance,<br />

mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Schüler(innen) der 7. Klassen ziehen häufig ein Gespräch<br />

mit Freunden und Freundinnen vor.<br />

Ableitungen aus den Fragebogenergebnissen für die Präventionsarbeit<br />

Um wirklich präventiv arbeiten zu können, sollten Informations- und<br />

Aufklärungsveranstaltungen für Schüler in der 5. Klasse, spätestens in der 6. Klasse<br />

ansetzen.<br />

Elterninformationen sollten so früh wie möglich stattfinden, da Eltern bei ihren<br />

jüngeren Kindern noch eher den Status einer Vertrauensperson für dieses Thema<br />

haben.

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