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aktuell 02/2009 bienenberg Ausbildungs- und Tagungszentrum Von Füchsen und Hühnern «… sonst wird dich der Jäger holen mit dem Schiessgewehr», so droht bereits das alte Kinderlied dem geflügelfressenden Meister Reinecke. Eine andere Art der Begegnung dieser beiden ungleichen Tiere illustriert Jesus im Lukasevangelium. Davon handelt die nachfolgende, leicht gekürzte Predigt, gehalten anlässlich der Abschlussfeier vom 2. Mai 2009 von Lukas Amstutz. Deutschland – Schweiz – Kongo: «Verschiedene Kulturen als gegenseitige Bereicherung in einem friedlichen Miteinander» – auch auf dem Bienenberg (Studierende aus der zweiten Klasse im Grundstudium) «Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten» (Lk 13,31). Mit diesen überraschenden Worten leitet der Evangelist Lukas eine neue Szene ein. Wir hören von Pharisäern, die Jesus vor Herodes warnen. Im Lukasevangelium werden sie oft pauschal als Gegenspieler Jesu dargestellt. Als Menschen, die sich Jesus und dem Reich Gottes verschliessen. Umso erstaunlicher ist hier ihre ernsthafte Sorge um das Leben Jesu. Mir scheint, als wolle uns Lukas damit sagen: Werft auch die Pharisäer nicht alle in denselben Topf. Schreibt sie nicht als hoffnungslose Fälle ab, sondern lasst euch immer wieder auf sie ein (vgl. Lk 14!). Es ist wohl gut, sich am Ende einer theologischen Ausbildung sagen zu lassen: Braucht euer Wissen nicht, um die Menschen in ihren Rollen festzulegen. Seid stattdessen immer wieder bereit, euch von Menschen überraschen zu lassen. Mehr noch: Helft ihnen, anders zu handeln, als ihr es eigentlich erwartet. Denn diese Veränderung ist doch gerade bei und mit Jesus möglich. Die drohende Gefahr, die von Herodes ausgeht, beeindruckt Jesus wenig. Er antwortet: «Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich am Ziel meines Weges sein» (v.32). Herodes, ein Fuchs. Jesus weiss: Mit ihm ist nicht zu spassen. Bereits Johannes der Täufer verlor unter diesem gewaltbereiten Herrscher seinen Kopf (vgl. Lk 9,9). Aber Jesus lässt sich von seinen Einschüchterungen nicht beirren. Fast trotzig erklärt er: Ich werde meinen Dienst für die Menschen trotz Lebensgefahr weiterführen. Dabei hat Jesus längst erkannt, dass ihn genau dieser Dienst das Leben kosten wird. Und so blickt er Richtung Jerusalem und spricht klagend: «Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt» (v.34). Wer sich von Jesus rufen lässt, wird hier mit einem Hühnchen verglichen, das unter den Flügeln der Henne Schutz findet. Im Zusammenhang mit Herodes ist dieses friedliche Bild höchst beunruhigend. Denn wer ist schon gerne ein Küken, wenn der Fuchs bereits vor der Türe steht? Ehrlich gesagt: Es wäre angenehmer, wenn Jesus sich hier mit einem Jäger vergleichen würde. Einer, der mit dem Fuchs kurzen Prozess macht. Aber Jesus ist nicht der Jäger, sondern das Huhn. Ebenso verletzlich wie die Küken selbst. Küken, wie diese Pharisäer, die sich von Jesus sammeln liessen und sich nun um sein Leben sorgen. Genau diese Küken schickt Jesus aber zu Herodes, dem Fuchs! Lukas erzählt uns nicht, ob die Pharisäer dies tatsächlich gewagt haben. Aber dies ist wohl auch gar nicht so wichtig. Denn Lukas wendet sich hier letztlich an uns. An uns, die als Küken so gerne unter die Flügel Jesu schlüpfen. Als Hühnchen sind wir von Jesus zu den Füchsen dieser Welt gesandt. Und er mutet uns zu, diesen Füchsen Widerstand zu leisten. Ihr böses Tun beim Namen zu nennen. Ihre gottlosen Machenschaften ans Licht zu bringen. Mutig hinzustehen und da wo nötig zu zeigen, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau von Respekt und Gleichberechtigung lebt. Dass die Arbeit zur Würde der Menschen zählt und nicht zu einem Spielball gewinnsüchtiger Manager verkommen darf. Dass verschiedene Kulturen nicht zur Ausgrenzung führen müssen, sondern zu gegenseitiger Bereicherung und einem friedlichen Miteinander. Dass Wohlstand die Verantwortung zum Teilen beinhaltet und nicht auf Kosten anderer weiter ausgebaut werden darf. Oder dass Gott nicht ein weltfremder Opa ist, sondern ein zutiefst menschenfreundlicher und –liebender Gott. Ja – wir sind zu den Füchsen gesandt. Aber nicht als Jäger, die Füchse mit dem Schiessgewehr erlegen, sondern als wehrlose Küken. Als Hühnchen, die dem Fuchs mutig, keck und doch verletzlich begegnen. So wie Jesus. Jesus hat nicht gesagt, dass der Fuchs niemals zuschnappen wird. Aber er hat uns selbst gezeigt, dass Gewalt nicht mit Gegengewalt besiegt wird. Stattdessen lebte er eine leidenschaftliche Gottes- und Feindesliebe, die durch den Tod zur Auferstehung führt. Die Schwäche der Hühner ist ihre wahre Stärke. Ihre Verletzlichkeit vermag das Böse letztlich durch die Kraft Gottes zu verändern. In den Augen dieser Welt mag dies verrückt erscheinen – so verrückt wie ein Küken, das vor dem Fuchst nicht flieht, sondern zu ihm hingeht. Aber auf diesem Weg ist uns Jesus vorausgegangen, und wir folgen seinen Spuren. Getragen von der Verheissung, dass in dieser Wese Transformation – Veränderung – geschehen kann und wird. Lukas Amstutz

aktuell<br />

02/2009<br />

bienenberg<br />

<strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

Von Füchsen und Hühnern<br />

«… sonst wird dich der Jäger holen mit dem Schiessgewehr», so droht bereits das alte Kinderlied<br />

dem geflügelfressenden Meister Reinecke. Eine andere Art der Begegnung dieser beiden<br />

ungleichen Tiere illustriert Jesus im Lukasevangelium. Davon handelt die nachfolgende, leicht<br />

gekürzte Predigt, gehalten anlässlich der Abschlussfeier vom 2. Mai 2009 von Lukas Amstutz.<br />

Deutschland – Schweiz – Kongo: «Verschiedene Kulturen<br />

als gegenseitige Bereicherung in einem friedlichen Miteinander»<br />

– auch auf dem <strong>Bienenberg</strong> (Studierende aus der<br />

zweiten Klasse im Grundstudium)<br />

«Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu<br />

Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses<br />

Gebiet, denn Herodes will dich töten» (Lk<br />

13,31).<br />

Mit diesen überraschenden Worten leitet<br />

der Evangelist Lukas eine neue Szene ein.<br />

Wir hören von Pharisäern, die Jesus vor<br />

Herodes warnen. Im Lukasevangelium werden<br />

sie oft pauschal als Gegenspieler Jesu<br />

dargestellt. Als Menschen, die sich Jesus<br />

und dem Reich Gottes verschliessen. Umso<br />

erstaunlicher ist hier ihre ernsthafte Sorge<br />

um das Leben Jesu.<br />

Mir scheint, als wolle uns Lukas damit sagen:<br />

Werft auch die Pharisäer nicht alle in<br />

denselben Topf. Schreibt sie nicht als hoffnungslose<br />

Fälle ab, sondern lasst euch immer<br />

wieder auf sie ein (vgl. Lk 14!). Es ist<br />

wohl gut, sich am Ende einer theologischen<br />

Ausbildung sagen zu lassen: Braucht euer<br />

Wissen nicht, um die Menschen in ihren<br />

Rollen festzulegen. Seid stattdessen immer<br />

wieder bereit, euch von Menschen überraschen<br />

zu lassen. Mehr noch: Helft ihnen,<br />

anders zu handeln, als ihr es eigentlich erwartet.<br />

Denn diese Veränderung ist doch<br />

gerade bei und mit Jesus möglich.<br />

Die drohende Gefahr, die von Herodes ausgeht,<br />

beeindruckt Jesus wenig. Er antwortet:<br />

«Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe<br />

Dämonen aus und heile Kranke, heute und<br />

morgen, und am dritten Tag werde ich am<br />

Ziel meines Weges sein» (v.32).<br />

Herodes, ein Fuchs. Jesus weiss: Mit ihm<br />

ist nicht zu spassen. Bereits Johannes der<br />

Täufer verlor unter diesem gewaltbereiten<br />

Herrscher seinen Kopf (vgl. Lk 9,9). Aber<br />

Jesus lässt sich von seinen Einschüchterungen<br />

nicht beirren. Fast trotzig erklärt er:<br />

Ich werde meinen Dienst für die Menschen<br />

trotz Lebensgefahr weiterführen.<br />

Dabei hat Jesus längst erkannt, dass ihn<br />

genau dieser Dienst das Leben kosten wird.<br />

Und so blickt er Richtung Jerusalem und<br />

spricht klagend: «Wie oft wollte ich deine<br />

Kinder um mich sammeln, so wie eine<br />

Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt»<br />

(v.34).<br />

Wer sich von Jesus rufen lässt, wird hier<br />

mit einem Hühnchen verglichen, das unter<br />

den Flügeln der Henne Schutz findet. Im Zusammenhang<br />

mit Herodes ist dieses friedliche<br />

Bild höchst beunruhigend. Denn wer<br />

ist schon gerne ein Küken, wenn der Fuchs<br />

bereits vor der Türe steht? Ehrlich gesagt:<br />

Es wäre angenehmer, wenn Jesus sich hier<br />

mit einem Jäger vergleichen würde. Einer,<br />

der mit dem Fuchs kurzen Prozess macht.<br />

Aber Jesus ist nicht der Jäger, sondern<br />

das Huhn. Ebenso verletzlich wie die Küken<br />

selbst. Küken, wie diese Pharisäer, die sich<br />

von Jesus sammeln liessen und sich nun<br />

um sein Leben sorgen. Genau diese Küken<br />

schickt Jesus aber zu Herodes, dem Fuchs!<br />

Lukas erzählt uns nicht, ob die Pharisäer<br />

dies tatsächlich gewagt haben. Aber dies<br />

ist wohl auch gar nicht so wichtig. Denn<br />

Lukas wendet sich hier letztlich an uns. An<br />

uns, die als Küken so gerne unter die Flügel<br />

Jesu schlüpfen.<br />

Als Hühnchen sind wir von Jesus zu den<br />

Füchsen dieser Welt gesandt. Und er mutet<br />

uns zu, diesen Füchsen Widerstand zu<br />

leisten. Ihr böses Tun beim Namen zu nennen.<br />

Ihre gottlosen Machenschaften ans<br />

Licht zu bringen. Mutig hinzustehen und<br />

da wo nötig zu zeigen, dass die Beziehung<br />

zwischen Mann und Frau von Respekt und<br />

Gleichberechtigung lebt. Dass die Arbeit<br />

zur Würde der Menschen zählt und nicht zu<br />

einem Spielball gewinnsüchtiger Manager<br />

verkommen darf. Dass verschiedene Kulturen<br />

nicht zur Ausgrenzung führen müssen,<br />

sondern zu gegenseitiger Bereicherung und<br />

einem friedlichen Miteinander. Dass Wohlstand<br />

die Verantwortung zum Teilen beinhaltet<br />

und nicht auf Kosten anderer weiter<br />

ausgebaut werden darf. Oder dass Gott<br />

nicht ein weltfremder Opa ist, sondern ein<br />

zutiefst menschenfreundlicher und –liebender<br />

Gott.<br />

Ja – wir sind zu den Füchsen gesandt.<br />

Aber nicht als Jäger, die Füchse mit dem<br />

Schiessgewehr erlegen, sondern als wehrlose<br />

Küken. Als Hühnchen, die dem Fuchs<br />

mutig, keck und doch verletzlich begegnen.<br />

So wie Jesus.<br />

Jesus hat nicht gesagt, dass der Fuchs<br />

niemals zuschnappen wird. Aber er hat<br />

uns selbst gezeigt, dass Gewalt nicht mit<br />

Gegengewalt besiegt wird. Stattdessen<br />

lebte er eine leidenschaftliche Gottes- und<br />

Feindesliebe, die durch den Tod zur Auferstehung<br />

führt. Die Schwäche der Hühner ist<br />

ihre wahre Stärke. Ihre Verletzlichkeit vermag<br />

das Böse letztlich durch die Kraft Gottes<br />

zu verändern. In den Augen dieser Welt<br />

mag dies verrückt erscheinen – so verrückt<br />

wie ein Küken, das vor dem Fuchst nicht<br />

flieht, sondern zu ihm hingeht. Aber auf diesem<br />

Weg ist uns Jesus vorausgegangen,<br />

und wir folgen seinen Spuren. Getragen<br />

von der Verheissung, dass in dieser Wese<br />

Transformation – Veränderung – geschehen<br />

kann und wird.<br />

Lukas Amstutz


Wechsel in der Schulleitung<br />

«Stabübergabe» : Von Bernhard<br />

Ott zu Frieder Boller<br />

«Ich blicke mit grosser Dankbarkeit zurück.<br />

Ich empfinde es als ein grosses Geschenk,<br />

all diese Jahre zusammen mit einem grossartigen<br />

Team von Mitarbeitenden unterwegs<br />

gewesen zu sein», sagt Bernhard Ott.<br />

Und weiter: «Ich freue mich über das Potenzial,<br />

das ich im Leben so vieler Studierender<br />

gesehen habe. Und nun freue ich mich<br />

auch, den Stab der Leitungsverantwortung<br />

weitergeben zu können.»<br />

Bernhard Ott hat 1978 seine ersten Unterrichtsstunden<br />

als Gastlehrer an der damaligen<br />

Europäischen Mennonitischen Bibelschule<br />

(EMB) gegeben. 1980 wurde er als<br />

hauptamtlicher Lehrer berufen und zog mit<br />

seiner Familie vom Zürcher Oberland nach<br />

Liestal. Nach dem Master-Studium in Nordamerika<br />

übernahm er 1984 die Aufgabe des<br />

Studienleiters. Später folgte das Doktoralstudium<br />

in Missiologie in Oxford. In den<br />

letzten 11 Jahren war Bernhard Ott zudem<br />

Vorsitzender der Werkleitung.<br />

Bernhard Ott (rechts) mit Claude Baecher, Leiter der französischsprachigen<br />

Abteilung und ebenfalls im Leitungsteam<br />

In den vergangenen 25 Jahren hat das Werk<br />

grundlegende Veränderungen erfahren. Aus<br />

der EMB wurde das <strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

<strong>Bienenberg</strong> und aus der ehemaligen<br />

Bibelschule das Theologische Seminar.<br />

Aus einer zweijährigen Ausbildung<br />

wuchs eine Vielzahl von Programmen.<br />

Bernhard Ott baute mit dem Team der Unterrichtenden<br />

die Bibelschule um in das<br />

dreijährige Grundstudium, welches durch<br />

die Europ. Evangelische Akkreditierungsvereinigung<br />

(EEAA) auf der Ebene eines<br />

Bachelor akkreditiert wurde. In den späten<br />

90er-Jahren folgte der Aufbau des Masterstudiums<br />

in Verbindung mit der Universität<br />

Wales und später auch in Partnerschaft mit<br />

dem Theologisch-Diakonischen Seminar<br />

Aarau. In die Zeit seiner Leitung fällt auch<br />

der Aufbau des Erwachsenenbildungsprogramms<br />

GEMSEM (Gemeinde-Seminar),<br />

später umbenannt in LGL (Lebensgestal-<br />

tung – Gemeindearbeit – Leiterschaft), sowie<br />

der von Heike Geist geleiteten Jüngerschaftsschule<br />

«Get it!». Der Auf- und Ausbau<br />

dieser neuen Programmangebote war<br />

nicht zuletzt auch die notwendige Antwort<br />

auf sinkendes Interesse am traditionellen<br />

Bibelschulangebot. Das Ringen um Studentenzahlen<br />

und finanzielle Mittel begleitete<br />

diese Jahre.<br />

Auch auf der Ebene des Gesamtwerkes<br />

standen grosse Veränderungen an. Angesichts<br />

der sinkenden Anzahl intern wohnender<br />

Studierender musste die Philosophie<br />

des Werkes grundlegend neu überdacht<br />

werden. Das Resultat ist das modern umgebaute<br />

<strong>Tagungszentrum</strong>, das Menschen von<br />

Nah und Fern als Ort für Begegnung, Schulung<br />

und Erholung dient. Diese inhaltlichen<br />

«Umbauten» zogen auch grosse äussere<br />

Umbauten und Renovationen mit sich. Als<br />

ehemaliger Bauleiter war Bernhard Ott<br />

auch bei den Bauprojekten aktiv involviert.<br />

Auf 1. August 2009 wird Bernhard Ott nun<br />

die Leitungsverantwortung an Frieder Boller<br />

übergeben. Seine Lehrtätigkeit am Theologischen<br />

Seminar <strong>Bienenberg</strong> wird Bernhard<br />

Ott weitgehend beibehalten. Die Anstellung<br />

wird zukünftig ca. 50% betragen. Daneben<br />

hat er einen Lehrauftrag an der Akademie<br />

für Weltmission in Korntal/Stuttgart, ist im<br />

Rahmen der EEAA für die Entwicklung und<br />

Akkreditierung theologischer Schulen tätig<br />

und leitet den Bund der Evangelischen Täufergemeinden.<br />

Vom Gemeindedienst in<br />

Ingoldstadt auf den <strong>Bienenberg</strong><br />

Frieder Boller (58) ist seit vielen Jahren mit<br />

dem <strong>Bienenberg</strong> verbunden. Seit 20 Jahren<br />

war er immer wieder als Gastdozent tätig.<br />

In den 90er-Jahren gehörte er zu dem Team,<br />

welches das Masterprogramm entwickelte.<br />

Seither ist er Vorsitzender der Fachkommission<br />

(Beirat) des Theologischen Seminars.<br />

Die vergangenen 16 Jahre war er Pastor der<br />

Mennonitengemeinde Ingolstadt. Zudem<br />

nimmt er seit vielen Jahren Leitungsverantwortungen<br />

wahr im Rahmen des Verbandes<br />

deutscher Mennonitengemeinden und der<br />

Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden<br />

in Deutschland, zuletzt als deren<br />

Vorsitzender.<br />

Frieder Boller ist ausgebildeter Schriftsetzer<br />

und Sozialtherapeut. Seine theologische<br />

Ausbildung erhielt er an der FTA in Giessen<br />

und am Mennonitischen Seminar in Fresno,<br />

Kalifornien (MDiv 1987). Von 1999 bis 2003<br />

folgte eine Fortbildung im Bereich Mediation/Konflikttransformation<br />

am Lombard<br />

Mennonite Peace Centre bei Chicago. Seither<br />

ist er auch immer wieder als Mediator/<br />

Berater in verschiedenen gemeindlichen<br />

Konflikten tätig. Frieder und seine Frau Gabi<br />

haben zwei erwachsene Söhne. Frieder Boller<br />

wird seine vielfältige Bildung und seine<br />

reiche Lebens- und Gemeindeerfahrung in<br />

diese neue Führungsaufgabe einbringen.<br />

Das <strong>Bienenberg</strong>team freut sich darauf,<br />

heisst Frieder und Gabi herzlich willkommen<br />

und wünscht ihnen Gottes Segen für<br />

die neuen Aufgaben.<br />

Gabi und Frieder Boller<br />

Einladung zur<br />

Feier zum Leitungswechsel<br />

Samstag, 26. September 2009<br />

17.00 Uhr – Festgottesdienst,<br />

anschliessend Apéro<br />

Neue Power für die<br />

Administration<br />

Wir freuen uns, dass wir auf 1. August<br />

auch Gabi Boller auf dem <strong>Bienenberg</strong><br />

begrüssen dürfen. Sie wird ihre Fachkenntnisse<br />

und ihre reiche Erfahrung<br />

der <strong>Bienenberg</strong>-Administration zugute<br />

kommen lassen. Ihre Stelle dient vor<br />

allem dazu, Philip Bühler als Leiter des<br />

<strong>Tagungszentrum</strong>s und der Verwaltung<br />

zu unterstützen. Gabi Boller ist gelernte<br />

Kauffrau, ausgebildete Fremdsprachensekretärin<br />

(D/F/E) und war als Assistentin<br />

der Geschäftsleitung eines internationalen<br />

Unternehmens tätig. Wir freuen<br />

uns über diese kompetente Verstärkung<br />

unseres administrativen Teams.


Das Studienjahr 2008/2009<br />

Diplomierte : Timon Föll, Katharina Fülz, Kathrin Jung, Miriam Hauri, Andrea Gerber<br />

Mit der Abschlussfeier ging am 2. Mai das<br />

Studienjahr 2008/2009 in einer Reihe von<br />

Programmzweigen zu Ende: Das Grundstudium<br />

der deutschen Abteilung (9 Studierende),<br />

das Quest-Programm (7), die<br />

französischsprachige Jüngerschaftsschule<br />

«Gratt’ciel» (4) und das ebenfalls frankophone<br />

berufsbegleitende Programm FBSA<br />

(46). Bei LGL (30) dauert das Schuljahr noch<br />

etwas länger, ebenso im Master-Programm<br />

(35), sowie der «Formation à la spiritualité<br />

chrétienne» (17).<br />

In diesem Jahr konnten im deutschsprachigen<br />

Grundstudium fünf Personen der Abschlussklasse<br />

ihr Diplom in Empfang nehmen.<br />

Welches sind nun ihre Zukunftspläne<br />

nach drei Jahren Grundstudium?<br />

Timon Föll: «Ich beginne in wenigen Wochen<br />

ein einjähriges Gemeindepraktikum in<br />

der Evangelischen Täufergemeinde Lindenwiese,<br />

Überlingen (D).»<br />

Gemeinde Hauptwil (CH) nebenberuflich in<br />

Kinder- und Teenagerarbeit mitarbeiten.»<br />

Miriam Hauri: «Ich möchte gerne in einer<br />

Gemeinde oder einem christlichen Werk<br />

arbeiten und suche noch eine Stelle. Verschiedene<br />

Anfragen sind noch offen.»<br />

Andrea Gerber: «Im Sommer arbeite ich<br />

auf einem Campingplatz der SBE-Stiftung<br />

für berufliche und soziale Eingliederung.<br />

Im Herbst komme ich als Team-Leiterin der<br />

Jüngerschaftsschule zurück auf den <strong>Bienenberg</strong>.»<br />

Ebenfalls verabschiedet wurden die Teilnehmenden<br />

des einjährigen Quest-Programms.<br />

Sowohl Grundstudium als auch Quest waren<br />

im vergangenen Jahr kleine Klassen. Um<br />

so intensiver hoffen wir auf eine steigende<br />

Zahl neuer Studierender für das kommende<br />

Studienjahr. Nach längeren Planungen und<br />

Vorarbeiten starten wir ab Herbst 2009 mit<br />

stark überarbeiteten Programm-Modulen<br />

für das dreijährige GRUNDSTUDIUM und<br />

die einjährige BIBELSCHULE (vgl. Aktuell<br />

1/2009). Wir freuen uns, mit diesem neuen<br />

Konzept einerseits die bisherigen Stärken<br />

unserer Ausbildung zu vertiefen, anderseits<br />

aber auch neue Elemente einzubauen, um<br />

den aktuellen Bedürfnissen der Gemeinden<br />

und den Anliegen einer jüngeren Generation<br />

besser Rechnung tragen zu können.<br />

Neue Studierende zu gewinnen – das müsste<br />

möglich sein, wenn die Aussage von<br />

Marina Fellmann, einer diesjährigen Quest-<br />

Studierenden eine Einsicht und Überzeugung<br />

ist, die Schule macht: «Nachdem ich<br />

13 Jahre etwas für meine Allgemeinbildung<br />

getan habe, möchte ich nun, bevor ich ins<br />

Berufsleben einsteige, Zeit für mein geistliches<br />

Wachstum investieren».<br />

Dem ist nichts hinzuzufügen. Ausser vielleicht<br />

die Anmerkung, dass es für ein Timeout<br />

zugunsten geistlichem Wachstum oder<br />

biblisch-theologischer Grundausbildung<br />

eigentlich keinen besonderen Ruf Gottes<br />

braucht, um es zu tun, sondern allenfalls<br />

eine sehr gute Erklärung, warum man es<br />

noch etwas aufschiebt...<br />

Hanspeter Jecker<br />

Katharina Fülz: «In meinen Praktika<br />

während der <strong>Bienenberg</strong>zeit habe ich mein<br />

Interesse für einen sozialen Beruf entdeckt.<br />

Ich werde im Herbst ein Studium in sozialer<br />

Arbeit beginnen.»<br />

Kathrin Jung: «Im Sommer werde ich heiraten<br />

und dann in der Freien Evangelischen<br />

Teilnehmende bei Quest: Adrian Warkentin, Christine Nussbaumer, Hannah Rosenfeld, Alexandra Gerber, Marina Fellmann,<br />

Karl Honemeyer, Sascha Schmiedl (v.l.n.r.).<br />

Finanzen: Unterstützung für guten Abschluss<br />

Der Jahresabschluss per Ende Juni steht<br />

unmittelbar bevor. Die Auswertung der<br />

Zahlen per Ende April zeigt, dass wir<br />

den Bedarf an Spenden noch nicht ganz<br />

gedeckt haben und insbesondere im Vergleich<br />

zum Vorjahr einen schmerzlichen<br />

Rückgang verzeichnen müssen. Der relativ<br />

gute Geschäftsverlauf vermag diese Lücke<br />

zurzeit fast vollständig ausgleichen,<br />

so dass wir das Budget insgesamt knapp<br />

erreichen dürften. Dabei muss aber berücksichtigt<br />

werden, dass wir aufgrund<br />

der Gebäudesanierung einen Verlust von<br />

CHF 130‘000.00 (ca. EUR 87‘0000) budgetiert<br />

haben.<br />

Diese Fakten machen klar, dass wir auf<br />

eine breite Unterstützung angewiesen sind<br />

und bei den Spenden das Budget ebenfalls<br />

erreichen müssen. Bitte helft uns, den offenen<br />

Gabenbedarf von CHF 159‘000.00<br />

(EUR 106‘000.00) bis zum Ende des Geschäftsjahres<br />

(30. Juni) zu decken! Wir<br />

danken ganz herzlich für alle Spenden, die<br />

dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen<br />

und letztendlich unsere Arbeit auch zukünftig<br />

ermöglichen.<br />

500000<br />

400000<br />

300000<br />

200000<br />

100000<br />

0<br />

Vorjahr<br />

Stand 2008/09<br />

Gabenbedarf 30.06.<br />

CHF 558'000<br />

Philip Bühler<br />

Dezember Januar Februar März April


Personal<br />

Im Team des <strong>Tagungszentrum</strong>s durften wir<br />

in den vergangenen Wochen neue Leute<br />

begrüssen. Mit einer Festanstellung von<br />

Sevil Tura zu 40% und Christine Schmutz<br />

zu 50% konnten wir im Bereich Hauswirtschaft<br />

zwei neue Mitarbeiterinnen gewinnen,<br />

die bisher als Aushilfskräfte in der<br />

Hauswirtschaft mitgearbeitet haben.<br />

Noch mehr Unterstützung<br />

in der Hauswirtschaft gibt’s<br />

dank der Anstellung von<br />

Ruth Wyss-Häberli. Sie arbeitet<br />

seit Mai 2009 zu 80%<br />

in unserem Betrieb und wird<br />

Ruth Wyss-Häberli nebst der Hauswirtschaft<br />

auch gelegentlich im Service das Team unterstützen.<br />

Wir können aber nicht nur neue Gesichter<br />

begrüssen, sondern müssen auch<br />

Mitarbeitende weiterziehen lassen, mit<br />

denen wir gut unterwegs waren. Corinne<br />

Girschweiler hat während einem Jahr im<br />

Service gearbeitet, sich nun<br />

aber entschieden, vor Beginn<br />

ihrer Ausbildung an der Hotelfachschule<br />

noch andernorts<br />

weitere Erfahrungen zu<br />

sammeln. An dieser Stelle<br />

danken wir ihr ganz herzlich<br />

Corinne Girschweiler<br />

für die geschätzte Zusammenarbeit, den<br />

Segen und die Freude, die sie in unseren<br />

Betrieb gebracht hat.<br />

Philip Bühler<br />

Eben erschienen:<br />

Im Mai 2007 fand aus Anlass unseres<br />

50-Jahr-Jubiläums sowie des «Täuferjahres<br />

2007» auf dem <strong>Bienenberg</strong> ein<br />

Internationales Symposium zur Täufergeschichte<br />

statt. Die Referate dieser<br />

Tagung können als 280-seitiger Band für<br />

CHF 39 / € 25 bei uns bezogen werden.<br />

Termine<br />

Freizeiten<br />

28. Juni - 4. Juli 2009<br />

2. Internationales Jugend-Camp<br />

«Friedensweg»<br />

Kreatives Arbeiten an weiteren Posten für<br />

den «Friedensweg»<br />

Leitung: Lukas Amstutz, Frieder Boller, Matthias<br />

Hofer, Claude Baecher, Denis Kennel, Hansruedi<br />

Rüfenacht<br />

LGL-Seminare<br />

18. - 19. September 2009<br />

Abendmahl feiern – gehaltvoll und<br />

inspirierend<br />

Das Potential eines alten Rituals neu entdecken<br />

Leitung: Bernhard Ott. Verschiedene Referenten.<br />

23. - 24. Oktober 2009<br />

Ehe und Partnerschaften –<br />

Herausforderungen und Chancen für<br />

die Gemeinde<br />

Ausgehend von einem biblischen Ehemodell<br />

zeigt dieses Seminar Möglichkeiten<br />

auf, wie wir den Herausforderungen einer<br />

heutigen Ehe begegnen und die Chancen<br />

nutzen, wegweisende Akzente zu setzen.<br />

Mit Frieder Boller, Christoph Monsch und<br />

Erwin Weibel<br />

20. - 21. November 2009<br />

Predigt und Gottesdienst «in zwei<br />

besonderen Fällen»<br />

Praxisimpulse für Trauungen und Beerdigungen<br />

Mit Frieder Boller, Beat Weber und Erwin Weibel<br />

Horizont+<br />

55plus – lastig oder lustig? – Die<br />

Kunst, das Leben zu gestalten<br />

Unter diesem Titel beginnt im September<br />

das 6-teilige Seminarangebot von Horizont+<br />

wieder neu.<br />

24. - 26. September 2009<br />

Anders älter werden – die neue<br />

Chance<br />

Forum Horizont+<br />

31. Oktober - 1. November 2009<br />

Trends und Gegentrends der<br />

modernen Zeit - Anpassung oder<br />

Widerspruch?<br />

Mit Hanspeter Schmutz und Frédéric de Coninck<br />

Studienbeginn<br />

24. August 2009<br />

Bibelschule, Grundstudium,<br />

Masterprogramm<br />

3. Oktober 2009<br />

Get it!<br />

Flyer mit den weiterführenden Informationen zu den<br />

diversen Angeboten und die letzten Ausgaben des Aktuell<br />

können (falls in der Gemeinde nicht ausgelegt)<br />

über info@bienenberg.ch angefordert oder unter<br />

www.bienenberg.ch heruntergeladen werden.<br />

Gebetsanliegen<br />

Unsere Anliegen sind diesmal in den<br />

Text eingestreut!<br />

bienenberg<br />

<strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

Ein Werk täuferisch-freikirchlicher<br />

Gemeinden in Europa<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong> <strong>Bienenberg</strong>, CH-4410 Liestal, Tel. +41 61<br />

906 78 00, Fax +41 61 906 78 01, info@bienenberg.ch<br />

Kontonummern: Deutschland (Stiftung für Theologische Ausbildung, Postbank Ludwigshafen<br />

4672-678 BLZ 545 100 67), France (CeFoR <strong>Bienenberg</strong>, Crédit Agricole d’Alsace, St. Louis,<br />

IBAN FR76 1720 6005 7050 6297 3501 079), Schweiz (<strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

<strong>Bienenberg</strong>, 4410 Liestal, Postkonto 40-28105-8)<br />

Erscheinungsweise: 4x jährlich Druck: Offsetdruck Grauwiller Partner AG<br />

www.bienenberg.ch

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