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3-D-Formteil mit einfachen Mitteln - Meisterschule Schreiner München

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meter aufgebracht sind (Bild 5). Bei den<br />

Deckfurnieren ist ein dünnes Edelfurnier<br />

auf ein Unterfurnier aufkaschiert,<br />

um die erforderliche Dicke von 1,15 mm<br />

zu erreichen. Dieser Aufbau erlaubt<br />

dreidimensional gewölbte Formverleimungen,<br />

die als Formsperrholz <strong>mit</strong><br />

kreuzweise angeordneten Lagen angefertigt<br />

werden. Es lassen sich <strong>mit</strong> dem<br />

tiefziehfähigen Furnier auch sphärisch<br />

gewölbte Bauteile aus anderen Materialien<br />

beschichten. Radien bis 50 mm werden<br />

hierbei fehlerfrei verarbeitet.<br />

Für ein elegantes Erscheinungsbild<br />

der Schale wählten die Schüler einen<br />

Aufbau aus nur fünf Furnieren. Bei den<br />

drei Mittellagen verwendeten sie Ilombafurnier,<br />

das sich an der Hirnholzkante<br />

farblich kaum von den Deckfurnieren<br />

aus europäischem Ahorn unterscheidet<br />

und einen deutlichen Preisvorteil bietet.<br />

Verleimen. Große Überraschung: Bei<br />

ersten Verleimversuchen ließen sich die<br />

einzelnen Furnierschichten zum Teil <strong>mit</strong><br />

der Hand voneinander lösen. Der üblicherweise<br />

an der Schule für Formverleimungen<br />

verwendete PUR-Leim war<br />

trotz ausreichender Presszeit in der Vakuum-Membranpresse<br />

nicht vollständig<br />

ausgehärtet.<br />

Kein PUR bei 3-D-Furnier<br />

Die Ursache für die mangelhafte Verleimung<br />

war schwer zu er<strong>mit</strong>teln. Zur Diskussion<br />

stand, ob es an der niedrigen<br />

Holzfeuchte der Furniere oder dem Fehlen<br />

von Luftfeuchtigkeit in der Vakuumpresse<br />

läge; auch die Schmelzkleberfäden,<br />

durch welche die Furniere nicht<br />

vollständig flächig aufeinander liegen,<br />

kämen in Betracht.<br />

Auf Empfehlung des Furnierherstellers<br />

Reholz brachte letztlich der Kalt-<br />

Kauritleim »285« von BASF <strong>mit</strong> Härterzugabe<br />

bei einer Presszeit von sechs bis<br />

acht Stunden ein tadelloses Verleimergebnis.<br />

Weniger überraschend war das<br />

Auftreten von Rissen und überschobenen<br />

Fugen an der Innenseite der Schale.<br />

Denn durch den Streifenaufbau hat das<br />

Furnier quer zur Faserrichtung kaum<br />

Stabilität. Abhilfe schufen die Schüler<br />

durch Längsfurnierstreifen, die sie an<br />

den Stirnenden an der Deckschichtinnenseite<br />

quer zur Faserrichtung entlang<br />

der Kanten <strong>mit</strong> Klebeband fixierten. Das<br />

1 Herstellung der Verleimschablone: Die<br />

Kreisfix-Schablone erleichtert die Arbeit<br />

3 Spachtelmasse und ein Feinschliff sorgen<br />

für Präzision und Sauberkeit<br />

5 ... Schmelzkleberfäden auf der Rückseite<br />

halten die Streifen zusammen<br />

7 Die Leimversuche <strong>mit</strong> PUR sind gescheitert.<br />

Kalt-Kaurit 285 brachte gute Ergebnisse<br />

Technik Klebstoffe<br />

2 Viel genauer als Drechseln: Frässchablone<br />

aus Multiplex-Viertelkreissegmenten<br />

4 Sphärisch krümmbar: 3-D-Furnier aus schmalen,<br />

in der Länge verschiebbaren Streifen ...<br />

6 Die fünf Furnierlagen: Klebeband und Längsfurnierstreifen<br />

verhindern Falten und Risse<br />

8 Das Furniersandwich vor dem Verpressen.<br />

Die Kunststofffolie hält die Presse sauber<br />

dds das magazin für möbel und ausbau 11/2010 47

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