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Mehr als ein Probelauf - Meisterschule Schreiner München

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Ausbildung Projekte<br />

<strong>Mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>ein</strong> <strong>Probelauf</strong><br />

76<br />

Martin Berghofer, Flurmöbel.<br />

Wandelement aus MDF,<br />

formverleimte Ablage mit<br />

Decklage und Schichtkante<br />

in Nussbaum. Der Korpus<br />

ist massiv Nussbaum<br />

Im zweiten Semester planen die Schüler der <strong>Meisterschule</strong> für Schr<strong>ein</strong>er in<br />

<strong>München</strong> <strong>ein</strong> Kl<strong>ein</strong>möbel, das im dritten Semester gebaut wird. Fachlehrer Helmut Specht<br />

erklärt, worum es bei dieser Aufgabe geht.<br />

dds das magazin für möbel und ausbau 6/2007


Raphael Gr<strong>ein</strong>er,<br />

Couchtisch. Elemente aus<br />

Birkenschichtholz sind<br />

durch Edelstahlstäbe<br />

mit Distanzscheiben aus<br />

Polyamid verbunden<br />

Florian Langenmair,<br />

Couchtisch. Sockel aus Beton,<br />

Formteil mit Deckfurnier<br />

in Bambus. Roter Korpus in MDF<br />

Schülerinnen und Schüler an der<br />

<strong>Meisterschule</strong> <strong>München</strong> bereiten<br />

sich in drei Semestern auf ihre<br />

Tätigkeit <strong>als</strong> Schr<strong>ein</strong>ermeister vor. Im<br />

Zeichenunterricht des zweiten Semesters<br />

entwerfen sie <strong>ein</strong> Kl<strong>ein</strong>möbel, das<br />

im dritten Semester innerhalb von 70<br />

Stunden gefertigt wird. Vorgegeben ist,<br />

dass der Entwurf entweder konstruktiv<br />

Sabine Furnier, Bank. Kreuzweise verleimte<br />

Furniere wurden an den Enden dünner auslaufend<br />

geschliffen. Die Lehne in Edelstahl und Leder<br />

ist in der Höhe verstellbar<br />

und ästhetisch auf Massivholz abgestimmt<br />

ist oder aber <strong>ein</strong> wesentliches<br />

Element der Formverleimung aufweist.<br />

Das Projekt Kl<strong>ein</strong>möbel ist <strong>ein</strong>e<br />

wichtige Vorstufe zum Meisterstück. Es<br />

können nicht nur Formen, Materialien,<br />

Beschläge, Konstruktionen, Oberflächen<br />

und Arbeitsmethoden ausprobiert werden,<br />

auch Entwurf und Zeichnung sind<br />

dds das magazin für möbel und ausbau 6/2007 77


Ausbildung Projekte<br />

Denis Holz,<br />

Schreibtisch in Wenge,<br />

Ahorn und Linoleum.<br />

Formverleimung aus<br />

MDF-Schichten. Metallwinkel<br />

<strong>als</strong> unsichtbare Aussteifung<br />

wie beim Meisterstück anzufertigen. Die<br />

Ergebnisse dieser Arbeit haben zum Teil<br />

noch Prototyp-Charakter. Als Lehrer<br />

wird man die Schüler so gut wie möglich<br />

unterstützen – der Entwurf sollte aber<br />

das Ergebnis des Schülers bleiben! Nur<br />

so kann es zu <strong>ein</strong>er Identifikation mit<br />

dem Möbel und <strong>ein</strong>er hohen Motivation<br />

kommen. Es bleibt auch nicht aus, dass<br />

Schüler sich in ihrer Leistungsfähigkeit<br />

78<br />

überschätzen und entsprechend korrigiert<br />

werden müssen.<br />

An den Proportionen der Entwürfe<br />

wird lange und ausgiebig gefeilt. Dabei<br />

geht es zum Beispiel darum, allzu Modisches<br />

wegzulassen oder auf das Wesentliche<br />

zu reduzieren. Vielfalt und Einsatz<br />

von Beschlägen, Materialien und Konstruktionen<br />

sind Bestandteil des Unterrichts.<br />

Der Ausführung der Zeichnung<br />

Service<br />

<strong>Meisterschule</strong> <strong>München</strong><br />

Die Fundierte Ausbildung<br />

verteilt sich auf drei Semester.<br />

Schwerpunkte der Schule<br />

sind Gestaltung, Konstruktion<br />

und Unternehmensführung.<br />

<strong>Meisterschule</strong> für Schr<strong>ein</strong>er<br />

80538 <strong>München</strong><br />

Tel.: (0 89) 233436-16, Fax: -04<br />

www.meisterschule-schr<strong>ein</strong>er.de<br />

kommt ebenfalls <strong>ein</strong>e hohe Bedeutung<br />

zu. Aus den am PC erstellten Perspektiven<br />

werden durch das farbige Anlegen<br />

mit Copic Markern oder Buntstiften<br />

be<strong>ein</strong>druckende Präsentationen, die den<br />

Kunden durch ihre individuelle Anmutung<br />

ansprechen.<br />

Helmut Specht, Fachlehrer für<br />

Gestaltung und Konstruktion an der<br />

<strong>Meisterschule</strong> <strong>München</strong><br />

dds das magazin für möbel und ausbau 6/2007


Benedikt Christel, Schreibtisch in Nussbaum<br />

mit integrierter Leuchte <strong>als</strong> Stütze.<br />

Die Tischplatte verjüngt sich nach außen.<br />

Innenliegende Metallrohre<br />

Heiko Wondrak, Bank. Die Leisten in<br />

Nussbaum und Ahorn sind auf<br />

Rohre aufgefädelt. Die Ahornlagen<br />

stehen um 3 mm zurück<br />

dds das magazin für möbel und ausbau 6/2007 79<br />

Fotos: Helmut Specht<br />

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