Begleiterkrankungen bei MS

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05.11.2012 Aufrufe

34 Störungen der Sexualität Störungen der Sexualfunktion treten insbesondere im späteren Krankheitsverlauf der MS bei bis zu 80 % der Patienten auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen (75 % bzw. 50 %). Frauen klagen meist über mangelnde Libido, verminderte Sensibilität und Schmerzen im Genitalbereich. Bei Männern stehen die erektile Dysfunktion und Orgasmusstörungen (Ejakulationsstörungen) im Vordergrund. 2 Zusätzlich zu den oben genannten primären sexuellen Störungen bestehen sehr häufig sekundäre Störungen, die infolge anderer Begleitsymptome auftreten. Zu nennen sind hier vor allem einschießende Muskelkrämpfe, Paresen, Sensibilitätsstörungen und Schmerzen, Blasen- und Darmstörungen, aber auch Fatigue und Depressionen sowie Nebenwirkungen verschiedener Medikamente. Die Behandlung sexueller Funktionsstörungen sollte daher auf allen Ebenen der MS-Symptomatik ansetzen.

Als tertiäre Störungen bezeichnet man Einschränkungen der sexuellen Aktivität aufgrund der psychischen Belastungen durch MS. Störungen der Sexualität wirken sich nicht nur auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Patienten selbst aus, sondern betreffen, mehr als andere Symptome der MS, auch das Zusammenleben in der Partnerschaft. Schwierigkeiten auf sexuellem Gebiet können Konflikte oder auch eine zunehmende Entfremdung der Partner auslösen. Besonders betroffen ist die Familienplanung. Eine psychotherapeutische Beratung oder eine Partnertherapie können daher in vielen Fällen hilfreich sein. Primäre Störungen der Sexualfunktion – Grundlagen, Diagnose und Therapie 1,2 Männer Frauen Symptome Erektionsstörung (Impotenz) Störung der Orgasmusfähigkeit Ejakulationsstörung) Libidoverlust Diagnose körperliche Untersuchung beim Facharzt für Urologie (Androloge) und Neurologie Therapie Gesprächstherapie gemeinsam mit dem Partner Erektionsstörung - Medikamente - Hilfsmittel: Vakuumpumpen, Penisprothesen, u. a. Libidoverlust Scheidentrockenheit Störung der Orgasmusfähigkeit (infolge verminderter Sensibilität im Genitalbereich) Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) körperliche Untersuchung beim Frauenarzt und beim Neurologen Gesprächstherapie gemeinsam mit dem Partner Scheidentrockenheit - Medikamente - Gleitcremes 35

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Störungen der Sexualität<br />

Störungen der Sexualfunktion treten insbesondere im späteren Krankheitsverlauf der <strong>MS</strong><br />

<strong>bei</strong> bis zu 80 % der Patienten auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen (75 % bzw.<br />

50 %). Frauen klagen meist über mangelnde Libido, verminderte Sensibilität und Schmerzen<br />

im Genitalbereich. Bei Männern stehen die erektile Dysfunktion und Orgasmusstörungen<br />

(Ejakulationsstörungen) im Vordergrund. 2<br />

Zusätzlich zu den oben genannten primären sexuellen Störungen bestehen sehr häufig<br />

sekundäre Störungen, die infolge anderer Begleitsymptome auftreten. Zu nennen sind hier<br />

vor allem einschießende Muskelkrämpfe, Paresen, Sensibilitätsstörungen und Schmerzen,<br />

Blasen- und Darmstörungen, aber auch Fatigue und Depressionen sowie Nebenwirkungen<br />

verschiedener Medikamente. Die Behandlung sexueller Funktionsstörungen sollte daher auf<br />

allen Ebenen der <strong>MS</strong>-Symptomatik ansetzen.

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