Begleiterkrankungen bei MS
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Muskelkrämpfe und Lähmungen<br />
Eine dauerhafte oder kurzfristig einschießende Verkrampfung der Muskulatur (Spastik),<br />
häufig begleitet von einer Schwäche oder Lähmung (Parese) der Muskeln, sind ein sehr<br />
häufiges Symptom, überwiegend der späteren Krankheitsstadien der <strong>MS</strong>. Die Beine sind<br />
häufiger betroffen als die Arme. Diese Beschwerden können, abhängig von der Tageszeit,<br />
unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sich unter körperlicher Belastung verstärken.<br />
Die Komplikationen einer Spastik ergeben sich aus der erhöhten Spannung (Tonus) bestimmter<br />
Muskelgruppen, wodurch alltägliche Tätigkeiten, wie Waschen und Ankleiden<br />
erheblich erschwert werden. Ein dauerhaft erhöhter Muskeltonus führt zu Schmerzen und<br />
Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit bis hin zu Kontrakturen (fixierte Gelenkfehlstellungen)<br />
und Bettlägerigkeit. Therapeutisch stehen daher Physio- und Ergotherapie sowie<br />
Medikamente zur Muskelentspannung (Muskelrelaxantien) im Vordergrund.<br />
Eine begleitende Muskelschwäche kann zu rascher Ermüdung und dadurch eingeschränkter<br />
körperlicher Aktivität führen. Sowohl durch die Spastik als auch durch die Paresen können<br />
andere Funktionen, wie Blasen- und Darmentleerung oder die Sexualfunktion beeinträchtigt<br />
sein.<br />
Spastik / Parese – Grundlagen, Diagnose und Therapie 1,2<br />
Symptome verminderte Muskelkraft und Ausdauer<br />
gestörte Bewegungsabläufe<br />
schmerzhafte einschießende Muskelkrämpfe<br />
Beugespasmen mit Gelenkfehlstellungen (Kontrakturen)<br />
Diagnose körperliche Untersuchung<br />
Therapie konsequente, intensive Physiotherapie<br />
aktives und passives Bewegen der Muskulatur<br />
- Fahrrad- und Laufbandergometrie, aerobes Fitnesstraining, Stehbrett<br />
- spezielle Verfahren wie Bobath, propriozeptive neuromuskuläre<br />
Fazilitation (PNF), Vojta, Eis- bzw. Kältebehandlung<br />
- ggf. Hilfsmittel (Gehstock, rollator, rollstuhl)<br />
Medikamente