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2 / 2010 VERSCHIEDENES Blattl für Riffian und Kuens 31<br />
Kuens<br />
Goldene Hochzeit – Herzliche Gratulation!<br />
In der St.-Georgen-Kirche in<br />
Obermais stand am 9. Februar<br />
1960 ein junges schmuckes Brautpaar<br />
in Tracht vor dem Traualtar:<br />
Lora Weger vom „Oberhosler“ in<br />
Schenna und Siegfried Raffl vom<br />
„Broater“ in Kuens. Ihr Ja schallte<br />
durch den Kirchenraum wie ein<br />
Oster-Halleluia.<br />
Den 9. Februar wählten sie deshalb<br />
als Hochzeitstag, da ja schon<br />
die Eltern der Braut sowie eine<br />
Schwester den 9. Februar auserwählt<br />
hatten. Der Wettergott<br />
meinte es auch gut mit dem Brautpaar<br />
und schickte mildes, frühlingshaftes<br />
Wetter.<br />
Das Hochzeitsmahl wurde im<br />
Heimathaus der Braut eingenommen.<br />
Es wurde festlich aufgekocht,<br />
wie es bei einer Bauernhochzeit<br />
damals Brauch und<br />
Sitte war. Und da der Bräutigam<br />
ja Broater-Bauer war, wurde die<br />
Lora Bäurin auf dem Broaterhof.<br />
Sie wurden Eltern von vier Buabn<br />
und zwei Madlan.<br />
Höhen und Tiefen blieben auch<br />
Lora und Siegi nicht erspart.<br />
Das Sparen stand auf der Tagesordnung,<br />
aber Zufriedenheit ist<br />
der größte Reichtum. Bis 1978<br />
stand noch das Vieh im Stall,<br />
dann hat Siegi sich langsam auf<br />
den Obstbau umgestellt. Lora hat<br />
Zimmer vermietet. An Gästen<br />
hat es nie gefehlt, ihrem Charme<br />
konnte keiner widerstehen. Lora<br />
sorgte mütterlich und, wer einmal<br />
Gast beim Broater war, kam gerne<br />
wieder.<br />
Siegi, der eine Lambretta besaß,<br />
hatte nun auch ein Auto und da<br />
er den Volant leidenschaftlich gerne<br />
in den Händen hält, wurden<br />
so manche Runden gedreht. Und<br />
auch alle Wallfahrtsorte, ob nah<br />
oder fern, wurden aufgesucht.<br />
Das Kartenspielen kam auch<br />
nicht zu kurz sowie bei Lora das<br />
„Maschgere Gian“. Einmal hat<br />
sie sogar im Faschingskostüm die<br />
Raiffeisenkasse Riffian-Kuens<br />
überfallen.<br />
Das Jubelpaar Siegi und Lora mit den zwei Enkeln Siegfried und Karolina<br />
1991 wurde der Broatr-Stodl zum<br />
Wohnhaus umgebaut. Der Umbau<br />
ist idyllisch gelungen und jedermann,<br />
ob Besucher, Kinder oder<br />
Enkel, fühlen sich wohl im Stadel-Haus<br />
bei Oma und Opa.<br />
Heuer haben Lora und Siegi in<br />
der Kuenser Pfarrkirche das Jawort<br />
erneuert. Das Ja, das einst<br />
zum Kranz gewunden — Gott<br />
hat es nach 50 Jahren unverletzt<br />
gefunden. Pfarrer Florian, der das<br />
rüstige Jubelpaar wiederum segnete,<br />
ging in der Predigt auf die<br />
Palme in der Wüste ein, die trotz<br />
des Steins, der auf sie gelegt wurde,<br />
die Fesseln sprengte und noch<br />
schöner und größer wurde. Ein<br />
Symbol christlicher Ehe, die trotz<br />
Kreuz und Leid ihren Weg getreu<br />
und gewissenhaft geht und sich<br />
wie die Knospe zur Blüte entfaltet.<br />
Vom Frauenchor der „Summserinnen“<br />
wurde die Jubelmesse feierlich<br />
umrahmt.<br />
Beim Broater wurde mit dem goldenen<br />
Jubelpaar weiter gefeiert.<br />
Da kam dann allerhand über Lora<br />
und Siegi ans Tageslicht. Eine Szene,<br />
die schon fast in Vergessenheit<br />
geraten war, wurde gespielt und<br />
sorgte für Heiterkeit.<br />
Igo Lanthaler brachte dem Jubelpaar<br />
auf der Gitarre ein Ständchen<br />
und manches Liedlein wurde<br />
gesungen, bis der Tag sich neigte.<br />
Da war aber noch lange nicht Feierabend,<br />
denn die Feste muss man<br />
feiern, wie sie fallen.<br />
Und die Kinder, die Schwiegerkinder,<br />
die acht Enkelkinder sowie<br />
die anderen Hochzeitsgäste freuen<br />
sich schon auf das diamantene Jubelfest.<br />
Gott gebe es!<br />
Jedenfalls wünschen alle dem Jubelpaar<br />
Lora und Siegi bis zum 9.<br />
Februar 2020 im Broatrstodl unterm<br />
Kuenser Sonnenschein frohe,<br />
gesunde und glückliche Tage.<br />
Anna Lanthaler