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38 Magazin Magazin Ta i wa n s neuer Grashüpfer Kymco Vitality 50 In Taiwan scheint man den Begriff Wirtschaftskrise nicht zu kennen. Zumindest nicht in Kaoshiung. In der Nähe des Handelshafens steht das Kymco-Stammhaus, in dem fleißig am asiatischen Wirtschaftswunder gearbeitet wird: „Was können wir heute mal Neues bauen?“ Diese Frage scheint den Alltag der Chefingenieure zu bestimmen. Direkt verknüpft mit Frage eins ist Frage zwei. Die kommt von der Geschäftsleitung und lautet: „Geht das nicht noch etwas günstiger?“ Ergebnis dieses simplen Produktionsprinzips ist der neue Vitality 50. `Alles neu macht der Taiwanese` könnte man nun meinen. Aber ganz so liegen die Dinge nun auch wieder nicht. Denn der Vitality ist „nur“ ein äußerst intelligenter Mix aus verschiedenen Rollern der taiwamesischen Modell-Palette. Es ging nicht den Kymco-Leuten nämlich nicht darum, etwas grundlegend Neues zu erfinden, sondern ein technisch optimiertes Modell zum günstigen Einstiegspreis zu entwickeln. Und das ist beim Vitality verblüffend gut gelungen. Super 9, Yup und Fever sind die Taufpaten des Vitality. Innovativ war Kymco beim Heck des Vitality. Klarglas sorgt für ein frisches Designelement. Aufgewertet wurde das aus dem Yup bekannte Cockpit – mit netten Chromapplikationen und einer zweckmäßigen Digi- Uhr. Typisch Kymco sind der serienmäßige Gepäckträger, die wartungsarme Batterie, das erstklassige Licht und ein Staufach, das den Integralhelm verschluckt. Offenbar spart Kymco woanders. Auf jeden Fall aber am Bordwerkzeug. Positiv ausgedrückt: Kymco rechnet nicht damit, dass Sie mal liegen bleiben. Allerdings sind Kymco-Roller für ihre ausgezeichnete Zuverlässigkeit bekannt. Stichwort Motor: Der spritzige, luftgekühlte Zweitakter im Vitality ist ein enger Verwandter von jenem Aggregat, das erfolgreich den Super 9 anschiebt. Ähnlich peppig wie beim Super 9 ist das Fahrverhalten des Vitality. Gasbefehle werden umgehend in Vortrieb umgesetzt. Für einen günstigen Fuffziger, der sich nicht unbedingt zu den Sportlern zählt, ist die Beschleunigung topp. Es sei dem Taiwanesen daher verziehen, dass er bei sportlicher Fahrweise schluckt Magazin Magazin wie ein Tourist im Hofbräuhaus. Der Gesamteindruck gefällt aber. Und das liegt nicht zuletzt am sehr guten Fahrwerk des Vitality. Der Geradeauslauf ist vorbildlich, Kurvenwedeln eine Freude. Von wenigen, ultra-agilen Extraklasserollern abgesehen können eigentlich nur gut genährte Feld- und Wiesenhasen bessere Haken 39 schlagen als der Vitality. Der günstige Asiat macht unheimlich viel Fahrspaß, lässt sich prima auf die Ampelpole stellen und gewinnt manch Sprint zur nächsten Lichtorgel. Für plötzliche Bremsmanöver sind die Stopper des Vitality völlig ausreichend. Gewöhnungsbedürftig sind allenfalls die diskreten Spiegel, die notfalls aber immer noch zur Make-up- Kontrolle ausreichen. Ganze 1.695 Euro verlangt Kymco für den Vitality. In Anlehnung an einen Werbespruch können wir da nur vermuten: „Die müssen sich doch verrechnet haben… Fazit: Wer den Durchblick auf dem „kleinen“ Rollermarkt verloren hat, kann mit dem Vitality eine gute Lösung finden. Prima Ausstattung, ordentliche Verarbeitung, viel Fahrspaß – fragt sich nur, welches Familienmitglied ihn fahren darf.
40 Magazin Magazin Kymco Vitality 50 Technische Daten Motor: 1-Zylinder-Zweitaktmotor, luftgekühlt Leistung: 2,9 kW bei 7.000 U/min. Länge/Breite/Höhe/Radstand: 1870/690/1200/1350 Leergewicht: 97 kg Zul. Gesamtgewicht: 251 kg Reifen (vorne/hinten): 120/70-12 / 130/70-12 Starter: Elektro/Kick Kupplung: Fliehkraft Getriebe: stufenlos, Variomatik Federung vorne: hydraulische Teleskopgabel Federung hinten: Einarm-Triebsatzschwinge, hydr. gedämpft (1 Federbein) Bremse (vorne/hinten): Scheibe/Trommel Lieferbare Farben: cherry-rot, grün Empf. Verkaufspreis: EUR 1.695,- Änderungen in Design und Technik vorbehalten. Änderungen in Ausführung, Farbe und Preis sind jederzeit möglich. Magazin Magazin 1
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