PDF-Dokument 2,96 MB - Breitband in Hessen
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Zweiter Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
zur <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes
2 A. Zusammenfassung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
A. Zusammenfassung............................................................................................................................................4<br />
1. H<strong>in</strong>tergrund und Ziele.............................................................................................................................................. 4<br />
2. Ergebnisse des Monitor<strong>in</strong>gs..................................................................................................................................... 5<br />
2.1. Übergreifende E<strong>in</strong>schätzung............................................................................................................................ 5<br />
2.2. Überblick über die Fortschritte <strong>in</strong> den Maßnahmensäulen........................................................................ 5<br />
3. Aktueller Ausbaustand und E<strong>in</strong>schätzung zur Zielerreichung......................................................................... 7<br />
4. Empfehlungen zur Weiterentwicklung................................................................................................................. 8<br />
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010...........................................................10<br />
1. Maßnahmensäule 1: Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau......................................................11<br />
1.1. Mitnutzung bestehender Infrastrukturen und E<strong>in</strong>richtungen optimieren...........................................11<br />
1.2. Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses...............................................................................................................14<br />
1.3. Aufbau Baustellendatenbank.........................................................................................................................18<br />
1.4. Bedarfsorientierte Mitverlegung von Leerrohren und<br />
geme<strong>in</strong>samer Aufbau von Infrastrukturen..................................................................................................20<br />
1.5 Verbesserung der <strong>Breitband</strong>verteilung im Haus.........................................................................................22<br />
2. Maßnahmensäule 2: Unterstützende Frequenzpolitik.....................................................................................23<br />
2.1. Rasche Nutzung des Potenzials der digitalen Dividende 2010..................................................................23<br />
3. Maßnahmensäule 3: F<strong>in</strong>anzielle Förderung.......................................................................................................25<br />
3.1. Analyse verfügbarer Fördermittel.................................................................................................................25<br />
3.2. Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben..........................................................27<br />
3.3. Infrastrukturausbau aus dem Konjunkturpaket II......................................................................................30<br />
4. Maßnahmensäule 4: Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte Regulierung...............................................31<br />
4.1. Mehr Planungssicherheit für Unternehmen................................................................................................32<br />
4.2. Grundzüge e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierten Regulierung festlegen...........................34<br />
4.3. Anreiz- und <strong>in</strong>vestitionsorientierte Förderung im EU-Rechtsrahmen....................................................36<br />
5. Maßnahmensäule 5: Information und Transparenz..........................................................................................37<br />
5.1. Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit............................................................................................37<br />
5.2. Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums des Bundes.........................................................................40<br />
5.3 E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe..........................................................................................41<br />
5.4 Erstellung e<strong>in</strong>es jährlichen Monitor<strong>in</strong>gberichts.........................................................................................42
A. Zusammenfassung<br />
3<br />
C. Ausbaustand und Zielerreichung.................................................................................................................43<br />
1. Ausbaustand zur Grundversorgung und E<strong>in</strong>schätzung zum Erreichen e<strong>in</strong>er Flächendeckung...............43<br />
2. Überblick über den Ausbaustand mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
und E<strong>in</strong>schätzung zur Zielerreichung 2014.........................................................................................................45<br />
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie............................................................47<br />
1. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Strategie....................................................................................... 47<br />
2. Ansätze zur Verbesserung der bestehenden Maßnahmen...............................................................................51<br />
E. Anhang..............................................................................................................................................................60<br />
1. Abkürzungsverzeichnis..........................................................................................................................................60<br />
2. Quellenverzeichnis..................................................................................................................................................61
4 A. Zusammenfassung<br />
A. Zusammenfassung<br />
1. H<strong>in</strong>tergrund und Ziele<br />
Die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes wurde im Februar<br />
2009 von der Bundesregierung beschlossen<br />
und <strong>in</strong> den Meseberger Beschlüssen vom Herbst<br />
2009 bestätigt. Bis Ende 2010 sollten die weißen<br />
Flecken <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>abdeckung bundesweit<br />
beseitigt und Bandbreiten von m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s<br />
flächendeckend verfügbar se<strong>in</strong>.<br />
Mittel- bis langfristig sollen die Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze<br />
kont<strong>in</strong>uierlich ausgebaut werden. 2014<br />
sollen 75 Prozent der bundesdeutschen Haushalte<br />
Bandbreiten von 50 Mbit/s und mehr verfügbar<br />
haben. Möglichst bald danach sollen hochleistungsfähige<br />
<strong>Breitband</strong>anschlüsse flächendeckend verfügbar<br />
se<strong>in</strong>. (Abbildung 1)<br />
Der Bund setzt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf e<strong>in</strong>en Breibandausbau<br />
durch Wettbewerb. Öffentliche Fördermittel<br />
sollen lediglich ergänzend und <strong>in</strong>sbesondere für<br />
den Ausbau <strong>in</strong> ländlichen Regionen herangezogen<br />
werden. Ausbaumaßnahmen sollen das Pr<strong>in</strong>zip der<br />
Technologieneutralität berücksichtigen. Die Bundesregierung<br />
setzt <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie <strong>in</strong>sbesondere<br />
auf Maßnahmen, die die Ausbauakteure unterstützen.<br />
Hierfür wurden fünf Maßnahmensäulen<br />
def<strong>in</strong>iert:<br />
1. Nutzung von Synergien beim<br />
Infrastrukturausbau<br />
2. Unterstützende Frequenzpolitik<br />
3. F<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />
4. Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte<br />
Regulierung<br />
5. Information und Transparenz<br />
Zielsetzung des vorliegenden Monitor<strong>in</strong>gberichts ist<br />
es, aufbauend auf den Ergebnissen des Berichts 2010,<br />
die Darstellung der erreichten Umsetzungs- und<br />
Ausbaufortschritte sowie die Empfehlung von Verbesserungsansätzen<br />
für die bestehende <strong>Breitband</strong>strategie<br />
aufzuzeigen. Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2011<br />
liegt darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong> besonderer Schwerpunkt<br />
auf der Weiterentwicklung der Strategie vor dem<br />
H<strong>in</strong>tergrund der sich verändernden Herausforderung<br />
beim Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen.<br />
Abbildung 1: Ziele des <strong>Breitband</strong>ausbaus <strong>in</strong> Deutschland und Europa<br />
2010<br />
Ziel der<br />
Bundesregierung<br />
Flächendeckende<br />
Verfügbarkeit von<br />
≥ 1 Mbit/s<br />
2014<br />
Ziel der<br />
Bundesregierung<br />
Verfügbarkeit von<br />
≥ 50 Mbit/s für<br />
75 % der Haushalte<br />
2020<br />
Ziel der<br />
Europäischen Union<br />
Verfügbarkeit von<br />
≥ 30 Mbit/s flächendeckend<br />
europaweit für alle Haushalte<br />
Quelle: Roland Berger
A. Zusammenfassung<br />
5<br />
2. Ergebnisse des Monitor<strong>in</strong>gs<br />
2.1. Übergreifende E<strong>in</strong>schätzung<br />
Seit der Veröffentlichung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
konnten im <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> Deutschland deutliche<br />
Fortschritte erzielt werden. Dazu hat die Ausgestaltung<br />
der Strategie sowie der zugehörigen<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> den fünf Maßnahmensäulen e<strong>in</strong>en<br />
wichtigen Beitrag geleistet. Die Befragungen im<br />
Rahmen der Monitor<strong>in</strong>gberichte 2010 und 2011<br />
haben deutlich gemacht, dass die Strategie neben<br />
der Wirkung e<strong>in</strong>zelner Maßnahmen auch übergreifend<br />
Lenkungswirkung entfaltet hat. Das Thema<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau konnte auf die politische und<br />
öffentliche Agenda gesetzt werden; verschiedene<br />
Prozesse, wie etwa die Versteigerung der digitalen<br />
Dividende, wurden erheblich beschleunigt sowie<br />
Vernetzung und Austausch zwischen den Beteiligten<br />
verbessert. Zahlreiche Kommunen haben sich<br />
verstärkt für den Ausbau engagiert und mehrere<br />
Länder haben Maßnahmen und Ziele der Strategie<br />
auf ihre Agenda gehoben.<br />
Bereits 2010 waren fast alle Maßnahmen, die auf die<br />
Erfüllung des Ziels 2010 zielten, weitgehend umgesetzt.<br />
Im laufenden Jahr konnten nun auch wichtige<br />
Impulse für den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
gesetzt werden, die sich direkt aus den Maßnahmen<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie ergeben. Die Abbildung<br />
2 fasst die wichtigsten Impulse im Berichtsjahr<br />
zusammen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Mehr Transparenz zu Synergiepotenzialen<br />
Stärkere Beteiligung von Akteuren außerhalb<br />
der Telekommunikations<strong>in</strong>dustrie (u. a. Energieversorger,<br />
Deutsche Bahn, VKU)<br />
Schaffung technischer und vertragsrechtlicher<br />
Grundlagen für den NGA-Ausbau<br />
2.2. Überblick über die Fortschritte <strong>in</strong> den<br />
Maßnahmensäulen<br />
Im Folgenden werden die wichtigsten Fortschritte<br />
beim <strong>Breitband</strong>ausbau seit dem Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
2010 <strong>in</strong> den fünf Maßnahmensäulen zusammenfassend<br />
dargestellt. Die Zusammenfassung fußt auf der<br />
detaillierten Analyse der Maßnahmen <strong>in</strong> Kapitel B<br />
und greift die wichtigsten übergreifenden Aspekte<br />
je Maßnahmensäule auf:<br />
Abbildung 2: Impulse 2010–2011 für den Ausbau von Hochleistungsnetzen<br />
Mehr Transparenz<br />
zu Synergien<br />
ƒ Synergiesstudie<br />
ƒ Infrastrukturatlas II<br />
ƒ Dezentrale<br />
Baustellendatenbanken<br />
Stärkere Beteiligung<br />
ƒ Deutsche Bahn<br />
ƒ Energieversorger<br />
ƒ VKU & Stadtwerke<br />
Technische und<br />
rechtliche E<strong>in</strong>igung<br />
ƒ NGA-Forum<br />
ƒ Kooperationsmodelle<br />
Verstärkter<br />
Ausbau von<br />
Hochleistungsnetzen<br />
Impulsgeber Politik<br />
Quelle: Roland Berger
6 A. Zusammenfassung<br />
Maßnahmensäule 1: Nutzung von Synergien<br />
beim Infrastrukturausbau<br />
Seit 2010 konnten wichtige Voraussetzungen für die<br />
Nutzung von Synergien im Infrastrukturausbau<br />
geschaffen werden. Zum e<strong>in</strong>en hat die Synergiestudie<br />
des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />
Technologie Infrastrukturen identifiziert, deren Mitnutzung<br />
e<strong>in</strong>e besonders hohe Hebelwirkung für den<br />
Ausbau mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen entfalten<br />
kann und so mehr Transparenz über das Potenzial<br />
der Mitnutzung <strong>in</strong> Deutschland geschaffen. Zum<br />
anderen haben verschiedene Bundesländer dezentrale<br />
Baustellendatenbanken errichtet, um den Ausbau<br />
<strong>in</strong> ihrer Region über die Offenlegung möglicher<br />
Mitverlegungsoptionen voranzutreiben. Neben Synergiestudie<br />
und den Baustellendatenbanken auf<br />
Länderebene konnten auch beim Infrastrukturatlas<br />
Fortschritte erzielt werden: Er konnte <strong>in</strong> die zweite<br />
Ausbaustufe starten – allerd<strong>in</strong>gs zunächst noch<br />
ohne die Daten der Deutschen Telekom. Zuletzt wurde<br />
über die Erweiterung der Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre auf die Anwendung <strong>in</strong> „schwarzen<br />
Flecken“ e<strong>in</strong> weiterer Beitrag zur Förderung des Ausbaus<br />
von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen geleistet.<br />
Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterh<strong>in</strong> ungenutzte<br />
Potenziale zur Kostensenkung beim Ausbau,<br />
weil Synergien über Mitverlegung und Mitnutzung<br />
nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Die Bereitschaft,<br />
Synergienutzung <strong>in</strong> eigenen Netzen zu<br />
ermöglichen, muss sowohl bei privaten als auch<br />
öffentlichen Infrastruktureignern erhöht werden –<br />
sei es durch e<strong>in</strong>e Klärung der Haftungsfragen der<br />
Deutschen Telekom oder e<strong>in</strong>e Öffnung des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Netze der Bundesautobahnen<br />
sowie der Deutschen Bahn.<br />
Maßnahmensäule 2: Unterstützende Frequenzpolitik<br />
Die Versteigerung der Digitalen Dividende und der<br />
<strong>in</strong> der Folge zügig begonnene Ausbau der Prioritätsgebiete<br />
(Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />
mit m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s bei weniger als 95 Prozent<br />
der Haushalte) ist e<strong>in</strong>er der zentralen Fortschritte <strong>in</strong><br />
der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie der Bundesregierung.<br />
Besonders die zügige Aufrüstung von<br />
bestehenden Funkstationen zu Multistandardstationen<br />
hat die Anb<strong>in</strong>dung von ländlichen Regionen<br />
vorangetrieben. Bereits im ersten Halbjahr 2011<br />
haben Funktechnologien deshalb den größten Beitrag<br />
zur Schließung weißer Flecken geleistet. Diese<br />
Dynamik wird sich im zweiten Halbjahr absehbar<br />
noch verstärken.<br />
Der Ausbau der LTE-Versorgung über die Aufrüstung<br />
bestehender Stationen führt dazu, dass die Versorgung<br />
<strong>in</strong> unterversorgten Gebieten ergänzt wird<br />
und <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Maße bisher vollständig unversorgte<br />
Gebiete mit <strong>Breitband</strong> angeschlossen werden.<br />
Neben der Reichweite wird durch die Aufrüstung<br />
auch die Leistungsstärke der Netze erhöht. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Herausforderung ist die Nutzbarkeit der Frequenzen<br />
<strong>in</strong> den Grenzregionen der Bundesrepublik:<br />
E<strong>in</strong>ige Nachbarstaaten nutzen die <strong>in</strong> Deutschland<br />
für den Mobilfunk freigegebenen Frequenzen noch<br />
für Fernseh- bzw. Radiosignale. Die Grenzkoord<strong>in</strong>ation<br />
läuft und ist für e<strong>in</strong>ige Nachbarstaaten bereits<br />
abgeschlossen.<br />
Maßnahmensäule 3: F<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />
Die Bereitstellung von f<strong>in</strong>anziellen Fördermitteln<br />
durch die Europäische Union, den Bund und die<br />
Länder hat <strong>in</strong> den letzten Jahren zur gestiegenen<br />
Ver füg barkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen <strong>in</strong> Deutschland<br />
beigetragen. Insgesamt standen <strong>in</strong> der Förderperiode<br />
von 2008 bis 2010 rund 273 Millionen Euro<br />
zur Verfügung. Bis 2013 wird die Gesamtsumme um<br />
weitere 181 Millionen auf <strong>in</strong>sgesamt 454 Millionen<br />
EUR anwachsen. Dabei s<strong>in</strong>d Überträge aus der ersten<br />
Förderperiode 2008 bis 2010 nicht e<strong>in</strong>gerechnet.<br />
Am Ende der Förderperiode 2008 bis 2010 war e<strong>in</strong>e<br />
Abrufquote von 84 Prozent zu verzeichnen. Auch <strong>in</strong><br />
der laufenden Periode s<strong>in</strong>d die Abrufquoten bereits<br />
hoch – nach e<strong>in</strong>em halben Jahr s<strong>in</strong>d 28 Prozent der<br />
verfügbaren Mittel bewilligt. In der aktuellen Förderperiode<br />
2011–2013 ist außerdem der Abruf von Fördermitteln<br />
der Europäischen Union deutlich höher,<br />
als dies <strong>in</strong> der vorherigen Förderperiode der Fall war.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d die verfügbaren Mittel <strong>in</strong> der mo men -<br />
tanen Förderperiode allerd<strong>in</strong>gs um 34 Prozent<br />
kle<strong>in</strong>er als im Förderzeitraum 2008–2010. Bei den<br />
EU-Mitteln besteht auch weiterh<strong>in</strong> zusätzliches<br />
Poten zial, das nicht alle Bundesländer nutzen.<br />
Schließlich ist der Großteil der Mittel weiterh<strong>in</strong> auf<br />
den An schluss nicht versorgter Gebiete mit e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Breitband</strong>grundversorgung ausgerichtet. Mittel für
A. Zusammenfassung<br />
7<br />
die Beschleunigung des Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> größerem Umfang<br />
nicht verfügbar.<br />
Maßnahmensäule 4: Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte<br />
Regulierung<br />
Neben e<strong>in</strong>er Vielzahl an Regulierungsmaßnahmen<br />
der Bundesnetzagentur (z. B. Mustervertrag für den<br />
Zugang zur TAL am Schaltverteiler, Ex-Post-Kontrolle<br />
für Glasfaser TAL) zum <strong>Breitband</strong>ausbau wurden<br />
zwei wesentliche Fortschritte im Bereich der wachstums-<br />
und <strong>in</strong>novationsorientierten Regulierung<br />
erzielt: Die E<strong>in</strong>igung im Rahmen des NGA-Forums<br />
hat die Grundlage für die technische Interoperabilität<br />
von <strong>Breitband</strong>netzen gelegt. Zusätzlich leistet<br />
die TKG-Novelle vorbehaltlich der parlamentarischen<br />
Zustimmung e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag für den<br />
Fortschritt des <strong>Breitband</strong>ausbaus <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Maßnahmensäule 5: Information und Transparenz<br />
Durch e<strong>in</strong>e verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wurde<br />
im letzten Jahr der Grad an Information und Transparenz<br />
für Ausbauakteure weiter erhöht. Das <strong>Breitband</strong>büro<br />
des Bundes ist aufgebaut und hat im<br />
Dezember 2010 den Betrieb aufgenommen. Gleichzeitig<br />
haben die Länderkompetenzzentren ihre Aktivitäten<br />
ausgeweitet und professionalisiert. Zudem<br />
hat der <strong>Breitband</strong>atlas der Bundesregierung die<br />
Transparenz über den Ausbaustand <strong>in</strong> Deutschland<br />
weiter verbessert.<br />
Trotz dieser Fortschritte gibt es im Bereich der<br />
Öffentlichkeitsarbeit Themen, die <strong>in</strong> Zukunft noch<br />
verstärkt Berücksichtigung f<strong>in</strong>den sollten. Dazu<br />
gehört unter anderem e<strong>in</strong>e stärkere Positionierung<br />
des <strong>Breitband</strong>ausbaus als Treiber volkswirtschaftlichen<br />
Wachstums. Zudem kann das <strong>Breitband</strong>büro<br />
se<strong>in</strong>e Multiplikatorenwirkung durch zielgruppengerechte<br />
Aufbereitung von Informationen noch<br />
verstärken.<br />
3. Aktueller Ausbaustand und<br />
E<strong>in</strong>schätzung zur Zielerreichung<br />
Die Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen ist seit<br />
dem letzten Jahr <strong>in</strong> allen Anschlussgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
gestiegen. Die Verfügbarkeit von Anschlüssen<br />
mit e<strong>in</strong>er Bandbreite von m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s liegt<br />
Mitte 2011 bei fast 99 Prozent. Dies bedeutet, dass<br />
seit Anfang 2009 für mehr als 2 Mio. Haushalte e<strong>in</strong>e<br />
Grundversorgung sichergestellt werden konnte.<br />
Um e<strong>in</strong>e flächendeckende Grundversorgung sicherzustellen,<br />
müssen noch rund 520.000 Haushalte mit<br />
<strong>Breitband</strong>anschlüssen versorgt werden. Der größte<br />
Anteil von Neuanschlüssen g<strong>in</strong>g im letzten Jahr auf<br />
Funktechnologien zurück – LTE wird erwartungsgemäß<br />
den maßgeblichen Beitrag zur weiteren<br />
Schließung der verbleibenden weißen Flecken<br />
leisten.<br />
Für rund 41 Prozent aller Haushalte <strong>in</strong> Deutschland<br />
besteht momentan e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit von m<strong>in</strong>destens<br />
50 Mbit/s. Seit Anfang 2009 hat sich damit die<br />
Verfügbarkeit um schätzungsweise 30 bis 35 Prozentpunkte<br />
erhöht. Um das Ziel 2014 der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
zu erreichen, ist e<strong>in</strong> höherer Ausbaufortschritt<br />
erforderlich als im ersten Halbjahr 2011. Die<br />
Aufrüstung der Kabelnetze sowie umfangreiche<br />
Investitionsankündigungen aus den Branchenverbänden<br />
lassen e<strong>in</strong>e Beschleunigung der Wachstumsdynamik<br />
erwarten. Trotzdem muss das Ziel auf<br />
Grundlage aktuell verfügbarer Daten ohne weitere<br />
f<strong>in</strong>anzielle Förderung als sehr ambitioniert e<strong>in</strong>gestuft<br />
werden.
8 A. Zusammenfassung<br />
4. Empfehlungen zur<br />
Weiterentwicklung<br />
Der Monitor<strong>in</strong>gbericht 2011 enthält Empfehlungen<br />
zur übergreifenden Weiterentwicklung der Strategie<br />
und zur Verbesserung bestehender Maßnahmen.<br />
Erstere erweitern die bisherige Strategie. Letztere<br />
betreffen die weitere Umsetzung der <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
def<strong>in</strong>ierten Maßnahmen.<br />
Alle Empfehlungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Kapitel D im Detail dargestellt.<br />
Als übergreifende Weiterentwicklungsoptionen<br />
hat das diesjährige Monitor<strong>in</strong>g folgende<br />
Themen identifiziert:<br />
ƒƒ<br />
Ziel – Langfristiges Ziel für den Zeitraum nach<br />
2014 festlegen und 2010-Ziel auslaufen lassen<br />
Die Bundesregierung sollte unter E<strong>in</strong>beziehung<br />
von Branchenexperten, Verbänden und Ausbauakteuren<br />
e<strong>in</strong> langfristiges Ziel für den Zeitraum<br />
nach 2014 festlegen, um e<strong>in</strong>en neuen Orientierungspunkt<br />
für die Planungen der Ausbauakteure<br />
und die Ausrichtung der <strong>Breitband</strong>strategie zu<br />
schaffen. Da das 2010-Ziel perspektivisch erreicht<br />
wird, kann es <strong>in</strong> der neuen <strong>Breitband</strong>strategie<br />
bereits entfallen.<br />
ƒƒ<br />
Bestandteile – Entwicklung <strong>in</strong>novativer Übertragungstechnologien<br />
fördern und<br />
ökonomische, <strong>in</strong>frastrukturbezogene Sichtweise<br />
<strong>in</strong> die Regelungen zur Netzneutralität<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
Als neue Bestandteile sollten die Technologieförderung<br />
und die E<strong>in</strong>wirkung auf die Netzpolitik<br />
aufgegriffen werden. Die Technologieförderung<br />
<strong>in</strong>novativer Übertragungstechnik kann mittelfristig<br />
hohe Bedeutung für den Ausbau gew<strong>in</strong>nen.<br />
Gleiches gilt für e<strong>in</strong>e ökonomisch s<strong>in</strong>nvolle<br />
und <strong>in</strong>vestitionsbezogene Ausgestaltung von<br />
Netzneutralität.<br />
ƒKommunikation ƒ<br />
– <strong>Breitband</strong>ausbau kommunikativ<br />
als Wachstumstreiber mit Bedeutung<br />
für Wettbewerbsfähigkeit und e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Energiewende positionieren<br />
Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
sollte den volkswirtschaftlichen Nutzen<br />
des <strong>Breitband</strong>ausbaus sowie dessen Bedeutung<br />
für die Energiewende (z. B. für smart grids) <strong>in</strong> den<br />
Vordergrund der Öffentlichkeitsarbeit stellen. Im<br />
ersten Schritt sollte e<strong>in</strong>e Studie beauftragt werden,<br />
die <strong>in</strong> der Folge mit Kommunikationsmaßnahmen<br />
unterstützt werden kann.<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Zielgruppe – Unternehmen als Zielgruppe der<br />
<strong>Breitband</strong>strategie prüfen<br />
Die Bundesregierung sollte die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />
Unternehmen als Zielgruppe der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
prüfen, um den Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
des deutschen Mittelstands stärker <strong>in</strong><br />
den Fokus der <strong>Breitband</strong>strategie zu rücken.<br />
Reichweite – Gesetzesänderungen zur Unterstützung<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie über das TKG<br />
h<strong>in</strong>aus prüfen<br />
Die Bundesregierung sollte prüfen, ob neben der<br />
Novellierung des Telekommunikationsgesetzes<br />
e<strong>in</strong>e Anpassung der Gesetzestexte anderer Bereiche<br />
e<strong>in</strong>e hohe Relevanz für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
aufweist.<br />
ƒƒ<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung – <strong>Breitband</strong>dialog als ständiges<br />
Arbeitsgremium zur Konkretisierung und<br />
Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
etablieren<br />
Die Komplexität des <strong>Breitband</strong>ausbaus erfordert<br />
e<strong>in</strong> hohes Maß an Abstimmung zwischen den<br />
Akteuren und regelmäßig auch die Entwicklung<br />
neuer Verfahren und Regeln. Das BMWi sollte<br />
dies noch stärker <strong>in</strong>stitutionalisieren und relevante<br />
Akteure auch auf Leitungsebene <strong>in</strong> die<br />
Weiterentwicklung und Konkretisierung der<br />
Strategie e<strong>in</strong>beziehen. Hierzu eignet sich e<strong>in</strong><br />
zweistufiges Dialogverfahren, <strong>in</strong> dem quartalsweise<br />
Veranstaltungen auf Leitungsebene durch<br />
m<strong>in</strong>destens 14-tägige Arbeitssitzungen vor- und<br />
nachbereitet werden. Dies sollte jeweils für e<strong>in</strong><br />
Fokusthema erfolgen.<br />
Die Handlungsempfehlungen zur Verbesserung von<br />
bestehenden Maßnahmen konzentrieren sich auf<br />
die Bereiche, die e<strong>in</strong> hohes Verbesserungspotenzial<br />
aufweisen. D. h., dass die Umsetzung von Maßnah-
A. Zusammenfassung<br />
9<br />
men noch weiter vorangetrieben werden sollte oder<br />
s<strong>in</strong>nvolle Ergänzungen <strong>in</strong>nerhalb von bereits umgesetzten<br />
Maßnahmen identifiziert werden konnten.<br />
Abbildung 3: Maßnahmen mit<br />
Verbesserungspotenzial<br />
Maßnahmen mit<br />
Verbesserungpotenzial<br />
identifiziert<br />
ƒ F<strong>in</strong>anzierung und Förderung<br />
ƒ Nutzung von Synergien<br />
ƒ Öffentlichkeitsarbeit<br />
Quelle: Roland Berger<br />
Relevante Maßnahmen<br />
bereits e<strong>in</strong>geleitet<br />
ƒ Unterstützende<br />
Frequenzpolitik<br />
ƒ Investitionsorientierte<br />
Regulierung<br />
Folgende neun Empfehlungen sollten im nächsten<br />
Jahr zur Verbesserung der Maßnahmen der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
aufgegriffen werden:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bereitschaft zur Öffnung<br />
öffentlicher Infrastrukturen für Mitnutzung<br />
erhöhen sowie zur Mitverlegung verpflichten<br />
Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />
für Ausbau von Hochleistungsnetzen vorantreiben<br />
Nutzung bestehender Fördermöglichkeiten (<strong>in</strong>sbesondere<br />
GRW und EU-Mittel) erhöhen, Erweiterung<br />
der Förderprogramme für den Ausbau<br />
von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen prüfen und<br />
bestehendes Report<strong>in</strong>g ausweiten<br />
Innovative Geschäftsmodelle, z. B. Genossenschaftslösungen,<br />
und technische Lösungen,<br />
z. B. Micro-Trench<strong>in</strong>g, für den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
unterstützen<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Umsetzungsstand des Infrastrukturatlas zeitnah<br />
weiterentwickeln und Datentiefe weiter erhöhen<br />
Erweiterung des <strong>Breitband</strong>atlas prüfen und<br />
Datenverfügbarkeit ausdehnen<br />
Bundesländer bei der Harmonisierung von<br />
Standards lokaler Baustellendatenbanken unterstützen<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Kommunen befähigen, den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
effektiv voranzutreiben<br />
(Leitfaden, direkte Kommunikation und Gütesiegel<br />
für Berater)<br />
Außenauftritt auf www.zukunft-breitband.de<br />
weiterentwickeln und das Angebot des <strong>Breitband</strong>büros<br />
<strong>in</strong>tegrieren
10 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
B. Fortschritte bei der Umsetzung der<br />
<strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes hat 15 Maßnahmen<br />
def<strong>in</strong>iert, um den <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> Deutschland<br />
voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />
Abbildung 4 stellt die Maßnahmen mit den dazugehörigen<br />
Zielbeiträgen und Umsetzungsständen dar.<br />
Im „Zielbeitrag“ wird der potenzielle Beitrag e<strong>in</strong>er<br />
Maßnahme zur Erreichung der Ziele bei vollständiger<br />
Umsetzung bewertet. Mit dem „Umsetzungsstand“<br />
wird bewertet, <strong>in</strong>wieweit die <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong> strategie<br />
def<strong>in</strong>ierten Maßnahmen bereits umgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />
Die Übersicht macht deutlich, dass e<strong>in</strong> Großteil der<br />
Maßnahmen bereits umgesetzt oder weitgehend<br />
umgesetzt ist. Dies verdeutlicht, dass e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
und Ergänzung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
notwendig ist, um wieder neue Impulse für den<br />
Ausbau zu setzen.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>schätzungen werden <strong>in</strong> den folgenden<br />
Kapiteln für jede Maßnahme erläutert und<br />
h<strong>in</strong>terlegt.<br />
Abbildung 4: Umsetzungsstände und Zielbeiträge der Maßnahmen<br />
Bereiche<br />
Nutzung von<br />
Synergien<br />
Bewertung<br />
Zielbeitrag<br />
Stand<br />
Umsetzung<br />
2010 2014 2014+ 2010 2014<br />
!<br />
!<br />
1 Mitnutzung bestehender Infrastruktur<br />
2 Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />
3 Aufbau (dezentrale) Baustellendatenbanken<br />
4 Mitverlegung Leerrohre<br />
5 <strong>Breitband</strong>verteilung im Haus<br />
F<strong>in</strong>anzierung<br />
und Förderung<br />
6 Digitale Dividende<br />
7 Förderbed<strong>in</strong>gungen, Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />
8 Zusätzliches Geld aus dem Konjunkturpaket II<br />
Unterstützende<br />
Frequenzpolitik<br />
Innovationsorientierte<br />
Regulierung<br />
9 Planungssicherheit<br />
10 Wachstumsorientierte Regulierung<br />
11 Anreizorientierung und Investitionsförderung<br />
Information<br />
und Transparenz<br />
12 Öffentlichkeitsarbeit<br />
13 BB-Kompetenzzentrum des Bundes<br />
14 Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
15 Monitor<strong>in</strong>g<br />
Umsetzung<br />
Zielbeitrag<br />
Ke<strong>in</strong>e<br />
Nicht<br />
vorhanden<br />
E<strong>in</strong>geleitet<br />
Sehr niedrig<br />
Teilweise<br />
erfolgt<br />
Niedrig<br />
Zum größten<br />
Teil erfolgt<br />
Hoch<br />
Abgeschlossen<br />
Sehr hoch<br />
Quelle: Roland Berger<br />
! Veränderung zu Bericht 2010
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
11<br />
1. Maßnahmensäule 1:<br />
Nutzung von Synergien beim<br />
Infrastrukturausbau<br />
Die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau<br />
ist e<strong>in</strong> zentrales Element der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
des Bundes. Erhebliche Potenziale zur Nutzung von<br />
Synergien bestehen nicht nur beim Ausbau von leitungsgebundenen<br />
Technologien (Tiefbau), sondern<br />
auch beim Ausbau von Mobilfunklösungen (geme<strong>in</strong>same<br />
Mastnutzung, leitungsgebundene Mastanb<strong>in</strong>dung).<br />
Die Bundesregierung hat fünf Maßnahmen<br />
def<strong>in</strong>iert, um die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau<br />
voranzutreiben:<br />
1. Mitnutzung bestehender Infrastrukturen und<br />
E<strong>in</strong>richtungen optimieren<br />
2. Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />
3. Aufbau e<strong>in</strong>er Baustellendatenbank<br />
4. Bedarfsorientierte Mitverlegung von Leerrohren<br />
und geme<strong>in</strong>samer Aufbau von Infrastrukturen<br />
5. Verbesserung der <strong>Breitband</strong>verteilung im Haus<br />
Die folgenden Kapitel stellen die Umsetzungsstände<br />
und Zielbeiträge der jeweiligen Maßnahmen dar.<br />
1.1. Mitnutzung bestehender Infrastrukturen<br />
und E<strong>in</strong>richtungen optimieren<br />
Die Maßnahme „Mitnutzung bestehender Infrastrukturen<br />
und E<strong>in</strong>richtungen optimieren“<br />
beschreibt die Notwendigkeit, nutzbare Infrastrukturen<br />
<strong>in</strong> die Ausbauplanung mit e<strong>in</strong>beziehen zu<br />
können und diese bereits existierende Infrastruktur<br />
für den <strong>Breitband</strong>ausbau mitzunutzen. Die Maßnahme<br />
bezieht sich dabei auf geeignete Infrastrukturen<br />
von privaten und öffentlichen Eignern.<br />
Zielsetzung<br />
Die E<strong>in</strong>sparpotenziale durch die Mitnutzung von<br />
bestehenden Infrastrukturen sollen verstärkt realisiert<br />
werden. Dabei sollen Infrastrukturen auf allen<br />
föderalen Ebenen e<strong>in</strong>bezogen werden. Auf Bundesebene<br />
betrifft dies <strong>in</strong>sbesondere vorhandene Infrastrukturen,<br />
etwa im Geschäftsbereich von BMVBS,<br />
BMI und BMVg. Neben bundeseigenen Strukturen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere Infrastrukturen der Länder zur<br />
Mitnutzung bereitzustellen. Zusätzlich sollen relevante<br />
Infrastrukturen der Kommunen und privater<br />
Unternehmen <strong>in</strong> das Konzept e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Zielbeitrag<br />
Der Zielbeitrag für das Ziel 2014 und den Zeitraum<br />
darüber h<strong>in</strong>aus wurde für die Maßnahme „Mitnutzung<br />
bestehender Infrastrukturen und E<strong>in</strong>richtungen<br />
optimieren“ als „hoch“ e<strong>in</strong>gestuft.<br />
Zielbeitrag<br />
Mitnutzung<br />
bestehender Infrastrukturen<br />
2014 2014+<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Die Mitnutzung bereits existierender Infrastrukturen<br />
kann nach Angaben der Synergiestudie des<br />
Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie<br />
die Kosten des <strong>Breitband</strong>ausbaus erheblich<br />
senken, <strong>in</strong>sbesondere falls Bundesautobahnen und<br />
Eisenbahntrassen mit e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Bereits 2009 haben die relevanten Bundesm<strong>in</strong>isterien<br />
und die M<strong>in</strong>isterpräsidenten der Länder erklärt,<br />
dass sie ihre Infrastrukturen grundsätzlich zum<br />
Zweck des <strong>Breitband</strong>ausbaus für Dritte öffnen wollen.<br />
Trotz dieser grundsätzlichen Offenheit bestand<br />
im E<strong>in</strong>zelfall noch Verbesserungspotenzial für die<br />
tatsächliche Realisierung von Kooperationen, wie<br />
Gespräche mit Ländervertretern und Unternehmen<br />
offenbarten. E<strong>in</strong>ige Länder haben sich aktiv für die<br />
Realisierung der Mitnutzung von Infrastrukturen,<br />
z. B. der Infrastruktur des behördlichen Polizeifunks<br />
BDBOS, e<strong>in</strong>gesetzt, bei weiteren Ländern besteht<br />
hierfür noch Potenzial. In e<strong>in</strong>igen Fällen konnten<br />
aber im Rahmen von Markterkundungsverfahren<br />
durch die Anbieter Synergiepotenziale geprüft und<br />
<strong>in</strong> die Planungen e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurde zum e<strong>in</strong>en empfohlen,<br />
Synergiepotenziale mit öffentlichen Infrastrukturen<br />
systematisch zu prüfen, zu erfassen und<br />
strukturelle Voraussetzungen für die Nutzung zu<br />
schaffen. Zum anderen sollte die Verb<strong>in</strong>dlichkeit der<br />
Bereitschaft zur Öffnung für Mitnutzung <strong>in</strong> den<br />
Behörden erhöht werden und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Dialogprozess<br />
mit Infrastruktureignern moderiert werden.
12 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Ebenso sollten auf Bundes- und Landesebene<br />
Ansprechpartner für die Koord<strong>in</strong>ation zwischen<br />
Unternehmen und öffentlichen Infrastruktureignern<br />
benannt werden. Weiterh<strong>in</strong> wurde im Rahmen<br />
des Monitor<strong>in</strong>gberichts 2010 empfohlen, die <strong>Breitband</strong>gremien<br />
um Energieversorger und kommunale<br />
Unternehmen zu erweitern, deren Infrastrukturen<br />
und Geschäftsansätze weiteres Potenzial für den<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau versprachen.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Der Umsetzungsstand der Maßnahme „Mitnutzung<br />
bestehender Infrastrukturen und E<strong>in</strong>richtungen<br />
optimieren“ wurde im letzten Jahr mit „e<strong>in</strong>geleitet“<br />
bewertet. Dieses Jahr hat sich der Umsetzungsstand<br />
auf „teilweise erfolgt“ weiterentwickelt.<br />
Umsetzung<br />
Mitnutzung<br />
bestehender Infrastrukturen<br />
2010 2011<br />
E<strong>in</strong>geleitet<br />
Teilweise<br />
erfolgt<br />
Die Fortschritte <strong>in</strong> der Umsetzung s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e<br />
gestiegene Bereitschaft zur Mitnutzung und die<br />
gestiegene Transparenz über die Mitnutzungspotenziale<br />
von vorhandenen Infrastrukturen zu begründen.<br />
Falls große Infrastruktureigner ihre zugesagte<br />
Kooperation realisieren, ist mit e<strong>in</strong>em zeitnahen<br />
Anstieg des Umsetzungsstandes dieser Maßnahme<br />
zu rechnen. Hierzu können die Verpflichtungen im<br />
TKG e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag leisten (siehe Kapitel<br />
zu Regulierung).<br />
Schaffung von Transparenz durch die Synergiestudie<br />
Die Synergiestudie des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Wirtschaft und Technologie leistet e<strong>in</strong>en Beitrag<br />
über die positiven Effekte e<strong>in</strong>er Mitnutzung. Die<br />
Studie enthält Analysen der vorhandenen Infrastrukturen<br />
und deren jeweiliges Potenzial für e<strong>in</strong>e Mitnutzung<br />
durch andere Akteure. Außerdem enthält<br />
die Studie Informationen zu den technischen und<br />
juristischen Herausforderungen bei der Mitnutzung.<br />
Aufgrund der hohen Relevanz von Leerrohren entlang<br />
von Bundesautobahnen und Eisenbahntrassen<br />
für die Mitnutzung beim <strong>Breitband</strong>ausbau (Abbildung<br />
6) wurden <strong>in</strong>sbesondere diese Infrastrukturen<br />
analysiert (Abbildung 5).<br />
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Synergiestudie<br />
beispielhaft für Eisenbahntrassen und Bundesautobahnen<br />
dargestellt: 1<br />
Eisenbahntrassen der Deutschen Bahn AG bieten<br />
sowohl als Weitverkehrstrasse als auch auf regionaler<br />
und lokaler Ebene e<strong>in</strong> großes Potenzial zur<br />
Mitnutzung. Insgesamt s<strong>in</strong>d rund 10.000 Kilometer<br />
Glasfaserkabel an dem Schienennetz mit e<strong>in</strong>er<br />
Gesamtlänge von rund 38.000 Kilometern verlegt,<br />
die theoretisch mitgenutzt werden könnten. Neben<br />
der Nutzung bereits existierender Glasfaser wäre<br />
auch e<strong>in</strong>e Mitnutzung von Leerrohren/Kabeltrögen<br />
möglich. Insgesamt kommt Eisenbahntrassen <strong>in</strong>sbesondere<br />
im Vergleich zu den übrigen von der Synergiestudie<br />
betrachteten Infrastrukturen e<strong>in</strong> besonderer<br />
Stellenwert bei der Versorgung ländlicher<br />
Räume zu, weil Schienenstrecken flächendeckend <strong>in</strong><br />
Deutschland verlegt s<strong>in</strong>d.<br />
Laut Aussage der Deutschen Bahn muss sich die<br />
geme<strong>in</strong>sam genutzte Infrastruktur aus juristischen<br />
Gründen im Besitz der Deutschen Bahn bef<strong>in</strong>den.<br />
Abbildung 5: Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Infrastrukturen<br />
hoch<br />
Kosten/<br />
Hürden<br />
niedrig<br />
Kabelnetze<br />
Bundesautobahnen, Bundes-/Landstraßen etc.<br />
Eisenbahntrassen<br />
EVU/Stadtwerke<br />
hoch<br />
Nutzen<br />
Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, Synergiestudie, 2011<br />
(Abwasserkanäle)<br />
Wasserwege<br />
niedrig<br />
1<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, Synergiestudie, 2011
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
13<br />
E<strong>in</strong>e herkömmliche Mitverlegung oder Öffnung von<br />
unbebauten Grundstücken lehnt die Deutsche Bahn<br />
ab, um e<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong>derung des Bahnverkehrs auszuschließen.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Deutsche Bahn<br />
65 Prozent ihres Erlöses an den Bund abführen muss,<br />
falls er durch die Vermietung von Glasfaser auf<br />
geförderten Schienenstrecken entsteht. Da es sehr<br />
schwer ist, zwischen geförderten und nichtgeförderten<br />
Strecken zu differenzieren, hat sich die Deutsche<br />
Bahn mit dem Eisenbahnbundesamt auf e<strong>in</strong>e<br />
pauschale Abfuhr für das gesamte Schienennetz<br />
gee<strong>in</strong>igt. Insgesamt ergibt sich aus dieser Verpflichtung<br />
e<strong>in</strong> verm<strong>in</strong>derter betriebswirtschaftlicher<br />
Anreiz für die Öffnung der Infrastrukturen für die<br />
Deutsche Bahn.<br />
Innerhalb des letzten Jahres wurden Diskussionen<br />
zwischen dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />
und Technologie, dem Eisenbahnbundesamt, dem<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
und der Deutschen Bahn verstärkt, um die<br />
Möglichkeiten zur Mitnutzung zu diskutieren.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong>e Bundesrats<strong>in</strong>itiative<br />
gestartet, um die Erlösabfuhr für die Deutsche Bahn<br />
so weit wie möglich zu streichen. Gleichzeitig hat<br />
die Deutsche Bahn signalisiert, dass e<strong>in</strong> grundsätzlicher<br />
Wille zur Öffnung ihrer Infrastruktur besteht.<br />
Beispielsweise hat die Bahn zugesagt, georeferenzierte<br />
Karten aller Strecken an den <strong>Breitband</strong>atlas zu<br />
liefern. Ebenfalls hat die Deutsche Bahn zugesichert,<br />
e<strong>in</strong>e aktuelle und georeferenzierte Karte an den<br />
Infrastrukturatlas zu liefern, die Daten zu allen<br />
bestehenden Glasfaserkabeln und geplanten Glasfaserstrecken<br />
enthält.<br />
In Gesprächen zwischen BMWi, BMVBS, Eisenbahnbundesamt<br />
und DB AG wurden konkrete Geschäftsmodelle<br />
diskutiert; diese werden derzeit weiter<br />
konkretisiert.<br />
Bundesautobahnen erstrecken sich <strong>in</strong> Deutschland<br />
über e<strong>in</strong>e Länge von 54.000 Kilometern, von denen<br />
rund 13.000 elektrifiziert s<strong>in</strong>d. Bundesautobahnen<br />
s<strong>in</strong>d besonders als Weitverkehrstrassen zum An -<br />
schluss von weißen Flecken geeignet. Während die<br />
Mitverlegung von Infrastruktur bereits erfolgt, lehnt<br />
das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
die Mitnutzung se<strong>in</strong>er Infrastrukturen<br />
an Bundesautobahnen aus juris tischen und techni-<br />
schen Gründen ab. Auf technischer Ebene mangelt es<br />
laut Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
an Kapazitäten <strong>in</strong> bestehenden Leerrohren.<br />
Die Leerrohre an Bundesautobahnen haben<br />
<strong>in</strong> der Regel laut Bundesm<strong>in</strong>is terium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung e<strong>in</strong>en Innendurchmesser<br />
von 5 cm. E<strong>in</strong> Glasfaserkabel mit <strong>96</strong> Fasern hat e<strong>in</strong>en<br />
maximalen Durchmesser von 13 mm. Für die Steuerungszwecke<br />
des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung ist laut Expertene<strong>in</strong>schätzung<br />
e<strong>in</strong> Glasfaserkabel ausreichend. Dadurch ergeben<br />
sich Potenziale zur Mitnutzung von Leerrohren,<br />
die bisher nicht realisiert werden. Neben den technischen<br />
Beweggründen sprechen laut Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auch<br />
juristische Gründe ge gen die Mitnutzung der bestehenden<br />
Infrastruktur.<br />
Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
und Vertreter des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung haben die Diskussion<br />
aufgenommen, um die Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e<br />
Mitnutzung geme<strong>in</strong>sam zu erschließen.<br />
Auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene gibt<br />
es weitere Beispiele für Fortschritte bei der Erschließung<br />
von Mitnutzungspotenzialen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Im Monitor<strong>in</strong>gbericht des letzten Jahres wurde<br />
empfohlen, Energieversorger verstärkt <strong>in</strong><br />
Arbeits kreise und relevante Gremien zum Thema<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Seit 2010 wurde<br />
diese Empfehlung umgesetzt. Auf Bundesebene<br />
engagieren sich Energieversorgungsunternehmen<br />
nun verstärkt <strong>in</strong> Arbeitskreisen und Projektgruppen<br />
zum <strong>Breitband</strong>ausbau. E<strong>in</strong> Beispiel für<br />
diese Entwicklung ist die Zusammenarbeit <strong>in</strong> der<br />
AG „flächendeckendes <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>ternet“ beim<br />
BMWi, <strong>in</strong> der unter anderem der VKU vertreten<br />
ist. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde im NGA-Forum e<strong>in</strong><br />
technischer Standard zur Mitnutzung von<br />
be stehender Infrastruktur def<strong>in</strong>iert. Im Vergleich<br />
zum letzten Jahr ist der Verband Kommunaler<br />
Unternehmen (VKU) nun <strong>in</strong>sgesamt verstärkt <strong>in</strong><br />
Arbeitsgruppen des <strong>Breitband</strong>ausbaus vertreten<br />
und engagiert.<br />
Die bereits im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>geleitete<br />
Mitnutzung von BOS-Netz<strong>in</strong>frastruktur <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
wurde dieses Jahr ausgebaut.
14 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
ƒƒ<br />
Es gibt auch auf kommunaler Ebene zahlreiche<br />
positive Beispiele für die Mitnutzung von existierender<br />
öffentlicher und privater Infrastruktur.<br />
Besonders die vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />
und Technologie angestoßenen Modellprojekte<br />
zeichnen sich durch e<strong>in</strong>en hohen Grad<br />
an Mitnutzung bestehender Infrastruktur aus.<br />
Herausforderungen<br />
ƒƒ<br />
Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> M<strong>in</strong>isterien und<br />
Behörden – Innerhalb e<strong>in</strong>iger M<strong>in</strong>isterien gibt es<br />
zwar e<strong>in</strong>e generelle Bereitschaft zur Mitnutzung,<br />
diese Bereitschaft ist allerd<strong>in</strong>gs noch nicht <strong>in</strong><br />
ausreichendem Maße mit klaren Arbeitsanweisungen<br />
untermauert. Gerade das Fehlen standardisierter<br />
Prozesse zur Mitnutzung öffentlicher<br />
Infrastrukturen hemmt die Umsetzung dieser<br />
Maßnahme.<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Fehlende Transparenz bezüglich existierender<br />
Infrastrukturen – Die Synergiestudie hat<br />
Transparenz über die Mitnutzungspotenziale der<br />
verschiedenen Infrastrukturen ermittelt. Um diese<br />
Infrastrukturen nun auch nutzen zu können,<br />
bedarf es mehr Informationen über öffentliche<br />
Infrastrukturen. Die Anzahl öffentlicher Infrastrukturen,<br />
die im Infrastrukturatlas abgebildet<br />
s<strong>in</strong>d, ist weiterh<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>g. Falls Infrastrukturen<br />
verzeichnet s<strong>in</strong>d, so bleibt unklar, ob die verantwortliche<br />
Behörde e<strong>in</strong>e Mitnutzung gestatten<br />
würde. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e<br />
Ansprechpartner <strong>in</strong> den Behörden benannt, die<br />
sich für die Mitnutzung von Infrastrukturen e<strong>in</strong>setzen<br />
könnten. Die TKG-Novelle hat für öffentliche<br />
Infrastruktureigner allerd<strong>in</strong>gs nun e<strong>in</strong><br />
höheres Maß an Verpflichtung geschaffen, das <strong>in</strong><br />
der Folge durch die BNetzA umgesetzt werden<br />
muss.<br />
Mangel an qualifizierter Beratung für den<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsausbau – Der Ausbau<br />
mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen unter Berücksichtigung<br />
von Nutzung bereits existierender<br />
In frastruktur setzt e<strong>in</strong>e fundierte Expertise voraus,<br />
die Kommunen <strong>in</strong> der Regel aufgrund von<br />
mangelnder Erfahrung nicht vorweisen können.<br />
Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> erheblicher Beratungsbedarf,<br />
der von externen Beratern bedient wird. Für<br />
Kommunen ist es oft schwer, geeignete Beratung<br />
ƒƒ<br />
zu f<strong>in</strong>den, weil die Anzahl der geeigneten Berater<br />
<strong>in</strong>sgesamt kle<strong>in</strong> ist.<br />
Weitergabe von Erfahrungswerten der Mitnutzung<br />
– Bereits im letzten Jahr wurde e<strong>in</strong><br />
Mangel an geeigneten Fallbeispielen für die Mitnutzung<br />
identifiziert. Es gibt zwar <strong>in</strong>zwischen<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Best-Practices, diese s<strong>in</strong>d aber<br />
nicht ausreichend aufbereitet, um e<strong>in</strong>en signifikanten<br />
Mehrwert für Kommunen zu bereiten.<br />
Als Beispiel s<strong>in</strong>d hier die Erfahrungswerte aus<br />
den Modellprojekten zu nennen, die aber noch<br />
nicht abgeschlossen s<strong>in</strong>d. Nach Abschluss sollte<br />
die Erfahrung ausgewertet und der Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
1.2. Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />
Durch den Infrastrukturatlas können Unternehmen<br />
feststellen, wo bereits relevante Infrastruktur existiert.<br />
Dies ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung für die Nutzung<br />
von Synergien.<br />
Derzeit erhebt und verwaltet die Bundesnetzagentur<br />
die Daten zur Darstellung im Infrastrukturatlas.<br />
Zielsetzung<br />
Der Aufbau des bundesweiten Infrastrukturatlasses<br />
dient dazu, bereits existierende Infrastruktur transparent<br />
zu machen, die für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
relevant se<strong>in</strong> könnte. Der Infrastrukturatlas soll <strong>in</strong>sbesondere<br />
für ausbauende Unternehmen und Kommunen<br />
Unterstützung bereitstellen. Durch die<br />
Nutzung von Synergien können sie die Kosten für<br />
den <strong>Breitband</strong>ausbau – vor allem für die notwendigen<br />
Tiefbauarbeiten – reduzieren.<br />
Der Ausbau des Infrastrukturatlas ist <strong>in</strong> drei Phasen<br />
geplant:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Phase 1: In der ersten Phase des Infrastruktur atlasses<br />
werden den Abfrage-/Nutzungsberechtigten<br />
Informationen über die Art der Techno logie<br />
und Ansprechpartner beim Infra struk tur eigner<br />
zur Verfügung gestellt. Die Datenabfrage erfolgte<br />
<strong>in</strong> dieser Phase über e<strong>in</strong>en schriftlichen Antrag<br />
des Vertreters der abfrageberechtigten Institutionen<br />
bei der Bundesnetzagentur.<br />
Phase 2: In der zweiten Phase des Infrastrukturatlasses<br />
sollen den Abfrageberechtigten auch<br />
Informationen zur Lage der Infrastruktur und
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
15<br />
ƒƒ<br />
Ansprechpartner beim Infrastruktureigentümer<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Phase 3: In der dritten Phase des Infrastrukturatlasses<br />
soll die Datenabfrage über e<strong>in</strong>e Website<br />
durch e<strong>in</strong>e WebGIS-Applikation ermöglicht<br />
werden.<br />
Die folgende Abbildung 6 zeigt die ursprüngliche<br />
und nun aktuelle angepasste Planung zur Umsetzung<br />
der Ausbauphasen.<br />
Zielbeitrag<br />
Der Beitrag e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses wird für das<br />
Ziel 2014 als „niedrig“ und für das Ziel 2014+ als<br />
„hoch“ e<strong>in</strong>geschätzt. Unternehmen und Kommunen<br />
haben im Rahmen von H<strong>in</strong>tergrundgesprächen<br />
wiederholt den theoretischen Nutzen e<strong>in</strong>es bundesweiten<br />
Infrastrukturatlasses betont.<br />
Zielbeitrag<br />
Aufbau<br />
e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />
2014 2014+<br />
Niedrig<br />
Hoch<br />
Im Vergleich zum Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wird die<br />
Bewertung des Zielbeitrags 2014 von „hoch“ auf<br />
„niedrig“ zurückgestuft. Die E<strong>in</strong>schätzung des<br />
Berichts 2010 basierte auf der Annahme, dass der<br />
Zeitplan der Weiterentwicklung durch die Bundesnetzagentur<br />
e<strong>in</strong>gehalten wird. Die Planung bef<strong>in</strong>det<br />
sich jedoch weiterh<strong>in</strong> deutlich im Verzug, daher<br />
muss auch der Zielbeitrag für das Jahr 2014 angepasst<br />
werden. Es ist nicht zu erwarten, dass der Infrastrukturatlas<br />
zur Zielerreichung 2014 e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />
Beitrag leisten wird. Für den Zeitraum<br />
nach 2014 ist der zu erwartende Zielbeitrag allerd<strong>in</strong>gs<br />
weiterh<strong>in</strong> als „hoch“ e<strong>in</strong>zuschätzen, sofern die<br />
Phase 3 zügig realisiert wird. Laut Branchenexperten<br />
und Unternehmensvertretern kann der Infrastrukturatlas<br />
gerade beim Ausbau im ländlichen<br />
Raum e<strong>in</strong>en hohen Zielbeitrag leisten.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten<br />
Monitor<strong>in</strong>gbericht (2010)<br />
Im Jahr 2010 befand sich der Infrastrukturatlas <strong>in</strong> der<br />
ersten Ausbauphase. Etwa 110 Organisationen,<br />
größtenteils Privatunternehmen, haben Daten an<br />
den Infrastrukturatlas geliefert. Von 425 abfrageberechtigten<br />
Organisationen hatten 157 der Bundesnetzagentur<br />
e<strong>in</strong>en Vertreter benannt. Insgesamt<br />
wurde der Umsetzungsstand der Maßnahme im<br />
Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 mit „teilweise erfolgt“<br />
bewertet.<br />
Bereits 2010 wurden im Monitor<strong>in</strong>gbericht Maßnahmen<br />
zur Weiterentwicklung des Infrastrukturatlasses<br />
empfohlen. E<strong>in</strong>erseits wurde vorgeschlagen, den<br />
Umsetzungsstand des Infrastrukturatlas zügig zu<br />
verbessern, d. h., die Bundesregierung sollte zeitnah<br />
Maßnahmen zur Verbesserung des Infrastrukturatlasses<br />
e<strong>in</strong>leiten. Hierzu sollten die beteiligten<br />
Unternehmen und öffentlichen Stellen <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden. Andererseits wurde angeregt, die<br />
Möglichkeiten der Verpflichtung zur Datenbereitstellung<br />
zu bestehenden Infrastrukturen zu prüfen.<br />
Es sollte über die TKG-Novelle h<strong>in</strong>aus auch für<br />
öffentliche Infrastrukturen sowie Energieversorger<br />
geprüft werden, <strong>in</strong>wieweit die Offenlegung bestehender<br />
Infrastrukturen im Rahmen des Infrastrukturatlasses<br />
verpflichtend geregelt werden kann.<br />
Abbildung 6: Ausbauplanungen Infrastrukturatlas<br />
Ursprüngliche<br />
Zeitplanung<br />
Stufe I<br />
Stufe II<br />
Stufe III<br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
Angepasste<br />
Zeitplanung<br />
Stufe I<br />
Stufe II<br />
Stufe III<br />
Quelle: Bundesnetzagentur, Roland Berger
16 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Die Umsetzung der Maßnahme „Aufbau e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses“<br />
schreitet weiter voran und seit dem<br />
letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht Mitte 2010 können e<strong>in</strong>ige<br />
Fortschritte vermerkt werden. Der Übergang <strong>in</strong> die<br />
zweite Ausbaustufe hat begonnen. Vor allem die<br />
gestiegene Bereitschaft der Unternehmen zu e<strong>in</strong>er<br />
Mitwirkung und die zu erwartenden gesetzlichen<br />
Änderungen durch die TKG-Novelle tragen zu dieser<br />
Weiterentwicklung bei. Insgesamt ist der Umsetzungsstand<br />
aber weiterh<strong>in</strong> nur als „teilweise erfolgt“<br />
e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Umsetzung<br />
Aufbau<br />
e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses<br />
2010<br />
Teilweise<br />
2011<br />
erfolgt<br />
Teilweise<br />
erfolgt<br />
Zur Verfügung steht nunmehr die zweite Ausbauphase.<br />
Der Hauptgrund für die Verzögerung der für<br />
Mai 2010 geplanten zweiten Ausbauphase s<strong>in</strong>d die<br />
bereits im letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht erwähnten und<br />
weiterh<strong>in</strong> ungeklärten Haftungsfragen. Laut e<strong>in</strong>igen<br />
Unternehmensvertretern wird das Inkrafttreten der<br />
TKG-Novelle die Bedenken gegen den Übergang zur<br />
zweiten Ausbauphase des Infrastrukturatlasses allerd<strong>in</strong>gs<br />
weitestgehend aus dem Weg räumen, falls die<br />
Bundesnetzagentur das Gesetz durch entsprechende<br />
Verpflichtungen s<strong>in</strong>nvoll ergänzt. Die Bundesnetzagentur<br />
muss beispielsweise def<strong>in</strong>ieren, welche<br />
Daten konkret zu liefern s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der nun geforderten Information über die Verfügbarkeit<br />
der gemeldeten Infrastruktur. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus wird die Bundesnetzagentur auch e<strong>in</strong>en<br />
Sanktionierungsmechanismus für den Fall verspäteter<br />
oder unvollständiger Datenlieferungen prüfen.<br />
Unabhängig vom Inkrafttreten der TKG-Novelle und<br />
gegen den Willen e<strong>in</strong>iger großer Infrastruktureigner<br />
hat der Übergang zur zweiten Ausbauphase des<br />
Infrastrukturatlasses am 4. Oktober 2011 begonnen.<br />
Die Umsetzung der zweiten Ausbauphase be<strong>in</strong>haltet<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Verbesserungen. Insbesondere<br />
erhöht die zweite Ausbauphase des Infrastrukturatlasses<br />
die Sicherheit des Instruments durch folgende<br />
Anpassungen:<br />
ƒƒ<br />
Verb<strong>in</strong>dliche Verträge mit Abfrageund<br />
Nutzungsberechtigten<br />
ƒƒ<br />
Vertragsstrafenregelung für Nutzungs -<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
berech tigte<br />
Verschlüsselter Versand der Informationen<br />
Verwendung digitaler Wasserzeichen auf den<br />
erstellten Karten zur Rückverfolgung von <strong>Dokument</strong>en<br />
Gleichzeitig erhöht die zweite Ausbauphase auch<br />
die Nutzerfreundlichkeit des Infrastrukturatlasses,<br />
weil nun e<strong>in</strong> breiterer Kreis, u. a. jede e<strong>in</strong>zelne<br />
Geme<strong>in</strong>de, unmittelbar Informationen abfragen<br />
kann.<br />
Der Übergang des Infrastrukturatlasses auf e<strong>in</strong>e<br />
neue Ausbauphase erfordert den Neuabschluss von<br />
Verträgen mit partizipierenden Unternehmen. Um<br />
e<strong>in</strong>e möglichst hohe Abdeckung der relevanten<br />
Infrastrukturen zu erzielen, hat die Bundesnetzagentur<br />
<strong>in</strong> zwei Phasen <strong>in</strong>sgesamt über 185 Unternehmen<br />
kontaktiert, um deren Zustimmung zu<br />
e<strong>in</strong>em Übergang <strong>in</strong> die zweite Ausbauphase des<br />
Infrastrukturatlasses e<strong>in</strong>zuholen. Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil<br />
der Unternehmen sieht sich aufgrund von Haftungsfragen<br />
nicht dazu <strong>in</strong> der Lage, dem Infrastrukturatlas<br />
Daten zur Verfügung zu stellen.<br />
Positiv ist zu bemerken, dass parallel zu den Vorbereitungen<br />
für den Übergang zur zweiten Ausbauphase<br />
durch die Bundesnetzagentur bereits die technischen<br />
Voraussetzungen für e<strong>in</strong>en mittelfristigen<br />
Übergang zur dritten Ausbauphase erarbeitet<br />
werden.
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
17<br />
Die folgende Abbildung 7 stellt die derzeitige Verteilung<br />
der Organisationen dar, die Infrastrukturen<br />
gemeldet haben. Sie zeigt, dass der Anteil von Nicht-<br />
TK-Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr bereits<br />
gestiegen ist und jetzt bei deutlich über 50 Prozent<br />
liegt.<br />
Bezüglich der Registrierung der Abfrageberechtigten<br />
ist ebenfalls e<strong>in</strong> positiver Trend zu erkennen,<br />
wie Abbildung 8 veranschaulicht.<br />
Seit Dezember 2009 gab es bundesweit 376 Abfrageanträge.<br />
Daraus ergeben sich 208 neue Anträge<br />
seit Mai 2010, von denen e<strong>in</strong> Großteil durch Gebietskörperschaften<br />
gestellt wurde. Telekommunikationsanbieter<br />
oder relevante Energieversorger nutzen<br />
den Atlas nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt. Die Mehrheit<br />
der Abfragen an den Infrastrukturatlas wurde <strong>in</strong><br />
Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern gestellt.<br />
Die Rückmeldungen über die nach dem letzten<br />
Monitor<strong>in</strong>gbericht neu e<strong>in</strong>gerichtete Feedback-<br />
Funktion zeigen: Der Infrastrukturatlas wird von<br />
den Nutzern als wichtiges Werkzeug angesehen.<br />
Verbesserungsbedarf sehen sie jedoch weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
Bezug auf den Detailgrad der abgebildeten Daten<br />
und die Kontaktaufnahme mit den jeweiligen<br />
Unternehmen.<br />
Neben den beschriebenen Aktivitäten auf Bundesebene<br />
haben e<strong>in</strong>ige Länder mit dem Aufbau eigener<br />
Werkzeuge zur Erfassung von Infrastruktur begonnen.<br />
Die verschiedenen Infrastrukturatlanten unterscheiden<br />
sich jedoch deutlich <strong>in</strong> Zielsetzung, Format,<br />
Detailtiefe und Qualität. Die <strong>in</strong> den Bundesländern<br />
erfasste Infrastruktur wird nur anteilig an den Infrastrukturatlas<br />
übermittelt. So werden beispielsweise<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg Daten zu Leerrohren erhoben,<br />
welche bisher allerd<strong>in</strong>gs nicht an die Bundesnetzagentur<br />
übergeben werden.<br />
Herausforderungen<br />
Um die Umsetzung weiter zu beschleunigen, s<strong>in</strong>d<br />
folgende Herausforderungen zeitnah zu adressieren:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Ungenaue Erfassung<br />
Die TKG-Novelle spezifiziert, dass telekommunika<br />
tionsrelevante Daten an die Bundesnetzagentur<br />
geliefert werden müssen, falls diese e<strong>in</strong>e<br />
Lieferung verlangt. Das Format und die Detailtiefe<br />
der zu liefernden Daten ist allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
vorgegeben. Dies kann beispielsweise dazu führen,<br />
dass zwar der Standort von Leerrohren angegeben<br />
wird, nicht aber, ob sie auch tatsächlich<br />
zur Mitnutzung verfügbar s<strong>in</strong>d. Die Bundesnetzagentur<br />
ist jetzt aufgefordert, die „Verfügbarkeit“<br />
genauer zu def<strong>in</strong>ieren und damit Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />
herzustellen.<br />
Haftung<br />
Bis zum Inkrafttreten der TKG-Novelle verbleiben<br />
wichtige Haftungsfragen. Es geht hierbei um<br />
mögliche Schäden bei Endkunden, falls die Daten<br />
z. B. für terroristische Angriffe genutzt werden.<br />
Abbildung 7: Zuliefernde Organisationen des Infrastrukturatlasses<br />
160<br />
Öffentliche Hand<br />
9 %<br />
TK-Unternehmen<br />
34 %<br />
56 %<br />
Energieversorger<br />
Gesamt<br />
Quelle: Bundesnetzagentur
18 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Nach dem Inkrafttreten der TKG-Novelle könnten<br />
diese Unklarheiten nach Unternehmensangaben<br />
weitestgehend durch entsprechende Erlasse der<br />
Bundesnetzagentur geklärt werden.<br />
anderer Bauherren zu beziehen. Baustellendatenbanken<br />
für den <strong>Breitband</strong>ausbau können vom<br />
Grundsatz her zentral (Bundesebene) oder dezentral<br />
(z. B. Länderebene) e<strong>in</strong>gerichtet werden.<br />
ƒƒ<br />
Nutzungs<strong>in</strong>tensität und tatsächliche Relevanz<br />
für die Ausbauplanung<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d nur 48 Prozent der zunächst 426<br />
Abfrageberechtigten auch tatsächlich für die<br />
Nutzung des Infrastrukturatlasses registriert.<br />
Auch wenn dies e<strong>in</strong>e beachtliche Steigerung im<br />
Vergleich zum Vorjahr darstellt, bleibt die<br />
Anzahl der Registrierten verhältnismäßig niedrig.<br />
Mit 208 neuen Abfragen <strong>in</strong> den vergangenen<br />
15 Monaten ist das volle Potenzial des Infrastrukturatlasses<br />
bisher nicht realisiert worden. Dies<br />
lässt sich sicher zum e<strong>in</strong>en auf die bisher schwierige<br />
Handhabung <strong>in</strong> Ausbauphase 1 zurückführen,<br />
zum anderen aber ggf. auch auf e<strong>in</strong>e (noch)<br />
mangelnde Wahrnehmung des Potenzials der<br />
Mitnutzung <strong>in</strong> den Kommunen.<br />
1.3. Aufbau Baustellendatenbank<br />
Im Rahmen der <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes wurde<br />
der Aufbau e<strong>in</strong>er Baustellendatenbank vorgeschlagen,<br />
die es Telekommunikationsunternehmen<br />
ermöglichen soll, Informationen über Baustellen<br />
Zielsetzung<br />
Durch die E<strong>in</strong>beziehung von Baustellen anderer<br />
Bauherren können Unternehmen und staatliche<br />
Institutionen Synergien im <strong>Breitband</strong>ausbau realisieren.<br />
Durch die Nutzung von Synergien können<br />
die Kosten des Ausbaus, beispielsweise durch die<br />
Mitverlegung von Leerrohren, gegenüber dem<br />
Eigenbau erheblich reduziert werden.<br />
Zielbeitrag<br />
E<strong>in</strong>e zentrale Baustellendatenbank ist nach den vorliegenden<br />
Erkenntnissen nicht s<strong>in</strong>nvoll zu realisieren<br />
und damit nicht dazu geeignet, den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
<strong>in</strong> Deutschland zu beschleunigen. Die Bewertung<br />
des Zielbeitrags betrachtet deshalb auch den<br />
Beitrag e<strong>in</strong>er verstärkten Etablierung dezentraler<br />
Baustellendatenbanken.<br />
Aufgrund der vertieften Analyse im Rahmen der<br />
Synergiestudie wird der Beitrag des Aufbaus dezentraler<br />
Baustellendatenbanken für das Ziel 2014<br />
(m<strong>in</strong>d. 50 Mbit/s für 75 Prozent der Haushalte) als<br />
Abbildung 8: Registrierte Abfragevertreter des Infrastrukturatlasses<br />
Anteil der Kommunen mit registrierten<br />
Abfragevertretern<br />
Anstieg registrierter<br />
Abfragevertretern seit 2010 <strong>in</strong> %<br />
Abfrageberechtigte gesamt<br />
48 % 35%<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
100 %<br />
0%<br />
Brandenburg<br />
89 %<br />
0%<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
64 %<br />
-11%<br />
Sachsen<br />
60 %<br />
28%<br />
Baden-Württemberg<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
Bayern<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
<strong>Hessen</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
Niedersachsen<br />
Saarland<br />
33 %<br />
33 %<br />
30 %<br />
29 %<br />
50 %<br />
45 %<br />
44 %<br />
41 %<br />
40 %<br />
35%<br />
20%<br />
0%<br />
48%<br />
66%<br />
50%<br />
87%<br />
27%<br />
0%<br />
Quelle: Bundesnetzagentur
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
19<br />
„niedrig“ e<strong>in</strong>gestuft, was e<strong>in</strong>er verbesserten E<strong>in</strong>schätzung<br />
im Vergleich zum Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
2010 entspricht. Für das Ziel 2014+ wird der Zielbeitrag<br />
ebenfalls als „niedrig“ e<strong>in</strong>geschätzt.<br />
Zielbeitrag<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er (dezentralen)<br />
2014 2014+<br />
Baustellendatenbank Niedrig !<br />
Niedrig<br />
Derzeit s<strong>in</strong>d Baustellendatenbanken für die Nutzung<br />
durch Telekommunikationsunternehmen konzipiert.<br />
Laut den Ergebnissen der Synergiestudie<br />
müssten die Kommunen und Landkreise stärker als<br />
Adressaten der Baustellendatenbanken verstanden<br />
werden. Kommunen können dabei Baustellendatenbanken<br />
nutzen, um die Synergiepotenziale <strong>in</strong> ihrer<br />
Region aufzuarbeiten. Sobald die Synergiepotenziale<br />
erarbeitet s<strong>in</strong>d, können Kommunen dann diese Daten<br />
nutzen, um auf Telekommunikationsunternehmen<br />
zuzugehen. Telekommunikationsunternehmen<br />
hätten e<strong>in</strong>en größeren Anreiz, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune<br />
auszubauen, weil die Kommune bereits Wege zur<br />
Kostenreduktion aufgezeigt hat.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Zum Zeitpunkt der Erstellung des ersten Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />
2010 waren auf Bundesebene noch ke<strong>in</strong>e<br />
Maßnahmen e<strong>in</strong>geleitet, die <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
vorgesehene nationale Baustellendatenbank<br />
umzusetzen.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Auf Bundesebene besteht nach wie vor ke<strong>in</strong>e Baustellendatenbank,<br />
deren Umsetzung weiterh<strong>in</strong> von<br />
e<strong>in</strong>igen Ausbauakteuren im Rahmen der Gespräche<br />
zum diesjährigen Monitor<strong>in</strong>g der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
gefordert wurde.<br />
Die Bundesländer haben ihre lokalen Baustellendatenbanken<br />
weiterentwickelt. Während der<br />
Umsetzungsstand 2010 noch als „ke<strong>in</strong>e Umsetzung“<br />
gewertet wurde, ist er für das Jahr 2011 als „Umsetzung<br />
e<strong>in</strong>geleitet“ e<strong>in</strong>zustufen, da die Länder die<br />
dezen tralen Ansätze weiter vorangetrieben haben.<br />
Zudem hat sich vor allem aufgrund der Synergiestudie<br />
der Informationsstand über Best-Practices der<br />
vorhandenen dezentralen Baustellendatenbanken<br />
auf Länderebene verbessert.<br />
Umsetzung<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er (dezentralen)<br />
Baustellendatenbank<br />
2010 2011<br />
Ke<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>geleitet<br />
Die Synergiestudie enthält e<strong>in</strong>e Best-Practice-Analyse<br />
der existierenden Baustellendatenbanken auf<br />
Länder ebene. Darüber h<strong>in</strong>aus hat die Synergiestudie<br />
verschiedene Varianten zur Errichtung von Baustellendatenbanken<br />
beschrieben. Sie def<strong>in</strong>iert außerdem,<br />
welche Anforderungen e<strong>in</strong>e dezentrale Baustellendatenbank<br />
m<strong>in</strong>destens erfüllen sollte: Neben<br />
e<strong>in</strong>er Kurzbeschreibung der Baumaßnahme und<br />
Geokoord<strong>in</strong>aten sollte e<strong>in</strong>e Baustellendatenbank<br />
auch Details zum Bauherrn zur Verfügung stellen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist es wichtig, dass die Baustellendatenbank<br />
ebenfalls Planunterlagen der Baumaßnahmen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen GIS-Format abbildet.<br />
Der Aufbau von Baustellendatenbanken auf Landesebene<br />
ist <strong>in</strong>nerhalb des letzten Jahres <strong>in</strong>tensiviert<br />
worden. In Bayern (Grabungsatlas), Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
(Baustellenatlas), <strong>Hessen</strong> (<strong>Breitband</strong>-Informationssystem)<br />
und Niedersachsen (Baustellenatlas)<br />
s<strong>in</strong>d dezentrale Baustellendatenbanken bereits <strong>in</strong><br />
Nutzung; <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong>e Datenbank <strong>in</strong> Planung.<br />
Die genannten Instrumente vere<strong>in</strong>en, anders<br />
als die auf Bundesebene <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
ursprünglich vorgeschlagene Lösung, jeweils die<br />
Funktionen e<strong>in</strong>es Infrastrukturatlasses mit der e<strong>in</strong>er<br />
Baustellendatenbank.<br />
Die Anzahl der dargestellten Baustellen ist dabei<br />
zwischen den Baustellendatenbanken der Länder<br />
unterschiedlich. Während der Grabungsatlas Bayern<br />
rund 900 Baustellen anzeigt, enthält der Baustellenatlas<br />
Niedersachsen Daten zu 42 Baustellen. Auch<br />
die Funktionalität der existierenden Datenbanken<br />
ist nicht homogen. Das Hessische <strong>Breitband</strong>-Informationssystem/Baustellenatlas<br />
erlaubt beispielsweise<br />
die E<strong>in</strong>gabe von neuen Daten über e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Tool.<br />
In Bayern wird derzeit e<strong>in</strong> vergleichbares System<br />
entwickelt, das jedoch noch nicht umgesetzt ist.<br />
Herausforderungen<br />
Für den Aufbau e<strong>in</strong>er dezentralen Baustellendatenbank<br />
muss e<strong>in</strong>e Reihe von Herausforderungen<br />
bewältigt werden:
20 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Umsetzungskomplexität<br />
Der Aufbau und Betrieb e<strong>in</strong>er dezentralen Baustellendatenbank<br />
verursacht hohen Aufwand für<br />
den Betreiber der Baustellendatenbank, weil die<br />
Daten zu Baustellen nur dezentral <strong>in</strong> der Fläche<br />
verfügbar s<strong>in</strong>d. Gleichzeitig muss die Anlieferung<br />
von Daten durch Kommunen auf freiwilliger Basis<br />
erfolgen, wofür e<strong>in</strong>e verstärkte Koord<strong>in</strong>ation<br />
seitens des Betreibers nötig ist. Die Koord<strong>in</strong>ation<br />
der liefernden Organisationen ist aufgrund der<br />
Vielzahl der e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>denden Akteure besonders<br />
aufwändig (<strong>in</strong> Deutschland gibt es mehr als<br />
11.000 Geme<strong>in</strong>den). Aus den Erfahrungen der<br />
dezentralen Baustellendatenbanken lässt sich<br />
schließen, dass selbst die Verwaltung e<strong>in</strong>es solchen<br />
Instruments auf Länderebene signifikante Kapazitäten<br />
b<strong>in</strong>det. Insbesondere die Aufbereitung<br />
von angelieferten Daten wurde von Landesvertretern<br />
wiederholt als sehr aufwändig beschrieben.<br />
Außerdem müsste die Datenbank <strong>in</strong> möglichst<br />
kurzen Abständen aktualisiert werden, um<br />
e<strong>in</strong>en wirklichen Mehrwert zu bieten. Dies ist<br />
notwendig, weil Telekommunikationsunternehmen<br />
im Regelfall spätestens zwei Monate vor<br />
Beg<strong>in</strong>n der geplanten Baumaßnahmen e<strong>in</strong>en<br />
Antrag auf Mitverlegung beim Bauträger stellen<br />
müssen, damit dieser noch berücksichtigt werden<br />
kann. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong> enges Zeitfenster,<br />
<strong>in</strong> dem die Baustellendatenbank von den Telekommunikationsunternehmen<br />
genutzt werden<br />
kann. Dies erfordert e<strong>in</strong>e frühzeitige Meldung<br />
von Baumaßnahmen an die Baustellendatenbank<br />
sowie e<strong>in</strong>e zügige Reaktion der ausbauenden<br />
Unternehmen.<br />
Wirkung auf zusätzlichen <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
Insgesamt werden Baustellendatenbanken laut<br />
Unternehmensvertretern auch langfristig e<strong>in</strong>en<br />
ger<strong>in</strong>gen direkten E<strong>in</strong>fluss auf Unternehmen<br />
haben. Es wird vermutet, dass e<strong>in</strong>e funktionierende<br />
Baustellendatenbank e<strong>in</strong>en größeren E<strong>in</strong>fluss<br />
auf Kommunen und Landkreise hätte; bisher<br />
gibt es jedoch noch ke<strong>in</strong>e umfangreichen<br />
Erfahrungen zur Nutzung und Wirkung dezentraler<br />
Baustellendatenbanken.<br />
ƒƒ<br />
Heterogenität der abgebildeten Daten und<br />
mangelnde Vergleichbarkeit<br />
Derzeit bilden die dezentralen Baustellendatenbanken<br />
sehr unterschiedliche Daten ab. Während<br />
<strong>in</strong> Bayern (Grabungsatlas), <strong>Hessen</strong> (<strong>Breitband</strong>-Informationssystem)<br />
und Niedersachsen<br />
(Baustellenatlas) Leerrohre angezeigt werden, ist<br />
dies <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> (Baustellenatlas) nicht<br />
der Fall. Bei den Baustellendatenbanken, die<br />
Leerrohre anzeigen, ist der Detailgrad der Be schreibung<br />
der Leerrohre wiederum verschieden. <strong>Hessen</strong><br />
ist beispielsweise das e<strong>in</strong>zige Bundes land, das<br />
Angaben zum Durchmesser der existierenden<br />
Rohre macht. Dies erschwert die An wen dung des<br />
Instruments bei e<strong>in</strong>er länderübergreifenden<br />
Planung.<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er konsistenten Erfassungsund<br />
Darstellungssystematik<br />
Um die Wirkung der Maßnahme zu erhöhen, ist<br />
e<strong>in</strong>e möglichst hohe Datenvergleichbarkeit das<br />
zentrale Erfolgskriterium. Somit liegt die Herausforderung<br />
dar<strong>in</strong>, über die Def<strong>in</strong>ition von Standards<br />
und deren Abstimmung mit den Ländern<br />
die Vergleichbarkeit zwischen den Baustellendatenbanken<br />
und den Daten <strong>in</strong> Infrastrukturatlas<br />
und <strong>Breitband</strong>atlas zu gewährleisten. Dies<br />
ermöglicht im nächsten Schritt auch den wechselseitigen<br />
Transfer von Daten zwischen den<br />
Instrumenten oder gesamthafte Auswertungen.<br />
1.4. Bedarfsorientierte Mitverlegung<br />
von Leerrohren und geme<strong>in</strong>samer Aufbau<br />
von Infrastrukturen<br />
Zielsetzung<br />
Ziel der Maßnahme ist es, die Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>en<br />
wirtschaftlichen <strong>Breitband</strong>ausbau zu verbessern.<br />
Hierfür sah die <strong>Breitband</strong>strategie über das ZuInvG<br />
bis Ende 2010 die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung u. a. der<br />
(Mit-)Verlegung von Leerrohren vor. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
sollen Kooperationen im Infrastrukturausbau, etwa<br />
zwischen Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen,<br />
gezielt gefördert werden.<br />
Zielbeitrag<br />
Der Zielbeitrag der Maßnahme „Bedarfsorientierte<br />
Mitverlegung von Leerrohren“ wird für das Ziel 2014<br />
und darüber h<strong>in</strong>aus als sehr hoch angesehen. Dies<br />
erklärt sich vor allem daraus, dass bereits 2010 die<br />
wesentlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Mitverlegung<br />
geschaffen waren, konkrete Umsetzungsprojekte<br />
aber erst mit e<strong>in</strong>er langen Vorlaufphase umge-
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
21<br />
setzt werden können. Die gezielte Mitverlegung von<br />
Leerrohren kann <strong>in</strong> der Folge e<strong>in</strong>en erheblichen<br />
Beitrag zum flächendeckenden Ausbau mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
leisten.<br />
Flecken erweitert worden. Die GRW hat die Anwendung<br />
der Bundesrahmenregelung bereits berücksichtigt.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Umsetzung, beispielsweise <strong>in</strong><br />
Landesprogrammen, hat gerade begonnen.<br />
Zielbeitrag<br />
Mitverlegung<br />
Leerrohre<br />
2014 2014+<br />
Sehr<br />
hoch<br />
Sehr<br />
hoch<br />
Umsetzung<br />
Mitverlegung<br />
Leerrohre<br />
2010 Zum 2011 Zum<br />
größten<br />
größten<br />
Teil<br />
erfolgt<br />
Teil<br />
erfolgt<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Die Umsetzung der Maßnahme war 2010 bereits zum<br />
größten Teil erfolgt. Auf Bundesebene wurden zweierlei<br />
Ansatzpunkte verfolgt, um die (Mit-)Verlegung<br />
von Leerrohren zu fördern. Zum e<strong>in</strong>en wurden die<br />
Fördermöglichkeiten der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />
erweitert: Die GAK-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie <strong>Breitband</strong>förderung<br />
wurde 2009 um die Möglichkeit zur Leerrohrförderung<br />
mit anbieter- und technologieneutralen<br />
Standards und bei alle<strong>in</strong>iger Verfügungsgewalt<br />
der Kommunen erweitert. In der GRW wurde 2009<br />
die Möglichkeit geschaffen, Leerrohre im Zuge der<br />
Durchführung anderer Infrastrukturmaßnahmen zu<br />
verlegen. Außerdem wurde 2010 die Bundesrahmenregelung<br />
für die Förderung von Leerrohrverlegungen<br />
für NGA-Netze („Bundesrahmenregelung Leerrohre“)<br />
verabschiedet. Die Bundesrahmenregelung<br />
legt die beihilferechtliche Grundlage für die Förderung<br />
der Betreiber von <strong>Breitband</strong>netzen durch<br />
Bereitstellung von Leerrohren durch die öffentliche<br />
Hand (Bund, Länder, Kommunen) <strong>in</strong> ganz Deutschland.<br />
Sie ist nicht mit eigenen Mitteln ausgestattet.<br />
E<strong>in</strong>zelne Länder wie beispielsweise Baden-Württemberg<br />
und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz hatten bereits mit der<br />
Förderung von Leerrohrmaßnahmen begonnen<br />
oder diese geplant, teilweise unter E<strong>in</strong>satz von EFRE-<br />
Mitteln. Auf kommunaler Ebene fand die Leerrohrförderung<br />
generell großen Zuspruch, da hier e<strong>in</strong><br />
Interesse an leitungsgebundenen, langfristigen<br />
Lösungen bestand.<br />
Bei der Umsetzung der Maßnahme ist die Bundes-,<br />
Länder- und Kommunalebene zu berücksichtigen.<br />
Der Fortschritt bei der Umsetzung hat auf allen drei<br />
Ebenen stattgefunden:<br />
Am 8. Juni 2011 hat die Europäische Kommission<br />
beschlossen, ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>wand gegen die geplante<br />
Änderung der „Rahmenregelung der Bundesregierung<br />
zur Bereitstellung von Leerrohren durch die<br />
öffentliche Hand zur Herstellung e<strong>in</strong>er flächendeckenden<br />
<strong>Breitband</strong>versorgung“ (Sache N53/2010, im<br />
Folgenden „Rahmenregelung“) zu erheben.<br />
Neben den „weißen“ und „grauen“ Flecken ermöglicht<br />
die Rahmenregelung nach der Anpassung nun<br />
auch die Förderung <strong>in</strong> „schwarzen“ Flecken. Die<br />
Kategorien s<strong>in</strong>d wie folgt def<strong>in</strong>iert:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Weiße Flecken der Grundversorgung: Im betreffenden<br />
Gebiet gibt es noch ke<strong>in</strong>e flächendeckende<br />
<strong>Breitband</strong>grundversorgung (Verfügbarkeit<br />
von ≥ 2 Mbit/s).<br />
Graue Flecken der Grundversorgung: Im betreffendem<br />
Gebiet besteht bereits e<strong>in</strong>e <strong>Breitband</strong>grundversorgung<br />
(Verfügbarkeit von ≥ 2 Mbit/s),<br />
die angebotenen Leistungen decken allerd<strong>in</strong>gs<br />
auch unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er ggf. vom<br />
Anbieter geplanten Modernisierung nicht den<br />
Bedarf der Bürger. In der Regel existiert <strong>in</strong> grauen<br />
Flecken nur e<strong>in</strong>e Technologie zum Anschluss<br />
mit <strong>Breitband</strong>, beispielsweise nur DSL.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Der Umsetzungsstand der Maßnahme „Bedarfsorientierte<br />
Mitverlegung von Leerrohren und geme<strong>in</strong>samer<br />
Aufbau von Infrastrukturen“ wurde für das Jahr<br />
2011 genau wie im Jahr 2010 mit „zum größten Teil<br />
erfolgt“ bewertet. Die Bundesrahmenregelung für<br />
Leerrohre ist für die Anwendung <strong>in</strong> schwarzen<br />
ƒƒ<br />
Schwarze Flecken der Grundversorgung: Im<br />
betreffenden Gebiet besteht bereits mehr als e<strong>in</strong><br />
<strong>Breitband</strong>grundversorgungsangebot (Verfügbarkeit<br />
von ≥ 2 Mbit/s). Es gibt also bereits m<strong>in</strong>destens<br />
zwei unterschiedliche Anbieter von Grundversorgung.
22 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Somit s<strong>in</strong>d nun auch Gebiete mit existierenden<br />
Netzen durch die Förderung der Mitverlegung von<br />
Leerrohren förderberechtigt, wenn davon auszugehen<br />
ist, dass diese ohne Förderung <strong>in</strong>nerhalb der<br />
nächsten drei Jahre nicht von e<strong>in</strong>em Ausbau von<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen profitieren würden.<br />
Dies ist <strong>in</strong>soweit e<strong>in</strong>geschränkt, dass e<strong>in</strong> Gebiet dann<br />
ke<strong>in</strong>e Förderung erhalten kann, wenn bereits e<strong>in</strong>e<br />
Verfügbarkeit von mehr als 25 Mbit/s gegeben ist<br />
oder – <strong>in</strong> grauen bzw. schwarzen Flecken der Grundversorgung<br />
– über Vorabregulierung erreicht werden<br />
könnte.<br />
Auf Länderebene gab es ebenfalls Fortschritte bei<br />
der Verlegung von Leerrohren, beispielsweise <strong>in</strong><br />
<strong>Hessen</strong> und Schleswig-Holste<strong>in</strong>. In <strong>Hessen</strong> werden<br />
nun bedarfsgerecht Leerrohre bei Landestraßenbaumaßnahmen<br />
mit verlegt. In Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
wurden bis Ende Dezember 2010 u. a. 15 Geme<strong>in</strong>den<br />
mit e<strong>in</strong>er Gesamtfördersumme von rund 480.000<br />
Euro bei der Verlegung von Leerrohren gefördert.<br />
Bayern prüft derzeit, e<strong>in</strong> Förderprogramm auf<br />
Grundlage der Rahmenregelung aufzusetzen. Das<br />
BMWi fördert auf Basis der Bundesrahmen regelung<br />
Leerrohre <strong>in</strong>sgesamt 25 Modellprojekte <strong>in</strong> Orten mit<br />
weniger als 10.000 E<strong>in</strong>wohnern.<br />
Neben den Aktivitäten auf Bundes- und Länderebene<br />
gab es auch e<strong>in</strong>ige Kommunen, <strong>in</strong> deren<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau die Mitverlegung von Leerrohren<br />
e<strong>in</strong> zentrales Element war. In e<strong>in</strong>em norddeutschen<br />
Kreis wurde beispielsweise e<strong>in</strong> Zweckverband von<br />
Kommunen gegründet. In diesem Modell gibt der<br />
Zweckverband den Auftrag zur Verlegung von<br />
Leerrohren, sobald e<strong>in</strong> Betreiber gefunden ist, der<br />
im Anschluss die Rohre zur Verlegung e<strong>in</strong>es Netzes<br />
pachten möchte. Auf diese Weise stellt der Kreis<br />
nicht nur Planungssicherheit her, er ermöglicht<br />
auch die Ref<strong>in</strong>anzierung der Investitionen <strong>in</strong> die<br />
Verlegung von Leerrohren.<br />
Herausforderungen<br />
ƒƒ<br />
Mitverlegung von Leerrohren bei Baumaßnahmen<br />
des Bundes<br />
Während die Mitverlegung von Leerrohren bei<br />
Baumaßnahmen e<strong>in</strong>iger Bundesländer, wie zum<br />
Beispiel Baden-Württemberg, gesetzlich ge regelt<br />
ist und aus dem Länderbudget getragen wird,<br />
ƒƒ<br />
f<strong>in</strong>det bei Straßenbaumaßnahmen des Bundes<br />
ke<strong>in</strong>e flächendeckende, bedarfsorientierte Mitverlegung<br />
von Leerrohren statt.<br />
Nutzung der Rahmenregelung <strong>in</strong> konkreten<br />
Förderprogrammen<br />
Wie bereits beschrieben, ist die „Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre“ nicht mit eigenen Mitteln<br />
unterlegt, d. h. sie dient lediglich der beihilferechtlichen<br />
Absicherung. E<strong>in</strong>zelne <strong>Breitband</strong>förderprogramme<br />
auf Bundes- und Landesebene<br />
können sich ihr unterstellen. So wurde bei der<br />
GRW die Möglichkeit der Förderung von Leerrohren<br />
auf Grundlage der „Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre“ geschaffen. Die GRW-Förderung<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs auf strukturschwache Regionen<br />
beschränkt und hat e<strong>in</strong>en gewerblichen Fokus.<br />
D. h., es können nur Gewerbegebiete bzw.<br />
Ansammlungen von Gewerbebetrieben und<br />
umliegende Gebiete gefördert werden. Es bleibt<br />
abzuwarten, ob die Nutzung von GRW-Mitteln<br />
für <strong>Breitband</strong>projekte durch diese zusätzliche<br />
Möglichkeit zunimmt (bisher niedrig). Daneben<br />
ist das Aufsetzen von Länderprogrammen auf<br />
Grundlage der „Bundesrahmenregelung Leerrohre“<br />
möglich. Diese Möglichkeit haben bislang<br />
nur <strong>Hessen</strong> und Schleswig-Holste<strong>in</strong> aufgegriffen,<br />
Bayern erwägt derzeit e<strong>in</strong> Förderprogramm.<br />
Somit wird der gesetzte Rahmen der Förderung<br />
noch nicht bundesweit genutzt, um die Verlegung<br />
von Leerrohren voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />
1.5. Verbesserung der <strong>Breitband</strong>verteilung<br />
im Haus<br />
Zielsetzung<br />
Die Maßnahme zielt darauf ab, Anreize für Privathaushalte<br />
zu schaffen, den privaten <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
voranzutreiben und ebenfalls Investitionen <strong>in</strong><br />
die <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur zu tätigen.<br />
Zielbeitrag<br />
Zielbeitrag<br />
<strong>Breitband</strong>verteilung<br />
im Haus<br />
2014 2014+<br />
Sehr<br />
nierdrig<br />
Sehr<br />
niedrig
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
23<br />
Sowohl <strong>in</strong> Perspektive auf das Jahr 2014 als auch<br />
darüber h<strong>in</strong>aus wird der Beitrag der Maßnahme zur<br />
Zielerreichung als sehr niedrig e<strong>in</strong>geschätzt. Dies<br />
resultiert vor allem aus folgenden Gründen: Die Verlegung<br />
zusätzlicher Leitungen im Haus leistet ke<strong>in</strong>en<br />
Beitrag zur Erschließung bisher nicht versorgter<br />
Ge biete, sondern dient ausschließlich dem weiteren<br />
Ausbau vorhandener Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze.<br />
Der Anreizeffekt der beschlossenen steuerlichen<br />
Anrechenbarkeit ist als eher ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zustufen, da<br />
lediglich 20 Prozent der getätigten Investitionskosten<br />
an gerechnet werden können. Zudem ist die tatsächliche<br />
Anwendbarkeit der Maßnahme auf die<br />
Verlegung von Glasfaser <strong>in</strong> neu erschlossenen<br />
Wohngebieten und die Errichtung privater Richtfunkanlagen<br />
beschränkt. Auch übernehmen Telekommunikationsunternehmen<br />
bislang die Ausbaukosten<br />
<strong>in</strong>klusive des Hausanschlusses. Insofern fallen<br />
für Privathaushalte kaum anrechenbare Investitionen<br />
an und die steuerliche Absetzbarkeit für die Ausbauplanung<br />
von Unternehmen ist ohne Relevanz.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Maßnahme kaum bekannt.<br />
Weder <strong>in</strong>te grieren Unternehmen sie daher <strong>in</strong> ihre<br />
Geschäftsmodelle, noch können so Anreize für den<br />
privaten Ausbau gesetzt werden. E<strong>in</strong>e aktivere Kommunikation<br />
der Maßnahme und das Aufzeigen von<br />
konkreten Anwendungsbeispielen wären notwendig.<br />
Stand der Umsetzung bis zum zweiten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2011)<br />
Umsetzung<br />
<strong>Breitband</strong>verteilung<br />
im Haus<br />
2010 2011<br />
Abgeschlossen<br />
Abgeschlossen<br />
Die Umsetzung der Maßnahme war 2010 bereits<br />
weitgehend abgeschlossen. Nach § 35a, Abs. III EStG<br />
können 20 Prozent der Aufwendungen zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
steuerlich bis zu e<strong>in</strong>er Maximalhöhe<br />
von 1.200 Euro angerechnet werden. Im Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
2010 wurde angeregt, Anwendungsszenarien<br />
für die steuerliche Anrechenbarkeit von Maßnahmen<br />
<strong>in</strong> Privathaushalten weiterzuentwickeln,<br />
<strong>in</strong>dem stärker Maßnahmen herausgestellt werden,<br />
die e<strong>in</strong>e höhere Wirkung entfalten können. Nach<br />
Abschluss der Maßnahme 2010 s<strong>in</strong>d bis zum<br />
Berichtszeitpunkt 2011 ke<strong>in</strong>e weiteren Fortschritte<br />
bei der Umsetzung zu verzeichnen. Problematisch<br />
bleiben weiterh<strong>in</strong> die nur ger<strong>in</strong>ge Anrechenbarkeit<br />
privater Investitionen, der beschränkte Anwendungsbereich<br />
der Maßnahme und ihre mangelnde<br />
Bekanntheit. Die im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 angeregte<br />
Weiterentwicklung von Anwendungsszenarien<br />
mit höherer Wirksamkeit wurde bislang nicht<br />
durchgeführt.<br />
2. Maßnahmensäule 2:<br />
Unterstützende Frequenzpolitik<br />
Derzeit leisten Funktechnologien e<strong>in</strong>en wichtigen<br />
Beitrag zur Erreichung der vollständigen Grundversorgung<br />
und der Versorgung mit mittleren Bandbreiten.<br />
Potenziell könnten Funktechnologien langfristig<br />
auch für die Erreichung höherer Bandbreiten<br />
genutzt werden, falls die Entwicklung neuer Technologien<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ähnlichen Maß wie bisher voranschreitet.<br />
2.1. Rasche Nutzung des Potenzials der<br />
Digitalen Dividende 2010<br />
Die Digitale Dividende beschreibt die Nutzung von<br />
Frequenzen, die aufgrund der Digitalisierung des<br />
Rundfunks nun für die <strong>Breitband</strong>übertragung bereitgestellt<br />
werden konnten.<br />
Zielbeitrag<br />
Der Zielbeitrag dieser Maßnahme für die Erreichung<br />
des Ziels 2014 wurde mit „sehr niedrig“ e<strong>in</strong>gestuft.<br />
Auch über den Zeitraum 2014 h<strong>in</strong>aus wird der Zielbeitrag<br />
mit „sehr niedrig“ bewertet.<br />
Zielbeitrag<br />
Digitale<br />
Dividende<br />
2014 2014+<br />
sehr<br />
niedrig<br />
sehr<br />
niedrig<br />
Der Zielbeitrag verbleibt sehr niedrig, weil die Nutzung<br />
der Digitalen Dividende laut Unternehmensvertretern<br />
voraussichtlich nur e<strong>in</strong>en limitierten<br />
Beitrag zur Versorgung mit m<strong>in</strong>destens 50 Mbit/s<br />
beitragen kann. Im <strong>Breitband</strong>atlas werden die E<strong>in</strong>zugsgebiete<br />
von LTE derzeit basierend auf den<br />
An gaben der Ausbauakteure mit e<strong>in</strong>er Verfügbarkeit<br />
von maximal 6 Mbit/s ausgewiesen, auch wenn<br />
e<strong>in</strong>ige der Ausbauakteure <strong>in</strong> bestimmten Regionen<br />
LTE-Produkte mit Geschw<strong>in</strong>digkeiten bis zu 50 Mbit/s<br />
anbieten.
24 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Zielsetzung<br />
Die Zielsetzung dieser Maßnahme <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
war die möglichst schnelle Bereitstellung<br />
der freien Frequenzen mittels e<strong>in</strong>er Versteigerung,<br />
um diese für den <strong>Breitband</strong>ausbau zu nutzen.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Die Versteigerung der Digitalen Dividende, für die<br />
<strong>in</strong>sgesamt 3,6 Mrd. Euro geboten wurden, war am<br />
20. Mai 2010 abgeschlossen. Bei der Versteigerung<br />
wurden Nutzungsrechte für den drahtlosen Netzzugang<br />
<strong>in</strong> den Frequenzbereichen 800 MHz, 1,8 GHz,<br />
2,0 GHz und 2,6 GHz vergeben. Im Zuge der Versteigerung<br />
wurde e<strong>in</strong>e Versorgungsverpflichtung für<br />
die so genannten Prioritätsgebiete festgelegt. Als<br />
Prioritätsgebiete galten Städte, Geme<strong>in</strong>den oder<br />
Ortsteile, <strong>in</strong> denen für weniger als 95 Prozent der<br />
E<strong>in</strong>wohner Anschlüsse mit ≥ 1 Mbit/s verfügbar<br />
waren. In diesen Regionen war der Ausbau prioritär<br />
vorzunehmen, d. h., dass es den relevanten Unternehmen<br />
nicht gestattet war, den umfassenden Ausbau<br />
mit 800 MHz <strong>in</strong> anderen Regionen zu betreiben,<br />
bevor die Prioritätsgebiete versorgt waren. Bei<br />
Ersche<strong>in</strong>en des letzten Monitor<strong>in</strong>gberichts konnte<br />
mit dem tatsächlichen Ausbau allerd<strong>in</strong>gs noch nicht<br />
begonnen werden, weil das Zuordnungsverfahren<br />
für die Frequenzen noch andauerte.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Die Maßnahme „Rasche Nutzung des Potenzials der<br />
Digitalen Dividende“ war – nach Wortlaut der Strategie<br />
– bereits im Jahr 2010 vollständig abgeschlossen.<br />
In diesem Jahr ist die Maßnahme erneut mit<br />
„abgeschlossen“ bewertet.<br />
Umsetzung<br />
Digitale<br />
Dividende<br />
2010 2011<br />
Abgeschlossen<br />
Abgeschlossen<br />
Die Versteigerung der Digitalen Dividende war<br />
bereits 2010 abgeschlossen. Die Nutzung der Digitalen<br />
Dividende ist im letzten Jahr allerd<strong>in</strong>gs deutlich<br />
vorangeschritten. Die relevanten Telekommunikationsunternehmen<br />
haben den Ausbau rasch vorangetrieben,<br />
nachdem die Bundesnetzagentur zeitnah<br />
nach der Versteigerung im Mai 2010 das Zuordnungsverfahren<br />
der Frequenzen abgeschlossen hat.<br />
Die Ausbauakteure haben bereits im August 2010<br />
mit der Umrüstung von GSM- zu Multistandard-<br />
Stationen begonnen, um den Ausbau <strong>in</strong>sgesamt zu<br />
beschleunigen. Laut Bundesnetzagentur haben die<br />
Betreiber den Ausbau <strong>in</strong> den Prioritätsgebieten forciert,<br />
<strong>in</strong> sechs Ländern s<strong>in</strong>d die Ausbauverpflichtungen<br />
bereits erfüllt. Es ist zu erwarten, dass der Ausbau<br />
<strong>in</strong> der zweiten Jahreshälfte weitere Fortschritte<br />
machen wird. Insgesamt wurde der umfassende Aufbau<br />
der neuen Infrastrukturen wesentlich schneller<br />
begonnen und vorangetrieben als nach vergangenen<br />
Versteigerungen, z. B. von UMTS.<br />
Herausforderungen<br />
Aus den Gesprächen mit den relevanten Akteuren<br />
haben sich folgende Herausforderungen ergeben,<br />
welche sich im Bereich der Frequenzpolitik weiterh<strong>in</strong><br />
stellen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
E<strong>in</strong>geschränkte Frequenznutzung<br />
<strong>in</strong> Grenzgebieten<br />
Die für LTE relevanten Frequenzen werden noch<br />
nicht <strong>in</strong> allen Nachbarländern der Bundesrepublik<br />
auch für den Mobilfunk genutzt. Zum Schutz<br />
bestehender Nutzungen <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />
s<strong>in</strong>d entsprechende Grenzkoord<strong>in</strong>ierungsabkommen<br />
erforderlich. Derartige Abkommen<br />
konnten bereits mit e<strong>in</strong>er Reihe von Nachbarländern<br />
abgeschlossen werden. Solange <strong>in</strong> den Nachbarländern<br />
noch Rundfunknutzungen geschützt<br />
werden müssen, hat dies E<strong>in</strong>schränkungen bei<br />
der Frequenznutzung <strong>in</strong> Grenznähe zur Folge.<br />
Sicherstellung der Priorität für den Anschluss<br />
unversorgter Haushalte<br />
In den meisten Fällen wurden bisher GSM-Stationen<br />
aufgerüstet, um den Betrieb von LTE zu<br />
ermöglichen. Ohne regelmäßiges Monitor<strong>in</strong>g<br />
und Offenlegung der Ergebnisse der Versorgung<br />
der Prioritätsgebiete aus dem <strong>Breitband</strong>atlas,<br />
zusätzlich zur Überprüfung der E<strong>in</strong>haltung der<br />
Versorgungsverpflichtung durch die BNetzA,<br />
besteht das Risiko, dass der LTE-Ausbau ke<strong>in</strong>e<br />
vollständige Grundversorgung sicherstellt. Dies<br />
hängt auch damit zusammen, dass Prioritätsgebiete<br />
nicht auf Haushaltsbasis und auf den zum<br />
Teil ungenauen Daten des alten <strong>Breitband</strong>atlas<br />
gemeldet wurden. Die Herausforderung besteht<br />
nun dar<strong>in</strong>, unabhängig von mit der Ausschrei-
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
25<br />
ƒƒ<br />
bung verknüpften Verpflichtungen, dass die<br />
Netzbetreiber über die noch verbleibenden<br />
„weißen Flecken“ <strong>in</strong>formiert werden, so dass e<strong>in</strong><br />
möglichst weitgehender Anschluss ermöglicht<br />
wird.<br />
Zusätzliches Spektrum aus der Digitalen<br />
Dividende<br />
Das Potenzial der Nutzung weiterer Frequenzen<br />
aus der Digitalen Dividende ist nach erst kürzlich<br />
erfolgter Versteigerung und begonnener Nutzung<br />
erster Frequenzen aus der Digitalen Divi dende<br />
(790 bis 862 MHz) noch nicht ausreichend <strong>in</strong> der<br />
Wahrnehmung der Branchen akteu re verankert.<br />
Um die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Bereitstellung<br />
zusätzlicher Frequenzen aus der Digitalen<br />
Dividenden zu schaffen, muss dieser Aspekt allerd<strong>in</strong>gs<br />
frühzeitig, bereits im Rahmen der nächsten<br />
World Radio Conference 2012, auf die Tagesordnung<br />
für die übernächste Konferenz im Jahr<br />
2015 gesetzt werden.<br />
Abbildung 9: Potenzial <strong>in</strong>novativer Funktechnologien<br />
– LTE Advanced<br />
LTE-Technologien entwickeln sich fortwährend weiter.<br />
Laut Unternehmensvertretern wird gerade LTE-<br />
Advanced e<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung der Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von Funklösungen mit sich br<strong>in</strong>gen. Während<br />
LTE derzeitig rund 100 Mbit/s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Funkzelle bereitstellt,<br />
können mit LTE-Advanced gegebenenfalls<br />
300 Mbit/s und mehr pro Funkzelle angeboten werden.<br />
Obwohl <strong>in</strong> der Entwicklung von LTE immer wieder<br />
Fortschritte gemacht werden, werden terrestrische<br />
Systeme voraussichtlich auch langfristig höhere<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeiten bereitstellen als Funklösungen.<br />
E<strong>in</strong> signifikanter Beitrag zur flächendeckenden Versorgung<br />
mit Bandbreiten über 50 Mbit/s ist für die<br />
nächsten Jahre daher <strong>in</strong> Anbetracht der aktuellen<br />
Leistungsfähigkeit der Technologie nicht zu erwarten.<br />
Langfristig gesehen erwarten Branchenexperten<br />
jedoch enorme Technologiesprünge, die perspektivisch<br />
auch höhere Bandbreiten je Nutzer<br />
ermöglichen.<br />
Quelle: Experten<strong>in</strong>terviews im Rahmen des Monitor<strong>in</strong>gs 2011<br />
3. Maßnahmensäule 3:<br />
F<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />
Die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes postuliert, dass<br />
staatliche Förderung als letztes Mittel für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
genutzt werden kann, wenn e<strong>in</strong> wirtschaftlicher<br />
Ausbau nicht möglich ist. Die Bundesregierung<br />
legt im Rahmen der Strategie besonderen<br />
Wert darauf, dass die <strong>Breitband</strong>fördermaßnahmen<br />
so ausgestaltet s<strong>in</strong>d, dass der Wettbewerb nicht<br />
bee<strong>in</strong>trächtigt wird, Mitnahmeeffekte vermieden<br />
und zusätzliche Investitionen angeregt werden.<br />
Bevor die Wirksamkeit und Umsetzung dieser Maßnahmen<br />
bewertet wird, soll zuerst im folgenden<br />
Kapitel der Status quo zur Fördermittelverfügbarkeit<br />
<strong>in</strong> Deutschland aufgezeigt werden. Dabei werden<br />
zunächst die verfügbaren Mittel sowie Abrufquoten<br />
für den jetzt abgeschlossenen Förderzeitraum 2008<br />
bis 2010 analysiert. Im Anschluss werden die für die<br />
nächste Förderperiode 2011 bis 2013 verfügbaren<br />
und bereits abgerufenen Fördermittel dargestellt.<br />
3.1. Analyse verfügbarer Fördermittel<br />
Insgesamt haben Bund und Länder für den Zeitraum<br />
2008 bis 2013 maximal e<strong>in</strong>e Gesamtsumme von<br />
454 Millionen EUR zur Verfügung gestellt, von der<br />
e<strong>in</strong> Teil jedoch aus Überträgen zwischen den Förderperioden<br />
besteht. In der Förderperiode 2008 bis<br />
2010 waren dies 273 Mio. EUR, für 2011 bis 2013 s<strong>in</strong>d<br />
181 Mio. EUR reserviert.<br />
Die Mittel werden über verschiedene Förderprogramme<br />
bereitgestellt: Zur Förderung des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
stehen den Flächenländern seit 2008<br />
Mittel aus der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung<br />
der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK)<br />
zur Steigerung der Attraktivität ländlicher Gebiete<br />
als Wirtschafts- und Wohnstandort zur Verfügung.<br />
Weiterh<strong>in</strong> gewährt die Bundesregierung seit 2009<br />
Mittel aus der Geme<strong>in</strong>schaftsausgabe „Verbesserung<br />
der regio nalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) <strong>in</strong> struktur<br />
schwachen Regionen. Zusätzlich zu diesen Mitteln<br />
können die Bundesländer Mittel der Europäischen<br />
Union (ELER, EFRE) für die Zwecke des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
e<strong>in</strong>setzen. Darüber h<strong>in</strong>aus standen den Ländern<br />
<strong>in</strong> der Förderperiode 2008 bis 2010 Mittel aus dem<br />
Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz (Konjunkturpaket II) zu,<br />
die im Rahmen der <strong>Breitband</strong>strategie als Maßnah-
26 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
me 8 „Zusätzliches Geld für den Infrastrukturausbau<br />
aus dem Konjunkturpaket II“ berücksichtigt wurden.<br />
Diese Mittel mussten bis Ende 2010 abgerufen und<br />
verausgabt se<strong>in</strong>. Für die Förderperiode 2011 bis 2013<br />
stehen diese Mittel nicht mehr zur Verfügung.<br />
Abgeschlossene Förderperiode 2008 bis 2010<br />
Zum Zeitpunkt der Erstellung des letzten Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />
(Mitte 2010) lagen noch ke<strong>in</strong>e abschließenden<br />
Werte der Ausschöpfungsquoten der verschiedenen<br />
Fördermittel vor. Daher sollen <strong>in</strong> der<br />
Folge die wichtigsten Kennzahlen zur abgeschlossenen<br />
Förderperiode zusammengefasst werden.<br />
Insgesamt standen <strong>in</strong> der Förderperiode 2008 bis<br />
2010 273 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.<br />
Davon stammte mit über 44 Prozent (120 Millionen<br />
Euro) der größte Teil der Mittel aus dem zeitlich<br />
begrenzten Konjunkturpaket II (ZuInvG). E<strong>in</strong>en<br />
weiteren signifikanten Anteil bildeten mit weiteren<br />
knapp 39 Prozent zweckgebundene GAK-Mittel,<br />
zuzüglich der Kof<strong>in</strong>anzierung aus ELER-Mitteln.<br />
Ländermittel sowie EFRE-Fördermittel spielten h<strong>in</strong>gegen<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere Rolle. GRW-Mittel können zwar<br />
für den <strong>Breitband</strong>ausbau benutzt werden, sie s<strong>in</strong>d<br />
jedoch nicht zweckgebunden und werden daher<br />
hier nicht dargestellt.<br />
In der Analyse der Ausschöpfung zur Verfügung stehender<br />
Mittel wird deutlich, dass nationale Fördermittel<br />
sehr gut ausgeschöpft werden konnten, aber<br />
bei EU-Mitteln weiteres Potenzial bestanden hätte.<br />
Insgesamt wurden <strong>in</strong> der abgeschlossenen Förderperiode<br />
von den 273 Millionen Euro rund 84 Prozent<br />
bewilligt. Unterscheidet man <strong>in</strong> der Betrachtung<br />
nach Fördertöpfen, zeigt sich, dass vor allem GAK,<br />
Landesmittel und die Förderung aus dem ZuInvG<br />
fast vollständig ausgeschöpft wurden. H<strong>in</strong>gegen<br />
muss die Ausschöpfung der ELER- sowie der EFRE-<br />
Mittel als unzureichend bezeichnet werden.<br />
Die Ausschöpfung der Mittel e<strong>in</strong>zelner Bundesländer<br />
stellt sich besonders heterogen dar. Während<br />
Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern<br />
(100 Prozent), Bayern (90 Prozent), und Niedersachsen<br />
(85 Prozent) fast alle verfügbaren Mittel vollständig<br />
bewilligt haben, konnte <strong>in</strong> Brandenburg,<br />
<strong>Hessen</strong>, Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />
Saarland, Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Thür<strong>in</strong>gen nicht<br />
das gesamte Potenzial der Fördermittel genutzt<br />
werden.<br />
Abbildung 10: Verfügbarkeit und Abschöpfung von Fördermitteln 2008–2010<br />
84 %<br />
97 % 76 % 91 % 21 %<br />
273<br />
120<br />
44 %<br />
Ausschöpfung<br />
(Bewilligte Mittel/<br />
Verfügbare Mittel, %)<br />
107<br />
16 %<br />
23 %<br />
ELER<br />
GAK<br />
1) GRW-Mittel s<strong>in</strong>d<br />
nicht für den Breitabandausbau<br />
zweckgebunden<br />
und daher nicht<br />
aufgeführt.<br />
Gesamt<br />
ZukInvG ELER/GAK<br />
2008–2010 1)<br />
32<br />
12 %<br />
Landesmittel<br />
14<br />
5 %<br />
EFRE<br />
Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, 2011
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
27<br />
Laufende Förderperiode 2011 bis 2013<br />
Bei der Betrachtung der laufenden Förderperiode<br />
muss grundsätzlich beachtet werden, dass der vorliegende<br />
Monitor<strong>in</strong>gbericht zu Beg<strong>in</strong>n der Förderperiode<br />
erstellt wurde. Daher s<strong>in</strong>d zum aktuellen<br />
Zeitpunkt die Angaben zu bewilligten Mitteln unter<br />
Vorbehalt zu verstehen, da zum Teil die Ausschöpfung<br />
aus haushaltstechnischen Gründen erst im<br />
zweiten Halbjahr erfasst wird. Zum Zeitpunkt der<br />
Erfassung im Juli 2011 stehen nach Rückmeldungen<br />
der Bundesländer für die Förderperiode 2011 bis<br />
2013 rund 180 Millionen Euro zur Verfügung. Abbildung<br />
11 zeigt die Herkunft der Fördermittel.<br />
Im Vergleich zur Förderperiode 2008 bis 2011 stehen<br />
rund 35 Prozent weniger Mittel für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
<strong>in</strong>sgesamt zur Verfügung. Die ger<strong>in</strong>gere Fördermittelsumme<br />
erklärt sich vor allem durch den<br />
Wegfall der Mittel aus dem Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz,<br />
die bis Ende 2010 verausgabt werden mussten.<br />
Daneben reduziert sich zunehmend der Bedarf für<br />
Förderung von Grundversorgung. Fördermöglichkeiten<br />
für Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze wurden bisher<br />
noch e<strong>in</strong>geschränkt geschaffen. Von den <strong>in</strong>sgesamt<br />
zur Verfügung stehenden 181 Millionen Euro<br />
stammt der größte Förderblock aus GAK/ELER. Die<br />
Ländermittel s<strong>in</strong>d mit 65 Millionen Euro <strong>in</strong> der Förderperiode<br />
2011 bis 2013 im Vergleich zur vorherigen<br />
Förderperiode mehr als doppelt so hoch.<br />
Während <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundesländern annähernd so<br />
viele Mittel wie letztes Jahr bereitstehen, können die<br />
Ausbauakteure <strong>in</strong> anderen Bundesländern <strong>in</strong> der<br />
zweiten Förderperiode nur auf deutlich ger<strong>in</strong>gere<br />
Mittel zurückgreifen als <strong>in</strong> den vergangenen drei<br />
Jahren.<br />
Auf Basis der Informationen zur Fördersituation<br />
sollen <strong>in</strong> der Folge die zwei Maßnahmen der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
im Bereich „f<strong>in</strong>anzielle Förderung“<br />
beschrieben und auf ihren Umsetzungsstand h<strong>in</strong><br />
untersucht werden:<br />
1. Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />
2. Infrastrukturausbau mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket<br />
II<br />
3.2. Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />
Ziel der Maßnahme ist es, durch verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />
den <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> ländlichen<br />
Räumen zu unterstützen und den Mittelabruf zu<br />
erhöhen.<br />
Abbildung 11: Verfügbarkeit und Abschöpfung von Fördermitteln 2011–2013 (vs. 2008–10)<br />
28 %<br />
39 % 17 % 11 %<br />
273<br />
181 <strong>96</strong><br />
Ausschöpfung<br />
(Bewilligte Mittel/<br />
Verfügbare Mittel, %)<br />
28 %<br />
ELER 2)<br />
25 %<br />
GAK 3)<br />
65<br />
36 %<br />
20<br />
11 %<br />
EFRE<br />
Gesamt<br />
Gesamt<br />
2008–2010 1) 2011–2013<br />
GAK/ELER<br />
Landesmittel<br />
1) GRW-Mittel s<strong>in</strong>d nicht für den <strong>Breitband</strong>ausbau zweckgebunden und daher nicht aufgeführt<br />
2) Angaben von Brandenburg zu ELER enthalten Kof<strong>in</strong>anzierungsanteile-Anteile der GAK und des Landes<br />
3) Aus haushaltstechnischen Gründen ist laut BMLV e<strong>in</strong>e Erhöhung der GAK-Ausschöpfung im zweiten Halbjahr 2011 zu erwarten<br />
Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, 2011
28 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Zielbeitrag<br />
Zielbeitrag<br />
Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />
Geme<strong>in</strong>schaftaufgaben<br />
2014 2014+<br />
sehr<br />
Nierdrig<br />
niedrig<br />
Die Maßnahme „Verbesserte Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />
den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben“, legt <strong>in</strong> ihrem Wortlaut<br />
e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf die flächendeckende<br />
Versorgung der Haushalte <strong>in</strong> Deutschland mit <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />
von m<strong>in</strong>d. 1 Mbit/s. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
dieser Schwerpunktsetzung ist auch die E<strong>in</strong>schätzung<br />
zur Zielerreichung zu verstehen: Für das<br />
Ziel 2010 kam der Maßnahme e<strong>in</strong> hoher Zielbeitrag<br />
zu. Dieser gilt bis zur vollständigen Zielerreichung<br />
der flächendeckenden Grundversorgung.<br />
Für die GAK-Förderung wurde 2009 zudem die<br />
Förderung der Mitverlegung von Leerrohren ermöglicht.<br />
Auch <strong>in</strong> der GRW wurde 2009 die Möglichkeit<br />
geschaffen, Leerrohre im Zuge der Durchführung<br />
anderer Infrastrukturmaßnahmen zu verlegen.<br />
Nach Inkrafttreten der Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre wurden die Fördermöglichkeiten im Rahmen<br />
der GRW nochmals erweitert: Seit Januar 2011<br />
können hochleistungsfähige <strong>Breitband</strong>anschlüsse<br />
und Netze der nächsten Generation gefördert werden.<br />
Förderfähig ist die Bereitstellung von Leerrohren<br />
mit oder ohne Kabel. Die GRW leistet somit<br />
e<strong>in</strong>en Beitrag für den späteren Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen.<br />
Da die Inanspruchnahme der<br />
GRW-Förderoptionen bislang eher niedrig ist und<br />
die GAK sich auf die Förderung der Grundversorgung<br />
konzentriert, ist der Beitrag für das Ziel 2014<br />
als „niedrig“ und wegen des erwarteten Auslaufens<br />
<strong>in</strong>sbesondere der GAK-Mittel über 2014 h<strong>in</strong>aus als<br />
„sehr niedrig“ e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
E<strong>in</strong>ige bereits 2009 vorgenommene Anpassungen<br />
der Förderbed<strong>in</strong>gungen hatten 2010 die Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong>en verstärkten Abruf von Mitteln<br />
geschaffen, so dass die Umsetzung der Maßnahme<br />
zum größten Teil erfolgt war. E<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Abfrage<br />
von Mitteln der GRW und stark unterschiedliche<br />
Situationen <strong>in</strong> den Ländern ließen e<strong>in</strong>e höhere E<strong>in</strong>ordnung<br />
der Maßnahme im Sommer 2010 noch<br />
nicht zu.<br />
Die Bundesregierung stellt bereits seit 2008 Mittel<br />
der GAK und seit 2009 der GRW bereit, um den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
<strong>in</strong> ländlichen bzw. strukturschwachen<br />
Gebieten zu fördern. Aufgrund des anfangs unzureichenden<br />
Mittelabrufs wurden 2009 Anpassungen an<br />
den Programmen vorgenommen: Durch Maßnah-<br />
Abbildung 12: Länderübersicht verfügbarer Fördermittel von 2008 bis 2013 (Mio. EUR) 1)<br />
BW<br />
33 20<br />
52<br />
BY<br />
56 54<br />
110<br />
BB 2)<br />
25 14<br />
39<br />
HE<br />
4 4<br />
8<br />
MV<br />
11 8<br />
20<br />
NI<br />
68 12<br />
80<br />
NRW<br />
18 13<br />
31<br />
RLP<br />
SL 1 1<br />
SN 3)<br />
2<br />
16 12<br />
10 16<br />
28<br />
25<br />
Verfügbare Mittel 2008–2010<br />
Verfügbare Mittel 2011–2013<br />
ST<br />
21 10<br />
31<br />
SH<br />
7 5<br />
12<br />
TH<br />
3 14<br />
17<br />
1) GRW-Mittel s<strong>in</strong>d nicht für den <strong>Breitband</strong>ausbau zweckgebunden und daher nicht aufgeführt<br />
2) Angaben von Brandenburg zu ELER enthalten Konfi-Anteile des GAK und des Landes<br />
3) Bei den ELER-Mitteln entscheiden <strong>in</strong> Sachsen die 35 Leader- und ILE-Gebiete <strong>in</strong> eigener Prioritätensetzung im Rahmen ihrer<br />
Budgetierungen über den E<strong>in</strong>satz der Mittel<br />
Quelle: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, 2011
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
29<br />
Unzureichende Transparenz und Ergebniscontroll<strong>in</strong>g<br />
der Förderung<br />
Bisher f<strong>in</strong>det – außer für die Nutzung der Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre – ke<strong>in</strong> standardisiertes<br />
Controll<strong>in</strong>g der Wirksamkeit f<strong>in</strong>anzieller<br />
Maßnahmen statt. Weiterh<strong>in</strong> wird nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelmen<br />
wie die Erhöhung des Grenzwerts für den Nachweis<br />
e<strong>in</strong>er unzureichenden <strong>Breitband</strong>versorgung,<br />
die Reduktion des Eigenanteils für Kommunen und<br />
die Anhebung der Zuschüsse zum Schließen der<br />
Wirtschaftlichkeitslücke sowie durch die Aufnahme<br />
von Leerrohrförderung als Fördertatbestand konnte<br />
2010 der Mittelabruf zum Zweck des Netzausbaus<br />
und der Realisierung von Machbarkeitsstudien<br />
erhöht werden. Der Abruf von Mitteln der GRW<br />
blieb aber weiter verhalten, wobei klarzustellen ist,<br />
dass die GRW-Mittel nicht zweckgebunden und für<br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl von Fördermaßnahmen genutzt werden<br />
können. Die Länder treffen je nach Bedarf vor<br />
Ort die Entscheidung über den konkreten Mittele<strong>in</strong>satz.<br />
Teilweise wurden Mittel der Europäischen<br />
Union (EFRE/ELER) e<strong>in</strong>gesetzt. ELER-Mittel wurden<br />
beispielsweise zur Kof<strong>in</strong>anzierung von GAK-Förderung<br />
genutzt.<br />
Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurde zur Verbesserung<br />
der Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />
empfohlen, das Ergebniscontroll<strong>in</strong>g der<br />
f<strong>in</strong>anziellen Förderung auszuweiten. Insbesondere<br />
da der Mittelabruf teilweise noch nicht befriedigend<br />
verlief, sollte e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Monitor<strong>in</strong>gstandard<br />
etabliert werden. Zudem wurde angeregt, den<br />
Erfahrungsaustausch zur Nutzung der Förderprogramme<br />
zu <strong>in</strong>tensivieren.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Umsetzung<br />
2010 Zum 2011 Zum<br />
größten<br />
größten<br />
Förderbed<strong>in</strong>gungen<br />
Teil<br />
Teil<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben<br />
erfolgt<br />
erfolgt<br />
Bei der Umsetzung der Maßnahme „Verbesserte<br />
Förderbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsaufgaben“<br />
können seit Mitte 2010 Fortschritte verzeichnet werden.<br />
Zum e<strong>in</strong>en wurde durch die Erweiterung der<br />
Bundesrahmenregelung Leerrohre und die Zustimmung<br />
der EU-Kommission im Juni 2011 die Förderung<br />
von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen stärker<br />
berücksichtigt. Zum anderen s<strong>in</strong>d im Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
2010 empfohlene Verbesserungsmaßnahmen<br />
wie beispielsweise der Erfahrungsaustausch zu<br />
Förderprogrammen und F<strong>in</strong>anzierung umgesetzt<br />
worden. Bis zum vollständigen Abschluss der Programme<br />
verbleibt die Maßnahme bei dem Status<br />
„zum größten Teil erfolgt“.<br />
2011 wurden die Förderbed<strong>in</strong>gungen der Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre für die Anwendung <strong>in</strong><br />
„schwarzen Flecken“ erweitert. Des Weiteren wurde<br />
e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung der GRW-Förderung beschlossen.<br />
Der künftige Verzicht auf den Gew<strong>in</strong>nabschöpfungsmechanismus<br />
bei Projekten mit e<strong>in</strong>er Förderung von<br />
bis zu 500.000 Euro soll Kommunen wirkungsvoll<br />
entlasten und zu e<strong>in</strong>em verstärkten Abruf der GRW-<br />
Mittel führen. Neben der Vere<strong>in</strong>fachung der GRW-<br />
Förderung f<strong>in</strong>den auch Konsultationen mit der<br />
Europäischen Kommission statt, um den Antragsstellungsprozess<br />
für EFRE und ELER zu vere<strong>in</strong>fachen.<br />
Insgesamt ist <strong>in</strong> den Abrufquoten der Fördermittel<br />
e<strong>in</strong> positiver Trend zu beobachten. Wie <strong>in</strong> Kapitel 3.1<br />
dargestellt, wurden <strong>in</strong> der gesamten Förderperiode<br />
2008 bis 2010 knapp 94,6 Prozent der GAK-Mittel<br />
ausgeschöpft. In den ersten sechs Monaten der zweiten<br />
Förderperiode bis Mitte 2011 wurden bereits<br />
20 Prozent der GAK-Förderung bewilligt. 2 Diese<br />
grundsätzliche Entwicklung kann als Erfolg für die<br />
<strong>Breitband</strong>strategie und die angestoßenen Verbesserungen<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe GAK gewertet<br />
werden. H<strong>in</strong>zu kommt, dass im ersten Halbjahr 2011<br />
bereits 55,7 Prozent der ELER- und 11,4 Prozent der<br />
EFRE-Fördermittel für die Förderperiode 2011 bis<br />
2013 abgerufen wurden. 3<br />
Herausforderungen<br />
Um auch 2011 und darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en größtmöglichen<br />
positiven Beitrag zum <strong>Breitband</strong>ausbau zu<br />
leisten, müssen folgenden Herausforderungen<br />
bewältigt werden:<br />
ƒƒ<br />
2 <br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die reale Abrufquote wahrsche<strong>in</strong>lich deutlich höher liegt. Die Mittel werden aus haushaltstechnischen<br />
Gründen erst im zweiten Halbjahr erfasst und liegen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts noch nicht vor.<br />
3 <br />
Angaben von Brandenburg zu ELER enthalten Kofi-Anteile der GAK und des Landes – dadurch liegt der gemeldete Abschöpfungswert über<br />
der realen Abschöpfung.
30 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
nen Ländern erfasst, wie viele Haushalte durch<br />
die verschiedenen Formen der f<strong>in</strong>anziellen Förderung<br />
versorgt werden.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010) und Fortschritte bei der Umsetzung<br />
seit 2010<br />
ƒƒ<br />
Auslaufen der GAK-Förderung und unzureichende<br />
Förderung des Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
Die bisherige Förderung legt ihren Schwerpunkt<br />
auf die Förderung der flächendeckenden Versorgung<br />
von Bandbreiten mit m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s<br />
und kann daher nur mittelbar – durch die Förderung<br />
der Leerrohrverlegung – e<strong>in</strong>en Beitrag zum<br />
Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen leisten.<br />
Derzeit ist somit neben den EU-Mitteln auf Bundesebene<br />
nur GRW als Instrument etabliert, das<br />
Impulse für den stärkeren Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsausbau<br />
setzen könnte.<br />
3.3. Infrastrukturausbau aus dem<br />
Konjunkturpaket II<br />
Zielsetzung<br />
Im Rahmen der Maßnahme „Zusätzliches Geld für<br />
den Infrastrukturausbau“ legte die Bundesregierung<br />
im Rahmen der <strong>Breitband</strong>strategie fest, zusätzliche<br />
Mittel aus dem Konjunkturpaket II für den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
bereitzustellen.<br />
Umsetzung<br />
2010 2011<br />
Zusätzliches Geld (aus<br />
dem Konjunkturpaket II)<br />
Abgeschlossen<br />
Abgeschlossen<br />
Nach Abschluss der Abrufperiode für das ZuInvG<br />
zeigt sich, dass die Mittel fast vollständig abgerufen<br />
wurden (97 Prozent, Stand Sommer 2011). Die Mittel<br />
wurden vor allem für den Netzausbau verwendet, <strong>in</strong><br />
Teilen auch für die Leerrohrverlegung, und wurden<br />
häufig nach ähnlichen Förderrichtl<strong>in</strong>ien vergeben<br />
wie die GAK-Mittel. Über die Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />
II h<strong>in</strong>aus haben e<strong>in</strong>ige Länder weitere<br />
eigene Mittel für den <strong>Breitband</strong>ausbau bereitgestellt.<br />
Zudem hat die Bundesregierung Mittel <strong>in</strong><br />
Höhe von über zehn Millionen Euro zur Verfügung<br />
gestellt, um <strong>in</strong>novative Modellprojekte zum Ausbau<br />
von NGA-Netzen zu fördern.<br />
Zielbeitrag<br />
Zielbeitrag<br />
Zusätzliches Geld (aus dem<br />
Konjunkturpaket II)<br />
2014 2014+ Nicht<br />
vorhanden<br />
Niedrig<br />
Die zusätzlichen Gelder für den Infrastrukturausbau<br />
aus dem Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz waren bereits<br />
zum Jahresende 2010 weitestgehend abgerufen und<br />
<strong>in</strong>vestiert. Da sie <strong>in</strong> Teilen für die Mitverlegung von<br />
Leerrohren e<strong>in</strong>gesetzt wurden und somit <strong>in</strong> den<br />
Ländern wichtige Voraussetzungen für den weiteren<br />
Ausbau schufen, leistet die Maßnahme e<strong>in</strong>en „niedrigen“<br />
Zielbeitrag für das Ziel 2014. Weil nach Ausschöpfung<br />
der Mittel aus dem Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz<br />
ke<strong>in</strong>e weiteren Mittel im Rahmen der<br />
Maß nahme vorgesehen s<strong>in</strong>d, muss der Zielbeitrag<br />
für die Jahre nach 2014 ihrem Wortlaut nach als<br />
„nicht vorhanden“ beschrieben werden. Das bedeutet<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht, dass weitere zusätzliche Gelder,<br />
die zur Verfügung gestellt würden, ke<strong>in</strong>e Wirkung<br />
auf die Zielerreichung hätten.
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
31<br />
4. Maßnahmensäule 4:<br />
Wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte<br />
Regulierung<br />
Wesentliches Ziel der <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes<br />
ist es, dass der <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch<br />
Wettbewerb und marktgetrieben durch die Telekommunikationsunternehmen<br />
erfolgt. Um Anreize<br />
für die Unternehmen zu schaffen, die zusätzlichen<br />
notwendigen Investitionen für e<strong>in</strong>en flächendeckenden<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau vorzunehmen, wurden die<br />
folgenden drei Maßnahmen formuliert:<br />
1. Mehr Planungssicherheit für Unternehmen<br />
2. Grundzüge e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierten<br />
Regulierung<br />
3. Anreizorientierte und <strong>in</strong>vestitionsfördernde Vorgaben<br />
im EU-Rechtsrahmen<br />
Vor der Darstellung der Maßnahmen sollen zusammenfassend<br />
die wichtigsten Entwicklungen zur TKG-<br />
Novelle beschrieben werden.<br />
Stand und Fortschritt zur Novellierung des<br />
Telekommunikationsgesetzes („TKG-Novelle“)<br />
Nach Vorstellung und Kommentierung des Referentenentwurfs<br />
im Oktober 2010 hat das Bundeskab<strong>in</strong>ett<br />
im März 2011 den Entwurf e<strong>in</strong>er Novelle des TKG<br />
beschlossen. Der Gesetzentwurf setzt umfangreiche<br />
Änderungen <strong>in</strong> den europäischen Richtl<strong>in</strong>ienvor gaben<br />
zur Telekommunikation <strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstaatliches<br />
Recht um. Die im Bundestag am 27.10.2011 be schlossene<br />
Fassung be<strong>in</strong>haltet unter anderen folgende<br />
Regelungen, die e<strong>in</strong>e wettbewerbskonforme Förderung<br />
des Aufbaus hochleistungsfähiger <strong>Breitband</strong>netze<br />
zum Ziel haben:<br />
ƒƒ<br />
Antragsrecht für mehr Planungssicherheit für <strong>in</strong><br />
neue Zugangsnetze <strong>in</strong>vestierende Unternehmen<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Befugnis der Bundesnetzagentur, die geme<strong>in</strong>same<br />
Nutzung von Verkabelungen <strong>in</strong> Gebäuden<br />
marktmachtunabhängig anzuordnen, wenn e<strong>in</strong>e<br />
Vervielfachung der Infrastruktur wirtschaftlich<br />
<strong>in</strong>effizient oder praktisch unmöglich wäre<br />
Verpflichtende Bereitstellung von Informationen<br />
über E<strong>in</strong>richtungen, die zu Telekommunikationszwecken<br />
genutzt werden können, durch<br />
Telekom munikationsnetzbetreiber, sonstige<br />
Unternehmen sowie juristische Personen des<br />
öffentlichen Rechts. Künftig muss dabei auch die<br />
Verfügbarkeit der gemeldeten Infrastrukturen<br />
(<strong>in</strong>sbesondere Leerrohre) erhoben werden<br />
Verpflichtung zur Bereitstellung öffentlicher<br />
und privater Infrastruktur zur Mitnutzung für e<strong>in</strong><br />
angemessenes Entgelt<br />
Spezifische Verpflichtungen zur Öffnung der<br />
Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen und<br />
Eisenbahntrassen für die Mitnutzung<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Schlichterverfahrens bei der<br />
Bundesnetzagentur zur Öffnung von Infrastrukturen<br />
für den <strong>Breitband</strong>ausbau, um den Zugang<br />
zu alternativen Infrastrukturen (kommunale<br />
Abwasserkanäle, Energieleitungen, Kabelkanäle<br />
<strong>in</strong> Straßen usw.) für Zwecke des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
zu verbessern<br />
Ergänzung der Regelung zur Nutzung privater<br />
Grundstücke um den so genannten „Hausstich“.<br />
Danach darf e<strong>in</strong> Grundstück bzw. Gebäude an e<strong>in</strong><br />
hochleistungsfähiges Telekommunikationsnetz<br />
auch gegen den Willen des Eigentümers auf Kosten<br />
des TK-Unternehmens angeschlossen werden,<br />
wenn dies nicht zu e<strong>in</strong>er „unzumutbaren“<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung der Eigentumsrechte führt.<br />
Dabei soll der Eigentümer nicht mit Kosten belastet<br />
werden.<br />
ƒƒ<br />
Verbesserte Berücksichtigung von Investitionsrisiken<br />
im Rahmen der Entgeltregulierung<br />
ƒƒ<br />
Erleichterung von Risikobeteiligungsmodellen<br />
ƒƒ<br />
Verlängerung der Regulierungsperioden von<br />
zwei auf drei Jahre
32 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
4.1. Mehr Planungssicherheit für Unternehmen<br />
Zielsetzung<br />
Zielbeitrag<br />
Planungssicherheit<br />
2014 2014+<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Ziel der Maßnahme ist es, die Planungssicherheit<br />
für im <strong>Breitband</strong>ausbau tätige Unternehmen zu<br />
erhöhen. Dies soll durch die Verlängerung der<br />
Geltungsdauer von Marktanalysen von zwei auf drei<br />
Jahre erreicht werden.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Umsetzung<br />
Planungssicherheit<br />
2010 2011<br />
Teilweise<br />
erfolgt<br />
Zum<br />
größten<br />
Teil erfolgt<br />
Die Maßnahme „Mehr Planungssicherheit für Unternehmen“<br />
wurde bis zum Ersche<strong>in</strong>en des ersten<br />
Monitor<strong>in</strong>gberichts schrittweise aufgegriffen. Da<br />
die TKG-Novellierung gerade <strong>in</strong> der Anfangsphase<br />
stand, war die Maßnahme erst „teilweise erfolgt“.<br />
Bereits zum Zeitpunkt der Erstellung der Strategie<br />
wurden Maßnahmen des TKG benannt, die bereits<br />
Planungssicherheit schaffen. Dazu zählen unter<br />
anderem:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Beachtung der Anfangs<strong>in</strong>vestitionen unter<br />
Berücksichtigung der Investitionsrisiken bei der<br />
Entscheidung über Zugangsverpflichtungen<br />
Vorgabe bei Regulierungsentscheidungen,<br />
Anreize für effiziente Investitionen <strong>in</strong> Infrastruktur<br />
zu schaffen<br />
Berücksichtigung leistungsspezifischer Risiken<br />
des e<strong>in</strong>gesetzten Kapitals bei der Entgeltregelung<br />
E<strong>in</strong>haltung des Konsistenzgebots e<strong>in</strong>er gleichmäßigen<br />
und widerspruchsfreien Entscheidungspraxis<br />
durch die Bundesnetzagentur.<br />
In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt fand die Planungssicherheit<br />
<strong>in</strong> der Stellungnahme der Bundesnetzagentur<br />
„Eckpunkte über die regulatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>-<br />
gungen für die Weiterentwicklung moderner Telekommunikationsnetze<br />
und die Schaffung e<strong>in</strong>er leistungsfähigen<br />
<strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur“ Niederschlag.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus hat bis zum Zeitpunkt der Erstellung<br />
des ersten Monitor<strong>in</strong>gberichts (2010) vor allem das<br />
TKG-Eckpunktepapier des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Wirtschaft und Technologie zur Erhöhung der<br />
Planungssicherheit beigetragen. Insbesondere die<br />
geplante Verlängerung der gesetzlichen Regulierungsperioden<br />
für Marktanalysen und Regulierungsmaßnahmen<br />
von zwei auf drei Jahre hat zur Erhöhung<br />
der Planungssicherheit beigetragen.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Seit dem letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurden im<br />
Bereich der Planungssicherheit vor allem durch die<br />
Novelle des Telekommunikationsgesetzes Fortschritte<br />
erzielt. Die Punkte wurden <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung<br />
bereits genannt, sollen hier aber nochmals hervorgehoben<br />
werden:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Der Bundesnetzagentur muss bei der Zugangsund<br />
Entgeltregulierung die mit dem Aufbau<br />
neuer Netze verbundenen Investitionsrisiken<br />
berücksichtigen und sicherstellen, dass Investoren<br />
e<strong>in</strong>e angemessene Rendite für das e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Kapital erhalten.<br />
Die Regulierungsperioden werden von zwei auf<br />
drei Jahre verlängert.<br />
Mit der weitgehenden F<strong>in</strong>alisierung der TKG-Novelle<br />
ist die Umsetzung der Maßnahme als „zum größten<br />
Teil erfolgt“ e<strong>in</strong>zustufen. Im nächsten Schritt muss<br />
die BNetzA die neuen Möglichkeiten aufgreifen und<br />
konkretisieren, so dass sie Wirkung entfalten können.<br />
Exkurs: Planungssicherheit im Kontext<br />
übergreifender Trends<br />
Im Zusammenhang mit den parlamentarischen<br />
Beratungen zur Novelle des Telekommunikationsgesetzes<br />
(TKG-Novelle) wurden zwei Themen der<br />
Telekommunikations- und Netzpolitik <strong>in</strong>tensiv<br />
diskutiert: Der Universaldienst und die Netzneutralität.<br />
Unternehmensvertreter sehen <strong>in</strong> beiden<br />
Diskussionen e<strong>in</strong>e gewisse E<strong>in</strong>schränkung ihrer Planungssicherheit.<br />
Der Universaldienst wurde <strong>in</strong> der<br />
TKG-Novelle nicht aufgegriffen, das Thema Netz-
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
33<br />
neutralität erstmalig e<strong>in</strong>gefügt. Dies sollte zu e<strong>in</strong>er<br />
ersten Stabilisierung der Erwartungen im Markt beitragen.<br />
Im Folgenden s<strong>in</strong>d beide Diskus sionen näher<br />
beschrieben:<br />
Abbildung 13: Gesetzliche Verpflichtung zu e<strong>in</strong>em<br />
Universaldienst<br />
§<br />
1<br />
In der aktuellen öffentlichen Diskussion zur TKG-<br />
Novelle wurde immer wieder die Forderung nach<br />
e<strong>in</strong>er gesetzlich fest gelegten Versorgung aller Haushalte<br />
mit <strong>Breitband</strong>anschlüssen (<strong>Breitband</strong>-Universaldienst)<br />
erhoben. Die Forderungen reichten dabei von<br />
Mbit/s bis 6 Mbit/s.<br />
Befürworter e<strong>in</strong>es Universaldienstes argumentierten,<br />
dass trotz der Ausbaubemühungen von Bundesregierung<br />
und Telekommunikationsunternehmen<br />
ländliche Regionen zu oft unterversorgt blieben.<br />
Schnelle Internetverb<strong>in</strong>dungen seien aber heute<br />
Bed<strong>in</strong>gung für gesellschaftliche Teilhabe, ob <strong>in</strong> sozialen<br />
Netzwerken, bei der schnellen Kommunikation<br />
mit Behörden oder der Arbeitsplatzsuche. Außerdem<br />
stellten <strong>Breitband</strong>anschlüsse e<strong>in</strong>en wichtigen<br />
Standortfaktor gerade für den ländlichen Raum dar<br />
und seien dort e<strong>in</strong> wichtiger Faktor für den Erhalt<br />
und die Schaffung von Arbeitsplätzen, so dass e<strong>in</strong><br />
gesetzlicher Anspruch auf Versorgung zu schaffen sei.<br />
Demgegenüber setzten Gegner des Universaldienstes<br />
und Telekommunikationsunternehmen sowie<br />
Branchenverbände auf e<strong>in</strong>en wettbewerbsgesteuerten<br />
und marktgetriebenen <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong><br />
Deutschland. Sie sehen den Universaldienst als<br />
unverhältnismäßigen E<strong>in</strong>griff und lehnen e<strong>in</strong>e solche<br />
Maßnahme aufgrund negativer Auswirkungen<br />
für Wirtschaft und Staatsf<strong>in</strong>anzen ab. Der <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
im derzeitigen Rahmen verlaufe<br />
„schneller, kostengüns tiger und besser“ als durch<br />
e<strong>in</strong>en entsprechenden regulatorischen E<strong>in</strong>griff, der<br />
die Telekommunikations unternehmen zu hohen<br />
Investitionen zw<strong>in</strong>gen würde, die sie letztlich an den<br />
Endkunden weitergeben müssten. Im Zuge des<br />
Wettbewerbs werde <strong>in</strong> naher Zukunft ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
flächendeckende <strong>Breitband</strong>-Internetversorgung<br />
erreicht. Dies geschehe vor allem durch den gegenwärtigen<br />
Ausbau des LTE-Netzes, bei dem den Unternehmen<br />
bei der Versteigerung der Digitalen Dividende<br />
strenge Auflagen zur Erschließung ländlicher<br />
Räume gemacht wurden. Es wird zudem angeführt,<br />
dass e<strong>in</strong> Universaldienst nur nach langer Vorlaufzeit<br />
zu tatsächlichen Ausbauaktivitäten führt und konträr<br />
zur derzeitigen Förderlogik läge. Zudem wird<br />
politische Spielmasse geschaffen für Erhöhungen<br />
des Levels für den Universaldienst, was wiederum<br />
die Planungssicherheit<br />
verr<strong>in</strong>gert.<br />
Das zweite derzeit auf europäischer und nationaler<br />
Ebene <strong>in</strong>tensiv erörterte Thema ist die Diskussion<br />
zur „Netzneutralität“.<br />
Abbildung 14: Netzneutralität<br />
„Netzneutralität me<strong>in</strong>t die neutrale Übermittlung<br />
von Daten im Internet durch die Netzbetreiber, also<br />
e<strong>in</strong>e gleichberechtigte Übertragung aller Datenpakete;<br />
unabhängig davon, woher diese stammen,<br />
welchen Inhalt sie haben oder welche Anwendungen<br />
die Pakete generiert haben. In Deutschland ist die<br />
Netzneutralität nicht gesetzlich verankert, die<br />
Bundesregierung hat aber die Enquête-Kommission<br />
„Internet und digitale Gesellschaft“ zu e<strong>in</strong>er<br />
Stellungnahme aufgefordert, deren Ergebnisse nun<br />
vorliegen und die Grundlage für weiteres Handeln<br />
bilden können. Zudem führt das BMWi e<strong>in</strong>e Studie<br />
mit mehreren begleitenden Workshops zum Thema<br />
durch<br />
In der Diskussion treffen zwei unterschiedliche<br />
Vorstellungen von Netzneutralität aufe<strong>in</strong>ander, e<strong>in</strong>e<br />
ökonomisch-wettbewerbsrechtliche und e<strong>in</strong>e<br />
bürgerrechtliche.<br />
Befürworter der Netzneutralität sehen diese als<br />
„digitales Bürgerrecht“, da e<strong>in</strong> freies Internet ohne<br />
staatliche oder wirtschaftliche E<strong>in</strong>griffe der Garant<br />
für freien Me<strong>in</strong>ungsaustausch weltweit sei und freien<br />
Zugang zu Wissen und Informationen gewähre.<br />
Insofern sei Netzneutralität auch e<strong>in</strong> soziales Gebot,<br />
das gesellschaftliche Teilhabe unabhängig von der<br />
f<strong>in</strong>anziellen Leistungsfähigkeit des E<strong>in</strong>zelnen<br />
gewährleiste und e<strong>in</strong>e digitale Spaltung verh<strong>in</strong>dere.<br />
Deshalb müsse die diskrim<strong>in</strong>ierungsfreie Gleichbehandlung<br />
aller Daten im Internet unabhängig von<br />
kommerziellen Interessen geschehen. Letztlich<br />
würden damit auch Innovationsprozesse über das<br />
Netz für kle<strong>in</strong>ere Unternehmen und auch für die<br />
Wissenschaft ermöglicht, denn die privilegierte Versendung<br />
von Daten bedeute faktisch das Ende von<br />
konkurrenzgetriebener Innovation <strong>in</strong> der Webkommunikation.
34 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Die Internet-Provider h<strong>in</strong>gegen klagen über Kapazitätsengpässe<br />
und die Tatsache, dass so genannte<br />
Heavy User und daten<strong>in</strong>tensive Dienste die bestehenden<br />
Tarifstrukturen unverhältnismäßig ausnutzten.<br />
Viele Netzbetreiber sehen die neutrale Datenübertragung<br />
als kontraproduktiv an. E<strong>in</strong>e<br />
gesteuerte Netzverwaltung sei nötig, um Datenstau<br />
zu verh<strong>in</strong>dern und andere Angebote überhaupt<br />
angemessen zu betreiben. Zudem müssten die Telefon-<br />
und Mobilfunkgesellschaften zwar e<strong>in</strong>en Großteil<br />
der Investitionskosten für den Infrastrukturausbau<br />
tragen, profitierten wegen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tensiven<br />
Preiskampfes aber unverhältnismäßig wenig von<br />
den Aktivitäten großer Webkonzerne wie etwa<br />
Google, Yahoo oder Facebook. E<strong>in</strong> Interessensausgleich<br />
sei daher notwendig. Deshalb plädieren die<br />
Netzbetreiber für e<strong>in</strong> Modell mit abgestuften Gebühren<br />
beim Datentransfer. E<strong>in</strong>zelne Dienste mit hohem<br />
Datenaufkommen können demnach stärker mit<br />
Kosten belastet werden.<br />
Die Bundesregierung hat das Thema bereits <strong>in</strong> der<br />
aktuellen TKG-Novelle berücksichtigt: Der Gesetzentwurf<br />
sieht vor, dass das Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />
Wirtschaft und Technologie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rechtsverordnung<br />
Transparenz- und M<strong>in</strong>destqualitätsvorgaben<br />
machen kann. Je nach Ausgestaltung dieser Regelungen<br />
kann dies e<strong>in</strong>en Beitrag zur ökonomischen<br />
Rationalität im Markt leisten und damit die Planungssicherheit<br />
für Investitionen erhöhen. Zum<br />
Thema Netzneutralität führt das BMWi 2011 außerdem<br />
e<strong>in</strong>e Studie durch mit mehreren begleitenden<br />
Workshops, erstmals am 16.11.2011. Zudem hatte<br />
der IT-Gipfel Ende 2010 Thesen zur Netzneutralität<br />
formuliert.<br />
4.2. Grundzüge e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierten<br />
Regulierung festlegen<br />
Zielsetzung<br />
Zielbeitrag<br />
Wachstumsorientierte<br />
Regulierung<br />
2014 2014+<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Ziel der Maßnahme war es, durch die Bundesnetzagentur<br />
e<strong>in</strong> Eckpunktepapier zur zukünftigen Regulierung<br />
entwickeln zu lassen, das die ökonomische<br />
und rechtliche Planungssicherheit, e<strong>in</strong>e angemessene<br />
Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sung, Infrastruktur-Shar<strong>in</strong>g<br />
und die Transparenz des geplanten Netzumbaus für<br />
die Marktakteure e<strong>in</strong>bezieht.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Umsetzung<br />
Wachstumsorientierte<br />
Regulierung<br />
2010<br />
Zum<br />
2011<br />
größten<br />
Teil erfolgt<br />
Zum<br />
größten<br />
Teil erfolgt<br />
Der Umsetzungsstand wurde 2010, gemessen am<br />
Wortlaut der Maßnahme, als „abgeschlossen“<br />
bewertet; mit Blick auf den gewünschten Zielbeitrag<br />
der Maßnahme allerd<strong>in</strong>gs auf „zum größten Teil<br />
er folgt“ reduziert, da die Umsetzung der Ankündigungen<br />
noch nicht vollständig erfolgt war.<br />
Im März 2010 hielt die Bundesnetzagentur „Eckpunk<br />
te über die regulatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die Weiterentwicklung moderner Telekommunikationsnetze<br />
und die Schaffung e<strong>in</strong>er<br />
leis tungs fähigen <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur“ fest und<br />
konkretisierte dar<strong>in</strong> zusätzlich zu den im Rahmen<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie geforderten Inhalten weitere<br />
Aspekte. Dazu gehörte beispielsweise die Feststellung,<br />
dass freiwillige Open-Access Angebote von<br />
Unternehmen, die nicht marktbeherrschend s<strong>in</strong>d,<br />
grundsätzlich ke<strong>in</strong>er Regulierung unterliegen oder<br />
der geplante Aufbau e<strong>in</strong>es NGA-Forums. Zum Zeitpunkt<br />
des Monitor<strong>in</strong>gberichts 2010 war das Forum<br />
bereits e<strong>in</strong>berufen und hatte Mandat und Zeitplan<br />
def<strong>in</strong>iert. Über das Eckpunktepapier h<strong>in</strong>aus wurden<br />
bis Sommer 2010 zwei Regulierungsschritte mit<br />
hoher Relevanz für den <strong>Breitband</strong>ausbau abgeschlossen:<br />
Die DTAG wurde verpflichtet, e<strong>in</strong>erseits<br />
Zugang zu Schaltverteilern und andererseits Zu gang<br />
zu passiver Infrastruktur (Multifunktionsgehäusen,<br />
Kabelkanalanlagen und unbeschaltete Glasfaser) für<br />
die Zwecke der Mitnutzung zu ermöglichen. Als<br />
nächste Umsetzungsschritte im Bereich der Regulierung<br />
wurden im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 zwei<br />
As pek te empfohlen: Die rasche Verabschiedung der<br />
TKG-Novelle sowie die Festlegung weiterer Regulierungsschritte<br />
auf Grundlage der Eckpunkte der<br />
Bundesnetzagentur und der Ergebnisse des NGA-<br />
Forums.
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
35<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
In Bezug auf die Maßnahme „Festlegung der Grundzüge<br />
e<strong>in</strong>er wachstums- und <strong>in</strong>vestitionsorientierten<br />
Förderung“ s<strong>in</strong>d seit 2010 Fortschritte <strong>in</strong> vier Bereichen<br />
zu nennen. Dazu gehören neben dem bereits <strong>in</strong><br />
Kapitel 4.1 beschriebenen Entwurf zur TKG-Novelle<br />
und dem laufenden parlamentarischen Abstimmungsprozess<br />
die E<strong>in</strong>igungen und Vere<strong>in</strong>barungen<br />
im Rahmen des NGA-Forums sowie die seit Mitte<br />
2010 erlassenen Regulierungsmaßnahmen, die den<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau betreffen. Außerdem wurde <strong>in</strong> 2010<br />
e<strong>in</strong>e Studie zur risikoadäquaten Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sung<br />
abgeschlossen und veröffentlicht (Gutachten<br />
zur Ermittlung des kalkulatorischen Z<strong>in</strong>s satzes, der<br />
den spezifischen Risiken des <strong>Breitband</strong> aus baus<br />
Rechnung trägt, Prof. Richard Stehle). 4<br />
Fortschritte im Rahmen des NGA-Forums 5<br />
Das NGA-Forum hat se<strong>in</strong>e Arbeit 2010 aufgenommen,<br />
im Dezember 2010 e<strong>in</strong>en Zwischenbericht veröffentlicht<br />
und im Mai 2011 das Grundsatzdokument<br />
„Technische und operationelle Aspekte des Zugangs<br />
zu Glasfasernetzen und anderen NGA-Netzen“<br />
publiziert. Der Abschlussbericht wird am 06.12.2011<br />
vorgelegt. Mit Redaktionsschluss des diesjährigen<br />
Monitor<strong>in</strong>gberichts hat das NGA-Forum zudem die<br />
E<strong>in</strong>igung auf e<strong>in</strong>e Leistungsbeschreibung für e<strong>in</strong>en<br />
Ebene-2-Bitstromzugang bekannt gegeben.<br />
Das Grundsatzdokument hat bereits abgestimmte<br />
Informationen zu folgenden Aspekten festgelegt:<br />
ƒƒ<br />
Ordnung aller relevanten Zugangsprodukte entsprechend<br />
ihrer technischen Anforderungen im<br />
H<strong>in</strong>blick auf die Zugangsschnittstelle sowie weitere<br />
Kooperationsschnittstellen<br />
Die nun erarbeitete Leistungsbeschreibung für<br />
e<strong>in</strong>en Ebene-2-Bitstromzugang stellt e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />
Meilenste<strong>in</strong> dar. Zwar ist die Anwendung<br />
nicht rechtsverb<strong>in</strong>dlich, liegt aber im Eigen<strong>in</strong>teresse<br />
der Anbieter. Die Leistungsbeschreibung kann nun<br />
als Grundlage für Musterverträge bei bilateralen<br />
Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen genutzt werden und<br />
damit entscheidend zur Planungssicherheit beitragen.<br />
Es konnte darüber h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong>e erste E<strong>in</strong>igung<br />
zu den geme<strong>in</strong>samen Regelungen zu „Open Access“<br />
gefunden werden.<br />
Inzwischen ist aufgrund der positiven Resonanz und<br />
den konkreten Ergebnissen e<strong>in</strong>e Fortsetzung des<br />
NGA-Forums beschlossen worden. In der nächsten<br />
Phase soll u. a. die Spezifikation e<strong>in</strong>es Ebene-2-Geschäftskundenprodukts<br />
angegangen werden.<br />
Fortschritte im Rahmen von Regulierungsmaßnahmen<br />
Seit Mitte 2010 wurde von der BNetzA e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Regulierungsmaßnahmen erlassen, die den<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau betreffen. Darunter waren unter<br />
anderem folgende Regulierungsmaßnahmen:<br />
Ex-post-Kontrolle für Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitungen:<br />
Die Bundesnetzagentur sieht für die Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitung<br />
(TAL) von e<strong>in</strong>er strengen<br />
Ex-Ante-Regulierung ab. Zukünftig soll bei neuen<br />
Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitungen (Glasfaser-<br />
TAL) der Telekom Deutschland GmbH lediglich e<strong>in</strong>e<br />
Ex-post-Kontrolle vorgenommen werden. D. h., dass<br />
Abbildung 15: Darstellung verschiedener<br />
Glasfaser<strong>in</strong>frastrukturen<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Beschreibungen und Empfehlungen für Kooperationsschnittstellen<br />
Zugangsnetz-Architekturen und Technologien<br />
Anforderungen an Vorleistungsprodukte<br />
4<br />
Institut für Banken-, Börsen- und Versicherungswesen,<br />
Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong>, 2010<br />
5<br />
www.bnetza.de<br />
Fibre to the Node<br />
(FTTN)<br />
Fibre to the Curb<br />
(FTTC)<br />
Fibre to the Basement<br />
(FTTB)<br />
Fibre to the Home<br />
(FTTH)<br />
Quelle: Solon<br />
Optical fibres<br />
Coax/Copper
36 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
die Marktteilnehmer sich ohne Vorgaben durch die<br />
Bundesnetzagentur kommerziell e<strong>in</strong>igen. Die Bundesnetzagentur<br />
prüft nur im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> die Konditionen<br />
und steht gegebenenfalls bei Konflikten<br />
bereit, um Missbrauch zu verh<strong>in</strong>dern und im Zweifelsfall<br />
bestimmte Konditionen durchzusetzen.<br />
Geplante Entgeltmaßnahmen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs zwei<br />
Monate vor Inkrafttreten der Bundesnetzagentur<br />
anzuzeigen, um e<strong>in</strong>e Kontrolle mit Blick auf Missbrauch<br />
zu ermöglichen. Dieses marktgetriebene<br />
Vorgehen verm<strong>in</strong>dert den bürokratischen Aufwand<br />
und kann zur Erhöhung der Ausbaudynamik beitragen.<br />
Für die klassische Kupfer-TAL bleibt die bisherige<br />
Ex-Ante-Regulierung bestehen.<br />
Mustervertrag/Standardangebot für den Zugang zur<br />
TAL am Schaltverteiler:<br />
Die Bundesnetzagentur hat der Telekom Deutschland<br />
GmbH e<strong>in</strong>en Mustervertrag (sog. Standardangebot)<br />
für den Zugang zur „letzten Meile“, der<br />
Teilnehmeranschlussleitung (TAL) an e<strong>in</strong>em Schaltverteiler<br />
vorgegeben. Das Standardangebot legt die<br />
konkreten Bed<strong>in</strong>gungen und wechselseitigen Pflichten<br />
fest, zu denen die Wettbewerber künftig den<br />
Zugang zu e<strong>in</strong>em neu auf dem Hauptkabel der Telekom<br />
Deutschland GmbH zu errichtenden Schaltverteiler<br />
erhalten können. Die Vorgaben ermöglichen<br />
es, auf der Basis des Mustervertrags konkrete Schaltverteiler-Zugangsverträge<br />
mit der Telekom abzuschließen<br />
ohne hierfür zunächst zeitaufwändig<br />
verhandeln oder im Streitfall sogar die Bundesnetzagentur<br />
anrufen zu müssen. Das Standardangebot<br />
vere<strong>in</strong>facht daher künftig die Erschließung bisher<br />
breitbandig nicht oder nur unterversorgter Regionen.<br />
Das Standardangebot ist mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destlaufzeit<br />
bis Ende Mai 2013 versehen worden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Verfügung BK3-09-085<br />
„Marktdef<strong>in</strong>ition und Marktanalyse auf dem Vorleistungsmarkt<br />
für den (physischen) Zugang zu Netz<strong>in</strong>frastrukturen<br />
(e<strong>in</strong>schließlich des geme<strong>in</strong>samen<br />
oder vollständig entbündelten Zugangs) an festen<br />
Standorten“ relevant. Des Weiteren s<strong>in</strong>d die „Regulierungsmaßnahmen<br />
zu Verpflichtungen auf den<br />
Märkten des <strong>Breitband</strong>zugangs für Großkunden und<br />
die TAL-Entgeltgenehmigung aus dem Juni 2011<br />
(Kalkulation auf Basis von Wiederbeschaffungswerten<br />
aus Gründen der Investitionsorientierung)<br />
zu nennen.<br />
4.3. Anreiz- und <strong>in</strong>vestitionsorientierte Förderung<br />
im EU-Rechtsrahmen<br />
Zielsetzung<br />
Zielbeitrag<br />
Anreizorientierung und<br />
Investitionsförderung<br />
2014 2014+<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Bevor die <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes verabschiedet<br />
wurde, waren die Vorgaben der Europäischen<br />
Union zur Telekommunikationsregulierung aus der<br />
Perspektive vieler Telekommunikationsunternehmen<br />
und der Bundesregierung nicht ausreichend<br />
auf den <strong>Breitband</strong>ausbau ausgerichtet. Besonders <strong>in</strong><br />
zwei Punkten sollten Veränderungen an den europäischen<br />
Vorgaben vorgenommen werden: Die<br />
Möglichkeiten zur Teilung des Investitionsrisikos<br />
zwischen verschiedenen Telekommunikationsunternehmen<br />
sollten ausgeweitet und die Planungssicherheit<br />
für Investoren erhöht werden.<br />
Stand der Umsetzung im ersten (2010) und zweiten<br />
(2011) Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
Umsetzung<br />
Anreizorientierung und<br />
Investitionsförderung<br />
2010 2011<br />
Abgeschlossen<br />
Abgeschlossen<br />
Aus Sicht der Bundesregierung konnte die Maßnahme<br />
bereits 2010 als abgeschlossen betrachtet werden.<br />
Mit der Richtl<strong>in</strong>ie 2009/140/EG vom 25. November<br />
2009 wurden dabei folgende Änderungen des<br />
Rechtsrahmens vorgenommen, welche die Grundlage<br />
für die Anpassungen des deutschen Telekommunikationsgesetzes<br />
darstellen: Das Risiko für<br />
Investoren wurde bei der Preissteuerung durch<br />
Regulie rungsbehörden berücksichtigt. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
wurde auch die Möglichkeit zur Verpflichtung<br />
zur geme<strong>in</strong>samen Nutzung von Infrastruktur<br />
geschaffen und e<strong>in</strong>e regionalisierte Marktbetrachtung<br />
ermöglicht. Daneben können nun Zugangsbed<strong>in</strong>gungen<br />
festgelegt werden, die während angemessener<br />
Überprüfungszeiträume kohärent bleiben,<br />
um die Planungssicherheit für Unternehmen zu<br />
erhöhen.
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
37<br />
5. Maßnahmensäule 5:<br />
Information und Transparenz<br />
Die vier def<strong>in</strong>ierten Maßnahmen im Handlungsfeld<br />
Information und Transparenz sollen die Umsetzung<br />
aller anderen Maßnahmensäulen unterstützen. Ziel<br />
ist es, alle beteiligten Akteure umfassend mit allen<br />
relevanten Informationen zu versorgen, Wissensdefizite<br />
über Maßnahmen und Möglichkeiten zum<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau zu reduzieren und e<strong>in</strong> breiteres<br />
Bewusstse<strong>in</strong> für die Notwendigkeit des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
zu schaffen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist es Ziel, alle beteiligten Akteure<br />
stärker zu vernetzen, um kooperative Lösungen<br />
weiter voranzubr<strong>in</strong>gen. Die <strong>Breitband</strong>strategie hat<br />
deshalb die folgenden Maßnahmen def<strong>in</strong>iert:<br />
1. Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit<br />
2. Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums des<br />
Bundes<br />
3. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
und Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
zwischen Bund und Ländern<br />
4. Erstellung e<strong>in</strong>es jährlichen Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />
5.1. Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die geplanten Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
wie Onl<strong>in</strong>e-Informationen auf dem Internetportal<br />
„Zukunft <strong>Breitband</strong>“, Veranstaltungen und<br />
Pr<strong>in</strong>tmaterialien, werden weiterh<strong>in</strong> forciert.<br />
Zielsetzung<br />
Die <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie vorgestellten Instrumente<br />
der Öffentlichkeitsarbeit sollen den beteiligten<br />
Akteuren und der Öffentlichkeit alle relevanten<br />
Informationen über den <strong>Breitband</strong>ausbau zur Verfügung<br />
stellen. U. a. soll das Portal Zukunft <strong>Breitband</strong><br />
(www.zukunft-breitband.de) um folgende Features<br />
erweitert werden: Ausbau des <strong>Breitband</strong>atlasses,<br />
Erweiterung der Best-Practice-Datenbank und<br />
Durchführung e<strong>in</strong>er entsprechenden Studie, Ausweitung<br />
der Hilfestellungen für Kommunen zu Fördermöglichkeiten<br />
sowie Erstellung e<strong>in</strong>er Bedarfsdatenbank.<br />
Zielbeitrag<br />
Zielbeitrag<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
2014 2014+<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Die Maßnahme „Aktive und aktivierende Öffentlichkeitsarbeit“<br />
leistet als flankierende Maßnahme für<br />
die anderen Säulen (Nutzung von Synergien, f<strong>in</strong>anzielle<br />
Förderung, unterstützende Frequenzpolitik,<br />
wachstums- und <strong>in</strong>novationsorientierte Regulierung)<br />
e<strong>in</strong>en hohen Beitrag zur Zielerreichung. Ihre<br />
Durchführung hilft, das Potenzial der anderen Maßnahmensäulen<br />
voll auszuschöpfen. Daneben <strong>in</strong>formiert<br />
sie die breite Öffentlichkeit und schafft dort<br />
e<strong>in</strong> Problembewusstse<strong>in</strong>, das die Notwendigkeit<br />
raschen Handelns deutlich werden lässt.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Umsetzung<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
2010<br />
Zum<br />
2011<br />
größten<br />
Teil erfolgt<br />
Zum<br />
größten<br />
Teil erfolgt<br />
Die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit waren<br />
zum Zeitpunkt der Erstellung des ersten Monitor<strong>in</strong>gs<br />
(2010) weitgehend bekannt und wurden<br />
genutzt. Die verfügbaren Informationen des Bundes<br />
wurden auf der Plattform „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ zur<br />
Verfügung gestellt, unter denen der <strong>Breitband</strong>atlas<br />
die am häufigsten genutzte Informationsquelle war.<br />
Der <strong>Breitband</strong>atlasauftritt konnte dabei entscheidend<br />
verbessert werden und fungiert <strong>in</strong>zwischen als<br />
zentrales Informationsportal. Bereits vor Ersche<strong>in</strong>en<br />
des ersten Berichts wurde die Best-Practice-Datenbank<br />
erweitert und wurden Publikationen herausgegeben,<br />
die die Faktenbasis zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
erweitern und Kommunen und Unternehmen Hilfestellung<br />
leisten sollten. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong>e<br />
Bedarfsdatenbank realisiert, die aufgrund mangelnder<br />
Nutzerfreundlichkeit und nicht aktualisierter<br />
Daten die Nutzung jedoch weit h<strong>in</strong>ter den Erwartungen<br />
zurückbleiben ließ. Zudem wirkten die Länder<br />
sowie die kommunalen Spitzen-, Industrie- und<br />
Branchenverbände bei verschiedenen Angeboten im<br />
Bereich der Öffentlichkeitsarbeit mit.
38 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Basierend auf den bisherigen Maßnahmen der<br />
Öffentlichkeitsarbeit und den identifizierten Lücken<br />
empfahl der Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010, <strong>in</strong>novative und<br />
beispielhafte Geschäftsmodelle für den Ausbau von<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen zu kommunizieren<br />
und zu unterstützen.<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Im vergangenen Jahr s<strong>in</strong>d die Anstrengungen der<br />
Akteure <strong>in</strong> der Öffentlichkeitsarbeit weiter verstärkt<br />
worden. Die Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit<br />
werden im Folgenden für den Bund, die Bundesländer<br />
und ausgewählte Verbände aufgezeigt.<br />
Aktivitäten des Bundes:<br />
Das Portal „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ (www.zukunft-breitband.de)<br />
ist weiterh<strong>in</strong> die zentrale Informationsstelle<br />
des Bundes zum <strong>Breitband</strong>ausbau. Der <strong>Breitband</strong>atlas<br />
ist auch 2010/2011 die am häufigsten<br />
genutzte Informationsquelle der Seite. Der <strong>Breitband</strong>atlas<br />
gibt Auskunft über die Verfügbarkeit von<br />
<strong>Breitband</strong>anschlüssen für Privathaushalte. Bürger,<br />
Unternehmen und Kommunen haben die Möglichkeit,<br />
die Ver fügbarkeit von <strong>Breitband</strong> differenziert<br />
nach Geschw<strong>in</strong>digkeiten und Technologien bis auf<br />
e<strong>in</strong>e Genauigkeit von 250 mal 250 Metern e<strong>in</strong>zusehen.<br />
Seit der Freischaltung des <strong>Breitband</strong>atlasses im<br />
Juli 2005 wurde das Instrument kont<strong>in</strong>uierlich<br />
weiterentwickelt.<br />
Die Ausweitung der Best-Practice-Datenbank des<br />
Bundes wurde seit dem letzten Jahr nur bed<strong>in</strong>gt vorangetrieben.<br />
Im letzten Jahr enthielt die Datenbank<br />
des Portals „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ noch <strong>in</strong>sgesamt<br />
38 Best-Practice-Beispiele, <strong>in</strong> diesem Jahr s<strong>in</strong>d es 37.<br />
Die Best-Practice-Beispiele zum Ausbau der Grundversorgung<br />
werden momentan nicht aktualisiert,<br />
allerd<strong>in</strong>gs werden derzeit Best-Practice-Beispiele für<br />
den Aufbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
gesammelt. Diese Best-Practices sollen u. a. Angaben<br />
zu den vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />
Technologie geförderten Modell projekten enthalten.<br />
Im Herbst 2010 hat das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />
und Technologie mit der Durchführung e<strong>in</strong>er<br />
Informationskampagne für Kommunen begonnen.<br />
Im Rahmen der Informationskampagne hat das<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
mehr als 1.100 ausgewählte Geme<strong>in</strong>den, die zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht mit <strong>Breitband</strong> versorgt<br />
waren, e<strong>in</strong> umfangreiches Informationspaket zur<br />
Verfügung gestellt. Neben aufbereiteten Best-Practice-Beispielen<br />
enthielt das Paket u. a. e<strong>in</strong>e Musterbedarfsanalyse<br />
und e<strong>in</strong>en Leitfaden zum Infrastrukturausbau<br />
<strong>in</strong> Kommunen. Die Informationskampagne<br />
wurde von e<strong>in</strong>er Veranstaltungsreihe begleitet, <strong>in</strong><br />
deren Rahmen regionale Workshops organisiert<br />
wurden. Darüber h<strong>in</strong>aus hat das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Wirtschaft und Technologie auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
wieder die Möglichkeiten des <strong>Breitband</strong>ausbaus auf<br />
der CeBIT präsentiert. E<strong>in</strong>e Beteiligung des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />
für Wirtschaft und Technologie an der<br />
CeBIT 2012 ist <strong>in</strong> Planung.<br />
Seit dem letzten Jahr gab es vonseiten der Bundesregierung<br />
e<strong>in</strong>e neue Studie zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
mit dem Arbeitstitel „Möglichkeiten des effizienten<br />
E<strong>in</strong>satzes vorhandener geeigneter öffentlicher und<br />
privater Infrastrukturen für den Ausbau von Hochleistungsnetzen“.<br />
Es ist zu erwarten, dass diese so<br />
genannte Synergiestudie des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />
für Wirtschaft und Technologie, die im Herbst 2011<br />
ersche<strong>in</strong>en soll, e<strong>in</strong>en Beitrag zu mehr Transparenz<br />
im Infrastrukturausbau leisten wird.<br />
Aktivitäten der Bundesländer:<br />
Neben den Aktivitäten auf Bundesebene haben sich<br />
auch die Bundesländer seit dem Jahr 2010 verstärkt<br />
<strong>in</strong> der Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Insbesondere<br />
haben die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren e<strong>in</strong>en stärkeren<br />
Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit geleistet.<br />
Das <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrum Niedersachsen<br />
hat beispielsweise die Entwicklung des <strong>Breitband</strong>atlasses<br />
Niedersachsen weiter vorangetrieben. In<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat das <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrum<br />
die Verabschiedung e<strong>in</strong>er neuen <strong>Breitband</strong>strategie<br />
begleitet.<br />
Aktivitäten der Verbände:<br />
Neben den staatlichen Institutionen haben auch die<br />
Spitzen-, Industrie- und Branchenverbände zu e<strong>in</strong>er<br />
verbesserten Transparenz im <strong>Breitband</strong>ausbau beigetragen.<br />
Abbildung 16 und 17 zeigen dabei beispielhaft<br />
die Aktivitäten e<strong>in</strong>iger Verbände.
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
39<br />
Abbildung 16: Aktivitäten der kommunalen Verbände<br />
Kommunale Spitzenverbände<br />
Deutscher Landkreistag<br />
Deutscher Städtetag<br />
Deutscher Städte- und Geme<strong>in</strong>debund<br />
Beispiele für Aktivitäten<br />
ƒ Unregelmäßige Artikel <strong>in</strong> der Verbandszeitschrift („Der Landkreis“) mit stärkerer Ausrichtung<br />
auf Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanb<strong>in</strong>dung<br />
ƒ Best-Practice-Broschüre mit 25 Beispielen<br />
ƒ Onl<strong>in</strong>eplattform mit Informationen über Förderrichtl<strong>in</strong>ien<br />
ƒ Eigener Bereich für das Thema <strong>Breitband</strong> im Intranet<br />
ƒ „Innovators Lounge“ für engagierte Bürgermeister<br />
ƒ H<strong>in</strong>tergrundpapiere zum Ausbau von LTE <strong>in</strong> ländlichen Räumen, Fokus auf Grundversorgung<br />
ƒ „Mehr <strong>Breitband</strong> für alle“ – Informationspapier für Laien<br />
Quelle: H<strong>in</strong>tergrundbefragungen der kommunalen Spitzenverbände, 2011<br />
Abbildung 17: Aktivitäten der Branchenverbände<br />
Kommunale Spitzenverbände<br />
ANGA<br />
BITKOM<br />
BREKO<br />
BUGLAS<br />
VATM<br />
VKU<br />
Beispiele für Aktivitäten<br />
ƒ Organisation von drei Workshops im Jahr 2011, bespielsweise „Hybride Endgeräte und<br />
Hybride Dienste – Revolution im Wohnzimmer?“<br />
ƒ Broadband World auf der CeBit<br />
ƒ Tascforce <strong>Breitband</strong><br />
ƒ Bürger- und Kommunengespräche<br />
ƒ Stellungnahme und Positionspapiere, beispielsweise zu Universaldienst<br />
ƒ Veranstaltungen wie „Förderungs- und F<strong>in</strong>anzierungskonzepte für den Glasfaserausbau“<br />
ƒ Regelmäßige Kolumnen, Fachzeitschriften zum Thema <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
ƒ Stellungnahme und Positionspapiere, beispielsweise zu e<strong>in</strong>em möglichen Infrastrukturgesetz<br />
oder der Anpassung des TAL-Entgelt<br />
ƒ Mitarbeit <strong>in</strong> den Unterarbeits- und Projektgruppen des IT-Gipfels<br />
ƒ Regelmäßige Artikel <strong>in</strong> der Tages- und Fachpresse<br />
ƒ Stellungnahmen und Positionspapiere, beispielsweise zum Thema Netzneutralität<br />
ƒ Veranstaltungen wie „FTTx gerät <strong>in</strong> Bewegung: Was tut sich im Land bei der Glasfaser?“<br />
ƒ Erarbeitung von Marktanalysen, beispielsweise zum Effekt von Änderungen beim TAL-Entgelt<br />
ƒ Stellungnahmen und Positionspapiere, beispielsweise zur TKG-Novelle<br />
ƒ Mitwirkung an Veranstaltungen wie dem Alcatel-Lucent Glasfasertag<br />
für kommunale Unternehmen<br />
ƒ Publikation von H<strong>in</strong>tergrundpapieren wie „Glasfaserausbau im ländlichen Raum“<br />
ƒ Arbeitskreis <strong>Breitband</strong> für alle <strong>in</strong>teressierten KMU mit Themen wie Open Access<br />
Quelle: H<strong>in</strong>tergrundbefragungen der Verbände, 2011<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wirken alle Verbände <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe<br />
2 für den IT-Gipfel mit und werden <strong>in</strong><br />
Arbeitsgruppen und Workshops des BMWi zum<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau e<strong>in</strong>gebunden.<br />
Herausforderungen<br />
Folgende Herausforderungen s<strong>in</strong>d im nächsten<br />
Schritt zu bewältigen, um die Öffentlichkeitsarbeit<br />
noch effektiver zu gestalten:<br />
ƒƒ<br />
Positionierung des <strong>Breitband</strong>ausbaus als<br />
Treiber für wirtschaftliches Wachstum sowie<br />
Unterstützung für die Energiewende<br />
In der öffentlichen Diskussion wird der <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
oftmals nicht als Treiber für Wachstum<br />
und Wohlstand, sondern als Kostenfaktor wahrgenommen.<br />
Meist stehen die Kosten des Ausbaus<br />
und nicht die positiven volkswirtschaftlichen<br />
Effekte e<strong>in</strong>er flächendeckenden Verfügbarkeit
40 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
von <strong>Breitband</strong> im Vordergrund. Ähnlich wenig diskutiert<br />
s<strong>in</strong>d die Datenübertragungs bedarfe für die<br />
zukünftige Energie<strong>in</strong>frastruktur („smart grids“)<br />
und den hierfür notwendigen <strong>Breitband</strong>ausbau.<br />
Zielbeitrag<br />
Das Kompetenzzentrum des Bundes kann für 2014<br />
und darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en hohen Beitrag zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
leisten.<br />
ƒƒ<br />
Moderne Kommunikation der Informationen<br />
zum <strong>Breitband</strong>ausbau im Internet<br />
Das Internetportal „Zukunft <strong>Breitband</strong>“ ist die<br />
zentrale Informationsstelle des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />
für Wirtschaft und Technologie zum Thema<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau. Das Portal ist aufgrund mangelnder<br />
Nutzerfreundlichkeit und Interaktivität<br />
nur bed<strong>in</strong>gt dazu geeignet, um den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
auch onl<strong>in</strong>e als wichtiges Thema zu positionieren<br />
und den Ausbauakteuren – vor allem<br />
Kommunen sowie kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen<br />
(KMU) – Informationen zur Verfügung<br />
zu stellen. Ansätze für Weiterentwicklungen<br />
liegen <strong>in</strong> der Benutzerführung, dem Aufbau<br />
<strong>in</strong>teraktiver Elemente (z. B. moderierte Foren)<br />
und der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung anderer Medien, beispielsweise<br />
Filmmaterial zu Technologien.<br />
Zielbeitrag<br />
BB-Kompetenzzentrum<br />
des Bundes<br />
2014 2014+<br />
Hoch<br />
Hoch<br />
Dies geschieht zum e<strong>in</strong>en über die Unterstützung<br />
der Länder bei der zielgerichteten Beratung der<br />
Kommunen und zum anderen durch die konzeptionelle<br />
Unterstützung der weiteren Umsetzung<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie.<br />
Stand der Umsetzung bis zum ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
(2010)<br />
Zum Zeitpunkt des ersten Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />
befand sich der Auftrag zur Errichtung e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>büros<br />
auf Bundesebene noch <strong>in</strong> der Ausschreibungsphase.<br />
Die Aufnahme des Betriebs wurde für<br />
Herbst 2010 erwartet.<br />
5.2. Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums<br />
des Bundes<br />
Zielsetzung<br />
Die Maßnahme zielt darauf ab, den Bund durch den<br />
Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums <strong>in</strong> die<br />
Lage zu versetzen, Informations- und Beratungsleistungen<br />
für Unternehmen und Kommunen zu<br />
erbr<strong>in</strong>gen. Folgende Aufgaben sollen dabei u. a.<br />
erbracht werden:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Betrieb e<strong>in</strong>er Hotl<strong>in</strong>e als zentraler Anlaufstelle<br />
zur direkten Beantwortung von Fragen oder<br />
Weitervermittlung an die zuständigen Stellen,<br />
z. B.bei Fragen zur Versorgungssituation oder<br />
Fragen von KMU zu Fördermöglichkeiten und<br />
Ausschreibungsverfahren<br />
Fachliche und <strong>in</strong>haltliche Begleitung von<br />
Veranstaltungen<br />
Bereitstellung von praxisorientierten Arbeitshilfen<br />
Entwicklung weitergehender Unterstützungsangebote<br />
für Kommunen<br />
Vernetzung mit Branchen- und Länder vertretern<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seit 2010<br />
Seit dem letzten Monitor<strong>in</strong>gbericht im Jahr 2010<br />
wurde die Maßnahme „Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums<br />
des Bundes“ vollständig umgesetzt.<br />
Das <strong>Breitband</strong>büro hat zum 1. Dezember 2010 se<strong>in</strong>e<br />
Arbeit aufgenommen. Der Umsetzungsstand für das<br />
Jahr 2011 ist daher – gemessen am Wortlaut der<br />
Maßnahme – als „abgeschlossen“ e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Umsetzung<br />
BB-Kompetenzzentrum<br />
des Bundes<br />
2010 2011<br />
E<strong>in</strong> -<br />
geleitet<br />
Abgeschlossen<br />
Das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes berät Kommunen,<br />
kommunale Unternehmen, Bundesländer und<br />
Unternehmen zum <strong>Breitband</strong>ausbau. Das <strong>Breitband</strong>büro<br />
trägt durch folgende Aktivitäten zu mehr<br />
Transparenz beim <strong>Breitband</strong>ausbau bei:<br />
Beratung: Um die Akteure des <strong>Breitband</strong>ausbaus zu<br />
beraten, hat das <strong>Breitband</strong>büro e<strong>in</strong>e Kontakt-Hotl<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Seit der E<strong>in</strong>richtung des <strong>Breitband</strong>büros<br />
hat die Kontakt-Hotl<strong>in</strong>e mehr als 1.000 telefonische<br />
Anfragen entgegengenommen. Der<br />
Schwer punkt der Beratung liegt dabei auf der Unterstützung<br />
von Kommunen und Bundesländern bei
B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
41<br />
Fragestellungen der f<strong>in</strong>anziellen Förderung und des<br />
Beihilferechts. Neben den Kommunen berät das<br />
<strong>Breitband</strong>büro allerd<strong>in</strong>gs auch Systemzulieferer und<br />
Netzplaner. In den Anrufstatistiken ist tendenziell<br />
e<strong>in</strong>e Abnahme der Anfragen zu bemerken. G<strong>in</strong>gen<br />
zu Beg<strong>in</strong>n des <strong>Breitband</strong>büros im Februar noch über<br />
14 Anrufe und fünf E-Mails pro Tag e<strong>in</strong>, waren im<br />
Mai nur noch durchschnittlich fünf Anrufe und<br />
zwei E-Mails pro Tag zu bearbeiten. E<strong>in</strong>e Analyse<br />
der Themengebiete zeigt, dass im August 2011 zwölf<br />
Prozent aller Anfragen den <strong>Breitband</strong>atlas betrafen,<br />
zehn Prozent Technologien wie LTE und acht Prozent<br />
die momentane Gesetzeslage. Den größten Anteil<br />
der Anfragen machten mit 35 Prozent allgeme<strong>in</strong>e<br />
Fragen zum <strong>Breitband</strong>ausbau, beispielsweise zur<br />
aktuellen Versorgungssituation, aus.<br />
Vernetzung: Das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes steht <strong>in</strong><br />
regelmäßigem Kontakt mit großen Telekommunikationsunternehmen,<br />
Spitzenverbänden der Industrie,<br />
dem VKU und der Deutschen Bahn. Um mehr Transparenz<br />
über den <strong>Breitband</strong>ausbau zu schaffen, hat<br />
das <strong>Breitband</strong>büro <strong>in</strong> den letzten zwölf Monaten<br />
unter anderem Workshops für die Bundesländer<br />
und kommunale Unternehmen organisiert. Derzeit<br />
arbeitet das <strong>Breitband</strong>büro darüber h<strong>in</strong>aus an zwei<br />
Leitfäden zu den Themen F<strong>in</strong>anzierung und kommunaler<br />
Infrastrukturausbau. Um den F<strong>in</strong>anzierungsleitfaden<br />
zu begleiten, wurde am 02. November<br />
2011 e<strong>in</strong> Workshop veranstaltet. Überdies verwaltet<br />
das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes e<strong>in</strong>en Kalender, der<br />
alle für den <strong>Breitband</strong>ausbau relevanten Term<strong>in</strong>e<br />
zusammenfasst.<br />
Herausforderungen<br />
Der Aufbau des <strong>Breitband</strong>büros ist abgeschlossen.<br />
Um allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>en größtmöglichen positiven Beitrag<br />
zum <strong>Breitband</strong>ausbau zu leisten, muss das <strong>Breitband</strong>büro<br />
des Bundes die folgenden Herausforderungen<br />
bewältigen:<br />
ƒƒ<br />
Multiplikatorenwirkung durch zielgruppengerechte<br />
Aufbereitung von Informationen<br />
stärken<br />
Zwar wird e<strong>in</strong>e Reihe von Leitfäden vom <strong>Breitband</strong>büro<br />
des Bundes geplant, bisher ist allerd<strong>in</strong>gs<br />
noch ke<strong>in</strong>e gebündelte Wissensweitergabe<br />
erfolgt. Insgesamt bef<strong>in</strong>det sich das <strong>Breitband</strong>büro<br />
des Bundes bei der zielgruppengerechten<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Aufbereitung von Informationen im Verzug. Der<br />
Grundleitfaden „Kommunaler Ausbau“ sollte<br />
beispielsweise bereits fertiggestellt se<strong>in</strong>, derzeit<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs noch der erste <strong>in</strong>haltliche Entwurf<br />
<strong>in</strong> Arbeit.<br />
Rollenprofil und Marke des <strong>Breitband</strong>büros<br />
Derzeit ist vielen Akteuren, auch bed<strong>in</strong>gt durch<br />
den e<strong>in</strong>geschränkten Außenauftritt, nicht<br />
bewusst, welche Leistungen das <strong>Breitband</strong>büro<br />
bereitstellt. Insbesondere ist nicht immer klar,<br />
<strong>in</strong>wiefern sich das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes von<br />
den Länderkompetenzzentren abgrenzt. Bed<strong>in</strong>gt<br />
durch diesen Zustand gibt es e<strong>in</strong>en hohen Anteil<br />
an Anfragen, die aufgrund fehlender Zuständigkeit<br />
nicht bearbeitet werden können. Gleichzeitig<br />
ist die „Marke“ <strong>Breitband</strong>büro stark von e<strong>in</strong>zelnen<br />
Personen getrieben, die Vernetzung ist noch<br />
nicht <strong>in</strong> ausreichendem Maße <strong>in</strong>stitutionalisiert.<br />
Abstimmung mit den anderen Akteuren des<br />
<strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
Neben dem <strong>Breitband</strong>büro bieten auch die Bundesnetzagentur<br />
und der <strong>Breitband</strong>atlas Unterstützung<br />
für Ausbauakteure an. Die Prozesse der<br />
Abstimmung zwischen den Akteuren, beispielsweise<br />
zur Weitergabe von Daten und Informationen,<br />
s<strong>in</strong>d derzeit noch nicht <strong>in</strong> ausreichendem<br />
Maße standardisiert und teilweise langwierig.<br />
5.3. E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
Umsetzung<br />
Bund-Länder-<br />
Arbeitsgruppe<br />
2010 2011<br />
Abgeschlossen<br />
Zum größten<br />
Teil<br />
erfolgt<br />
Die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
wurde beschlossen, um die Aktivitäten des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
zwischen dem Bund und den Bundesländern<br />
abzustimmen. Im letzten Jahr wurde der<br />
Umsetzungsstand dieser Maßnahme als „abgeschlossen“<br />
bewertet, weil die Arbeitsgruppe aufgebaut<br />
war und sich regelmäßig traf. In diesem Jahr<br />
wurde der Umsetzungsstand der Maßnahme als<br />
„zum größten Teil abgeschlossen“ bewertet.
42 B. Fortschritte bei der Umsetzung der <strong>Breitband</strong>strategie seit 2010<br />
Die Herabstufung im Bericht 2011 beruht darauf,<br />
dass der letzte Austausch von Bund und Ländern im<br />
Rahmen der <strong>in</strong>stitutionalisierten Bund-Länder-<br />
Arbeitsgruppe im Sommer 2010 stattfand, e<strong>in</strong> weiteres<br />
Treffen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe fand<br />
im Rahmen des Berichtszeitraumes nicht mehr statt.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
zur Koord<strong>in</strong>ation der Bereitstellung der Grundversorgung<br />
gegründet wurde. Es gibt bisher ke<strong>in</strong>e<br />
etablierte Arbeitsgruppe zwischen Bund und Ländern,<br />
die sich mit den zentralen Fragen des Ausbaus<br />
von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen befasst.<br />
Unabhängig von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
kam es jedoch zu regelmäßigen themenspezifischen<br />
Treffen, <strong>in</strong> deren Rahmen sich Länder- und Bundesvertreter<br />
austauschen konnten: Hierzu gehört der<br />
Länderarbeitskreis Telekommunikation, Informationswirtschaft,<br />
Post sowie die Länderworkshops des<br />
<strong>Breitband</strong>büros und die Treffen der <strong>Breitband</strong> AG.<br />
5.4. Erstellung e<strong>in</strong>es jährlichen<br />
Monitor<strong>in</strong>gberichts<br />
Umsetzung<br />
Monitor<strong>in</strong>g<br />
2010 2011<br />
Abgeschlossen<br />
Abgeschlossen<br />
Seit 2010 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> jährliches Monitor<strong>in</strong>g der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
des Bundes statt. Das vorliegende<br />
<strong>Dokument</strong> ist der zweite Bericht. Der nächste Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
erfolgt im Jahr 2012.
C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />
43<br />
C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />
Aufgrund der E<strong>in</strong>führung der neuen Systematik des<br />
<strong>Breitband</strong>atlasses waren im ersten Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
ke<strong>in</strong>e belastbaren Analysen des tatsächlichen<br />
Ausbaufortschritts möglich. In diesem Jahr liegen<br />
nun vergleichbare Daten für Ende 2010 und Mitte<br />
2011 vor, die e<strong>in</strong>e – wenngleich methodisch stark<br />
begrenzte – Analyse des Ausbaus und erste Rückschlüsse<br />
auf dessen Dynamik zulassen.<br />
Die folgenden Analysen betrachten zunächst den<br />
Ausbaufortschritt mit Blick auf die flächendeckende<br />
Grundversorgung mit Geschw<strong>in</strong>digkeiten von m<strong>in</strong>d.<br />
1 Mbit/s. Im nächsten Schritt steht die Verfügbarkeit<br />
von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüssen (≥ 16 Mbit/s<br />
und ≥ 50 Mbit/s) im Fokus.<br />
Die Analyse der Daten wurde geme<strong>in</strong>sam vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Wirtschaft und Technologie,<br />
dem TÜV Rhe<strong>in</strong>land und Roland Berger Strategy<br />
Consultants durchgeführt. Abbildung 18 stellt die<br />
Gesamtverfügbarkeit von <strong>Breitband</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
je Geschw<strong>in</strong>digkeit dar:<br />
1. Ausbaustand zur Grundversorgung<br />
und E<strong>in</strong>schätzung zum Erreichen<br />
e<strong>in</strong>er Flächendeckung<br />
Insgesamt könnten 98,7 Prozent aller Haushalte<br />
(HH) <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>en <strong>Breitband</strong>anschluss mit<br />
e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s<br />
nutzen. Dies stellt e<strong>in</strong>e deutliche Weiterentwicklung<br />
zu Ende 2008 (erster Erfassungszeitpunkt) mit da -<br />
mals 93.43 Prozent dar. Rund 520.000 (1,3 Prozent)<br />
Haushalte s<strong>in</strong>d noch nicht versorgt oder unterversorgt.<br />
Das Ziel der Bundesregierung bis Ende 2010<br />
e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen ≥ 1<br />
Mbit/s für alle Haushalte <strong>in</strong> der Bundesrepublik zu<br />
schaffen, ist somit noch nicht vollständig erreicht.<br />
Die Detailanalyse zeigt im Weiteren, dass im ländlichen<br />
Raum mit e<strong>in</strong>er Verfügbarkeit von 88,6 Prozent<br />
noch häufiger ke<strong>in</strong>e Grundversorgung gewährleistet<br />
ist. Dies ist <strong>in</strong> städtischen Regionen deutlich<br />
anders, dort s<strong>in</strong>d mit 99,9 Prozent nahezu alle Haushalte<br />
versorgt (Abbildung 19). 6<br />
Abbildung 18: <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit Deutschland – Stand Mitte 2011, nach Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
[% der Haushalte (HH)]<br />
98,7 %<br />
94,2 %<br />
84,4 %<br />
68,5 %<br />
40,6 %<br />
≥ 1 Mbit/s ≥ 2 Mbit/s ≥ 6 Mbit/s ≥ 16 Mbit/s ≥ 50 Mbit/s<br />
Quelle: <strong>Breitband</strong>atlas TÜV Rhe<strong>in</strong>land<br />
6<br />
Folgende Def<strong>in</strong>itionen wurden <strong>in</strong> Anlehnung an DESTATIS und Eurostat herangezogen (Vergleiche dazu auch<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie, Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas 2010):<br />
Städtisch: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung größer als bzw. gleich 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2 (500 EW/km 2 ≤ x)<br />
Halbstädtisch: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung größer als bzw. gleich 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 und kle<strong>in</strong>er 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2 ,<br />
(100 EW/km 2 ≤ x < 500 EW/km 2 ), Ländlich: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung kle<strong>in</strong>er 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 (x < 100 EW/km 2 )
44 C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />
Deutliche Unterschiede zeigen sich auch <strong>in</strong> den Verfügbarkeiten<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Bundesländer, u. a.<br />
bed<strong>in</strong>gt durch die ungleiche Bevölkerungsdichte <strong>in</strong><br />
den e<strong>in</strong>zelnen Ländern. Die Stadtstaaten Berl<strong>in</strong>,<br />
Bremen und Hamburg weisen die höchsten Verfügbarkeiten<br />
für ≥ 1 Mbit/s auf. Die niedrigsten Verfügbarkeitswerte<br />
für ≥ 1 Mbit/s s<strong>in</strong>d für Brandenburg<br />
(93,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (94,0<br />
Prozent), Thür<strong>in</strong>gen (94,6 Prozent), Sachsen-Anhalt<br />
(95,2 Prozent) und Sachsen (<strong>96</strong>,4 Prozent) verzeichnet.<br />
Im Vergleich zur letzten Erhebung Ende 2010 ist e<strong>in</strong><br />
Zuwachs der Verfügbarkeit von Anschlüssen mit<br />
m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s nur für UMTS/LTE zu verzeichnen<br />
(390.000 HH, 1 Prozentpunkt). H<strong>in</strong>zu kommen<br />
noch Haushalte, die seitdem über Satellitentechnik<br />
Zugang zu Internet von bis zu 6 Mbit/s im Download<br />
erhalten haben. Die Verfügbarkeit von WIMAX/<br />
WLAN, xDSL/FTTx und Kabel (CATV) blieb <strong>in</strong> den<br />
letzten sechs Monaten konstant. Der Ausbaufortschritt<br />
zur flächendeckenden Versorgung mit<br />
≥ 1 Mbit/s wurde somit im Wesentlichen durch Funktechnologien<br />
erreicht.<br />
Der Anschluss der Haushalte <strong>in</strong> ländlichen Regionen<br />
stellt die größte Herausforderung für die Zielerreichung<br />
2010 dar. Marktteilnehmer und Experten<br />
erwarten jedoch fast durchgehend, dass die letzten<br />
weißen Flecken Ende 2011 bzw. Anfang 2012 ge -<br />
schlossen werden. Dazu trägt nach Expertenme<strong>in</strong>ung<br />
vor allem der laufende LTE-Ausbau sowie die<br />
Inanspruchnahme der auslaufenden GAK-Förderung<br />
bei. Die positiven Erwartungen der Marktteilnehmer<br />
bzgl. der Schließung der weißen Flecken<br />
noch im Laufe des Jahres 2011 erfordert vor dem<br />
H<strong>in</strong>tergrund der Ausbaudynamik im ersten Halbjahr<br />
2011 e<strong>in</strong>e deutliche Ausbaubeschleunigung. E<strong>in</strong>e<br />
Be schleunigung ist aufgrund der <strong>in</strong>tensiven Ausbauaktivitäten<br />
und der Ankündigungen der Betreiber<br />
durchaus möglich. Somit muss das Grundversorgungsziel<br />
nicht mehr stark im Vordergrund der<br />
Kommunikation zur <strong>Breitband</strong>strategie des Bundes<br />
stehen, da die Schließung letzter Lücken absehbar ist.<br />
Abbildung 19: <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit ≥ 1 Mbit/s <strong>in</strong> verschiedenen Regionen, Stand Mitte 2011<br />
[<strong>in</strong> % der HH]<br />
HH<br />
[Mio.]<br />
4,2 13,1 22,2<br />
ø 98,7<br />
88,6<br />
97,6<br />
99,9<br />
Ländlich: Weniger als 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2<br />
Halbstädtisch: 100–500 E<strong>in</strong>wohner/km 2<br />
Städtisch: Mehr als 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2<br />
Ländlich Halbstädtisch Städtisch<br />
Quelle: <strong>Breitband</strong>atlas TÜV Rhe<strong>in</strong>land<br />
Halbstädtisch: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung größer als bzw. gleich 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 und kle<strong>in</strong>er 500 E<strong>in</strong>wohner/km 2 ,<br />
(100 EW/km 2 ≤ x < 500 EW/km 2 )<br />
Ländlich: Geme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er Bevölkerung kle<strong>in</strong>er 100 E<strong>in</strong>wohner/km 2 (x < 100 EW/km 2 )
C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />
45<br />
2. Überblick über den Ausbaustand<br />
mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
und E<strong>in</strong>schätzung zur<br />
Zielerreichung 2014<br />
Wie Abbildung 18 zeigt, besteht für 16,2 Millionen<br />
(40,6 Prozent) Haushalte die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschluss mit e<strong>in</strong>er Ge -<br />
schw<strong>in</strong> digkeit ≥ 50 Mbit/s zu beziehen. In 2009 wurden<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüsse noch nicht<br />
erfasst; Schätzungen gehen aber davon aus, dass<br />
die Zahl der Anschlüsse bei maximal fünf Millionen<br />
lag. Die Entwicklung seitdem, besonders getrieben<br />
durch die Aufrüstung der Kabelnetze, ist somit dynamisch.<br />
Für die Zielerreichung 2014 müsste zuzüglich<br />
zu den bereits angeschlossenen Haushalten noch für<br />
weitere 13,7 Millionen Haushalte die Verfügbarkeit<br />
von ≥ 50 Mbit/s sichergestellt werden. Während<br />
bereits heute für 60,3 Prozent aller städtischen Haushalte<br />
e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit dieser Ge schw<strong>in</strong> digkeit<br />
besteht, ist dies bisher nur für vier Prozent der Haushalte<br />
<strong>in</strong> ländlichen Regionen der Fall. Dies hängt <strong>in</strong>sbesondere<br />
mit der Möglichkeit der Aufrüstung der<br />
Kabelnetze <strong>in</strong> städtischen Regionen und deren<br />
Abbildung 20: Verfügbarkeit ≥ 1 Mbit/s und<br />
≥ 50 Mbit/s je Technologie,<br />
Stand Ende Juni 2011 [<strong>in</strong> % der HH]<br />
Nicht-Verfügbarkeit im ländlichen Raum zusammen.<br />
Wiederum ergibt sich e<strong>in</strong> heterogenes Bild im Vergleich<br />
der Bundesländer. Während <strong>in</strong> drei Ländern<br />
(Baden-Württemberg, Berl<strong>in</strong> und Hamburg) bereits<br />
e<strong>in</strong>e Verfügbarkeit von 75 Prozent und mehr für<br />
≥ 50 Mbit/s gegeben ist, liegt die Verfügbarkeit <strong>in</strong><br />
anderen Ländern noch deutlich unter dem durchschnittlichen<br />
Wert von 40,6 Prozent.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Technologien tragen derzeit <strong>in</strong> sehr<br />
unterschiedlichem Maß zur Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsversorgung<br />
bei. Während Funk <strong>in</strong> diesen Bandbreiten<br />
bisher ke<strong>in</strong>e Rolle spielt, ist der Großteil versorgter<br />
Haushalte über Kabel angeschlossen (siehe<br />
Abbildung 20). Durch die Aufrüstung der bestehenden<br />
Kabelanschlüsse (von DOCSIS 2.0 auf 3.0) <strong>in</strong> rund<br />
480.000 Haushalten hat CATV im ersten Halbjahr<br />
2011 den größten Beitrag zur Verfügbarkeit von<br />
≥ 50 Mbit/s geleistet. Das größte prozentuale Wachstum<br />
während des vergangenen Halbjahres war<br />
jedoch mit rund sieben Prozent bei xDSL /FTTx<br />
Anschlüssen zu verzeichnen.<br />
Um bis Ende 2014 für 75 Prozent der Haushalte e<strong>in</strong>e<br />
Verfügbarkeit von ≥ 50 Mbit/s zu ermöglichen,<br />
wären die Ausbauanstrengungen deutlich zu verstärken.<br />
E<strong>in</strong>e gewisse Beschleunigung der Ausbaudynamik<br />
ist zu e<strong>in</strong>em gewissen Maß durchaus zu<br />
erwarten. Folgende Gründe sprechen dafür:<br />
xDSL/FTTx<br />
CATV<br />
UMTS/LTE<br />
WIMAX/WLAN<br />
Quelle: <strong>Breitband</strong>atlas, TÜV<br />
1 Mbit/s<br />
92,0<br />
53,2<br />
88,1<br />
11,2<br />
50 Mbit/s<br />
9,9<br />
38,4<br />
6,5<br />
8,1<br />
06/2011 06/2011<br />
ƒƒ<br />
Aufrüstungspläne der Kabelnetzbetreiber –<br />
Stand Juni 2011 versorgen die Kabelnetzbetreiber<br />
37 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von<br />
m<strong>in</strong>d. 50 Mbit/s. Weitere 16 Prozent der Haushalte<br />
können mit schnellen <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />
≥ 50 Mbit/s versorgt werden, wenn die Kabelnetzbetreiber<br />
ihre Netze komplett auf DOCSIS 3.0<br />
umstellen. Dies ist angekündigt und durchaus<br />
realistisch. Durch die Aufrüstung der bestehenden<br />
Kabelnetze auf diesen Standard können <strong>in</strong><br />
den nächsten drei Jahren circa 53 Prozent der<br />
Haushalte mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen von<br />
m<strong>in</strong>destens 50 Mbit/s versorgt werden. Dieser<br />
Wert liegt unter den von den Kabelnetzbetreibern<br />
kommunizierten 60 Prozent, da für den<br />
<strong>Breitband</strong>atlas nur die Haushalte als versorgt<br />
gezählt werden, die ohne Kosten und <strong>in</strong>nerhalb
46 C. Ausbaustand und Zielerreichung<br />
ƒƒ<br />
von drei Monaten versorgt werden können.<br />
60 Prozent werden aber nur dann erreicht, wenn<br />
alle Haushalte mitgezählt werden, die <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Zelle von 250 x 250 m <strong>in</strong> der Nähe e<strong>in</strong>es<br />
Kabelnetzes liegen.<br />
Investitionspläne – Die Branchenverbände<br />
haben <strong>in</strong> 2011 verstärkte Investitionen <strong>in</strong> Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze<br />
angekündigt. Deren<br />
Wirkung ist bisher noch nicht <strong>in</strong> Verfügbarkeitszahlen<br />
abgebildet.<br />
Haushalte bis 2014 für ambitioniert. Dies ist auch<br />
deshalb kritisch zu bewerten, da die Nachfrage nach<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen weiterh<strong>in</strong> verhalten<br />
ist und die Erwartungen der Netzbetreiber bezüglich<br />
Penetration und Zahlungsbereitschaft entsprechend<br />
kritisch s<strong>in</strong>d. Diese Faktoren entscheiden<br />
jedoch darüber, ob e<strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess Case, auch von Banken,<br />
als realistisch e<strong>in</strong>geschätzt wird oder nicht.<br />
ƒƒ<br />
Effekte der <strong>Breitband</strong>strategie – Viele Maßnahmen<br />
mit Wirkung auf Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze<br />
wirken erst mittelfristig, beispielsweise die<br />
Verlegung von Leerrohren. Hier s<strong>in</strong>d Effekte<br />
noch bis 2014 realistisch. Außerdem werden die<br />
Aktivitäten im ländlichen Bereich verstärkt und<br />
erste modellhafte Ausbauprojekte s<strong>in</strong>d zu<br />
be obachten. Auch hier ist e<strong>in</strong>e Beschleunigung<br />
der Dynamik zu erwarten.<br />
ƒƒ<br />
Weitere Potenziale des Anschlusses an bestehende<br />
Netze – Betrachtet man alle Haushalte <strong>in</strong><br />
geografischer Nähe zu Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen,<br />
ergibt sich e<strong>in</strong>e höhere Verfügbarkeit.<br />
Um diese allerd<strong>in</strong>gs zu realisieren, fielen für<br />
Haushalte noch Erschließungskosten an, z. B. um<br />
den Anschluss an e<strong>in</strong> Kabelnetz <strong>in</strong> der Nähe herzustellen.<br />
Fünf bis zehn Prozent der Haushalte<br />
fallen <strong>in</strong> diese Kategorie (örtliche Nähe zu Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen;<br />
Anschluss nur mit<br />
Mehrkosten). Das derzeitige Nachfrageverhalten<br />
von Haushalten lässt allerd<strong>in</strong>gs die Bereitschaft,<br />
Kostenbeteiligungen zu akzeptieren, unwahrsche<strong>in</strong>lich<br />
ersche<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong>e solche Beteiligung<br />
könnte aber zu e<strong>in</strong>er erheblichen Dynamisierung<br />
des Ausbaus <strong>in</strong> ländlichen Gebieten führen.<br />
Trotz der beschriebenen Potenziale halten wir die<br />
vollständige Schließung der Lücke zu 75 Prozent der
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
47<br />
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
Die Bundesregierung hat im Februar 2009 die <strong>Breitband</strong>strategie<br />
verkündet. Die dynamische Weiterentwicklung<br />
des Marktes und der Technologien<br />
erfordert e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Anpassung und<br />
Ergänzung der <strong>Breitband</strong>strategie. Für 2011 empfehlen<br />
wir <strong>in</strong>sbesondere aufgrund der folgenden<br />
drei Beobachtungen e<strong>in</strong>e Anpassung der Strategie:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
E<strong>in</strong>es der zwei <strong>in</strong> der <strong>Breitband</strong>strategie def<strong>in</strong>ierten<br />
Ziele liegt <strong>in</strong> der Vergangenheit. Bis Ende<br />
2010 sollten alle Haushalte mit Bandbreiten von<br />
m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s versorgt se<strong>in</strong>.<br />
Die Europäische Union hat im Rahmen ihrer<br />
Strategie für e<strong>in</strong>e digitale Wirtschaft eigene Ziele<br />
formuliert, deren Auswirkungen auf die deutsche<br />
Strategie zu prüfen s<strong>in</strong>d. Die EU strebt an,<br />
bis 2020 europaweit Anschlüsse von m<strong>in</strong>destens<br />
30 Mbit/s flächen deckend verfügbar zu machen.<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der aktuellen Ausbausituation<br />
und der bisherigen Wachstumsdynamik ist<br />
e<strong>in</strong>e Erreichung des Ziels der Bundesregierung<br />
für 2014 durch zusätzliche Maßnahmen zu verstärken.<br />
Die Weiterentwicklung der Strategie sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
neu formulierten Strategiedokument münden, das<br />
Ziele und Maßnahmen enthält. Das bestehende Strategiedokument<br />
sollte <strong>in</strong>soweit abgelöst werden, als<br />
dass nur die weiterh<strong>in</strong> relevanten und aktiv verfolgten<br />
Maßnahmen im neuen <strong>Dokument</strong> Berücksichtigung<br />
f<strong>in</strong>den und beispielsweise bereits abgeschlossene<br />
Maßnahmen entfallen.<br />
Als Grundlage für die empfohlene Neuformulierung<br />
der Strategie gliedern wir <strong>in</strong> diesem Jahr die Empfehlungen<br />
<strong>in</strong> zwei Ebenen:<br />
Abbildung 21: Zwei Ebenen der Empfehlungen des<br />
Monitor<strong>in</strong>gberichts 2011<br />
1. Empfehlungen zur<br />
Weiterentwicklung der Strategie<br />
Im Rahmen des Monitor<strong>in</strong>gs wurden sechs zentrale<br />
Themenfelder identifiziert, die für e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />
Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie <strong>in</strong><br />
Frage kommen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Strategische Ebene<br />
Operative Ebene<br />
Quelle: Roland Berger<br />
Ziele der Strategie<br />
Weiterentwicklung der Strategie<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen<br />
Zielgruppe der Strategie<br />
Reichweite der Strategie<br />
Bestandteile der Strategie<br />
Kommunikation der Strategie<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Umsetzungsakteure <strong>in</strong> die Strategiekonkretisierung<br />
und -weiterentwicklung<br />
Die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der<br />
<strong>Breitband</strong>strategie werden im Folgenden im Detail<br />
erläutert, Abbildung 22 stellt sie nochmals im Überblick<br />
dar.<br />
ƒƒ<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Diese Empfehlungen<br />
erweitern die grundsätzlichen Dimensionen<br />
der Strategie.<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 1<br />
Ziel: Langfristiges Ziel für den Zeitraum nach<br />
2014 festlegen und 2010-Ziel auslaufen lassen<br />
ƒƒ<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen – Diese<br />
Empfehlungen fußen auf den bestehenden<br />
Maßnahmen und betreffen deren weitere<br />
Um setzung.<br />
Die konkreten Ziele der Bundesregierung für 2010<br />
und 2014 haben bei den meisten Ausbauakteuren<br />
für erhöhte Planungssicherheit und Transparenz<br />
gesorgt. Die Bundesregierung sollte daher für den<br />
Zeitraum nach 2014 unter E<strong>in</strong>beziehung von Bran-
48 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
chenexperten, Verbänden und Ausbauakteuren e<strong>in</strong><br />
langfristiges Ziel für den <strong>Breitband</strong>ausbau festlegen.<br />
Bei der Festlegung des Ziels sollte folgender Orientierungsrahmen<br />
berücksichtigt werden:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Der wirtschaftliche Ausbau mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere im ländlichen<br />
Raum, steht <strong>in</strong> direktem Zusammenhang mit tatsächlich<br />
erwarteter Nachfrage und Zahlungsbereitschaft.<br />
Bisher ist sowohl die Nachfrage als<br />
auch die Zahlungsbereitschaft als niedrig e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Das festzusetzende Ziel sollte diesem<br />
Zusammenhang zwischen Bedarf und Ausbauplanung<br />
stärker Rechnung tragen und entsprechend<br />
der Nachfrageentwicklung (z. B. nachgewiesen<br />
durch entsprechende Applikationen,<br />
die Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüsse erfordern)<br />
flexibel gestaltet werden.<br />
Das langfristige Ziel der Bundesregierung sollte<br />
das genannte Verfügbarkeitsziel der Europäischen<br />
Union im Rahmen ihrer Strategie für e<strong>in</strong>e<br />
digitale Wirtschaft nicht unterschreiten.<br />
ƒƒ<br />
Das Ziel sollte so ausgestaltet se<strong>in</strong>, dass es alle<br />
Ausbauakteure dazu anregt, ihre Anstrengungen<br />
zu verstärken. Es sollte geeignet se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e vollständige<br />
Glasfaser<strong>in</strong>frastruktur vorzubereiten,<br />
statt diese im ersten Schritt e<strong>in</strong>zufordern. Zudem<br />
sollte es, soweit politisch gewünscht, auch be -<br />
stimmte Zielgruppen oder Zielgebiete benennen.<br />
Das 2010-Ziel wird aufgrund von LTE-Ausbau und<br />
Förderaktivitäten der Länder <strong>in</strong> Kürze erreicht und<br />
kann <strong>in</strong> der neuen <strong>Breitband</strong>strategie entfallen.<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 2<br />
Zielgruppe: Unternehmen als Zielgruppe der<br />
<strong>Breitband</strong>strategie prüfen<br />
Bisher hat die <strong>Breitband</strong>strategie vor allem die Versorgung<br />
von Privathaushalten <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
gestellt und Unternehmen <strong>in</strong> Zielen oder Maßnahmen<br />
nicht explizit berücksichtigt. Dem liegt die Auffassung<br />
zugrunde, dass Unternehmen die Kosten<br />
e<strong>in</strong>es <strong>Breitband</strong>anschlusses e<strong>in</strong>planen und bei<br />
Bedarf auch bereit s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Unternehmensangebote<br />
zu <strong>in</strong>vestieren. Diese Auffassung ist allerd<strong>in</strong>gs bei<br />
kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen, gerade <strong>in</strong><br />
ländlichen Lagen, nicht immer adäquat.<br />
Abbildung 22: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Strategie – Übersicht<br />
Strategische Ebene<br />
Weiterentwicklung der Strategie<br />
Operative Ebene<br />
Ziel: Langfristiges Ziel für den Zeitraum nach 2014 festlegen und 2010-Ziel auslaufen lassen<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen<br />
Zielgruppe: Unternehmen als Zielgruppe der <strong>Breitband</strong>strategie prüfen<br />
Reichweite: Gesetzesänderungen zur Unterstützung der <strong>Breitband</strong>strategie über das TKG h<strong>in</strong>aus prüfen<br />
Bestandteile: Entwicklung <strong>in</strong>novativer Übertragungstechnologien fördern und ökonomische,<br />
<strong>in</strong>frastrukturbezogene Sichtweise <strong>in</strong> die Regelungen zu Netzneutralität e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
Kommunikation: <strong>Breitband</strong>ausbau kommunikativ als Wachstumstreiber mit Bedeutung<br />
für Wettbewerbsfähigkeit und e<strong>in</strong>e erfolgreiche Energiewende positionieren<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung: <strong>Breitband</strong>dialog als ständiges Arbeitsgremium zur Konkretisierung<br />
und Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie etablieren<br />
Quelle: Roland Berger
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
49<br />
Deutschlands Position als Weltmarktführer <strong>in</strong> vielen<br />
Hochtechnologiebranchen, beispielsweise der<br />
Umwelttechnik, ist vor allem durch kle<strong>in</strong>e und mittlere<br />
Unternehmen getrieben. Diese Unternehmen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel im halbstädtischen und ländlichen<br />
Raum angesiedelt. Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
dieser Unternehmen zu sichern, ist e<strong>in</strong>e Versorgung<br />
mit Hochleistungsnetzen von großer Bedeutung.<br />
Außerdem sichert gerade <strong>in</strong> ländlichen Räumen die<br />
<strong>Breitband</strong>verfügbarkeit die Standorttreue der lokalen<br />
Wirtschaft. Die Bundesregierung könnte bei der<br />
Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie auch<br />
Maßnahmen für die Versorgung von kle<strong>in</strong>en und<br />
mittelständischen Unternehmen def<strong>in</strong>ieren.<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 3<br />
Reichweite: Gesetzesänderungen zur Unterstützung<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie über das TKG<br />
h<strong>in</strong>aus prüfen<br />
Der Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen <strong>in</strong><br />
Deutschland ist nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Thema der Telekommunikationsanbieter.<br />
Auch andere Anbieter mit<br />
ge eigneten Infrastrukturen s<strong>in</strong>d im Bereich der<br />
Breit bandversorgung tätig (Stadtwerke, Energieversorger<br />
etc.). Für die Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
sollte die Ergänzung und Erweiterung<br />
relevanter Gesetze im S<strong>in</strong>ne des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
(z. B. mit Blick auf Synergien) als Maßnahme aufgegriffen<br />
werden. Hierzu muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt<br />
e<strong>in</strong> Überblick über relevante Gesetze und Potenziale<br />
durch Anpassungen geschaffen werden, der e<strong>in</strong>e<br />
Grundlage für die Konkretisierung der Strategie bilden<br />
kann. Die Synergiestudie gibt hierzu erste<br />
Anhaltspunkte; beispielsweise werden bezüglich der<br />
Meldung von Bauvorhaben (z. B. zur Aufnahme <strong>in</strong><br />
Baustellendatenbanken) das Baugesetzbuch (BauGB)<br />
sowie für öffentliche Bauvorhaben die jeweiligen<br />
Spezialgesetze (Fernstraßengesetz, Wasserstraßengesetz<br />
usw.) genannt.<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 4<br />
Bestandteile: Entwicklung <strong>in</strong>novativer Übertragungstechnologien<br />
fördern und ökonomische,<br />
<strong>in</strong>frastrukturbezogene Sichtweisen <strong>in</strong> die<br />
Regelungen zu Netzneutralität e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
Die neue <strong>Breitband</strong>strategie kann <strong>in</strong> zwei Bereichen<br />
bisher weniger berücksichtigte Bestandteile betonen,<br />
nämlich bei der Technologieförderung und bei<br />
der Gestaltung der Regelungen zur Netzneutralität.<br />
Die Bundesregierung setzt im Rahmen der <strong>Breitband</strong>förderung<br />
auf e<strong>in</strong>e technologieneutrale<br />
Stra tegie, um Potenziale zukünftiger technischer<br />
Entwicklungen nicht von vornhere<strong>in</strong> auszuschließen.<br />
Inno vative Übertragungstechnologien können maßgeblich<br />
zu e<strong>in</strong>er flächendeckenden Versorgung mit<br />
hohen Bandbreiten beitragen. In Absprache mit<br />
anderen Ressorts (z. B. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung<br />
und Forschung) sollte deshalb auch die relevante<br />
Technologieförderung (z. B. <strong>in</strong>novativer Funktechnologie,<br />
Lasertechnologie, usw.) <strong>in</strong> den Gesamt kontext<br />
der <strong>Breitband</strong>strategie aufgenommen wer den. Hierzu<br />
ist im ersten Schritt e<strong>in</strong> Screen<strong>in</strong>g relevanter Aktivitäten<br />
im Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />
Technologie und Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung<br />
und Forschung zu empfehlen, um die Tiefe eigener<br />
Aktivitäten und Maßnahmen abzustimmen.<br />
In der Debatte um Netzneutralität sollte die <strong>Breitband</strong>strategie<br />
den Schwerpunkt auf die Sicherstellung<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>vestitionsfreundlichen Regelung legen,<br />
die sich an ökonomischen Überlegungen orientiert.<br />
Dies liegt im Interesse der weiteren Erschließung<br />
und Erhöhung der <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit. Die<br />
<strong>Breitband</strong>strategie sollte, aufbauend auf der nun<br />
durchgeführten Studie Grundpr<strong>in</strong>zipien aus Sicht<br />
des Infrastrukturausbaus formulieren, die bei<br />
zukünftigen Regeln zur Netzneutralität zu berücksichtigen<br />
s<strong>in</strong>d.
50 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 5<br />
Kommunikation: <strong>Breitband</strong>ausbau kommunikativ<br />
als Wachstumstreiber mit Bedeutung für<br />
Wettbewerbsfähigkeit und e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Energiewende positionieren<br />
Weiterentwicklung der Strategie – Empfehlung 6<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung: <strong>Breitband</strong>dialog als ständiges<br />
Arbeitsgremium zur Konkretisierung und<br />
Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
etablieren<br />
Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
sollte den volkswirtschaftlichen Nutzen des<br />
<strong>Breitband</strong>ausbaus und dessen Bedeutung für die<br />
großen gesellschaftlichen Herausforderungen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Energiewende, als Basis der weiteren<br />
Entwicklung der Strategie sowie der künftigen Kommunikation<br />
des Themas <strong>in</strong> den Vordergrund stellen.<br />
Bisher dom<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> der öffentlichen Diskussion <strong>in</strong><br />
Deutschland tendenziell der Fokus auf die Versorgung<br />
e<strong>in</strong>zelner Regionen und Haushalte, der reelle<br />
ökonomische Nutzen der Verfügbarkeit von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
wird <strong>in</strong> der Regel erst an<br />
zweiter Stelle <strong>in</strong> der Argumentation berücksichtigt.<br />
Dies ist für e<strong>in</strong>e Strategie zur Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanb<strong>in</strong>dung<br />
nicht mehr angemessen. Wir empfehlen<br />
den Aufbau e<strong>in</strong>es Kommunikationsprogramms mit<br />
folgenden möglichen Elementen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Querschnittsstudie zur Zusammenfassung<br />
be stehender volkswirtschaftlicher Studien sowie<br />
ggf. ergänzender Modellrechnungen 7 ; ergänzende<br />
Berücksichtigung der Bedeutung der <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur<br />
für die Energieversorgung<br />
der Zukunft<br />
Unternehmensbefragungen und Fallbeispiele für<br />
die Nutzung von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
durch den deutschen Mittelstand<br />
Anschauliche Darstellung der „Disruptive Innovation“<br />
<strong>in</strong> der Vergangenheit des Internets und<br />
des entsprechenden Potenzials für sprunghaftes<br />
Bandbreitenwachstum sowie damit verbundene<br />
Geschäftsmodelle<br />
Gesamthafte Darstellung auf www.zukunft-breitband.de<br />
ggf. <strong>in</strong> Kooperation mit der Branche (die<br />
hier auch Ergebnisse aus ihren Zukunftsstudien<br />
e<strong>in</strong>fließen lassen sollten)<br />
Die Komplexität des <strong>Breitband</strong>ausbaus erfordert e<strong>in</strong><br />
hohes Maß an Abstimmung, aber auch <strong>in</strong> vielen<br />
Bereichen die Entwicklung neuer Instrumente und<br />
die Veränderung von bewährten Prozessen und<br />
Regeln. Damit dies erreicht wird, s<strong>in</strong>d regelmäßig<br />
Konkretisierungen auf Arbeitsebene, aber auch Entscheidungen<br />
auf Leitungsebene <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Behörden und Organisationen notwendig. Dem entsprechend<br />
sollte das BMWi die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />
<strong>Breitband</strong>dialogs vorschlagen, der wie folgt aufgebaut<br />
ist:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Thema: Der Dialog sollte jeweils e<strong>in</strong> Schwerpunktthema<br />
bearbeiten. Im ersten Jahr bietet sich das<br />
Thema Mitnutzung öffentlicher Infrastruktur an.<br />
Weitere Themen könnten <strong>in</strong> der Folge F<strong>in</strong>anzierung,<br />
weitere Frequenzen aus der Digitalen<br />
Dividende oder Standardisierung von Infrastrukturerfassung<br />
werden.<br />
Teilnehmer: Die Zusammensetzung sollte aus<br />
e<strong>in</strong>em ständigen Kreis sowie themenspezifischen<br />
Teilnehmern bestehen. Für das Thema „Mitnutzung<br />
öffentlicher Infrastruktur“ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere<br />
Vertreter des BMVBS sowie der nachgeordneten<br />
Behörden (z. B. Eisenbahnbundesamt)<br />
relevant.<br />
Formate: Der Dialog sollte auf Leitungsebene<br />
erfolgen, aber durch Arbeitsabstimmungen aktiv<br />
vor- und nachbereitet werden. Deshalb ist e<strong>in</strong>e<br />
zweistufige Struktur zu schaffen aus:<br />
– Dialogsitzungen (vierteljährlich): Teilnahme<br />
der Leitungsebene aus Behörden (m<strong>in</strong>destens<br />
AL-Ebene) sowie Vertretern der Industrie<br />
(Management-Vertreter)<br />
– Arbeitssitzungen (m<strong>in</strong>destens monatlich): Vertreter<br />
der gleichen Organisationen mit spezifischem<br />
Themen-Know-how<br />
7<br />
Es gibt bereits Studien, die die Effekte des <strong>Breitband</strong>ausbaus beziffern. Dennoch ist bis heute der ökonomische Mehrwert des flächendeckenden<br />
Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen <strong>in</strong> Deutschland laut E<strong>in</strong>schätzung von Akteuren aus dem politischen Umfeld nicht<br />
ausreichend und belastbar dokumentiert. Bestehende Analysen stehen aufgrund getroffener Annahmen <strong>in</strong> der Kritik oder s<strong>in</strong>d stark auf<br />
das Potenzial e<strong>in</strong>zelner Technologien fokussiert.
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
51<br />
2. Ansätze zur Verbesserung der<br />
bestehenden Maßnahmen<br />
Im Rahmen der Analysen des Umsetzungsstands<br />
aller Maßnahmen der <strong>Breitband</strong>strategie wurden<br />
Herausforderungen für deren erfolgreiche Realisierung<br />
identifiziert. Die Handlungsempfehlungen zur<br />
Verbesserung von bestehenden Maßnahmen konzentrieren<br />
sich dabei auf die Bereiche, die e<strong>in</strong> hohes<br />
Verbesserungspotenzial aufweisen. Abbildung 23<br />
stellt die Empfehlungen im Überblick dar:<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 1<br />
Umsetzungsstand des Infrastrukturatlasses zeitnah<br />
weiterentwickeln und Datentiefe erhöhen<br />
Im Monitor<strong>in</strong>gbericht 2010 wurde bereits die rasche<br />
Weiterentwicklung des Infrastrukturatlasses empfohlen.<br />
Das Potenzial der Maßnahme wird weiterh<strong>in</strong><br />
nicht optimal ausgeschöpft. Grund dafür s<strong>in</strong>d die<br />
drei bereits im Rahmen der Bewertung des Umsetzungsstandes<br />
aufgezeigten Aspekte: die zeitliche<br />
Strategische Ebene<br />
Verzögerung <strong>in</strong> der Umsetzung, die Quantität sowie<br />
die Qualität der vorhandenen Daten. Folgende Aktivitäten<br />
s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend anzugehen:<br />
1. E<strong>in</strong>führung der nächsten Phase zügig<br />
vorantrieben<br />
Die Bundesregierung sollte <strong>in</strong> der Zusammenarbeit<br />
mit der Bundesnetzagentur nach Start der<br />
zweiten Phase im Oktober 2011 die weitere<br />
Umsetzung der Phase 3 des Infrastrukturatlasses<br />
verstärkt vorantreiben. Es ist zu erwarten, dass<br />
die geplanten Veränderungen des Infrastrukturatlasses<br />
im Zuge der Umsetzung der zweiten und<br />
vor allem der dritten Ausbaustufe zu e<strong>in</strong>er Verbesserung<br />
der am häufigsten benannten Schwächen<br />
des Infrastrukturatlasses führen werden.<br />
2. Anteil abgebildeter Infrastrukturen erhöhen<br />
Um den Infrastrukturatlas tatsächlich als Instrument<br />
zur Kostenreduktion nutzen zu können,<br />
muss e<strong>in</strong>e Vollständigkeit der Daten gegeben<br />
se<strong>in</strong>. Der aktuelle Entwurf der TKG-Novelle<br />
ermächtigt die BNetzA (nach der Verabschiedung<br />
des Entwurfs), die Infrastruktureigner zur<br />
Weiterentwicklung der Strategie<br />
Abbildung 23: Empfehlungen zur Verbesserung bestehender Maßnahmen – Übersicht<br />
Operative Ebene<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen<br />
1 Umsetzungsstand des Infrastrukturatlasses zeitnah weiterentwickeln und Datentiefe erhöhen<br />
2 Erweiterung des <strong>Breitband</strong>atlasses prüfen und Datenverfügbarkeit ausdehnen<br />
3 Bundesländer bei der Harmonisierung von Standards lokaler Baustellendatenbanken unterstützen<br />
Synergien<br />
4 <br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bereitschaft zur Öffnung für Mitnutzung öffentlicher Infrastrukturen erhöhen<br />
sowie zu Mitverlegung verpflichten<br />
5 Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen vorantreiben<br />
6<br />
Erweiterung der Förderprogramme für den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen prüfen<br />
<br />
und bestehendes Report<strong>in</strong>g ausweiten<br />
Förderung/<br />
F<strong>in</strong>anzierung<br />
7 Innovative Geschäftsmodelle uund technische Lösungen für den NGA-Ausbau unterstützen<br />
8 Kommunen befähigen, den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen effektiv voranzutreiben<br />
9 <br />
Außenauftritt auf www.zukunft-breitband.de weiterentwickeln und mit dem Angebot des<br />
<strong>Breitband</strong>büros <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Kommunikation<br />
Quelle: Roland Berger
52 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
Lieferung ihrer Daten zu verpflichten. Im Nachgang<br />
sollten Bundesregierung und BNetzA auf<br />
e<strong>in</strong>e aktive Umsetzung der Datenlieferungsverpflichtung<br />
drängen, Nichtlieferung dokumentieren<br />
und – soweit möglich – sanktionieren.<br />
3. Qualität der Information über verfügbare<br />
Infrastrukturen erhöhen und Sanktionen bei<br />
Lieferung von unvollständigen Daten prüfen<br />
Für e<strong>in</strong>e verstärkte Nutzung des Potenzials des<br />
Infrastrukturatlasses ist e<strong>in</strong>e Verbesserung der<br />
Qualität der vorhandenen Daten dr<strong>in</strong>gend erforderlich.<br />
Die Bundesnetzagentur sollte die liefernden<br />
Organisationen dazu anhalten, möglichst<br />
detaillierte Daten bereitzustellen, um den Mehrwehrt<br />
der Nutzung des Infrastrukturatlasses zu<br />
erhöhen. Dazu s<strong>in</strong>d vor allem Daten zu den<br />
Eigenschaften der Infrastrukturen notwendig.<br />
Dazu gehören: Durchmesser, verwendetes Material,<br />
bestehende Füllungen und die Verfügbarkeit<br />
zur Mitnutzung, zusätzlich zum genauen<br />
Verlauf der Infrastruktur. Es sollte geprüft werden,<br />
ob die Detailtiefe der Datenlieferung und<br />
Abfrage mit vertretbarem Aufwand realisiert<br />
werden kann. Nach Inkrafttreten der TKG-Novelle<br />
sollte die BNetzA außerdem prüfen, <strong>in</strong>wiefern<br />
Sanktionen für e<strong>in</strong>e Lieferung von unvollständigen<br />
Daten realisierbar s<strong>in</strong>d.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 2<br />
Erweiterung des <strong>Breitband</strong>atlasses prüfen<br />
und Datenverfügbarkeit ausdehnen<br />
Der <strong>Breitband</strong>atlas macht erfolgreich Verfügbarkeiten<br />
und bisher noch unversorgte Gebiete transparent.<br />
Um das volle Potenzial des Instruments zu<br />
realisieren, schlagen wir auf der Grundlage des<br />
Monitor<strong>in</strong>gs 2011 folgende Erweiterungen vor:<br />
1. Ausweisung von Gewerbegebieten<br />
Im aktuellen Stand ist im <strong>Breitband</strong>atlas nur die<br />
Verfügbarkeit von <strong>Breitband</strong>anschlüssen für<br />
Privathaushalte ausgewiesen; über die Verfügbarkeit<br />
von <strong>Breitband</strong>anschlüssen <strong>in</strong> Gewerbegebieten<br />
trifft der Atlas bisher noch ke<strong>in</strong>e Aussage.<br />
Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />
Technologie sollte auf Basis der bereits erfolgten<br />
ersten Gespräche zum Thema <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem Ersteller des <strong>Breitband</strong>atlasses und<br />
weiteren relevanten Akteuren prüfen, <strong>in</strong>wieweit<br />
e<strong>in</strong>e Verschränkung der Informationen zur Lage<br />
der Gewerbe(gebiete) mit den Verfügbarkeitsdaten<br />
des <strong>Breitband</strong>atlasses sowie der Lage der<br />
GRW-Fördergebiete möglich ist. Die Abbildung<br />
dieser Information im <strong>Breitband</strong>atlas soll <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em ersten Schritt vor allem Transparenz über<br />
die Verfügbarkeit <strong>in</strong> Gewerbegebieten schaffen.<br />
E<strong>in</strong>e Aufnahme der Verfügbarkeiten von <strong>Breitband</strong><br />
<strong>in</strong> Gewerbegebieten würde es Unternehmen<br />
erlauben, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formierte Entscheidung<br />
über die Ansiedlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gewerbegebiet zu<br />
treffen, und Kommunen, Lücken <strong>in</strong> der Versorgung<br />
mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen der<br />
Gewerbe <strong>in</strong> ihrer Region zu erkennen. Außerdem<br />
liefert diese Darstellung die Datenbasis für e<strong>in</strong>e<br />
Konzeption möglicher Förderprogramme für<br />
Gewerbegebiete.<br />
2. Darstellung öffentlich zugänglicher<br />
Infrastruktur im <strong>Breitband</strong>atlas, zusätzlich<br />
zum Infrastrukturatlas<br />
Derzeit wird bereits existierende Infrastruktur,<br />
die für den <strong>Breitband</strong>ausbau relevant se<strong>in</strong> könnte,<br />
auf Bundesebene nur im Infrastrukturatlas abgebildet.<br />
Die Benutzerfreundlichkeit des Infrastrukturatlasses<br />
wird voraussichtlich mittelfristig von<br />
den restriktiven Datenschutzvere<strong>in</strong>barungen<br />
zwischen der Bundesnetzagentur und den liefernden<br />
Organisationen e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />
Der <strong>Breitband</strong>atlas h<strong>in</strong>gegen verfügt mit se<strong>in</strong>er<br />
bereits nutzbaren WebGIS-Applikation über e<strong>in</strong>e<br />
hohe Nutzerfreundlichkeit, die beim Infrastrukturatlas<br />
im bisherigen Umsetzungsstand noch<br />
nicht gegeben ist.
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
53<br />
Der Bund sollte daher prüfen, ob die Infrastruktur<br />
von <strong>in</strong>teressierten Unternehmen auch im<br />
<strong>Breitband</strong>atlas abgebildet werden könnte. Hier<br />
wären beispielsweise die Unternehmen zu nennen,<br />
die die Mitnutzung ihrer Infrastrukturen als<br />
Teil ihres Geschäftsmodells vermarkten. Diese<br />
Darstellung würde e<strong>in</strong>em größeren Nutzerkreis<br />
die E<strong>in</strong>sicht der Daten ohne aufwändiges<br />
Antragsverfahren ermöglichen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus sollten auch Informationen zu<br />
verfügbaren, <strong>in</strong>sbesondere öffentlich geförderten,<br />
Leerrohren im <strong>Breitband</strong>atlas öffentlich<br />
zugänglich gemacht werden. Anders als bei<br />
Hauptverteilern sowie sicherheitskritischen E<strong>in</strong>richtungen<br />
gibt es nur vere<strong>in</strong>zelt Bedenken<br />
gegen die Veröffentlichung von Daten zu Leerrohren.<br />
Um die Datenbestände aus <strong>Breitband</strong>atlas und<br />
Infrastrukturatlas zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt<br />
auch wieder zusammenführen zu können,<br />
sollte e<strong>in</strong>e flexible Datenschnittstelle zwischen<br />
Infrastrukturatlas und <strong>Breitband</strong>atlas def<strong>in</strong>iert<br />
werden. Diese sollte die mittelfristige Zu -<br />
sammenführung der Instrumente technisch<br />
vorbereiten und ermöglichen.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 3<br />
Bundesländer bei der Harmonisierung<br />
von Stand ards lokaler Baustellendatenbanken<br />
unterstützen<br />
E<strong>in</strong>e zentrale Baustellendatenbank ist nach den vorliegenden<br />
Erkenntnissen nicht s<strong>in</strong>nvoll zu realisieren<br />
und deshalb nicht geeignet, den <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
<strong>in</strong> Deutschland zu beschleunigen. In e<strong>in</strong>igen<br />
Bundesländern gibt es bereits dezentrale Baustellendatenbanken.<br />
Die Realisierung erfolgt jedoch ohne<br />
zentrale Abstimmung re<strong>in</strong> auf Landesebene. Daher<br />
s<strong>in</strong>d die Konzeptionen und Umsetzungen sehr<br />
heterogen, die Ergebnisse damit kaum vergleichbar.<br />
Der Bund sollte die bestehenden Aktivitäten der<br />
Bundesländer verstärkt aufe<strong>in</strong>ander abstimmen, um<br />
e<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit von Daten zu schaffen und<br />
„Best-Practice“-Lösungen allen anderen Bundesländern<br />
zur Verfügung zu stellen. E<strong>in</strong>e Möglichkeit der<br />
Unterstützung der Bundesländer bei der Harmonisierung<br />
der Inhalte lokaler Datenbanken ist die<br />
Def<strong>in</strong>ition von M<strong>in</strong>deststandards, die die Datenbanken<br />
abbilden sollen. Darüber h<strong>in</strong>aus sollte die Bundesregierung<br />
prüfen, <strong>in</strong>wieweit sie e<strong>in</strong>e mögliche<br />
Softwarelösung für e<strong>in</strong>e dezentrale Baustellendatenbank<br />
schaffen kann, die sie dann allen Bundesländern<br />
zur weiteren Verwendung zur Verfügung<br />
stellt. Hier kann ggf. auf bestehende Lösungen <strong>in</strong><br />
den Bundesländern aufgesetzt werden.<br />
Als wichtige Zielgruppe zur Nutzung der Informationen<br />
aus den Datenbanken müssen die Kommunen<br />
gezielt zur Beteiligung und Nutzung <strong>in</strong>formiert<br />
werden. Hier kann das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes<br />
e<strong>in</strong>en Beitrag leisten.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 4<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bereitschaft zur Öffnung<br />
für Mitnutzung öffentlicher Infrastrukturen<br />
erhöhen sowie zu Mitverlegung verpflichten<br />
In der Synergiestudie des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Wirtschaft und Technologie wurden die Synergiepotenziale<br />
ausgewählter Infrastrukturen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
ihrer Eignung zur Mitnutzung bewertet. Die Studie<br />
benennt dabei <strong>in</strong>sbesondere die Infrastrukturen der<br />
öffentlichen Hand als wesentlichen Hebel mit e<strong>in</strong>em<br />
hohen Mitnutzungspotenzial. E<strong>in</strong>ige dieser Infrastrukturen,<br />
beispielsweise Bundesautobahnen oder<br />
Abwasserkanäle, werden durch die Eigner bisher<br />
nur bed<strong>in</strong>gt zur Mitnutzung freigegeben.<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen, um<br />
die Verb<strong>in</strong>dlichkeit zu erhöhen:<br />
Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss zur Öffnung öffentlicher<br />
Infrastruktur für die Mitnutzung erlassen<br />
Die Bundesregierung sollte daher e<strong>in</strong>e „verb<strong>in</strong>dliche<br />
Selbstverpflichtung“ im Rahmen e<strong>in</strong>es Kab<strong>in</strong>ettsbeschlusses<br />
zur Öffnung staatlicher Infrastruktur für<br />
die Mitnutzung e<strong>in</strong>gehen. Der Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss<br />
sollte dabei nicht nur die Bereitschaft zur Mitnutzung<br />
festhalten, sondern auch die relevanten Infrastrukturen<br />
und zuständigen M<strong>in</strong>isterien benennen<br />
und Bed<strong>in</strong>gungen der Mitnutzung für die jeweiligen
54 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
Infrastrukturen klar def<strong>in</strong>ieren. Zudem sollte jedes<br />
M<strong>in</strong>isterium bzw. betroffene untergeordnete Behörden<br />
e<strong>in</strong>e zuständige Stelle benennen, die als<br />
Ansprechpartner zur Verfügung steht und die sich<br />
auf Arbeitsebene für die Nutzung von Synergien<br />
e<strong>in</strong>setzt.<br />
Entwicklung von Kriterien, unter denen Mitnutzung<br />
gewährt werden kann<br />
Der konstruktive Dialog mit Infrastruktureignern,<br />
der bislang bereits mit der DB AG aufgenommen<br />
worden ist, ist fortzusetzen und auf weitere Infrastruktureigner<br />
auszuweiten. Aufbauend auf der<br />
übergreifenden Festlegung im Rahmen e<strong>in</strong>es Kab<strong>in</strong>ettsbeschlusses<br />
können auf diesem Wege die konkreten<br />
Mitnutzungsmodelle ausgearbeitet werden.<br />
Verb<strong>in</strong>dliche Beschlüsse auf Länderebene<br />
Die Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Zusage zur Mitnutzung<br />
muss gleichzeitig aber auch auf Länderebene erhöht<br />
werden. Die Bundesregierung sollte daher beispielsweise<br />
im Rahmen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
bzw. über die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren darauf<br />
h<strong>in</strong>wirken, dass auch auf Länderebene die Mitnutzung<br />
öffentlicher Infrastrukturen verb<strong>in</strong>dlich<br />
geregelt wird.<br />
Bedarfsorientierte Mitverlegung von Leerrohren<br />
bei Bundesbauvorhaben<br />
Die Mitverlegung von Leerrohren soll, bei erkennbarem<br />
mittelfristigem Bedarf für den <strong>Breitband</strong>ausbau,<br />
standardmäßig erfolgen.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 5<br />
Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />
vorantreiben<br />
In den Gesprächen mit Unternehmensvertretern<br />
und Akteuren der öffentlichen Verwaltung wurde<br />
verstärkt auf das Potenzial von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />
für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen h<strong>in</strong>gewiesen.<br />
Ausgewählte Beispielprojekte zeigen, dass<br />
e<strong>in</strong>e Differenz von 2 Prozent im Z<strong>in</strong>ssatz (im Vergleich<br />
zum am Kapitalmarkt erzielbaren Z<strong>in</strong>s des<br />
Unternehmens) e<strong>in</strong>e zuvor als verlustreich e<strong>in</strong>gestufte<br />
Ausbauplanung im ländlichen Raum rentabel<br />
machen kann. Nicht alle Unternehmen bestätigen<br />
jedoch diese Wirksamkeit. In e<strong>in</strong>er 2009 für das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
erstellten Studie 8 wird dargestellt, dass vor allem die<br />
F<strong>in</strong>anzlage des Unternehmens entscheidend für die<br />
primäre Entscheidung der Kreditvergabe ist. Erst<br />
nach der grundsätzlichen Ja/Ne<strong>in</strong>-Entscheidung, die<br />
für die meisten KMU das hauptsächliche H<strong>in</strong>dernis<br />
darstellt, könnte e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzierungsprogramm zur<br />
Z<strong>in</strong>sverbilligung greifen. Die Bundesregierung sollte<br />
daher folgende Maßnahmen prüfen und ggf. umsetzen,<br />
um die Bereitstellung von F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />
voranzutreiben:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Modelle der <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Studie systematisch prüfen, Transparenz<br />
über bestehende Angebote schaffen und Verbreitung<br />
von Best-Practice <strong>in</strong> den Bundesländern<br />
anregen<br />
Banken für die Möglichkeiten des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
sensibilisieren<br />
Modelle der <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Studie systematisch prüfen und Verbreitung<br />
von Best-Practice <strong>in</strong> den Bundesländern anregen<br />
Die derzeitige Diskussion zu Möglichkeiten der<br />
<strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung ist geprägt von e<strong>in</strong>er oberflächlichen<br />
Kenntnis der bestehenden Modelle und<br />
ihrer betriebswirtschaftlichen Effekte. Die Bundesregierung<br />
sollte daher im Rahmen e<strong>in</strong>er Studie die<br />
Modelle zur <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung auf ihre Wirksamkeit<br />
h<strong>in</strong> auswerten und damit vollständige<br />
Transparenz über bestehende Angebote schaffen.<br />
Auf der Basis dieser Auswertung sollte sie die Übertragung<br />
bestehender Best-Practice auf andere Bundesländer<br />
oder Institutionen aktiv vorantreiben und<br />
die relevanten Akteure (z. B. Bundesländer, Landesförderbanken,<br />
KfW, Privatbanken) bei der Etablierung<br />
solcher Programme beratend unterstützen.<br />
F<strong>in</strong>anzierungsprogramme, die auf ihre Wirksamkeit<br />
h<strong>in</strong> untersucht werden sollten, s<strong>in</strong>d beispielsweise:<br />
8<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Roland Berger 2009, Potenziale von kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen<br />
bei der Überw<strong>in</strong>dung von <strong>Breitband</strong>versorgungslücken.
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
55<br />
ƒƒ<br />
F<strong>in</strong>anzierungsprogramme mit Fokus<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau<br />
In e<strong>in</strong>igen Bundesländern gibt es bereits speziell<br />
auf den Ausbau von <strong>Breitband</strong>netzen ausgerichtete,<br />
technologieneutrale <strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierungsprogramme<br />
der Landesförderbanken. In<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> wird das Programm beispielsweise<br />
durch die Landwirtschaftliche Rentenbank<br />
(LRB) und die Europäische Investitionsbank (EIB)<br />
ref<strong>in</strong>anziert. Das Beispiel Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat<br />
gezeigt, dass es bei der F<strong>in</strong>anzierung von <strong>Breitband</strong>projekten<br />
nicht nur um die Bereitstellung<br />
e<strong>in</strong>es Darlehens geht – vielmehr steht die Beratung<br />
der Unternehmen zur Ausgestaltung ihrer<br />
F<strong>in</strong>anzierungsanträge im Vordergrund. Gleichermaßen<br />
wichtig ist der <strong>in</strong>tensive Austausch mit<br />
lokal ansässigen Banken über die Vorteile der<br />
<strong>Breitband</strong>f<strong>in</strong>anzierung für die Bank.<br />
daher häufig Schwierigkeiten, die Rentabilität e<strong>in</strong>es<br />
Ausbaus von Telekommunikationsnetzen adäquat<br />
zu bewerten. Der Ausbau von <strong>Breitband</strong>netzen <strong>in</strong><br />
Deutschland wird erheblich verlangsamt, weil die<br />
Hausbanken kle<strong>in</strong>en und mittleren Ausbauakteuren<br />
oft – mangels Transparenz – ke<strong>in</strong>en angemessenen<br />
Kredit gewähren. Um den Informationsstand der<br />
Privatbanken und Sparkassen zum <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
zu verbessern, ist es s<strong>in</strong>nvoll, e<strong>in</strong>e Landesförderbank,<br />
mit Erfahrung im Bereich der <strong>Breitband</strong>förderung,<br />
die Bankenverbände sowie das <strong>Breitband</strong>büro des<br />
Bundes e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 6<br />
Erweiterung der Förderprogramme für<br />
den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
prüfen und bestehendes Report<strong>in</strong>g ausweiten<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Landesbürgschaftsprogramme<br />
Neben der Bereitstellung von neuen F<strong>in</strong>anzierungsprogrammen<br />
sollte der Bund auch die<br />
Transparenz über bereits bestehende Bürgschaftsprogramme<br />
verbessern. Durch e<strong>in</strong>zelne<br />
Landesbanken werden bereits verschiedene<br />
Bürgschaftsprogramme angeboten. Die WIBank<br />
<strong>Hessen</strong> bietet beispielsweise Bürgschaftsmodelle<br />
von 80 bis zu 100 Prozent für Kommunen an, um<br />
den <strong>Breitband</strong>ausbau zu unterstützen.<br />
Nationales F<strong>in</strong>anzierungsprogramms<br />
Es gibt bisher ke<strong>in</strong> bundesweit verfügbares<br />
F<strong>in</strong>anzierungsprogramm, das speziell auf die<br />
Situation der im <strong>Breitband</strong>ausbau tätigen Unternehmen<br />
zugeschnitten ist. Die Bundesregierung<br />
sollte die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es solchen nationalen<br />
F<strong>in</strong>anzierungsprogrammes, beispielsweise über<br />
die KfW, prüfen und im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>en Zielbeitrag<br />
sowie se<strong>in</strong>e Aufwand-/Nutzenrelation<br />
über die Aktivitäten der Länder h<strong>in</strong>aus bewerten.<br />
Auf Basis der Auswertung sollte e<strong>in</strong> Programm<br />
konzipiert werden, das von Kommunen und<br />
Unternehmen <strong>in</strong> Anspruch genommen werden<br />
kann.<br />
Banken für die Möglichkeiten des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
sensibilisieren<br />
Banken vor Ort haben häufig wenig Erfahrung mit<br />
mittel- bis langfristigen Projektf<strong>in</strong>anzierungen und<br />
Ausgehend vom Status quo der <strong>Breitband</strong>verfügbarkeit<br />
im Sommer 2011 muss die Wachstumsdynamik<br />
des Ausbaus von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen signifikant<br />
steigen, um e<strong>in</strong>e Erreichung des Ziels 2014<br />
zu sichern.<br />
E<strong>in</strong>e signifikante Bee<strong>in</strong>flussung der Ausbaudynamik<br />
über das bestehende Maßnahmenpaket h<strong>in</strong>aus ist<br />
mit weiterer staatlicher Förderung möglich. Je nach<br />
politischer Entscheidung h<strong>in</strong>sichtlich Ausbauprioritäten<br />
und gewünschtem Mittele<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d folgende<br />
Szenarios weiter zu prüfen:<br />
ƒƒ<br />
Alternative 1: Generelles Förderprogramm für<br />
den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
Die derzeit verfügbaren Fördermittel s<strong>in</strong>d primär<br />
für die Bereitstellung der Grundversorgung konzipiert<br />
und <strong>in</strong> der Regel nicht für den Ausbau von<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen nutzbar. Die e<strong>in</strong>zige<br />
Möglichkeit, Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetze zu<br />
fördern, besteht aktuell im Rahmen von GRW<br />
und Landesprogrammen über die Anwendung<br />
der Bundesrahmenregelung Leerrohre. E<strong>in</strong>e<br />
höhere Wirkung auf den Ausbaufortschritt ist<br />
durch das Aufsetzen e<strong>in</strong>es unabhängigen Förderprogramms<br />
denkbar.
56 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
ƒƒ<br />
Alternative 2: Gezieltes Förderprogramm für<br />
den Anschlusses von Gewerbegebieten mit<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen <strong>in</strong> ländlichen<br />
Räumen<br />
Mit der GRW besteht bereits die Möglichkeit,<br />
Gewerbegebiete und Ansammlungen von<br />
Gewerbebetrieben mit <strong>Breitband</strong> zu versorgen.<br />
Die GRW-Förderung erfolgt dabei allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht deutschlandweit, sondern ist auf strukturschwache<br />
Regionen beschränkt. Zudem handelt<br />
es sich bei den GRW-Mitteln um e<strong>in</strong> Globalbudget<br />
für alle Fördertatbestände, die Mittel s<strong>in</strong>d<br />
nicht quotiert. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund und da<br />
Gewerbegebiete derzeit oftmals noch unzureichend<br />
mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsanschlüssen<br />
versorgt s<strong>in</strong>d, könnte e<strong>in</strong> auf der GRW aufbauendes<br />
bzw. ergänzendes (bspw. für die GRW-Nicht-<br />
Fördergebiete) Förderprogramm für den<br />
Anschluss von Gewerbegebieten mit Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
aufgesetzt werden. Derzeit<br />
zeigt sich, dass die Kaufkraft der angesiedelten<br />
Firmen oftmals nicht hoch genug ist, um den<br />
(nachträglichen) Ausbau des Gebiets durch Telekommunikationsunternehmen<br />
rentabel zu<br />
gestalten. Aus diesem Grund bleibt gerade <strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>en Städten und ländlichen Regionen beim<br />
Ausbau von Gewerbegebieten e<strong>in</strong>e Wirtschaftlichkeitslücke<br />
bestehen. Erste Abschätzungen<br />
zeigen, dass <strong>in</strong> vielen Gewerbegebieten die Versorgung<br />
mit <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>ternetanschlüssen bisher<br />
noch h<strong>in</strong>ter den Erwartungen zurückgeblieben<br />
ist. In Schleswig-Holste<strong>in</strong> beispielsweise<br />
haben knapp 20 Prozent aller IHK-Betriebe <strong>in</strong><br />
Gewerbegebieten nicht die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en<br />
<strong>Breitband</strong>anschluss mit e<strong>in</strong>er Bandbreite von<br />
mehr als 2 Mbit/s <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus bietet die Versorgung von Gewerbegebieten<br />
ergänzendes Potenzial zur Umlandanb<strong>in</strong>dung.<br />
Sobald Gewerbegebiete durch etwaige<br />
Förderung angeschlossen s<strong>in</strong>d, gestaltet sich der<br />
Ausbau <strong>in</strong> den umliegenden Gebieten weitaus<br />
kostengünstiger. So profitieren mittelbar auch<br />
die Privathaushalte e<strong>in</strong>er Region von der Förderung.<br />
Um den effektiven E<strong>in</strong>satz bestehender und neu zur<br />
Verfügung zu stellender Mittel zu gewährleisten,<br />
sollte der Bund über die Prüfung neuer Förderprogramme<br />
h<strong>in</strong>aus die Ergebnisreport<strong>in</strong>g-Mechanismen<br />
verbessern und ausweiten. E<strong>in</strong>e Forderung<br />
zur Ausweitung des Ergebniscontroll<strong>in</strong>gs bei der<br />
f<strong>in</strong>anziellen Förderung wurde bereits 2010 im Monitor<strong>in</strong>gbericht<br />
aufgenommen. Bislang wird aber weiterh<strong>in</strong><br />
nur von e<strong>in</strong>igen Bundesländern überprüft,<br />
welche Anzahl neuer Haushalte durch die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Förderung angeschlossen wurde. Die Bundesländer<br />
sollten diese Daten konsistent erfassen und dem<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz <strong>in</strong> aufbereiteter Form unter<br />
E<strong>in</strong>haltung von regelmäßigen Fristen zur Verfügung<br />
stellen. E<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> die richtige Richtung<br />
wurde bereits durch das Monitor<strong>in</strong>g der Bundesrahmenregelung<br />
Leerrohre durch das <strong>Breitband</strong>büro<br />
des Bundes e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Die Analyse der Abrufquoten <strong>in</strong>nerhalb der Förderperiode<br />
2008 bis 2010 zeigt, dass nicht alle Bundesländer<br />
das Potenzial der Mittel der Europäischen<br />
Union <strong>in</strong> vollem Maße ausnutzen. Die Bundesländer<br />
s<strong>in</strong>d daher beim Abruf bestehender Fördermittel<br />
der Europäischen Union zu unterstützen, um die<br />
Ausschöpfung zu erhöhen. Das <strong>Breitband</strong>büro des<br />
Bundes sowie die Länderkompetenzzentren sollten<br />
hier weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong>formieren und Transparenz über<br />
bestehende Programme schaffen. E<strong>in</strong> Förderleitfaden<br />
sollte zeitnah erstellt werden, um den Ausbauakteuren<br />
die gezieltere Abfrage von Fördergeldern<br />
der Europäischen Union für den <strong>Breitband</strong>ausbau zu<br />
erleichtern und die Möglichkeiten der Förderung<br />
über GRW, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> der Förderkulisse, zu verdeutlichen.<br />
Bei der Erstellung des Förderleitfadens<br />
sollte die Benutzerfreundlichkeit und zielgruppengerechte<br />
Ausarbeitung im Vordergrund stehen.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 7<br />
Innovative Geschäftsmodelle und technische<br />
Lösungen für den NGA-Ausbau unterstützen<br />
Die Bundesregierung sollte weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong>novative<br />
Geschäftsmodelle mit Vorbildcharakter für den<br />
NGA-Ausbau unterstützen. Dazu sollte die Bundesregierung<br />
e<strong>in</strong>erseits für mehr Transparenz über<br />
bestehende Lösungen wie Risikoteilungsmodelle<br />
sorgen und andererseits Realisierungsoptionen für<br />
bereits bekannte Lösungen aktiv vorantreiben.
D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
57<br />
Best-Practice <strong>in</strong>novativer Geschäftsmodelle zum<br />
Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen auswerten<br />
Bisher fehlt es noch an Transparenz über geeignete<br />
Beispiele und <strong>in</strong>novative Lösungen der Kommunen<br />
und Unternehmen, um den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
voranzutreiben. E<strong>in</strong> erster<br />
Schritt s<strong>in</strong>d die vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />
und Technologie geförderten Modellprojekte,<br />
die nach Abschluss auf ihre Wirkung und übertragbare<br />
Lösungsansätze h<strong>in</strong> evaluiert werden sollten.<br />
Auf dieser Basis sollte die Bundesregierung auswerten,<br />
welche <strong>in</strong>novativen Betriebsmodelle derzeit<br />
darüber h<strong>in</strong>aus Anwendung f<strong>in</strong>den und welches<br />
betriebswirtschaftliche Potenzial beispielsweise<br />
Risikoteilungsmodelle aufweisen. Gerade das Potenzial<br />
von Genossenschaftslösungen, Infrastrukturgesellschaften<br />
und anderer Risikoteilungsmodelle<br />
sollte evaluiert werden.<br />
Realisierungsoptionen für bekannte Geschäftsmodelle<br />
zum Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
aktiv verfolgen<br />
Zeitgleich sollte sich der Bund darum bemühen,<br />
Realisierungsoptionen für die folgenden, bereits<br />
bekannten Geschäftsmodelle zu f<strong>in</strong>den:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Genossenschaftslösungen: Die <strong>in</strong>sgesamt über<br />
5.000 Genossenschaften <strong>in</strong> Deutschland 9 erbr<strong>in</strong>gen<br />
Leistungen, die betriebsübergreifend effizienter<br />
zu erbr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnem<br />
Betrieb. Die Genossenschaften könnten den<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau f<strong>in</strong>anzieren und geschaffene<br />
Netze betreiben, weil sie ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e koord<strong>in</strong>ierende<br />
Rolle <strong>in</strong> der lokalen Wirtschaftsstruktur<br />
e<strong>in</strong>nehmen. In den Niederlanden wurde dieses<br />
Geschäftsmodell genutzt, um e<strong>in</strong>e flächendeckende<br />
Versorgung mit <strong>Breitband</strong>anschlüssen<br />
sicherzustellen. Das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes<br />
sollte <strong>in</strong> enger Kooperation mit dem Deutschen<br />
Raiffeisenverband die Realisierung solcher<br />
Lösungen <strong>in</strong> Deutschland vorantreiben.<br />
Infrastrukturgesellschaften: Ausbauunternehmen<br />
gründen mit Kommunen geme<strong>in</strong>same<br />
Infrastrukturgesellschaften, an denen die Kommunen<br />
<strong>in</strong> aller Regel die Mehrheitseigner s<strong>in</strong>d.<br />
Durch die Gründung e<strong>in</strong>er solchen Gesellschaft,<br />
z. B. e<strong>in</strong>er GmbH mit der Kommune als Mehrheitseigner,<br />
ergibt sich e<strong>in</strong> deutlich reduzierter<br />
Z<strong>in</strong>ssatz im Vergleich zu dem, den das ausbauende<br />
Unternehmen selbst am Kapitalmarkt erzielen<br />
könnte. Dieses Modell wurde beispielsweise<br />
bereits erfolgreich <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz oder <strong>in</strong><br />
<strong>Hessen</strong> (Stadt Her<strong>in</strong>g) umgesetzt. Für Kommunen<br />
ergeben sich durch dieses Modell viele Vorteile:<br />
Die Kommunen beschleunigen den Ausbau<br />
entscheidend, ohne die Kontrolle über den Ausbau<br />
oder die entstehende Infrastruktur zu verlieren.<br />
Für das ausbauende Unternehmen s<strong>in</strong>d die<br />
verbesserten Z<strong>in</strong>skonditionen sowie die langfristige<br />
Sicherung der Erträge <strong>in</strong>teressant, weil vor<br />
dem Ausbau bereits e<strong>in</strong> Betreibervertrag mit der<br />
Kommune abgeschlossen wird. Das <strong>Breitband</strong>büro<br />
des Bundes sollte die Umsetzung solcher<br />
Modelle vorantreiben, <strong>in</strong>dem es die Kommunen<br />
durch Informationsmaterialien, wie beispielsweise<br />
Checklisten oder Standardvertragswerke,<br />
zur Gründung von Infrastrukturgesellschaften<br />
unterstützt. Daneben sollte das NGA-Forum die<br />
Frage der Betreibergesellschaften für unabhängige<br />
Netzausbauer (Infrastrukturgesellschaften<br />
oder auch Energieversorger) aufgreifen, da im<br />
Moment zum Teil e<strong>in</strong> Mangel an Firmen besteht,<br />
die fremde Netze betreiben wollen.<br />
Innovative Verlegetechniken wie Micro-Trench<strong>in</strong>g<br />
verstärkt zum E<strong>in</strong>satz br<strong>in</strong>gen<br />
Micro-Trench<strong>in</strong>g kann aufgrund der im Vergleich zu<br />
regulären Tiefbaumaßnahmen deutlich ger<strong>in</strong>geren<br />
Kosten e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag zu effizienterem<br />
Ausbau, vor allem im ländlichen Raum, beitragen.<br />
Derzeit bestehen allerd<strong>in</strong>gs aufgrund der fehlenden<br />
rechtlichen Standards und daraus resultierender<br />
Sicherheitsbedenken Vorbehalte aufseiten der<br />
Landesbauämter. 10 Die Bundesregierung sollte die<br />
bestehende rechtliche und technische Situation<br />
prüfen und nach erfolgter Prüfung anpassen.<br />
9<br />
DGRV, Zahlen und Fakten, Website (http://www.dgrv.de/de/ueberuns/zahlenfakten.html.)<br />
10<br />
In den H<strong>in</strong>tergrundgesprächen wurde wiederholt dargestellt, dass es vonseiten der Landesbauämter Sicherheitsbedenken gegenüber<br />
Micro-Trench<strong>in</strong>g-Verfahren gibt. E<strong>in</strong>e der Herausforderungen ist, dass durch Micro-Trench<strong>in</strong>g nicht die bisher verb<strong>in</strong>dlich vorgeschriebene<br />
Grabungstiefe von m<strong>in</strong>destens 120 Zentimetern erreicht wird.
58 D. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 8<br />
Kommunen befähigen, den Ausbau von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
effektiv voranzutreiben<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Komplexität des Ausbaus<br />
von Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen (von der technischen<br />
Netzplanung über das Beihilferecht und die<br />
Nutzung von Synergien bis h<strong>in</strong> zu Fragen im kommunalen<br />
Tiefbau) kommt der Sensibilisierung der<br />
Kommunen und der Weiterbildung von Multiplikatoren<br />
e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung zu. Die Bundesregierung<br />
sollte daher über das <strong>Breitband</strong>büro des Bundes<br />
und die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren der Länder die<br />
Transparenz für Kommunen erhöhen:<br />
Kommunen für die Bedeutung lokal verfügbarer<br />
Infrastrukturdaten als Treiber des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
sensibilisieren<br />
In der Regel liegen auf kommunaler Ebene Informationen<br />
über geplante Tiefbaumaßnahmen oder über<br />
mitnutzungsfähige Infrastruktur den Bau-/ Tiefbauämtern<br />
bereits vor, werden aber nicht gebündelt für<br />
den <strong>Breitband</strong>ausbau dargestellt. Kommuniziert<br />
e<strong>in</strong>e Kommune aktiv die Lage ihrer mitnutzungsfähigen<br />
Infrastruktur sowie die geplanten Bauaktivitäten,<br />
signalisiert sie ihr Interesse an e<strong>in</strong>em Ausbau<br />
und erleichtert gleichzeitig den Unternehmen die<br />
Nutzung möglicher Synergien.<br />
Die Bundesregierung sollte über die <strong>Breitband</strong>kompetenzzentren<br />
sowie die kommunalen Spitzenverbände<br />
auf e<strong>in</strong>e Sensibilisierung der Verantwortlichen<br />
für den Wert dieser Informationen h<strong>in</strong> wir ken.<br />
Hier kann der Leitfaden für Kommunen des <strong>Breitband</strong>kompetenzzentrums<br />
des Bundes e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Grundlage bilden. Dieser kann, so die jeweiligen<br />
Voraussetzungen geschaffen s<strong>in</strong>d, mit der Erläuterung<br />
der Nutzung dezentraler Baustellendatenbanken<br />
verknüpft werden.<br />
Qualifikation der Multiplikatoren erhöhen<br />
Beratungsunternehmen und selbstständigen <strong>Breitband</strong>ausbau-Beratern<br />
kommt beim <strong>Breitband</strong>ausbau<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle zu. Sie s<strong>in</strong>d derzeit aber aufgrund<br />
der Komplexität des Themas nicht immer <strong>in</strong><br />
der Lage, umfassend vom Beihilferecht bis Ausbauplanung<br />
zu beraten. Der Bund sollte daher <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit den Ländern <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>aren die technischen<br />
und juristischen Grundlagen vermitteln, die<br />
für den NGA-Ausbau <strong>in</strong> Deutschland erforderlich<br />
s<strong>in</strong>d, und so die Weiterbildung von NGA-Beratern<br />
vorantreiben. Mit dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g könnte e<strong>in</strong> deutschlandweit<br />
nach e<strong>in</strong>heitlichen Kriterien vergebenes<br />
Gütesiegel verknüpft werden. Dabei ist zu beachten,<br />
dass e<strong>in</strong> Gütesiegel nicht als verpflichtende Voraussetzung,<br />
sondern als re<strong>in</strong> freiwillige Maßnahme etabliert<br />
werden sollte.<br />
Verbesserung bestehender Maßnahmen –<br />
Empfehlung 9<br />
Außenauftritt auf www.zukunft-breitband.de<br />
weiter entwickeln und das Angebot des <strong>Breitband</strong>büros<br />
<strong>in</strong>tegrieren<br />
Die Website zukunft-breitband.de nutzt bisher nicht<br />
das vollständige Potenzial des Internets, um Informationen<br />
zielgerichtet an die Besucher zu vermitteln.<br />
Die Weiterentwicklung sollte u. a. folgende<br />
Aspekte e<strong>in</strong>schließen:<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
ƒƒ<br />
Bessere Nutzerführung und vere<strong>in</strong>fachte<br />
Bedienbarkeit<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Medien (z. B. Filme zu Technologien)<br />
Schaffung von Interaktionsmöglichkeiten<br />
(z.B. Frageformular für das <strong>Breitband</strong>büro,<br />
Forendiskussion, usw.)<br />
Inhaltliche Überarbeitung des Angebots mit<br />
stärkerer Ausrichtung auf den Ausbau von<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsnetzen<br />
Das Portal sollte als zentrale Anlaufstelle des BMWi<br />
fungieren und somit auch die Informationen,<br />
Kontakt<strong>in</strong>formationen und Angebote des <strong>Breitband</strong>büros<br />
<strong>in</strong>tegrieren.
E. Anhang<br />
59<br />
E. Anhang<br />
1. Abkürzungsverzeichnis<br />
ANGA<br />
Verband deutscher Kabelnetzbetreiber e.V.<br />
IT<br />
Information und Telekommunikation<br />
BDI Bundesverband der deutschen Industrie e. V.<br />
KBW<br />
Kabel Baden-Württemberg<br />
BITKOM<br />
BMELV<br />
Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz<br />
KMU<br />
LRB<br />
LTE<br />
Kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen<br />
Landwirtschaftliche Rentenbank<br />
Long-term Evolution (Mobilfunkstandard)<br />
BMVBS<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
Mbit/s<br />
Megabit pro Sekunde<br />
(Übertragungs geschw<strong>in</strong>digkeit)<br />
BMWi<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
MHz<br />
Megahertz<br />
BNetzA<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,<br />
Telekommunikation, Post und Eisenbahnen<br />
NGA<br />
Next Generation Access (Anschluss der nächsten<br />
Generation mit hohen Bitraten)<br />
BOS-Netze<br />
BREKO<br />
Netze der Behörden und Organisationen mit<br />
Sicherheitsaufgaben<br />
Bundesverband <strong>Breitband</strong>kommunikation e. V<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.<br />
CATV<br />
Cable TV<br />
PPP<br />
TK<br />
TKG<br />
UMTS<br />
Public Private Partnership<br />
Telekommunikation<br />
Telekommunikationsgesetz<br />
Universal Mobile Telecommunications System<br />
(Mobilfunkstandard)<br />
DGRV<br />
DSL<br />
Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband<br />
Digital Subscriber L<strong>in</strong>e (Anschlusstechnik für den<br />
digitalen breitbandigen Teilnehmer-Anschluss)<br />
VATM<br />
VKU<br />
Verband der Anbieter von Telekommunikationsund<br />
Mehrwertdiensten e. V.<br />
Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />
DTAG<br />
Deutsche Telekom AG<br />
WebGIS<br />
Anwendung, die das Geo<strong>in</strong>formations system nutzt<br />
EFRE<br />
EIB<br />
ELER<br />
EStG<br />
EUR<br />
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />
Europäische Investitionsbank<br />
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die<br />
Entwicklung des Ländlichen Raumes<br />
E<strong>in</strong>kommensteuergesetz<br />
Euro<br />
WIK<br />
WIMAX<br />
WLAN<br />
xDSL<br />
Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und<br />
Kommunikationsdienste GmbH<br />
Worldwide Interoperability for Microwave Access<br />
(drahtlose Zugangstechnik zu <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>ternet)<br />
Wireless Local Area Network (lokales Funknetz)<br />
Zusammenfassende Bezeichnung aller<br />
DSL-Technologien<br />
FTTB<br />
Fibre-to-the-Build<strong>in</strong>g (Glasfaser bis zum Gebäude)<br />
ZuInvG<br />
Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsgesetz<br />
FTTH<br />
Fibre-to-the-Home (Glasfaser <strong>in</strong> die Wohnung)<br />
FTTx<br />
Fibre-to-the-x (Glasfasernetz; x kann z. B. für Home,<br />
Node, Build<strong>in</strong>g etc. stehen)<br />
GAK<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der<br />
Agrarstruktur und des Küstenschutzes“<br />
Gbit/s Gigabit pro Sekunde (Übertragungs ge -<br />
schw<strong>in</strong>digkeit)<br />
GHz<br />
GRW<br />
GSM<br />
IHK<br />
Gigahertz<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der<br />
regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
Global System for Mobile Communications<br />
(Datenübertragungsstandart für Mobilfunknetze)<br />
Industrie- und Handelskammer
60 E. Anhang<br />
2. Quellenverzeichnis<br />
2.1. Allgeme<strong>in</strong>e Informationen<br />
CISCO (2011): CISCO Visual Networki<strong>in</strong>g Index:<br />
Forecast and Methodology 2010–2015.<br />
Deloitte (2011): <strong>Breitband</strong> reloaded. Perspektiven<br />
für die Glasfaser <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Deloitte (2011) Technology, Media & Telecommunications<br />
Predictions 2011.<br />
Doose, Anna Maria/Elixmann, Dieter/<br />
Jay, Stephan (2009): „<strong>Breitband</strong>/Bandbreite für<br />
alle“: Kosten und F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>er nationalen<br />
Infrastruktur (WIK Diskussionsbeitrag Nr. 330).<br />
Gritsch, Thomas (2011): Starke E<strong>in</strong>flüsse von außen,<br />
<strong>in</strong>: der geme<strong>in</strong>derat 5/11.<br />
Inderst, Roman/Kühl<strong>in</strong>g, Jürgen/Neumann,<br />
Karl-He<strong>in</strong>z/Peitz, Mart<strong>in</strong> (2011): Ökonomische<br />
und rechtliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zum Ausbau<br />
und zur F<strong>in</strong>anzierung von <strong>Breitband</strong>-Hochleistungs<strong>in</strong>frastrukturen<br />
<strong>in</strong> dünn besiedelten Gebieten.<br />
Inderst, Roman/Kühl<strong>in</strong>g, Jürgen/Neumann,<br />
Karl-He<strong>in</strong>z/Peitz, Mart<strong>in</strong> (2011): Privatwirtschaftliche<br />
F<strong>in</strong>anzierungsansätze und öffentlich gestützte<br />
F<strong>in</strong>anzierung von Hochleistungsnetzen außerhalb<br />
von Ballungsgebieten.<br />
<strong>in</strong>forma telecoms & media (2010):<br />
Industry outlook 2011.<br />
Institut für Informationsmanagement Bremen<br />
GmbH (2008): „E-Partizipation – Elektronische<br />
Beteiligung von Bevölkerung und Wirtschaft am<br />
E-Government“. Studie im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />
des Innern, Ref. IT 1.<br />
Jay, Stephan/Neumann, Dr. Karl-He<strong>in</strong>z/Plückebaum,<br />
Dr. Thomas (2011): Implikationen e<strong>in</strong>es<br />
flächendeckenden Glasfaserausbaus und se<strong>in</strong> Subventionsbedarf.<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes.<br />
Jay, Stephan/Neumann, Dr. Karl-He<strong>in</strong>z/<br />
Plückebaum, Dr. Thomas (2011): Implikationen<br />
e<strong>in</strong>es flächendeckenden Glasfaserausbaus und se<strong>in</strong><br />
Subventionsbedarf. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes mit zusätzlichen<br />
Sensitivitäten.<br />
Katz, Raul L./Vaterlaus, Stephan/Zenhäusern,<br />
Patrick/Suter, Stephan: Die Wirkung des <strong>Breitband</strong>ausbaus<br />
auf Arbeitsplätze und die deutsche<br />
Volkswirtschaft.<br />
Neukirchen, Udo (2011): Tooway die revolutionäre<br />
<strong>Breitband</strong>lösung.<br />
Neumann, Karl-He<strong>in</strong>z (2011): Architekturen und<br />
Wettbewerbsmodelle bei Glasfasernetzen. Ergebnisse<br />
e<strong>in</strong>er Studie für Vodafone olc.<br />
Neumann, Karl-He<strong>in</strong>z (2011): Szenarien e<strong>in</strong>er<br />
nationalen Glasfaserausbaustrategie <strong>in</strong> der Schweiz.<br />
Prampol<strong>in</strong>i, Franco (2010): Telco 2015. Five tell<strong>in</strong>g<br />
years, four future scenarios.<br />
Solon Management Consult<strong>in</strong>g GmbH & Co. KG:<br />
Broadband on demand. Cable‘s 2020 vision.<br />
Stumpf, Ulrich (2011): Der Zugang zur Glasfaser –<br />
Hausverkabelung. Erste Erfahrungen <strong>in</strong> Frankreich<br />
und Lehren für Deutschland.<br />
TÜV Rhe<strong>in</strong>land (2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas<br />
2010 des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />
Technologie. Teil 1: Ergebnisse.<br />
TÜV Rhe<strong>in</strong>land (2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas<br />
2010 des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />
Technologie. Teil 2: Methode.<br />
TÜV Rhe<strong>in</strong>land (2011): Der <strong>Breitband</strong>atlas des<br />
Bundes (10. Sitzung des NGA-Forums).<br />
Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und<br />
Kommunikationsdienste (2010): Pressemitteilung<br />
WIK-Studie untersucht <strong>in</strong>ternationale <strong>Breitband</strong>-<br />
Strategien.
E. Anhang<br />
61<br />
Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und<br />
Kommunikationsdienste (2010): Zum Glasfasernetz<br />
durch <strong>Breitband</strong>pauschale.<br />
Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur<br />
und Kommunikationsdienste (2009). „<strong>Breitband</strong>/<br />
Bandbreite für alle“: Kosten und F<strong>in</strong>anzierung<br />
e<strong>in</strong>er nationalen Infrastruktur.<br />
Wulf, Alf Henryk/Hoffmann, Robert: NGA-Forum<br />
der BNetzA, AG: Interoperabilität. 1. Ergebnisprotokoll.<br />
2.2. Quellen Umsetzungsakteure – Bund<br />
2.2.1. Bundesregierung<br />
Bundesregierung (2011): Rahmenregelung der<br />
Bundesregierung zur Bereitstellung von Leerrohren<br />
(Kabelschutzrohren) durch die öffentliche Hand zur<br />
Herstellung e<strong>in</strong>er flächendeckenden <strong>Breitband</strong>versorgung<br />
(„Bundesrahmenregelung Leerrohre“).<br />
Bundesregierung (2011): Status quo der <strong>Breitband</strong>strategie<br />
des Bundes.<br />
Bundesregierung (2009). <strong>Breitband</strong>strategie der<br />
Bundesregierung. Kräfte bündeln für Deutschlands<br />
Zukunft: Wege zu e<strong>in</strong>em schnellen Internetzugang<br />
bis <strong>in</strong> jedes Haus.<br />
2.2.2. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />
Technologie<br />
Bundesbreitbandbüro (2011): Ergebnisprotokoll<br />
1. Länderworkshop des <strong>Breitband</strong>büros des Bundes.<br />
Bundesbreitbandbüro (2011): Programm<br />
2. Länderworkshop.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie:<br />
H<strong>in</strong>weise zur Gestaltung e<strong>in</strong>es Fragebogens<br />
zur Erfassung der Internet-Versorgung.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />
Technologie: Plakat „Zukunft <strong>Breitband</strong>“.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie:<br />
Zukunft <strong>Breitband</strong>. Umsetzungsbeispiele <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>den mit bis zu 200 betroffenen Haushalten.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (2011):<br />
Pressemitteilung „ Bundeskab<strong>in</strong>ett beschließt<br />
Gesetzentwurf zur TKG-Novelle“.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2011): Pressemitteilung „Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isterium<br />
legt Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas vor“.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Auszug Best-Practice Werra-Meißner-<br />
Kreis. Erfolgreiche kommunale/regionale Projekte<br />
zur Überw<strong>in</strong>dung von <strong>Breitband</strong>versorgungslücken.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas 2010<br />
des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie.<br />
Teil 1: Ergebnisse.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Bericht zum <strong>Breitband</strong>atlas 2010<br />
des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie.<br />
Teil 2: Methode.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Eckpunkte zur TKG Novelle 2010.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010, nicht veröffentlicht): Ergebnisniederschrift<br />
über die Bund-Länder-Besprechung zur<br />
<strong>Breitband</strong>förderung am 10.02.2010.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): IKT-Strategie der Bundesregierung<br />
„Deutschland digital 2015“.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Initiative Internet erfahren<br />
Internet-Pat<strong>in</strong>nen und -Paten: Erfahrung teilen.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie/Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2010):<br />
Möglichkeiten der <strong>Breitband</strong>förderung.<br />
E<strong>in</strong> Leitfaden.
62 E. Anhang<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010, nicht veröffentlicht): Rahmenregelung<br />
der Bundesregierung zur Bereitstellung von<br />
Leerrohren durch die öffentliche Hand zur Herstellung<br />
e<strong>in</strong>er flächendeckenden <strong>Breitband</strong>versorgung<br />
(„Bundesrahmenregelung Leerrohre“).<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Stellungnahme des Bundesm<strong>in</strong>is terium<br />
für Wirtschaft und Technologie auf die Kle<strong>in</strong>e Anfrage<br />
der Abgeordneten Sab<strong>in</strong>e Zimmermann, Katr<strong>in</strong><br />
Kundert, Dr. Barbara Höll, Dr. Petra Sitte u. a. und der<br />
Fraktion DIE LINKE betr.: „Aktuelle Entwicklungen<br />
bei der <strong>Breitband</strong>-Versorgung“.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Stellungnahme der Deutschen Telekom<br />
AG zu den „Eckpunkten zur TKG-Novelle 2010“ des<br />
Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und Technologie.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie<br />
(2010): Zukunft <strong>Breitband</strong>. Schnell <strong>in</strong>s Netz.<br />
Überall. Für alle.<br />
2.2.3. Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt<br />
Bundeskartellamt (2011): Pr<strong>in</strong>zipien der<br />
Nicht-Diskrim<strong>in</strong>ierung.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Beschluss im Verwaltungsverfahren BK 3g-09/085.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Der bundesweite Infrastrukturatlas bei der Bundesnetzagentur.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Pressemitteilung „Bundesnetzagentur legt neue<br />
Regulierungsbed<strong>in</strong>gungen für die „letzte Meile“<br />
zur Stellungnahme vor“.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur legt Mustervertrag<br />
für den Schaltverteiler-Zugang fest“.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur gibt endgültige<br />
Genehmigung der Entgelte für die „letzte Meile“<br />
bekannt“.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur will<br />
Frequenznutzung nach 2016 schon jetzt klären“.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Standardangebot Layer-2 Bitstrom. Vorschlag Telekom<br />
Austria.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
TKG-Novelle 2010. Regulatorischer Aufbruch <strong>in</strong> die<br />
NGA-Welt?<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2010):<br />
Pressemitteilung „Neue Entgelte für die Schaltung<br />
der TAL und das „L<strong>in</strong>e Shar<strong>in</strong>g“.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2010):<br />
Zwischenbericht NGA-Forum.<br />
2.2.5. Weitere Bundesm<strong>in</strong>isterien<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />
(2011): Thesen zum zukünftigen Internet.<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />
(2011): Vernetzte Welt. Kommunikation für die<br />
Gesellschaft.<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (2011):<br />
Pressemitteilung „ Bundesnetzagentur veröffentlicht<br />
Gutachten zur Frequenzverteilungsuntersuchung“.
E. Anhang<br />
63<br />
2.3. Quellen Umsetzungsakteure – Länder<br />
Roland Berger Strategy Consultants (2011)<br />
Antworten aus der schriftlichen Befragung der<br />
Bundesländer<br />
2.4. Quellen Umsetzungsakteure – Verbände<br />
2.4.1. Branchenverbände<br />
ANGA Verband deutscher Kabelnetzbetreiber<br />
e.V.: Stellungnahme <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong><br />
Deutschland.<br />
ANGA Verband deutscher Kabelnetzbetreiber e. V.<br />
(2011): Das deutsche <strong>Breitband</strong>kabel. Infrastruktur<br />
der Zukunft.<br />
BDI Bundesverband der deutschen Industrie e. V.<br />
(2009): Schnelles Internet für die Informationsgesellschaft.<br />
Hochmoderne <strong>Breitband</strong><strong>in</strong>frastruktur für<br />
mehr Wachstum, Beschäftigung und Innovation im<br />
21. Jahrhundert.<br />
BDI Bundesverband der deutschen Industrie e. V.<br />
(2009): Informationsgesellschaft – FIT für das<br />
21. Jahrhundert. Kernbotschaften für die 17. Legislaturperiode<br />
des Deutschen Bundestags.<br />
BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />
(2011): Positionspapier <strong>Breitband</strong>ausbau <strong>in</strong> Deutschland.<br />
BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />
(2011): Pressekonferenz Intelligente Netze.<br />
BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien e. V.<br />
(2011): Stellungnahme zum Kab<strong>in</strong>ettsentwurf zur<br />
Änderung des Telekommunikationsgesetzes 2011.<br />
BREKO Bundesverband <strong>Breitband</strong>kommunikation<br />
e.V. (2011): Marktbefragung der BREKO-Mitgliedsunternehmen.<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />
Positionspapier „Netzneutralität“.<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />
Positionspapier „Open Access“.<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />
Positionspapier „Regionalisierte Regulierung“.<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />
Positionspapier „Symmetrische Regulierung“.<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.:<br />
Positionspapier „Universaldienst“.<br />
BUGLAS Bundesverband Glasfaseranschluss e. V.<br />
(2011): TKG-Novelle 2011 Kernpunkte des BUGLAS<br />
zum Gesetzgebungsverfahren, Stand 20. Juni 2011.<br />
VATM e. V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />
und Mehrwertdiensten (2011):<br />
Stellungnahme des VATM zum <strong>Breitband</strong>universaldienst.<br />
VATM e.V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />
und Mehrwertdiensten (2011):<br />
Symmetrische Regulierung von FTTB/FTTH Netzen.<br />
VATM e.V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />
und Mehrwertdiensten (2011):<br />
Verbesserung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau – Grundbuchartige Sicherung von<br />
TK-Infrastrukturen.<br />
VATM e.V. Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />
und Mehrwertdiensten (2010): Stellungnahme<br />
des VATM zum Initiativbericht<br />
„Europäische <strong>Breitband</strong>netze – Investitionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>ternetgestütztes Wachstum“.<br />
VKU Verband kommunaler Unternehmen e. V.<br />
(2011): <strong>Breitband</strong>netze verb<strong>in</strong>den Menschen. Kommunale<br />
Unternehmen vor neuen Herausforderungen,<br />
<strong>in</strong>: F<strong>in</strong>anzreport 6. Aktuelle Informationen des<br />
F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftsrates beim VKU.<br />
VKU Verband kommunaler Unternehmen e. V.<br />
(2011): Positionspapier Glasfaserausbau im ländlichen<br />
Raum: Schnelles Internet durch <strong>in</strong>terkommunale<br />
Zusammenarbeit.
64 E. Anhang<br />
VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />
(2011): Positionspapier Universaldienst für <strong>Breitband</strong>netze.<br />
VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />
(2011): Stellungnahme Entwurf e<strong>in</strong>es Gesetzes<br />
zur Änderung telekommunikationsrechtlicher<br />
Regelungen (TKG-Novelle).<br />
2.4.2. Kommunale Spitzenverbände<br />
Deutscher Städte- und Geme<strong>in</strong>debund (2011):<br />
Kooperationen mit der öffentlichen Hand im ländlichen<br />
Raum.<br />
Deutscher Städte- und Geme<strong>in</strong>debund (2011):<br />
Statement zur <strong>Breitband</strong>versorgung. <strong>Breitband</strong> im<br />
ländlichen Raum unverzichtbar – Wirtschaftsstandort<br />
stärken.<br />
2.5. Sonstige<br />
Bundesrat (2011): Stellungnahme des Bundesrats<br />
zum Entwurf e<strong>in</strong>es Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher<br />
Regelungen, Drucksache<br />
129/11.<br />
Bundesrat (2010): Mitteilung der Kommission an<br />
das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen<br />
Wirtschafts- und Sozialausschuss und den<br />
Ausschuss der Regionen: Europäische <strong>Breitband</strong>netze<br />
– Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternetgestütztes Wachstum.<br />
Drucksache 566/10.<br />
CSU-Landesgruppe (2011): Deutschlands Stärken<br />
stärken. Beschluss der XXXV. Klausurtagung der<br />
CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag vom<br />
05.–07. Januar 2011 <strong>in</strong> Wildbad Kreuth.<br />
Cullen International (2011): First Digital Agenda<br />
Assembly: Lack of demand is the ma<strong>in</strong> obstacle for<br />
high-speed broadband roll-out.<br />
Eickers, Gerd (2011): Entwurf Rahmenvertrag Fttx<br />
Open Access.<br />
Entwurf e<strong>in</strong>es Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher<br />
Regelungen.<br />
Europäisches Parlament (2011): Europäische<br />
<strong>Breitband</strong>netze: Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternetgestütztes<br />
Wachstum.<br />
Europäische Union. Delegation bei den Vere<strong>in</strong>igten<br />
Staaten von Amerika (2011): Developments <strong>in</strong><br />
US Digital Agenda.<br />
F<strong>in</strong>nland. M<strong>in</strong>isterium für Transport und Kommunikation<br />
(2011): F<strong>in</strong>nish NGA state-aid scheme.<br />
Holznagel, Bernd (2011): TKG Novelle: Wesentliche<br />
Änderungen des Regierungsentwurfs.<br />
Japan. M<strong>in</strong>isterium für Innere Angelegenheiten<br />
und Kommunikation (2011): The New Broadband<br />
Super Highway Initiative.<br />
Lokale Lösungen f<strong>in</strong>den. <strong>Breitband</strong>-Infoveranstaltung<br />
<strong>in</strong> Arneburg, <strong>in</strong>: Altmarkzeitung 20.10.2010.<br />
Fraktion der SPD (2011): Schnelles Internet für alle<br />
– Flächendeckende <strong>Breitband</strong>-Grundversorgung<br />
sicherstellen und Impulse für e<strong>in</strong>e dynamische Entwicklung<br />
setzen, Drucksache 17/5902 Deutscher<br />
Bundestag.<br />
Fraktion DIE LINKE (2011): Antrag Universaldienst<br />
für <strong>Breitband</strong>-Internetanschlüsse jetzt, Drucksache<br />
17/6912 Deutscher Bundestag.<br />
Hoffmann, Robert (2011): Vorschlag zur<br />
Mandatserweiterung für die Beschreibung e<strong>in</strong>es<br />
NGA-Ebene 2-Zugangsprodukts.<br />
NGA-Forum, AG Interoperabilität (2011): Grundsatzdokument<br />
Technische und operationelle Aspekte<br />
des Zugangs zu Glasfasernetzen und anderen<br />
NGA-Netzen.<br />
OECD Organisation for Economic Co-operation<br />
and Development (2011): Next generation access<br />
networks and market structure.<br />
Roland Berger Strategy Consultants (2011):<br />
Presserecherche zum Thema „Widerstand gegen<br />
<strong>Breitband</strong>ausbau per Funk“.<br />
Roland Berger Strategy Consultants (2010):<br />
Monitor<strong>in</strong>g <strong>Breitband</strong>strategie. Bundesland-Profile.
Herausgeber<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
10115 Berl<strong>in</strong><br />
www.bmwi.de<br />
Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und<br />
Technologie ist mit dem audit berufundfamilie ®<br />
für se<strong>in</strong>e familienfreundliche Personalpolitik<br />
ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von<br />
der berufundfamilie gGmbH, e<strong>in</strong>er Initiative der<br />
Geme<strong>in</strong>nützigen Hertie-Stiftung, verliehen.<br />
Stand<br />
November 2011<br />
Gestaltung und Produktion<br />
PRpetuum GmbH, München<br />
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />
Technologie herausgegeben. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder<br />
von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während e<strong>in</strong>es Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung<br />
verwendet werden. Missbräuchlich ist <strong>in</strong>s be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Infor ma tionsständen<br />
der Parteien sowie das E<strong>in</strong> legen, Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder<br />
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da von, wann, auf welchem Weg und <strong>in</strong> welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie<br />
auch ohne zeit lichen Bezug zu e<strong>in</strong>er Wahl nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise verwendet werden, die als Parte<strong>in</strong>ahme der Bundesregierung<br />
zu gunsten e<strong>in</strong>zelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.