Sommer 2,79 MB - Institut St. Philipp Neri

Zu Gast beim Freitagsoratorium:
Johannes
Vortrag von Martin Grütter
Der Apostel und Evangelist Johannes
erscheint uns sehr vertraut. Wir
kennen ihn als den Verfasser des
vierten Evangeliums, wir kennen ihn
als Verfasser der Apokalypse, wir
kennen ihn auch als Verfasser von
drei biblischen Briefen. Johannes
gehört zu den ersten Jüngern, die von
Jesus berufen werden. Zusammen
mit seinem Bruder Jakobus schließt
er sich Christus an, unmittelbar nachdem
dieser Simon Petrus und seinen
Bruder Andreas am See Genezareth
von ihren Fischernetzen weggerufen
hat, hinein in Seine Nachfolge. Die
Worte der Schrift über Johannes
scheinen ganz klar zu sein: Wir
kennen seinen Namen, wir kennen
den Namen seines Bruders, Jakobus,
und den seines Vaters, Zebedäus,
wir kennen auch den Beinamen, den
Christus den beiden Brüdern gab:
Donnersöhne. Aber trotzdem - richtig
in seinem Kern verstanden haben wir
Johannes damit noch lange nicht.
manchmal, bei außergewöhnlichen
Begebenheiten, allein mit sich nahm,
während er die anderen zurückließ.
Petrus und die beiden Brüder
Johannes und Jakobus gehören dazu;
diese drei sind es, die bei der Auferweckung
der Tochter des Jaïrus dabei
sind, genauso bei der Verklärung
Christi auf dem Berg Tabor und
bei Seinem Aufenthalt im Garten
Gethsemane vor Seiner Gefangennahme.
Das Johannesevangelium
geht noch weiter: Dort ist Johannes
der Lieblingsjünger Christi, der
engste Vertraute des Herrn. Am Gründonnerstag,
bei der Einsetzung der
Heiligen Eucharistie, liegt Johannes
an der Brust Christi - eine Szene,
die uns ja auch in den Abendmahls-
Duccio di Buoninsegna: Johannes beim
Abendmahl
Ich denke, ganz wichtig, um diesen
Apostel zu verstehen, ist es, daß wir
die Rolle ansehen, die er im Kreis der
Jünger gespielt hat. Johannes gehörte
zu einer Art von engerem Kreis der
Zwölf, zu einer Gruppe von besonderen
Vertrauten Christi, die der Herr
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