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Über Jiu Jitsu

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Prüfungsreferat des JJVÖ<br />

1. Ausgabe 2009 Version 01.05.2009<br />

JJVÖ<br />

<strong>Jiu</strong>-<strong>Jitsu</strong> Verband Österreich<br />

<strong>Jiu</strong>-<strong>Jitsu</strong> Federation Austria<br />

5. Kyu <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong><br />

Prüfungsprogramm und Theoriefragen<br />

Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen.<br />

Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden.<br />

Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler ist Ihnen das Autorenteam sehr dankbar.<br />

Für alle Mitglieder des JJVÖ als Lernbehelf für <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> Prüfungen.<br />

1/25


<strong>Über</strong> <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong><br />

<strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> ist die Kunst, durch Nachgeben bzw. Ausweichen mit der Kraft des Angreifers zu<br />

siegen, oder simpel ausgedrückt: Mit geringstem Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu<br />

erzielen.<br />

<strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> beinhaltet alles, was eine moderne Selbstverteidigungs- und Mattenkampfsportart<br />

heute ausmacht: Griff- und Haltetechniken; Würge- und Hebeltechniken; Schlag- bzw.<br />

Stoßtechniken mit Faust, Ellbogen und Beinen; Wurftechniken; Bodenkampf; Messer-, Stock-<br />

und Pistolenabwehren.<br />

Auf Deutsch übersetzt heißt <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> so viel wie „sanfte (jiu) Kunst (jitsu)“. Diese Sportart<br />

stammt aus Japan (mit chinesischen Wurzeln) und ist eine der ältesten auf der Welt. Judo<br />

wurde unter Weglassung der gefährlichen Techniken daraus entwickelt.<br />

<strong>Über</strong> die Entstehung des <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> gibt es mehrere Legenden. Hier sollen nur zwei davon<br />

erwähnt sein:<br />

Ein japanischer Arzt, Akijama Shirobei Yoshitoki, machte auf seiner Studienreise durch<br />

China auch in einigen buddhistischen Klöstern Halt. In einem davon wurde er auf eine<br />

Selbstverteidigungskunst aufmerksam gemacht, welche die Mönche dort entwickelt hatten. Er<br />

blieb längere Zeit und eignete sich diese Griffe und Tricks an. Zurück in Japan musste er bei<br />

deren praktischer Erprobung aber feststellen, dass zu ihrer Ausführung größere Körperkraft<br />

notwendig war und die Techniken somit in dieser Form kaum ausgeführt werden konnten.<br />

Eines Wintertages beobachtete er in seinem Garten folgendes Geschehen: Der schwere, nasse<br />

Schnee brach bei einem spröden Kirschbaum durch seinen Druck viele Äste ab. Auf einer<br />

biegsamen Weide jedoch glitt der Schnee ab und die Weide richtete sich unverletzt wieder<br />

auf. Aus dieser Beobachtung leitete der Arzt das Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ ab und<br />

stellte seine Kunst auf diese neue Philosophie ein. Er gab ihr den Namen <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> - die „sanfte<br />

Kunst“.<br />

2/25


Um das Jahr 1650 lebte im Stadtteil Asakusa in Tokyo (damals Jedo genannt) ein Chinese<br />

namens Tsin Gempin. Dieser erzählte drei japanischen herrenlosen Samurai („Ronin“) von<br />

einer Kunst in China, durch welche man ohne Waffen andere überwältigen und Verbrecher<br />

verhaften könne. Er beschrieb ihnen diese Kunst und auf diese Beschreibung gründeten diese<br />

drei Männer das System, welches sie <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> nannten.<br />

3/25


Prüfungsprogramm 5. Kyu<br />

JJVÖ PRÜFUNGSPROGRAMM<br />

1. KIHON WAZA - Basistechniken, Grundlagenprogramm<br />

5. KYU<br />

Es soll auf eine ausgeglichene Anzahl wettkampfrelevanter und nicht im Wettkampf üblicher<br />

Techniken geachtet werden!<br />

1. 1. UKEMI WAZA, FALLSCHULE X<br />

1.2. KATAME WAZA – Gruppe sämtlicher Fesselgriffe, Methoden des Festhaltens,<br />

Immobilisierens, Transportieren<br />

1.2.1. Finger-, Hand-, Ellbogen-und Schulterhebel (Arm) 2<br />

1.2.2. Fuß- oder Beinhebel 1<br />

1.2.3. Würgegriffe, Würgetechniken 1<br />

1.2.4. Transportgriffe 1<br />

1.2.5. Festlegetechniken am Boden (Bauch-Seite-Rücken)<br />

1.3. ATEMI WAZA - Schlag-, Block- und Druckpunkttechniken<br />

2<br />

1.3.1. Armtechniken (+ passender Block) - Anzahl Armtechniken: 2<br />

1.3.2. Beintechniken (+ passender Block) - Anzahl Armtechniken:<br />

1.4. NAGE WAZA – Wurftechniken<br />

1<br />

1.4.1.Koshi waza - Hüftwürfe 1<br />

1.4.2. Te waza – Hand-,Armwürfe 1<br />

1.4.3. Ashi waza - Beinwürfe 1<br />

1.4.4. Sutemi waza – Selbstfaller (mae sutemi, yoko sutemi, maki komi)<br />

2. FUSEGI WAZA – Verteidigungen/Abwehren<br />

2.1. gg. KATAME WAZA<br />

1<br />

2.1.1. gg. Hand-/Armfassen u. gg. Hebel („Gegentechniken“) 2<br />

2.1.2. gg. Fassen der Kleidung (Revers, Kragen, Ärmel) 2<br />

2.1.3. gg. Würgegriffe (Hand od. Gegenstand) 2<br />

2.1.4. gg. Körperklammerungen 1<br />

2.1.5. gg. Kopfklammerungen (Schwitzkasten)<br />

2.1.9. Abwehren aus und in der Bodenlage<br />

1<br />

2.1.9.3. gg. Festhalter/Festlegetechniken<br />

2.2. gg. ATEMI WAZA<br />

1<br />

2.2.1. gg. Armtechniken 2<br />

2.2.2. gg. Beintechniken 1<br />

3. ANWENDUNGSPROGRAMM -Unter Wettkampf- bzw. Stressbedingungen hat Uke hier<br />

zu zeigen, was und wie er das bisher gelernte umsetzen kann.<br />

3.2. FREIE DEMONSTRATION, wahlweise eine der drei u.a. Optionen:<br />

entweder Abwehr freier Angriffe gegen mehrere Gegner (SV Block)<br />

4<br />

oder Fightingsimulation<br />

4/25<br />

1min.gg.<br />

passiven<br />

Gegner<br />

Serie<br />

oder DUO-Programm/KATA<br />

1-3<br />

je 2<br />

4. THEORIE (T) bzw schriftliche Arbeit (S) T


Techniken für den 5. Kyu<br />

Wir haben versucht, ein paar der geläufigsten Techniken hier zu zeigen. Das sind aber nur<br />

Beispiele. Selbstverständlich kann jeder Verein die Techniken wählen, die für ihn relevant<br />

sind.<br />

Falltechniken (Ukemi Waza):<br />

Diese Aufzählung stellt eine Mindestanforderung dar. Grundsätzlich gilt: Zeigen was man<br />

kann.<br />

Grundschule:<br />

- Mae Ukemi Fall vorwärts<br />

- Ushiro Ukemi Fall rückwärts<br />

- Yoko Ukemi Fall seitwärts, links und rechts<br />

- Ushiro Chuga Eri Rolle rückwärts, links und rechts<br />

- Mae Chuga Eri Rolle vorwärts, links und rechts<br />

Rolle rückwärts (Ushiro-chuga-eri)<br />

5/25


Keri-Waza Gruppe aller Fuß- und Tritttechniken (Fuß, Knie)<br />

1 2 3 4<br />

1. Mae Geri (Vorwärtsfußtritt)<br />

2. Mawashi Geri (halbkreisförmiger Fußtritt)<br />

3. Kin Geri (Vorwärtstritt mit dem Fußspann)<br />

4. Hiza Geri (Kniestoß)<br />

Ate-Waza Gruppe aller Schlagtechniken mit den Armen<br />

(Hand, Unterarm, Ellbogen).<br />

1 2 3 4<br />

1. Gyaku Zuki (verkehrter Fauststoß)<br />

2. Oi Zuki (gleichseitiger Fauststoß)<br />

3. Age Shotei Uchi (aufsteigender Handballenstoß Richtung Kinn)<br />

4. Yoko Empi Uchi (seitlicher Ellbogenschlag)<br />

6/25


Uke-Waza Gruppe aller Block- und Abwehrtechniken.<br />

1 2 3 4<br />

1. (Jodan) Age Uke (Faustabwehr nach oben)<br />

2. Gedan Barai (Fegeabwehr nach unten)<br />

3. Ude Uke (Unterarmblock)<br />

4. Jodan Juji Uke (Kreuzblock nach oben)<br />

Nage - Waza (Wurftechniken)<br />

Koshi-Waza (Hüfttechniken) Uke wird durch Einsatz der Hüfte geworfen.<br />

O-Goshi großer Hüftwurf<br />

Kubi-Nage Nackenwurf<br />

7/25


Te-Waza (Handtechniken) Uke wird durch Einsatz von Hand, Arm oder<br />

Schulter geworfen.<br />

Seoi-Nage Schulterwurf<br />

Eri-Seoi-Nage Kragenschulterwurf<br />

Ashi-Waza (Beintechniken) Uke wird durch Einsatz von Bein oder Fuß<br />

geworfen.<br />

O-Soto-Gari große Außensichel<br />

O-Uchi-Gari große Innensichel<br />

8/25


Sutemi-Waza (Opfertechniken/Selbstfaller)<br />

Mae-Sutemi-Waza-Gruppe: Uke wird geworfen, indem sich Tori auf den<br />

Rücken wirft<br />

Tomoe-Nage Kopfüberwurf (Kreiswurf)<br />

Yoko-Sutemi-Waza-Gruppe: Uke wird geworfen, indem sich Tori auf die<br />

Seite wirft.<br />

Yoko-Guruma Seitrad<br />

Vokabeln<br />

Die hier aufgezählten Vokabeln werden nicht nur für den 5. Kyu verwendet, sondern sind für<br />

das gesamte Gürtelprogramm zu verwenden. (5. Kyu bis 5. Dan)<br />

A<br />

Age Heben<br />

Age-shotei-uchi Handballenstoß aufwärts<br />

Age-uke Faustabwehr nach oben<br />

Ai Harmonie, Geist<br />

Aikido siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Ashi Fuß, Bein<br />

Ashi-dori-garami Beinbeugehebel<br />

Ashi-guruma Beinrad<br />

Ashi-jime Beinwürgen<br />

Ashi-kannuki-gatame Beinriegelstreckhebel<br />

Ashi-ude-garami Unterarmbeinbeugehebel<br />

Ashi-waza Gruppe der Fußtechniken<br />

Atemi bewußtlos mit einem Schlag<br />

Atemi-waza Gruppe der Schlagtechniken<br />

Ate-waza Gruppe aller Schlagtechniken mit den Armen<br />

(Hand, Unterarm, Ellbogen)<br />

Ayumi-ashi geschmeidiges Gleiten<br />

9/25


B<br />

-Barai (Harai) fegen<br />

-Basami Schere<br />

Bo-jitsu siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Budo Weg des Kriegers; Sammelbegriff aller<br />

asiatischen Kampfsportarten<br />

Budo-ka Einer, der einen Budosport ausübt<br />

Budo-Sport Bezeichnung für alle Kampfsportarten, im<br />

englischen: "Martial Arts"<br />

Bu-jitsu Kriegskunst<br />

Bushi Krieger<br />

Bushido Weg des Kriegers; ungeschriebener<br />

Ehrenkodex der Samurai<br />

C<br />

Chi (chin.) innere Kraft, Energie, siehe Ki<br />

Chugaeri Rolle vorwärts<br />

D<br />

Dan Rang, Stufe (Meistergrad)<br />

De-ashi-barai Fußfegen<br />

Do Weg (des Übens, Lehre, Grundsatz)<br />

Dojo Stelle des Weges; Übungsraum<br />

E<br />

Empi Ellenbogen, Ellenbogengelenk<br />

Empi-uchi Ellbogenschlag, allgemein<br />

Eri Kragen, Revers<br />

Eri-seoi-nage Kragenschulterwurf<br />

G<br />

-Gaeshi (Kaeshi) Kontern, Gegenangriff<br />

Gake Einhängen, haken<br />

Garami gebeugt, gedreht<br />

Gari Sicheln<br />

-Gatame (Katame) halten, strecken<br />

Gedan-barai Fegeabwehr nach unten<br />

Geri Tritt, Fußstoß<br />

Gi Budoanzug, Kampfbekleidung<br />

Gokyo die 5 Wurfgruppen des Judo<br />

Gonosen-waza Gruppe aller Gegenwurftechniken<br />

-Goshi (Koshi) Hüfte<br />

-Guruma (Kuruma) Rad<br />

Gyaku Umgekehrt<br />

Gyaku-ashi-ude-garami Umgekehrter Unterarmbeinbeugehebel<br />

Gyaku-juji-gatame Umgekehrter Leistenstreckhebel<br />

Gyaku-juji-jime Umgekehrtes Kreuzwürgen<br />

Gyaku-kesa-garami Umgekehrter Schärpenbeugehebel<br />

Gyaku-kesa-gatame Umgekehrte Schärpe<br />

Gyaku-okuri-eri-jime Umgekehrtes Kragenwürgen<br />

Gyaku-sumi-gaeshi Umgekehrter Eckenwurf<br />

Gyaku-ude-garami Umgekehrter Unterarmbeugehebel<br />

Gyaku-waki-garami Umgekehrter Achselbeugehebel<br />

Gyaku-waki-gatame Umgekehrter Achselstreckhebel<br />

10/25


Gyaku-zuki Umgekehrter Fauststoß<br />

H<br />

Hadaka-jime Nacktes Würgen (Schränkwürgen)<br />

Haito Handkante der Daumenseite<br />

Hajime beginnt (Kampfrichterkommando)<br />

Hakama Hosenrock<br />

Hane Springen<br />

Hane-goshi Springhüftwurf<br />

Hane-maki-komi Springdrehwurf<br />

Hara Bauch<br />

Hara-garami Bauchbeugehebel<br />

Hara-gatame Bauchstreckhebel<br />

Harai (-Barai) fegen, mähen<br />

Harai-goshi Fegehüftwurf (Hüftfeger)<br />

Harai-maki-komi Fegedrehwurf<br />

Hara-kiri Bauch aufschneiden<br />

Hidari Links<br />

Hishigi strecken, gestreckt (auch Nami)<br />

Hiza Knie<br />

Hiza-geri Kniestoß<br />

Hiza-guruma Knierad<br />

Hiza-keage Kniestoß nach oben<br />

Hiza-uke Abwehr mit dem Knie<br />

I<br />

Iai-do siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Ippon Ein Punkt<br />

Ippon-seoi-nage Ein Punktschulterwurf<br />

J<br />

Ji, Ju Sanft, weich, nachgebend<br />

Jigotai (Hontai) Verteidigungsstellung<br />

Jime (-Shime) Würgen<br />

<strong>Jitsu</strong>, Jutsu Kunst<br />

<strong>Jiu</strong>-jitsu-gi Kampfbegleidung<br />

<strong>Jiu</strong>-jitsu-ka <strong>Jiu</strong>-<strong>Jitsu</strong>-Kämpfer<br />

Jodan-juji-uke Kreuzblock nach oben<br />

Judo siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Judo-do siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Juji Kreuz<br />

K<br />

Kaeshi kontern, abwehren<br />

Kaeshi-jime Sturzbankwürgen<br />

Kagate Ferse, Hacke<br />

Kagato-jime Fußwürgen<br />

Kaito Hahnenkammhand, Bereich des Daumengelenkes<br />

Kami-shiho-gatame Oberer Vierer<br />

Kani Krebs<br />

Kani-basami Krebsschere<br />

Kani-garami Krebshebel<br />

Kanji in Japan verwendete Schriftzeichen<br />

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Kannuki Riegel<br />

Kannuki-gatame Riegelstreckhebel<br />

Kansetsu-waza Hebeltechniken<br />

Kara nackt, leer<br />

Karate siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Kashira-gatame Kissenschärpe<br />

Kata Form (Übungsform), auch Schulter<br />

Kata-ashi-hishigi Schulterbeinstrecker<br />

Kata-gatame Schulterschärpe<br />

Kata-guruma Schulterrad<br />

Kata-ha-jime Hinteres Schulterwürgen<br />

Kata-jime Schulterwürgen<br />

Kata-juji-jime Mischkreuzwürgen<br />

Kata-osae-gatame Doppelseitvierer<br />

Kata-seoi-nage Schulter-Schulterwurf<br />

Katate-jime Einhandwürgen<br />

Kempo siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Ken Schwert<br />

Kendo siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Keri (-geri) Tritt, Kick, treten<br />

Keri-waza Gruppe aller Fuß- und Trittechniken<br />

Kesa (-gesa) Schärpe<br />

Kesa-ashi-gatame Schärpenstreckhebel<br />

Kesa-garami Schärpenbeugehebel<br />

Kesa-gatame Schärpe<br />

Ki Geistig<br />

Kiai Kampfschrei<br />

Kimono Jacke<br />

Kin Rist, Fußspann<br />

Kin-geri Vorwärtstritt mit dem Fußspann<br />

Kiritsu Aufstehen, aufrichten<br />

Ko Klein<br />

Kobudo siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Koken Handrücken, Bereich des Handgelenkes<br />

Koshi (-goshi) Hüfte<br />

Koshi-guruma Hüftrad<br />

Koshi-waza Gruppe aller Hüfttechniken<br />

Kote-gaeshi Handgelenkswurf<br />

Kote-mawashi Handgelenksdrehung<br />

Ko-uchi-gari Kleine Innensichel<br />

Kuatsu die Kunst der Wiederbelebung<br />

Kubi Nacken, Genick<br />

Kubi-nage Nackenwurf<br />

Kumite Übungskampf<br />

Kung-fu siehe Kampfsportarten allgemein<br />

Kuzure Abart, Variation<br />

Kuzure-kannuki-gatame Variierter Riegelstreckhebel<br />

Kuzure-yoko-shiho-gatame Gelockerter (variierter) Seitvierer<br />

Kyu Klasse, Stufe (Schülergrad)<br />

Kyudo siehe Kampfsportarten allgemein<br />

M<br />

Mae Vorwärts<br />

12/25


Mae-geri Vorwärtsfußtritt<br />

Mae-kakato-geri Stammtritt mit der Ferse nach vorne<br />

Mae-ukemi Fall vorwärts<br />

Maki-komi-jime Drehwürgen<br />

Maki-komi-waza Gruppe aller „Wickeltechniken“ Drehwürfe<br />

Makura-kesa-gatame Kissenschärpe<br />

Mata Schenkel<br />

Mate Warten (Kampfrichterkommando = lösen)<br />

Mawashi Halbkreis<br />

Mawashi-geri Halbkreisförmiger Fußtritt<br />

Mawashi-hiza-geri Halbkreiskniestoß<br />

Migi Rechts<br />

Mikazuki-geri Halbmondfußtritt<br />

Mokuso Konzentrationssitz<br />

Morote Mit beiden Händen, beidseitig<br />

Morote-seoi-nage Zweihandschulterwurf<br />

Morote-uke Doppelblock nach außen<br />

Mune Brust<br />

Mune-gatame Brustschärpe<br />

Mune-kannuki-gatame Brustriegelstreckhebel<br />

N<br />

Nagashi-uke Fegesperre<br />

Nage Wurf<br />

Nage-waza Gruppe sämtlicher Würfe<br />

Nami Normal, gewöhnlich<br />

Nami-ashi Schnappblock mit dem Fuß<br />

Nami-juji-gatame Leistenstreckhebel<br />

Nami-juji-jime Kreuzwürgen<br />

Nami-ude-garami Unterarmbeugehebel<br />

Nami-ude-gatame Drehstreckhebel<br />

Ne-waza Gruppe sämtlicher Bodentechniken<br />

Nomi no Sukune Legendärer Begründer und Urvater des<br />

damaligen, antiken <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong><br />

O<br />

O Groß<br />

Obi Gürtel<br />

O-goshi Großer Hüftwurf<br />

O-guruma Großes Außenrad<br />

Oi-zuki Gleichseitiger Fauststoß<br />

Okuri Nachschicken, nachsenden<br />

Okuri-ashi-barai Fußnachfegen<br />

Okuri-eri-jime Kragenwürgen<br />

Osae Herunter, halten<br />

Osae-ude-gatame Haltestreckhebel<br />

Osae-waza Festhaltetechniken<br />

O-soto-gari Große Außensichel<br />

O-soto-guruma Großes Außenrad<br />

O-soto-otoshi Großer Außenzug<br />

Otagai-ni-rei Respektvolles Verbeugen zueinander<br />

Otoshi Fallen, fallenlassen, Sturz<br />

O-uchi-gari Große Innensichel<br />

13/25


R<br />

Randori Lockeres Nehmen, Übungskampf<br />

Rei Grüßen<br />

Ryo Beide, zwei<br />

Ryo-ashi-hishigi Doppelbeinbeuger<br />

Ryote-jime Doppelristwürgen<br />

Ryu Schule, Fachrichtung<br />

S<br />

Sabaki Bewegen<br />

Samurai einer der dient, Ritter<br />

Sankaku Dreieck, Triangel<br />

Sankaku-jime Dreieckwürgen<br />

Sankaku-tate-shiho-gatame Klammerreitvierer<br />

Sasae Stützen<br />

Sei-za korrekter Sitz<br />

Sensei Lehrer, Meister<br />

Seoi Schulter, Rücken<br />

Seoi-nage Schulterwurf<br />

Seppuku Vornehmer Ausdruck für Selbstmord<br />

Shiai Wettkampf, Turnier<br />

Shihan Titel für den höchsten Würdenträger, im<br />

Budo-Sport Großmeister<br />

Shime-waza Gruppe sämtlicher Würgetechniken<br />

Shizen (Hontai) Natürliche Stellung<br />

Shotei Handballen<br />

Shuto Handkante, kleine Fingerseite<br />

Shuto-uchi Handkantenstoß nach vorne<br />

Sode Ärmel<br />

Sode-guruma Ärmelrad<br />

Sokutei-osae-uke Preßabwehr mit der Fußsohle<br />

Sokuto Fußaußenkante<br />

Soto Außen<br />

Soto-maki-komi Außendrehwurf<br />

Soto-shuto-uchi Handkantenschlag von außen<br />

Soto-uke Unterarmblock nach innen<br />

Suberu Gleitschritte<br />

Sumi Ecke<br />

Sumi-gaeshi Eckenwurf<br />

Sutemi Opfern<br />

Sutemi-waza Gruppe der Opfertechniken<br />

T<br />

Tai Körper<br />

Tai-otoshi Körperwurf<br />

Tai-sabaki Körperbewegungen<br />

Tani Tal<br />

Tani-otoshi Talfallzug<br />

Tatami Matte<br />

Tate Nach oben, aufwärts<br />

Tate-empi-uchi Ellbbogenstoß aufwärts<br />

Tate-shiho-gatame Reitvierer<br />

Te Hand<br />

14/25


Te-waza Gruppe sämtlicher Hand-, Arm- und<br />

Schultertechniken<br />

Tomoe Bogen, Kreis<br />

Tomoe-jime Kreiswürgen<br />

Tomoe-nage Kopfüberwurf (Kreiswurf)<br />

Tori Angreifer<br />

Tsugi-ashi Nachstellschritt<br />

-tsuki (Zuki) Stoßen<br />

Tsuki-komi-jime Stützwürgen<br />

Tsuri Ziehen, Zug<br />

Tsuri-goshi Hüftzug<br />

Tsuri-komi Hebezug, herumziehen<br />

Tsuri-komi-goshi Hebehüftzug (Angelwurf)<br />

U<br />

Uchi Innen<br />

Uchi-komi Übungsform<br />

Uchi-mata Innenschenkelwurf<br />

Uchi-shuto-uchi Handkantenschlag von innen<br />

Ude Arm<br />

Ude-uke Unterarmblock nach außen<br />

Uke Empfangen, Verteidiger<br />

Ukemi Fallen<br />

Ukemi-waza Gruppe der Falltechniken, Fallschule<br />

Uke-waza Gruppe aller Block- und Abwehrtechniken<br />

Uki-goshi Hüftschwung<br />

Uki-otoshi Schwebehandwurf<br />

Ura Entgegengesetzt, hinten<br />

Ura-(Kami)-shiho-gatame Oberer Armvierer<br />

Ura-ken Faustrücken<br />

Ura-zuki Umgekehrter Fausstoß<br />

Ushiro Rückwärts<br />

Ushiro-chuga-eri Rolle rückwärts<br />

Ushiro-empi-uchi Ellbogenschlag nach hinten<br />

Ushiro-geri-kakato Gestoßener Fußtritt nach hinten<br />

Ushiro-goshi Hüftgegenwurf (Hüftausheber)<br />

Ushiro-jime Freies Würgen<br />

Ushiro-ukemi Fall rückwärts<br />

Utsuri Wechseln, ändern<br />

W<br />

Waki Achselhöhle<br />

Waki-garami Achselbeugehebel<br />

Waki-gatame Achselstreckhebel<br />

Waza Technik<br />

Y<br />

Yame Ende<br />

Yawara Technik<br />

Yoko Seitlich<br />

Yoko-empi-uchi Ellbogenschlag seitlich<br />

Yoko-geri Seitlicher Fußtritt<br />

Yoko-guruma Seitrad<br />

15/25


Yoko-otoshi Seitfallzug<br />

Yoko-shiho-gatame Seitvierer<br />

Yoko-ukemi Fall seitwärts<br />

Yoko-wakare Seitriß<br />

Yubi Finger<br />

Z<br />

Za Sitz, Platz<br />

Za-rei Verbeugung<br />

Zen Lehrrichtung des Buddhismus<br />

Zori Sandalen, Slipper<br />

Zubon Hose<br />

Zahlen:<br />

Ichi 1 Roko 6<br />

Ni 2 Sichi 7<br />

San 3 Hachi 8<br />

Shi 4 Ku 9<br />

Go 5 Ju 10<br />

Schülergrade:<br />

Shiro-obi Weißer Gürtel Roku-kyu 6. Kyu<br />

Kiiro-obi Gelber Gürtel Go-kyu 5. Kyu<br />

Daidairo-obi Oranger Gürtel Shi (Yo) –kyu 4. Kyu<br />

Midori-obi Grüner Gürtel San-kyu 3. Kyu<br />

Aori-obi Blauer Gürtel Ni-kyu 2. Kyu<br />

Chairo-obi Brauner Gürtel Ik-kyu 1. Kyu<br />

Meistergrade:<br />

Kuro-obi Schwarzer Gürtel Ichi (Sho) -Dan 1. Dan<br />

Ni-Dan 2. Dan<br />

San-Dan 3. Dan<br />

Shi (Yo) -Dan 4. Dan<br />

Go-Dan 5. Dan<br />

Shima-obi Rot-weißer Gürtel Roko-Dan 6. Dan<br />

Shichi-Dan 7. Dan<br />

Hachi-Dan 8. Dan<br />

Aka-obi Roter Gürtel Ku-Dan 9. Dan<br />

Ju-Dan 10. Dan<br />

Kampfsportarten<br />

Die folgenden Seiten bieten einen kurzen <strong>Über</strong>blick über die bekanntesten Kampfsportarten,<br />

oder stellen noch weniger oder gar unbekannte vor. Unter dem Punkt "Entwicklung" sind<br />

Entstehung, und, soweit bekannt, Begründer dieser Sportart zu finden, der Punkt<br />

"Philosophie" soll den Hintergrund und die Idee aufzeigen, die diesem Sport zugrunde liegen,<br />

bzw. zeigen, welcher Mittel man sich in der Ausübung dieses Kampfsportes bedient.<br />

AIKIDO (Japan)<br />

Entwicklung: Begründer und geistiger Vater dieses noch relativ jungen Systems ist<br />

MORIHEI UYESHIBA, Grundlage dieses Systems waren vor allem Techniken des <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong><br />

und des ihm verwandten Aiki-<strong>Jitsu</strong>.<br />

16/25


Philosophie: AI = Harmonie<br />

KI = Geist<br />

DO = Weg<br />

Im Aikido wird dem Gegner bzw. dem Angreifer kein Widerstand entgegengesetzt, sondern<br />

durch Ausweichen und Nachgeben Stoß und Zug über den Schwerpunkt des Angreifers<br />

hinaus geführt.<br />

Zentrifugal- (nach außen wirkend) und Zentripetalkraft (nach innen wirkend) werden dem<br />

eigenen Zweck so nutzbar gemacht, daß der Gegner sein Gleichgewicht verliert und durch<br />

eine Wurf- oder Hebeltechnik besiegt wird.<br />

JUDO (Japan) "Sanfter Weg"<br />

Entwicklung: Um 1870 entdeckte der deutsche Professor Dr. BAELZ die alte Kunst<br />

der Selbstverteidigung, <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong>. Einer seiner Studenten, BARON JIGORO KANO, war so<br />

begabt, daß er sich mit den damals existierenden Systemen vertraut machte. Er studierte diese<br />

Systeme und faßte sie dann im KANO-JIU-JITSU zusammen. Schon nach kurzer Zeit<br />

überarbeitete er sein System nochmals, ließ alle gefährlichen Griffe und Schläge weg und<br />

nannte das so entstandene Kampfsystem von da ab JIUDO und später JUDO. 1882 gründete<br />

er im Eisho-ji-Tempel seinen ersten eigenen Dojo, dies gilt als die Geburtsstunde des<br />

Kodokan.<br />

Philosophie: Wie die Silbe JU schon andeutet, sollte auch im Judo das "Siegen durch<br />

Nachgeben" im Vordergrund stehen. Diese Forderung kann im heutigen, kraftbetonten<br />

Wettkampfjudo allerdings nicht immer ganz erfüllt werden. Im Judo- Kampfsport geht es<br />

darum, den Gegner durch Anwendung von Würfen, Hebeltechniken (die nur am Ellbogen<br />

angesetzt werden dürfen), Würge- und Festhaltetechniken zu besiegen. Andere Techniken<br />

sind nicht gestattet. Will man das heutige Judo charakterisieren, so kann man sagen, daß es<br />

sich zu einer sehr bekannten Mattenkampfsportart entwickelt hat. Reine Selbstverteidigung ist<br />

allerdings nicht im Sinne Jigoro Kanos.<br />

KARATE (Japan) "leere (oder nackte) Hand"<br />

Entwicklung: Begründer des modernen Karate ist GICHIN FUNAKOSHI der das<br />

damals existierende Okinawa-Te zu seiner heutigen Form weiterentwickelte. Wie in anderen<br />

Kampfsportarten auch, gibt es mehrere Stilrichtungen, so z. B.: Goju-Ryu, Shotokan-Ryu,<br />

Wado-Ryu oder Kyokushin-Kai-Karate.<br />

Philosophie: das Stoßen mit leeren Händen, wie überhaupt mit allen Gliedmaßen des<br />

menschlichen Körpers ist die älteste Form der menschlichen Geschichte. Auch im Karate sind<br />

viele Bewegungen und Kampfstellungen von Tieren übernommen worden, die Formen sind<br />

aber im allgemeinen nicht so weich wie z. B. im Kung Fu oder Pencak Silat.<br />

KUNG FU (China) "Weg der Faust"<br />

Entwicklung: Eine der ursprünglichsten und ältesten Kampfkünste. Wurde im Kloster<br />

Shaolin von Mönchen unter dem Begriff Chuan-Fa entwickelt und verbreitet. Dort soll der<br />

indische Mönch BODDHIDHARMA diesen Kampfstil begründet haben. In Westen wurde<br />

Kung Fu vor allem durch BRUCE LEE und JACKIE CHAN bekannt.<br />

Philosophie: Die Bewegungen, Angriffe und Stellungen wurden größtenteils von<br />

Tieren abgeschaut, was zur Entwicklung der einzelnen Tierstile führte (Tigerstil, Kranichstil,<br />

Schlangenstil, Affenstil,...). Es wurden jedoch auch regionale Stile entwickelt (Hung-Gar-<br />

Kung-Fu, Shaolin-Kung-Fu,..).<br />

17/25


PENCAK SILAT (Indonesien) "kunstvolles Kämpfen"<br />

Entwicklung: Pencak Silat wird erstmals im 7. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die<br />

Kulturen des 11. Jahrhunderts entwickelten eine weitere Vielfältigkeit bei der Kampf- und<br />

Waffentechnik, die sie unter den Majapahit - Königen bis zum 16. Jahrhundert - zu einer<br />

technischen Perfektion führten. Ursprünglich wurden diese Kampfmethoden (ähnlich wie in<br />

Japan) ausschließlich von der indonesischen Führungsschicht, dem Adel, beherrscht, und<br />

diese hüteten ihr geheimes Wissen. Trotzdem eignete sich im Laufe der Zeit auch das<br />

einfache Volk dieses Wissen an und perfektionierte dieses in besonderen Bereichen. Dieses<br />

ursprüngliche und orthodoxe System ist langläufig als Pencak Silat bekannt. Pencak Silat<br />

wurde ausschließlich in Indonesien entwickelt und ist integrierter Bestandteil der<br />

indonesischen Kultur.<br />

Philosophie: Im Pencak Silat wird das Ausweichen bevorzugt, die typische Antwort<br />

auf Angriffe ist leicht und schnell. Man stellt sich dem Angriff nicht entgegen, sondern paßt<br />

sich an, nutzt die Kraft und den Schwung des Gegners für die eigenen Zwecke aus, und lenkt<br />

ihn in die gewollten Bahnen. So kann der Gegner stets kontrolliert werden, und die Abwehr<br />

im bestmöglichen Moment erfolgen. Für fast alle Bewegungen wurden Tiere zum Vorbild<br />

genommen, aber auch bestimmte Menschen oder Persönlichkeiten dienten als Grundlage der<br />

verschiedensten Stilrichtungen. Das hatte zur Folge, daß sich etwa 300 Stilrichtungen<br />

entwickelten, wie z. B.: "Der Adler", "Der Tiger", "Der schwarze Panther", "Der Priester",<br />

"Springender Drachenstil" und "Spring wie eine Prinzessin und stehe nahe". Die letztgenannte<br />

Weiblichkeit ist allerdings völlig irreführend, da sich dieser Stil durch besondere Grausamkeit<br />

und Brutalität auszeichnet. Ähnlich wie beim chinesischen Kung Fu entwickelten sich auch<br />

regional geprägte Stile. Allen Stilen gemeinsam ist aber ein ausgeprägt tänzerisches Moment,<br />

das sie von den harten und geradlinigen Stilen des Karate, Taekwondo oder Kempo<br />

augenfällig unterscheidet. Aufgrund der oft sehr anstrengenden Stellungen sind sie auch<br />

konditionell anspruchsvoller als diese.<br />

TAEKWONDO (Korea)<br />

Entwicklung: Die Wurzeln des Taekwondo reichen bis ins Jahr 420 n. Chr. zurück.<br />

Aus dieser Zeit stammen Deckengemälde, Grabmäler und Aufzeichnungen, die auf Techniken<br />

hindeuten, die dem heutigen Taekwondo ähneln. Formen der waffenlosen Selbstverteidigung<br />

waren in Korea unter dem Namen Subak (hauptsächlich Handtechniken) und unter der<br />

Bezeichnung Tae Kyon (hauptsächlich Beintechniken) bekannt. Es gilt als erwiesen, dass sich<br />

alle asiatischen Kampfkünste im Laufe der Jahre gegenseitig beeinflussten, vor allem durch<br />

wandernde buddhistische Mönche. Das gilt insbesondere für Korea, das vom 1. - 6. Jh. n. Chr.<br />

die ersten Invasionsversuche der Japaner über sich ergehen lassen musste, im 13. Jh. eine<br />

mongolische Invasion erlebte, ab 1637 die Oberhoheit der chinesischen Mandschu-Kaiser<br />

anerkennen musste und in der Zeit von 1910 bis 1945 von den Japanern besetzt war. Dadurch<br />

wurde auch die Entwicklung des Taekwondo beeinflußt. Seit 1955 ist der Name Taekwondo<br />

in Korea einheitlich für diesen Kampfsport eingeführt. Größten Anteil an der internationalen<br />

Verbreitung seit 1965 hat General CHOI HONG HI (9. Dan), der damalige koreanische<br />

Botschafter in Deutschland.<br />

Philosophie: TAE = Soviel wie springen, treten mit den Füßen<br />

KWON = Faust<br />

DO = Weg<br />

Diese Kampfkunst setzt sich aus den Elementen "Form" (HYONG), "Kampf" (CHAYO<br />

TAERYON) und "Brechen" (KYEK PA) zusammen. Unter Kyek Pa sind Bruchtests zu<br />

verstehen, der Ausdruck Hyong entspricht dem japanischen Kata. Taekwondo ähnelt stark<br />

dem japanischen Karate, es kommen eine Reihe von Körperteilen (Arme, Ellbogen, Knie,<br />

Füße, Kopf) als Stoß- und Schlagwaffen zur Anwendung. Besonderes Gewicht liegt dabei<br />

aber auf dem Einsatz der Füße.<br />

18/25


Das Dojo<br />

Benehmen in und außerhalb des Dojo’s<br />

Dojo ist „die Stätte des Studiums des Weges“, also der Trainingsraum. Das Dojo soll ein Ort<br />

der Ruhe und Konzentration sein.<br />

Um dies zu erreichen, ist natürlich ein gewisses Benehmen im Dojo vorausgesetzt und es sind<br />

verschiedene Verhaltensregeln notwendig. Das Training sollte ernst genommen und nicht<br />

unvorsichtig oder oberflächlich betrieben werden. Höflichkeit und gegenseitige Achtung<br />

sollte selbstverständlich sein.<br />

Langes und lautes Tratschen ist unfair gegenüber anderen, die<br />

fleißig trainieren.<br />

Um die Unfall- und Verletzungsgefahr so gering wie möglich zu<br />

halten, müssen die Anweisungen der Trainer unbedingt befolgt<br />

werden.<br />

Es ist rücksichtslos gegenüber Kameraden, barfuss außerhalb der<br />

Matte oder auf den Gängen herumzulaufen – das ist<br />

unhygienisch, die Matten werden schmutzig und man kann sich<br />

schnell verkühlen. Man sollte immer daran denken, dass <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong><br />

ein Partnersport ist - aus diesem Grunde kann man sich von<br />

seinen Partnern saubere Trainingsbekleidung erwarten. Um die<br />

Verletzungsgefahr für sich und andere gering zu halten, sollten<br />

Finger- und Zehennägel kurz geschnitten (und natürlich auch<br />

sauber!!) sein.<br />

Verhalten im Dojo<br />

Betritt oder verlässt man den Trainingsraum, so verbeugt man sich in Richtung der Trainer.<br />

Will man während des Trainings den Raum verlassen, so fragt man den Trainer vorher um<br />

Erlaubnis. Zur Begrüßung und zum Abschied stellt man sich in einer vorgeschriebenen<br />

Reihenfolge auf (Vom Meister aus gesehen, stehen ganz links die hohen Gürtelgrade und<br />

rechts die niedrigen).<br />

Die Schüler dürfen nur die Techniken trainieren, die vom Meister verlangt beziehungsweise<br />

gezeigt werden. Freies Training ist nur auf besondere Erlaubnis gestattet.<br />

Man sollte die Trainingszeit voll ausnutzen und darum schon ein wenig früher kommen,<br />

damit keine Zeit durch das Umziehen oder sonstiges verloren geht. Ein pünktliches<br />

Erscheinen zum Training ist hoffentlich selbstverständlich. Sollte es aus verschiedenen<br />

Gründen einmal vorkommen, dass man zu spät kommt, so kniet man beim Eingang ab und<br />

wartet auf ein Zeichen des Trainers, um teilnehmen zu dürfen.<br />

Die Kleidung des <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> Kämpfers besteht aus einem weißen <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> Anzug („Gi“) mit<br />

einem gebundenen Gürtel. Es muss immer der Gurt getragen werden, den man bei einer<br />

Prüfung erworben hat. Der Gürtel muss richtig gebunden sein – einen richtig gebundenen<br />

Gürtel erkennt man am Knoten (siehe Bild).<br />

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Verhalten außerhalb des Dojo’s<br />

Auch außerhalb des Dojos sollte man ein anständiges Verhalten zeigen. Die Techniken, die<br />

man im Training gelernt hat, dürfen in der Schule, im Kindergarten oder in der Freizeit nicht<br />

angewendet werden. Der Gebrauch der Techniken ist nur im Fall der Notwehr erlaubt.<br />

Gebote für <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> Sportler<br />

� Befolge die Anweisungen Deines Trainers.<br />

� Werde nie arrogant oder überheblich.<br />

� Erscheine regelmäßig und pünktlich zum Training.<br />

� Lasse Dich nie zu unfairen oder unüberlegten Handlungen hinreißen.<br />

� Hilf immer den Schwächeren.<br />

� Wende auch im Privatleben den Grundsatz „Nachgeben, um zu siegen“ an.<br />

� Hand- und Fußnägel immer kurz schneiden.<br />

� Eine Stunde vor dem Training keine Mahlzeiten mehr einnehmen (Dir könnte schlecht<br />

werden!!)<br />

� Schmuck, Uhren und Ähnliches vor dem Training ablegen.<br />

� Kaugummi vor dem Training ausspucken!!!<br />

� Niemals Würfe, Griffe oder Schläge leichtsinnig durchführen. Nur im Falle der<br />

Notwehr ist die Anwendung der gelernten Aktionen zulässig.<br />

Allgemeines zur Prüfung<br />

Prüfungsordnung<br />

Jeder <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> Schüler sollte sich bemühen, den Gürtel zu erwerben, der seinen Kenntnissen<br />

entspricht.<br />

Gürtelprüfungen sind aber keine Pflicht. Sinn des <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> Trainings ist es, sich verteidigen zu<br />

lernen, oder sich bei Meisterschaften sportlich zu betätigen. Die Prüfungen sollen eine<br />

Kontrolle der im Training erworbenen Kenntnisse, aber auch eine Selbstbestätigung sein –<br />

„Ich habe etwas gelernt!“.<br />

20/25


Möchte man zu einer Prüfung antreten, so muss man sich zunächst das Einverständnis des<br />

Trainers holen. Für jede Prüfung ist natürlich eine intensive praktische Vorbereitung<br />

notwendig. Der theoretische Teil der Prüfung darf dabei aber nicht vergessen werden. Es gibt<br />

dem Prüfer oft Anlass zur Verärgerung, wenn die Prüflinge auch bei den einfachsten Fragen<br />

nur mit einem nachdenklichen Gesicht da sitzen.<br />

Zur Prüfung erscheint man ausgeschlafen und ausgeruht. Ein frisch gewaschener Gi kann<br />

ebenfalls nicht schaden. Auch mit seinem Benehmen sollte man während der Prüfung einen<br />

guten Eindruck hinterlassen.<br />

Prüfungen benötigen Zeit! Meist gibt es viele Prüflinge, sodass es zu Wartezeiten kommt.<br />

Man sollte aber nicht ungeduldig werden, sondern die Zeit nützen, um sich inzwischen andere<br />

Prüfungen anzusehen und daraus zu lernen. Die Geduld der Prüfer wird auf eine harte Probe<br />

gestellt, wenn auch der zehnte Prüfling die gleiche falsche Antwort gibt oder die gleiche<br />

Technik „verhaut“ wie die vorherigen.<br />

Es ist nicht nötig, sich bei den Prüfungen in extreme Nervosität und starkes Lampenfieber<br />

hineinzusteigern, schließlich hat man sich ja vorbereitet. Besser verwendet man seine Kräfte<br />

dafür, sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.<br />

Sollte man (was wir doch nicht hoffen wollen!!!) nicht bestehen, so sind Kommentare und<br />

Diskussionen überflüssig. Die Kritik des Prüfers gibt Aufschluss darüber, was man falsch<br />

gemacht hat.<br />

Prüfungsablauf<br />

Nach dem ein Prüfling aufgerufen wurde, betritt er mit seinem Partner die Matte. Beide<br />

verbeugen sich zunächst in Richtung Prüfungstisch und anschließend zueinander.<br />

Der Partner kniet sich nun in der linken Ecke von den Prüfern aus gesehen ab, der Prüfling<br />

beginnt mit der Fallschule, wobei er selbständig sein Können zeigt. Ist er damit fertig, so<br />

macht er eine Verbeugung zu seinem Partner, der sich damit wieder auf die Matte begibt.<br />

Jetzt beginnt der zweite Teil der Prüfung – die Gruppe der Katame Waza. Das sind sämtliche<br />

Fesselgriffe, Methoden des Festhalten, Transportierens, Schlagtechniken und Wurftechniken.<br />

Hier werden nur die verlangen Techniken gezeigt und möglicherweise Fragen zur Ausführung<br />

gestellt. Hier wird das Basiswissen abgefragt.<br />

Der dritte Teil der Prüfung sind die Fusegi Waza. Das sind die Verteidigungen und<br />

Abwehren. Hier sollte man das zeigen was man im zweiten Teil vorgezeigt hat, allerdings in<br />

Verbindung mit Angriffen. Der Prüfer nennt die geforderten Aktionen und zählt mit. Hierbei<br />

sollte man immer darauf achten, genügend Abstand zum Prüfungstisch zu haben, damit<br />

niemand dagegen prallt und sich vielleicht verletzt.<br />

Auf diesen Teil folgt das Anwendungsprogramm. Man kann sich aussuchen ob man Freie<br />

Abwehren gegen mehrere Gegner, oder eine Fightingsimulation oder eine DUO<br />

Demonstration zeigen will.<br />

Den Abschluss der Prüfung bildet die theoretische Prüfung. Der Partner kniet wieder in der<br />

linken Ecke ab, der Prüfling kniet vor dem Prüfungstisch und beantwortet (hoffentlich) die<br />

Fragen des Prüfers.<br />

21/25


Der Prüfling sollte bei der Abwehr seiner Angreifer stets das richtige Mittelmaß finden –<br />

einerseits die notwendige Konsequenz und Härte, andererseits die Schonung der Angreifer,<br />

die hier ja eigentlich Kameraden sind.<br />

Hat man die Prüfung bis hierher überstanden, so hört man sich noch die Kritik des Prüfers an<br />

– ohne mit ihm zu diskutieren!!<br />

Prüfungsfragen<br />

Mögliche Fragen für eine Gelbgurtprüfung:<br />

� Was heißt <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong>?<br />

Sanfte Kunst<br />

� Was ist <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong>?<br />

Selbstverteidigung und Mattenkampfsport<br />

� Was ist das Prinzip des <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong>?<br />

Siegen durch Nachgeben – die Kraft des Gegners für den eigenen Zweck (Abwehr)<br />

auszunützen.<br />

� Woher kommt <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong>?<br />

Aus Japan<br />

� Was heißt Judo?<br />

Sanfter Weg<br />

� Woher kommt Judo?<br />

Aus Japan<br />

� Was heißt Karate?<br />

Nackte (leere) Hand<br />

� Woher kommt Karate?<br />

Aus Japan<br />

� Nenne 5 asiatische Kampfsportarten und ihre Herkunft.<br />

Judo – Japan; Karate – Japan; Pencak Silat – Indonesien; Kung-Fu – China;<br />

Taekwondo – Korea; <strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> – Japan; Aikido – Japan<br />

� Was ist ein Dan?<br />

Die Bezeichnung für die Gürtelgrade der Meister<br />

� Was ist ein Kyu?<br />

Die Bezeichnung für die Gürtelgrade der Schüler<br />

� Welche Gürtelfarben (Schüler und Meister) gibt es?<br />

weiß, gelb, orange, grün, blau, braun => Schülergrade (fünfter bis erster Kyu)<br />

schwarz => erster bis fünfter Dan<br />

rot-weiß-rot => sechster bis achter Dan<br />

rot => neunter und zehnter Dan<br />

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� Was ist ein Kindergurt?<br />

Ein weißer Gürtel mit einem färbigen Streifen, entsprechend dem Können des<br />

Gelbgurtprogrammes.<br />

� Was heißt „Dojo“?<br />

„Stelle zum Studium des Weges“ = Trainingsraum<br />

� Was heißt Matte?<br />

Tatami<br />

� Was heißt Gürtel?<br />

Obi<br />

� Was heißt Hose?<br />

Zubon (!! Merkhilfe: die Hose zeigt zu Boden => Zubon !!)<br />

� Was heißt Meister?<br />

Sensei<br />

� Was heißt Jacke?<br />

Kimono<br />

� Wie heißen die Sandalen?<br />

Zori (!! Merkhilfe: Sandalen, Schlapfen werden oft vergessen und leicht verloren – das<br />

heißt: das Auffinden bereitet Ärger – Zores => Zori !!)<br />

� Wie heißt die Kampfbekleidung?<br />

Gi<br />

� Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um zu einer Prüfung anzutreten zu<br />

können?<br />

Mindestalter, Wartezeit, Einverständnis des Trainers, nötige innere Reife<br />

� Wie heißt der gerade Fußstoß?<br />

Mae Geri<br />

� Wie heißt der Kniestoß?<br />

Hiza Geri<br />

� Wie heißt der halbkreisförmige Fußstoß?<br />

Mawashi Geri<br />

� Wie heißt der seitliche Fußstoß?<br />

Yoko Geri<br />

� Wie heißt der gerade Faustschlag?<br />

Oi zuki<br />

� Wie heißt das Kommando für den Kampfbeginn?<br />

Hashime<br />

� Wie heißt das Kommando für die Kampfunterbrechnung?<br />

Matte<br />

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� Wie heißt der Gruß?<br />

Re, Rei<br />

� Welche verbotene Handlungen beim Kämpfen gibt es?<br />

verbotene Hebel (Finger-, Zehen-, Nacken-, Rückgrathebel, gedrehte Beinhebel)<br />

ruckartige Würge- oder Hebelgriffe, verhebelte/gewürgte Würfe<br />

Würgen mit bloßen Händen<br />

Scheren<br />

mit ganzem Gewicht auf den Gegner fallen lassen<br />

unsportliches Benehmen (Mattenflucht, Zeitschinden, Schimpfen, Sprechen, Beißen,<br />

Haare- und Ohrenziehen, ins Gesicht greifen,...etc)<br />

Schläge und Tritte: immer nur SEMIKONTAKT und keine geraden Schläge oder<br />

Tritte ins Gesicht, bis 12 Jahre sind Schläge und Tritte ganz verboten,<br />

ab 12 Jahren nur zwischen Gürtel und Hals erlaubt, ab 15 Jahren oberhalb des Gürtels<br />

erlaubt.<br />

� Wie kann man eine Punkt beim Fighting machen?<br />

Durch Festhalter (ab 11 sec. Wazaari, bei 15 sec. Ippon), durch Würfe, Würger, Hebel,<br />

ab 12 Jahren mit Schlägen und Tritten<br />

� Wie lange dauert ein Kampf und die Pause?<br />

Die Kampfzeit für Schüler D, C und B beträgt 1 x 2 min, für A, Junioren und<br />

Kampfklasse 1 x 3 min.<br />

(aus Zeitgründen kann die Wettkampfzeit vor Beginn eines Turniers für alle Kämpfe<br />

verkürzt werden).<br />

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� Was ist das DUO - System?<br />

Das Duo-System ist eine Wettkampfform, bei der ein Paar gegen ein anderes Paar<br />

antritt. Es werden freie Techniken gezeigt, nur die Angriffe sind vorgeschrieben. Fünf<br />

Kampfrichter geben Punkte, das Paar mit den meisten Punkten gewinnt.<br />

� Was ist ein JJVÖ - Pass?<br />

Er ist ein Dokument mit persönlichen Daten. Hier drin werden die Zugehörigkeit und<br />

Kampfberechtigung für den jeweiligen Verein eingeschrieben und alle abgelegten<br />

Prüfungen, Teilnahmen an Lehrgängen und Wettkämpfen sowie alle anderen<br />

Ausbildungen eingetragen.<br />

� Wie heißt dein Trainer/in?<br />

� Wie heißt Dein Verein?<br />

<strong>Jiu</strong> <strong>Jitsu</strong> – „Siegen durch Nachgeben“<br />

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