Kultureneinsatz im Sommer 2006 - Plantahof

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Kultureneinsatz im Sommer 2006 Seit Jahren bewährt sich auf unseren Alpen der Einsatz von ALP Mischkulturen. Wiederum haben sich die speziellen Eigenschaften der Kulturen im Sommer 2005 positiv auf die Qualität der Bündner Alpkäse ausgewirkt. Zur Sicherung der Alpkäsequalität sind geeignete und aktive Kulturen sehr wichtig. Was sind Kulturen ? Kulturen sind Milchsäurebakterien in konzentrierter Form. Je nach Kulturensorte sind darin unterschiedliche Bakterienstämme enthalten. Für unseren halbharten Alpkäse brauchen wir Kulturen mit Stäbli und Ketteli im richtigen Verhältnis. Auf den Alpen sollen die Kulturen einfach und sicher zu züchten sein. Bedingung für einen kompletten Abbau des Milchzuckers zu Milchsäure sind optimale Verhältnisse bei der Milchgewinnung, der Käseherstellung und insbesondere beim Warmhalten der Laibe auf der Presse. Die stetige und schnelle Bildung von Milchsäure verhindert die gefürchteten Blähungen im Alpkäse, trägt für ein gesundheitlich sicheres Lebensmittel bei und ist die Basis für gute Teigbeschaffenheiten und ein gutes Aroma. Man unterscheidet zwischen Stamm- und Betriebskulturen. Stammkultur: kleine Menge in "Originalzusammensetzung" ab Herstellungsbetrieb, flüssig in Fläschlein oder pulverförmig in Beuteln (Lyo). Betriebskultur: mit der Stammkultur in Milch selbst gezüchtete Kultur für die Käseherstellung. Flüssig- oder Trockenkulturen? Flüssigkulturen sind im frischen Zustand sehr aktiv, d.h. sie säuern gut. Die ALP liefert wöchentlich ca. 1800 Fläschlein Flüssigkulturen aus. Beweis genug, dass sie sich in der Praxis bewähren. Ein Fläschlein kostet Fr. 20.00 inkl. Porto und reicht für 6000-7000 Liter Kessimilch, falls es als Betriebskultur weitergezüchtet wird. Ein gewisses Risiko bei flüssigen Stammkulturen ist die höhere Infektionsgefahr und die beschränkte Lagerungsdauer (Verfalldatum auf der Etikette beachten). Für unsere grossen Genossenschaftsalpen sind Flüssigkulturen auch heute noch sehr geeignet und belegten auch an der letztjährigen Alpkäseprämierung die vordersten Plätze auf der Rangliste. Trockenkulturen werden ähnlich wie Milchpulver hergestellt. Die Stammkultur wird getrocknet und anschliessend in sterile Beutel verpackt. Die nun pulverförmige Kultur ist je nach Fabrikat, im Kühlschrank oder im Tiefkühler einige Monate oder gar ein bis zwei Jahre haltbar. Trockenkulturen werden direkt der Kessimilch beigemischt, sog. DIP-Kulturen (Direkt in Produktion). Trockenkulturen brauchen eine minimale Vorreifungszeit von 45 bis 60 Minuten, je nach Vorgabe des Lieferanten. Das Vorreifen mit DIP-Kulturen im Kessi verlängert die Fabrikationszeit. Damit Zeit eingespart werden kann, werden die Trockenkulturen in kuhwarmer Morgenmilch während des Melkens vorgereift. Wegen des aufwändigen Herstellungsverfahrens sind die Kosten der Trockenkulturen teurer. Der Einsatz von Trockenkulturen ist aber arbeitsparend und das Infektionsrisiko ist klein. Trockenkulturen eignen sich gut für kleinere Alpen, v.a. dank der langen Haltbarkeit. In diesen Fällen ist auch der höhere Preis gerechtfertigt. Als „eiserne Reserve“ empfehlen wir für allen Sennen einige Säckchen Trockenkulturen bereitzuhalten. Welche Kulturen für diesen Sommer? Viele Sennen schwören auf diese oder jene Kultur oder setzen gar mehrere ein. Untersuchungen haben gezeigt, dass Alpen mit Spitzenkäsequalität mindestens zwei ALP-

<strong>Kultureneinsatz</strong> <strong>im</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2006</strong><br />

Seit Jahren bewährt sich auf unseren Alpen der Einsatz von ALP Mischkulturen.<br />

Wiederum haben sich die speziellen Eigenschaften der Kulturen <strong>im</strong> <strong>Sommer</strong> 2005<br />

positiv auf die Qualität der Bündner Alpkäse ausgewirkt. Zur Sicherung der<br />

Alpkäsequalität sind geeignete und aktive Kulturen sehr wichtig.<br />

Was sind Kulturen ?<br />

Kulturen sind Milchsäurebakterien in konzentrierter Form. Je nach Kulturensorte sind darin<br />

unterschiedliche Bakterienstämme enthalten. Für unseren halbharten Alpkäse brauchen wir<br />

Kulturen mit Stäbli und Ketteli <strong>im</strong> richtigen Verhältnis. Auf den Alpen sollen die Kulturen<br />

einfach und sicher zu züchten sein. Bedingung für einen kompletten Abbau des Milchzuckers<br />

zu Milchsäure sind opt<strong>im</strong>ale Verhältnisse bei der Milchgewinnung, der Käseherstellung und<br />

insbesondere be<strong>im</strong> Warmhalten der Laibe auf der Presse. Die stetige und schnelle Bildung<br />

von Milchsäure verhindert die gefürchteten Blähungen <strong>im</strong> Alpkäse, trägt für ein<br />

gesundheitlich sicheres Lebensmittel bei und ist die Basis für gute Teigbeschaffenheiten und<br />

ein gutes Aroma.<br />

Man unterscheidet zwischen Stamm- und Betriebskulturen.<br />

Stammkultur: kleine Menge in "Originalzusammensetzung" ab Herstellungsbetrieb, flüssig in<br />

Fläschlein oder pulverförmig in Beuteln (Lyo).<br />

Betriebskultur: mit der Stammkultur in Milch selbst gezüchtete Kultur für die Käseherstellung.<br />

Flüssig- oder Trockenkulturen?<br />

Flüssigkulturen sind <strong>im</strong> frischen Zustand sehr aktiv, d.h. sie säuern gut. Die ALP liefert<br />

wöchentlich ca. 1800 Fläschlein Flüssigkulturen aus. Beweis genug, dass sie sich in der<br />

Praxis bewähren.<br />

Ein Fläschlein kostet Fr. 20.00 inkl. Porto und reicht für 6000-7000 Liter Kess<strong>im</strong>ilch, falls es<br />

als Betriebskultur weitergezüchtet wird.<br />

Ein gewisses Risiko bei flüssigen Stammkulturen ist die höhere Infektionsgefahr und die<br />

beschränkte Lagerungsdauer (Verfalldatum auf der Etikette beachten). Für unsere grossen<br />

Genossenschaftsalpen sind Flüssigkulturen auch heute noch sehr geeignet und belegten<br />

auch an der letztjährigen Alpkäseprämierung die vordersten Plätze auf der Rangliste.<br />

Trockenkulturen werden ähnlich wie Milchpulver hergestellt. Die Stammkultur wird getrocknet<br />

und anschliessend in sterile Beutel verpackt. Die nun pulverförmige Kultur ist je nach<br />

Fabrikat, <strong>im</strong> Kühlschrank oder <strong>im</strong> Tiefkühler einige Monate oder gar ein bis zwei Jahre<br />

haltbar. Trockenkulturen werden direkt der Kess<strong>im</strong>ilch beigemischt, sog. DIP-Kulturen (Direkt<br />

in Produktion).<br />

Trockenkulturen brauchen eine min<strong>im</strong>ale Vorreifungszeit von 45 bis 60 Minuten, je nach<br />

Vorgabe des Lieferanten. Das Vorreifen mit DIP-Kulturen <strong>im</strong> Kessi verlängert die<br />

Fabrikationszeit. Damit Zeit eingespart werden kann, werden die Trockenkulturen in<br />

kuhwarmer Morgenmilch während des Melkens vorgereift.<br />

Wegen des aufwändigen Herstellungsverfahrens sind die Kosten der Trockenkulturen teurer.<br />

Der Einsatz von Trockenkulturen ist aber arbeitsparend und das Infektionsrisiko ist klein.<br />

Trockenkulturen eignen sich gut für kleinere Alpen, v.a. dank der langen Haltbarkeit. In<br />

diesen Fällen ist auch der höhere Preis gerechtfertigt. Als „eiserne Reserve“ empfehlen wir<br />

für allen Sennen einige Säckchen Trockenkulturen bereitzuhalten.<br />

Welche Kulturen für diesen <strong>Sommer</strong>?<br />

Viele Sennen schwören auf diese oder jene Kultur oder setzen gar mehrere ein.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass Alpen mit Spitzenkäsequalität mindestens zwei ALP-


Mischkulturen (vereinzelt zusätzlich mit Joghurtkultur) einsetzen. Die Käsequalität hängt aber<br />

nicht nur von der Kultur, sondern von verschiedenen Faktoren ab:<br />

• der allgemeinen Betriebshygiene<br />

• dem Rohstoff Milch, da dieser unbehandelt verkäst wird<br />

• dem Fabrikationsprozess<br />

• dem Können der Sennerinnen und Sennen.<br />

Am diesjährigen Sennenkurs setzten wir die MK 401, MK 409, MK 2020 und RMK 291 ein.<br />

Für eine gute Anfangssäuerung bewährte sich als Zweitkultur der Joghurt in kleinen Mengen<br />

(1 Esslöffel / 100 Liter Kess<strong>im</strong>ilch).<br />

Alpkäseprämierung 2005 am <strong>Plantahof</strong><br />

<strong>Kultureneinsatz</strong> von 88 Alpen, die mitgemacht haben:<br />

MK<br />

57 Alpen<br />

Dip 20 “<br />

Dip und MK oder Jo 7 “<br />

Fettsirte, MK 2 “<br />

LATI (Tessiner Kultur) 2 “<br />

Kombinationen:<br />

MK und Jogurt als Zusatzkultur<br />

38 Alpen<br />

Häufigste Kombination MK 409 und Joghurt 16 “<br />

Zweithäufigste MK 401 und Joghurt 12 “<br />

Dritthäufigste<br />

MK 2020 und Joghurt<br />

Unsere Empfehlung<br />

Wir können für die Alpsaison <strong>2006</strong> die folgenden Kulturen der ALP empfehlen:<br />

- Meso- und/oder thermophile Kulturen für eine gute Milchsäuregärung:<br />

Joghurt Käse, MK 401, RMK 291, RMK 302<br />

- Kombinierte meso- und thermophile Kulturen für eine gute Milchsäuregärung und mögliche<br />

Lochbildung:<br />

MK 409, MK 2020<br />

- Als Schnellstarter für eine gute Anfangssäuerung ist Joghurt nach wie vor empfehlenswert:<br />

Alle, die <strong>im</strong> letzten <strong>Sommer</strong> mit ihren Kulturen keine Probleme hatten, können diese Kulturen<br />

wiederum <strong>im</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2006</strong> einsetzen.<br />

- Oberflächenmischkulturen für eine schnelle Schmierebildung:<br />

OMK 702 für eine schnelle und gute Schmierebildung.<br />

OMK 703 mit Milchsch<strong>im</strong>mel für ein leichtes Abtrocknen der Schmiere und für eine schnelle<br />

und gute Schmierebildung<br />

Wir empfehlen grundsätzlich die OMK 702 einzusetzen, diese 2x zu bestellen und zwar in<br />

der 1. und 3. Alpsömmerungswoche. Die Kultur ist 3 Wochen haltbar; Einsatzmenge: auf 5<br />

Liter Schmierewasser ¼ des Fläschleininhaltes, max<strong>im</strong>al 5% Kochsalz <strong>im</strong> Schmierewasser<br />

geben.<br />

Direktstarterkulturen der Firmen<br />

- Wisby (Vertrieb: Bichsel, Grosshöchstetten) z.B. Alp DIP<br />

- Texel (Vertrieb: Winkler, Konolfingen). Die EZAL Kulturen werden neu unter der<br />

Bezeichnung CHOOZIT vertrieben.


<strong>Kultureneinsatz</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2006</strong><br />

Grundsätzlich gilt folgende Devise: Mit<br />

jener Kultur weiterfahren, mit der man <strong>im</strong><br />

vergangenen <strong>Sommer</strong> gute Erfahrung<br />

gemacht hat. Wenig erfahrene<br />

Sennerinnen und Sennen sollten sich vor<br />

dem Einsatz von speziellen Kulturen mit<br />

dem zuständigen Alpberater absprechen.<br />

Zur Kulturenherstellung<br />

Als Repetition nochmals das Wichtigste:<br />

• Sauberkeit ist oberstes Gebot<br />

• Nur einwandfreie Gefässe und Geräte verwenden<br />

• Kulturengefässe nach Gebrauch sofort kalt spülen und mit kombiniertem Abwaschmittel<br />

reinigen und gut nachspülen. Einmal pro Woche sauer reinigen. Alle Geräte gründlich<br />

abdampfen oder <strong>im</strong> heissen Wasser ausbrühen<br />

• Man n<strong>im</strong>mt frische Mischmilch, üblicherweise Vollmilch, in Zentrifugenbetrieben allenfalls<br />

frische Magermilch<br />

• Milch aufkochen und 5 Minuten sieden lassen<br />

• kochende Milch mit Thermometer in Kulturengefäss umleeren. Vorsicht: weder Geräte<br />

noch Thermometer mit den Fingern abputzen<br />

• Abkühlen auf Impftemperatur<br />

• Impfen mit der Stammkultur (MK: 3 Pipetten pro 1 Liter, bzw. 1 Kaffeelöffeli pro 2 Liter)<br />

gut einrühren, nochmals Temperaturkontrolle, Brutschrank 38°C, Isolierkiste 40 - 42°C<br />

• Kultur in Isolierkiste oder Labschrank stellen und bebrüten lassen (MK: 7 - 10 Std.)<br />

be<strong>im</strong> Brutschrank angezeigte Temperatur überprüfen<br />

• nach entsprechender Bebrütungszeit Kultur herausnehmen<br />

• Kultur in kaltem Wasser kühlen, um weitere Säuerung zu unterbinden<br />

• Betriebskultur kühl lagern, Säuerung am nächsten Tag mit der Säureprobe überprüfen<br />

Wie zeichnet eine gute Kultur aus?<br />

Wir streben bei der Mischkultur (MK) einen Säuregrad von 38 bis 45° SH an. Dies ergibt ein<br />

opt<strong>im</strong>ales Verhältnis zwischen Ketteli und Stäbli. Um den erwünschten Säuregrad zu<br />

ermitteln, sollte eine Säureprobe durchgeführt werden. Jede Kultur soll vor dem Schütten<br />

degustiert werden. Es ist möglich, dass der Säuregrad wohl st<strong>im</strong>mt, die Kultur aber leer und<br />

fade schmeckt (Fremdinfektion).<br />

Eine Zweitkultur bringt mehr Sicherheit. Werden 2 Kulturen eingesetzt, ist darauf zu achten,<br />

dass die eine einen tieferen (35-40°SH) und die andere einen höheren Säuregrad (40-<br />

45°SH) aufweist.<br />

Bei der Joghurtzüchtung ist die Impfmenge höher als jene bei einer MK. Pro Liter sind 6<br />

Pipetten Stammkultur einzu<strong>im</strong>pfen. Die Bebrütung bei 42° dauert zwischen 2 ½ und 4<br />

Stunden. Der Joghurt sollte einen Säuregrad von 38-42°SH aufweisen. Wir empfehlen einen<br />

Joghurtanteil von 1 Esslöffel pro 100 Liter Kess<strong>im</strong>ilch.<br />

Erfahrungen haben gezeigt, dass Käse auf der Presse oft auch zu schnell säuern, was u.a.<br />

einen kurzen Teig, Gläs oder einen sauren Geschmack verursachen kann. Deshab wird<br />

heute empfohlen:<br />

Max<strong>im</strong>ale Schüttmenge auch bei frisch verarbeiteter Milch 3 dl / 100 Liter Kess<strong>im</strong>ilch,<br />

Joghurtbeigabe: max<strong>im</strong>al 1 Esslöffel / 100 Liter Kess<strong>im</strong>ilch.


Das Impfen - eine gefährliche Infektionsquelle<br />

Der heikelste Moment bei der Kulturenherstellung ist das Impfen. Geraten fremde Bakterien<br />

in die Milch, vermehren sich diese ebenfalls. Säurestörungen und Käseblähungen können<br />

die Folge sein. Insbesondere in feuchten Räumen gelangen Fremdke<strong>im</strong>e via Raumluft in das<br />

Stammfläschli. Deshalb achtet auf die Impfzeit, nicht <strong>im</strong> Räumen mit Dampf und Feuchte.<br />

Vor Gebrauch soll das Stammfläschli nur ein- bis zwe<strong>im</strong>al gestürzt und nicht geschüttelt<br />

werden (Milchsäurebakterien sind luftscheu).<br />

Gelegentlich <strong>im</strong>pfen Sennerinnen und Sennen mit dem Löffeli. Ein Kaffeelöffeli reicht für 2<br />

Liter Milch (entspricht 4 bis 6 Gramm).<br />

- Vorteil: es geht schnell, einfach<br />

- Nachteil: Infektionsgefahr<br />

Eine andere Möglichkeit ist das Abmessen mit der Saugpipette <strong>im</strong> Fläschli. Wird der<br />

Sauggummi ganz zusammengedrückt, füllt sich das Röhrli halbvoll und es kann direkt in die<br />

Milch ge<strong>im</strong>pft werden. Pro Liter Milch braucht es 3 - 4 Pipetten. Ist das Fläschchen halb leer,<br />

muss es schräg gehalten werden.<br />

- Vorteil: Kein Hintertraufen, kein Löffeli als Infektionsquelle<br />

- Nachteil: Zeitaufwand<br />

Kulturen züchten auf Sterilmilch<br />

Diese Methode eignet sich dann, wenn ein Brutschrank zur Verfügung steht. Um die Milch zu<br />

sterilisieren, braucht es einen Dampfkochtopf oder Sterilisiertopf und hitzebeständige<br />

Flaschen, die in den Topf hineinpassen. Am Sennenkurs wenden wir diese Methode an und<br />

machten damit gute Erfahrungen.<br />

Herstellung mit Sterilisiertopf<br />

• Frische Magermilch oder Vollmilch in Flaschen füllen<br />

• Flaschen mit Schraubdeckel gut verschliessen<br />

• Einsatzblech in den Topf legen<br />

• Soviel Wasser in den Topf leeren, dass Flaschenhals herausragt<br />

• Milch <strong>im</strong> Wasserbad 30 Min. sieden lassen<br />

• Topf einige Stunden abkühlen lassen<br />

• am Abend Flaschen mit der sterilen Milch in den Brutschrank stellen<br />

• Am andern Morgen hat sich Bebrütungstemperatur (38 °C) angepasst<br />

• Stammkultur direkt in Flaschen <strong>im</strong>pfen<br />

• Bebrüten wie gewohnt<br />

• nach Bebrütung Kultur <strong>im</strong> Wasserbad kühlen und lagern<br />

• Kulturen aus Flaschen in ein Gefäss leeren und sämig rühren<br />

• Mit dieser Methoden kann Milch auch für 2 bis 3 Tage sterilisiert werden<br />

Fettsirtenkultur - eine Alternative für routinierte SennInnen?<br />

Bei diesem System ist die eigene Kessisirte das Ausgangsprodukt für die Kultur. Ein Kesseli<br />

Sirte wird ein Tag lang bebrütet und erreicht dann rund 30°SH. Diese betriebseigene Kultur<br />

wird be<strong>im</strong> Aufwärmen in die Milch geschüttet. Vor dem Käseausziehen wird wieder Sirte<br />

entnommen, durch Erwärmen auf 58 - 60°C von Fremdke<strong>im</strong>en gereinigt und bei 38°C<br />

bebrütet. So hat man Tag für Tag die eigene Kultur, ohne fremde Kulturenlieferungen.<br />

Dieses an sich einfache und autonome System ist sehr alt und die früheren Sennen kannten<br />

nichts anderes. Das Arbeiten mit der Fettsirte verlangt aber viel Erfahrung und eine genaue<br />

Beobachtungsgabe. In der Hartkäserei auf den Alpen ist die Fettsirte in vielen Regionen<br />

<strong>im</strong>mer noch üblich und verbreitet. Allerdings wird dort oft auch eine Mischform gewählt,<br />

Fettsirte mit regelmässigem oder gelegentlichem Zumischen von Stammkulturen. Geeignete<br />

Stammkulturen zum Impfen sind: MK 401, MK 409, MK 2020, MK 291 und Kultur Fidenza<br />

(Bestellung be<strong>im</strong> Alpberater), Impfmenge: 10 Pipetten/Liter Milch.<br />

Heute ist bei verschiedenen Sennerinnen und Sennen wieder der Wunsch vorhanden, nach<br />

altem System Kulturen herzustellen. Bei hochgebranntem Alpkäse (über 46°C) ist die<br />

Fettsirtenkultur eine Alternative gegenüber der MK. Bei tiefgebrannten Halbhartkäsen (unter


46°C) ist der Einsatz von Fettsirtenkulturen ohne Thermisation der Kess<strong>im</strong>ilch heikler. Wer<br />

keine Erfahrung mit der Fettsirte hat, soll vor deren Einsatz die Sache mit dem Alpberater<br />

absprechen.<br />

Kulturenauslieferung<br />

Die Kulturen der ALP werden<br />

pro Woche nur einmal<br />

ausgeliefert, nämlich am<br />

Donnerstag. Das Paket ist<br />

somit am Freitag be<strong>im</strong><br />

Empfänger. Bestellung in der<br />

Vorwoche, am besten<br />

schriftlich (siehe<br />

Bestellformular).<br />

Kulturenbestellung<br />

Die ALP liefert pro Woche ca. 1800 Fläschlein Kulturen aus. Es ist für die Leute der<br />

Kulturenproduktion schwierig abzuschätzen, in welcher Woche die Bestellungen für die<br />

vielen Alpen eintreffen werden. Deshalb ist zu beachten:<br />

• Kultur zwei, min. aber eine Woche <strong>im</strong> voraus bestellen<br />

• Bestellung möglichst schriftlich<br />

• klar angeben, welche Kulturen und wieviele Fläschlein<br />

• genaue Adresse<br />

• siehe Formular<br />

Auslieferung<br />

Die Fläschlein werden in einer flachen Kartonschachtel per A-Post verschickt.<br />

Unbedingt beachten, dass die Kulturen bei Erhalt sofort gekühlt werden.<br />

Flüssigkultur<br />

Mischkulturen, Joghurt, Rahmsäurewecker (901) und Schmierekulturen (OMK).<br />

Auslieferung wöchentlich, Wochen-Nummer angeben.<br />

Kulturenbestellwesen Agroscope Liebefeld-Posieux, Tel. 031 323 82 68, Fax. 031 323 82 27<br />

Trockenkulturen Alp - DIP<br />

5 U für 500 lt. Milch<br />

10 U für 1000 lt. Milch<br />

weiter lieferbar Säurewecker, Schmierekultur, usw.<br />

Auslieferung jederzeit<br />

Lieferant Bichsel AG. Es gibt weitere Firmen, die Trockenkulturen ausliefern, z.B. Winkler<br />

AG, Pacovis Amrein.<br />

Wir wünschen Euch einen guten <strong>Sommer</strong> mit wenig Störungen in der Käseproduktion.<br />

Ruedi Amrein<br />

Agroscope Liebefeld-Posieux<br />

Leonhard Hug, LBBZ <strong>Plantahof</strong>


------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Tel. 031 323 82 68<br />

Fax 031 323 80 11<br />

Mail: kulturen@alp.admin.ch<br />

Post: Kulturenbestelldienst ALP<br />

Schwarzenburgstrasse 161<br />

3003 Bern<br />

Eidgenössische Forschungsanstalt<br />

für Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP)<br />

Station fédérale de recherches en<br />

production an<strong>im</strong>ale et laitière (ALP)<br />

Bestellformular Kulturen für die Alpwirtschaft<br />

Kultur □ Jogh. Käse □ MK 401 □ MK 409 □ MK 2020<br />

Anzahl Fläschli 100 mL<br />

Erste Lieferung in Woche<br />

Lieferintervall (wöchtentl./14-tägig)<br />

Kultur □ MK 291 □ ________<br />

(andere MK)<br />

Anzahl Fläschli 100 mL<br />

Erste Lieferung in Woche<br />

Lieferintervall (wöchtentl./14-tägig)<br />

□ RSW 901<br />

(Rahmsäurewecker)<br />

□ OMK 702<br />

(Schmierekultur)<br />

Lieferung in<br />

Woche<br />

__________<br />

Lieferung an<br />

Rechnung an<br />

Zulassung Nr. Alp ----------------------------------------<br />

Name der Alp<br />

Name des Senns<br />

Adresse<br />

PLZ / Ort<br />

Tel. für Rückfragen

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