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Alle wollen lernen – Alle sollen lernen können - Lebenshilfe Wien

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MIT<br />

Zeitschrift der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> <strong>–</strong> Sommer 2012<br />

<strong>Alle</strong> <strong>wollen</strong> <strong>lernen</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Alle</strong> <strong>sollen</strong> <strong>lernen</strong> <strong>können</strong><br />

Bildung für junge und erwachsene Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

Seite 7:<br />

Bernd Schilcher über die inklusive Schule<br />

Seite 3:<br />

Unsere Werbekampagne<br />

MACHEN<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

1


Foto: Ulli Eigner<br />

Fotograf: Markus Hippmann<br />

Titelfotos:<br />

Selbstverständliches<br />

Miteinander in einer<br />

Schule in der Steiermark<br />

„Söba denkn,<br />

söba mochn,<br />

söba tuan.“<br />

Das ist Inklusion.<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Sylvia Z.<br />

Fotograf: Markus Hippmann<br />

LH_Ins_208x280_01.indd 3 24.04.12 16:33<br />

Silvia Zagler setzt sich<br />

als Selbstvertreterin<br />

für mehr Teilhabe und<br />

Selbstbestimmung ein <strong>–</strong><br />

auch in Bildungsfragen<br />

MITMACHEN Sommer 2012<br />

Zeitschrift der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Verein für Menschen mit<br />

intellektueller Beeinträchtigung<br />

Schönbrunner Straße 179<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

Tel.: 01-812 26 35<br />

Fax: 01-812 26 35-30<br />

E-Mail: office@lebenshilfe-wien.at<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Redaktion:<br />

Nicole Reiter<br />

Mag. Bernhard Schmid<br />

Mag. a Ingrid Wick<br />

Grafisches Konzept:<br />

G&D � Susanne Fahringer<br />

Druck:<br />

Holzhausen Druck GmbH, 1140 <strong>Wien</strong><br />

Inhalt<br />

Die große Werbekampagne der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> ...... Seite 3<br />

„Sei kenna, wie ma is, a, wenn ma onders is.“ .......... Seite 4<br />

Inklusive Bildung von jung bis alt ........................... Seite 6<br />

Von der „Gnade“ zum weltweiten Menschenrecht ...... Seite 7<br />

Selbstverständliches Miteinander beginnt im<br />

Kindergarten <strong>–</strong> auch für Kinder mit Behinderung? ...... Seite 10<br />

„Tag X“ für inklusive Schule in ganz Österreich .......... Seite 12<br />

Hartnäckige Suche nach einem Integrationsplatz<br />

in <strong>Wien</strong> ................................................................ Seite 13<br />

Warum Katharina keine Gurke schneiden kann ......... Seite 14<br />

Keine Sonderschule <strong>–</strong> Kein Problem .......................... Seite 15<br />

Ich möchte mich weiterbilden! ................................ Seite 16<br />

Weiterbildung in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> ..................... Seite 17<br />

Lernen in <strong>Wien</strong>er Volkshochschulen auch Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung? ....................... Seite 18<br />

Projektgruppe Krearoll .......................................... Seite 20<br />

<strong>Alle</strong>gro plus ......................................................... Seite 20<br />

Wie unser Betreuungsteam<br />

Lebensqualität schafft ........................................... Seite 22<br />

Begegnungen ohne Berührungsängste ..................... Seite 24<br />

Menschen in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> stellen sich vor ..... Seite 26<br />

Foto-Wettbewerb zum Thema Inklusion .................... Seite 27<br />

Musch‘t Du habba-Konzert ..................................... Seite 28<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Frau Elisabeth Panzer, Assistentin der Geschäftsführung,<br />

vereinbart für Sie gerne persönliche Gesprächstermine:<br />

� mit unserem Präsidenten<br />

Univ.-Prof. Dr. Meinhard Regler<br />

� mit unserem kaufmännischen Geschäftsführer<br />

Mag. Hannes Traxler<br />

� mit unserem pädagogischen Geschäftsführer<br />

Mag. Werner Trojer<br />

� mit unserem Sozialarbeiter<br />

Karl Neuhold<br />

� mit unserem Generalsekretär<br />

Mag. Bernhard Schmid<br />

Tel.: 01-812 26 35<br />

Mail: office@lebenshilfe-wien.at<br />

2 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012


Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

So kam es dazu ...<br />

Die große Werbekampagne der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Noch nie hat die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> eine derart große Werbekampagne gestartet.<br />

Die Medienagentur Aegis Media Austria hat dies ermöglicht.<br />

Heide Tomacek, Manfred Philippits und Sabrina Kumpan waren die Profis im Tonstudio Gosh<br />

Inklusion ist in Fachkreisen<br />

ein bereits bekannter Begriff<br />

<strong>–</strong> doch was stellen sich Frau<br />

und Herr Österreicher darunter<br />

vor? Mit unserem neuen<br />

Firmenpartner, Aegis Media<br />

Austria, und ihrer Werbeagentur<br />

pjure isobar wurde unser<br />

Traum einer großangelegten<br />

Kampagne wahr.<br />

Die Kommunikationsprofis waren<br />

gleich Feuer und Flamme<br />

für das Projekt und entwickelten<br />

aus der Idee, Inklusion<br />

zu erklären, ein Konzept<br />

und machten sich mit uns begeistert<br />

an die Umsetzung.<br />

Die Gruppe ExAKT in unserer<br />

Werkstatt in der Nobilegasse<br />

machte sich gleich daran, die<br />

vorgeschlagenen Slogans abzutesten.<br />

Für unsere Klient/<br />

innen Sylvia Zagler, Manfred<br />

Holub und Manfred Schwer-<br />

ter ging es zur Fotoaufnahme.<br />

Unser „Treff“ in der Schönbrunner<br />

Straße 179 wurde mit<br />

Hilfe der Fotoschule <strong>Wien</strong> in<br />

ein Fotostudio umgewandelt.<br />

Hier wurden ausdrucksstarke<br />

Fotos aufgenommen. Selbstbewusst<br />

standen unsere Klient/innen<br />

vor der Kamera, galt<br />

es doch, die Begriffe Selbstbestimmung,<br />

Individualität und<br />

Teilhabe glaubwürdig mit der<br />

eigenen Person zu untermauern.<br />

Die Gruppe ExAKT machte<br />

Probeaufnahmen und wählte<br />

die besten Stimmen derer<br />

aus, die ins Tonstudio Gosh<br />

fuhren, wo die Hörfunkspots<br />

aufgenommen wurden.<br />

Die renommierte österreichische<br />

Band Maur Due & Lichter<br />

(Las Vegas Records, www.<br />

maurduelichter.com) stellte<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

uns ihren größten Hit „Another<br />

Day“ zur Verfügung. Der bekannte<br />

Sprecher Otto Clemens<br />

schenkte uns seine Stimme.<br />

Grafiker/innen und Tontechniker/innen<br />

machten sich an<br />

die Endfertigung und die Mediaexpert/innen<br />

von Aegis Media<br />

verhandelten eine Fülle an<br />

Werbeflächen in Zeitungen,<br />

bei Plakaten, im Internet und<br />

Hörfunk <strong>–</strong> zu Gunsten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

und vor allem für ein<br />

Mehr an Vielfalt und Offenheit<br />

in unserer Gesellschaft.<br />

Unsere Hörfunkspots<br />

und mehr Informationen<br />

rund um das Thema<br />

Inklusion und unsere<br />

Kampagne finden Sie auf<br />

unserer Internetseite:<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

3


„Sei kenna, wie ma is, a, wenn ma onders is.“<br />

Anlässlich des österreichweiten Tages der Inklusion am 5. Mai 2012 startete<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, unterstützt von der Firma Aegis Media Austria, eine<br />

Aufklärungskampagne zum Thema Inklusion. Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung erklären in ihren Worten, was für sie Inklusion bedeutet.<br />

Selbstbestimmt leben, ernst-<br />

und wahrgenommen zu werden<br />

in seiner Individualität und<br />

am gesellschaftlichen Leben<br />

gleichberechtigt teilzuhaben.<br />

Sind diese Kriterien erfüllt,<br />

haben Menschen mit Behinderung<br />

Chance auf ein inklusives<br />

Leben. Eindrucksstarke<br />

Plakate, Onlinewerbung, Zeitungsanzeigen<br />

und Hörfunkspots<br />

im <strong>Wien</strong>er Dialekt machen<br />

die Werte, die Inklusion<br />

ausmachen, sichtbar und hörbar<br />

<strong>–</strong> mit dem Ziel, Inklusion<br />

greifbar und auch (er-)lebbar<br />

zu machen.<br />

„Söba denkn, söba mochn,<br />

söba tuan.“<br />

So erklärt Sylvia Zagler den<br />

Begriff Selbstbestimmung, einen<br />

der Inklusionswerte. Sein<br />

Leben selbstbestimmt zu führen,<br />

bedeutet Kontrolle und<br />

Wahlmöglichkeiten über und<br />

für das eigene Leben zu haben<br />

und selbst für sich entscheiden<br />

zu <strong>können</strong>.<br />

„Sei kenna, wie ma is,<br />

a, wenn ma onders is.“<br />

Unterschiedliche Fähigkeiten<br />

und Bedürfnisse zeichnen<br />

auch Menschen mit Behinderung<br />

aus. Manfred Holub<br />

wünscht sich in seiner Einzigartigkeit<br />

und Individualität<br />

wahrgenommen zu werden.<br />

Dienstleistungsangebote, die<br />

Die engagierte Fotoschule <strong>Wien</strong> (www.fotoschule.at)<br />

hat geholfen, die Klient/innen ins richtige Licht zu rücken<br />

sich an persönlichen Stärken<br />

von Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

orientieren, lassen<br />

Vielfalt in unserer Gesellschaft<br />

zu.<br />

„Dabei sei, dazua g’hern,<br />

mitmochn.“<br />

„Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

möchten am gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben,<br />

von Geburt an und selbstverständlich“,<br />

sagt Martin<br />

Schwerter. In einer Schule für<br />

alle, am Arbeitsplatz, beim<br />

selbstständigen Wohnen und<br />

bei Freizeitaktivitäten. Basis<br />

für das Dabeisein ist Barrierefreiheit.<br />

Für Menschen mit in-<br />

tellektueller Beeinträchtigung<br />

ist die Verwendung leichter<br />

Sprache wichtig.<br />

Ein inklusives Projekt<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> bedankt<br />

sich bei allen Partnern, die diese<br />

Kampagne für ein Mehr an<br />

Inklusion in unserer Gesellschaft<br />

ermöglicht haben: Aegis<br />

Media Austria, Carat, Otto Clemens,<br />

Klient/innen und Betreuer/innen<br />

der Gruppe Exakt der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Fotoschule<br />

<strong>Wien</strong>, gosh!_audio Tonstudio,<br />

Markus Hippmann, Maur Due<br />

& Lichter (Las Vegas Records),<br />

pjure isobar Werbeagentur und<br />

Ritchy Pobaschnig.<br />

4 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Foto: Angelika Löffler


„Dabei sei,<br />

dazua g’hern,<br />

mitmochn.“<br />

Das ist Inklusion.<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Martin S.<br />

Fotograf: Markus Hippmann<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

5


Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Inklusive Bildung von jung bis alt<br />

Ob hochbegabt und karrierebewusst oder mit Lernschwierigkeiten oder<br />

schweren mehrfachen Beeinträchtigungen: Bildung ist für uns alle wichtig.<br />

Am meisten bringt dabei das gemeinsame Lernen in vielfältigen Lerngruppen.<br />

Mag. Bernhard Schmid<br />

Bildung wird meistens mit dem<br />

Erwerb von Wissen verbunden.<br />

Wissen, das uns ermöglichen<br />

soll, Arbeitsfertigkeiten<br />

zum Herstellen von Produkten<br />

oder Ausführen von Dienstleis-<br />

tungen anzuwenden. Künstlerische<br />

und sportliche Talente<br />

zu entdecken und weiterzuentwickeln.<br />

Eine wertgeschätzte<br />

und aktive Rolle in<br />

dieser Welt einzunehmen. Und<br />

die Welt besser zu verstehen.<br />

Neben dem Erwerb von Wissen<br />

und Fertigkeiten fördert<br />

Bildung die Entwicklung der eigenen<br />

Persönlichkeit und von<br />

sozialen Kontakten zur Umwelt.<br />

Da dies ein lebenslanger<br />

Vorgang ist, beginnt Bildung<br />

schon bei der Geburt und hört<br />

bis ins hohe Alter nicht auf.<br />

Bildung ermöglicht somit, das<br />

eigene Leben und soweit wie<br />

möglich das Umfeld nach den<br />

eigenen Wünschen mit zu<br />

gestalten und selbstbestimmender,<br />

aktiver Teil der Gemeinschaft<br />

zu werden.<br />

Gemeinsam<br />

lernt man mehr<br />

Jeder Mensch hat individuelle<br />

Bedürfnisse, Fähigkeiten und<br />

Einschränkungen. Gleichzeitig<br />

ist er ein Gemeinschaftswesen.<br />

Er braucht Familie,<br />

Freund/innen, Nachbar/innen,<br />

Kolleg/innen, also wertschätzende<br />

Bezugspersonen rund<br />

um sich.<br />

Von allen und mit allen Mitmenschen<br />

kann er selbst <strong>lernen</strong>,<br />

und zwar umso mehr und<br />

umso besser, je vielfältiger<br />

seine Umgebung ist.<br />

Für Menschen mit intellektuellen<br />

Beeinträchtigungen<br />

bedeutet das gemeinsame<br />

Lernen mit nichtbeeinträchtigten<br />

Altersgenoss/innen:<br />

� Mehr und abwechslungsreichere<br />

Lernanreize<br />

� Vorbildwirkung und Hilfestellung<br />

durch lernstärkere<br />

Kolleg/innen<br />

� Lernen durch Beobachten,<br />

Miterleben und Nachvollziehen<br />

� Eine größere Teilhabe am<br />

öffentlichen Gesellschaftsleben.<br />

Aber auch für Menschen<br />

ohne Beeinträchtigungen<br />

bringt das gemeinsame Lernen<br />

mit beeinträchtigten Menschen<br />

Vorteile:<br />

� Abbau von Berührungsängsten<br />

� Erkennen der Bedürfnisse<br />

und der Potentiale beeinträchtigter<br />

Menschen<br />

� Lernen geeigneter Umgangsformen<br />

mit beeinträchtigten<br />

Menschen<br />

� Durch Hilfe für LernschwächereIntensivierung<br />

des eigenen Lern-<br />

fortschritts.<br />

Warum ist inklusive<br />

Bildung wichtig für<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong>?<br />

Weil wir Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung<br />

unterstützen und begleiten,<br />

die sich ihre Lebensbereiche<br />

möglichst selbstbestimmt und<br />

gleichberechtigt mit nichtbeeinträchtigten<br />

Mitmenschen<br />

teilen. Dieses Miteinander<br />

muss von von jung an erlernt<br />

und im Erwachsenenalter<br />

durch vielfältige Begegnungen<br />

lebendig erhalten werden.<br />

Bernhard Schmid<br />

Generalsekretär<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

6 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012


Foto: Bernd Schilcher<br />

Von der Gnade zum weltweiten Menschenrecht<br />

Der bekannte Bildungsexperte Prof. Bernd Schilcher schildert hier förderliche<br />

und bremsende Einflüsse auf dem langen Weg bis zur inklusiven Schule für<br />

alle.<br />

Univ.-Prof. Dr. Bernd Schilcher<br />

Am Anfang war es eine Bewegung<br />

direkt von der Basis, wie<br />

aus einem Lehrbuch der Politikwissenschaft.<br />

Eltern behinderter<br />

Kinder und eine Reihe<br />

von beherzten Lehrer/innen<br />

haben sich im Burgenland, in<br />

Tirol und in der Steiermark zusammengetan<br />

und um Schulversuche<br />

zum integrativen Unterricht<br />

angesucht. Das war zu<br />

Beginn der Achtzigerjahre des<br />

vorigen Jahrhunderts.<br />

Und siehe da: Nach hundertdreißig<br />

Jahren der Absonderung<br />

aller „Abnormen“, wie sie<br />

ursprünglich hießen <strong>–</strong> erste<br />

Anstalt für solche Kinder war<br />

die „Levana“ in Baden bei <strong>Wien</strong><br />

1857) <strong>–</strong> leitete der damalige<br />

Unterrichtsminister Herbert<br />

Moritz 1986 eine Gegenbewegung<br />

ein. „Ich bin überzeugt“,<br />

sagte er nach der Genehmigung<br />

der ersten Schulversuche<br />

zur Integration, „dass eines<br />

Tages in Österreich nicht nur in<br />

der Volksschule, sondern auch<br />

in der Hauptschule behinderte<br />

Kinder ganz selbstverständlich<br />

mit gesunden Kindern unterrichtet<br />

werden.“<br />

Tatsächlich passierte das sieben<br />

Jahre später. Der nunmehr<br />

zuständige Minister Rudolf<br />

Scholten war nämlich zutiefst<br />

überzeugt, dass es keine vernünftigen<br />

Gründe für die Aussonderung<br />

von Kindern mit besonderen<br />

Bedürfnissen gebe.<br />

Also setzte er mit den Gesetzesnovellen<br />

1993 für Volksschulen<br />

und 1996 für die Sekundarstufe<br />

I durch, dass alle<br />

Eltern von behinderten Kindern<br />

ein Wahlrecht zwischen<br />

„normalen“ und Sonderschulen<br />

hatten.<br />

Nicht alle von Integration<br />

überzeugt<br />

Das klingt freilich alles einfacher,<br />

als es in der Praxis war.<br />

Zunächst einmal reagierten<br />

einzelne Lehrer/innen, Direktor/innen<br />

und Schulinspektor/<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

innen höchst unterschiedlich<br />

auf die neue Rechtslage. Viele<br />

zogen von Anfang an begeistert<br />

oder zumindest tapfer<br />

mit, andere blockierten, wo sie<br />

konnten.<br />

Immer wieder mussten Eltern<br />

von behinderten Kindern um<br />

die Aufnahme in integrative<br />

Schulen betteln. Dabei kam es<br />

ganz auf die jeweiligen Landesfürst/innen<br />

und ihre LSR-<br />

Präsident/innen an. Waren die<br />

überzeugt, dass die Integration<br />

falsch war, galt weniger das<br />

Gesetz als die Gnade und umgekehrt.<br />

Das lässt sich leicht von den<br />

Ergebnissen ablesen. So sind<br />

in der Steiermark 84 % aller<br />

Pflichtschüler/innen integriert,<br />

während Vorarlberg mit mageren<br />

35 % das Schlusslicht<br />

bildet. Dazwischen liegen die<br />

sieben anderen Länder. Das<br />

überrascht nicht. Denn in der<br />

Steiermark waren alle Landeshauptmänner,<br />

ob männlich<br />

ä<br />

Es gibt kein Kind, das nicht irgendetwas besser kann<br />

als ich. Diese Begabung zu entdecken und zu fördern<br />

gibt jedem Kind seine Würde und der Erziehung ihren<br />

tieferen Sinn.<br />

Pater Prof. Dr. Albert Ziegler, Schweizer Ethiker<br />

7


oder weiblich, stets für die Integration.<br />

Am nachhaltigsten<br />

Hermann Schützenhöfer. Stark<br />

unterstützt wurden sie von<br />

Gitti Petritsch, Theresa Rosenkranz,<br />

Walter Eigner, Volker<br />

Rutte, Ursula Vennemann und<br />

vielen anderen.<br />

Länder machen,<br />

was sie <strong>wollen</strong><br />

Wieso jedes Bundesland in entscheidenden<br />

Fragen der Schule<br />

seine ganz eigene Politik<br />

machen kann, gehört zu den<br />

Geheimnissen der österreichischen<br />

Schulstruktur. Denn an<br />

sich sind die zuständigen LandesschulräteBundesbehörden,<br />

die die Bundes-Integrationsgesetze<br />

völlig gleichmäßig<br />

durchführen müssen. Besser<br />

gesagt „müssten“. Denn nach<br />

der Realverfassung machen<br />

die Landeshauptleute und ihre<br />

Präsident/innen in den Landesschulräten,<br />

was sie <strong>wollen</strong>.<br />

Also haben wir im österreichischen<br />

Durchschnitt bloß 50 %<br />

Integration und 50 % Sonderschulen.<br />

Das ist schulpolitisch<br />

wie pädagogisch schlecht und<br />

finanziell eine Katastrophe.<br />

Denn nichts ist teurer als die<br />

Addition der Kosten aus zwei<br />

völlig unterschiedlichen Systemen.<br />

Spezialunterricht in<br />

allgemeinen Schulen<br />

bringt allen was<br />

In der Steiermark wird das<br />

Wahlrecht der Eltern allerdings<br />

recht eindeutig benützt. Man<br />

entscheidet sich für eine Sonderschule<br />

meist dann, wenn sie<br />

ganztägig geführt wird. Wohnortnahe<br />

allgemeine Schulen<br />

Integration in der Steiermark: Gemeinsam anders<br />

bieten das immer noch nicht.<br />

Doch sind andererseits sinnesbeeinträchtigte<br />

Kinder in<br />

wohnortnahen allgemeinen<br />

Schulen bestens aufgehoben.<br />

Laptops und spezielle Lesegeräte<br />

<strong>können</strong> auf jedem Schüler/innenplatz<br />

aufgestellt werden.<br />

Dazu unterrichten Speziallehrer/innen,<br />

die dann meist<br />

auch für den nötigen „Kompetenztransfer“<br />

sorgen: Kommen<br />

z.B. Spezialist/innen zu einem<br />

blinden Kind in die Klasse, so<br />

<strong>lernen</strong> Lehrer/innen wie Schüler/innen<br />

sehr oft die Brailleschrift.<br />

Hörbeeinträchtigte Kinder haben<br />

heute meist ein Chochlea-<br />

Implantat und <strong>können</strong> so dem<br />

allgemeinen Unterricht problemlos<br />

folgen. Aber auch die<br />

gebärdenunterstützte Kommunikation<br />

ist für alle erlernbar.<br />

Solche solidarischen Akte<br />

fördern den Gemeinschaftssinn<br />

und das heute so wichtige<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl:<br />

Wir <strong>lernen</strong>, miteinander zu leben.<br />

Das hält nun auch der schon<br />

berühmte Artikel 24 der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention<br />

fest: Dieser fordert, dass Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen<br />

gleichberechtigt Zugang<br />

zum allgemeinen Schulsystem<br />

haben. Daraus lässt sich ableiten,<br />

dass Sonderschulen<br />

schrittweise durch inklusive<br />

Schulen für alle Kinder zu ersetzen<br />

sind. Da Österreich diese<br />

Konvention 2008 ratifiziert<br />

hat, ist sie bereits geltendes<br />

Recht. Das heißt, wir sind zu<br />

den erwähnten Maßnahmen<br />

jedenfalls völkerrechtlich verpflichtet.<br />

Auch wenn wir die<br />

dazu notwendigen österreichischen<br />

Gesetze noch immer<br />

nicht erlassen haben.<br />

Individuelle Förderung<br />

und Peer-Learning<br />

Dieser Paradigmenwechsel<br />

von der Integration zur inklusiven<br />

Schule ist die logische<br />

Konsequenz des gemeinsamen<br />

Lernens als Menschenrecht. Es<br />

lässt sich nicht auf behinderte<br />

Kinder beschränken, sondern<br />

umfasst alle: Die Angehörigen<br />

sämtlicher sozialer Schichten,<br />

8 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Foto: Ulli Eigner


Foto: Ulli Eigner<br />

Peer Learning <strong>–</strong> das wechselseitige Lernen von Kindern<br />

mit unterschiedlichen Begabungen<br />

aller Kulturen und Religionen.<br />

Vielfalt und Buntheit werden<br />

als Chance gesehen, vorausgesetzt,<br />

man lernt, damit um<br />

zu gehen.<br />

Ganz entscheidend ist die individuelle<br />

Förderung aller Begabungen<br />

jedes einzelnen Kindes<br />

so wie die Umstellung auf das<br />

schon längst bekannte „Peer-<br />

Learning“: Kinder <strong>lernen</strong> am<br />

besten von Gleichaltrigen oder<br />

Älteren. Je unterschiedlicher<br />

die einzelnen Begabungen,<br />

desto besser. Vor allem profitieren<br />

die besonders Leistungsstarken.<br />

Man versteht für sich selbst<br />

bekanntlich viel rascher, wenn<br />

man in der Lage ist, das Verstandene<br />

so weiter zu geben,<br />

dass es auch andere begreifen.<br />

Da muss alles wirklich „sitzen“.<br />

Nur dann kann man es klar<br />

und deutlich vermitteln. Das<br />

heißt, die Resultate müssen<br />

zu einem „Volkslied“ werden,<br />

wenn sie wirklich Bestand und<br />

Verbreitung haben <strong>sollen</strong>. Das<br />

weiß jeder Student, der jemals<br />

Nachhilfe erteilt hat.<br />

Aus Gnade<br />

wurde Menschenrecht<br />

Was wir noch vor dreißig Jahren<br />

als ausnahmsweises Glück<br />

oder eine besondere Gnade<br />

empfunden haben, nämlich<br />

dass ein beeinträchtigtes Kind<br />

mit nicht beeinträchtigten Kindern<br />

gemeinsam, sprich: integrativ<br />

<strong>lernen</strong> darf, ist heute ein<br />

weltweit gültiges Menschenrecht<br />

geworden. Nämlich möglichst<br />

lange in einer inklusiven<br />

Schule für alle unterrichtet und<br />

auf das Leben vorbereitet zu<br />

werden. Und zwar als selbstständiges<br />

Individuum, nicht<br />

als anonymer Teil einer Schulklasse<br />

oder gar einer ganzen<br />

„Kompanie“, wie das noch bis<br />

tief ins 19. Jahrhundert hinein<br />

der Fall war.<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Bernd Schilcher<br />

langjähriger Vorstand des Instituts<br />

für Zivilrecht und internationales<br />

Privatrecht an der Universität Graz<br />

1989<strong>–</strong>1996 Steirischer<br />

Landesschulratspräsident<br />

Seit 40 Jahren Spezialist für den<br />

Bereich Bildung (u.a. 2007<strong>–</strong>2008<br />

Leiter der Expertenkommission<br />

unter BM Schmied, Mitinitiator<br />

des Bildungsvolksbegehrens 2011)<br />

Buchtipp<br />

Bernd Schilcher ist<br />

einer der bekanntesten<br />

Bildungsexperten Österreichs<br />

und intimer Politikkenner.<br />

In seiner Zeit<br />

als steirischer Landesschulratspräsident<br />

war er<br />

maßgeblich dafür verantwortlich,<br />

dass in der Steiermark<br />

über 80 % aller<br />

Kinder mit Behinderung in<br />

Integrationsklassen unterrichtet<br />

werden. Bis heute<br />

ist die Steiermark Vorreiter<br />

der inklusiven Schule<br />

in Österreich.<br />

Sein aktuelles Buch<br />

„Bildung nervt“ erklärt<br />

fundiert den Gesamtzustand<br />

und die Ursachen<br />

der aktuellen Bildungsmisere<br />

in Österreich und<br />

stellt die „nervigen Fragen“,<br />

die die Politik nicht<br />

lösen kann oder will.<br />

Bildung nervt<br />

Warum unsere Kinder<br />

den Politikern egal sind<br />

206 Seiten<br />

Überreuter Verlag<br />

Preis: € 19,95<br />

ISBN 978-3-8000-7530-0<br />

9


Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Selbstverständliches Miteinander beginnt im Kindergarten<br />

<strong>–</strong> auch für Kinder mit Behinderung?<br />

Gemeinsames Leben und<br />

inklusive Bildung muss im<br />

Kindergarten beginnen<br />

Frau A., alleinerziehende Mutter<br />

einer 1,5-jährigen Tochter<br />

mit einer seltenen Stoffwechselerkrankung,<br />

möchte nach<br />

Ablauf ihrer Karenzzeit wieder<br />

ihren Job ausüben. Geplant<br />

hatte sie, dass ihre Tochter<br />

eine Krippe in einem städtischen<br />

Kindergarten besucht.<br />

Etwa ein Jahr vor Arbeitsbeginn<br />

nahm sie Kontakt mit der<br />

zuständigen Magistratsabteilung<br />

MA 10 (<strong>Wien</strong>er Kindergärten)<br />

auf und bekam umge-<br />

hend eine Absage. Für ihr Kind<br />

mit Behinderung könne kein<br />

Betreuungsplatz unter drei<br />

Jahren bereitgestellt werden.<br />

Daraufhin führte Frau A. unzählige<br />

Telefonate mit Privatkindergärten,<br />

Tagesmüttern <strong>–</strong><br />

ohne Erfolg.<br />

Frau A. wandte sich an die Beratungsstelle<br />

für (Vor-) Schulische<br />

Integration des Vereins<br />

Integration <strong>Wien</strong> und wurde<br />

dort bei der Suche nach einem<br />

Betreuungsplatz für ihr Kind<br />

unterstützt. Nach etwa sechs<br />

Monaten wurde ein Privatkindergarten<br />

gefunden, der bereit<br />

war, der Mutter einen Platz<br />

anzubieten. Seit einem halben<br />

Jahr besucht das Mädchen die<br />

Kindergruppe. Sie ist selbstverständlicher<br />

Teil der Gruppe<br />

und entwickelt sich prächtig.<br />

Viele Familien mit einem Kind<br />

mit Behinderung machen vergleichbare<br />

Erfahrungen und<br />

suchen die Beratungsstelle<br />

für (Vor-)Schulische Integration<br />

auf, wo sie bei ihrer verzweifelten<br />

Suche nach einem<br />

Kinderbetreuungsplatz unterstützt<br />

werden oder wenn<br />

es Probleme im Kindergarten<br />

gibt.<br />

Gnade statt Gesetz<br />

Bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />

besteht auf institutionelle Kinderbetreuung<br />

für 0 <strong>–</strong> 6-jährige<br />

Kinder kein Rechtsanspruch!!!<br />

Ausnahme ist<br />

das verpflichtende Kindergartenjahr<br />

mit halbtägiger<br />

Betreuung, ein Jahr vor der<br />

gesetzlichen Schulpflicht. Davon<br />

<strong>können</strong> aber Kinder mit<br />

Behinderung ausgenommen<br />

werden.<br />

Das selbstverständliche<br />

Miteinander<br />

ist für Kinder mit<br />

Behinderung noch<br />

keine Selbstverständlichkeit.<br />

Gesetz statt Gnade:<br />

Gemeinsames Leben<br />

und Inklusive Bildung<br />

muss im Kindergarten<br />

beginnen, fordern<br />

Integration <strong>Wien</strong> und<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Um dieses Ziel erreichen<br />

zu <strong>können</strong>, muss der<br />

Rechtsanspruch für alle<br />

Kinder von 0-6 Jahren verankert<br />

werden (siehe dazu<br />

auch UN-Konvention über<br />

die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderungen). Entsprechend<br />

der Konvention<br />

und zur Sicherung der Qualität<br />

in der pädagogischen<br />

Umsetzung inklusiver<br />

Bildung müssen Rahmenbedingungen<br />

unverzüglich<br />

angepasst und individuelle<br />

Unterstützungsmaßnahmen<br />

bereitgestellt werden.<br />

10 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012


Im Mai 2010 haben insgesamt<br />

84.060 Kinder eine städtische<br />

und private Kinderbetreuungseinrichtung<br />

in <strong>Wien</strong> besucht<br />

(Magistrat der Stadt <strong>Wien</strong><br />

2010, S. 9). 1 2.000 Kinder<br />

mit Behinderung haben in einer<br />

städtischen Kinderbetreuungseinrichtung<br />

eine sonderpädagogische<br />

Unterstützung<br />

erhalten (vgl. ebd., S. 24).<br />

Problembereiche<br />

in der Praxis 2<br />

Seit Jahren zeigen sich im<br />

Bereich integrative Kinderbetreuung<br />

folgende Problembereiche:<br />

� Mangel an Integrationsplätzen<br />

(vor allem für Kinder<br />

unter drei Jahren),<br />

� Wartezeiten auf einen<br />

Kindergartenplatz bis zu drei<br />

Jahre (ab dem 3. Lebensjahr),<br />

� fehlende pflegerische und<br />

medizinische Leistungen<br />

während des Kindergartenbesuchs,<br />

� kurze Aufenthaltszeiten<br />

während des Kindergartenbesuchs<br />

(z.B. 8.00 bis 10.00<br />

Uhr) und fehlende Betreuung<br />

am Nachmittag.<br />

Je höher der Unterstützungsbedarf<br />

von Kindern mit Behinderung<br />

ist, desto schwieriger<br />

ist es, für sie einen Betreuungsplatz<br />

zu finden. Meist<br />

Näheres zu den Fußnoten 1,2 und 3 unter dem Direktlink auf unserer Internetseite<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Gemeinsames Spielen muss schon im Kindergarten<br />

selbstverständlich sein, fordern Integration <strong>Wien</strong><br />

und <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

werden diese Kinder in heilpädagogische<br />

Gruppen verwiesen,<br />

wobei ihre Eltern meist<br />

nicht über integrative Gruppen<br />

informiert werden. Die Wünsche<br />

der Eltern für ihr Kind<br />

bleiben unberücksichtigt.<br />

Im Bereich der privaten Kindergartenanbieter<br />

fehlt häufig<br />

das Geld, um barrierefrei<br />

umzubauen und qualifiziertes,<br />

sonderpädagogisch ausgebildetes<br />

Personal zu stellen.<br />

„Schon im Kindergarten wird<br />

der Grundstein für das selbstverständliche<br />

Miteinander von<br />

Kindern mit und ohne Behinderung<br />

gelegt“ 3 <strong>–</strong> so der einleitende<br />

Text zur Integration<br />

und Entwicklung von Kindern<br />

mit Behinderung der <strong>Wien</strong>er<br />

Kindergärten (MA 10), der jedoch<br />

in Gegensatz zur Realität<br />

steht.<br />

Petra Pinetz<br />

Beratungsstelle<br />

für (Vor-)Schulische<br />

Integration<br />

Beratung und Unterstützung<br />

für Eltern von Kindern<br />

mit Behinderungen<br />

(0 bis 14 Jahre) in den<br />

Bereichen Kindergarten,<br />

Pflichtschule, Nachmittagsbetreuung/Hort<br />

und Freizeit;<br />

Elternveranstaltungen<br />

Kontakt:<br />

Integration <strong>Wien</strong><br />

Tannhäuserplatz 2/1<br />

1150 <strong>Wien</strong><br />

Mag. a Petra Pinetz<br />

Tel.: 01-789 26 42-12<br />

E-Mail: petra.pinetz@<br />

integrationwien.at<br />

www.integrationwien.at<br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Foto: Petra Pinetz<br />

11


Grafik: R. Astl<br />

„Tag X“ für inklusive Schule in ganz Österreich<br />

Im Oktober 2008 hat sich Österreich zur Umsetzung der UN-Konvention der<br />

Rechte von Menschen mit Behinderungen verpflichtet, und sich damit auch<br />

zur Einführung eines inklusiven Schulsystems bekannt.<br />

Gemeinsames Ziel aller politischen<br />

Schulverantwortlichen<br />

muss es daher sein, die entsprechenden<br />

gesetzlichen<br />

und finanziellen Rahmenbe-<br />

Aktionspostkarte der Initiative Inklusion<br />

Österreich an Unterrichtsministerin Claudia<br />

Schmied Ende 2011<br />

dingungen für Ausbildung,<br />

Schulbetrieb und Verwaltung<br />

zu schaffen, um allen Kindern<br />

den Besuch in der allgemeinen<br />

Schule der Nachbarschaft<br />

zu ermöglichen und einen individuell<br />

maßgeschneiderten<br />

Lernfortschritt im gemeinsamen<br />

Unterricht zu erreichen.<br />

Dabei geht es nicht um eine<br />

fristlose und ersatzlose Abschaffung<br />

der Sonderschulen!<br />

Es geht vielmehr darum, gerade<br />

die bewährten und unersetzlichensonderpädgogischen<br />

Fachkräfte, ihr spezifisches<br />

Fachwissen, ihre<br />

Methodik- und Didaktikkenntnisse<br />

sowie ihre Hilfsmittel, allen<br />

Kindern, die es brauchen,<br />

in den allgemeinen Schulen<br />

am Wohnort zur Verfügung<br />

zu stellen. Die<br />

Sonderschulen<br />

öffnen<br />

ihre Tore und<br />

nehmen auch<br />

Kinder ohne<br />

sonderpädagogischenFörderbedarf<br />

und<br />

Regelschullehrer/innen<br />

auf.<br />

Natürlich kann<br />

die Umwandlung<br />

des ineffizienten<br />

und<br />

teuren Parallelsystems Sonderschulen<br />

<strong>–</strong> Integrationsschulen<br />

in die inklusive Schule<br />

für alle nicht von heute auf<br />

morgen geschehen.<br />

Was aber sofort geschehen<br />

muss<br />

Längst überfällig ist, dass die<br />

Politik einen gemeinsam mit<br />

allen Betroffenen entwickelten<br />

Plan verabschiedet, der klare<br />

und überprüfbare Maßnahmen<br />

beinhaltet und einen verbindlichen<br />

„Tag X“ festlegt, ab<br />

dem die inklusive Schule für<br />

alle Kinder in ganz Österreich<br />

Wirklichkeit sein muss!<br />

Der Stufenplan<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> hat hierzu im<br />

September 2010 einen Stufenplan<br />

vorgestellt, der folgende<br />

Änderungen vorsieht:<br />

� Ab sofort kein Neubau von<br />

Sonderschulen mehr<br />

� Umwandlung der Sonderpädagogischen<br />

Zentren in<br />

Pädagogische Zentren für<br />

alle Kinder<br />

� Ausbildung von Schul-<br />

Assistent/inn/en, die als<br />

Ergänzung für die Lehrkräfte<br />

eingesetzt werden<br />

� Zusammenlegung der<br />

getrennten Ausbildungszweige<br />

für Sonder- und<br />

Regelschul-Pädagog/inn/en<br />

� Öffnen der Sonderschulen<br />

für alle Kinder und sukzessive<br />

Umwandlung aller<br />

Sonderschulen in „neue<br />

Schulen für alle“<br />

� Know-how der Pädagogischen<br />

Zentren wird auch<br />

von „neuen Mittelschulen“<br />

und Gymnasien genutzt<br />

� In neuen Schulen für alle<br />

wird auf jedes Kind indi-<br />

viduell eingegangen.<br />

Näheres zum Stufenplan <strong>können</strong><br />

Sie unter dem Direktlink<br />

auf unserer Internet-<br />

seite www.lebenshilfe-wien.at<br />

nachlesen.<br />

Bernhard Schmid<br />

12 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012


Hartnäckige Suche nach einem Integrationsplatz<br />

in <strong>Wien</strong><br />

Hedi *) ist 7 Jahre und<br />

hat eine schwere Beeinträchtigung.<br />

Er besucht<br />

seit September 2011<br />

eine Integrationsklasse<br />

in <strong>Wien</strong>. Einen Integrationsplatz<br />

zu finden war<br />

für seine Mutter Dr. Mina<br />

Pennino eine schwierige<br />

Aufgabe.<br />

? Wer hat Sie bei der<br />

Suche nach einer Integrationsklasseunterstützt?<br />

Unterstützt hat mich nur<br />

die Psychologin von Hedi.<br />

Sie hat mir über die verschiedenen<br />

Möglichkeiten<br />

in <strong>Wien</strong> erzählt.<br />

? Was sind die größten<br />

Schwierigkeiten und<br />

Hürden gewesen?<br />

Ich habe sehr viel mit der<br />

zuständigen Person, die für<br />

die Verteilung im Bezirk zuständig<br />

ist, diskutiert.<br />

Sie hat unbedingt gewollt,<br />

dass Hedi in eine Klasse für<br />

schwerstbehinderte Kinder<br />

kommt. Dort hat es noch<br />

genügend Plätze gegeben,<br />

da ist mir klar geworden,<br />

aus welchem Grund sie es<br />

gewollt hat.<br />

Aber ich bin sehr überzeugt,<br />

dass Hedi für seine<br />

Entwicklung einen Integrationsplatz<br />

benötigt. Am<br />

Ende habe ich den Platz<br />

bekommen, wobei ich sehr<br />

oft angerufen habe, lästig<br />

gewesen bin und 1000 Fragen<br />

gestellt habe.<br />

*) Hedi ist hier ein arabischer, in dieser Sprache männlicher Vorname.<br />

Moment <strong>–</strong> Leben heute<br />

Eine Radiosendereihe von Ö1 hat den Alltag<br />

in einer Integrationsklasse im 3. Bezirk<br />

geschildert unter dem Motto „Miteinander<br />

geht mehr“. Schüler mit Behinderung und<br />

ohne Behinderung profitieren dabei gleichermaßen,<br />

wie Studien zum Leistungsniveau<br />

belegen.<br />

Bis 21. August ist diese Sendung<br />

im Internet nachzuhören:<br />

siehe Direktlink auf unserer Internetseite<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Wie finde ich eine<br />

integrative Schule in <strong>Wien</strong>?<br />

Kontakt:<br />

Hedi genießt<br />

seine Schulstunde<br />

hier<br />

zwischen<br />

Lena und Alex<br />

? Welche Ängste und<br />

Sorgen gibt es nun?<br />

Generell mache ich mir<br />

Sorgen über die Entwicklung<br />

von Hedi, auch wenn<br />

ich weiß, dass er momentan<br />

in besten Händen ist,<br />

er sich sehr wohlfühlt und<br />

vieles gelernt hat.<br />

Ich bin jetzt glücklich mit<br />

dieser Klasse von Hedi <strong>–</strong><br />

aber vor dem Danach habe<br />

ich große Ängste.<br />

Die Fragen<br />

an Mina Pennino<br />

stellte Ingrid Wick.<br />

Integrationsberatungsstelle<br />

des Stadtschulrates für <strong>Wien</strong><br />

1010 <strong>Wien</strong>, Wipplingerstraße 28<br />

Brigitte Mörwald, Tel.: 01-525 25-77193<br />

E-Mail: brigitte.moerwald@ssr-wien.gv.at<br />

Mag. a Judith Stender, Tel.: 01-525 25-77194<br />

E-Mail: judith.stender@ssr-wien.gv.at<br />

13


Warum Katharina keine Gurke schneiden kann<br />

Im Tiroler Bezirk Reutte, mit 32.000 Einwohnern flächenmäßig dreimal so<br />

groß wie <strong>Wien</strong>, haben engagierte Eltern und Pädagogen die Sonderschulen<br />

vor vielen Jahren abgeschafft. Jetzt besuchen alle Kinder, auch mit schweren<br />

Beeinträchtigungen, die gleiche Schule.<br />

In der Volksschule Berwang<br />

werden die Schülerinnen<br />

und Schüler der dritten und<br />

vierten Klasse gemeinsam unterrichtet.<br />

Einer von ihnen ist<br />

Richard, ein Bub mit Down-<br />

Syndrom. Für ihn gelten die<br />

Vorgaben des Sonderschul-<br />

Lehrplans <strong>–</strong> und damit andere,<br />

niedriger gesteckte Lernziele<br />

als für seine Klassenkameraden.<br />

„Richard hat eine<br />

Eule ganz allein angemalt!“,<br />

steht in seinem Lobbuch, in<br />

goldenes Glanzpapier eingeschlagen.<br />

Christa Koch ist eine Stützlehrerin.<br />

Sie steht der Klassenlehrerin<br />

zur Seite und kümmert<br />

sich vorwiegend um Richard.<br />

Schwerstbehinderte Kinder<br />

werden ständig von einem<br />

sonderpädagogisch ausgebildeten<br />

Lehrer betreut, Schüler<br />

mit geringerem Förderbedarf<br />

stundenweise.<br />

Ein Mitschüler kommt an den<br />

Tisch: „Jetzt möcht' ich aber<br />

endlich mit dem Richard malen“,<br />

drängelt er. Richard hakt<br />

sich bei dem Buben unter, der<br />

führt ihn zur Sofaecke. Später<br />

sitzen alle in der Runde auf<br />

Kissen auf dem Boden, und<br />

jeder berichtet, was er in der<br />

Freiarbeit gemacht hat. Niklas<br />

liest seine Geschichte vor,<br />

die er geschrieben hat: „Mein<br />

Geburtstag“. Zwischendurch<br />

wischt er Schoko-Sabber von<br />

Richards Kinn ab. „Richard,<br />

möchtest du mal erzählen,<br />

was du heute gemacht hast?“,<br />

fragt die Klassenlehrerin. Keine<br />

Antwort. Das war zu abstrakt.<br />

„Welchen Namen hast<br />

du geschrieben?“ <strong>–</strong> „Peter.“<br />

Lernen am selben Gegenstand,<br />

aber mit verschiedenem<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

Gemeinsame Lernfelder zu definieren<br />

ist die Königsdisziplin<br />

für Klassenlehrer/innen und<br />

Stützlehrer/innen. „Was das<br />

konkret für jedes Kind bedeutet,<br />

liegt nicht so ohne Weiteres<br />

auf der Hand“, sagt Roland<br />

Astl, einst Volksschullehrer,<br />

heute Integrationsberater<br />

in Reutte, „jedes Lernprojekt<br />

muss mühsam vorbereitet und<br />

erarbeitet werden.“<br />

Astl bringt ein Beispiel aus<br />

dem Physikunterricht. Viele<br />

behinderte Kinder haben Probleme,<br />

beim Schneiden mit<br />

einem Messer den richtigen<br />

Druck auszuüben, etwa auf<br />

eine Gurke. „Während die<br />

anderen Schüler im Physikunterricht<br />

theoretische Überlegungen<br />

anstellen, wie ein<br />

Messer funktioniert, lernt<br />

Heinz Forcher:<br />

Seine Hartnäckigkeit als<br />

Vater führte zu inklusiven<br />

Schulen im ganzen Bezirk<br />

Katharina ganz praktisch, dass<br />

sie fester drücken muss, wenn<br />

sie die Gurke zerteilen will. Die<br />

anderen <strong>können</strong> sich mit dem,<br />

was sie gelernt haben, nun erklären,<br />

warum Katharina mit<br />

ihren 13 Jahren keine Gurke<br />

schneiden kann. Sie würden<br />

sich die Frage aber nie stellen,<br />

wenn Katharina nicht da wäre.<br />

Also haben auch sie etwas gelernt.“<br />

Andreas Molitor<br />

ist Wirtschaftsjournalist in Berlin.<br />

Dieser Text ist ein Auszug aus einem<br />

Beitrag, den er 2008 in Deutschland<br />

veröffentlicht hat. Den ganzen Text<br />

findet man, wenn man dem Direktlink<br />

auf www.lebenshilfe-wien.at folgt.<br />

14 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Quelle: bidok.uibk.ac.at


Foto: H.J. Elsler<br />

Keine Sonderschule <strong>–</strong> Kein Problem<br />

In Südtirol gibt es seit über 30 Jahren keine Sonderschulen mehr. Hier berichtet<br />

Hansjörg Elsler über die Erfahrungen, die er mit seinem Sohn Maximilian<br />

im sonderschulfreien System gemacht hat.<br />

Hansjörg<br />

Elsler<br />

Weder in Südtirol noch in den<br />

übrigen Provinzen Italiens gibt<br />

es Sonderschulen, und das<br />

bereits seit über 30 Jahren.<br />

Ausgangspunkt war das Jahr<br />

1977. In dem Jahr legte die<br />

italienische Regierung per Gesetz<br />

fest, dass alle Kinder des<br />

Landes bis zum achten Schuljahr<br />

gemeinsam zu beschulen<br />

seien. Mit diesem Ansatz hat<br />

sich Italien bereits vor über<br />

30 Jahren auf den Weg zum<br />

inklusiven Bildungssystem gemacht;<br />

lange bevor der Begriff<br />

Inklusion überhaupt Eingang<br />

in fachwissenschaftlichen Diskussionen<br />

gefunden hatte.<br />

Ein solch wertungsfreier Blick<br />

auf den Menschen ist der Kern<br />

von Inklusion. Es wird von<br />

vornherein nicht klassifiziert,<br />

sortiert oder separiert. Dann<br />

muss im Nachhinein auch<br />

nicht mühevoll wieder integriert<br />

werden. In den darauffolgenden<br />

Jahren wurde die<br />

„Schule für alle“ bis zu den<br />

Berufs- und Oberschulen, ja<br />

bis zu den Universitäten mit<br />

Gesetzen geregelt.<br />

Persönliche<br />

Erfolgsgeschichte<br />

mit Auf und Ab<br />

Mein 19-jähriger Sohn Maximilian<br />

ist ein drittgeborener<br />

Drilling. Auf Grund von Sauerstoffmangel<br />

bei seiner Geburt<br />

hat er eine starke spastische<br />

Tetraparese (100 % Invalidität),<br />

sitzt im Rollstuhl und<br />

ist ständig auf Hilfe angewiesen.<br />

Er hatte auf Grund dieser<br />

schweren Behinderung im<br />

Kindergarten und dann auch<br />

in der Schule Anrecht darauf,<br />

neben dem Lehrerteam samt<br />

Integrationslehrperson auch<br />

eine/n Mitarbeiter/in für Integration<br />

zu bekommen, die /<br />

der für den pflegerischen Bereich<br />

während der Schulzeiten<br />

zuständig ist.<br />

Ich begleite Maximilian seit 14<br />

Jahren in der schulischen Integration.<br />

Er ist mit fünf Jahren<br />

in einem Kindergarten eingeschrieben<br />

worden und hat<br />

dann die fünfjährige Grundschule,<br />

die dreijährige Mittelschule,<br />

beide in Meran, besucht<br />

und ist seit Herbst 2010<br />

in die Fachschule für Hauswirtschaft<br />

„Frankenberg“ in Tisens<br />

bei Meran eingeschrieben.<br />

Diese 14 Jahre waren begleitet<br />

von großen Erfolgen, bewegenden<br />

Momenten, ungu-<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

ten Augenblicken und auch<br />

von Sorgen. Immer dann,<br />

wenn die Schulführungskraft,<br />

die Integrationslehrerin, der/<br />

die Mitarbeiter/in für Integration,<br />

das gesamte Lehrerteam<br />

mit Motivation und Einsatz<br />

hinter der Integration meines<br />

Sohnes standen, gab es große<br />

Erfolge, gab es positive Momente<br />

für Maximilian, aber<br />

auch für seine ganze Klasse.<br />

Um es mit wenigen Worten auf<br />

den Punkt zu bringen: Die Einschulung<br />

unser Kinder in Regelkindergarten<br />

und -schulen<br />

bringt viele Vorteile mit sich;<br />

keine lange Fahrzeiten zur<br />

Schule, sie bleiben im Dorf,<br />

im eigenen Stadtviertel, also<br />

in ihrem sozialen Umfeld, und<br />

nur so kann sich auch eine Integration<br />

während der Freizeit<br />

in Vereinen, Jungschargruppen<br />

u. ä. anbahnen.<br />

Die sogenannten „normalen“<br />

Schüler/innen profitieren sehr<br />

durch das Zusammensein in<br />

der Klasse mit Schüler/innen<br />

mit Behinderung, und diese<br />

wiederum <strong>lernen</strong> dadurch<br />

auch die „Normalität“ kennen,<br />

die für sie sehr wichtig ist!<br />

Hansjörg Elsler<br />

Präsident des Arbeitskreises<br />

Eltern Behinderter (AEB) in Südtirol<br />

Homepage: www.a-eb.net<br />

.<br />

15


Ich möchte mich weiterbilden!<br />

Menschen mit Behinderung <strong>sollen</strong> die Wahl haben, ihr Wissen bei Themen zu<br />

vertiefen, die sie ansprechen und interessieren. Lesen Sie auf den folgenden<br />

Seiten über die Weiterbildungsmöglichkeiten für Klientinnen und Klienten der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Kurt Winkler, der bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> wohnt, hat sich<br />

bei unserem Seminar „Umgang mit Grenzen“ aktiv beteiligt<br />

Vor gut zwanzig Jahren wurde<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

erstmals über Erwachsenenbildung<br />

für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung<br />

nachgedacht. Es wurden in<br />

der Folge öffentliche Bildungsträger<br />

wie Volkshochschulen<br />

angesprochen und es gab vereinzelte<br />

Projekte. Mittlerweile<br />

haben sich die Angebote für<br />

Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung etabliert,<br />

wenn es auch derer mehr und<br />

inklusivere geben könnte.<br />

Auch in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

bieten wir Erwachsenenbildung<br />

an. So <strong>können</strong> sich Klientinnen<br />

und Klienten, genau<br />

so wie Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, Fortbildungsangebote<br />

wünschen. Für 2012 haben<br />

sie folgende Themen aus-<br />

gesucht: Sachwalterschaft,<br />

Erste Hilfe-Seminare und ein<br />

Beziehungsseminar.<br />

Im Rahmen der individuellen<br />

Entwicklungsplanung und der<br />

individuellen Zieldefinitionen,<br />

aber auch der Alltagsbetreuung<br />

ergeben sich immer wieder<br />

Inhalte, die klassisch der<br />

Erwachsenenbildung zuzuordnen<br />

sind, wie z.B. sich mit<br />

einem Urlaubsland auseinanderzusetzen<br />

oder den Umgang<br />

mit dem Internet zu er<strong>lernen</strong>.<br />

Erwachsenenbildung heißt,<br />

auf den Wünschen der jeweiligen<br />

Person aufzubauen, und<br />

ist kein vorgegebenes Lernen.<br />

„Ich will!“ ist das entschei-<br />

dende Motiv. Und, wie das<br />

Sprichwort richtig sagt, „wo<br />

ein Wille ist, ist auch ein Weg!“.<br />

In der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> bemühen<br />

wir uns sehr, erwachsenengemäße<br />

Bildungsangebote<br />

zu bieten bzw. den Klientinnen<br />

und Klienten die Teilnahme an<br />

diesen zu ermöglichen oder zu<br />

erleichtern.<br />

Werner Trojer<br />

Pädagogischer Geschäftsführer<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

16 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>


Weiterbildung in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Seit vielen Jahren bietet die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> ihren Klientinnen und Klienten<br />

bis zu vier Weiterbildungsseminare pro Jahr an.<br />

Die Themen der Seminare<br />

sind vielfältig, so wie die<br />

Menschen, die wir begleiten.<br />

Im Programm haben wir<br />

zum Beispiel Seminare zu den<br />

Bereichen Umgang mit Konflikten,<br />

Ich zeige euch, was<br />

ich kann <strong>–</strong> von und für Menschen<br />

mit Behinderung, Gesunde<br />

Ernährung, Sterben<br />

und Tod, ein kunsttherapeutisches<br />

Seminar für Menschen<br />

mit schwerer Behinderung,<br />

Politikworkshop <strong>–</strong> Meine Stimme<br />

zählt, Umgang mit Grenzen,<br />

…<br />

Wir arbeiten mit Referent/<br />

innen mit und ohne Behinderungen<br />

zusammen. Beides ist<br />

wichtig und wertvoll. Besonders<br />

für die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer, die so erleben<br />

und erfahren, dass Menschen<br />

mit Behinderung einiges auf<br />

die Beine stellen und erreichen<br />

<strong>können</strong>.<br />

Impressionen aus den<br />

letzten Seminaren<br />

2011 hat es ein Seminar zum<br />

Thema: „Menschen mit Behinderung<br />

in der Gesellschaft“<br />

gegeben. Menschen mit Behinderungen<br />

haben über ihre<br />

Erfahrungen gesprochen. Sie<br />

wurden von Elisabeth Chlebecek<br />

und Michaela Neubauer<br />

unterstützt. Die zwei Referent/<br />

innen mit und ohne Behinderung<br />

haben den Seminarbesucher/innen<br />

ermöglicht, über<br />

Hindernisse, Schwierigkeiten,<br />

aber auch über Wünsche und<br />

Anliegen nachzudenken.<br />

Es hat auch ein Seminar zum<br />

Thema „Wer bin ich? Was<br />

steckt in mir“ statt gefunden.<br />

Die Referentin Ulrike Waigner<br />

hat dabei mit Methoden des<br />

dramatischen Ausdrucksspiels<br />

gearbeitet. Über Laute, mit<br />

Stimme, mit Gefühl, mit Bewegung<br />

konnten Klient/innen,<br />

das ausdrücken, was in ihnen<br />

steckt <strong>–</strong> ganz ohne Sprache,<br />

Publikum und Leistungsdruck.<br />

Wissenswertes<br />

über Sachwalter-Aufgaben<br />

Heuer haben Klient/innen der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> unter anderem<br />

etwas über die Sachwalterschaft<br />

erfahren, ein Thema,<br />

das für viele sehr wichtig ist.<br />

Das Seminar wurde von Dr.<br />

Heinz Trompisch geleitet, der<br />

als Rechtsexperte sein Wissen<br />

und seine Erfahrung den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern<br />

zur Verfügung gestellt hat. Er<br />

hat erklärt, warum eine Sachwalterin<br />

und ein Sachwalter<br />

hilfreich sein <strong>können</strong>. Er hat<br />

aber auch darüber gespro-<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Josef Hochmeister, Klient<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, in<br />

der Rolle einer Frau beim<br />

Ausdrucksspiel im Seminar<br />

„Wer bin ich? Was steckt in<br />

mir?“<br />

chen, was Menschen mit Behinderung<br />

unternehmen <strong>können</strong>,<br />

wenn sie mit ihrem Sachwalter<br />

nicht zufrieden sind.<br />

Eva-Maria Micheli<br />

Pädagogische Assistenz & Fortbildung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

17


Lernen in <strong>Wien</strong>er Volkshochschulen auch Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung?<br />

Die <strong>Wien</strong>er Volkshochschulen stellen ein möglichst umfassendes Bildungsangebot<br />

bereit. Welche Kurse stehen konkret Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

offen, wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus?<br />

Christine Teusel, die bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> wohnt,<br />

trainiert ihre Schreibfähigkeiten<br />

kinderhilfe_anzeige_210x75 07.04.2004 13:06 Uhr Seite 1<br />

Österreichische<br />

Kinderhilfe<br />

P.S.K. 1.111.235<br />

Wir danken den österreichischen LottospielerInnen.<br />

? Bieten die <strong>Wien</strong>er<br />

Volkshochschulen Kurse<br />

für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung<br />

an?<br />

Ja. In Kooperation mit „biv <strong>–</strong><br />

die Akademie für integrative<br />

Bildung“ (www.biv-integrativ.<br />

at) bietet die VHS Meidling<br />

seit mehr als 10 Jahren mo-<br />

dulare Kurse für Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

an. Die Kurse werden in<br />

Kleingruppen von 6 bis max.<br />

8 Personen durchgeführt.<br />

Zwei Trainer/innen begleiten<br />

die Lernenden, die zusätzlich<br />

durch Praktikant/innen<br />

unterstützt werden. Im Zuge<br />

der mehr als 10-jährigen Erfahrung<br />

ist die VHS Meidling<br />

zu einem Ort geworden, an<br />

dem alle Beteiligten (hauptberufliches<br />

Personal auf allen<br />

Ebenen: Kund/innen-Service,<br />

Programm-Management, Reinigung,<br />

Haustechnik) kundenorientiert,<br />

offen und vorurteilsfrei<br />

mit allen Menschen<br />

umgehen <strong>können</strong>.<br />

? Welche Kurse sind das<br />

konkret?<br />

Unsere Kurse sind alle mit Februar<br />

bzw. März 2012 gestartet.<br />

Einstieg ist auf Nachfrage<br />

möglich. Die nächsten Kurse<br />

starten im Oktober 2012. Dabei<br />

finden sich Formate wie<br />

Computerkurse für Anfänger/<br />

innen, eine Lernwerkstatt mit<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen<br />

für AnfängerInnen, Tanzangebote<br />

sowie Bewegungskurse<br />

wie Yoga.<br />

18 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>


? Gibt es inklusive Angebote,<br />

d.h. <strong>können</strong> Menschen<br />

mit und ohne Beeinträchtigung<br />

Kurse gemeinsam<br />

besuchen?<br />

Menschen mit intellektuellen<br />

Beeinträchtigungen nehmen<br />

beispielsweise an den Longfield<br />

Gospel Chören an der<br />

VHS Meidling teil. Die Teilnahme<br />

ist abhängig von der Kompetenz<br />

der Unterrichtenden<br />

und der Akzeptanz der Teilnehmer/innen.<br />

? Sind Ihre Angebote/<br />

Räumlichkeiten bzw. auch<br />

das Lernmaterial und die<br />

Veranstaltungstechnik<br />

barrierefrei, gibt es verständliche<br />

Unterlagen<br />

(Kursprogramm, Kursunterlagen)<br />

in sogenannter<br />

„leichter Sprache“?<br />

Die Angebote werden in einer<br />

eigenen Broschüre veröffentlicht.<br />

Diese Broschüre ist leicht<br />

lesbar gestaltet und in dieser<br />

Form sowohl von den betreuenden<br />

Einrichtungen, Wohngemeinschaften<br />

etc., als auch<br />

von den Lernenden selbst<br />

akzeptiert. Die VHS Meidling<br />

verfügt über einen Parkplatz,<br />

der von Fahrtendiensten gut<br />

angefahren werden kann. Die<br />

Angebote finden in einem ausreichend<br />

großen Raum statt.<br />

In diesem Raum befinden sich<br />

Wasser und Matten sowie diverse<br />

Materialien wie Einweghandschuhe<br />

oder Inkontinenzeinlagen.<br />

Des Weiteren gibt es<br />

ein Informationsheft für Referent/innen<br />

über das Verhalten<br />

in diversen Notfällen wie zum<br />

Beispiel bei epileptischen Anfällen.<br />

Eigene Lernmaterialien<br />

speziell für diese Zielgruppen<br />

werden verwendet, wie beispielsweise<br />

ein Praxisbuch<br />

zum Thema Umgang mit Geld<br />

oder um Lesen und Schreiben<br />

zu <strong>lernen</strong>. Zu speziellen<br />

Fragestellungen werden eigene<br />

Arbeitsblätter verwendet.<br />

Diese Unterlagen wurden von<br />

„biv integrativ“ (siehe Direktlink<br />

auf www.lebenshilfe-wien.<br />

at) erstellt. Mit Trackballs wird<br />

der IT-Unterricht unterstützt.<br />

Erfahrungen gibt es mit Personen<br />

mit Sehbehinderungen,<br />

denen die VHS Meidling Computer<br />

mit Vergrößerungssoftware<br />

zur Verfügung stellt. Das<br />

Haus in der Längenfeldgasse<br />

ist mit elektrischen Rollstühlen<br />

auf allen Ebenen befahrbar.<br />

? Welche Aktivitäten sind<br />

seitens der VHS im Bereich<br />

Erwachsenenbildung für<br />

Menschen mit Behinderung,<br />

im speziellen auch<br />

für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung<br />

(unsere Zielgruppe) in naher<br />

Zukunft geplant?<br />

Es <strong>sollen</strong> mehr Angebote zur<br />

Sensibilisierung in der internen<br />

Weiterbildung angeboten<br />

werden.<br />

Die Fragen<br />

an Gerhard Bisovsky<br />

stellte Nicole Reiter.<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Dr. Gerhard Bisovsky<br />

Generalsekretär des Verbands<br />

Österreichischer Volkshochschulen<br />

Programm<br />

„Kurse für<br />

Menschen mit<br />

Behinderungen“<br />

Kurse<br />

Ein Projekt von biv,<br />

Volkshochschule<br />

Meidling und<br />

Fonds Soziales <strong>Wien</strong><br />

für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Frühjahr 2012<br />

Das Programm erscheint<br />

jährlich im Jänner und<br />

August.<br />

Anfordern bei:<br />

biv <strong>–</strong> die Akademie für<br />

integrative Bildung<br />

Telefon: 01-892 15 04<br />

oder<br />

office@biv-integrativ.at<br />

Herunterladen unter:<br />

www.biv-integrativ.at/<br />

pdf/kursprogramm.pdf<br />

19


Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Krearoll <strong>–</strong><br />

eine Projektgruppe<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Mit der Performance „Ein und Aus“ berührte die Gruppe<br />

Krearoll die Gäste beim Jubiläumsfest des teilbetreuten<br />

Wohnens im Juli 2011 im Louis-Braille-Haus im 14. Bezirk<br />

Unter der Leitung von Andrea<br />

Metzler-Steltzer bietet Krearoll<br />

die Auseinandersetzung<br />

mit künstlerischen, schöpferischen<br />

Ausdrucksformen wie<br />

Malen, Tanzen, Bewegungsimprovisation<br />

und Gestaltung.<br />

Das Angebot erstreckt sich von<br />

Mal- und Gestaltungsworkshops,<br />

Wohlfühltagen mit dem<br />

Schwerpunkten Bewegung<br />

und Gestaltung, Klangschalen-<br />

und Trommelworkshops<br />

bis hin zu Performance-Workshops.<br />

Gleichzeitig bietet Krearoll<br />

regelmäßig Kulturreisen<br />

in Europa an und lässt immer<br />

wieder neue Schwerpunkte<br />

entsprechend den Bedürfnissen<br />

der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer in die Programmplanung<br />

mit einfließen.<br />

Die Workshops werden von<br />

geschulten Referent/innen<br />

und Künstler/innen aus den<br />

thematisch entsprechenden<br />

Fachbereichen geleitet.<br />

Der schöpferische Prozess<br />

stärkt das Vertrauen in die eigenen<br />

Fähigkeiten, hebt das<br />

Selbstwertgefühl und bietet<br />

die Möglichkeit, Ereignisse beruflicher<br />

und persönlicher Art<br />

zu be- und verarbeiten. Dieser<br />

Zugriff auf mehr Selbstwertgefühl<br />

macht neugierig auf<br />

Aktivität und Eigenständigkeit.<br />

Leitung:<br />

Andrea Metzler-Steltzer, DSA, Kunsttherapeutin<br />

(ÖFKG), Diplom für sozial-<br />

Impressum<br />

Eigentümer, Herausgeber, Verleger: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Verein für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

pädagogische Animation und Freizeit-<br />

Schönbrunner Straße 179, 1120 <strong>Wien</strong><br />

Tel. (01) 812 26 35, Fax (01) 812 26 35-30<br />

Mail: offi ce@lebenshilfe-wien.at, www.lebenshilfe-wien.at<br />

Spenden: PSK 7.158.003, BLZ 60000<br />

beratung, Integrative Bewegungs- und<br />

Leibtherapie, Akademische Bewegungstherapeutin.<br />

Inhalt: Maria Pfaffenbichler, Gestaltung: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Ritchy Pobaschnig<br />

Druck: digitaldruck.at Druck- und Handelsges.mbH, Stand: Februar 2012 www.lebenshilfe-wien.at<br />

<strong>Alle</strong>gro plus<br />

20 junge Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

finden<br />

bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> ab Mai 2012<br />

neue Chancen auf<br />

dem Weg ins Arbeitsleben<br />

<strong>–</strong> die Gruppe<br />

<strong>Alle</strong>gro plus.<br />

Das Besondere an <strong>Alle</strong>gro<br />

plus ist die stufenweise<br />

Integration ins Arbeitsleben.<br />

Das Arbeitsintegrationsprojekt<br />

<strong>Alle</strong>gro plus<br />

ist in unserer Werkstatt in<br />

der Nobilegasse im 15. Bezirk<br />

angesiedelt. Das zweieinhalbjährige<br />

Programm<br />

bietet ein individuelles Arbeitstraining<br />

mit dem Ziel,<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

in Firmen zu schaffen <strong>–</strong><br />

entsprechend ihrer Interessen,<br />

Fähigkeiten und<br />

zeitlicher Möglichkeiten.<br />

Kontakt:<br />

Karl Neuhold, Sozialarbeit<br />

Schönbrunner Straße 179,<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

Telefon: 01-812 26 35-18<br />

E-Mail:<br />

k.neuhold@lebenshilfe-wien.<br />

at<br />

<strong>Alle</strong>gro plus<br />

Stufenweise Integration ins Arbeitsleben<br />

20 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012


„Sei kenna, wie ma is.<br />

A, wenn ma onders is.“<br />

Das ist Inklusion.<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Manfred H.<br />

Fotograf: Ritchy Pobaschnig<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

21


Wie unser Betreuungsteam Lebensqualität schafft<br />

244 erfahrene und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich<br />

mit Zivildienern und Praktikant/innen bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> für rund 400<br />

Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ein: beim Arbeiten und beim<br />

Wohnen. Sie begleiten, fördern und betreuen unsere Klientinnen und Klienten<br />

ganz individuell nach ihren Bedürfnissen.<br />

Ein Mittelbetrieb <strong>–</strong> mit<br />

allem was dazu gehört …<br />

Unsere zwölf Wohneinrichtungen<br />

und sechs Werkstätten<br />

liegen über ganz <strong>Wien</strong><br />

verstreut. Klare Grundsätze,<br />

Konzepte und Qualitätsrichtlinien<br />

für alle Mitarbeiter/innen<br />

schaffen in dieser dezentralen<br />

Struktur ein gemeinsames<br />

Fundament.<br />

Offene Kommunikationskultur,<br />

regelmäßige Austauschmöglichkeiten<br />

mit Kolleg/innen,<br />

Geschäftsführung und Vorstand,<br />

Fortbildungs- und Reflexionsangebote<br />

tragen zur<br />

ständigen Weiterentwicklung<br />

unser Dienstleistungen bei.<br />

Was wir unseren Mitarbeiter/<br />

innen zahlen, beruht auf unserem<br />

Gehaltsschema und<br />

dem Kollektivvertrag der Berufsvereinigung<br />

von Arbeitgebern<br />

für Gesundheits- und<br />

Sozialberufe (Sozialwirtschaft<br />

Österreich; BAGS).<br />

Ein aktiver Betriebsrat unterstützt<br />

die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei arbeitsrechtlichen<br />

Fragen, Gesundheitsvorsorge,<br />

Förderung von<br />

Frauen, Fortbildungskursen<br />

und Besuchen von Kulturveranstaltungen.<br />

Gut vorbereiteter<br />

Arbeitsstart in der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

Bei der Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

setzt die <strong>Lebenshilfe</strong> in erster<br />

Linie auf Mundpropaganda<br />

und das Jobportal der <strong>Wien</strong>er<br />

Sozialbranche www.behindertenarbeit.at.<br />

Verpflichtende<br />

Einführungstage, Erste-Hilfe<br />

Kurse, Einschulungen in die<br />

internen elektronischen Kommunikationssysteme<br />

wie das<br />

Info- und Care Center, Einführungsseminare<br />

in die Individuelle<br />

Entwicklungsplanung<br />

(dem internen Zielvereinbarungsprogramm)<br />

geben neu<br />

Eintretenden das nötige Rüstzeug<br />

für den Arbeitsalltag mit.<br />

Ein multiprofessionelles<br />

Team<br />

Genauso vielschichtig wie die<br />

Aufgaben, die in den Wohnhäusern<br />

und Werkstätten der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> anfallen, ist auch<br />

die Qualifikation der Mitarbeiter/innen.<br />

Bei uns arbeiten<br />

Frauen und Männder mit pädagogischer<br />

Ausbildung (Be-<br />

hinderten-, Sozialpädagog/<br />

innen), Sozialarbeiter/innen,<br />

Psycholog/innen, Pädagog/innen<br />

und Mitarbeiter/innen mit<br />

handwerklicher (Holzverarbeitung,<br />

Keramik, Gastgewerbe,<br />

usw.) oder pflegerischer<br />

Ausbildung (Plegehelfer/innen<br />

oder diplomierte Krankenpfleger/innen).<br />

Gertruii<br />

Herma<br />

Loeve<br />

ist die dienstälteste Mitarbeiterin<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>. 33 Jahre, seit 1979,<br />

arbeitet Frau Loeve bereits<br />

im Bereich Wohnen.<br />

Seit 2011 leitet sie unser<br />

neues Senior/innenhaus<br />

in der Nauschgasse im<br />

22. Bezirk. „Mir war nicht<br />

bewusst, dass es schon<br />

so viele Jahre sind. Mir<br />

macht die Arbeit noch<br />

immer jeden Tag Spaß,<br />

besonders in diesem<br />

schönen neuen Haus“,<br />

kommentiert sie ihre vielen<br />

Dienstjahre.<br />

22 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Foto: Nikki Harris


Foto: Angelika Löffler<br />

Unterstützen/Begleiten <strong>–</strong><br />

Unsere Selbstvertreter/<br />

innen sprechen für sich<br />

selbst.<br />

Eva-Maria Micheli Aichbauer<br />

unterstützt Josef Hochmeister<br />

und die anderen Gruppenmitglieder<br />

dabei, eigene<br />

Wege zu gehen<br />

Unser Mitarbeiterteam: statistisch durchleuchtet<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Mitarbeiter/innen gesamt: 244,0<br />

Zivildiener (durchschnittlich/pro Monat): 53,0<br />

Jahres-Praktikant/innen: 6,0<br />

Praktikant/innen, die ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr absolvieren, durchschnittlich: 4,0<br />

Durchschnittliches Alter 40,5 Jahre<br />

Durchschnittliche Stunden-Verpflichtung 30,0 Stunden<br />

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit 10,0 Jahre<br />

Arbeitsbereich<br />

Wohnbereich 55,3 %<br />

Tagesstruktur 36,5 %<br />

Zentrale inklusive Interessenvertretung 8,2 %<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Foto: Angela Breda<br />

Fördern <strong>–</strong><br />

Vorhandene Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse nützen und<br />

auf ihnen aufbauen.<br />

Sylvia Gauster-Fuchsberger,<br />

im Bereich Erwachsenenbildung<br />

tätig, unterstützt Karl<br />

Hoflehner beim Einkaufen<br />

Foto: Markus Hippmann<br />

Alter<br />

Betreuen <strong>–</strong><br />

Menschen mit schweren<br />

Beeinträchtigungen und/<br />

oder hohem Alter brauchen<br />

mehr Betreuung und Pflege.<br />

Hermann Podsedensek ist<br />

einer von 19 Klient/innen, die<br />

in unserem neuen Senior/innenhaus<br />

in der Nauschgasse<br />

in Würde alt werden. Magdalena<br />

Rodler hilft ihm dabei<br />

bis 30 Jahre 24,6 %<br />

bis 50 Jahre 52,9 %<br />

über 50 Jahre 22,5 %<br />

Dienstdauer<br />

bis 4 Jahre 39,3 %<br />

5 bis 14 Jahre 32,4 %<br />

15 bis 24 Jahre 20,9 %<br />

über 25 Jahre 7,4 %<br />

Geschlecht<br />

Frauen 63,9 %<br />

Männer 36,1 %<br />

Vollzeit 29,1 %<br />

Teilzeit 70,9 %<br />

(alle Mitarbeiter/innen<br />

unter 38 Stunden)<br />

23


Begegnungen ohne Berührungsängste<br />

Volksschulkinder auf Besuch in unserem Wohnhaus am Leberberg<br />

Die 2. Klasse der Volksschule<br />

Julius-Meinl-Gasse in Ottakring<br />

unter der Leitung von<br />

Angela Fetz besuchte im Rahmen<br />

ihres Klassenprojekts<br />

„Eltern stellen ihre Berufe vor“<br />

das Wohnhaus der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> am Leberberg im<br />

11. Bezirk. Lena, die Tochter<br />

von Gerhard Franz, dem Leiter<br />

der Wohngemeinschaft, ist<br />

eine von 19 Schüler/innen der<br />

Klasse und war <strong>–</strong> wie ihr Vater<br />

<strong>–</strong> sehr aufgeregt, wie dieser<br />

Besuch ablaufen wird und<br />

ob ihre Mitschüler/innen verstehen<br />

werden, was ihr Vater<br />

im Wohnhaus der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> genau arbeitet.<br />

Gerhard Franz hatte sich mit<br />

seinen Mitarbeiter/innen und<br />

den Bewohner/innen sehr gut<br />

vorbereitet. Galt es doch, den<br />

Kindern das Leben und die Arbeit<br />

in einem Wohnhaus für<br />

Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung leicht verständlich<br />

zu machen und spielerisch<br />

näher zu bringen.<br />

Ein schönes Zuhause für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Sechs Bewohner/innen blieben<br />

an diesem Tag im Wohnhaus,<br />

der Besuch der Werkstätte<br />

durfte ausfallen. Der<br />

Wohnraum verwandelte sich<br />

in eine gemütliche Polsterlandschaft.<br />

Um 10 Uhr war es<br />

dann so weit. Es großer Bus<br />

fuhr vor und das Wohnhaus<br />

Foto: Ritchy Pobaschnig<br />

Die Kinder durften auch den Hebelift an der Badewanne<br />

ausprobieren<br />

füllte sich mit Kinderlachen.<br />

„Es war ein Erlebnis und eine<br />

große Motivation für uns alle:<br />

die Klasse, die Bewohner/innen<br />

und das Betreuungsteam<br />

im Wohnhaus. Berührend war<br />

es für uns zu sehen, wie offen<br />

Kinder mit dem Thema Behinderung<br />

umgehen. Gemeinsam<br />

mit den Bewohner/innen<br />

wurde das Wohnhaus inspiziert,<br />

es wurden der Tagesablauf<br />

und die einzelnen Bewohner<br />

vorgestellt, gekegelt<br />

und gefrühstückt“, berichtet<br />

Gerhard Franz. Die Klient/innen<br />

zeigten den Kindern ihre<br />

Lieblingsstücke im eigenen<br />

Zimmer. Für Martin war das<br />

eine Fotopräsentation auf seinem<br />

Laptop, für Natascha ihr<br />

schön gestaltetes Schreibheft,<br />

und Regina führte stolz durch<br />

ihre eigene Wohnung, die an<br />

der Nachbarstiege des Wohnhauses<br />

liegt und die sie mit<br />

ihrem Freund bewohnt.<br />

Höhepunkte waren das Ausprobieren<br />

des Hebelifts in der<br />

Pflegebadewanne sowie eine<br />

Fahrt mit dem Rollstuhl durch<br />

das Wohnhaus. Der Abschied<br />

nach diesem bunten Vormittag<br />

fiel allen schwer. Das Verständnis,<br />

wie wichtig Berufe<br />

im Sozialbereich sind und dass<br />

auch Menschen mit Behinderung<br />

ein Recht auf ein schönes<br />

Zuhause haben, hat diese<br />

Klasse mit auf den Heimweg<br />

genommen.<br />

24 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

foto in arbeit -<br />

gesicht wird<br />

noch mehr<br />

unkenntlicher<br />

gemacht


„Söba denkn,<br />

söba mochn,<br />

söba tuan.“<br />

Das ist Inklusion.<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Sylvia Z.<br />

Fotograf: Markus Hippmann<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

25


Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Jörg Schwind:<br />

Ich bin sehr gern<br />

in der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Ich bin seit 1972 bei der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

Bis 1999 war ich in der<br />

Werkstatt Effingergasse in<br />

Ottakring, wo ich Industriearbeit<br />

gemacht habe.<br />

Seit 1999 bin ich in der<br />

Werkstatt Schuhfabrikgasse<br />

im 23. Bezirk. Zu meinen Arbeiten<br />

zählen Sticken, Knüpfen, im Garten arbeiten,<br />

Fotografieren, Botengänge in die Zentrale,<br />

Blumen gießen und Einkaufen.<br />

Leo Schachlhuber:<br />

Was mich mit 70 Jahren<br />

besonders beschäftigt<br />

I bin 70, a oida<br />

grantiga Mau.<br />

Sie a?<br />

I hob ka Zeit, ois<br />

dauert so laung.<br />

Sie a?<br />

Wie oid san Sie?<br />

San Sie scho in<br />

Pension?<br />

I net, i geh no gern Orbeiten.<br />

I orbeit bei da Frau Heisler.<br />

Do gfoits ma guat.<br />

I mog net in Pension gehn.<br />

Luftballon hob i sehr gern.<br />

Schene große. Sie a?<br />

Haums jetzt a an,<br />

oder bei der Firmung an kriagt?<br />

Wor er groß?<br />

Wer wird heuer am 26. Oktober 2012<br />

die Ansprache hoitn?<br />

Da Dr. Theodor Körner?<br />

Haums erm no kennt<br />

A jo der is jo scho längst gstuam<br />

am 4. Jänner 1957<br />

Norbert Svoboda:<br />

Er wird heuer 70<br />

„Ist am Sonntag<br />

schon der Palmsonntag?“<br />

oder „Wos kriag<br />

I heuer vom Osterhasn?“<br />

sind Fragen,<br />

die Norbert im Frühling<br />

besonders beschäftigen.<br />

Er liebt die<br />

Feste im Jahresrhythmus<br />

und schon einen<br />

Tag nach Weihnachten<br />

redet er über Ostern<br />

und den Ostermarkt<br />

am Kalvarienberg im<br />

17. Bezirk.<br />

Dort geht er besonders<br />

gerne einkaufen<br />

aber auch auf die<br />

Weihnachtsmärkte<br />

Sein Rollator dient<br />

mitunter dafür seine<br />

ganzen „Schätze“<br />

hin und herzutragen<br />

und auch immer in<br />

Sichtweite zu haben.<br />

und zum Billa. Am liebsten kauft er sich dann<br />

kleine Souvenirs, Spielsachen, Überraschungseier<br />

und Bücher, die er dann wie einen wertvollen<br />

Schatz immer bei sich trägt und nicht<br />

aus den Augen lässt.<br />

Er ist jemand, der sich gerne bewegt, besonders<br />

von der 3. oder 4. Treppenstufe hinunterspringen<br />

machte er früher besonders gern.<br />

Dies ist jedoch seit einiger Zeit nicht mehr<br />

möglich.<br />

Herr Swoboda hatte eine Knieoperation. Danach<br />

musste er im Rollstuhl fahren und hatte<br />

Physiotherapie und eine Rehabilitation am<br />

Zicksee. Das war für ihn eine anstrengende<br />

und manchmal auch schwierige Zeit.<br />

Mittlerweile schafft er auch kleine Strecken im<br />

Wohnhaus ohne Gehhilfe und zum Einkaufen<br />

hakt er sich bei seiner Begleitung ein und kann<br />

diese Strecken ohne Probleme bewältigen. Als<br />

Liebling der Zivildiener ist er meist für Späße<br />

zu haben und sie bekommen dann von ihm<br />

auch immer eigene Spitznamen.<br />

Auf die Frage, was er sich zu seinem Geburtstag<br />

wünsche, meinte er: „Ein gläsernes Haus<br />

in Wördern.“<br />

26 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Sommer 2012<br />

Foto: Bärbel Tomasi<br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>


Foto-Wettbewerb: Mach dein Bild von Inklusion!<br />

Mitmachen und ein Urlaubswochenende im Hotel Viktor in Vorarlberg<br />

gewinnen!<br />

Inklusion ist ein Menschenrecht,<br />

das für Menschen mit<br />

intellektueller Beeinträchtigung<br />

nicht selbstverständlich<br />

ist. Die <strong>Lebenshilfe</strong> Öster-<br />

reich und alle ihre Landesorganisationen<br />

machen sich<br />

stark dafür. Wir <strong>wollen</strong> eine<br />

Gesellschaft, in der alle Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen<br />

von Anfang an mit dabei sind.<br />

MITMACHEN Sommer 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Nehmen Sie am Foto-Wettbewerb teil!<br />

Zeigen Sie uns, was Offenheit<br />

und Toleranz bedeuten!<br />

Mitmachen <strong>können</strong> alle Menschen!<br />

Reichen Sie ein bis drei Fotos<br />

bis spätestens 15. September 2012 unter<br />

www.lebenshilfe.at/machdeinbild ein.<br />

27


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Wir freuen uns auf Sie und einen Konzertabend im Zeichen<br />

der Inklusion und Vielfalt in unserer Gesellschaft!<br />

Einladung<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> lässt es rocken!<br />

Musch‘t Du habba<br />

„Es geht auch anders!“<br />

26. Oktober 2012, 18 Uhr<br />

Schutzhaus Zukunft<br />

15. Bezirk, Auf der Schmelz<br />

Bei Bei Anmeldung Eintritt frei!<br />

Anmeldung und Bekanntgabe von Plätzen für<br />

Rollstuhlfahrer/innen bis 26. September 2012 bei:<br />

Nicole Reiter, Tel: 01-812 26 35-25<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Schönbrunner Straße 179, 1120 <strong>Wien</strong><br />

Österreichische Post AG/Sponsoring Post<br />

28 ZLNR: GZ02Z030167 www.lebenshilfe-wien.at S; DVR: 0445851; >>> ZVR: MITMACHEN 870109504Sommer<br />

2012

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