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Traxcavator T2 - Modellbörse

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Modellauto Modellauto<br />

Made in China<br />

Die Modellauto Sammler weltweit, haben sich<br />

längst daran gewöhnt, dass der grösste Teil<br />

der heute angebotenen Produkte aus China<br />

kommt. Selbst alteingesessene und traditionsreiche<br />

Anbieter wie Corgi, Norev, Schuco<br />

oder Solido mussten nach längerem Zögern<br />

den Weg nach China gehen, um überhaupt<br />

überleben zu können.<br />

Die immer aufwändigere Detaillierung von<br />

in China gefertigten Konkurrenzprodukten<br />

und die geringen Lohnkosten in der<br />

Fabrikation waren wegbestimmend. Eine lobenswerte<br />

Ausnahme war und ist die in der<br />

Nähe von Como ansässige Firma Brumm.<br />

„100 % Made in Italy“, dieser Satz ziert jede<br />

Packung der in Oltrona San Mamette fabrizierten<br />

und in Sammlerkreisen sehr beliebten<br />

Modelle. Andere Anbieter wie z.B.<br />

der Kleinserien-Hersteller BBR/Saronno<br />

lässt Teile seiner Produkte aussereuropäisch<br />

fertigen (Madagaskar) und kann gemäss<br />

EU-Bestimmungen trotzdem auf seinen<br />

Produkten den begehrten Satz „Made<br />

in Italy“ anbringen.<br />

Die Zeiten sind vorbei, in denen aus China<br />

statt hochwertigen Kameras, nur deren leerer<br />

Gehäuse geliefert wurden. Auch Imitationen,<br />

die in China auf allen Gebieten produziert<br />

wurden, sind im Modellauto-Bereich nicht<br />

bekannt.<br />

Hingegen wurde in den letzten Monaten massive<br />

Kritik an chinesischen Produkten laut. Wie<br />

bekannt wurde, mussten mehrere Millionen<br />

Artikel von Mattel (Barbie) und<br />

Toys „R“ Us<br />

aus dem Verkauf zurückgerufen werden, da<br />

man gesundheitsschädigende Rohmaterialien<br />

verwendete. Die Modellauto-Branche war<br />

bisher von diesen Problemen nicht betroffen,<br />

zumal es sich nicht um Spielzeuge, sondern<br />

um Sammler-Artikel handelt, die im<br />

Normalfall nicht für Kinderhände bestimmt<br />

sind und meistens auch nicht in den Mund<br />

genommen werden.<br />

Neuerdings mehren sich jedoch auch<br />

auf dem Modellauto Sektor gewisse<br />

Unzulänglichkeiten, die sowohl Sammler<br />

als auch Händler ärgern. Der Neuanbieter<br />

„Mondo Motors“ liefert seine Modelle teilweise<br />

in sehr schlechter Verarbeitung: verkratzte<br />

Lackierung, gebrochene Chromteile.<br />

Das Hauptübel: schlecht befestigte Modelle in<br />

den Boxen (zu kurze Befestigungsschrauben),<br />

so dass sich diese beim Transport lösen und<br />

Beschädigungen vorprogrammiert sind. Bei<br />

dem erst vor einigen Tagen ausgelieferten<br />

Mattel Ferrari F1 Modell Kimi Raikkönen<br />

ist teilweise schlechte Montage zu vermerken.<br />

Front- und Heckspoiler werden kritisiert.<br />

Es liegt ein Modell vor, an dem der<br />

halbe Frontspoiler nicht montiert wurde. An<br />

einem weiteren Modell fehlt einseitig die<br />

Heckspoiler-Aufhängung.<br />

14 MB 01|2008<br />

Die Firma Brumm zeigt stolz, woher Ihre Produkte kommen.<br />

Selbst die Qualität des Marktleader und<br />

China Pioneers „Minichamps“ (Paul`s Model<br />

Art) kann in Einzelfällen kritisiert werden. An<br />

einem angelieferten Alfa 8 C Modell M 1:43<br />

ist ein grösserer Farbfehler mit Pinsel ausgebessert<br />

worden und das Modell ist durch die<br />

Kontrolle geschlüpft. Am Porsche 911 Cabrio,<br />

sowie auch am Coupe im M. 1:18 lässt die<br />

Hinterrad Aufhängung Wünsche offen. Die<br />

Räder befinden sich dadurch teilweise nicht<br />

mittig im Radkasten.<br />

Ein Verpackungsfehler? Minichamps liefert<br />

unter der Best. Nr. 400 060 017 den BMW<br />

Sauber F1 2006 J. Villeneuve. Es erreicht uns<br />

ein Original-Karton mit obiger Bestellnummer.<br />

Zu unserer Überraschung findet sich in der<br />

mit Villeneuve etikettierten und beschrifteten<br />

Box, nicht der F1 von J. Villeneuve, sondern<br />

das Fahrzeug von Nick Heidfeld samt<br />

dazugehöriger Fahrerpuppe. Sicher, dies<br />

sind Einzelfälle, die bei jeder Firma vorkommen<br />

können – und die Minichamps-Kunden<br />

sind in Sachen Qualität zusätzlich verwöhnt.<br />

Doch zusammenfassend kann gesagt werden,<br />

dass der gesamte Modellauto-Fachhandel im<br />

MB 01|2008<br />

Moment ohne China nicht überleben könnte.<br />

Hingegen wäre weniger wie so oft mehr: die<br />

Modellauto Schwemme aus China eindämmen,<br />

dadurch mit den immer knapper werdenden<br />

Rohstoffen haushälterischer umgehen,<br />

gleich bleibende Qualität zu moderaten<br />

Preisen produzieren, angekündigte Modelle<br />

termingerecht liefern. Dies wären vordergründige<br />

Wünsche von Sammlern und Händlern.<br />

Wie ersichtlich stösst der Gigantismus auch in<br />

China an seine Grenzen. Strengere Kontrollen<br />

werden nötig, Stromausfälle bis zu drei Tagen<br />

in den Fertigungsbetrieben, Abwanderung<br />

von Fachkräften in besser bezahlte Branchen,<br />

unumgängliche Lohnerhöhungen auch in<br />

China, nicht in genügender Zahl vorhandene<br />

Containerkapazitäten und dadurch entstehende<br />

Lieferverzögerungen. Gesamthaft eine<br />

daraus entstehende Verteuerung.<br />

Eventuell erfolgt, ausgelöst durch all die eben<br />

beschriebenen Umstände, eine Rückbesinnung<br />

und wir finden wieder mehr Angebote<br />

mit Made in Italy, Denmark, France, Spain,<br />

Portugal, ja, vielleicht sogar wieder Made in<br />

Germany oder Switzerland… Helmut Feutl<br />

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