Gemeinderatssitzung vom Donnerstag, den 16. Mai ... - Grevenmacher
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„An d’Gemengenarchive geluusst“ (XIII)<br />
Ein besonderes Manuskript von Adolf Berens (I)<br />
Als <strong>Grevenmacher</strong> im Jahr 1952 die Siebenhundert-Jahrfeier<br />
des Freiheitsbriefes<br />
beging, war unter <strong>den</strong> Veröffentlichungen<br />
ein 60 Seiten starkes Büchlein mit dem<br />
Titel: „Die Anfänge der Stadt und Festung<br />
<strong>Grevenmacher</strong>“, herausgegeben von Ad. Berens.<br />
Im <strong>Grevenmacher</strong> Gemeindearchiv liegen<br />
noch einige Exemplare dieses für die<br />
Geschichtsforschung bedeuten<strong>den</strong> Werkes.<br />
Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass<br />
die Stadt <strong>Grevenmacher</strong> das Manuskript<br />
dieses Büchleins ihr Eigen nennt.<br />
Adolf Berens, der viel schrieb und zahlreiche<br />
Pseudonyme benutzte, etwa „Dölly“<br />
oder „Gillius“, um nur diese bei<strong>den</strong> zu nennen,<br />
erblickte das Licht der Welt am 15.<br />
März 1880 in <strong>Grevenmacher</strong> und starb am<br />
23. März 1956 in Petingen. Von Beruf war<br />
er Lehrer, in Ettelbrück, Steinheim, Wecker<br />
und Rollingen/Rodange sowie von 1924 bis<br />
1936 Oberprimärschullehrer in Petingen.<br />
Blatt 43 des Manuskripts, veröffentlicht<br />
auf S. 31 im späteren Buch.<br />
Hervorgehoben sei, dass<br />
Berens zahlreiche Beiträge<br />
über seine Heimatortschaft<br />
veröffentlichte,<br />
in Zeitungen, z. B. in der<br />
Obermoselzeitung, und in<br />
Zeitschriften, etwa in der<br />
„Jonghémecht“. Darüber einander<br />
Mal mehr.<br />
Zwischen 1921 und<br />
1928 kam der Roman<br />
„D’Kerfegsblo’m“ heraus.<br />
Er gilt als erster Roman in<br />
luxemburgischer Sprache,<br />
und Berens erhielt 1928<br />
für dieses Werk <strong>den</strong> ersten<br />
nationalen Literaturpreis („Prix de littérature luxembourgeoise“).<br />
Zwischen 1948 und 1953 erschien das „National-Epos“ mit dem<br />
Titel „De Gro’sse Käser“, „vu Gillius‘ Döll“. In diesem Werk, aus dem<br />
wir die Originalunterschrift des Autors veröffentlichen, geht es<br />
um die Gestalt Heinrichs VII., Graf von Luxemburg von 1288 bis<br />
26<br />
Deckelseite des 1952 veröffentlichten Werkes „Zur<br />
Siebenhundert-Jahrfeier der Verleihung des Freiheitsbriefes“<br />
(Gemeindearchiv <strong>Grevenmacher</strong>).<br />
1309, König und Kaiser des Heiligen Römischen<br />
Reiches von 1308 bis 1313.<br />
Soweit zur Biografie desjenigen, nach dem<br />
seit 1995 eine Straße in einem neuen Viertel<br />
von <strong>Grevenmacher</strong> benannt ist, dies vornehmlich<br />
auf Bestreben des rührigen Lokalhistorikers<br />
Jean Welter (+ 2006).<br />
Die Anfänge der Freien Stadt und Festung<br />
<strong>Grevenmacher</strong><br />
Das handgeschriebene Manuskript im Gemeindearchiv<br />
wurde verwendet zur Herausgabe<br />
des erwähnten Geschichtswerkes mit<br />
dem fast gleichen Titel, lediglich das Wort<br />
„Freien“ fehlt.<br />
Ein Brief <strong>vom</strong> 27. Juni 1957, <strong>den</strong> der damalige<br />
Bürgermeister Victor Prost – er waltete<br />
von 1929 bis 1959 seines Amtes in <strong>Grevenmacher</strong><br />
– an seinen Freund Jos. Hurt<br />
(1892-1962) aus <strong>Grevenmacher</strong>, Geistlicher<br />
und (Lokal)Historiker, gibt uns Aufschluss, wieso dieses wertvolle<br />
Manuskript in das Gemeindearchiv kam. „Desgleichen füge ich ein<br />
Verzeichnis der Manuskripte von Adolphe Berens bei, die wir vor<br />
zwei Jahren von ihm erworben haben“, heißt es darin. Auf dieses<br />
Verzeichnis, in dem auch „unser“ Manuskript aufgelistet ist, wer<strong>den</strong><br />
wir in einer späteren<br />
Rubrik zu sprechen<br />
kommen. Bemerkt sei,<br />
dass die Gemeinde <strong>Grevenmacher</strong><br />
demnach die<br />
Manuskripte von Berens<br />
1955, ein Jahr vor dessen<br />
Tod, erwarb.<br />
Das kostbare, sehr sauber<br />
verfasste Manuskript<br />
mit zahlreichen Ergänzungen<br />
und Einfügungen,<br />
das generell in gutem<br />
Zustand ist, umfasst<br />
insgesamt 174 fein säuberlich<br />
auf der Rückseite<br />
mit roter Farbe numme-<br />
Deckelseite des Manuskriptes „Die Anfänge<br />
der Freien Stadt und Festung <strong>Grevenmacher</strong>“<br />
(Gemeindearchiv <strong>Grevenmacher</strong>).