Gemeinderatssitzung vom Donnerstag, den 16. Mai ... - Grevenmacher
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Eltereschoul / Ecole des parents Janusz Korczak<br />
Fondation Kannerschlass<br />
Liebe Eltern und Vertreter von Vereinigungen, Institutionen und Organisationen,<br />
Angesichts der jüngsten Gründung der Elternschule in der östlichen<br />
Region des Landes (siehe Beschreibung im letzten Buet) stelle ich<br />
Ihnen nun die erste Auflage der neuen Serie «Et get een net als Eltere<br />
gebuer» mit jeweils fünf nützlichen Erziehungsratschlägen vor.<br />
Eltern sein kann sehr schön und beglückend sein, Erziehung von<br />
Kindern ist aber auch herausfordernd, anstrengend, ermü<strong>den</strong>d und<br />
manchmal sogar frustrierend. Die Elternabende zu speziellen Themen,<br />
die Konferenzen, die Elternkurse, die verschie<strong>den</strong>en Kundgebungen<br />
und Veranstaltungen der Elternschule haben sich für zahlreiche<br />
Eltern als hilfreich erwiesen und können Ihnen ebenfalls interessante<br />
Erkenntnisse, Ideen und Tipps geben um sich <strong>den</strong> Herausforderungen<br />
des Elternseins positiv und erfolgreich zu stellen. Das Familienklima<br />
zu Hause kann sich manchmal durch kleine Veränderungen deutlich<br />
verbessern. Sie fin<strong>den</strong> eine Beschreibung der Veranstaltungen und<br />
deren Verlauf unter www.kannerschlass.lu/eltereschoul .<br />
SERIE 1 5 Tipps :<br />
1. Machen Sie ihre Wohnung kindersicher, indem sie gefährliche oder<br />
zerbrechliche Dinge (wertvolle Objekte, Medikamente, giftige Produkte,<br />
Steckdosen, gefährliche Treppen, ungesicherte Fenster…) außer<br />
Reichweite stellen und <strong>den</strong> Zugang zu unsicheren Bereichen oder Gefahrenpunkten<br />
z.B. durch Gitter oder Abdeckungen verhindern. Anstatt<br />
z.B. ständig zum Kind « Nein, nein ….. warte…..langsam…..nicht anfassen<br />
….. stell das zurück …..stop » sagen zu müssen und stets hinter ihm<br />
herzulaufen, bedeutet eine sichere Umgebung für Sie als Eltern, dass<br />
Sie sich besser entspannen können, während Ihr Kind sich ohne Gefahr<br />
beschäftigen und auf Entdeckungsreise gehen kann. Wenn Ihr Kind<br />
älter wird und von Ihnen lernt, mit <strong>den</strong> Gefahren umzugehen, können<br />
Sie verschie<strong>den</strong>e Einschränkungen allmählich aufheben.<br />
2. Kinder brauchen eine interessante Umgebung, die ihnen viele<br />
Möglichkeiten und Anreize zum Entdecken, Erforschen, Ausprobieren<br />
sowie zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten bietet. Ein Zuhause mit interessanten<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten (wie malen, basteln, bauen,<br />
Gesellschaftsspiele, lesen, helfen, mit Freun<strong>den</strong> spielen …) wird sowohl<br />
die Neugier Ihres Kindes wecken als auch seine sprachliche und geistige<br />
Entwicklung und Selbstständigkeit fördern. Kinder besitzen ein<br />
natürliches, ausgeprägtes Verlangen nach Bewegung. Sie möchten<br />
herumtollen, spielen, laufen, rennen, springen, usw. Eine interessante<br />
Umgebung mit vielen kindgerechten Spiel-und Bewegungsmöglichkeiten<br />
sorgt dafür, dass Ihr Kind aktiv, beschäftigt und ausgeglichen ist<br />
und dass problematisches Verhalten unwahrscheinlicher wird. Kinder<br />
brauchen ebenfalls aktive Eltern, die sich Zeit nehmen.<br />
3. Eltern müssen für ihre Kinder da sein. Das heißt nicht, ununterbrochen<br />
mit ihnen zusammen sein, sondern für sie da zu sein, wenn<br />
sie Unterstützung, Zuwendung oder Aufmerksamkeit benötigen. Wenn<br />
sich Ihr Kind an sie wendet, unterbrechen Sie manchmal, wenn möglich,<br />
Ihre Tätigkeit und beschäftigen Sie sich für kurze Zeit mit Ihrem<br />
Kind. Beispiele aus dem Alltag : Die Mutter ist am Bügeln und das<br />
Kind nähert sich ihr und zeigt ihr z.B. seine Zeichnung. Anstatt zu sagen<br />
« Hm, schön… » und weiter zu bügeln - warum nicht manchmal für einen<br />
kurzen Moment das Bügeleisen einfach zur Seite stellen und sich<br />
mit dem Kind die Zeichnung genauer ansehen und darüber sprechen,<br />
sich Zeit nehmen. Oder z.B. der Vater liest die Zeitung, das Kind kommt<br />
zu ihm und braucht Hilfe bei der Legokonstruktion – anstatt zu antworten<br />
« nicht jetzt ... gleich... in paar Minuten ... » warum nicht manchmal<br />
einfach gleich die Zeitung für ein paar Minuten weglegen und sich Zeit<br />
fürs Kind nehmen. Achten Sie bewusst auf diese kleinen wertvollen<br />
Momente mit Ihrem Kind im Alltag und lassen sie sich darauf ein.<br />
4. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Neues zu lernen, indem Sie es dazu<br />
ermutigen, Dinge selbst auszuprobieren. Ermutigung und positive<br />
Zuwendung motivieren Kinder zum Lernen. Beachten Sie nicht nur ein<br />
störendes, unangepasstes Verhalten beim Kind. Wenn Ihr Kind etwas<br />
tut, was Sie gut fin<strong>den</strong>, schenken Sie ihm gezielt Aufmerksamkeit.<br />
Wenn Sie Ihrem Kind signalisieren, dass Ihnen sein Verhalten gefällt<br />
oder gefallen hat, wird es dies mit größerer Wahrscheinlichkeit erneut<br />
zeigen. Es gibt viele Möglichkeiten, Kindern Aufmerksamkeit zu<br />
schenken. Ein Lob, ein Lächeln, ein Zuzwinkern, ein Schulterklopfen, ein<br />
über-die-Wange-Streicheln oder einfach nur Zusehen sind Formen der<br />
Aufmerksamkeit. Zeigen Sie Ihrem Kind wie sehr Ihnen sein Verhalten<br />
gefallen hat und betrachten Sie nicht jedes Verhalten als eine Selbstverständlichkeit.<br />
Z.B. „ Prima Max!“ oder „Klasse, gut gemacht!“ oder<br />
„Anne, danke, dass du sofort getan hast, worum ich dich gebeten habe!“<br />
oder „Jan, es freut mich, dass du gleich nach dem Spielen aufgeräumt<br />
hast!“. Vermei<strong>den</strong> Sie dabei, Problemverhalten anzusprechen, wie z.B.<br />
« Es ist schön, dass ihr beide zur Abwechslung endlich mal friedlich<br />
spielt und euch nicht streitet.“<br />
5. Jedes Kind ist einmalig und entwickelt sich unterschiedlich schnell.<br />
Probleme können auftreten, wenn Eltern zu früh zu viel erwarten oder<br />
wenn sie glauben, ihr Kind müsse perfekt sein. Wenn Eltern beispielsweise<br />
erwarten, dass ihr Kind immer freundlich, fröhlich und kooperativ<br />
oder immer or<strong>den</strong>tlich und hilfsbereit ist, dann sind Enttäuschungen<br />
und Konflikte vorprogrammiert. Ebenso wichtig ist es für Eltern,<br />
realistische Erwartungen an sich selbst zu haben. Die Eltern, wie die<br />
Kinder, machen Fehler oder haben einfach mal einen schlechten Tag.<br />
Die Eltern sowie die Kinder befin<strong>den</strong> sich in einem Lernprozess.<br />
Viel Spaß beim Lesen und bei weiteren Fragen, stehe ich Ihnen gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Patrice Moes-Gretsch<br />
Coordinatrice Eltereschoul-Osten<br />
ELTERESCHOUL OSTEN<br />
Tél: 27 07 59 65<br />
eltereschoul-est@kannerschlass.lu<br />
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