De « Concours des Crémants de France et de Luxembourg », de 7. Juni 2013 zu Gréiwemaacher Fotoen : Carlo Rinnen/Commission de promotion Vins & Crémants de Luxembourg 22
Eltereschoul / Ecole des parents Janusz Korczak Fondation Kannerschlass Liebe Eltern und Vertreter von Vereinigungen, Institutionen und Organisationen, Angesichts der jüngsten Gründung der Elternschule in der östlichen Region des Landes (siehe Beschreibung im letzten Buet) stelle ich Ihnen nun die erste Auflage der neuen Serie «Et get een net als Eltere gebuer» mit jeweils fünf nützlichen Erziehungsratschlägen vor. Eltern sein kann sehr schön und beglückend sein, Erziehung von Kindern ist aber auch herausfordernd, anstrengend, ermü<strong>den</strong>d und manchmal sogar frustrierend. Die Elternabende zu speziellen Themen, die Konferenzen, die Elternkurse, die verschie<strong>den</strong>en Kundgebungen und Veranstaltungen der Elternschule haben sich für zahlreiche Eltern als hilfreich erwiesen und können Ihnen ebenfalls interessante Erkenntnisse, Ideen und Tipps geben um sich <strong>den</strong> Herausforderungen des Elternseins positiv und erfolgreich zu stellen. Das Familienklima zu Hause kann sich manchmal durch kleine Veränderungen deutlich verbessern. Sie fin<strong>den</strong> eine Beschreibung der Veranstaltungen und deren Verlauf unter www.kannerschlass.lu/eltereschoul . SERIE 1 5 Tipps : 1. Machen Sie ihre Wohnung kindersicher, indem sie gefährliche oder zerbrechliche Dinge (wertvolle Objekte, Medikamente, giftige Produkte, Steckdosen, gefährliche Treppen, ungesicherte Fenster…) außer Reichweite stellen und <strong>den</strong> Zugang zu unsicheren Bereichen oder Gefahrenpunkten z.B. durch Gitter oder Abdeckungen verhindern. Anstatt z.B. ständig zum Kind « Nein, nein ….. warte…..langsam…..nicht anfassen ….. stell das zurück …..stop » sagen zu müssen und stets hinter ihm herzulaufen, bedeutet eine sichere Umgebung für Sie als Eltern, dass Sie sich besser entspannen können, während Ihr Kind sich ohne Gefahr beschäftigen und auf Entdeckungsreise gehen kann. Wenn Ihr Kind älter wird und von Ihnen lernt, mit <strong>den</strong> Gefahren umzugehen, können Sie verschie<strong>den</strong>e Einschränkungen allmählich aufheben. 2. Kinder brauchen eine interessante Umgebung, die ihnen viele Möglichkeiten und Anreize zum Entdecken, Erforschen, Ausprobieren sowie zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten bietet. Ein Zuhause mit interessanten Beschäftigungsmöglichkeiten (wie malen, basteln, bauen, Gesellschaftsspiele, lesen, helfen, mit Freun<strong>den</strong> spielen …) wird sowohl die Neugier Ihres Kindes wecken als auch seine sprachliche und geistige Entwicklung und Selbstständigkeit fördern. Kinder besitzen ein natürliches, ausgeprägtes Verlangen nach Bewegung. Sie möchten herumtollen, spielen, laufen, rennen, springen, usw. Eine interessante Umgebung mit vielen kindgerechten Spiel-und Bewegungsmöglichkeiten sorgt dafür, dass Ihr Kind aktiv, beschäftigt und ausgeglichen ist und dass problematisches Verhalten unwahrscheinlicher wird. Kinder brauchen ebenfalls aktive Eltern, die sich Zeit nehmen. 3. Eltern müssen für ihre Kinder da sein. Das heißt nicht, ununterbrochen mit ihnen zusammen sein, sondern für sie da zu sein, wenn sie Unterstützung, Zuwendung oder Aufmerksamkeit benötigen. Wenn sich Ihr Kind an sie wendet, unterbrechen Sie manchmal, wenn möglich, Ihre Tätigkeit und beschäftigen Sie sich für kurze Zeit mit Ihrem Kind. Beispiele aus dem Alltag : Die Mutter ist am Bügeln und das Kind nähert sich ihr und zeigt ihr z.B. seine Zeichnung. Anstatt zu sagen « Hm, schön… » und weiter zu bügeln - warum nicht manchmal für einen kurzen Moment das Bügeleisen einfach zur Seite stellen und sich mit dem Kind die Zeichnung genauer ansehen und darüber sprechen, sich Zeit nehmen. Oder z.B. der Vater liest die Zeitung, das Kind kommt zu ihm und braucht Hilfe bei der Legokonstruktion – anstatt zu antworten « nicht jetzt ... gleich... in paar Minuten ... » warum nicht manchmal einfach gleich die Zeitung für ein paar Minuten weglegen und sich Zeit fürs Kind nehmen. Achten Sie bewusst auf diese kleinen wertvollen Momente mit Ihrem Kind im Alltag und lassen sie sich darauf ein. 4. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Neues zu lernen, indem Sie es dazu ermutigen, Dinge selbst auszuprobieren. Ermutigung und positive Zuwendung motivieren Kinder zum Lernen. Beachten Sie nicht nur ein störendes, unangepasstes Verhalten beim Kind. Wenn Ihr Kind etwas tut, was Sie gut fin<strong>den</strong>, schenken Sie ihm gezielt Aufmerksamkeit. Wenn Sie Ihrem Kind signalisieren, dass Ihnen sein Verhalten gefällt oder gefallen hat, wird es dies mit größerer Wahrscheinlichkeit erneut zeigen. Es gibt viele Möglichkeiten, Kindern Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Lob, ein Lächeln, ein Zuzwinkern, ein Schulterklopfen, ein über-die-Wange-Streicheln oder einfach nur Zusehen sind Formen der Aufmerksamkeit. Zeigen Sie Ihrem Kind wie sehr Ihnen sein Verhalten gefallen hat und betrachten Sie nicht jedes Verhalten als eine Selbstverständlichkeit. Z.B. „ Prima Max!“ oder „Klasse, gut gemacht!“ oder „Anne, danke, dass du sofort getan hast, worum ich dich gebeten habe!“ oder „Jan, es freut mich, dass du gleich nach dem Spielen aufgeräumt hast!“. Vermei<strong>den</strong> Sie dabei, Problemverhalten anzusprechen, wie z.B. « Es ist schön, dass ihr beide zur Abwechslung endlich mal friedlich spielt und euch nicht streitet.“ 5. Jedes Kind ist einmalig und entwickelt sich unterschiedlich schnell. Probleme können auftreten, wenn Eltern zu früh zu viel erwarten oder wenn sie glauben, ihr Kind müsse perfekt sein. Wenn Eltern beispielsweise erwarten, dass ihr Kind immer freundlich, fröhlich und kooperativ oder immer or<strong>den</strong>tlich und hilfsbereit ist, dann sind Enttäuschungen und Konflikte vorprogrammiert. Ebenso wichtig ist es für Eltern, realistische Erwartungen an sich selbst zu haben. Die Eltern, wie die Kinder, machen Fehler oder haben einfach mal einen schlechten Tag. Die Eltern sowie die Kinder befin<strong>den</strong> sich in einem Lernprozess. Viel Spaß beim Lesen und bei weiteren Fragen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Patrice Moes-Gretsch Coordinatrice Eltereschoul-Osten ELTERESCHOUL OSTEN Tél: 27 07 59 65 eltereschoul-est@kannerschlass.lu 23