Ambulant erworbene Pneumonie

Ambulant erworbene Pneumonie Ambulant erworbene Pneumonie

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26.11.2014 Aufrufe

Ambulant erworbene Pneumonie Antimikrobielle Therapie 21 Qualitätsziel Häufig antimikrobielle Therapie innerhalb der ersten 8 Stunden nach der Aufnahme Hintergrund des Qualitätsindikators Eine antimikrobielle Therapie sollte so früh wie möglich eingeleitet werden, da ein verzögerter Therapiebeginn (über 8 Stunden nach Aufnahme in das Krankenhaus) mit einer erhöhten Letalität einhergeht (Empfehlungsgrad B nach Höffken et al. 2005, ATS 2001, AMA 2006). Bewertung Für die Behandlung der Pneumonie spielt die antimikrobielle Therapie eine entscheidende Rolle. Aufgrund des hohen Letalitätsrisikos ist eine dem Erregerspektrum angepasste Behandlung mit den entsprechenden Antibiotika in schnellstmöglicher Zeit von entscheidender Bedeutung. Laut der BQS-Bundesauswertung bekommen 87,81% der Patienten, die aus ihrer häuslichen Umgebung heraus mit einer ambulant erworbenen Pneumonie ins Krankenhaus aufgenommen werden, innerhalb von 8 Stunden eine antimikrobielle Therapie verabreicht. Dieses Ergebnis lässt auf eine gute Versorgungsqualität schließen. Da in einigen Fällen (z. B. bei palliativ behandelten Patienten) von einer antimikrobiellen Therapie abgesehen werden kann, bietet der Referenzbereich der 10%-Perzentile hier ausreichend Spielraum. Die Ergebnisse des Strukturierten Dialogs und der BQS-Bundesauswertung 2006 werden es der BQS-Fachgruppe Pneumonie voraussichtlich ermöglichen, die Festlegung eines zukünftigen Referenzbereichs auf eine andere Perzentile oder einen fixen Wert vorzunehmen. Auch die Betrachtung der Ergebnisse in den unterschiedlichen Risikoklassen fällt einheitlich positiv aus. So liegen die Ergebnisse der Risikoklasse 1 bei 87,04%, der Risikoklasse 2 bei 87,61% und der Risikoklasse 3 bei 89,55% (vgl. Exkurs: Ambulant erworbene Pneumonie). Die Spannweite der einzelnen Krankenhaus-Ergebnisse liegt allerdings zwischen 4,6 und 100%. Diese Raten gelten ebenfalls für die Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus, sondern direkt aus ihrer häuslichen Umgebung aufgenommen wurden. Mit den Krankenhäusern, die sehr geringe Raten aufweisen, sollten im Strukturierten Dialog die Ursachen und Hintergründe geklärt werden, um nähere Informationen über die Versorgungssituation zu bekommen und eventuell bestehende Versorgungsmängel in einzelnen Krankenhäusern zu beseitigen. Ergebnisse: Antimikrobielle Therapie Anteil von Patienten mit antimikrobieller Therapie innerhalb der ersten 8 Stunden nach stationärer Aufnahme an Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus aufgenommen wurden Gesamtrate Vertrauensbereich Gesamtzahl der Fälle Patienten mit antimikrobieller Therapie Prozent 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 100% 80% 60% 40% 20% 0% - - - 2003 - - - Krankenhäuser Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Anzahl der Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser Krankenhäuser Basisinformation Qualitätskennzahl Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator 2004 2005 87,81% 87,66-87,96% 179.635 Die nebenstehende Grafik zeigt die Ergebnisse der Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen. Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 1.310 Krankenhäusern mit 1-19 Fällen 0 Fällen 89,3% 4,6-100% 1.188 ≥76,1% (10%-Perzentile) 118 von 1.188 119 Krankenhäuser 3 Krankenhäuser Antimikrobielle Therapie 68897 Stratifizierung www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/ 2005/68897

22 Ambulant erworbene Pneumonie Dauer der maschinellen Beatmung Ergebnisse: Dauer der maschinellen Beatmung Dauer der maschinellen Beatmung (Median in Stunden) bei Patienten, die ausschließlich invasiv maschinell beatmet wurden Gesamtrate Vertrauensbereich Gesamtzahl der Fälle Dauer der maschinellen Beatmung Stunden 2 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 0 - - - 2003 - - - Krankenhäuser Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Anzahl der Krankenhäuser mit ≥ 20 Fällen Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser Krankenhäuser Basisinformation Qualitätskennzahl Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator 2004 2005 110,0 Stunden - 2.407 Die nebenstehende Grafik zeigt die Ergebnisse der Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen. Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 1.310 Krankenhäusern mit 1-19 Fällen 0 Fällen nicht bestimmt - 0 ≤x Stunden (90% Perzentile, wegen geringer Krankenhausanzahl nicht bestimmt) 0 von 0 790 Krankenhäuser 520 Krankenhäuser Dauer der maschinellen Beatmung 70058 Stratifizierung www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/ 2005/70058 Qualitätsziel Angemessene Dauer der maschinellen Beatmung Hintergrund des Qualitätsindikators Die maschinelle Beatmung ist ein Behandlungsverfahren, das sowohl bei zu großzügigem Einsatz als auch bei zu restriktivem Einsatz Schädigungen des Patienten verursachen kann (NGC 2001). Die Angemessenheit der Indikationsstellung zur maschinellen Beatmung ist beim einzelnen Patienten von vielen Einflussfaktoren abhängig. Bewertung Berücksichtigt wurden bei dieser Auswertung nur Patienten, die im Laufe des ersten Krankenhausaufenthaltes ausschließlich invasiv maschinell beatmet wurden. Das bedeutet, dass die Patienten, die aus einem anderen Krankenhaus aufgenommen oder bereits bei der Aufnahme invasiv maschinell beatmet wurden, für diesen BQS-Qualitätsindikator nicht berücksichtigt wurden. Bei der Betrachtung der BQS-Qualitätsindikatoren geht es um die Vergleichbarkeit der Versorgung der Krankenhäuser bei ähnlichen Patientenspektren. Bei einer gemeinsamen Betrachtung und Miteinbeziehung von Patienten, die bereits invasiv beatmet aus anderen Krankenhäusern aufgenommen worden sind, wären die unterschiedlichen Patientenklientele nicht berücksichtigt worden. Bei dieser Betrachtung hätten die Krankenhäuser der Maximalversorgung unter Umständen schlechter abgeschnitten, weil sie in größerem Ausmaß schwerstkranke Patienten zur Weiterbehandlung aus anderen Krankenhäusern aufnehmen. Insgesamt wurden in den Krankenhäusern 2.407 Patienten der oben genannten Grundgesamtheit ausschließlich invasiv beatmet. Der Median der Beatmungsdauer bei diesen Patienten beträgt 110 Stunden. In der Auswertung kann nicht differenziert werden, ob die Patienten aufgrund der Pneumonie oder anderer Erkrankungen beatmet wurden. Insgesamt ist die Gesamtrate der beatmeten Patienten deutlich geringer als erwartet. In der Grundgesamtheit aller beatmeten Patienten, wie auch in den einzelnen Risikoklassen der ausschließlich invasiv beatmeten Patienten, hatte kein Krankenhaus 20 oder mehr Patienten. Daher ist eine Bewertung des Gesamtergebnisses derzeit problematisch und der Krankenhausvergleich für diesen Indikator nicht möglich. Unklar ist auch, ob nicht einige Pneumoniefälle mit einer außergewöhnlich langen Beatmungsdauer nicht mit der Hauptdiagnose Pneumonie verschlüsselt und dadurch in der QS-Dokumentation nicht erfasst wurden. Die Spannweite der Krankenhausergebnisse für die ausschließlich invasiv beatmeten Patienten ist in allen Risikoklassen sehr groß. Bei diesen auffällig langen Beatmungsdauern handelt es sich um Einzelfälle. Aufgrund der geringen Vergleichbarkeit der Krankenhausergebnisse hat sich die BQS-Fachgruppe Pneumonie entschieden, die Referenzbereiche für diesen BQS-Qualitätsindikator zu streichen und empfiehlt, auf den Strukturierten Dialog mit den Krankenhäusern zu verzichten. Für das Erfassungsjahr 2006 wird dieser BQS-Qualitätsindikator nicht mehr für den externen Krankenhausvergleich ausgewertet. Die Informationen zu den Beatmungsarten und -dauern sind allerdings hoch relevante Qualitätsaspekte und für das interne Qualitätsmanagement der Krankenhäuser sehr nützlich. Aus diesem Grund werden die entsprechenden Items im Datensatz belassen und die Ergebnisse zukünftig in der Basisauswertung abgebildet.

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<strong>Ambulant</strong> <strong>erworbene</strong> <strong>Pneumonie</strong><br />

Dauer der maschinellen Beatmung<br />

Ergebnisse: Dauer der maschinellen Beatmung<br />

Dauer der maschinellen Beatmung (Median in Stunden) bei<br />

Patienten, die ausschließlich invasiv maschinell beatmet wurden<br />

Gesamtrate<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Dauer der maschinellen Beatmung<br />

Stunden<br />

2<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

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5.000<br />

4.000<br />

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2003<br />

-<br />

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Krankenhäuser<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit ≥ 20 Fällen<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser<br />

Krankenhäuser<br />

Basisinformation<br />

Qualitätskennzahl<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation<br />

zum Qualitätsindikator<br />

2004<br />

2005<br />

110,0 Stunden<br />

-<br />

2.407<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt<br />

die Ergebnisse der Krankenhäuser<br />

mit 1 bis 19 Fällen.<br />

Anzahl der Krankenhäuser<br />

in der Grundgesamtheit von<br />

1.310 Krankenhäusern mit<br />

1-19 Fällen<br />

0 Fällen<br />

nicht bestimmt<br />

-<br />

0<br />

≤x Stunden (90% Perzentile,<br />

wegen geringer<br />

Krankenhausanzahl nicht<br />

bestimmt)<br />

0 von 0<br />

790 Krankenhäuser<br />

520 Krankenhäuser<br />

Dauer der maschinellen Beatmung<br />

70058<br />

Stratifizierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/<br />

2005/70058<br />

Qualitätsziel<br />

Angemessene Dauer der maschinellen Beatmung<br />

Hintergrund des Qualitätsindikators<br />

Die maschinelle Beatmung ist ein Behandlungsverfahren, das sowohl bei<br />

zu großzügigem Einsatz als auch bei zu restriktivem Einsatz Schädigungen<br />

des Patienten verursachen kann (NGC 2001). Die Angemessenheit der<br />

Indikationsstellung zur maschinellen Beatmung ist beim einzelnen Patienten<br />

von vielen Einflussfaktoren abhängig.<br />

Bewertung<br />

Berücksichtigt wurden bei dieser Auswertung nur Patienten, die im Laufe<br />

des ersten Krankenhausaufenthaltes ausschließlich invasiv maschinell<br />

beatmet wurden. Das bedeutet, dass die Patienten, die aus einem anderen<br />

Krankenhaus aufgenommen oder bereits bei der Aufnahme invasiv<br />

maschinell beatmet wurden, für diesen BQS-Qualitätsindikator nicht<br />

berücksichtigt wurden. Bei der Betrachtung der BQS-Qualitätsindikatoren<br />

geht es um die Vergleichbarkeit der Versorgung der Krankenhäuser bei<br />

ähnlichen Patientenspektren. Bei einer gemeinsamen Betrachtung und<br />

Miteinbeziehung von Patienten, die bereits invasiv beatmet aus anderen<br />

Krankenhäusern aufgenommen worden sind, wären die unterschiedlichen<br />

Patientenklientele nicht berücksichtigt worden. Bei dieser Betrachtung hätten<br />

die Krankenhäuser der Maximalversorgung unter Umständen schlechter<br />

abgeschnitten, weil sie in größerem Ausmaß schwerstkranke Patienten zur<br />

Weiterbehandlung aus anderen Krankenhäusern aufnehmen.<br />

Insgesamt wurden in den Krankenhäusern 2.407 Patienten der oben genannten<br />

Grundgesamtheit ausschließlich invasiv beatmet. Der Median der<br />

Beatmungsdauer bei diesen Patienten beträgt 110 Stunden.<br />

In der Auswertung kann nicht differenziert werden, ob die Patienten aufgrund<br />

der <strong>Pneumonie</strong> oder anderer Erkrankungen beatmet wurden.<br />

Insgesamt ist die Gesamtrate der beatmeten Patienten deutlich geringer<br />

als erwartet. In der Grundgesamtheit aller beatmeten Patienten, wie auch<br />

in den einzelnen Risikoklassen der ausschließlich invasiv beatmeten<br />

Patienten, hatte kein Krankenhaus 20 oder mehr Patienten. Daher ist eine<br />

Bewertung des Gesamtergebnisses derzeit problematisch und der Krankenhausvergleich<br />

für diesen Indikator nicht möglich. Unklar ist auch, ob nicht<br />

einige <strong>Pneumonie</strong>fälle mit einer außergewöhnlich langen Beatmungsdauer<br />

nicht mit der Hauptdiagnose <strong>Pneumonie</strong> verschlüsselt und dadurch in der<br />

QS-Dokumentation nicht erfasst wurden.<br />

Die Spannweite der Krankenhausergebnisse für die ausschließlich invasiv<br />

beatmeten Patienten ist in allen Risikoklassen sehr groß. Bei diesen auffällig<br />

langen Beatmungsdauern handelt es sich um Einzelfälle. Aufgrund<br />

der geringen Vergleichbarkeit der Krankenhausergebnisse hat sich die<br />

BQS-Fachgruppe <strong>Pneumonie</strong> entschieden, die Referenzbereiche für diesen<br />

BQS-Qualitätsindikator zu streichen und empfiehlt, auf den Strukturierten<br />

Dialog mit den Krankenhäusern zu verzichten.<br />

Für das Erfassungsjahr 2006 wird dieser BQS-Qualitätsindikator nicht mehr<br />

für den externen Krankenhausvergleich ausgewertet. Die Informationen zu<br />

den Beatmungsarten und -dauern sind allerdings hoch relevante Qualitätsaspekte<br />

und für das interne Qualitätsmanagement der Krankenhäuser sehr<br />

nützlich. Aus diesem Grund werden die entsprechenden Items im Datensatz<br />

belassen und die Ergebnisse zukünftig in der Basisauswertung abgebildet.

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