Funktionale Sicherheit in Maschinen und Anlagen - Siemens
Funktionale Sicherheit in Maschinen und Anlagen - Siemens
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<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>Anlagen</strong><br />
Europäische Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie<br />
– e<strong>in</strong>fach umgesetzt<br />
Safety Integrated<br />
Answers for <strong>in</strong>dustry.<br />
EN 954-1<br />
EN ISO 13849-1<br />
EN 62061
2<br />
Neue Normen<br />
helfen dem Masch<strong>in</strong>enbauer<br />
Weltweite Standards, weitreichende Richtl<strong>in</strong>ien<br />
Inhalt<br />
Gr<strong>und</strong>legende <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungs<strong>in</strong>dustrie 4<br />
Gr<strong>und</strong>legende Normen<br />
beim Entwurf von Steuerungsfunktionen 5<br />
Schritt für Schritt:<br />
Entwurf <strong>und</strong> Realisierung von<br />
sicherheitsbezogenen Steuerungen 6<br />
Schritt 1: Strategie zur Risikom<strong>in</strong>derung 8<br />
Schritt 2: Risikobewertung 9<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
<strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität 11<br />
Schritt 4: Validierung auf Basis des <strong>Sicherheit</strong>splans 17<br />
Durchgängig profitieren: <strong>Sicherheit</strong> aus e<strong>in</strong>er Hand 18<br />
Anhang: Standard-B10-Werte 18<br />
Glossar 19<br />
Produktportfolio 20
Als Partner <strong>in</strong> allen <strong>Sicherheit</strong>sbelangen unterstützen wir nicht nur mit den entsprechenden<br />
sicherheitsgerichteten Produkten <strong>und</strong> Systemen, sondern auch mit stets aktuellem Know-how<br />
zu <strong>in</strong>ternationalen Normen <strong>und</strong> Bestimmungen. Masch<strong>in</strong>enherstellern <strong>und</strong> <strong>Anlagen</strong>betreibern<br />
bieten wir e<strong>in</strong> umfangreiches Angebot an Schulungen sowie Services für den gesamten Lebens-<br />
zyklus von sicherheitstechnischen <strong>Anlagen</strong> <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en.<br />
Um beim Bau e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e das Restrisiko<br />
unter e<strong>in</strong>em tolerierbaren Maß zu halten,<br />
s<strong>in</strong>d Risikobeurteilung <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
-m<strong>in</strong>derung von entscheidender Bedeutung.<br />
Die Risikobeurteilung dient e<strong>in</strong>erseits dazu,<br />
die Masch<strong>in</strong>e „step by step“ sicherheitstechnisch<br />
zu optimieren, andererseits als „Beweismittel“<br />
im Schadensfall. Die Dokumentation<br />
beschreibt den Weg der Beurteilung<br />
<strong>und</strong> die erreichten Ergebnisse zur Gefahrenm<strong>in</strong>imierung.<br />
Sie ist die Basis für e<strong>in</strong>en<br />
sicheren Gebrauch der Masch<strong>in</strong>e – wobei<br />
der Arbeitsschutz verlangt, dass der Betreiber<br />
se<strong>in</strong>e Mitarbeiter dah<strong>in</strong>gehend umfassend<br />
schult. Führt der Betreiber bestehende<br />
Masch<strong>in</strong>en zu e<strong>in</strong>er Anlage zusammen<br />
oder nimmt er bestimmte Änderungen oder<br />
Erweiterungen an der Masch<strong>in</strong>e vor, wird er<br />
selbst zum Masch<strong>in</strong>enbauer.<br />
Die E<strong>in</strong>haltung der Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie<br />
kann auf unterschiedliche Weise gewährleistet<br />
werden: <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>enabnahme<br />
durch e<strong>in</strong>e Prüfstelle, durch<br />
Erfüllung der harmonisierten Normen –<br />
oder durch den alle<strong>in</strong>igen <strong>Sicherheit</strong>snachweis<br />
mit erhöhtem Prüf- <strong>und</strong> Dokumentationsaufwand.<br />
In jedem Fall ist die<br />
CE-Kennzeichnung mit entsprechendem<br />
<strong>Sicherheit</strong>snachweis der sichtbare Beweis<br />
für die Erfüllung der Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie.<br />
Laut EU-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie für Arbeitsschutz<br />
ist sie verb<strong>in</strong>dlich vorgeschrieben.<br />
Unfälle vermeiden, Folgen verh<strong>in</strong>dern<br />
Verglichen mit den physischen oder psychischen<br />
Folgen, die e<strong>in</strong> Mensch durch Masch<strong>in</strong>en-<br />
oder <strong>Anlagen</strong>unfälle erleiden kann,<br />
s<strong>in</strong>d Schäden an der Technik eher tolerierbar<br />
– auch wenn e<strong>in</strong> eventueller Masch<strong>in</strong>enausfall<br />
oder Produktionsstillstand<br />
fi nanziell enorm <strong>in</strong>s Gewicht fallen kann.<br />
Kommt es aber tatsächlich zum „Worst-<br />
Case-Szenario“, muss die Schuldfrage <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Untersuchung geklärt werden. Stellt<br />
sich heraus, dass nicht alle relevanten Richtl<strong>in</strong>ien<br />
e<strong>in</strong>gehalten wurden, kann das zu<br />
erheblichen Schadenersatz-Forderungen<br />
führen. Zudem kann auch das Unternehmens-Image<br />
darunter leiden – mit weitreichenden<br />
Konsequenzen. Werden jedoch alle<br />
relevanten Normen erfüllt, kann davon ausgegangen<br />
werden, dass die Anforderungen<br />
der entsprechenden Richtl<strong>in</strong>ien ebenfalls<br />
bedient werden (Vermutungswirkung).<br />
Im Folgenden zeigen wir Ihnen Schritt für<br />
Schritt, wie Sie mit Ihrer Masch<strong>in</strong>e jederzeit<br />
auf der sicheren Seite s<strong>in</strong>d.<br />
3
Gr<strong>und</strong>legende <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungs<strong>in</strong>dustrie<br />
Ziel:<br />
Schutz von Mensch, Masch<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> Umwelt<br />
Ergebnis:<br />
CE-Kennzeichnung zum Nachweis<br />
e<strong>in</strong>er „sicheren Masch<strong>in</strong>e“<br />
4<br />
Artikel 95 EG-Vertrag<br />
(freier Warenverkehr)<br />
Niederspannungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />
(73/23/EG)<br />
z. B. Masch<strong>in</strong>en<br />
Mit der E<strong>in</strong>führung des e<strong>in</strong>heitlichen<br />
europäischen B<strong>in</strong>nenmarktes wurden<br />
die nationalen Normen <strong>und</strong> Vorschriften,<br />
welche die technische Realisierung<br />
von Masch<strong>in</strong>en betreffen, durchgängig<br />
harmonisiert:<br />
p Dabei wurden gr<strong>und</strong>legende <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
festgelegt, die<br />
sich zum e<strong>in</strong>en – für den freien Warenverkehr<br />
bestimmt (Artikel 95) – an den<br />
Hersteller richten <strong>und</strong> zum anderen<br />
– für den Arbeitsschutz (Artikel 137)<br />
– an den Benutzer (Betreiber).<br />
p Dies hatte zur Folge, dass die Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie<br />
als e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>nenmarktrichtl<strong>in</strong>ie<br />
– auf Basis der EG-Verträge<br />
– von den e<strong>in</strong>zelnen Mitgliedsstaaten<br />
<strong>in</strong>haltlich <strong>in</strong> nationales Recht umgesetzt<br />
werden musste. In Deutschland wurde<br />
diese z. B. im Gerätesicherheitsgesetz<br />
GSG verankert.<br />
<strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie<br />
(98/37/EG)*<br />
Harmonisierte europäische Normen<br />
Hersteller<br />
Artikel 137 EG-Vertrag<br />
(Arbeitsschutz)<br />
„Arbeitsschutz“-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
(89/391/EWG)<br />
E<strong>in</strong>zelrichtl<strong>in</strong>ie<br />
„Benutzung von<br />
Arbeitsmitteln“<br />
(86/655/EWG)<br />
Nationale Rechtsvorschriften<br />
Benutzer<br />
* Die Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie 98/37/EG ist derzeit verb<strong>in</strong>dlich.<br />
Spätestens ab Ende 2009 wird sie durch die neue Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie 2006/42/EG ersetzt.<br />
Damit die Konformität mit e<strong>in</strong>er Richtl<strong>in</strong>ie<br />
sichergestellt ist, empfiehlt es sich,<br />
die entsprechend harmonisierten europäischen<br />
Normen anzuwenden. Dies löst<br />
die so genannte „Vermutungswirkung“<br />
aus <strong>und</strong> gibt Hersteller <strong>und</strong> Betreiber<br />
Rechtssicherheit bezüglich der Erfüllung<br />
nationaler Vorschriften wie auch der<br />
EG-Richtl<strong>in</strong>ie.<br />
Mit der CE-Kennzeichnung dokumentiert<br />
der Hersteller e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e die E<strong>in</strong>haltung<br />
aller zutreffenden Richtl<strong>in</strong>ien <strong>und</strong><br />
Vorschriften im freien Warenverkehr.<br />
Da die europäischen Richtl<strong>in</strong>ien weltweit<br />
anerkannt s<strong>in</strong>d, hilft deren Anwendung<br />
auch beim Export <strong>in</strong> EWR-Länder.<br />
Alle nachfolgenden Erläuterungen richten<br />
sich an den Hersteller e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e<br />
oder dessen Betreiber, sofern dieser<br />
sicherheitsrelevante Änderungen an der<br />
Masch<strong>in</strong>e vornimmt oder vornehmen<br />
lässt.
Gr<strong>und</strong>legende Normen beim Entwurf<br />
von Steuerungsfunktionen<br />
Ziel:<br />
Erfüllen aller zutreffenden<br />
<strong>Sicherheit</strong>sanforderungen durch<br />
ausreichende Risikom<strong>in</strong>derung –<br />
mit dem Ziel, haftungssicher<br />
<strong>und</strong> „exportfähig“ zu se<strong>in</strong>.<br />
Ergebnis:<br />
Realisierung von risikom<strong>in</strong>dernden<br />
Schutzmaßnahmen durch<br />
Anwendung harmonisierter<br />
Normen – dadurch Konformität<br />
mit den <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
der Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie auf Basis<br />
der „Vermutungswirkung“.<br />
Konstruktion <strong>und</strong> Risikobewertung der Masch<strong>in</strong>e<br />
EN ISO 12100 <strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>begriffe,<br />
allgeme<strong>in</strong>e Gestaltungsleitsätze<br />
EN 1050<br />
(prEN ISO 14121-1)<br />
<strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en Risikobeurteilung, Teil 1: Leitsätze<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>und</strong> sicherheitsrelevante Anforderungen<br />
für sicherheitsbezogene Steuerungen<br />
Entwurf <strong>und</strong> Realisierung sicherheitsbezogener Steuerungen<br />
EN 62061:2005<br />
<strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> sicherheitsbezogener<br />
elektrischer, elektronischer <strong>und</strong> programmierbarer<br />
elektronischer Steuerungssysteme<br />
Beliebige Architekturen<br />
<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel (SIL)<br />
SIL 1, SIL 2, SIL 3<br />
<strong>Sicherheit</strong> erfordert Schutz vor vielfältigen<br />
Gefährdungen. Diese können wie<br />
folgt beherrscht werden:<br />
p Konstruktion gemäß risikom<strong>in</strong>dernder<br />
Gestaltungsleitsätze – <strong>und</strong> Risikobewertung<br />
der Masch<strong>in</strong>e<br />
(EN ISO 12100-1, EN 1050)<br />
p Technische Schutzmaßnahmen,<br />
ggf. durch Verwendung sicherheitsbezogener<br />
Steuerungen<br />
(funktionale <strong>Sicherheit</strong> nach<br />
EN 62061 oder EN ISO 13849-1)<br />
p Elektrische <strong>Sicherheit</strong> (EN 60204-1)<br />
EN ISO 13849-1:2006<br />
<strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbezogene Teile von Steuerungen,<br />
Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>e Gestaltungsleitsätze<br />
Nachfolgenorm der EN 954-1:1996,<br />
Übergangsfrist bis voraussichtlich 2009<br />
Vorgesehene Architekturen<br />
(Kategorien)<br />
Performance Level (PL)<br />
PL a, PL b, PL c, PL d, PL e<br />
Elektrische <strong>Sicherheit</strong>saspekte<br />
EN 60204-1 <strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en: Elektrische Ausrüstung von Masch<strong>in</strong>en,<br />
Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>e Anforderungen<br />
Im Folgenden wird die funktionale<br />
<strong>Sicherheit</strong> behandelt. Dabei handelt<br />
es sich um den Teil der <strong>Sicherheit</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Masch<strong>in</strong>e oder Anlage, der von der<br />
korrekten Funktion ihrer Steuerungs-<br />
oder Schutze<strong>in</strong>richtungen abhängt.<br />
Dem Anwender stehen dabei zwei<br />
Normen zur Verfügung:<br />
p EN 62061:2005 –<br />
als europäische Sektornorm der<br />
Basisnorm IEC 61508.<br />
p EN ISO 13849- 2006 –<br />
als revidierte Nachfolgenorm der<br />
EN 954-1, da diese <strong>in</strong> Bezug auf die<br />
Kategorien nicht mehr ausreicht.<br />
5
6<br />
Schritt für Schritt<br />
Entwurf <strong>und</strong> Realisierung<br />
von sicherheitsbezogenen<br />
Steuerungen<br />
Die Norm EN 62061<br />
Die Norm EN 62061 „<strong>Sicherheit</strong> von<br />
Masch<strong>in</strong>en – funktionale <strong>Sicherheit</strong> von<br />
elektrischen, elektronischen <strong>und</strong> programmierbaren<br />
Steuerungen von Masch<strong>in</strong>en“<br />
def<strong>in</strong>iert umfangreiche Anforderungen.<br />
Außerdem gibt sie Empfehlungen für Entwurf,<br />
Integration <strong>und</strong> Validierung von<br />
sicherheitsbezogenen elektrischen, elektronischen<br />
sowie programmierbaren elektronischen<br />
Steuerungssystemen (SRECS) für<br />
Masch<strong>in</strong>en. Die Norm betrachtet erstmalig<br />
die gesamte <strong>Sicherheit</strong>skette vom Sensor<br />
bis zum Aktor. Um e<strong>in</strong>en <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegritäts-Level<br />
wie etwa SIL 3 zu erreichen,<br />
genügt es nicht mehr, dass die E<strong>in</strong>zelkomponenten<br />
entsprechend zertifiziert s<strong>in</strong>d.<br />
Vielmehr muss die gesamte <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
den def<strong>in</strong>ierten Anforderungen<br />
gerecht werden.<br />
Anforderungen an die Leistungsfähigkeit<br />
von nicht elektrischen – z. B. hydraulischen,<br />
pneumatischen oder elektromechanischen<br />
– sicherheitsbezogenen Steuerungselementen<br />
für Masch<strong>in</strong>en werden von der<br />
Norm nicht festgelegt.<br />
Anmerkung:<br />
Werden nicht elektrische sicherheitsbezogene<br />
Steuerungselemente über e<strong>in</strong>e passende elektrische<br />
Rücklese<strong>in</strong>formation überwacht, so können<br />
diese Elemente für die <strong>Sicherheit</strong>sbetrachtung bei<br />
Erfüllung der Anforderung vernachlässigt werden.<br />
Die Norm EN ISO 13849-1<br />
Die EN ISO 13849-1 „<strong>Sicherheit</strong> von<br />
Masch<strong>in</strong>en – <strong>Sicherheit</strong>sbezogene Teile<br />
von Steuerungen, Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>e<br />
Gestaltungsleitsätze“ setzt auf den<br />
bekannten Kategorien der EN 954-1,<br />
Ausgabe 1996 auf. Sie betrachtet die<br />
kompletten <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen mit<br />
allen Geräten, die an ihrer Ausführung<br />
beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />
Mit der EN ISO 13849-1 erfolgt – über den<br />
qualitativen Ansatz der EN 954-1 h<strong>in</strong>aus –<br />
auch e<strong>in</strong>e quantitative Betrachtung der<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen. Aufbauend auf den<br />
Kategorien werden hierfür Performance<br />
Level (PL) verwendet. Die Norm beschreibt<br />
die Ermittlung des PL für sicherheitsrelevante<br />
Teile von Steuerungen auf Basis<br />
vorgesehener Architekturen (designated<br />
architectures) für die vorgesehene Gebrauchsdauer.<br />
Bei Abweichungen hiervon<br />
verweist EN ISO 13849-1 auf IEC 61508.<br />
Bei Komb<strong>in</strong>ation mehrerer sicherheitsrelevanter<br />
Teile zu e<strong>in</strong>em Gesamtsystem<br />
macht die Norm Angaben zur Ermittlung<br />
des resultierenden PL.<br />
Dabei darf sie auf sicherheitsbezogene<br />
Teile von Steuerungen (SRP/CS) <strong>und</strong> alle<br />
Arten von Masch<strong>in</strong>en, ungeachtet der<br />
verwendeten Technologie <strong>und</strong> Energie,<br />
elektrisch, hydraulisch, pneumatisch,<br />
mechanisch usw. angewendet werden.<br />
Die Übergangsfrist von EN 954-1 zu EN ISO 13849-1<br />
endet 2009. In dieser Zeit dürfen beide Normen<br />
alternativ angewendet werden.
<strong>Sicherheit</strong>splan nach EN 62061 –<br />
Leitfaden bei der Realisierung e<strong>in</strong>er<br />
sicheren Masch<strong>in</strong>e<br />
Durch e<strong>in</strong> systematisches Vorgehen über<br />
den gesamten Produkt-Lebenszyklus<br />
lassen sich alle sicherheitsrelevanten<br />
Aspekte <strong>und</strong> Regelungen für die Konstruktion<br />
<strong>und</strong> den Betrieb e<strong>in</strong>er sicheren<br />
Masch<strong>in</strong>e bestimmen <strong>und</strong> umsetzen. Der<br />
<strong>Sicherheit</strong>splan (Safety Plan) begleitet<br />
Anwender <strong>in</strong> allen Phasen – bis h<strong>in</strong> zu<br />
Modernisierung <strong>und</strong> Upgrade. Aufbau<br />
<strong>und</strong> Umsetzungspflicht des <strong>Sicherheit</strong>splans<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> EN 62061 def<strong>in</strong>iert.<br />
Die Norm fordert <strong>in</strong> diesem Rahmen<br />
e<strong>in</strong>e systematische Vorgehensweise bei<br />
der Realisierung e<strong>in</strong>es <strong>Sicherheit</strong>ssystems<br />
(SRECS). Dazu gehört, dass alle Aktivitäten<br />
im <strong>Sicherheit</strong>splan dokumentiert<br />
werden: von der Gefährdungsanalyse<br />
<strong>und</strong> Risikobeurteilung der Masch<strong>in</strong>e<br />
über den Entwurf <strong>und</strong> die Realisierung<br />
des SRECS – bis h<strong>in</strong> zur Validierung.<br />
Dabei muss der <strong>Sicherheit</strong>splan immer<br />
synchron mit der Realisierung des SRECS<br />
aktualisiert werden.<br />
Folgende Themen <strong>und</strong> Aktivitäten werden<br />
im <strong>Sicherheit</strong>splan dokumentiert:<br />
p Planung <strong>und</strong> Vorgehensweise aller –<br />
für die Realisierung e<strong>in</strong>es SRECS<br />
erforderlichen – Aktivitäten.<br />
Zum Beispiel:<br />
• Entwickeln der Spezifikation der<br />
sicherheitsbezogenen Steuerungsfunktion<br />
(SRCF)<br />
• Entwurf <strong>und</strong> Integration des SRECS<br />
• Validierung des SRECS<br />
• Erstellen der Benutzerdokumentation<br />
zum SRECS<br />
• Dokumentation aller relevanten<br />
Informationen zur Realisierung des<br />
SRECS (Projektdokumentation)<br />
p Strategie zur Erreichung der<br />
funktionalen <strong>Sicherheit</strong><br />
p Verantwortlichkeiten <strong>in</strong> puncto<br />
Ausführung <strong>und</strong> Überprüfung<br />
aller Aktivitäten<br />
Die hier beschriebenen Tätigkeiten s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> ISO 13849-1:2006 nicht explizit<br />
beschrieben – jedoch für die korrekte<br />
Umsetzung der Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie<br />
notwendig.<br />
7
Schritt 1:<br />
Strategie zur Risikom<strong>in</strong>derung nach<br />
EN ISO 121001, Abschnitt 1<br />
8<br />
1 2 3 4<br />
Schritt 1: Strategie Zur Risikom<strong>in</strong>derung<br />
Die primäre Aufgabe e<strong>in</strong>er Risikom<strong>in</strong>derung<br />
ist es, Gefährdungen zu erkennen,<br />
zu bewerten – <strong>und</strong> mit Hilfe von Schutzmaßnahmen<br />
zu beherrschen, so dass ke<strong>in</strong><br />
Schaden von ihnen ausgehen kann.<br />
Dazu wird <strong>in</strong> EN ISO 12100-1 folgender<br />
iterativer Prozess vorgeschlagen:<br />
1. Festlegen der physikalischen <strong>und</strong><br />
zeitlichen Grenzen der Masch<strong>in</strong>e<br />
2. Identifizierung der Gefährdungen,<br />
Risikoe<strong>in</strong>schätzung <strong>und</strong> -bewertung<br />
3. E<strong>in</strong>schätzen des Risikos für jede<br />
identifizierte Gefährdung <strong>und</strong><br />
Gefährdungssituation<br />
4. Bewerten des Risikos <strong>und</strong><br />
Festlegen von Entscheidungen zur<br />
Risikom<strong>in</strong>derung<br />
5. Beseitigen der Gefährdung oder<br />
Verm<strong>in</strong>dern des mit der Gefährdung<br />
verb<strong>und</strong>enen Risikos durch die<br />
„3-Schritt-Methode“ – <strong>in</strong>härent<br />
sichere Konstruktion, technische<br />
Schutzmaßnahmen sowie Benutzer<strong>in</strong>formation<br />
Die Norm EN 1050 (prEN ISO 14121-1)<br />
enthält detaillierte Informationen zu<br />
den Schritten 1 bis 4.<br />
Ziel:<br />
Risikom<strong>in</strong>derung<br />
Ergebnis:<br />
Schutzmaßnahmen def<strong>in</strong>ieren<br />
<strong>und</strong> bestimmen<br />
Aus den ermittelten Risiken ergeben sich<br />
die <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen, die realisiert<br />
werden müssen. Dabei unterstützt<br />
EN 62061 mit dem <strong>Sicherheit</strong>splan e<strong>in</strong><br />
strukturiertes Vorgehen:<br />
Für jede erkannte Gefährdung muss e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktion spezifiziert werden.<br />
Hierzu gehört auch die Testspezifikation<br />
– siehe „Validierung“.
1 2 3 4<br />
Schritt 2:<br />
Risikobewertung<br />
Bestimmung des erforderlichen SIL<br />
(durch SIL-Zuordnung)<br />
Schritt 2: Risikobewertung<br />
Die Risikoelemente (S, F, W <strong>und</strong> P) dienen als E<strong>in</strong>gangsgröße für beide Normen.<br />
Die Bewertung dieser Risikoelemente erfolgt auf unterschiedliche Art <strong>und</strong> Weise.<br />
Nach EN 62061 wird e<strong>in</strong> geforderter <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegritäts-Level (SIL) bestimmt,<br />
nach EN ISO 13849-1 e<strong>in</strong> Performance Level (PL).<br />
Risiko<br />
bezogen auf die<br />
identifi zierte Gefährdung<br />
Schwere des = <strong>und</strong><br />
Schadens S<br />
Ziel:<br />
Risikoelemente für e<strong>in</strong>e <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
bestimmen <strong>und</strong><br />
bewerten<br />
Ergebnis:<br />
Geforderte <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
festlegen<br />
Frequenz <strong>und</strong> Dauer<br />
der Aussetzung F<br />
E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit W<br />
Möglichkeit der Vermeidung P<br />
Anhand des Beispiels „E<strong>in</strong>e rotierende Sp<strong>in</strong>del muss beim Öffnen e<strong>in</strong>er Schutzhaube sicher<br />
stillgesetzt werden“ soll das Risiko unter Anwendung beider Normen bewertet werden.<br />
Auswirkungen Schadensausmaß<br />
S<br />
Klasse<br />
K = F + W + P<br />
3–4 5–7 8–10 11–13 14–15<br />
Tod, Verlust von Auge oder Arm 4 SIL 2 SIL 2 SIL 2 SIL 3 SIL 3<br />
Permanent, Verlust von F<strong>in</strong>gern 3 SIL 1 SIL 2 SIL 3<br />
Reversibel, mediz<strong>in</strong>ische Behandlung 2 andere Maßnahmen<br />
SIL 1 SIL 2<br />
Reversibel, Erste Hilfe 1 SIL 1<br />
Beispiel<br />
Gefährdung S F W P K <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen Sicher<br />
Rotierende Sp<strong>in</strong>del 3 5 4 3 = 12 Überwachung Schutzhaube mit e<strong>in</strong>em geforderten SIL 2 Ja, mit SIL 2<br />
Vorgehensweise 1. Schadensausmaß S festlegen: Permanent, Verlust von F<strong>in</strong>gern, S = 3<br />
2. Punkte für Häufi gkeit F, Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit W – Aufenthalt im Gefahrenbereich: e<strong>in</strong>mal pro Tag, F = 5<br />
<strong>und</strong> Vermeidung P bestimmen: – E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit: wahrsche<strong>in</strong>lich, W = 4<br />
– Möglichkeit zur Vermeidung: möglich, P = 3<br />
3. Summe der Punkte F + W + P = Klasse K K = 5 + 4 + 3 = 12<br />
4. Schnittpunkt Zeile Schadensausmaß S <strong>und</strong> Spalte K = geforderter SIL SIL 2<br />
Der geforderte SIL ist somit SIL 2<br />
Häufi gkeit <strong>und</strong>/oder E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit Möglichkeit der Vermeidung<br />
Aufenthaltsdauer<br />
F<br />
des Gefährdungsereignisses<br />
W P<br />
≤ 1 Std. 5 häufi g 5<br />
> 1 Std. bis ≤ 1 Tag 5 wahrsche<strong>in</strong>lich 4<br />
> 1 Tag bis ≤ 2 Wo. 4 möglich 3 unmöglich 5<br />
> 2 Wo. bis ≤ 1 Jahr 3 selten 2 möglich 3<br />
> 1 Jahr 2 vernachlässigbar 1 wahrsche<strong>in</strong>lich 1<br />
9
1 2 3 4<br />
Schritt 2: Risikobewertung<br />
Bestimmung des erforderlichen PL (durch Risikograf)<br />
Die E<strong>in</strong>schätzung des Risikos erfolgt anhand der gleichen Risikoparameter:<br />
Risikoparameter<br />
S = Schwere der Verletzung<br />
S1 = leichte (üblicherweise reversible) Verletzung<br />
S2 = schwere (üblicherweise irreversible)<br />
Verletzung, e<strong>in</strong>schließlich Tod<br />
F = Häufi gkeit <strong>und</strong>/oder Aufenthaltsdauer<br />
der Gefährdungsaussetzung<br />
F1 = selten bis öfter <strong>und</strong>/oder Zeit der<br />
Gefährdungsaussetzung ist kurz<br />
F2 = häufi g bis dauernd <strong>und</strong>/oder Zeit<br />
der Gefährdungsaussetzung ist lang<br />
P = Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung<br />
oder Begrenzung des Schadens<br />
P1 = möglich unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen<br />
P2 = kaum möglich<br />
a, b, c, d, e = Ziele des sicherheitsgerichteten Performance Levels<br />
Der geforderte Performance Level ist somit PL d.<br />
Ausgangspunkt<br />
zur E<strong>in</strong>schätzung<br />
der Risikom<strong>in</strong>derung<br />
Vorgehensweise 1. Schadensausmaß S festlegen: S2 = schwere (üblicherweise irreversible) Verletzung,<br />
e<strong>in</strong>schließlich Tod<br />
10<br />
2. Häufi gkeit <strong>und</strong>/oder Aufenthaltsdauer der<br />
Gefährdungsaussetzung F festlegen: F2 = häufi g bis dauernd <strong>und</strong>/oder<br />
Zeit der Gefährdungsaussetzung ist lang<br />
3. Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung<br />
oder Begrenzung des Schadens P festlegen: P1 = möglich unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen<br />
Der geforderte Performance Level ist somit PL d.<br />
S1<br />
S2<br />
F1<br />
F2<br />
F1<br />
F2<br />
Erforderlicher<br />
Perfomance Level PL<br />
Ger<strong>in</strong>ges<br />
Risiko<br />
P1<br />
a<br />
P2<br />
P1<br />
P2<br />
P1<br />
P2<br />
P1<br />
P2<br />
Hohes Risiko<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e
1 2 3 4<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Schritt 3:<br />
Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong><br />
Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Teilsystem-Elemente oder<br />
-Komponenten<br />
SRP/CS: sicherheitsbezogene Teile e<strong>in</strong>er<br />
Steuerung nach EN ISO 13849-1<br />
SRECS: sicherheitsbezogenes elektrisches<br />
Steuerungssystem nach EN 62061<br />
Ziel:<br />
Steuerungsfunktion <strong>und</strong><br />
Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Ergebnis:<br />
Güte der ausgewählten<br />
Steuerungsfunktion<br />
Innerhalb beider Normen wird zwar e<strong>in</strong>e unterschiedliche Methodik zur Bewertung<br />
e<strong>in</strong>er <strong>Sicherheit</strong>sfunktion angewendet, die Ergebnisse lassen sich dennoch <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander<br />
überführen. Beide Normen verwenden ähnliche Begriffe <strong>und</strong> Def<strong>in</strong>itionen.<br />
Die Betrachtung der gesamten <strong>Sicherheit</strong>skette beider Normen ist vergleichbar:<br />
E<strong>in</strong>e <strong>Sicherheit</strong>sfunktion wird als System bezeichnet.<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
Beispiel:<br />
Teilsystem<br />
oder SRP/CS<br />
System als SRECS oder SRP/CS<br />
Teilsystem oder SRP/CS<br />
p Anforderung: E<strong>in</strong>e rotierende Sp<strong>in</strong>del muss beim Öffnen e<strong>in</strong>er Schutzhaube<br />
sicher stillgesetzt werden.<br />
p Lösung: Die Schutzhauben-Überwachung wird mit zwei Positionsschaltern<br />
(Sensoren) realisiert. Das Abschalten der rotierenden Sp<strong>in</strong>del erfolgt mit zwei<br />
Lastschützen (Aktoren). Die Auswertee<strong>in</strong>heit kann e<strong>in</strong>e fehlersichere Steuerung<br />
(CPU, F-DI, F-DO) oder e<strong>in</strong> <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät se<strong>in</strong>.<br />
Die Verb<strong>in</strong>dungstechnik zwischen den Teilsystemen ist <strong>in</strong> die Betrachtungen<br />
e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Geme<strong>in</strong>same <strong>und</strong> vere<strong>in</strong>fachte Vorgehensweise:<br />
1. Jedes Teilsystem bzw. SRP/CS bewerten <strong>und</strong> „Teilergebnisse“ erhalten.<br />
Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
a. Verwendung zertifizierter Komponenten mit Herstellerangaben<br />
(z. B. SIL CL, PFH oder PL).<br />
b. Auf Basis der ausgewählten Architektur (e<strong>in</strong>- oder zweikanalig) erfolgt die<br />
Berechnung der Ausfallraten der Teilsystem-Elemente oder -Komponenten.<br />
Anschließend erfolgt die Berechnung der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit des<br />
Teilsystems oder der SRP/CS.<br />
2. Die Teilergebnisse bzgl. der strukturellen Anforderungen (SIL CL bzw. PL)<br />
beurteilen <strong>und</strong> die Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten/PFH addieren.<br />
oder<br />
Teilsystem<br />
oder SRP/CS<br />
Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit Aktoren<br />
11
1 2 3 4<br />
Methodik nach EN 62061<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Teilsystem Erfassen Teilsystem Auswerten Teilsystem Reagieren<br />
SRECS Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit Aktoren<br />
Entwurf durch Verwendung Verwendung Entwurf durch Verwendung<br />
Anwender oder zertifi zierter zertifi zierter Anwender oder zertifi zierter<br />
Komponenten Komponenten Komponenten<br />
Teilsystem Architekturauswahl Architekturauswahl<br />
Lambda Berechnung mit Berechnung mit<br />
Elektromechanische<br />
Komponente • B10-Wert • B10-Wert<br />
Betätigungszyklus • C (Schaltspiele/Std.) • C (Schaltspiele/Std.)<br />
DC<br />
SIL CL oder<br />
0 ... 99 % 0 ... 99 %<br />
Ableitung des SIL CL<br />
von PL<br />
SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
oder PFH<br />
Berechnung nach Basis-<br />
Teilsystemarchitekturen<br />
Herstellerangabe Herstellerangabe<br />
Berechnung nach Basis-<br />
Teilsystemarchitekturen<br />
Herstellerangabe<br />
12<br />
Teilergebnis<br />
+<br />
Teilergebnis Teilergebnis<br />
Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit +<br />
Aktoren<br />
Erreichbarer SIL ergibt sich aus dem niedrigsten SIL der Teilergebnisse<br />
<strong>und</strong> der Summe der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit PFH<br />
CCF-Faktor von 1 % bis 10 % nach Tabelle F.1 der Norm ermitteln.<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit der fehlersicheren Kommunikation bei Bedarf h<strong>in</strong>zuaddieren.<br />
Anwender (z. B. Masch<strong>in</strong>enbauer)<br />
Hersteller (Produkte, Bauteile)<br />
Ergebnisse<br />
Anmerkung: E<strong>in</strong>e genaue Vorgehensweise zur Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
fi nden Sie im Funktionsbeispiel zur EN 62061.<br />
Siehe hierzu auch: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/2399647<br />
Teilsystem „Erfassen“ – Sensoren<br />
Bei zertifi zierten Komponenten liefert der Hersteller die notwendigen Werte<br />
(SIL CL <strong>und</strong> PFH). Bei Verwendung von elektromechanischen Komponenten im<br />
Anwenderentwurf können SIL CL <strong>und</strong> PFH-Wert wie folgt ermittelt werden.<br />
Bestimmung des SIL CL<br />
Für das Beispiel kann SIL CL 3 angenommen werden, da die verwendete Architektur<br />
der Kategorie 4 nach EN 954-1 entspricht <strong>und</strong> entsprechende Diagnose vorhanden<br />
ist.<br />
Berechnung der Ausfallraten � der Teilsystem-Elemente „Positionsschalter“<br />
Mit dem B10-Wert <strong>und</strong> den Schaltspielen C kann mit e<strong>in</strong>er Formel gemäß Abschnitt<br />
6.7.8.2.1 der EN 62061 die gesamte Ausfallrate � e<strong>in</strong>er elektromechanischen<br />
Komponente berechnet werden:<br />
� = 0,1 * C/B10 = 0,1 * 1/10.000.000 = 10 -8<br />
C = Anwenderangabe Betätigungszyklus pro St<strong>und</strong>e (duty cycle)<br />
B10-Wert = Herstellerangabe (siehe Anhang Seite 18 – Tabelle B10-Werte)<br />
Die Ausfallrate � setzt sich aus ungefährlichen (�S) <strong>und</strong> gefahrbr<strong>in</strong>genden (�D)<br />
Anteilen zusammen:<br />
� = �S+�D<br />
�D = �* Anteil gefahrbr<strong>in</strong>gender Ausfälle <strong>in</strong> %<br />
= 10 -8 *0,2 = 2 10 -9<br />
(siehe Anhang Seite 18 – Tabelle B10-Werte)
1 2 3 4<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Berechnung der gefahrbr<strong>in</strong>genden Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit PFHD<br />
nach verwendeter Architektur<br />
Die EN 62061 defi niert vier Architekturen für Teilsysteme (Basis-Teilsystemarchitektur<br />
A bis D). Für die Ermittlung der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit PFHD stellt<br />
die Norm für jede Architektur Berechnungsformeln zur Verfügung.<br />
Für e<strong>in</strong> zweikanaliges Teilsystem mit Diagnose (Basis-Teilsystemarchitektur D)<br />
sowie mit gleichen Elementen errechnet sich für jedes Teilsystem folgende<br />
gefahrbr<strong>in</strong>gende Ausfallrate �D:<br />
�D = (1 – �) 2 * {[�De 2 * DC * T2] + [�De 2 * (1 - DC) * T1]} + � *�De, = ≈2 10 -10<br />
PFHD = �D* 1 Std. ≈2 10-10 �De = gefahrbr<strong>in</strong>gende Ausfallrate für e<strong>in</strong> Teilsystem-Element<br />
Für die Berechnung des Beispieles wurden folgende Annahmen getroffen:<br />
ß = 0,1 konservative Annahme, da Maximalwert aus der Norm<br />
DC = 0,99 durch Diskrepanz- <strong>und</strong> Kurzschlussüberwachung<br />
T2 = 1/C durch Auswertung im <strong>Sicherheit</strong>sprogramm<br />
T1 = 87.600 Std.<br />
(10 Jahre) Gebrauchsdauer der Komponente<br />
Teilsystem „Auswerten“ – Auswertee<strong>in</strong>heit:<br />
Bei zertifi zierten Komponenten liefert der Hersteller die notwendigen Werte.<br />
Beispielwerte:<br />
SIL CL = SIL 3<br />
PFHD = < 10-9 Teilsystem „Reagieren“ – Aktoren:<br />
Bei zertifi zierten Komponenten liefert der Hersteller die notwendigen Werte:<br />
Beispielwerte:<br />
SIL CL = SIL 2<br />
PFHD = 1,29 10-7 Bei Entwurf durch Anwender für Teilsystem „Reagieren“ wird mit der gleichen<br />
Vorgehensweise gearbeitet wie beim Teilsystem „Erfassen“.<br />
Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
Es muss die kle<strong>in</strong>ste SIL-Anspruchsgrenze (SIL CL) aller Teilsysteme der sicherheitsbezogenen<br />
Steuerungsfunktion (SRCF) bestimmt werden:<br />
SIL CL Mn = M<strong>in</strong>imum (SIL CL (Teilsystem 1)) …..SIL CL (Teilsystem n)<br />
= SIL CL 2<br />
Summe der gefahrbr<strong>in</strong>genden Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten (PFHD)<br />
der Teilsysteme<br />
PFHD = PFHD (Teilsystem 1) + … + PFHD (Teilsysteme n) = 1,30 10-7 =
1 2 3 4<br />
Methodik nach EN ISO 13849-1<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
SRP/CS Erfassen SRP/CS Auswerten SRP/CS Reagieren<br />
SRP/CS Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit Aktoren<br />
Entwurf durch Verwendung Verwendung Entwurf durch Verwendung<br />
Anwender oder zertifi zierter zertifi zierter Anwender oder zertifi zierter<br />
Komponenten Komponenten Komponenten<br />
Kategorie Architekturauswahl Architekturauswahl<br />
MTTFd Berechnung mit Berechnung mit<br />
Elektromechanische<br />
Komponente • B10-Wert • B10-Wert<br />
Betätigungszyklus • C (Schaltspiele/Std.) • C (Schaltspiele/Std.)<br />
DC<br />
PL oder<br />
0 ... 99 % 0 ... 99 %<br />
Ableitung des PL<br />
von SIL CL<br />
PL a, b, d oder e PL a, b, d oder e PL a, b, d oder e PL a, b, d oder e PL a, b, d oder e<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
oder PFH<br />
Tabellarische Zuordnung<br />
(Anhang K der Norm)<br />
Herstellerangabe Herstellerangabe<br />
Tabellarische Zuordnung<br />
(Anhang K der Norm)<br />
Herstellerangabe<br />
14<br />
Teilergebnis + Teilergebnis Teilergebnis<br />
+<br />
Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit Aktoren<br />
Alle Sensoren zusammen bilden e<strong>in</strong> SRP/CS.<br />
Alle Aktoren zusammen bilden e<strong>in</strong> SRP/CS (Berechnung mittels 1/MTTFd = 1/MTTFd1 + 1/MTTFd2...).<br />
CCF-Faktor wird mit 2 % angenommen bei Erfüllung gewisser Kriterien (Tabelle F.1 der Norm).<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit der fehlersicheren Kommunikation bei Bedarf h<strong>in</strong>zuaddieren.<br />
SRP/CS „Erfassen“ – Sensoren<br />
Erreichbarer PL ergibt sich aus dem niedrigsten PL der Teilergebnisse<br />
<strong>und</strong> der Summe der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit PFH<br />
Anwender (z. B. Masch<strong>in</strong>enbauer)<br />
Hersteller (Produkte, Bauteile)<br />
Ergebnisse<br />
Bei zertifi zierten Komponenten liefert der Hersteller die notwendigen Werte (PL ,SIL<br />
CL oder PFHD). Der SIL CL <strong>und</strong> der PL können auf Basis der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />
<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander überführt werden, siehe Punkt Umsetzung von SIL <strong>und</strong> PL.<br />
Bei Verwendung von elektromechanischen Komponenten im Anwenderentwurf<br />
können PL <strong>und</strong> PFHD-Wert wie folgt ermittelt werden.<br />
Berechnung der Ausfallraten der SRP/CS-Elemente „Positionsschalter“<br />
Mit dem B10-Wert <strong>und</strong> dem Schaltspiel nop kann der Anwender die Ausfallrate MTTFd der<br />
elektromechanischen Komponente berechnen:<br />
MTTFd = B10d/0,1 * nop = 0,2 * 10 8 St<strong>und</strong>en = 2.300 Jahre entspricht MTTFd = hoch<br />
mit nop = Betätigungen pro Jahr (Angabe des Anwenders)<br />
nop = (dop * hop * 3.600 s/h) / tZyklus<br />
mit folgenden Annahmen, die <strong>in</strong> Bezug zur Anwendung des Bauteils getroffen worden s<strong>in</strong>d:<br />
• hop ist die mittlere Betriebszeit <strong>in</strong> St<strong>und</strong>en je Tag;<br />
• dop ist die mittlere Betriebszeit <strong>in</strong> Tagen je Jahr;<br />
• tZyklus ist die mittlere Zeit zwischen dem Beg<strong>in</strong>n zweier aufe<strong>in</strong>ander folgenden<br />
Zyklen des Bauteils (z. B. Schalten e<strong>in</strong>es Ventils) <strong>in</strong> Sek<strong>und</strong>en je Zyklus.<br />
Ergebnis: Die <strong>Sicherheit</strong>sfunktion erfüllt die Anforderung für PL d
1 2 3 4<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Für die Ermittlung des Beispieles wurden folgende Annahmen getroffen:<br />
DC „hoch“ durch Diskrepanz- <strong>und</strong> Kurzschlussüberwachung<br />
Kategorie 4<br />
Ergebnis: Es wird Performance Level PL e mit e<strong>in</strong>er Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
von 2,47 10 -8 erreicht<br />
(aus Anhang K der Norm EN ISO 13849-1: 2006)<br />
SRP/CS „Auswerten“ – Auswertee<strong>in</strong>heit<br />
Bei zertifi zierten Komponenten liefert der Hersteller die notwendigen Werte.<br />
Beispielwerte:<br />
SIL CL = SIL 3, entspricht PL e<br />
PFHD = < 10-9 SRP/CS „Reagieren“ – Aktoren<br />
Bei zertifi zierten Komponenten liefert der Hersteller die notwendigen Werte:<br />
Beispielwerte:<br />
SIL CL = SIL 2, entspricht PL d<br />
PFHD = 1,29 10-7 Bei Entwurf durch Anwender für SRP/CS „Reagieren“ wird mit der gleichen Vorgehensweise<br />
gearbeitet wie beim SRP/CS „Erfassen“.<br />
Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
Es muss der kle<strong>in</strong>ste PL aller SRP/CS der sicherheitsbezogenen Steuerungsfunktion<br />
(SRCF) bestimmt werden:<br />
PL Mn = M<strong>in</strong>imum (PL (SRP/CS 1)) …..PL (SRP/CS n) = PL d<br />
Summe der gefahrbr<strong>in</strong>genden Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten (PFHD) der SRP/CS<br />
PFHD = PFHD (SRP/CS 1) + … + PFHD (SRP/CS n) = 1,74 10 -7 =
16<br />
1 2 3 4<br />
Schritt 3: Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Bestimmung des Performance Levels aus Kategorie, DC <strong>und</strong> MTTFd<br />
Innerhalb beider Normen wird zwar e<strong>in</strong>e unterschiedliche Methodik zur Bewertung e<strong>in</strong>er <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
angewendet, die Ergebnisse lassen sich aber <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander überführen.<br />
Vere<strong>in</strong>fachtes Verfahren zur Bewertung des durch e<strong>in</strong> SPR/CS erreichten PL:<br />
Kategorie B 1 2 2 3 3 4<br />
DCavg<br />
MTTFd jedes Kanals<br />
ke<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> niedrig mittel niedrig mittel hoch<br />
niedrig a nicht a b b c nicht<br />
abgedeckt abgedeckt<br />
mittel b nicht b c c d nicht<br />
abgedeckt abgedeckt<br />
hoch nicht<br />
abgedeckt<br />
c c d d d e<br />
Umsetzung von SIL <strong>und</strong> PL<br />
Die Bewertung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion kann wie zuvor gezeigt nach zwei unterschiedlichen Methoden<br />
erfolgen. Der SIL <strong>und</strong> der PL können auf Basis der gefahrbr<strong>in</strong>genden Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeiten mite<strong>in</strong>ander<br />
verglichen werden, siehe nachfolgende Tabelle.<br />
SIL <strong>und</strong> PL s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander abbildbar<br />
<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit gefahrbr<strong>in</strong>gender Performance Level<br />
SIL Ausfälle pro St<strong>und</strong>e (1/h) PL<br />
– ≥ 10 -5 bis < 10-4 a<br />
SIL 1 ≥ 3 x 10 -6 bis < 10-5 b<br />
SIL 1 ≥ 10 -6 bis < 3 x 10-6 c<br />
SIL 2 ≥ 10-7 bis < 10-6 d<br />
SIL 3 ≥ 10 -8 bis < 10-7 e
1 2 3 4<br />
Schritt 4: Validierung<br />
Schritt 4:<br />
Validierung auf Basis des Safety Plans<br />
Bei der Validierung wird überprüft, ob<br />
das <strong>Sicherheit</strong>ssystem (SRECS) die <strong>in</strong> der<br />
„Spezifi kation der SRCF“ beschriebenen<br />
Anforderungen erfüllt. Gr<strong>und</strong>lage ist<br />
dabei der <strong>Sicherheit</strong>splan.<br />
Folgende Vorgehensweise wird bei der<br />
Validierung gefordert:<br />
p Die Verantwortlichkeiten s<strong>in</strong>d zu<br />
def<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> zu dokumentieren.<br />
p Auch alle Tests müssen dokumentiert<br />
werden.<br />
p Jede SRCF muss durch Test <strong>und</strong>/oder<br />
Analyse validiert werden.<br />
p Die systematische <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
des SRECS muss ebenfalls<br />
validiert werden.<br />
Planen<br />
Der <strong>Sicherheit</strong>splan ist zu erstellen. Die<br />
Validierung wird anhand dieses Dokumentes<br />
durchgeführt.<br />
Testen/Prüfen<br />
Es müssen alle <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen gemäß<br />
der Spezifi kation – wie <strong>in</strong> Schritt 1<br />
beschrieben – geprüft werden.<br />
Dokumentation<br />
Die Dokumenation ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Bestandteil der Begutachtung im Schadensfall.<br />
Der Inhalt der Dokumentationsliste ist<br />
durch die Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie vorgegeben.<br />
Im Wesentlichen gehören hierzu:<br />
p Gefährdungsanalyse<br />
p Gefährdungsbewertung<br />
p Spezifikation der <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen<br />
p Hardwarekomponenten, Zertifikate etc.<br />
p Schaltpläne<br />
p Testergebnisse<br />
p Software-Dokumentation <strong>in</strong>klusive<br />
Signaturen, Zertifikaten etc.<br />
p Informationen zum Gebrauch<br />
<strong>in</strong>klusive <strong>Sicherheit</strong>sh<strong>in</strong>weisen <strong>und</strong><br />
E<strong>in</strong>schränkungen für den Betreiber<br />
Nach erfolgreicher Validierung<br />
kann die EG-Konformitätserklärung<br />
bezüglich der risikom<strong>in</strong>dernden<br />
Schutzmaßnahme<br />
erstellt werden.<br />
Ziel:<br />
Überprüfung der Umsetzung<br />
der spezifi zierten <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
Ergebnis:<br />
Dokumentierter Nachweis <strong>in</strong><br />
Bezug auf die Erfüllung der<br />
<strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
17
Anhang<br />
Durchgängig profitieren: <strong>Sicherheit</strong> aus e<strong>in</strong>er Hand<br />
Ob Erfassen, Auswerten oder Reagieren: Mit unserem Safety Integrated Produkt-<br />
portfolio decken wir alle <strong>Sicherheit</strong>saufgaben <strong>in</strong> der Fertigungs<strong>in</strong>dustrie ab.<br />
Lückenlose <strong>Sicherheit</strong>stechnik aus e<strong>in</strong>er Hand, die im S<strong>in</strong>ne von Totally Integrated<br />
Automation <strong>in</strong>tegriert <strong>und</strong> durchgängig ist. Das heißt für Sie: sicherer, zuverlässiger<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlicher Betrieb.<br />
<strong>Sicherheit</strong>stechnik <strong>in</strong>tegrieren,<br />
Kosten sparen<br />
Safety Integrated ist die konsequente<br />
Umsetzung von <strong>Sicherheit</strong>stechnik im<br />
S<strong>in</strong>ne von Totally Integrated Automation<br />
– unserem e<strong>in</strong>zigartig umfassenden <strong>und</strong><br />
durchgängigen Produkt- <strong>und</strong> Systemspektrum<br />
zur Realisierung von Automatisierungslösungen.<br />
D.h., sicherheitstechnische<br />
Funktionen werden konsequent<br />
<strong>in</strong> die Standardautomatisierung<br />
<strong>in</strong>tegriert, sodass e<strong>in</strong> durchgängiges<br />
Gesamtsystem entsteht. Der Vorteil für<br />
Masch<strong>in</strong>enhersteller wie <strong>Anlagen</strong>betreiber:<br />
deutliche Kostene<strong>in</strong>sparungen<br />
über den gesamten Lebenszyklus h<strong>in</strong>weg.<br />
Mit unseren Produkten <strong>und</strong> Systemen<br />
für die Standard- <strong>und</strong> <strong>Sicherheit</strong>stechnik<br />
sowie entsprechenden Services <strong>und</strong><br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g aus e<strong>in</strong>er Hand können Sie<br />
sicher se<strong>in</strong>: Safety Integrated bietet<br />
immer e<strong>in</strong>e schnelle <strong>und</strong> vor allem wirtschaftliche<br />
Lösung.<br />
Unabhängig davon:<br />
p ob Sie sich für e<strong>in</strong>e konventionelle,<br />
busbasierte oder steuerungs- bzw.<br />
antriebsbasierte Lösung entscheiden<br />
(Maß an Flexibilität) <strong>und</strong>/oder<br />
p ob es sich um e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache NOT-HALT-<br />
Funktion, e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Verkettung<br />
von <strong>Sicherheit</strong>skreisen oder um<br />
hochdynamische Vorgänge handelt<br />
(Maß an Komplexität).<br />
SIRIUS – Standard-B10-Werte elektromechanischer Komponenten<br />
In Anlehnung an die ISO 13849-2 (Anhang D), die ISO/FDIS 13849-1:2005 (Anhang C) <strong>und</strong> die DIN EN 62061 (Anhang D,<br />
Ausfallarten elektrischer/elektronischer Bauteile) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der folgenden Tabelle die SIRIUS Standard-B10-Werte <strong>und</strong> der<br />
Anteil gefahrbr<strong>in</strong>gender Ausfälle aufgelistet. In der <strong>Siemens</strong>-Norm SN 31920 f<strong>in</strong>den Sie detaillierte Erläuterungen.<br />
<strong>Siemens</strong> SIRIUS Produktgruppe<br />
(elektromechanische Komponenten)<br />
NOT-AUS/NOT-HALT-Befehlsgeräte (mit zwangsöffnenden Kontakten)<br />
• drehentriegelt<br />
• zugentriegelt<br />
Seilzugschalter für NOT-AUS/NOT-HALT-Funktion<br />
(mit zwangsöffnenden Kontakten)<br />
B10-Wert<br />
(Schaltbeispiele)<br />
100.000<br />
30.000<br />
Anteil gefahrbr<strong>in</strong>gender<br />
Ausfälle<br />
20%<br />
20%<br />
1.000.000 20 %<br />
Standard-Positionsschalter (mit zwangsöffnenden Kontakten) 10.000.000 20 %<br />
Positionsschalter mit getrenntem Betätiger<br />
(mit zwangsöffnenden Kontakten)<br />
1.000.000 20 %<br />
Positionsschalter mit Zuhaltung<br />
(mit zwangsöffnenden Kontakten)<br />
1.000.000 20 %<br />
Scharnierschalter (mit zwangsöffnenden Kontakten) 1.000.000 20 %<br />
Positionsschalter mit getrenntem Betätiger<br />
(mit zwangsöffnenden Kontakten)<br />
1.000.000 20 %<br />
Drucktaster (nicht verrastend, mit zwangsöffnenden Kontakten) 10.000.000 20 %<br />
Schütze/Motorstarter (mit zwangsöffnenden Kontakten) 1.000.000 75 %<br />
18
Begriffe zur funktionalen <strong>Sicherheit</strong><br />
Ausfall (failure)<br />
Die Beendigung der Fähigkeit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit,<br />
e<strong>in</strong>e geforderte Funktion zu erfüllen.<br />
�, Beta<br />
Faktor des Ausfalls <strong>in</strong> Folge geme<strong>in</strong>samer<br />
Ursache<br />
CCF-Faktor: common cause failure factor �<br />
(0,1 – 0,05 – 0,02 – 0,01)<br />
B10<br />
Der B10-Wert für verschleißbehaftete Komponenten<br />
wird <strong>in</strong> Anzahl Schaltspiele ausgedrückt: dies<br />
ist die Anzahl der Schaltspiele, bei der im Laufe<br />
e<strong>in</strong>es Lebensdauerversuchs 10 % der Prüfl <strong>in</strong>ge<br />
ausgefallen s<strong>in</strong>d. Mit dem B10-Wert <strong>und</strong> dem Betätigungszyklus<br />
kann die Ausfallrate für elektromechanische<br />
Komponenten errechnet werden.<br />
CCF (common cause failure)<br />
Ausfall <strong>in</strong> Folge geme<strong>in</strong>samer Ursache (z. B.<br />
Kurzschluss). Ausfälle verschiedener E<strong>in</strong>heiten<br />
aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Ereignisses, wobei<br />
diese Ausfälle nicht auf gegenseitiger Ursache<br />
beruhen.<br />
DC (diagnostic coverage),<br />
Diagnosedeckungsgrad<br />
Abnahme der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit gefahrbr<strong>in</strong>gender<br />
Hardwareausfälle, die aus der Ausführung<br />
der automatischen Diagnosetests resultiert.<br />
Fehlertoleranz<br />
Fähigkeit e<strong>in</strong>es SRECS (sicherheitsbezogenes<br />
elektrisches Steuerungssystem), e<strong>in</strong>es Teilsystems<br />
oder Teilsystem-Elements, e<strong>in</strong>e geforderte<br />
Funktion beim Vorhandense<strong>in</strong> von<br />
Fehlern oder Ausfällen weiter auszuführen<br />
(Widerstandsfähigkeit gegenüber Fehlern).<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />
Teil der Gesamtsicherheit, bezogen auf die Masch<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> das Masch<strong>in</strong>en-Steuerungssystem,<br />
die von der korrekten Funktion des SRECS<br />
(sicherheitsbezogenes elektrisches Steuerungssystem),<br />
sicherheitsbezogenen Systemen anderer<br />
Technologie <strong>und</strong> externen E<strong>in</strong>richtungen zur<br />
Risikom<strong>in</strong>derung abhängt.<br />
Gefahrbr<strong>in</strong>gender Ausfall (dangerous failure)<br />
Jede Fehlfunktion <strong>in</strong> der Masch<strong>in</strong>e oder <strong>in</strong> deren<br />
Energieversorgung, die das Risiko erhöht.<br />
Kategorien B, 1, 2, 3 oder 4<br />
(vorgesehene Architekturen)<br />
Die Kategorien be<strong>in</strong>halten neben qualitativen<br />
auch quantifi zierbare Aspekte (wie z. B. MTTFd,<br />
DC <strong>und</strong> CCF). Mit e<strong>in</strong>em vere<strong>in</strong>fachten Verfahren,<br />
auf Basis der Kategorien als „vorgesehene Architekturen“,<br />
kann der erreichte PL (Performance<br />
Level) beurteilt werden.<br />
�, Lambda<br />
Ausfallrate, die sich aus der Rate sicherer Ausfälle<br />
(� S) <strong>und</strong> der Rate gefahrbr<strong>in</strong>gender Ausfälle (� D)<br />
zusammensetzt.<br />
MTTF / MTTF d<br />
(Mean Time To Failure/Mean Time To Failure<br />
dangerous)<br />
Mittlere Zeit bis zu e<strong>in</strong>em Ausfall bzw. gefährlichem<br />
Ausfall. Die MTTF kann für Bauelemente<br />
durch die Analyse von Felddaten oder mittels<br />
Vorhersagen durchgeführt werden. Bei e<strong>in</strong>er<br />
konstanten Ausfallrate ist der Mittelwert der<br />
ausfallfreien Arbeitszeit MTTF = 1 / �, wobei<br />
Lambda � die Ausfallrate des Gerätes ist.<br />
(Statistisch gesehen kann angenommen werden,<br />
dass nach Ablauf der MTTF 63,2% der betreffenden<br />
Komponenten ausgefallen s<strong>in</strong>d.)<br />
PL (Performance Level)<br />
Diskreter Level, der die Fähigkeit von sicherheitsbezogenen<br />
Teilen e<strong>in</strong>er Steuerung spezifi ziert,<br />
e<strong>in</strong>e <strong>Sicherheit</strong>sfunktion unter vorhersehbaren<br />
Bed<strong>in</strong>gungen auszuführen: von PL „a“ (höchste<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit) bis PL „e“ (niedrigste<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit).<br />
PFH D (Probability of dangerous failure per<br />
hour)<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es gefahrbr<strong>in</strong>genden<br />
Ausfalls pro St<strong>und</strong>e.<br />
Proof-Test, Wiederholungsprüfung<br />
Wiederkehrende Prüfung, die Fehler oder e<strong>in</strong>e<br />
Verschlechterung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em SRECS <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Teilsystemen erkennen kann, sodass, falls<br />
notwendig, das SRECS <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Teilsysteme<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en „Wie-neu-Zustand“ oder so nah wie<br />
praktisch möglich diesem Zustand entsprechend<br />
wiederhergestellt werden können.<br />
SFF (safe failure fraction)<br />
Anteil sicherer Ausfälle an der Gesamtausfallrate<br />
e<strong>in</strong>es Teilsystems, der nicht zu e<strong>in</strong>em gefahrbr<strong>in</strong>genden<br />
Ausfall führt.<br />
SIL (Safety Integrity Level) <strong>Sicherheit</strong>s-<br />
Integritätslevel<br />
Diskrete Stufe (e<strong>in</strong>e von drei möglichen) zur Festlegung<br />
der Anforderungen zur <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
der sicherheitsbezogenen Steuerungsfunktionen,<br />
die dem SRECS zugeordnet wird, wobei<br />
der <strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel 3 den höchsten<br />
<strong>und</strong> der <strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel 1 den niedrigsten<br />
<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel darstellt.<br />
SIL CL (Claim Limit), SIL-Anspruchsgrenze<br />
Maximaler SIL, der für e<strong>in</strong> SRECS-Teilsystem <strong>in</strong><br />
Bezug auf strukturelle E<strong>in</strong>schränkungen <strong>und</strong><br />
systematische <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität beansprucht<br />
werden kann.<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
Funktion e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e, wobei e<strong>in</strong> Ausfall dieser<br />
Funktion zur unmittelbaren Erhöhung des Risikos<br />
(der Risiken) führen kann.<br />
SRCF (Safety-Related Control Function),<br />
Steuerungsfunktion<br />
Vom SRECS ausgeführte sicherheitsbezogene<br />
Steuerungsfunktion mit e<strong>in</strong>em festgelegten<br />
Integritätslevel, die dazu vorgesehen ist,<br />
den sicheren Zustand der Masch<strong>in</strong>e aufrechtzuerhalten<br />
oder e<strong>in</strong>en unmittelbaren Anstieg von<br />
Risiken zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
SRECS (Safety-Related Electrical Control<br />
System)<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbezogenes elektrisches Steuerungssystem<br />
e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e, dessen Ausfall zu e<strong>in</strong>er<br />
unmittelbaren Erhöhung von Risiken führt.<br />
SRP/CS (Safety-Related Parts of Control<br />
System)<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbezogenes Teil e<strong>in</strong>er Steuerung,<br />
das auf sicherheitsbezogene E<strong>in</strong>gangssignale<br />
reagiert <strong>und</strong> sicherheitsbezogene Ausgangssignale<br />
erzeugt.<br />
Teilsystem<br />
E<strong>in</strong>heit des Architekturentwurfs des SRECS auf<br />
oberster Ebene, wobei e<strong>in</strong> Ausfall irgende<strong>in</strong>es<br />
Teilsystems zu e<strong>in</strong>em Ausfall der sicherheitsbezogenen<br />
Steuerungsfunktion führt.<br />
Teilsystem-Element<br />
Teil e<strong>in</strong>es Teilsystems, das e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Bauteil<br />
oder irgende<strong>in</strong>e Gruppe von Bauteilen umfasst.<br />
19
Produkte SIMATIC Sensors<br />
Lichtschranken<br />
Zulassung Kat. 2 <strong>und</strong> 4 nach EN 954-1<br />
bzw. Typ 2 <strong>und</strong> 4 nach<br />
IEC/EN 61496<br />
Anwendung/<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen<br />
Möglichkeiten<br />
fehlersicherer<br />
Kommunikation<br />
20<br />
Berührungslos wirkende<br />
Schutze<strong>in</strong>richtung zur<br />
Zugangsabsicherung<br />
von Gefahrenbereichen,<br />
Gefahrenstellen <strong>und</strong><br />
Zugängen<br />
SIMATIC Sensors<br />
Lichtvorhänge<br />
Kat. 2 <strong>und</strong> 4 nach EN 954-1<br />
bzw. Typ 2 <strong>und</strong> 4 nach<br />
IEC/EN 61496<br />
SIL 2 <strong>und</strong> 3 nach<br />
IEC/EN 61508<br />
NRTL-gelistet<br />
Berührungslos wirkende<br />
Schutze<strong>in</strong>richtung zur<br />
Gefahrbereichsabsicherung<br />
• Besonders störsicher <strong>und</strong><br />
hoch verfügbar, durch<br />
speziell entwickelte,<br />
<strong>in</strong>tegrierte Schaltungen<br />
(ASICs) <strong>und</strong> <strong>in</strong>telligentes<br />
Auswerteverfahren<br />
• Erweiterte<br />
Funktionalitäten:<br />
Blank<strong>in</strong>g, Mut<strong>in</strong>g,<br />
Taktsteuerung<br />
AS-Interface (ASIsafe)<br />
<strong>und</strong> PROFIBUS mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
Erfassen<br />
SIMATIC Sensors<br />
Laserscanner<br />
Bis Kat. 3 nach EN 954-1<br />
bzw. Typ 3 nach<br />
IEC/EN 61496<br />
NRTL-gelistet<br />
Berührungslos wirkende<br />
Schutze<strong>in</strong>richtung zur<br />
Gefahrbereichsabsicherung<br />
an mobilen <strong>und</strong> stationären<br />
<strong>Anlagen</strong><br />
• Vertikale als auch<br />
horizontale Absicherung<br />
• Flexible Schutzfeldparametrierung<br />
AS-Interface (ASIsafe)<br />
<strong>und</strong> PROFIBUS mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
SIRIUS Positionsschalter,<br />
Scharnierschalter,<br />
Kurzhubschalter,<br />
Magnetschalter<br />
(berührungslos)<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
Zur mechanischen Überwachung<br />
an Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>und</strong><br />
Schutztürverriegelung<br />
AS-Interface (ASIsafe)
SIRIUS NOT-HALT,<br />
Seilzugschalter,<br />
Zweihand-Bedienpult,<br />
Fußschalter,<br />
Signalsäulen <strong>und</strong><br />
E<strong>in</strong>bauleuchten<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
NOT-HALT-Anwendungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungs- <strong>und</strong><br />
Prozess<strong>in</strong>dustrie;<br />
Zustandssignalisierung an<br />
Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>Anlagen</strong><br />
ASIsafe<br />
sichere Module<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Sicheres Erfassen von<br />
mechanischen <strong>und</strong><br />
berührungslos wirkenden<br />
Schutze<strong>in</strong>richtungen für<br />
<strong>Sicherheit</strong>sanwendungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungsautomatisierung<br />
(Ausnahme:<br />
Sichere Antriebe)<br />
DP/AS-i F-L<strong>in</strong>k<br />
(ASIsafe Solution<br />
PROFIsafe)<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Sicheres Gateway zur<br />
Übergabe der ASIsafe-<br />
Signale <strong>in</strong>s PROFIsafe-<br />
Telegramm für<br />
<strong>Sicherheit</strong>sanwendungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungsautomatisierung<br />
AS-Interface (ASIsafe) AS-Interface (ASIsafe) AS-Interface (ASIsafe)<br />
<strong>und</strong> PROFIBUS mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
SIMATIC Mobile Panel<br />
277F IWLAN<br />
Kat. 4 nach EN 954-1<br />
SIL 3 nach IEC 61508<br />
Masch<strong>in</strong>ennahes Bedienen<br />
<strong>und</strong> Beobachten von<br />
Produktionsanlagen mit<br />
sicherheitskritischen<br />
Applikationen,<br />
Durchführung von sicherheitsrelevanten<br />
Aufgaben,<br />
wie z. B. Fehlerbehebung<br />
an laufenden <strong>Anlagen</strong><br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• NOT-HALT-Taster<br />
• Zwei Zustimmtaster<br />
(rechts/l<strong>in</strong>ks)<br />
• Transponder-Identifikation<br />
<strong>und</strong> Distanzmessung<br />
zur sicheren Anmeldung<br />
<strong>und</strong> Bedienung<br />
PROFINET mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
SIRIUS <strong>Sicherheit</strong>sschaltgeräte<br />
3TK28<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508,<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Überwachung von Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />
wie z. B.<br />
NOT-HALT-Befehlsgeräte,<br />
Positionsschalter <strong>und</strong><br />
berührungslos wirkende<br />
Sensoren; sichere<br />
Bewegungsüberwachung<br />
(z. B. sichere Stillstandsüberwachung)<br />
21
ASIsafe<br />
<strong>Sicherheit</strong>smonitor<br />
(ASIsafe Solution local)<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Alle <strong>Sicherheit</strong>sanwendungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungsautomatisierung:<br />
• Sicheres Erfassen<br />
von mechanischen<br />
<strong>und</strong> berührungslos<br />
wirkenden Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>in</strong>kl.<br />
Abschalten auf<br />
1–2 Freigabekreisen<br />
• Möglichkeit der<br />
Ansteuerung<br />
dezentraler Ausgänge,<br />
wie z. B. sichere Ventile<br />
oder Motorstarter<br />
• Kopplung zweier<br />
ASIsafe Netze<br />
AS-Interface<br />
(ASIsafe Solution local)<br />
SIRIUS Modulares<br />
<strong>Sicherheit</strong>ssystem<br />
3RK3<br />
Auswerten<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach<br />
IEC 61508/62061<br />
Bis PL e nach<br />
EN ISO 13849-1<br />
Modulares, parametrierbares<br />
<strong>Sicherheit</strong>ssystem<br />
für alle <strong>Sicherheit</strong>sanwendungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungsautomatisierung<br />
• Sicheres Auswerten<br />
von mechanischen<br />
<strong>und</strong> berührungslos<br />
wirkenden<br />
Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />
• Integrierte Diagnosefunktion<br />
• Integrierte Signaltest-<br />
<strong>und</strong> Diskrepanzzeit-<br />
Überwachung<br />
Safety Unit TM121 C SIMATIC Steuerungen SIMATIC Peripherie<br />
Bis Kat. 3 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 2 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
(Kanada)<br />
Parametrierbares Motion<br />
Control-Kompaktgerät zur<br />
Bewegungsüberwachung,<br />
Anwendung im Bereich<br />
Pressen, Umformtechnik<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Zweihand- <strong>und</strong> Fuß-<br />
Bedienung<br />
• Überwachung von<br />
NOT-HALT, Lichtvorhang<br />
• Schutztür- <strong>und</strong> Schutzgitterüberwachung<br />
• Sichere Betriebsartenwahlschalter<br />
• Ansteuerung von<br />
<strong>Sicherheit</strong>sventilen<br />
• Laufwächterkontrolle<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Skalierbare, fehlersichere<br />
Systeme<br />
• ET 200S F-CPU<br />
• S7-300F<br />
• S7-400F<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Integrierte Diagnosefunktion<br />
<strong>und</strong> Eigentestrout<strong>in</strong>e<br />
• Bei Auftreten e<strong>in</strong>es<br />
Fehlers kann die Applikation<br />
flexibel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
sicheren Zustand überführt<br />
oder dort gehalten<br />
werden<br />
• Koexistenz von Standard-<br />
<strong>und</strong> fehlersicheren<br />
Programmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er CPU<br />
• Vorgefertigte, TÜVzertifizierte<strong>Sicherheit</strong>sbauste<strong>in</strong>e<br />
auch für<br />
Pressen <strong>und</strong> Brennerapplikationen<br />
• Software:<br />
STEP 7 FUP, KOP,<br />
S7 Distributed Safety<br />
Diagnose über PROFIBUS RS232 PROFINET/PROFIBUS<br />
mit PROFIsafe Profil<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Skalierbare <strong>und</strong> red<strong>und</strong>ante<br />
Peripheriesysteme<br />
• ET 200eco<br />
• ET 200M<br />
• ET 200S<br />
• ET 200pro<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Integrierte Signaltest-<br />
<strong>und</strong> Diskrepanzzeit-<br />
Überwachung<br />
• E<strong>in</strong> dezentrales Peripheriesystem<br />
mit Standard- <strong>und</strong><br />
fehlersicheren E<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
Ausgabebaugruppen<br />
• Konfiguration von Signaltest-<br />
<strong>und</strong> Diskrepanzzeit-<br />
Visualisierung mit STEP 7<br />
• PROFIBUS mit PROFIsafe<br />
Profil: alle Systeme<br />
• PROFINET mit PROFIsafe<br />
Profil: ET 200S, ET 200pro<br />
22
Motorstarter für<br />
• ET 200S (IP20)<br />
• ET 200pro (IP65)<br />
Bis Kat. 4 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 3 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Alle <strong>Sicherheit</strong>sanwendungen<br />
<strong>in</strong> der Fertigungsautomatisierung<br />
<strong>und</strong> dezentrale Antriebsaufgaben<br />
wie <strong>in</strong> der<br />
Fördertechnik oder bei<br />
Hubantrieben<br />
• Starten <strong>und</strong> sicheres<br />
Abschalten mit konventioneller<br />
<strong>und</strong> elektronischer<br />
Schalttechnik<br />
• Integrierter<br />
Motorschutz<br />
• Sicheres selektives<br />
Abschalten (ET 200S)<br />
• Solution PROFIsafe:<br />
PROFIBUS/PROFINET<br />
mit PROFIsafe Profil<br />
• Solution Local: Vor-Ort-<br />
<strong>Sicherheit</strong>sapplikation<br />
Frequenzumrichter für<br />
• ET 200S<br />
• ET 200pro FC<br />
Bis Kat. 3 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 2 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
System<strong>in</strong>tegrierter,<br />
zentraler Antrieb<br />
(Frequenzumrichter)<br />
an geberlosen Normasynchronmotoren<br />
Integrierte, autarke<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Sicher abgeschaltetes<br />
Moment<br />
• Sicherer Stopp 1<br />
• Sicher begrenzte<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
PROFIBUS/PROFINET mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
Reagieren<br />
Frequenzumrichter<br />
1) SINAMICS G120<br />
2) SINAMICS G120D<br />
Bis Kat. 3 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 2 nach IEC 61508<br />
NFPA 79 <strong>und</strong> 85,<br />
NRTL-gelistet<br />
1) Modularer,<br />
zentraler, sicherer<br />
Frequenzumrichter<br />
2) Dezentraler<br />
Frequenzumrichter<br />
an geberlosen Normasynchronmotoren<br />
Integrierte, autarke<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Sicher abgeschaltetes<br />
Moment<br />
• Sicherer Stopp 1<br />
• Sicher begrenzte<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
• Sichere<br />
Bremsenansteuerung<br />
(nur G120)<br />
PROFIBUS/PROFINET mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
Antriebssystem<br />
SINAMICS S120<br />
Bis Kat. 3 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 2 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Antriebssystem für<br />
performante Motion<br />
Control-Aufgaben<br />
im Masch<strong>in</strong>en- <strong>und</strong><br />
<strong>Anlagen</strong>bau z. B. für<br />
Verpackungs- oder<br />
Kunststoffmasch<strong>in</strong>en,<br />
Pressen, Stanzen oder<br />
Handl<strong>in</strong>gsgeräte<br />
Integrierte, autarke<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Sicher abgeschaltetes<br />
Moment<br />
• Sicherer Stopp 1 <strong>und</strong> 2<br />
• Sicherer Betriebshalt<br />
• Sicher begrenzte<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
• Sichere<br />
Bremsenansteuerung<br />
PROFIBUS mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
SINUMERIK 840D<br />
Bis Kat. 3 nach EN 954-1<br />
Bis SIL 2 nach IEC 61508<br />
NFPA 79, NRTL-gelistet<br />
Numerische Steuerung<br />
mit <strong>in</strong>tegrierter<br />
<strong>Sicherheit</strong>stechnik <strong>in</strong><br />
Steuerung <strong>und</strong> Antrieb<br />
für Werkzeugmasch<strong>in</strong>en,<br />
z. B. zur Absicherung im<br />
E<strong>in</strong>richtbetrieb<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen:<br />
• Sicher abgeschaltetes<br />
Moment <strong>und</strong> sicherer<br />
Betriebshalt<br />
• Sicher begrenzte<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
• Sichere Software-<br />
Endschalter <strong>und</strong><br />
-Nocken<br />
• Sichere programmierbare<br />
Logik<br />
• Sicheres Bremsenmanagement<br />
• Integrierter<br />
Abnahmetest<br />
PROFIBUS mit<br />
PROFIsafe Profil<br />
23
Fax-Bestellung +49 (911)978-3321 – CD/Z1315<br />
Bitte senden Sie mir die ausgewählten<br />
Info-Materialien<br />
an folgende Anschrift:<br />
Firma/Abteilung<br />
Name<br />
Funktion<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Branche<br />
Telefon<br />
Fax<br />
E- Mail<br />
Ich bitte um Besuch me<strong>in</strong>es regionalen<br />
Ansprechpartners<br />
<strong>Siemens</strong> AG<br />
Industry Sector<br />
Low-Voltage Controls and Distribution<br />
Postfach 48 48<br />
90327 NÜRNBERG<br />
DEUTSCHLAND<br />
www.siemens.de/safety-<strong>in</strong>tegrated<br />
Safety Integrated<br />
Systemhandbuch<br />
Änderungen vorbehalten 04/08<br />
Bestell-Nr.: E20001-A230-M103-V1<br />
Dispostelle 27610<br />
21/11697 XX03.52.8.05 PA 04085.0<br />
Gedruckt <strong>in</strong> Deutschland<br />
© <strong>Siemens</strong> AG 2008<br />
Fehlersichere Schalttechnik –SIRIUS<br />
<strong>Sicherheit</strong>ssensoren – SIMATIC Sensors<br />
Fehlersichere Steuerungen – SIMATIC<br />
Fehlersichere Motion Control Systeme<br />
– SINUMERIK, Safety Unit<br />
Fehlersichere Antriebe – SINAMICS,<br />
SIMATIC<br />
Safety Integrated for Process<br />
Automation<br />
Die Informationen <strong>in</strong> dieser Broschüre ent halten lediglich<br />
allgeme<strong>in</strong>e Beschreib ungen bzw. Leistungs merk male,<br />
welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer <strong>in</strong> der<br />
beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch<br />
Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die<br />
gewünschten Leistungs merkmale s<strong>in</strong>d nur dann ver b<strong>in</strong>dlich,<br />
wenn sie bei Vertrags schluss ausdrück lich ver e<strong>in</strong>bart<br />
werden.<br />
Alle Erzeugnisbezeich nungen können Marken oder<br />
Erzeugnis namen der <strong>Siemens</strong> AG oder anderer, zu liefern der<br />
Unternehmen se<strong>in</strong>, deren Benutzung durch Dritte für deren<br />
Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.
E20001-Y290-M103-V1<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>in</strong> Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>Anlagen</strong> –<br />
Europäische Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>fach umgesetzt<br />
Gr<strong>und</strong>legende <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen <strong>in</strong> der Fertigungs<strong>in</strong>dustrie<br />
Artikel 95 EG-Vertrag<br />
(freier Warenverkehr)<br />
Niederspannungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />
(73/23/EG)<br />
z. B. Masch<strong>in</strong>en<br />
<strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie<br />
(98/37/EG)*<br />
Harmonisierte europäische Normen<br />
Hersteller<br />
Artikel 137 EG-Vertrag<br />
(Arbeitsschutz)<br />
„Arbeitsschutz“-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
(89/391/EWG)<br />
E<strong>in</strong>zelrichtl<strong>in</strong>ie<br />
„Benutzung von<br />
Arbeitsmitteln“<br />
(86/655/EWG)<br />
Nationale Rechtsvorschriften<br />
Benutzer<br />
* Die Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie 98/37/EG ist derzeit verb<strong>in</strong>dlich.<br />
Spätestens ab Ende 2009 wird sie durch die neue Masch<strong>in</strong>enrichtl<strong>in</strong>ie 2006/42/EG ersetzt.<br />
Strategie zur Risikom<strong>in</strong>derung<br />
nach EN ISO 12100-1<br />
Festlegen von risikom<strong>in</strong>dernden Maßnahmen<br />
durch e<strong>in</strong>en iterativen Prozess:<br />
Anwendbar bei sicherheitsbezogenen elektrischen, elektronischen <strong>und</strong> programmierbaren elektronischen<br />
Steuerungssystemen (SRECS) für Masch<strong>in</strong>en<br />
Gr<strong>und</strong>legende Normen für sicherheitsbezogene Steuerungsfunktionen<br />
Konstruktion <strong>und</strong> Risikobewertung der Masch<strong>in</strong>e<br />
EN ISO 12100 <strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>begriffe,<br />
allgeme<strong>in</strong>e Gestaltungsleitsätze<br />
EN 1050 (prEN ISO 14121-1) <strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en Risikobeurteilung , Teil 1: Leitsätze<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>und</strong> sicherheitsrelevante Anforderungen für sicherheitsbezogene Steuerungen<br />
Entwurf <strong>und</strong> Realisierung sicherheitsbezogener Steuerungen<br />
EN 62061: 2005<br />
<strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> sicherheitsbezogener<br />
elektrischer, elektronischer <strong>und</strong> programmierbarer<br />
elektronischer Steuerungssysteme<br />
Beliebige Architekturen<br />
<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel (SIL)<br />
SIL 1, SIL 2, SIL 3<br />
1. Festlegen der Grenzen der Masch<strong>in</strong>e<br />
2. Identifi zierung der Gefährdungen, Risikoe<strong>in</strong>schätzung, Risikobewertung<br />
3. E<strong>in</strong>schätzen des Risikos für jede identifi zierte Gefährdung <strong>und</strong> Gefährdungssituation<br />
4. Bewerten des Risikos <strong>und</strong> Treffen von Entscheidungen zur Risikom<strong>in</strong>derung<br />
5. Beseitigen der Gefährdung oder Verm<strong>in</strong>derung des mit der Gefährdung verb<strong>und</strong>enen Risikos<br />
durch Maßnahmen (3-Schritt-Methode: <strong>in</strong>härent sichere Konstruktion, technische Schutzmaßnahmen,<br />
Benutzer<strong>in</strong>formation)<br />
EN 1050 (prEN ISO 14121) enthält detaillierte Informationen zu den Schritten 1–4<br />
EN ISO 13849-1: 2006<br />
<strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbezogene Teile von Steuerungen,<br />
Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>e Gestaltungsleitsätze<br />
Nachfolgenorm der EN 954-1: 1996,<br />
Übergangsfrist bis voraussichtlich 2009<br />
Vorgesehene Architekturen (Kategorien)<br />
Performance Level (PL)<br />
PL a, PL b, PL c, PL d, PL e<br />
Elektrische <strong>Sicherheit</strong>saspekte<br />
EN 60204-1 <strong>Sicherheit</strong> von Masch<strong>in</strong>en: Elektrische Ausrüstung von Masch<strong>in</strong>en,<br />
Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>e Anforderungen<br />
Entwurf <strong>und</strong> Realisierung von sicherheitsbezogenen Steuerungen<br />
Anwendbar bei sicherheitsbezogenen Teilen von Steuerungen <strong>und</strong> allen Arten von Masch<strong>in</strong>en,<br />
ungeachtet der verwendeten Technologie <strong>und</strong> Energie (elektrisch, hydraulisch, pneumatisch, mechanisch usw.)<br />
EN 62061: 2005 (Sektornorm <strong>in</strong>nerhalb des Rahmens der IEC 61508) EN ISO 13849-1:2006 (Nachfolgenorm der EN 954-1: 1996,<br />
Übergangsfrist bis voraussichtlich 2009)<br />
<strong>Sicherheit</strong>splan<br />
Strategie zur Realisierung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion, Zuständigkeiten, Wartung ...<br />
Bestimmung des erforderlichen SIL<br />
(durch SIL-Zuordnung)<br />
Risikobewertung<br />
Vorgehensweise<br />
1. Schadensausmaß S festlegen<br />
2. Punkte für Häufi gkeit F, Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit W <strong>und</strong> Vermeidung P bestimmen<br />
3. Summe der Punkte F + W + P = Klasse K<br />
4. Schnittpunkt Zeile Schadensausmaß S <strong>und</strong> Spalte K = geforderter SIL<br />
CCF-Faktor von 1 % bis 10 % nach Tabelle F.1 der Norm ermitteln.<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit der fehlersicheren Kommunikation bei Bedarf h<strong>in</strong>zuaddieren.<br />
Risiko<br />
bezogen auf die<br />
identifi zierte Gefährdung<br />
Häufi gkeit <strong>und</strong>/oder E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit Möglichkeit zur<br />
Aufenthaltsdauer des Gefährdungsereignisses Vermeidung<br />
F W P<br />
≤ 1 Std. 5 häufi g 5<br />
> 1 Std. bis ≤ 1 Tag 5 wahrsche<strong>in</strong>lich 4<br />
> 1 Tag bis ≤ 2 Wo. 4 möglich 3 unmöglich 5<br />
> 2 Wo. bis ≤ 1 Jahr 3 selten 2 möglich 3<br />
> 1 Jahr 2 vernachlässigbar 1 wahrsche<strong>in</strong>lich 1<br />
Auswirkungen Schadensausmaß<br />
Klasse<br />
S K = F + W + P<br />
3–4 5–7 8–10 11–13 14–15<br />
Tod, Verlust von Auge oder Arm 4 SIL 2 SIL 2 SIL 2 SIL 3 SIL 3<br />
Permanent, Verlust von F<strong>in</strong>gern 3 SIL 1 SIL 2 SIL 3<br />
Reversibel, mediz<strong>in</strong>ische Behandlung 2 andere Maßnahmen<br />
SIL 1 SIL 2<br />
Reversibel, Erste Hilfe 1 SIL 1<br />
=<br />
Schwere des Schadens S<br />
<strong>und</strong><br />
Frequenz <strong>und</strong> Dauer der Aussetzung F<br />
E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit W<br />
Möglichkeit der Vermeidung P<br />
Bestimmung des erforderlichen PL<br />
(durch Risikograf)<br />
Risiko-Parameter<br />
S = Schwere der Verletzung<br />
S1 = leichte (üblicherweise reversible)<br />
Verletzung<br />
S2 = schwere (üblicherweise irreversible)<br />
Verletzung, e<strong>in</strong>schließlich Tod<br />
F = Häufi gkeit <strong>und</strong>/oder<br />
Aufenthaltsdauer<br />
(der Gefährdungsaussetzung)<br />
F1 = selten bis öfter <strong>und</strong>/oder<br />
Zeit der Gefährdungsaussetzung<br />
ist kurz<br />
F2 = häufi g bis dauernd <strong>und</strong>/oder<br />
Zeit der Gefährdungsaussetzung<br />
ist lang<br />
P = Möglichkeit zur Vermeidung<br />
der Gefährdung oder Begrenzung<br />
des Schadens<br />
P1 = möglich unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen<br />
P2 = kaum möglich<br />
a, b, c, d, e = Ziele des sicherheitsgerichteten<br />
Performance Level<br />
Aufbau der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion <strong>und</strong> Bestimmung der erreichten <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität<br />
Teilsystem Erfassen Teilsystem Auswerten Teilsystem Reagieren<br />
SRECS Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit Aktoren<br />
Entwurf durch<br />
Anwender oder<br />
Verwendung<br />
zertifi zierter<br />
Verwendung<br />
zertifi zierter<br />
Entwurf durch<br />
Anwender oder<br />
Verwendung<br />
zertifi zierter<br />
Komponenten Komponenten Komponenten<br />
Teilsystem<br />
Lambda<br />
Architekturauswahl<br />
Berechnung mit<br />
Architekturauswahl<br />
Berechnung mit<br />
Elektromechanische<br />
Komponente • B10 -Wert • B10-Wert<br />
Betätigungszyklus • C (Schaltspiele/Std.) • C (Schaltspiele/Std.)<br />
DC 0 ... 99 % 0 ... 99 %<br />
SIL CL oder<br />
Ableitung des SIL CL<br />
von PL<br />
SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3 SIL 1, 2 oder 3<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
oder PFH<br />
Berechnung nach Basis-<br />
Teilsystemarchitekturen<br />
Herstellerangabe Herstellerangabe<br />
Berechnung nach Basis-<br />
Teilsystemarchitekturen<br />
Herstellerangabe<br />
Teilergebnis<br />
Sensoren<br />
+ Teilergebnis<br />
Auswertee<strong>in</strong>heit<br />
+<br />
Teilergebnis<br />
Aktoren<br />
Erreichbarer SIL ergibt sich aus dem niedrigsten SIL der Teilergebnisse<br />
<strong>und</strong> der Summe der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit PFH<br />
SIL <strong>und</strong> PL s<strong>in</strong>d<br />
aufe<strong>in</strong>ander abbildbar<br />
Validierung auf Basis<br />
des Validierungsplans<br />
CE-Kennzeichung<br />
(Konformitätserklärung)<br />
Anwender (z. B. Masch<strong>in</strong>enbauer)<br />
Hersteller (Produkte, Bauteile)<br />
Ergebnisse<br />
Harmonisierte<br />
Normen<br />
(Vermutungswirkung)<br />
Ausgangspunkt<br />
zur E<strong>in</strong>schätzung<br />
der Risikom<strong>in</strong>derung<br />
Alle Sensoren zusammen bilden e<strong>in</strong> SRP/CS.<br />
Alle Aktoren zusammen bilden e<strong>in</strong> SRP/CS (Berechnung mittels 1/MTTFd = 1/MTTFd1 + 1/MTTFd2 ...).<br />
CCF-Faktor wird mit 2 % angenommen bei Erfüllung gewisser Kriterien (Tabelle F.1 der Norm).<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit der fehlersicheren Kommunikation bei Bedarf h<strong>in</strong>zuaddieren.<br />
<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit gefahrbr<strong>in</strong>gender Performance Level<br />
SIL Ausfälle pro St<strong>und</strong>e (1/h) PL<br />
– ≥ 10-5 bis < 10-4 a<br />
SIL 1 ≥ 3 x 10-6 bis < 10-5 b<br />
SIL 1 ≥ 10-6 bis < 3 x 10-6 c<br />
SIL 2 ≥ 10-7 bis < 10-6 d<br />
SIL 3 ≥ 10-8 bis < 10-7 e<br />
SRP/CS Erfassen SRP/CS Auswerten SRP/CS Reagieren<br />
SRP/CS Sensoren Auswertee<strong>in</strong>heit Aktoren<br />
Erforderlicher<br />
Perfomance<br />
Level PL<br />
Ger<strong>in</strong>ges Risiko<br />
Hohes Risiko<br />
Entwurf durch<br />
Anwender oder<br />
Verwendung<br />
zertifi zierter<br />
Verwendung<br />
zertifi zierter<br />
Entwurf durch<br />
Anwender oder<br />
Verwendung<br />
zertifi zierter<br />
Komponenten Komponenten Komponenten<br />
Kategorie<br />
MTTFd<br />
Architekturauswahl<br />
Berechnung mit<br />
Architekturauswahl<br />
Berechnung mit<br />
Elektromechanische<br />
Komponente • B10 -Wert • B10-Wert<br />
Betätigungszyklus • C (Schaltspiele/Std.) • C (Schaltspiele/Std.)<br />
DC<br />
PL oder<br />
0 ... 99 % 0 ... 99 %<br />
Ableitung des PL<br />
von SIL CL<br />
PL a, b, c, d oder e PL a, b, c, d oder e PL a, b, c, d oder e PL a, b, c, d oder e PL a, b, c, d oder e<br />
Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
oder PFH<br />
Tabellarische Zuordnung<br />
(Anhang K der Norm)<br />
Herstellerangabe<br />
Herstellerangabe<br />
Tabellarische Zuordnung<br />
(Anhang K der Norm)<br />
Herstellerangabe<br />
Teilergebnis<br />
Sensoren<br />
+<br />
Teilergebnis<br />
Auswertee<strong>in</strong>heit<br />
+<br />
Teilergebnis<br />
Aktoren<br />
Überprüfung der Umsetzung der spezifi zierten <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />
Planen Testen/Prüfen Dokumentieren<br />
Safety Integrated<br />
Answers for <strong>in</strong>dustry.<br />
S1<br />
S2<br />
F1<br />
F2<br />
F1<br />
F2<br />
P1<br />
P2<br />
P1<br />
P2<br />
P1<br />
P2<br />
P1<br />
P2<br />
Erreichbarer PL ergibt sich aus dem niedrigsten PL der Teilergebnisse<br />
<strong>und</strong> der Summe der Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit PFH<br />
Anwender (z. B. Masch<strong>in</strong>enbauer)<br />
Hersteller (Produkte, Bauteile)<br />
Ergebnisse<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
Ausfall (failure)<br />
Die Beendigung der Fähigkeit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit, e<strong>in</strong>e geforderte Funktion<br />
zu erfüllen.<br />
�, Beta:<br />
Faktor des Ausfalls <strong>in</strong> Folge geme<strong>in</strong>samer Ursache<br />
CCF-Faktor: common cause failure factor � (0,1 – 0,05 – 0,02 – 0,01)<br />
B10<br />
Der B10-Wert für verschleißbehaftete Komponenten wird <strong>in</strong> Anzahl<br />
Schaltspiele ausgedrückt: dies ist die Anzahl der Schaltspiele, bei der<br />
im Laufe e<strong>in</strong>es Lebensdauerversuchs 10 % der Prüfl <strong>in</strong>ge ausgefallen<br />
s<strong>in</strong>d. Mit dem B10-Wert <strong>und</strong> dem Betätigungszyklus kann die Ausfallrate<br />
für elektromechanische Komponenten errechnet werden.<br />
CCF (common cause failure)<br />
Ausfall <strong>in</strong> Folge geme<strong>in</strong>samer Ursache (z. B. Kurzschluss). Ausfälle<br />
verschiedener E<strong>in</strong>heiten aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Ereignisses,<br />
wobei diese Ausfälle nicht auf gegenseitiger Ursache beruhen.<br />
DC (diagnostic coverage), Diagnosedeckungsgrad<br />
Abnahme der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit gefahrbr<strong>in</strong>gender Hardwareausfälle,<br />
die aus der Ausführung der automatischen Diagnosetests resultiert.<br />
Fehlertoleranz<br />
Fähigkeit e<strong>in</strong>es SRECS (sicherheitsbezogenes elektrisches Steuerungssystem),<br />
e<strong>in</strong>es Teilsystems oder Teilsystem-Elements, e<strong>in</strong>e geforderte<br />
Funktion beim Vorhandense<strong>in</strong> von Fehlern oder Ausfällen weiter<br />
auszuführen (Widerstandsfähigkeit gegenüber Fehlern).<br />
<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />
Teil der Gesamtsicherheit, bezogen auf die Masch<strong>in</strong>e <strong>und</strong> das<br />
Masch<strong>in</strong>en-Steuerungssystem, die von der korrekten Funktion<br />
des SRECS (sicherheitsbezogenes elektrisches Steuerungssystem),<br />
sicherheitsbezogenen Systemen anderer Technologie <strong>und</strong> externen<br />
E<strong>in</strong>richtungen zur Risikom<strong>in</strong>derung abhängt.<br />
Gefahrbr<strong>in</strong>gender Ausfall (dangerous failure)<br />
Jede Fehlfunktion <strong>in</strong> der Masch<strong>in</strong>e oder <strong>in</strong> deren Energieversorgung,<br />
die das Risiko erhöht.<br />
Kategorien B, 1, 2, 3 oder 4 (vorgesehene Architekturen)<br />
Die Kategorien be<strong>in</strong>halten neben qualitativen auch quantifi zierbare<br />
Aspekte (wie z. B. MTTFd, DC <strong>und</strong> CCF). Mit e<strong>in</strong>em vere<strong>in</strong>fachten<br />
Verfahren, auf Basis der Kategorien als „vorgesehene Architekturen“,<br />
kann der erreichte PL (Performance Level) beurteilt werden.<br />
�, Lambda<br />
Ausfallrate, die sich aus der Rate sicherer Ausfälle (� S ) <strong>und</strong> der Rate<br />
gefahrbr<strong>in</strong>gender Ausfälle (� D ) zusammensetzt.<br />
MTTF / MTTF d<br />
(Mean Time To Failure/Mean Time To Failure dangerous)<br />
Mittlere Zeit bis zu e<strong>in</strong>em Ausfall bzw. gefährlichem Ausfall. Die MTTF<br />
kann für Bauelemente durch die Analyse von Felddaten oder mittels<br />
Vorhersagen durchgeführt werden. Bei e<strong>in</strong>er konstanten Ausfallrate<br />
ist der Mittelwert der ausfallfreien Arbeitszeit MTTF = 1 / �, wobei<br />
Lambda � die Ausfallrate des Gerätes ist. (Statistisch gesehen kann<br />
angenommen werden, dass nach Ablauf der MTTF 63,2 % der betreffenden<br />
Komponenten ausgefallen s<strong>in</strong>d.)<br />
PL (Performance Level)<br />
Diskreter Level, der die Fähigkeit von sicherheitsbezogenen Teilen<br />
e<strong>in</strong>er Steuerung spezifi ziert, e<strong>in</strong>e <strong>Sicherheit</strong>sfunktion unter vorhersehbaren<br />
Bed<strong>in</strong>gungen auszuführen: von PL „a“ (höchste Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit)<br />
bis PL „e“ (niedrigste Ausfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit).<br />
PFH D (Probability of dangerous failure per hour)<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es gefahrbr<strong>in</strong>genden Ausfalls pro St<strong>und</strong>e.<br />
Proof-Test, Wiederholungsprüfung<br />
Wiederkehrende Prüfung, die Fehler oder e<strong>in</strong>e Verschlechterung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em SRECS <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en Teilsystemen erkennen kann, sodass,<br />
falls notwendig, das SRECS <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Teilsysteme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
„Wie-neu-Zustand“ oder so nah wie praktisch möglich diesem<br />
Zustand entsprechend wiederhergestellt werden können.<br />
SFF (safe failure fraction)<br />
Anteil sicherer Ausfälle an der Gesamtausfallrate e<strong>in</strong>es Teilsystems,<br />
der nicht zu e<strong>in</strong>em gefahrbr<strong>in</strong>genden Ausfall führt.<br />
SIL (Safety Integrity Level) <strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel<br />
Diskrete Stufe (e<strong>in</strong>e von drei möglichen) zur Festlegung der<br />
Anforderungen zur <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität der sicherheitsbezogenen<br />
Steuerungsfunktionen, die dem SRECS zugeordnet wird, wobei<br />
der <strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel 3 den höchsten <strong>und</strong> der <strong>Sicherheit</strong>s-<br />
Integritätslevel 1 den niedrigsten <strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel darstellt.<br />
SIL CL (Claim Limit), SIL-Anspruchsgrenze<br />
Maximaler SIL, der für e<strong>in</strong> SRECS-Teilsystem <strong>in</strong> Bezug auf strukturelle<br />
E<strong>in</strong>schränkungen <strong>und</strong> systematische <strong>Sicherheit</strong>s<strong>in</strong>tegrität beansprucht<br />
werden kann.<br />
<strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />
Funktion e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e, wobei e<strong>in</strong> Ausfall dieser Funktion zur<br />
unmittelbaren Erhöhung des Risikos (der Risiken) führen kann.<br />
SRCF (Safety-Related Control Function), Steuerungsfunktion<br />
Vom SRECS ausgeführte sicherheitsbezogene Steuerungsfunktion<br />
mit e<strong>in</strong>em festgelegten Integritätslevel, die dazu vorgesehen ist,<br />
den sicheren Zustand der Masch<strong>in</strong>e aufrechtzuerhalten oder e<strong>in</strong>en<br />
unmittelbaren Anstieg von Risiken zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
SRECS (Safety-Related Electrical Control System)<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbezogenes elektrisches Steuerungssystem e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e,<br />
dessen Ausfall zu e<strong>in</strong>er unmittelbaren Erhöhung von Risiken führt.<br />
SRP/CS (Safety-Related Parts of Control System)<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbezogenes Teil e<strong>in</strong>er Steuerung, das auf sicherheitsbezogene<br />
E<strong>in</strong>gangssignale reagiert <strong>und</strong> sicherheitsbezogene Ausgangssignale<br />
erzeugt.<br />
Teilsystem<br />
E<strong>in</strong>heit des Architekturentwurfs des SRECS auf oberster Ebene,<br />
wobei e<strong>in</strong> Ausfall irgende<strong>in</strong>es Teilsystems zu e<strong>in</strong>em Ausfall der<br />
sicherheitsbezogenen Steuerungsfunktion führt.<br />
Teilsystem-Element<br />
Teil e<strong>in</strong>es Teilsystems, das e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Bauteil oder irgende<strong>in</strong>e<br />
Gruppe von Bauteilen umfasst.